anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 23. Dezember 2023
Trotz großer Trödelei ging am Ende alles gut
Am Ende des Tages hat alles funktioniert und nicht ein einziges Ding ist gescheitert oder falsch gelaufen.

Während des Tages gab es aber diverse Momente, wo ich dachte, das wird nix, das funktioniert nicht, das klappt nicht, das geht daneben - und es hatte in jedem Fall etwas mit Zeit zu tun,. Nämlich dass die zur Verfügung stehende Zeit nicht ausreicht oder dass eine harte Deadline verpasst wird, weil man vorher zu lange getrödelt hat, zu langsam war, falsch priorisiert hatte.

Es fing damit an, dass wir deutlich später aufstanden als ich dachte, dass wir aufstehen würde. Okay, das ist als solches nicht Besonderes, sondern eher der Normalzustand. Ich bilde mir sehr häufig ein, dass wir doch mal früh aufstehen könnten, leider klappt das fast nie, weil, wenn es denn soweit ist, dass man aufstehen müsste, hat man keine Lust, weil es im Bett viel gemütlicher ist und fünf Minuten später ist schon eine ganze Stunde rum.

Heute gab es insgesamt aber noch eine Menge zu tun und eine Sache davon war sogar mit einer zeitkritischen Deadline belegt, ich musste nämlich unbedingt eine Fahrkarte für den 7. Januar kaufen, die Fähre nach Eemshaven war schon ausgebucht und die Emdenfähre schon zu 80% belegt, es wurde also Zeit, dass ich mich um die Fährkarte kümmerte und der Kleinbahnschalter schließt am Samstag gegen Mittag.

Kurz nach 12h waren wir dann endlich soweit, dass wir geduscht und bekleidet in die Tagesaktivitäten starten konnten, ich bekam meine Fahrkarte und konnte erleichtert den ersten wichtigen Punkt abhaken. Weil K sogar einen legalen Parkplatz direkt gegenüber vom Bahnhof bekommen hatte (die rote Zone mit Fahrverbot im Dorf wird nur vom 26.12. - 4.1. kurzzeitig aktiviert, aktuell darf man also überall Autofahren und bei dem derzeitigen Schietwetter ist das die deutlich komfortablere Variante) - weil K also einen guten Parkplatz gefunden hatte, nutzten wir die Gelegenheit und gingen noch einmal ein wenig durchs Dorf.
Dann fuhren wir zum Onkel ins Krankenhaus, dem geht es schon wieder besser, er bekommt aber noch ein paar Flüssigkeitsinfusionen und morgen Vormittag hole ich ihn wieder ab.

Anschließend fuhren wir zu Lidl und kauften alles ein, was wir gestern vergessen hatten, schließlich müssen wir jetzt zwei Tage nur von den vorhandenen Vorräten leben. Am 26. haben die Läden hier schon wieder geöffnet, es herrschte aber natürlich echte Ausnahmestimmung in den Einkaufsmärkten - zwei Tage geschlossen, das gibt es hier sonst das ganze Jahr über nicht.

Ich gehe ja grundsätzlich ausgesprochen gerne einkaufen, also in Discounter und Supermärkte. Andere Geschäfte finde ich eher anstrengend, aber Discounter und Supermärkte sind toll. Und da ja heute alle drei Kinder kommen, hatte ich ausreichend Grund, um eine größeree Einkaufseskalation gut begründen zu können. K meinte, ich würde mich nur normal darüber freuen, die Kinder zu sehen, eine viel größere Freude hätte ich daran, dass ich durch diesen Besuch einen perfekten Grund für ausufernde Einkäufe habe. Ich habe das unkommentiert ignoriert.

Weil es bei Lidl einige Dinge nicht gibt, fuhren wir noch zu Markant, ein Vollsortimenter mit großer Bioabteilung, hier hatten sie schon begonnen, Frischware großzügig zu rabattieren, denn es folgen ja zwei geschlossene Tage und Weihnachtszeug gab es bereits zum halben Preis. Das fand ich alles ziemlich großartig und sparte mich reich, durch einen Großeinkauf.

Gegen 15h waren wir wieder zu Hause, all diese Einkäufe zu verstauen, war eine Herausforderung, aber zum Glück gibt es ja noch einen zweiten Kühlschrank, den wir anwerfen konnten.

Auf der to-do-Liste stand jetzt noch
1. Küche putzen und Haus aufräumen,
2. Kram auf den Dachboden bringen
3. Weihnachtskram vom Dachboden runterholen,
4. Geschenke einpacken,
5. Geschenke an einer Stelle im Haus zusammenstellen,
6. Abendessen vorbereiten
7. Bier kaufen (passte auf der ersten Einkaufstour nicht mehr in den Kofferraum)
8. Lampen in meinem Stempelzimmer montieren
9. Haken über dem Wohnzimmerfenster anbringen

Die letzten beide Punkte wurden dadurch erschwert, dass K sein Werkzeug neulich beim Onkel gelassen hatte, das musste er also dort erst suchen und holen.

Unterdessen schaute ich in der Wo-Ist-App nach, wo sich J und C befanden, die beiden haben ihren Standpunkt für mich freigeben, N nicht. Aber da N erst J in Hamburg eingesammelte hatte und dann C in Leer am Bahnhof abgeholt hat, waren sie ab 15.20h zu dritt unterwegs und ich wollte sehen, ob das mit der Fähre gut klappt, die fuhr um 16.45h ab Emden.
Wenn man um 15.20h in Leer abfährt, ist das mit der Fähre um 16.45h in Emden kein Problem, die drei fuhren aber erst noch zum Vater bzw. in ihrem Fall zum Opa ins Seniorenheim - und ab da wurde es für mich als Zuschauer an der Wo-Ist-App spannend, denn anstatt dort nur einen fünf Minuten Besuch mit kurzem Hallo und wir müssen leider sofort weiter wegen Fähre zu absolvieren, ließen sie sich völlig entspannt Unmengen an Zeit und waren erst um 16.20h wieder unterwegs Richtung Emden. Ich konnte mir eigentlich nicht vorstellen, wie sie das noch schaffen könnten, denn man kann ja nicht um 16.45h mit quietschenden Reifen bei der Fähre vorfahren und rüberhechten, sondern sie müssen erst noch Karten kaufen und N muss das Auto auf einen Parkplatz fahren und dann wieder zurücklaufen, das braucht auch locker 10 Minuten und die waren ganz eindeutig nicht mehr drin.

Am Ende hat es aber funktioniert, N bretterte wie ein Blöder mit Vollgas und unter Nichtbeachtung aller Geschwindigkeitsvorgaben von Leer nach Emden, außerdem hatten sie Glück, dass die Fähre verspätet abfuhr und am Ende war also alles gut. Als ich sie nach ihrer Ankunft auf Borkum fragte, wieso sie so lange rumgetrödelt hätten, stellte sich heraus, dass jeder dachte, dass sich jemand anderes um den Zeitplan kümmern wird, was blöd ist, wenn das alle denken.
Meine "Ich-kann-alles-alleine-Haltung", die bei mir natürlich auch dazu führt, dass ich mich immer für alles verantwortlich fühle und niemals darauf vertraue, dass sich schon jemand anderes kümmern wird, die hat von den Dreien offensichtlich keiner übernommen.

Während ich den Krimi "wie man die Fähre haarscharf dann doch nicht verpasst" verfolgte, war ich gleichzeitig damit beschäftigt, die Punkte 1-6 abzuarbeiten, K war für die Punkte 7-9 zuständig.

Bei planmäßiger Abfahrt der Fähre in Emden, hätte ich dafür rund zweieinhalb Stunden, also bis 18.40h Zeit gehabt, alles zu erledigen, weil ich natürlich fertig sein wollte bevor ich losfuhr, um die Kinder abzuholen.
Ich stellte schnell fest, dass das ein sportliches Vorhaben ist, denn es hakte schon an der Stelle "Kram auf den Dachboden bringen", weil ich dafür erst mal den Dachboden aufräumen musste.
Dann hakte es an der Stelle "Weihnachtskram vom Dachboden holen", weil das Zeug komplett verspinnwebt war und ich fast eine halbe Stunde brauchte, um alles soweit sauberzuwischen, dass man es ohne Ekelgefühle wieder benutzen konnte.

Aber zum Glück war die Fähre nicht nur verspätet abgefahren, sondern machte auch noch einen Zwischenstopp in Eemshaven, so dass ich fast eine Stunde mehr Zeit für meine Aufgabenliste hatte und so kam es, dass am Ende alles ganz wunderbar passte.

Hier ist jetzt alles weihnachtlich aufgeräumt, mein Stempelzimmer hat ganz wunderbares, neues und helles Licht, die Kinder sind gut angekommen und inzwischen satt und abgefüttert, jetzt liegen sie zu dritt in einem Bett und freuen sich über ihre Gemeinsamkeit, alle Geschenke sind verpackt und an einer Stelle hübsch zusammengestellt, der Ofen bullert gemütlich vor sich hin, es gibt nichts mehr zu tun außer nur noch den Rest des Tages zu genießen
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Freitag, 22. Dezember 2023
Driving home for Christmas
Es ist jedes Jahr Weihnachten dasselbe: die Mengen an Dingen, die mitgenommen werden müssen, sprengen jedes vorstellbare Maß, der kleine Raum im Keller, den wir "Borkumkeller" genannt haben und in dem wir die Dinge zwischenlagern, die wir auf dem Festland kaufen, um sie mit auf die Insel zu nehmen, dieser Raum quillt über, Geschenke mit und ohne Verpackung stapeln sich im Vorraum zur Tiefgarage, im Getränkekeller und am Treppenabgang, die erste Tiefkühltasche ist schon voll, obwohl erst ein Drittel der Lebensmittel eingepackt sind, heute wurden es also drei Tiefkühltaschen und eine Tasche mit "Trockenzeug" wie Kartoffeln, Brot und Äpfel, die Zwiebeln habe ich vergessen, fällt mir grade ein.

Jedes Jahr im Dezember bin ich fest davon überzeugt, dass all diese Dinge niemals in mein kleines Cabrio passen, weil die praktische Gepäckraumerweiterung des Cabrios, nämlich Dach auf, im Winter keine akzeptable Option ist.

Und trotzdem hat es bisher jedes Jahr wieder funktioniert, diesmal natürlich auch. Das Auto ist randvoll, wir mussten aber nichts zurücklassen, was für die Mitnahme gedacht war, im Gegenteil, es war sogar noch Platz, so dass ich noch fix sechs Eierkartons mit getrockneten Kaffeepads (perfekte Ofenanzünder) und drei Flaschen Eierpunsch in die Lücken im Kofferraum geschoben habe.

Hier auf Borkum ist ja aktuell Sturmflut, die findet aber mehr so im SocialMedia Bereich und weniger in echt statt. Es ist natürlich schon sehr windig und das Hochwasser lief auch sichtbar höher auf als normal, so dass der Hafen etwas unter Wasser stand, aber da um 13h Niedrigwasser war, hat man kurzerhand die Abfahrten etwas Richtung Mittag verschoben und dann funktionierte wieder alles.

Die Nacht war kurz, weil ich gestern natürlich so lange weiter geräumt und geputzt habe, bis ich alles Wesentliche fertig vorbereitet hatte, um heute Morgen nur noch die Kühltaschen und das Auto selber einräumen zu müssen. Als ich nach knapp fünf Stunden Schlaf wieder wach wurde, fühlte ich mich frisch und wohlgelaunt, obwohl ich wusste, dass noch eine Menge Arbeit auf mich wartet, bevor es gemütlich wird. Aber dieses anstrengende "Ichwillnicht-Gefühl", das seit Monaten jeden Morgen als erstes aufploppt und mühsam zur Seite geschoben werden muss, weil, hilft ja nicht, dieses Gefühl hat wohl genauso Urlaub wie ich, auf alle Fälle war nichts davon zu verspüren und das macht dann ja schon mal sofort gute Laune.

Wie auch immer, heute war alles gut, was ich eigentlich grundsätzlich schlecht finde, ich habe nach zu wenig Schlaf sozusagen ohne Unterbrechung mit Putzen und Räumen weitergemacht und fand alles völlig okay. Die Psyche ist schon eine geile Sau, was die für Unmöglichkeiten möglich macht. Und blöderweise auch umgekehrt, aber das war ja heute kein Thema.

Zuhause angekommen räumten wir das Auto wieder aus und im Haus dann alles irgendwohin, lief.
Als der Kühlschrank durchsortiert und aus allen drei Tiefkühltaschen alles ordentlich eingeräumt war, hatte ich einen Überblick, was in diesem Haushalt noch fehlt, morgen kommen alle drei Kinder, wir brauchten dringlich noch mehr Essen. Also einkaufen fahren, jetzt ist alles gut, Weihnachten kann kommen.

Anschließend fuhren wir zum Onkel, der allerdings einen sehr seltsamen Eindruck machte. Er erzählte seltsame Dinge und war irgendwie komplett durch den Wind. Wüsste ich nicht, dass er mit Tüten nichts an der Tüte hat, hätte ich angenommen, er ist total bekifft. Weil das aber keine brauchbare Erklärung war, habe ich den Inselarzt bemüht, sich den Onkel anzusehen, der ihn dann vorsichtshalber mal über Nacht ins Krankenhaus schickte. Dort wurde er gründlich durchgecheckt und die aktuell wahrscheinlichste Diagnose war eine akute Unterzuckerung, nach einem Liter Glukoselösung war er schon deutlich normaler.

Ich denke also, ich hole ihn morgen wieder ab, muss ja nicht sein, dass er über Weihnachten sinnlos im Krankenhaus rumliegt, wenn man das Problem mit Glukoselösung lösen kann, ist ja alles okay
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Donnerstag, 21. Dezember 2023
Etwas hektisch
Oh, jetzt ist der Tag schon fast um und ich bin noch lange nicht fertig mit all dem, was noch getan werden muss, bevor wir morgen früh losfahren, um mit der Mittagsfähre nach Hause zu fahren.

Ich muss also noch weiter zusammenräumen und einpacken, Küche sauber machen und genau überlegen, was noch alles mit muss, irgendwie ist im Kopf noch alles durcheinander, aber dann wird das eben ein Impro-Weihnachten
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Mittwoch, 20. Dezember 2023
Vorletzter Tag
Der Tag bestand im Wesentlichen aus Dinge erledigen, von denen keines einzeln für sich genommen besonders kompliziert oder umständlich oder langwierig war, aber jedes gehörte in die Gruppe von Erledigungen, zu denen man sozusagen nie Lust hat und die man eine lange Zeit sehr erfolgreich vor sich herschieben kann, die aber alle irgendwann einen harten Anschlag haben und dann gilt friss mach's oder stirb.

Jahresende ist so eine Todesdeadline und ich habe mich dann heute in vielen Fällen doch für machen statt für sterben entschieden, für den letzten Schritt bin ich also offensichtlich zu feige - oder zu vernünftig. Ich weiß übrigens nicht, welche Eigenschaft mir peinlicher ist.

Am Abend dann mein letzter Physiotermin in diesem Jahr, diesmal bei einer Vertretung, der ständig nachfragte, ob das nicht zu fest sei und ich wusste nicht, wie ich ihm ohne SM-Zweideutigkeit sagen könne, dass es zu fest für mich nicht gibt.
Von mir aus gerne so fest es geht, ich halte gerne sehr viel aus, denn so ein Massage-Muskelschmerz ist der angenehmste Schmerz, den man sich vorstellen kann, also drück drauf und zauder nicht.
Es war dann auch eine wirklich supergute Massage.

Bei Lidl gab es heute 25% auf alle Weine - wir besitzen jetzt sehr viel Nero D'Avola.

Noch einen Tag Büro und ich bin mittlerweile zuversichtlich, dass ich den auch noch ohne sichtbare Ausfälle überstehe, so war das dann zum Schluss hin doch noch alles sehr erfolgreich
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Dienstag, 19. Dezember 2023
Weihnachtsfeier
Heute war Weihnachtsfest im Büro, mein letztes dienstliches Weihnachtsfest und ich finde es ganz wunderbar, dass ich das jetzt auch hinter mir habe.

Dabei war es einigermaßen angenehm, wir hatten ein Catering direkt ins Büro bestellt, ich musste also kein Stück vor die Tür, nirgendwo draußen bei Regen und Kälte rumlaufen, um in ein Restaurant zu gehen, wo alles laut und eng und stinkig ist, ich kann mich also nicht beschweren.

Gleichzeitig war aber auch nichts daran so angenehm, dass ich es gerne wiederholen würde. Man macht SmallTalk mit den Kollegen, fragt den mit der neuen Hüfte nach seinen Erlebnissen in der ReHa, bemitleidet die, die von der neuen Bahnlinie erzählt, die nun direkt vor ihrem Schlafzimmer langführt, schweigt zu den Ausführungen der schwatzhaften Buchhalterin, die ausführlich darlegt, dass Home-Office kein Konzept mit Zukunft ist und versucht die FThemen der neuen, politisch ungemein korrekten Kollegin so gut es geht zu ignorieren.

Das ganze erinnert ein wenig an das Spiel Tabu - manche Themen müssen streng gemieden werden, sonst droht Ärger.
Wichtig ist, dass diese Themen insgesamt so großflächig umschifft werden, dass auch niemand mit einem fröhlichen " apropos" dann doch noch plötzlich mitten rein springt. Immer gut aufpassen.
Fast wäre es daneben gegangen als die schon etwas älteren Hausmeister fröhlich aus ihrem Alltagsleben erzählten, in dem es selbstverständlich Unterschiede zwischen dem erwartbaren Verhalten von Frauen und dem von Männern gibt.

Wer einfach aus dem normalen Alltag erzählt, ist niemals politisch korrekt, weil es in echt eben sehr wohl Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein gibt, die man sprachlich aber nicht nur negieren, sondern auch noch so umständlich neutralisieren muss, dass es jeder lustigen Geschichte die Pointe nimmt.
Ganz klar nix für Hausmeister.

So haben wir also gut drei Stunden Weihnachtsfeierei abgearbeitet, niemand hat das verbotene N-Wort gesagt, es wurde aber auch niemand zum Gendern genötigt, es war insgesamt schon fast harmonisch
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Montag, 18. Dezember 2023
Aktuelle Musikliste und letzte Male
Spotify hat mir eine Liste mit den von mir meistgehörten Lieder in 2023 zusammengestellt, sie dauert über 5 Stunden, ich glaube aber, sie besteht nur aus 20 Liedern, die sich dafür ständig wiederholen.

Eines, was ich wirklich sehr oft gehört habe, ist Coultergeist von Phil Coulter, was ich hier grade nicht verlinken kann, weil ich zu faul bin, den PC anzuwerfen und auf dem iPad kann ich Youtube-Links nicht vernünftig einbetten, reiche ich morgen in den Kommentaren nach.
Ich mag die reine Pianoversion am liebsten und finde die Löcher, die in das Lied eingebaut sind, ganz wunderbar. Genau so hört es sich bei mir auch oft an, wenn ich Klavier spiele, ich mache Löcher, wenn ich mich verhaspelt habe und meine Gedanken und meine Finger neu sortieren muss.

Seit gestern bin ich jetzt auch für YouTubePremium freigeschaltet, weil J sich endlich mal darum gekümmert hat, das FamilienAbo zu organisieren und vielleicht höre ich ja demnächst wieder mehr Musik über YouTube.
Das erste, was ich suchte, war ein Lied von Inga und Wolf, "Doch jeder lebt sich für sich allein", was es auf YouTube leider genausowenig gibt wie auf Spotify, es ist schon ein bisschen anstrengend mit meinem Nischenmusikgeschmack.

Morgen ist Weihnachtsfeier im Büro, die letzte in meinem Leben, ich finde letzte Male haben etwas enorm beruhigend Befreiendes. So wie das Abhaken von Punkten auf einer to-do-Liste. Erledigt. Nächstes. Und wenn alles abgehakt ist, ist man frei
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Sonntag, 17. Dezember 2023
Ziemlich durch
Ich glaube, meine Batterien sind tiefentladen.

Sie sind noch nicht komplett kaputt, laden sich aber auch nicht mehr richtig auf. Für alles, was ich tun möchte, brauche ich Fremdhilfe, um überhaupt in Gang zu kommen und jedes Stehenbleiben mit Motor aus führt dazu, dass das System anschließend nicht mehr von alleine anspringt. Sehr lästig und auch ein bisschen beängstigend.

Ich hatte das mal beim Auto, und ich habe lange mit den Symptomen rumgedoktort, bis ich irgendwann resigniert aufgab und eine neue Batterie einbauen ließ, das war aber nicht nur teuer, sondern lohnte sich eigentlich auch nicht, weil ich kurz danach das Auto dann eh verschrottete.

Ich habe noch 278 Tage und irgendwie versuche ich verzweifelt, bis zum Schluss durchzuhalten, jetzt eine neue Batterie (zB drei Monate Kur oder so) lohnt einfach nicht.

Heute morgen stellte ich fest, dass ich gestern schon die Tabletten für Sonntag gegessen habe, was ja nicht so schlimm ist, sind ja für jeden Tag die gleichen, es demonstriert aber deutlich, was ich meine.

Ich habe gestern gedacht, es sei Sonntag und war heute massiv verwirrt, weil ich einfach nicht begriff, wie es sein kann, dass der Sonntag schon leer ist und im Samstag ist noch was drin.
Anstatt einfach nur grinsend über mich selber den Kopf zu schütteln, ergreift mich eine tiefe Verzweiflung, weil es so gruselig ist, dass ich jetzt schon verständnislos vor meinen eigenen Aussetzern stehe. Die Einschläge kommen bedrohlich schnell näher.
Aber hilft ja nix, das gehört wohl dazu. Hilft nix gilt offensichtlich auch für die ganzen Vitamine, die ich da außer den echten Schilddrüsentabletten täglich zu mir nehme, andererseits weiß ich nicht, wie es sich darstellte, wenn ich die nicht mehr nähme, ich traue mich aber auch nicht mehr, sie wegzulassen. Trapped.

Auf alle Fälle sind die Batterien inzwischen so strapaziert, dass schon das Batterieaufladen zu anstrengend ist. Statt also an diesem friedlichen Wochenende für die letzte Arbeitswoche in diesem Jahr noch mal ein bisschen neue Energie zu tanken, fühle ich mich gestresst vom Nichtstun.

Denn Nichtstun mit dem aktiven Wissen, was alles noch getan werden müsste und welche Folgen es hat, wenn man das ignoriert, dieses Nichtstun stresst wahrscheinlich mehr als es das Erledigen der Dinge tun würde - allein, es geht nicht.
Ich sitze vor dem Rechner und bringe es nicht fertig, mich konzentriert mit sinnvollen Dingen zu beschäftigen. Es ist zum Haareraufen.

Apropos Haare - das habe ich heute immerhin geschafft, ich habe meine Haare gewaschen, ich notiere das als wichtige Aktivität, positiv Denken und so.

Und ich habe meine Fotos etwas aufgeräumt und dabei noch dieses hier gefunden:

Wir haben eine Immobilie in Münster auf dem Sacre-Coeur-Weg und der Handwerker, der gehalten ist, immer die Immobilie, für die die Arbeiten ausgeführt wurden, auf die Rechnung zu schreiben, war mit dieser Adresse offensichtlich überfordert. Wollte ich schon vor drei Wochen verbloggen, bin ich aber vor lauter Gejammer über zu viel zu tun, nicht zu gekommen.

Zur Kenntnis genommen habe ich die Meldung, dass ab sofort keine Zuschüsse mehr für E-Autos gezahlt werden. Das wird dazu führen, dass die E-Autos ab dem nächsten Jahr alle um genau die fehlenden Zuschüsse von den Herstellern preiswerter angeboten werden.
Pech haben die, die genau jetzt eben grade ein E-Auto gekauft haben und noch nicht dazugekommen sind, den Antrag auf Förderung zu stellen. Wer sich vorher ausreichend über das System informiert hatte, der wusste um das Risiko, das tröstet aber natürlich diejenigen nicht, die etwas zu blauäugig hier auf etwas vertraut haben, auf das man besser nicht vertraut: die Zuverlässigkeit von Politikerversprechen
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