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Mittwoch, 4. Januar 2023
Dies und das
anje, 23:09h
Heute war wirklich sehr ekliges Wetter, viel Sturm, viel Regen und mit 7°C auch keine wirkliche Wohlfühltemperatur, ich war sehr zufrieden, dass ich den ganzen Tag im Haus bleiben konnte.
Was ich allerdings den Tag über hier im Haus getan habe, kann ich gar nicht so genau sagen, nichts besonderes auf alle Fälle.
Am Computer ein bisschen aufgeräumt, ein paar Überweisungen auf den Weg gebracht, drei Umsatzsteuervoranmeldungen abgegeben, den Lohnsteuerermäßigungsantrag für den Vater abgeschickt und mich für eine Bank-Veranstaltung nächsten Montag in Düsseldorf angemeldet.
Wenn der erste Tag im Büro schon um 11h wieder endet, weil ich losfahren muss, um mittags pünktlich in Düsseldorf zu sein, dann ist der erste Tag schon mal einigermaßen friedlich gerettet.
Dann habe ich alle Urlaubs-, Brücken- und Gleittage für 2023 und 2024 eingetragen und abgezählt, wie viele der nächsten 625 Tage noch Arbeitstage sind, und ausgerechnet, dass davon nur etwas mehr als die Hälfte Arbeitstage sind, weil ich noch ein sehr großes Gleitzeitguthaben abbauen kann.
Solche Berechnungen finde ich enorm ermutigend, mir hilft das, die nächsten zwei Jahre mit mehr Gelassenheit zu überstehen.
Am Nachmittag kam der Elektriker-Onkel mit seinem Werkzeugkoffer, an dem Umbau eines Schalters in eine Steckdose war K kläglich gescheitert.
Der Onkel brauchte aber auch eine halbe Stunde dafür und sagte, er hätte das K auch nicht mal eben so erklären können, das wären wirklich sehr viele Drähte und viele verschiedenen Leitungen, die sich da an einer Stelle kreuzen, er hätte selbst gewaltig überlegen müssen, bis es endlich funktionierte. Es ist also schon sehr praktisch, für solche Dinge einen Fachmann in der Familie zu haben.
Zum Abendessen gab es Gambas al ajillo, die wirklich sehr, sehr lecker waren, was eventuell daran lag, dass ich fünf große Knoblauchzehen gehobelt und frittiert hatte, um sie in die Sauce zu mischen.
Danach gingen wir nach oben, heizten den Ofen an und verdauten.
Als ich eine Stunde später noch mal runter gehen wollte, um mir etwas zu trinken zu holen, roch es bereits oben auf dem Treppenabsatz intensiv nach Spanier.
Ich liebe spanische Küche, auf die olfaktorischen Folgeerscheinungen dagegen könnte ich gut verzichten, aber es lässt sich wohl nicht vermeiden.
Dann fiel mir ein, dass ich ja eine Lampe Berger habe, die wirkt jetzt intensiv dagegen an
.
Was ich allerdings den Tag über hier im Haus getan habe, kann ich gar nicht so genau sagen, nichts besonderes auf alle Fälle.
Am Computer ein bisschen aufgeräumt, ein paar Überweisungen auf den Weg gebracht, drei Umsatzsteuervoranmeldungen abgegeben, den Lohnsteuerermäßigungsantrag für den Vater abgeschickt und mich für eine Bank-Veranstaltung nächsten Montag in Düsseldorf angemeldet.
Wenn der erste Tag im Büro schon um 11h wieder endet, weil ich losfahren muss, um mittags pünktlich in Düsseldorf zu sein, dann ist der erste Tag schon mal einigermaßen friedlich gerettet.
Dann habe ich alle Urlaubs-, Brücken- und Gleittage für 2023 und 2024 eingetragen und abgezählt, wie viele der nächsten 625 Tage noch Arbeitstage sind, und ausgerechnet, dass davon nur etwas mehr als die Hälfte Arbeitstage sind, weil ich noch ein sehr großes Gleitzeitguthaben abbauen kann.
Solche Berechnungen finde ich enorm ermutigend, mir hilft das, die nächsten zwei Jahre mit mehr Gelassenheit zu überstehen.
Am Nachmittag kam der Elektriker-Onkel mit seinem Werkzeugkoffer, an dem Umbau eines Schalters in eine Steckdose war K kläglich gescheitert.
Der Onkel brauchte aber auch eine halbe Stunde dafür und sagte, er hätte das K auch nicht mal eben so erklären können, das wären wirklich sehr viele Drähte und viele verschiedenen Leitungen, die sich da an einer Stelle kreuzen, er hätte selbst gewaltig überlegen müssen, bis es endlich funktionierte. Es ist also schon sehr praktisch, für solche Dinge einen Fachmann in der Familie zu haben.
Zum Abendessen gab es Gambas al ajillo, die wirklich sehr, sehr lecker waren, was eventuell daran lag, dass ich fünf große Knoblauchzehen gehobelt und frittiert hatte, um sie in die Sauce zu mischen.
Danach gingen wir nach oben, heizten den Ofen an und verdauten.
Als ich eine Stunde später noch mal runter gehen wollte, um mir etwas zu trinken zu holen, roch es bereits oben auf dem Treppenabsatz intensiv nach Spanier.
Ich liebe spanische Küche, auf die olfaktorischen Folgeerscheinungen dagegen könnte ich gut verzichten, aber es lässt sich wohl nicht vermeiden.
Dann fiel mir ein, dass ich ja eine Lampe Berger habe, die wirkt jetzt intensiv dagegen an
.
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Dienstag, 3. Januar 2023
Heizkörperventile, Aiolischüssel und Damwild
anje, 21:28h
Wir haben schon seit vielen Jahren smarte Heizkörperventile und ich finde das eine wirklich praktische Erfindung.
In unserer Abwesenheit sind die Heizkörper auf ein Minimum runtergedreht, wenn ich auf dem Festland losfahre, schiebe ich die Temperatur hoch und komme in ein warmes Haus.
Außerdem überwacht das System die Türen, die Fenster und die Raumfeuchtigkeit, schaltet den Heizkörper automatisch ab, wenn das Fenster in dem Raum geöffnet ist und sendet mir Schimmelwarnmitteilungen, wenn es in einem Raum zu kalt und zu feucht ist.
2014, als wir dieses System installiert haben, war es von RWE entwickelt und vertrieben worden und galt als Zukunftstechnology. In der Folge hat sich RWE aber mehrfach selber neu erfunden und umstrukturiert, die Smarthome-Technik wurde deshalb unter dem Dach der Tochter Zukunfts-Innogy gebündelt. Vor 2-3 Jahren gab es dann die ganz große Umstrukturierung mit diversen Rochaden zwischen RWE und e.on, am Ende landete Innogy bei e.on und dort bestand dann kein Interesse mehr an einer Weiterentwicklung.
Wir begannen uns deshalb nach einem anderen System umzuschauen, hatten aber keine gesteigerte Eile damit, weil unser System ja grundsätzlich noch funktionierte. In diese Orientierungsphase platzte der Ukrainekrieg und die Energiekrise und ganz Deutschland wollte plötzlich smarte Heizkörperthermostate haben.
K hatte sich nach vielen Vergleichsstudien für die Thermostate von Fritz entschieden, die waren aber komplett ausverkauft und wenn sie angeboten wurden, dann nur zu komplett überhöhten Preisen.
Dann wurde ihm das System von Tado angeboten, was er testweise mal mit drei Ventilen bestellte. Das ist jetzt seit 10 Tagen hier an den Heizkörpern in der ersten Etage installiert.
Es ist deutlich eleganter und stylisher als die recht großen, globigen alten RWE-Ventile, das ist meiner Meinung nach aber auch der einzige Vorteil. Sonst kann es nämlich alles schlechter als das uralte RWE-System, das einzige, was es eindeutig besser kann, ist, mir auf die Nerven zu gehen.
Es sendet ständig irgendwelche kryptischen Meldungen auf meine Smartwatch, die ich dort zwar zur Kenntnis nicht aber bearbeiten kann, nach fünf Tagen schickt es mir eine E-Mail und sagt, dass bei einem Ventil schon die Batterien getauscht werden müssen. Die App hat sich in den letzten 10 Tagen bereits zweimal aktualisiert und die eingestellte Temperatur am Ventil (die man übrigens nur ablesen kann, wenn man sie verstellt) hält es für einen unverbindlichen Vorschlag.
Nach welchen Kriterien das Ventil den Heizkörper auf- oder zumacht, hat sich mir noch nicht erschlossen, ich glaube, die haben da einen chinesischen Algorhythmus eingebaut, der ganz eigene Aufgaben hat, auf alle Fälle gehört das Regeln der Raumtemperatur nicht dazu.
Heute waren wir eine längere Zeitlang im Erdgeschoss, deshalb hatten wir oben den Ofen nicht angeheizt, es lief einfach nur die normale Heizung. Die Heizung im Wohnbüro ist auf 20°C eingestellt, weil ich bei niedrigeren Temperaturen ungern am PC sitze und weil die Heizung ausgeht, wenn der Ofen an ist. Hoffen wir zumindest, immerhin ist es ein Smartventil und sollte selbstständig die Temperatur im Raum erkennen.
Vielleicht hat es aber auch nur unsere Raumnutzungsgewlhnheit erkannt und damit gerechnet, dass in diesem Raum eigentlich der Ofen laufen müsste, auf alle Fälle lief die Heizung deshalb auch nicht und als ich vorhin nach oben kam, hatten wir angenehme 17,1 °C, genau die Temperatur, bei der ich gerne am Rechner sitze.
Jetzt läuft der Holzofen und macht zuverlässig warm, morgen tausche ich die Heizkörperventile wieder zurück, lieber ein nicht fortentwickeltes System aus 2014 als diesen Tadokram, der zwar schick und stylish ist, aber weder die Heizung sinnvoll regelt noch irgendetwas anderes brauchbar erkennt.

Nein, es ist kein Fenster geöffnet, es gibt gleich einen matigen neerslag und es war vorhin nur 17°C, da werde ich nachts um 21h kein Fenster öffnen. Dummbatzsystem.
Zum Abendessen gab es heute Bruschetta, geräucherte Gambas, geröstetes Baguette mit Aioli und frisch gepressten O'saft mit Sekt - getrennt, in zwei Gläsern, wäre sonst schade um den O'saft.
Und weil ich das Essen so toll fand, habe ich es diesmal sogar fotografiert:

Das in der Olivenschale ist Aioli, auch das finde ich toll, also ich meine, dass da jetzt endlich Aioli in der Schale ist, in der war bis gestern nämlich noch eine Kerze, die ich schon vor langer Zeit mal auf einem Flohmarkt gekauft hatte, weil ich die Schale hübsch fand, aber natürlich nicht benutzen konnte, bevor die Kerze runtergebrannt war. Und die Kerze mochte ich nicht anbrennen, es wäre doch zu schade gewesen.…
Diesen Winter hatte ich endlich eine Einsicht in meine eigene Blödsinnigkeit, brannte die Kerze an, die dann aber gar nicht recht brennen wollte, es dauerte also noch ein paar Wochen, in denen ich immer wieder versuchte, die Kerze niederzubrennen, bis ich sie gestern mitsamt Schale in heißes Wasser stellte, den gesamten Kerzenwachs rauslöste, wegwarf, die Schale abwusch - und jetzt habe ich endlich eine Schale mit Deckel, in der ich Aioli nicht nur im Kühlschrank aufbewahren, sondern auch in hübscher Form auf den Tisch stellen kann.
Gut Ding will manchmal mehr als nur eine Weile haben.
Und schließlich schickte mir die Kamera heute Nacht diese Bilder:
damwild (MOV, 1,007 KB)
Immerhin weiß ich jetzt ganz genau, warum der Efeu an meiner Müllbox nicht richtig wächst
.
In unserer Abwesenheit sind die Heizkörper auf ein Minimum runtergedreht, wenn ich auf dem Festland losfahre, schiebe ich die Temperatur hoch und komme in ein warmes Haus.
Außerdem überwacht das System die Türen, die Fenster und die Raumfeuchtigkeit, schaltet den Heizkörper automatisch ab, wenn das Fenster in dem Raum geöffnet ist und sendet mir Schimmelwarnmitteilungen, wenn es in einem Raum zu kalt und zu feucht ist.
2014, als wir dieses System installiert haben, war es von RWE entwickelt und vertrieben worden und galt als Zukunftstechnology. In der Folge hat sich RWE aber mehrfach selber neu erfunden und umstrukturiert, die Smarthome-Technik wurde deshalb unter dem Dach der Tochter Zukunfts-Innogy gebündelt. Vor 2-3 Jahren gab es dann die ganz große Umstrukturierung mit diversen Rochaden zwischen RWE und e.on, am Ende landete Innogy bei e.on und dort bestand dann kein Interesse mehr an einer Weiterentwicklung.
Wir begannen uns deshalb nach einem anderen System umzuschauen, hatten aber keine gesteigerte Eile damit, weil unser System ja grundsätzlich noch funktionierte. In diese Orientierungsphase platzte der Ukrainekrieg und die Energiekrise und ganz Deutschland wollte plötzlich smarte Heizkörperthermostate haben.
K hatte sich nach vielen Vergleichsstudien für die Thermostate von Fritz entschieden, die waren aber komplett ausverkauft und wenn sie angeboten wurden, dann nur zu komplett überhöhten Preisen.
Dann wurde ihm das System von Tado angeboten, was er testweise mal mit drei Ventilen bestellte. Das ist jetzt seit 10 Tagen hier an den Heizkörpern in der ersten Etage installiert.
Es ist deutlich eleganter und stylisher als die recht großen, globigen alten RWE-Ventile, das ist meiner Meinung nach aber auch der einzige Vorteil. Sonst kann es nämlich alles schlechter als das uralte RWE-System, das einzige, was es eindeutig besser kann, ist, mir auf die Nerven zu gehen.
Es sendet ständig irgendwelche kryptischen Meldungen auf meine Smartwatch, die ich dort zwar zur Kenntnis nicht aber bearbeiten kann, nach fünf Tagen schickt es mir eine E-Mail und sagt, dass bei einem Ventil schon die Batterien getauscht werden müssen. Die App hat sich in den letzten 10 Tagen bereits zweimal aktualisiert und die eingestellte Temperatur am Ventil (die man übrigens nur ablesen kann, wenn man sie verstellt) hält es für einen unverbindlichen Vorschlag.
Nach welchen Kriterien das Ventil den Heizkörper auf- oder zumacht, hat sich mir noch nicht erschlossen, ich glaube, die haben da einen chinesischen Algorhythmus eingebaut, der ganz eigene Aufgaben hat, auf alle Fälle gehört das Regeln der Raumtemperatur nicht dazu.
Heute waren wir eine längere Zeitlang im Erdgeschoss, deshalb hatten wir oben den Ofen nicht angeheizt, es lief einfach nur die normale Heizung. Die Heizung im Wohnbüro ist auf 20°C eingestellt, weil ich bei niedrigeren Temperaturen ungern am PC sitze und weil die Heizung ausgeht, wenn der Ofen an ist. Hoffen wir zumindest, immerhin ist es ein Smartventil und sollte selbstständig die Temperatur im Raum erkennen.
Vielleicht hat es aber auch nur unsere Raumnutzungsgewlhnheit erkannt und damit gerechnet, dass in diesem Raum eigentlich der Ofen laufen müsste, auf alle Fälle lief die Heizung deshalb auch nicht und als ich vorhin nach oben kam, hatten wir angenehme 17,1 °C, genau die Temperatur, bei der ich gerne am Rechner sitze.
Jetzt läuft der Holzofen und macht zuverlässig warm, morgen tausche ich die Heizkörperventile wieder zurück, lieber ein nicht fortentwickeltes System aus 2014 als diesen Tadokram, der zwar schick und stylish ist, aber weder die Heizung sinnvoll regelt noch irgendetwas anderes brauchbar erkennt.

Nein, es ist kein Fenster geöffnet, es gibt gleich einen matigen neerslag und es war vorhin nur 17°C, da werde ich nachts um 21h kein Fenster öffnen. Dummbatzsystem.
Zum Abendessen gab es heute Bruschetta, geräucherte Gambas, geröstetes Baguette mit Aioli und frisch gepressten O'saft mit Sekt - getrennt, in zwei Gläsern, wäre sonst schade um den O'saft.
Und weil ich das Essen so toll fand, habe ich es diesmal sogar fotografiert:
Das in der Olivenschale ist Aioli, auch das finde ich toll, also ich meine, dass da jetzt endlich Aioli in der Schale ist, in der war bis gestern nämlich noch eine Kerze, die ich schon vor langer Zeit mal auf einem Flohmarkt gekauft hatte, weil ich die Schale hübsch fand, aber natürlich nicht benutzen konnte, bevor die Kerze runtergebrannt war. Und die Kerze mochte ich nicht anbrennen, es wäre doch zu schade gewesen.…
Diesen Winter hatte ich endlich eine Einsicht in meine eigene Blödsinnigkeit, brannte die Kerze an, die dann aber gar nicht recht brennen wollte, es dauerte also noch ein paar Wochen, in denen ich immer wieder versuchte, die Kerze niederzubrennen, bis ich sie gestern mitsamt Schale in heißes Wasser stellte, den gesamten Kerzenwachs rauslöste, wegwarf, die Schale abwusch - und jetzt habe ich endlich eine Schale mit Deckel, in der ich Aioli nicht nur im Kühlschrank aufbewahren, sondern auch in hübscher Form auf den Tisch stellen kann.
Gut Ding will manchmal mehr als nur eine Weile haben.
Und schließlich schickte mir die Kamera heute Nacht diese Bilder:
damwild (MOV, 1,007 KB)
Immerhin weiß ich jetzt ganz genau, warum der Efeu an meiner Müllbox nicht richtig wächst
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Montag, 2. Januar 2023
Schreibtischarbeit und Haushaltsfehler
anje, 23:33h
Weil ich dem Onkel versprochen hatte, ihn heute zu seinem traditionellen Lüttje Neujahrstreffen ins Ostland zu bringen, war ich nicht in Versuchung, die Hälfte des Tages im Bett zu versumpfen, sondern war angemessen früh unterwegs und aktiv.
Auf dem Rückweg ein Zwischenstop zum Einkaufen, es gab wunderschöne Maispoularden und ich hatte spontan Lust auf explodiertes Huhn. (Frikassee)
Als ich wieder zuhause war, habe ich das Huhn aufgesetzt und mich dann an den Rechner gesetzt, um meine private Buchhaltung für 2022 abzuschliessen und anschließend für 2023 neu zu beginnen.
Es ist ein gutes Gefühl, das alles so zeitnah erledigt zu haben, ich komme mir fast vor wie ein Streber.
Als ich zum Abendessen das Frikassee fertigkochen wollte, das Huhn war gekocht und ausreichend abgekühlt, um es in Stücke zu zupfen, stellte ich fest, dass ich keinen Reis mehr im Haus habe.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mir so etwas schon je vorher passiert ist, normalerweise habe ich eine sehr gut funktionierende Vorratshaltung, die ein rechtzeitig Ersetzen aller klassischen Verbrauchsgüter vorsieht, aber jetzt waren tatsächlich nur noch 75g Reis da, das ist etwas wenig für zwei Personen.
Also bin ich noch mal losgefahren, um einen Sack Reis zu kaufen, zum Glück war heute ja wieder ein ganz normaler Arbeitsalltag mit normalen Ladenöffnungszeiten.
Jetzt dürften die Reisvorräte erst mal wieder eine ganze Weile reichen, ich mache mir aber trotzdem Sorgen, um meine wiederkehrenden Aussetzer bei der Haushaltsführung. Es fiel mir in den letzten Monaten schon zunehmend schwer, die beiden Haushalte auseinander zu halten, ich fürchte, da kommt noch einiges an Durcheinander auf mich zu.
Es sieht aber wohl so aus, als ob ich damit leben muss
.
Auf dem Rückweg ein Zwischenstop zum Einkaufen, es gab wunderschöne Maispoularden und ich hatte spontan Lust auf explodiertes Huhn. (Frikassee)
Als ich wieder zuhause war, habe ich das Huhn aufgesetzt und mich dann an den Rechner gesetzt, um meine private Buchhaltung für 2022 abzuschliessen und anschließend für 2023 neu zu beginnen.
Es ist ein gutes Gefühl, das alles so zeitnah erledigt zu haben, ich komme mir fast vor wie ein Streber.
Als ich zum Abendessen das Frikassee fertigkochen wollte, das Huhn war gekocht und ausreichend abgekühlt, um es in Stücke zu zupfen, stellte ich fest, dass ich keinen Reis mehr im Haus habe.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mir so etwas schon je vorher passiert ist, normalerweise habe ich eine sehr gut funktionierende Vorratshaltung, die ein rechtzeitig Ersetzen aller klassischen Verbrauchsgüter vorsieht, aber jetzt waren tatsächlich nur noch 75g Reis da, das ist etwas wenig für zwei Personen.
Also bin ich noch mal losgefahren, um einen Sack Reis zu kaufen, zum Glück war heute ja wieder ein ganz normaler Arbeitsalltag mit normalen Ladenöffnungszeiten.
Jetzt dürften die Reisvorräte erst mal wieder eine ganze Weile reichen, ich mache mir aber trotzdem Sorgen, um meine wiederkehrenden Aussetzer bei der Haushaltsführung. Es fiel mir in den letzten Monaten schon zunehmend schwer, die beiden Haushalte auseinander zu halten, ich fürchte, da kommt noch einiges an Durcheinander auf mich zu.
Es sieht aber wohl so aus, als ob ich damit leben muss
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Sonntag, 1. Januar 2023
Frohes neues Jahr
anje, 22:38h
So, nu heißt das Jahr 2023, also auf ein Neues.
Frohes neues Jahr lautet der traditionelle Gruß und wahrscheinlich ist das auch die sinnvollste Variante, etwas Neues zu beginnen, wenigstens froh sollte er sein, der Neuanfang, auch wenn man weiß, die Reise wird beschwerlich.
Als ich gestern auf das vergangene Jahr zurückblickte, blieb es nicht aus, dass ich auch auf das kommende voraus schaute und mir wurde dabei schon etwas mulmig, als mir klar wurde, was für dieses Jahr alles ansteht.
Es ist nämlich viel, was dieses Jahr alles erledigt werden muss. Und ja, muss ist das richtige Verb, denn wenn der Gesamtplan gehalten werden soll, dann ist sozusagen kein Platz mehr für überlastungsbedingtes Aufschieben oder Prokrastinieren, genauso wenig wie für Fehlentscheidungen, ungeplante Verzögerungen oder allgemeine Katastrophen.
Wenn das Ende unserer Zeit in Greven auch planmäßig passend mit dem Ende unserer offiziellen Bürotätigkeit zusammenfallen soll, dann gibt es eine Deadline und die ist für den Neubau eines Hauses, bei dem noch nicht mal entschieden wurde, welche Handwerker es bauen werden, inzwischen sportlich.
Vor zwei bis drei Jahren habe ich ja noch gehofft, dass das neue Haus vielleicht sogar schon im Sommer 2024 fertig ist und ich hätte für die letzten Wochen auch ohne zu Murren die deutlich längere Pendelstrecke Rheda-Münster akzeptiert, diese Vorstellung ist aber jetzt schon obsolet, aktuell gehen wir davon aus, dass wir mit Glück wenigstens Ende 2024 einziehen können, ein Termin, den ich nur äußerst ungern noch weiter nach hinten verschieben möchte, denn es gibt danach einfach keinen Grund mehr, dann noch länger in Greven zu wohnen.
Neben dem Neubau eines Hauses haben wir aber beide noch einen Bürojob, der für jeden von uns längst noch nicht so entspannt ist, wie ich mir das für die letzten zwei Jahre gewünscht habe und der für das kommende Jahr noch eine Menge Arbeit parat hat.
Als dritte Baustelle gibt es dann noch das Haus auf Borkum, das ja auch noch mitten im Umbau steckt. Das neue Bad ist beim Installateur beauftragt, wir brauchen aber noch einen Fliesenleger und die holzvertäfelte Decke muss auch neu. Außerdem ist die Küche aktuell nur ein Provisorium und für den Garten stehen auch noch große Umbauten an, es gibt also eine Menge zu tun und wenn man diese drei Aufgabenbereiche zusammenbetrachtet, dann wird mir halt etwas mulmig bei der Vorstellung, es hakt auch nur an einer Stelle.
Wenn einzelne Dinge mehr als nur ein bisschen Aufmerksamkeit brauchen oder ich von einer akuten Welle von Unlust oder Lethargie überrollt werde, dann brechen alle tollen Pläne zusammen und davor fürchte ich mich sehr.
Aber hilft ja nu nix, das, was ansteht, muss halt erledigt werden, damit am Ende alles ganz toll ist.
Da es gemäß der Wetterapp ab morgen ständig regnen soll, haben wir heute noch eine letzte trockene Chance für einen Strandspaziergang am weiter entfernt gelegenen FKK-Strand genutzt.
Mit fast 10°C war es für Januar nicht sehr kalt, trotzdem liefen keiner FKKler am Strand rum, was ich durchaus verstehen kann. Wenn man noch nicht mal eine Badehose anhat, sind 10°C wirklich etwas frisch.
Der Strand war also beeindruckend leer

Und die Notrufsäule war mit Sandsäcken verbarrikadiert, es wahrscheinlich sehr klug, zur Zeit nicht am FKK Strand baden zu gehen.

Wieder zuhause machten wir noch ein bisschen Sofasport, keine Ahnung, wie diese Beinhebeübungen heißen, aber immer wenn Robbi unters Sofa will, heißt es Beine hoch und Spannung halten

Insgesamt verbraucht Staubsaugen auf diese Art wahrscheinlich mehr Kalorien, als wenn man ein Gerät manuell vor sich herschiebt
.
Frohes neues Jahr lautet der traditionelle Gruß und wahrscheinlich ist das auch die sinnvollste Variante, etwas Neues zu beginnen, wenigstens froh sollte er sein, der Neuanfang, auch wenn man weiß, die Reise wird beschwerlich.
Als ich gestern auf das vergangene Jahr zurückblickte, blieb es nicht aus, dass ich auch auf das kommende voraus schaute und mir wurde dabei schon etwas mulmig, als mir klar wurde, was für dieses Jahr alles ansteht.
Es ist nämlich viel, was dieses Jahr alles erledigt werden muss. Und ja, muss ist das richtige Verb, denn wenn der Gesamtplan gehalten werden soll, dann ist sozusagen kein Platz mehr für überlastungsbedingtes Aufschieben oder Prokrastinieren, genauso wenig wie für Fehlentscheidungen, ungeplante Verzögerungen oder allgemeine Katastrophen.
Wenn das Ende unserer Zeit in Greven auch planmäßig passend mit dem Ende unserer offiziellen Bürotätigkeit zusammenfallen soll, dann gibt es eine Deadline und die ist für den Neubau eines Hauses, bei dem noch nicht mal entschieden wurde, welche Handwerker es bauen werden, inzwischen sportlich.
Vor zwei bis drei Jahren habe ich ja noch gehofft, dass das neue Haus vielleicht sogar schon im Sommer 2024 fertig ist und ich hätte für die letzten Wochen auch ohne zu Murren die deutlich längere Pendelstrecke Rheda-Münster akzeptiert, diese Vorstellung ist aber jetzt schon obsolet, aktuell gehen wir davon aus, dass wir mit Glück wenigstens Ende 2024 einziehen können, ein Termin, den ich nur äußerst ungern noch weiter nach hinten verschieben möchte, denn es gibt danach einfach keinen Grund mehr, dann noch länger in Greven zu wohnen.
Neben dem Neubau eines Hauses haben wir aber beide noch einen Bürojob, der für jeden von uns längst noch nicht so entspannt ist, wie ich mir das für die letzten zwei Jahre gewünscht habe und der für das kommende Jahr noch eine Menge Arbeit parat hat.
Als dritte Baustelle gibt es dann noch das Haus auf Borkum, das ja auch noch mitten im Umbau steckt. Das neue Bad ist beim Installateur beauftragt, wir brauchen aber noch einen Fliesenleger und die holzvertäfelte Decke muss auch neu. Außerdem ist die Küche aktuell nur ein Provisorium und für den Garten stehen auch noch große Umbauten an, es gibt also eine Menge zu tun und wenn man diese drei Aufgabenbereiche zusammenbetrachtet, dann wird mir halt etwas mulmig bei der Vorstellung, es hakt auch nur an einer Stelle.
Wenn einzelne Dinge mehr als nur ein bisschen Aufmerksamkeit brauchen oder ich von einer akuten Welle von Unlust oder Lethargie überrollt werde, dann brechen alle tollen Pläne zusammen und davor fürchte ich mich sehr.
Aber hilft ja nu nix, das, was ansteht, muss halt erledigt werden, damit am Ende alles ganz toll ist.
Da es gemäß der Wetterapp ab morgen ständig regnen soll, haben wir heute noch eine letzte trockene Chance für einen Strandspaziergang am weiter entfernt gelegenen FKK-Strand genutzt.
Mit fast 10°C war es für Januar nicht sehr kalt, trotzdem liefen keiner FKKler am Strand rum, was ich durchaus verstehen kann. Wenn man noch nicht mal eine Badehose anhat, sind 10°C wirklich etwas frisch.
Der Strand war also beeindruckend leer

Und die Notrufsäule war mit Sandsäcken verbarrikadiert, es wahrscheinlich sehr klug, zur Zeit nicht am FKK Strand baden zu gehen.

Wieder zuhause machten wir noch ein bisschen Sofasport, keine Ahnung, wie diese Beinhebeübungen heißen, aber immer wenn Robbi unters Sofa will, heißt es Beine hoch und Spannung halten

Insgesamt verbraucht Staubsaugen auf diese Art wahrscheinlich mehr Kalorien, als wenn man ein Gerät manuell vor sich herschiebt
.
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Samstag, 31. Dezember 2022
Mein persönlicher Jahresrückblick
anje, 19:55h
2018 habe ich begonnen, für den letzten Tag des Jahres eine neue Tradition zu begründen, also fülle ich den Jahresrückblickfragebogen auch dieses Jahr aus.
Die Vorjahre finden sich jeweils hier:
2021
2020
2019
2018
Wie schnell ist das Jahr 2022 vergangen?
Angemessen.
Es hatte 365 Tage und ich habe jeden davon rückwärts gezählt, aber auch die allermeisten bewusst erlebt. Im Unterschied zu 2021, das ich nur so im Vorbeiwuschen wahrgenommen habe, war 2022 ein vollständiges Jahr mit allem Drum und Dran.
Welche Farbe hatte das Jahr?
Helles, blasses jadegrün ohne Gelbstich.
Auf einer Skala von 1-10?
6-7
Zusammengefasst?
Für mich war das Jahr geprägt von ganz viel Durchhaltewillen auf der einen Seite, aber auch sehr viel Fatalismus auf der anderen Seite. Wenn Dinge sind wie sie sind, dann ist das eben so. Ich habe in immer mehr Bereichen einfach losgelassen und meine eigenen Erwartungen, Vorstellungen und Wünsche reduziert, fallengelassen oder geändert.
Ich habe mich dieses Jahr mehrfach gründlich vertan in der Beurteilung anderer Menschen, so dass meine ohnehin schon nur schwach ausgeprägte Erwartungshaltung, was Vertrauen, Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft anderer Menschen angeht, sozusagen nicht mehr existent ist.
Familie:
Im Wesentlichen unverändert. Jeder ist auf seinem eigenen Weg gradeaus weitergegangen, keiner ist vom Weg abgekommen oder gar umgedreht, läuft also alles.
Niemand hatte eine neue, erwähnenswerte Krankheit, es gab keine Unfälle, zumindest nicht mit Personenschaden. Der Onkel bekam im Januar ein neues Kniegelenk und auch wenn es sehr lange dauerte, bis er wieder einigermaßen fit war, so kann er inzwischen doch wieder Fahrrad fahren und trainiert eifrig weiter an der Beweglichkeit.
Der Vater wohnt immer noch im Heim und wegen der strengen Coronaregeln waren Besuche nur sehr selten möglich, aber außer dass er nach und nach immer älter wird, hat sich an seinem Gesundheitszustand kaum etwas verändert.
Die Mutter wird ebenfalls älter, ist aber noch um viele Längen fitter als der Vater, ansonsten ebenfalls unverändert.
Zwei Kinder sind komplett fertig mit dem Studium, J immerhin mit dem theoretischen Teil.
N ist in Berlin und steckt jetzt in der Facharztausbildung zum Dermatologen, C hat eine Promotionsstelle an der Uni Bielefeld und wird dort die nächsten Jahre an ihrer Doktorarbeit rumwerkeln und J hat sein zweites Staatsexamen bestanden und wohnt seit November in Hamburg, wo er für anderthalb Jahre als PhiP (Pharmazeut im Praktikum) angeheuert hat.
Häuser und Wohnen:
Ja, hier ist in diesem Jahr eine Menge passiert. Zu Ostern bekam das Haus auf Borkum neue, weiße Türen und der Flur wurde komplett renoviert. Im Sommer wurden dann Kammer und Wohnküche renoviert, in dem Zusammenhang wurde die Küche umgestellt und der Gasherd vom Gas genommen. Die erste Miele Waschmaschine meine Lebens zog ein und im Herbst bekam auch die Wohnküche einen neuen Fußboden und im November wurde dann sogar der Stellplatz und der Weg zum Haus neu gepflastert.
Für nächstes Jahr ist ein neues Bad und eine neue Küche geplant, das Bad ist bereits beauftragt, um die Küche müssen wir uns noch kümmern. Im Garten soll ein neues Gartenhaus aufgestellt werden, dann wird das alte abgerissen, um dort einen Terrassenplatz anzulegen, außerdem fehlt noch eine Mauer im Vorgarten.
Für das Haus in Rheda liegt die Baugenehmigung vor, nach ersten Verhandlungen mit einem Generalunternehmer planen wir jetzt doch eine Einzelausschreibung. Das macht zwar deutlich mehr Arbeit, spart aber auch eine große Menge Geld. Erhoffter Baubeginn dann nächsten Sommer.
Pläne:
Durchhalten.
Reisen
Keine. D.h. doch, ich war dieses Jahr zweimal in Hamburg, einmal zu Ns Approbationsball und einmal zu Js Mietvertragsunterschrift und J erwartet uns nächstes Jahr so schnell wie möglich wieder in Hamburg, d.h. eigentlich erwartet er nur K samt Bohrmaschine und Akkuschrauber, aber ich denke, ich darf auch mitkommen.
Zum ersten Mal gemacht:
Ich bin das erste Mal in meinem Leben sehr bewusst an meine Grenzen gestoßen. Ich habe gelernt, dass es Dinge gibt, die ich nicht mehr steuern kann, die ich aber auch nicht akzeptieren kann, wenn sie laufen, wie sie laufen.
Leiwer duad as slav - nie war es wahrer als in diesem Jahr und mir ist sehr klar geworden, wie treffend dieser Satz meinen Charakter beschreibt und vor allem, wie viel mehr er passt mit jedem Jahr, das ich älter werde.
In dem Maße, wie die Zukunft, die mir noch bleibt, schrumpft, wächst die Bedeutung der Selbstachtung. Und wenn denn nichts mehr bleibt, so will ich wenigstens im Stehen sterben.
Häkchen auf der Bucketlist:
Überlebt
Entdeckt und Spaß dran gefunden:
Bruschetta selber machen
Gesundheitliche Veränderungen:
Augen:
Interessanterweise so gut wie unverändert, was ich weiß, weil ich im Dezember noch bei einem Sehtest war, um mir zwei neue Brillen zu bestellen, die ich aber nur bestellt habe, damit Ks Brillen noch mehr Rabatt bekommen.
Meine bisherigen Brillen sind anderthalb Jahre alt und die Werte der neuen Brillen sind nur minimal anders, so dass es keinen Grund gibt, die alten Brillen auszusortieren.
Mit den Brillen, die ich davor hatte, kann ich dagegen kaum noch was erkennen, es gab offensichtlich von 2020 auf 2021 einen großen Dioptriendrift, der aber wieder zum Stillstand gekommen ist.
Ohren
Ich habe neulich einen Hörtest gemacht und wenn ich es richtig verstanden habe, sagte man mir, ein Hörgerät wäre sehr sinnvoll für mich, ich glaube aber, ich bin im Moment nicht in der Verfassung, dass ich noch mehr mitbekommen möchte.
Unfälle
Keine, ist es zu fassen. D.h. doch, ich bin ja einmal auf dem Fahrrad von so einem Badegast-E-Bike-Rentner umgefahren worden, habe mir dabei zwar ein blaues Kinn geholt, aber weder etwas gebrochen noch aufgeschürft.
Und ein Mensch fuhr in mein parkendes Auto, bei dem Unfall war ich also nicht live beteiligt, hatte aber viel Rennerei und Ärger deswegen, denn der Mensch war Ausländer und sein ausländisches Auto war nicht versichert.
Neue Krankheiten
Keine bekannt
Sonstiges
Die Familienerbkrankheit schreitet fort und ich werde mich nächstes Jahr wohl mal um eine OP bemühen. Mittlerweile behindert mich der krumme Finger nicht nur beim Klavierspielen, sondern auch beim Tippen und das ist auf Dauer wirklich kein sinnvoller Zustand.
Optische Veränderungen:
Gewicht
Verglichen mit vor genau einem Jahr sozusagen unverändert, während des Jahres waren es mal fast 4kg weniger, die in den letzten beiden Monaten plötzlich wieder angewachsen sind.
Haare
Inzwischen ist auch der letzte Fitzel künstliche Farbe rausgewachsen und abgeschnitten, ich trage jetzt also zu 100% Naturfarbe, die natürlich immer grauer wird, das aber interessanterweise stets strähnchenweise, so dass es aussieht, wie von einem sehr teuren Friseur sehr natürlich eingefärbt.
Sonstiges
Seitdem N sich ernsthaft mit Dermatologie befasst, konnte er mich überzeugen, Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel regelmäßig zusammen mit meinen Schilddrüsentabletten einzunehmen. Und wenn ich dann eh einmal dabei war, habe ich mir auch Vitamin B und Biotin als Ergänzungstabletten besorgt, stelle aber keine körperliche Veränderung fest,
Biotin soll gut sein, um die Nägel zu stärken, ich glaube da also fest dran, dumm nur, dass meine Nägel davon noch nichts wissen. Die bekommen immer mehr altersbedingte Längsrillen, was mich ärgert. Was Falten für die Haut sind, sind Längsrillen für die Nägel. Ich dachte, ich könnte die einfach glattfeilen, was eine blöde Idee war, jetzt habe ich glatte Nägel, die aber an einigen Stellen papierdünn sind. Genaugenommen habe ich deshalb jetzt sehr kurze, eingerissene, glatte Nägel.
Vitamin B soll gegen Müdigkeit helfen. Ich merke da nichts von, aber ich traue mich jetzt auch nicht, das Vitamin B abzusetzen, denn schlimmer geht immer.
Finanzen, Veränderung zum Vorjahr:
regelmäßiger Zufluss
Mehr. Außer der normalen Gehaltserhöhung ist auch die abgesoffene Immobilie wieder vermietet, das ist sehr angenehm.
regelmäßiger Abfluss
Weniger, nur J bekommt jetzt noch einen kleinen Unterhaltszuschuss, die anderen beiden verdienen ihren Lebensunterhalt inzwischen komplett selber.
variable Ausgaben
Eine Miele Waschmaschine und diverse Kleingeräte, ein Auto für J und die Bafögablösung für C
Gesamtvermögen
Deutlich weniger, die Börsen liefen schlecht
Besondere Anschaffungen
Neue Türen und ein gepflasterter Stellplatz auf Borkum und zwei neue E-Bikes
Uns sonst noch so:
Letztes Jahr um diese Zeit war ich davon überzeugt, dass 2022 ein wunderbares Jahr werden wird, weil ich so viele Dinge vorhatte, die in 2022 alle ein Stück weiter vorangetrieben werden sollten - und so kam es tatsächlich auch.
Das Haus auf Borkum wurde gründlich verbessert, die Pläne für das Haus in Rheda sind so weit fertig, dass es jetzt nur noch gebaut werden muss und in meinem Countdown bin ich bei 629 angekommen, die Zahlen werden immer kleiner und das Ende ist immer näher.
Und grundsätzlich war 2022 auch ein gutes Jahr, weltpolitisch sicher nicht, aber für mich privat hat das meiste funktioniert.
Es gab keine Katastrophen und verglichen mit heute vor 365 Tagen bin ich eben genau die 365 Tage weiter, allein das ist schon eine Feier wert.
Ich stelle aber fest, dass das Durchhalten mit jedem weiteren Tag mühsamer wird, es ist ein Marathon und der wird logischerweise immer anstrengender je näher man dem Ziel kommt, weil man immer mehr Kraft bereits verbraucht hat und mit dem, was noch bleibt, sich unter immer größeren Qualen durchkämpfen muss. Zwischendurch gerate ich regelmäßig in Versuchung, einfach alles hinzuwerfen, es hängt aber mehr dran als nur ein schnöder Job und ein bisschen Geld, es ist halt, wie so oft im Leben, nicht so einfach, wie es aussieht, oder kurz gesagt: Es ist kompliziert.
Deshalb bin ich dieses Jahr gar nicht so sehr davon überzeugt, dass das nächste Jahr ein tolles Jahr werden wird. Ich gehe eher davon aus, dass es ganz ungemein anstrengend werden wird und ich hoffe nur ganz stark, dass neben all den Dingen, von denen ich jetzt schon weiß, dass sie getan werden müssen, nicht noch zusätzliche, unerwartete Katastrophen aufploppen, die alles noch viel schlimmer machen.
Andererseits wird es kommen, wie es kommen wird, man muss einfach immer das Beste draus machen und bisher hat ja auch alles stets gut funktioniert
.
Die Vorjahre finden sich jeweils hier:
2021
2020
2019
2018
Wie schnell ist das Jahr 2022 vergangen?
Angemessen.
Es hatte 365 Tage und ich habe jeden davon rückwärts gezählt, aber auch die allermeisten bewusst erlebt. Im Unterschied zu 2021, das ich nur so im Vorbeiwuschen wahrgenommen habe, war 2022 ein vollständiges Jahr mit allem Drum und Dran.
Welche Farbe hatte das Jahr?
Helles, blasses jadegrün ohne Gelbstich.
Auf einer Skala von 1-10?
6-7
Zusammengefasst?
Für mich war das Jahr geprägt von ganz viel Durchhaltewillen auf der einen Seite, aber auch sehr viel Fatalismus auf der anderen Seite. Wenn Dinge sind wie sie sind, dann ist das eben so. Ich habe in immer mehr Bereichen einfach losgelassen und meine eigenen Erwartungen, Vorstellungen und Wünsche reduziert, fallengelassen oder geändert.
Ich habe mich dieses Jahr mehrfach gründlich vertan in der Beurteilung anderer Menschen, so dass meine ohnehin schon nur schwach ausgeprägte Erwartungshaltung, was Vertrauen, Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft anderer Menschen angeht, sozusagen nicht mehr existent ist.
Familie:
Im Wesentlichen unverändert. Jeder ist auf seinem eigenen Weg gradeaus weitergegangen, keiner ist vom Weg abgekommen oder gar umgedreht, läuft also alles.
Niemand hatte eine neue, erwähnenswerte Krankheit, es gab keine Unfälle, zumindest nicht mit Personenschaden. Der Onkel bekam im Januar ein neues Kniegelenk und auch wenn es sehr lange dauerte, bis er wieder einigermaßen fit war, so kann er inzwischen doch wieder Fahrrad fahren und trainiert eifrig weiter an der Beweglichkeit.
Der Vater wohnt immer noch im Heim und wegen der strengen Coronaregeln waren Besuche nur sehr selten möglich, aber außer dass er nach und nach immer älter wird, hat sich an seinem Gesundheitszustand kaum etwas verändert.
Die Mutter wird ebenfalls älter, ist aber noch um viele Längen fitter als der Vater, ansonsten ebenfalls unverändert.
Zwei Kinder sind komplett fertig mit dem Studium, J immerhin mit dem theoretischen Teil.
N ist in Berlin und steckt jetzt in der Facharztausbildung zum Dermatologen, C hat eine Promotionsstelle an der Uni Bielefeld und wird dort die nächsten Jahre an ihrer Doktorarbeit rumwerkeln und J hat sein zweites Staatsexamen bestanden und wohnt seit November in Hamburg, wo er für anderthalb Jahre als PhiP (Pharmazeut im Praktikum) angeheuert hat.
Häuser und Wohnen:
Ja, hier ist in diesem Jahr eine Menge passiert. Zu Ostern bekam das Haus auf Borkum neue, weiße Türen und der Flur wurde komplett renoviert. Im Sommer wurden dann Kammer und Wohnküche renoviert, in dem Zusammenhang wurde die Küche umgestellt und der Gasherd vom Gas genommen. Die erste Miele Waschmaschine meine Lebens zog ein und im Herbst bekam auch die Wohnküche einen neuen Fußboden und im November wurde dann sogar der Stellplatz und der Weg zum Haus neu gepflastert.
Für nächstes Jahr ist ein neues Bad und eine neue Küche geplant, das Bad ist bereits beauftragt, um die Küche müssen wir uns noch kümmern. Im Garten soll ein neues Gartenhaus aufgestellt werden, dann wird das alte abgerissen, um dort einen Terrassenplatz anzulegen, außerdem fehlt noch eine Mauer im Vorgarten.
Für das Haus in Rheda liegt die Baugenehmigung vor, nach ersten Verhandlungen mit einem Generalunternehmer planen wir jetzt doch eine Einzelausschreibung. Das macht zwar deutlich mehr Arbeit, spart aber auch eine große Menge Geld. Erhoffter Baubeginn dann nächsten Sommer.
Pläne:
Durchhalten.
Reisen
Keine. D.h. doch, ich war dieses Jahr zweimal in Hamburg, einmal zu Ns Approbationsball und einmal zu Js Mietvertragsunterschrift und J erwartet uns nächstes Jahr so schnell wie möglich wieder in Hamburg, d.h. eigentlich erwartet er nur K samt Bohrmaschine und Akkuschrauber, aber ich denke, ich darf auch mitkommen.
Zum ersten Mal gemacht:
Ich bin das erste Mal in meinem Leben sehr bewusst an meine Grenzen gestoßen. Ich habe gelernt, dass es Dinge gibt, die ich nicht mehr steuern kann, die ich aber auch nicht akzeptieren kann, wenn sie laufen, wie sie laufen.
Leiwer duad as slav - nie war es wahrer als in diesem Jahr und mir ist sehr klar geworden, wie treffend dieser Satz meinen Charakter beschreibt und vor allem, wie viel mehr er passt mit jedem Jahr, das ich älter werde.
In dem Maße, wie die Zukunft, die mir noch bleibt, schrumpft, wächst die Bedeutung der Selbstachtung. Und wenn denn nichts mehr bleibt, so will ich wenigstens im Stehen sterben.
Häkchen auf der Bucketlist:
Überlebt
Entdeckt und Spaß dran gefunden:
Bruschetta selber machen
Gesundheitliche Veränderungen:
Augen:
Interessanterweise so gut wie unverändert, was ich weiß, weil ich im Dezember noch bei einem Sehtest war, um mir zwei neue Brillen zu bestellen, die ich aber nur bestellt habe, damit Ks Brillen noch mehr Rabatt bekommen.
Meine bisherigen Brillen sind anderthalb Jahre alt und die Werte der neuen Brillen sind nur minimal anders, so dass es keinen Grund gibt, die alten Brillen auszusortieren.
Mit den Brillen, die ich davor hatte, kann ich dagegen kaum noch was erkennen, es gab offensichtlich von 2020 auf 2021 einen großen Dioptriendrift, der aber wieder zum Stillstand gekommen ist.
Ohren
Ich habe neulich einen Hörtest gemacht und wenn ich es richtig verstanden habe, sagte man mir, ein Hörgerät wäre sehr sinnvoll für mich, ich glaube aber, ich bin im Moment nicht in der Verfassung, dass ich noch mehr mitbekommen möchte.
Unfälle
Keine, ist es zu fassen. D.h. doch, ich bin ja einmal auf dem Fahrrad von so einem Badegast-E-Bike-Rentner umgefahren worden, habe mir dabei zwar ein blaues Kinn geholt, aber weder etwas gebrochen noch aufgeschürft.
Und ein Mensch fuhr in mein parkendes Auto, bei dem Unfall war ich also nicht live beteiligt, hatte aber viel Rennerei und Ärger deswegen, denn der Mensch war Ausländer und sein ausländisches Auto war nicht versichert.
Neue Krankheiten
Keine bekannt
Sonstiges
Die Familienerbkrankheit schreitet fort und ich werde mich nächstes Jahr wohl mal um eine OP bemühen. Mittlerweile behindert mich der krumme Finger nicht nur beim Klavierspielen, sondern auch beim Tippen und das ist auf Dauer wirklich kein sinnvoller Zustand.
Optische Veränderungen:
Gewicht
Verglichen mit vor genau einem Jahr sozusagen unverändert, während des Jahres waren es mal fast 4kg weniger, die in den letzten beiden Monaten plötzlich wieder angewachsen sind.
Haare
Inzwischen ist auch der letzte Fitzel künstliche Farbe rausgewachsen und abgeschnitten, ich trage jetzt also zu 100% Naturfarbe, die natürlich immer grauer wird, das aber interessanterweise stets strähnchenweise, so dass es aussieht, wie von einem sehr teuren Friseur sehr natürlich eingefärbt.
Sonstiges
Seitdem N sich ernsthaft mit Dermatologie befasst, konnte er mich überzeugen, Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel regelmäßig zusammen mit meinen Schilddrüsentabletten einzunehmen. Und wenn ich dann eh einmal dabei war, habe ich mir auch Vitamin B und Biotin als Ergänzungstabletten besorgt, stelle aber keine körperliche Veränderung fest,
Biotin soll gut sein, um die Nägel zu stärken, ich glaube da also fest dran, dumm nur, dass meine Nägel davon noch nichts wissen. Die bekommen immer mehr altersbedingte Längsrillen, was mich ärgert. Was Falten für die Haut sind, sind Längsrillen für die Nägel. Ich dachte, ich könnte die einfach glattfeilen, was eine blöde Idee war, jetzt habe ich glatte Nägel, die aber an einigen Stellen papierdünn sind. Genaugenommen habe ich deshalb jetzt sehr kurze, eingerissene, glatte Nägel.
Vitamin B soll gegen Müdigkeit helfen. Ich merke da nichts von, aber ich traue mich jetzt auch nicht, das Vitamin B abzusetzen, denn schlimmer geht immer.
Finanzen, Veränderung zum Vorjahr:
regelmäßiger Zufluss
Mehr. Außer der normalen Gehaltserhöhung ist auch die abgesoffene Immobilie wieder vermietet, das ist sehr angenehm.
regelmäßiger Abfluss
Weniger, nur J bekommt jetzt noch einen kleinen Unterhaltszuschuss, die anderen beiden verdienen ihren Lebensunterhalt inzwischen komplett selber.
variable Ausgaben
Eine Miele Waschmaschine und diverse Kleingeräte, ein Auto für J und die Bafögablösung für C
Gesamtvermögen
Deutlich weniger, die Börsen liefen schlecht
Besondere Anschaffungen
Neue Türen und ein gepflasterter Stellplatz auf Borkum und zwei neue E-Bikes
Uns sonst noch so:
Letztes Jahr um diese Zeit war ich davon überzeugt, dass 2022 ein wunderbares Jahr werden wird, weil ich so viele Dinge vorhatte, die in 2022 alle ein Stück weiter vorangetrieben werden sollten - und so kam es tatsächlich auch.
Das Haus auf Borkum wurde gründlich verbessert, die Pläne für das Haus in Rheda sind so weit fertig, dass es jetzt nur noch gebaut werden muss und in meinem Countdown bin ich bei 629 angekommen, die Zahlen werden immer kleiner und das Ende ist immer näher.
Und grundsätzlich war 2022 auch ein gutes Jahr, weltpolitisch sicher nicht, aber für mich privat hat das meiste funktioniert.
Es gab keine Katastrophen und verglichen mit heute vor 365 Tagen bin ich eben genau die 365 Tage weiter, allein das ist schon eine Feier wert.
Ich stelle aber fest, dass das Durchhalten mit jedem weiteren Tag mühsamer wird, es ist ein Marathon und der wird logischerweise immer anstrengender je näher man dem Ziel kommt, weil man immer mehr Kraft bereits verbraucht hat und mit dem, was noch bleibt, sich unter immer größeren Qualen durchkämpfen muss. Zwischendurch gerate ich regelmäßig in Versuchung, einfach alles hinzuwerfen, es hängt aber mehr dran als nur ein schnöder Job und ein bisschen Geld, es ist halt, wie so oft im Leben, nicht so einfach, wie es aussieht, oder kurz gesagt: Es ist kompliziert.
Deshalb bin ich dieses Jahr gar nicht so sehr davon überzeugt, dass das nächste Jahr ein tolles Jahr werden wird. Ich gehe eher davon aus, dass es ganz ungemein anstrengend werden wird und ich hoffe nur ganz stark, dass neben all den Dingen, von denen ich jetzt schon weiß, dass sie getan werden müssen, nicht noch zusätzliche, unerwartete Katastrophen aufploppen, die alles noch viel schlimmer machen.
Andererseits wird es kommen, wie es kommen wird, man muss einfach immer das Beste draus machen und bisher hat ja auch alles stets gut funktioniert
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Freitag, 30. Dezember 2022
Menschengewusel
anje, 20:53h
Durchhängetage, sich um nichts kümmern, Kopf abschalten und alles egal sein lassen, sehr angenehm.
Gegen Mittag machten wir eine kleine Fahrradtour.
Der Wind kommt mit 5-6 Windstärken ziemlich genau aus Süden, d.h. perfekter Rückenwind auf der Promenade, wir ließen uns fast ohne zu treten bis ins Dorf pusten, so macht Fahrradfahren Spaß.
Ein Schlenker an der Kulturinsel vorbei befriedigte meine Flohmarktneugier. Heute sollte dort nämlich Flohmarkt sein, d.h. es war auch Flohmarkt, aber nur genau zwei Stände und dann auch noch die mit dem selbstgemachten Touristenkram, ich musste noch nicht mal vom Fahrrad absteigen, um zu erkennen, dass sich Absteigen nicht lohnt.
Im Dorf ein Abstecher zum City-Markt, N bat mich, ihm dort etwas zu besorgen, was er vergessen hatte zu kaufen und mir fiel ein, dass ich ja sinnvollerweise ein paar Rollen Müllsäcke auf Vorrat kaufen könne, die werden nämlich ab nächstem Jahr teurer.
Ich staunte über die Preise der sonstigen Produkte und über die Menge an Menschen, die im Dorf und im City-Markt unterwegs waren.
Die Insel ist ziemlich voll, aber zu 95% halten sich die Menschen im Dorf und am Hauptstrand auf, ein Fakt, den ich einerseits zwar sehr positiv, andererseits aber auch sehr erstaunlich finde. Als einzige Erklärung fällt mir nur wieder dieses seltsame Bedürfnis nach menschlicher Nähe ein, was wohl wirklich ein Massenphänomen ist. Es wäre interessant zu erfahren, wie nah die Menschen mit den Lemmingen verwandt sind. Dass es zu den Hörnchen nicht weit ist, habe ich schon in der Schule gelernt.
Die großen Müllsäcke waren im City-Markt schon ausverkauft, ich war aber inzwischen so sehr menschengenervt, dass ich keine Lust hatte, noch zu einem anderen Markt zu fahren, ich nahm ein paar Rollen mit kleinen Säcken mit und verspürte den dringenden Wunsch, direkt nach Hause zu fahren.
Grundsätzlich stört es mich nicht, wenn Läden voll sind, aber diese Urlauber, die sich heute in diesem City-Markt rumtrieben, kamen mir vor wie eine Spezies von einem anderen Stern. Aber vielleicht bin ich auch nur nachhaltig Gäste-entwöhnt, ich gehe ihnen ja üblicherweise weiträumig aus dem Weg.
Am Abend kochte ich AWM-Suppe,

das Gemüsefach ist jetzt angenehm aufgeräumt
.
Gegen Mittag machten wir eine kleine Fahrradtour.
Der Wind kommt mit 5-6 Windstärken ziemlich genau aus Süden, d.h. perfekter Rückenwind auf der Promenade, wir ließen uns fast ohne zu treten bis ins Dorf pusten, so macht Fahrradfahren Spaß.
Ein Schlenker an der Kulturinsel vorbei befriedigte meine Flohmarktneugier. Heute sollte dort nämlich Flohmarkt sein, d.h. es war auch Flohmarkt, aber nur genau zwei Stände und dann auch noch die mit dem selbstgemachten Touristenkram, ich musste noch nicht mal vom Fahrrad absteigen, um zu erkennen, dass sich Absteigen nicht lohnt.
Im Dorf ein Abstecher zum City-Markt, N bat mich, ihm dort etwas zu besorgen, was er vergessen hatte zu kaufen und mir fiel ein, dass ich ja sinnvollerweise ein paar Rollen Müllsäcke auf Vorrat kaufen könne, die werden nämlich ab nächstem Jahr teurer.
Ich staunte über die Preise der sonstigen Produkte und über die Menge an Menschen, die im Dorf und im City-Markt unterwegs waren.
Die Insel ist ziemlich voll, aber zu 95% halten sich die Menschen im Dorf und am Hauptstrand auf, ein Fakt, den ich einerseits zwar sehr positiv, andererseits aber auch sehr erstaunlich finde. Als einzige Erklärung fällt mir nur wieder dieses seltsame Bedürfnis nach menschlicher Nähe ein, was wohl wirklich ein Massenphänomen ist. Es wäre interessant zu erfahren, wie nah die Menschen mit den Lemmingen verwandt sind. Dass es zu den Hörnchen nicht weit ist, habe ich schon in der Schule gelernt.
Die großen Müllsäcke waren im City-Markt schon ausverkauft, ich war aber inzwischen so sehr menschengenervt, dass ich keine Lust hatte, noch zu einem anderen Markt zu fahren, ich nahm ein paar Rollen mit kleinen Säcken mit und verspürte den dringenden Wunsch, direkt nach Hause zu fahren.
Grundsätzlich stört es mich nicht, wenn Läden voll sind, aber diese Urlauber, die sich heute in diesem City-Markt rumtrieben, kamen mir vor wie eine Spezies von einem anderen Stern. Aber vielleicht bin ich auch nur nachhaltig Gäste-entwöhnt, ich gehe ihnen ja üblicherweise weiträumig aus dem Weg.
Am Abend kochte ich AWM-Suppe,

das Gemüsefach ist jetzt angenehm aufgeräumt
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Donnerstag, 29. Dezember 2022
Du bist ja auch anders
anje, 21:35h
"Du bist ja auch anders" ist ein Satz, der mich seit meiner Kindheit begleitet und mir immer dann gesagt wird, wenn ich Lösungsvorschläge für sozialinduzierte Probleme anderer Menschen mache.
Wenn ich mich mit Verwandten oder Freunden (also Menschen, die mich gut oder zumindest schon lange kennen) über Dinge unterhalte, die für andere Leute ein Problem darstellen, fällt dieser Satz fast immer irgendwann, denn die Art der Lösung, die ich in der Regel vorschlage, scheint für Menschen, die andere soziale Bedürfnisse haben als ich, nicht umsetzbar zu sein.
Meine Lösung lautet nämlich meistens: "Reg dich doch einfach nicht auf." kombiniert mit "Ja, dann mach's doch nicht." bzw. "Ja, dann mach's doch einfach selber."
"Du bist ja auch anders!" ist für die meisten Menschen die kurze Zusammenfassung der Tatsache, dass sie selber zwar keine rationale Erklärung für ihr Handeln oder ihre Empörung über andere haben, ihren eigenen Standpunkt oder ihr eigenes Handeln aber als "ganz normal" betrachten, weil das ja "alle" machen.
Seitdem die Medizin nicht nur offensichtlich kommunikationsgestörte Personen wie Rainman als Autisten definiert, sondern unter dem Bogen eines irre weit gespannten Autismusspektrums problemlos jeden einsortiert, der sich außerhalb der Massen bewegt, fällt es mir leicht, das eigene Anderssein zu erklären.
Ich habe ganz sicher Merkmale einer autistischen Störung, ich finde es allerdings zunehmend lustig, dass diese Diagnose traditionell pathologisch konnotiert ist, d.h. dass es als Krankheit (Störung) und damit als etwas Unerwünschtes definiert ist.
Meiner Meinung nach kann das massenübliche, also das sogenannte neurotypische Sozialverhalten dagegen viel eher ein durchaus behindernder Part der persönlichen Disposition sein, mir fällt dazu immer der folgende Satz ein:
"Eine Millionen Fliegen können nicht irren, Leute fresst Scheiße."
Nur weil die große Mehrheit der Menschen Dinge auf eine bestimmte Art und Weise tut, heißt das doch nicht, dass das der beste Weg ist.
Ich habe deshalb eine Theorie entwickelt und die geht so:
Der Mensch ist von seiner Veranlagung her ein Rudeltier.
Das wiederum bedeutet, dass das Bedürfnis nach sozialen Kontakten ein elementares Grundbedürfnis ist mit einer angeborenen Antriebsgrundlage, die Nähe anderer Menschen aktiv zu suchen.
Weil die Mehrzahl der Menschen allein nicht überlebensfähig wäre, war es von der Natur sehr klug, dieses Sozialbedürfnis im Instinkt zu verankern, denn dann verhalten sich die Menschen ohne Nachzudenken gleich so, wie es aus Sicht der Natur für die Spezies allgemein am praktischsten ist.
Ich glaube zwar, dass die Natur da eher an das Zusammenrotten von Gruppen zwecks gemeinsamer Jagd und besserem Gruppenschutz gegenüber Angreifern gedacht hat und weniger an die Förderung kultureller Großereignisse wie Sportevents oder Musikfestivals, aber Gruppe ist Gruppe und Instinkt ist Instinkt, weshalb der moderne Mensch seine sozialen Grundbedürfnisse gerne mal in solchen Großveranstaltungen befriedigt und das Rumsitzen in Cafes oder Kneipen kombiniert mit der Aufnahme gesundheitsschädlicher Nahrung (Zucker, Alkohol) als notwendige soziale Teilhabe beschreibt.
In der massenüblichen Ausführung dieses angeborenen Bedürfnisses führt das dazu, dass Menschen die körperliche Nähe von anderen Menschen nicht nur als angenehm, beruhigend und insgesamt positiv empfinden, sondern dass sie auch ein Mangelgefühl verspüren, wenn sie über einen gewissen Zeitraum keine oder deutlich weniger Kontakte zu anderen Menschen hatten.
In der Coronazeit ist bei vielen Menschen so ein Mangel entstanden, so dass viele gradezu "ausgehungert" waren nach realen Treffen und Zusammensein mit anderen Menschen.
Der Begriff "ausgehungert" beschreibt dabei dieses Mangelgefühl sehr gut, weil das Fehlen von ausreichenden Kontakten tatsächlich so etwas ähnliches wie ein Hungerfühl erzeugt.
Jetzt kann es aber in Einzelfällen passieren, dass der Natur da was daneben geht, dass einzelne Instinkte also nur sehr schwach oder vielleicht sogar gar nicht ausgeprägt sind. Wir kennen das vom Hunger, es gibt Menschen, die haben ständig Hunger und es gibt welche, die kommen mit einem Apfel und einem Butterbrot gut durch den Tag, ohne dass sie sich schlecht fühlen dabei.
Auf Sozialkontakte übertragen bedeutet das, dass es Menschen gibt, die empfinden fehlende Sozialkontakte nicht als Mangel, im Gegenteil, zu viele Kontakte führen schnell zu einer Form des "Überfressens" und für Menschen mit diesem fehlenden Sozialbedürfnis sind dann größere Menschenmengen wie eine sinnlose Völlerei, von der ihnen schon übel wird, wenn sie nur daran denken.
Ein anderer, angeborener "Instinkt" ist das Schmerzempfinden.
Es ist bekannt, dass es Menschen gibt, die keine Schmerzen spüren, bei denen ist irgendein Nervenempfänger oder -sender kaputt, so dass ihnen einfach niemals irgendetwas weh tut.
Wenn die sich einen Finger abschneiden, fühlt sich das für diese Menschen so an wie für andere das Fingernägelschneiden.
Diese Menschen müssen lernen, auf ihren Körper auf eine rein vom Kopf gesteuerte, angelernte Weise aufzupassen, weil Schmerz ja etwas ist, was von der Natur als eingebautes Warnsignal gedacht ist. Wenn ich eine heiße Herdplatte anfasse, tut es weh und ich ziehe meine Hand zurück. Wenn es nicht weh tut, würde ich meine Hand verbrennen lassen, was böse Folgen haben kann. (Deshalb ist übrigens auch Radioaktivität so gefährlich, die tut nicht weh.)
So wie Menschen normalerweise Schmerz oder Hunger verspüren, haben sie also auch ein instinktives Bedürfnis nach sozialen Kontakten bzw. spüren das Fehlen dieser Kontakt als unangenehmes Mangelgefühl (Hungerschmerz).
Und meine Theorie sagt jetzt, dass bei mir dieses instinktive Grundbedürfnis nach sozialen Kontakten nicht oder nur sehr schwach vorhanden ist.
Grundsätzlich wäre es sicherlich auch sehr angenehm, wenn meine Schmerzrezeptoren kaputt wären, hier begreife ich aber immerhin, dass es viele Alltagsabläufe deutlich umständlicher machen würde, eben weil man immer, immer mit eingeschaltetem Kopf auf seinen Körper aufpassen muss.
Das fehlende, instinktgetriebene Sozialbedürfnis hat aus meiner Sicht dagegen gar keine Nachteile, ganz im Gegenteil.
Unsere moderne, technikgestützte Welt ist für Einzelgänger längst nicht mehr so lebensfeindlich wie für den Steinzeitmenschen.
Mit meinem Dauermantra "ich kann alles alleine" bin ich bisher sehr gut durchs Leben gekommen und wenn ich versuche, mit ein bisschen Abstand auf mein Leben zu gucken, dann denke ich, grade weil ich mich an keiner Stelle von instinktgetriebenen Sozialbedürfnissen zu irgendwelchen schlechten Kompromissen habe treiben lassen, konnte ich sehr viele Entscheidungen sehr rational und gleichzeitig sehr entspannt treffen.
Ich kann für mich behaupten, dass mir dieses fehlende, im Instinkt verankerte Sozialbedürfnis noch nie gefehlt hat, im Gegenteil, ich bin sehr, sehr zufrieden, dass ich es nicht habe und bilde mir ein, dass es mir dadurch entschieden leichter fällt, ein zufriedenes und sorgenfreies Leben zu führen. Ich kann halt alles alleine und Dinge, die mir nicht gelingen, nun, die sind eben so, denn - und das ist in meinen Augen der extrem wichtige Teil eines Einzellebens - ich habe keine Erwartungen an andere.
Mein fehlendes Sozialbedürfnis führt natürlich auch dazu, dass ich keine intuitive soziale Empathie besitze. So kann ich ganz, ganz viele Situationen, in denen andere Menschen Kummer haben, überhaupt nicht nachempfinden, z.B. immer dann, wenn der Kummer nicht durch ihr direktes Umfeld ausgelöst wurde, sondern eher global ist.
Weshalb also Menschen Kummer empfinden, wenn jemand stirbt, den sie gar nicht gekannt haben, ist für mich nicht nachvollziehbar bzw. nicht nachspürbar. So wie jemand, der keine Schmerzen empfindet, sich eben auch nicht vorstellen kann, wie sich Schmerzen anfühlen.
Die Millionen von heulenden Menschen beim Tod von Lady Di habe ich bis heute als besonders beeindruckendes Beispiel meines völligen Unverständnisses für so einen Kummer in Erinnerung.
Ich kann mir allerdings sehr gut vorstellen, dass es jemanden betrübt, wenn er künftig gezwungen ist, sein eigenes Leben zu ändern, nur weil sich sein Umfeld verändert. Wenn also ein naher Verwandter stirbt, ist das für den, der nachher sein Leben anders einrichten muss, sicher sehr unschön.
Kummer über den Verlust einer Beziehung, deren Fehlen direkte Folgen auf das eigene Leben hat, den kann ich nachempfinden, aber welche Veränderungen und Probleme kommen auf mich zu, nur weil Lady Di stirbt?
Weil meine emotionale Empathie kaum vorhanden ist, ist meine soziale Intelligenz dagegen überdurchschnittlich hoch, denn das, was die Psychologie als soziale Intelligenz bezeichnet, das kann man lernen.
Wenn man keine angeborenen sozialen Bedürfnisse hat, MUSS man soziale Intelligenz sogar sehr gründlich lernen, denn sonst wäre man im Umgang mit den meisten anderen Menschen komplett verloren.
So wie Menschen, die keinen Schmerz empfinden, lernen, auf ihren Körper aufzupassen, so habe ich gelernt, wie man am besten mit anderen Menschen umgeht bzw. sich im Umfeld von anderen Menschen verhält.
Ich besitze also keine emotionale, sondern eine kognitive Empathie, die im Unterschied zur emotionalen Empathie den großen Vorteil hat, dass man sie bewusst ein- und ausschalten kann.
Das ist wie Schwimmen können im Unterschied zu schwimmen müssen. Ein Fisch fühlt sich an Land extrem unwohl, ein Fischotter dagegen kann einfach beides.
Und genau deswegen bin ich so ungemein zufrieden damit, dass ich keine angeborenen sozialen Bedürfnisse habe und damit allem, was davon gesteuert wird, nicht hilflos ausgeliefert bin, sondern selber steuern kann.
Deshalb war ich auch nie gezwungen, mich in irgendeine klassische Rollenerwartung unserer Gesellschaft einzuordnen, sondern konnte immer sehr zufrieden meine ganz persönliche Rosinenpickerei betreiben.
Heiraten zum Beispiel, wieso sollte ich das tun, es bringt doch keine Vorteile.
Ohne jede emotional romantische oder soziokulturelle Verklärung, ist eine Ehe nichts anderes als ein Vertrag mit einem anderen, den man nach andererleuts (staatlichen) Regeln abschließt.
Ich dagegen ziehe es vor, die Regeln meiner Beziehung mit meinem Partner selber zu definieren, ich brauche dafür keine fremden Leute.
Weil aber die Mehrheit der Menschen diese Regeln braucht, eben weil sie so ein enormes Verlangen danach haben, Teil einer Menge zu sein, die sich wiederum genau über diese Regeln definiert, gibt es einerseits den verfassungsrechtlich garantierten Schutz von Ehe und Familie und andererseits jede Menge staatliche Unterstützung für all die armen Geschöpfe, die unverschuldet nicht Teil dieser großen Gruppe sind.
Ich kenne die Statistiken über die prekäre Situation von alleinerziehenden Frauen, da gibt es nichts schön zu reden, die wenigstens haben sich dieses Schicksal bewusst ausgesucht.
Ich persönlich habe aber ganz unbestreitbar sehr lange davon profitiert, dass ich als alleinerziehende Mutter mit drei Kindern staatliche Unterstützungen bekommen habe, die verheiratete Frauen nicht bekommen hätten.
Ich habe nichts Illegales getan, ich habe einfach nur gerechnet.
Mich fasziniert es regelmäßig, dass viele der Probleme, über die sich Menschen gerne ausführlich beschweren und die sie lautstark beklagen und bejammern, aus dem Umgang mit anderen Menschen entstehen.
Schlechtes Benehmen der Kinder steht da regelmäßig ganz weit oben.
Direkt gefolgt von schlechtem Benehmen des jeweiligen Partners.
Aber auch alle anderen Menschen um einen herum verhalten sich oft nicht erwartungsgemäß und dann regt man sich auf, weil man meint, das konkrete Problem nicht lösen zu können, schließlich ist es der andere, der sich schlecht verhält.
Rücksichtslosigkeit wirft man anderen Menschen gerne vor, und Interesselosigkeit, also fehlende empathische Zuwendung.
Der Mann/das Kind/Mensch X interessiert sich gar nicht dafür, was ich möchte. Wenn ich nicht ständig hinterherrenne/-fege/-wische/-räume, bräche alles zusammen.
Mein Rat: Ja und?, dann lass es doch zusammenbrechen.
Wenn Mann/Kind/Mensch X sich nicht dafür interessieren, was du möchtest, warum solltest du dich dann dafür interessieren, was die möchten? Mach's doch einfach nicht.
Ein einfacher Rat, wenn man das Leben instinktiv als Einzelperson angeht, ein nicht umsetzbarer Rat, wenn Menschen mit einem instinktgetriebenen Sozialbedürfnis totverzweifelt versuchen, die Gruppe zusammenzuhalten.
Meiner Meinung und meiner Erfahrung nach funktioniert das Leben ganz wunderbar, wenn sich jeder zunächst mal für sich selber verantwortlich fühlt und sich deshalb auch mit dem nötigen Verantwortungsbewusstsein um sich selber kümmert, was gleichzeitig auf keinen Fall heißt, dass man sich nicht auch um andere kümmert.
Natürlich kümmert man sich auch um andere, weil man sich ja ganz bewusst in ein soziales Gefüge integriert hat, das einem Spaß macht und angenehm ist und natürlich ist das gesamte Leben ein Nehmen und ein Geben.
Wenn man aber von diesem sozialen Gefüge abhängig ist, weil es einem nicht gelingt, sich von diesem zwingenden, drängelnden instinktiven Grundbedürfnis zu befreien, das Menschen gerne mal dazu bringt, an den absurdesten Gruppenkonstellationen festzuhalten, dann kann dieses soziale Grundbedürfnis schnell böse Folgen haben.
Wenn ich mich dagegen mit kognitiver Empathie um andere kümmere, dann kann ich meinen Kümmereinsatz steuern und gerate weder in die Fänge der sozialen Erpressung, noch in eine Schieflage wegen enttäuschter Erwartungen.
Nehmen wir zur Veranschaulichung mal folgende Konstellation:
Ich wohne mit meiner Familie in einem Haus mit Garten und keiner hat Lust, sich um die Gartenarbeit zu kümmern.
Jetzt könnte ich mich zum Beispiel immer wieder aufs Neue darüber aufregen, dass sich niemand um den Garten kümmert, weil doch alle in der Familie wissen, dass ich das nicht selber machen kann, weil ich einen kaputten Rücken/Hüfte/Knie, habe und dazu körperlich nicht in der Lage bin, weil es aber keiner macht, mache ich es trotzdem und habe anschließend regelmäßig sehr schlechte Laune.
Ich könnte aber auch einen Gärtner beauftragen, wenn sich sonst keiner kümmert.
Können wir uns nicht leisten? Na, dann gibt es eben weniger zu essen bzw. nur noch Nudeln mit Ketchup, bis irgendjemand aus der Familie feststellt, dass er nun selber ein Problem hat mit dem bescheidenen Essen und dadurch gezwungen ist, sich um sein Problem zu kümmern. Er kann jetzt entweder (mehr) Geld verdienen, um das Lebensmittelbudget wieder aufzustocken, oder er könnte Rasen mähen, dann ist auch sofort wieder mehr Geld für Essen im Haushaltstopf.
Ich will damit sagen, dass es aus meiner Sicht völlig legitim ist, ein Problem, was man selber hat, so zu lösen, dass dadurch ein anderer auch ein Problem bekommt und plötzlich aus eigenem Antrieb bereit ist, mich bei der Lösung meines Problems zu unterstützen, weil er damit ja sein eigenes Problem auch in den Griff bekommt.
Wenn sich jeder nur um seine Probleme kümmert, heißt das nicht, dass man die Probleme der anderen völlig ignoriert und gar nicht wahrnimmt. Ganz im Gegenteil, denn natürlich ist Teil der individuellen Problemlösung auch die Vorsorge. Dadurch, dass ich weiß, dass ich mittelbar sehr wohl ein Problem bekomme, wenn ich den Rasen nicht mähe, mähe ich den Rasen spätestens dann, wenn ich Hunger habe oder wenn ich das irre Glitzern in den Augen der Mutter sehe und weiß, gleich greift sie zum Hörer und bestellt den Gärtner und dann ist wieder Schmalhans Küchenmeister.
Das ist ja grade der Trick, dadurch, dass jeder ein durchaus gesteigertes Interesse daran hat, seine eigenen Probleme zu lösen, löst er auch gerne Probleme von anderen, wenn ihm damit gleichzeitig auch geholfen ist.
Und obwohl mir diese Struktur der Problemlösungen im zwischenmenschlichen Bereich genau so pragmatisch wie logisch erscheint, wird sie von den meisten Menschen doch nur sehr selten verwendet. Zu groß ist die Angst vor Zurückweisung, vor Streit und Disharmonie in der Gruppe.
Wenn mir jetzt noch mal jemand erklären könnte, weshalb es positiv sein sollte, ein angeborenes Verlangen nach menschlicher Nähe und Gruppenzugehörigkeit zu haben? Nur weil ich damit zur Masse der Millionen von Fliegen gehöre
?
Wenn ich mich mit Verwandten oder Freunden (also Menschen, die mich gut oder zumindest schon lange kennen) über Dinge unterhalte, die für andere Leute ein Problem darstellen, fällt dieser Satz fast immer irgendwann, denn die Art der Lösung, die ich in der Regel vorschlage, scheint für Menschen, die andere soziale Bedürfnisse haben als ich, nicht umsetzbar zu sein.
Meine Lösung lautet nämlich meistens: "Reg dich doch einfach nicht auf." kombiniert mit "Ja, dann mach's doch nicht." bzw. "Ja, dann mach's doch einfach selber."
"Du bist ja auch anders!" ist für die meisten Menschen die kurze Zusammenfassung der Tatsache, dass sie selber zwar keine rationale Erklärung für ihr Handeln oder ihre Empörung über andere haben, ihren eigenen Standpunkt oder ihr eigenes Handeln aber als "ganz normal" betrachten, weil das ja "alle" machen.
Seitdem die Medizin nicht nur offensichtlich kommunikationsgestörte Personen wie Rainman als Autisten definiert, sondern unter dem Bogen eines irre weit gespannten Autismusspektrums problemlos jeden einsortiert, der sich außerhalb der Massen bewegt, fällt es mir leicht, das eigene Anderssein zu erklären.
Ich habe ganz sicher Merkmale einer autistischen Störung, ich finde es allerdings zunehmend lustig, dass diese Diagnose traditionell pathologisch konnotiert ist, d.h. dass es als Krankheit (Störung) und damit als etwas Unerwünschtes definiert ist.
Meiner Meinung nach kann das massenübliche, also das sogenannte neurotypische Sozialverhalten dagegen viel eher ein durchaus behindernder Part der persönlichen Disposition sein, mir fällt dazu immer der folgende Satz ein:
"Eine Millionen Fliegen können nicht irren, Leute fresst Scheiße."
Nur weil die große Mehrheit der Menschen Dinge auf eine bestimmte Art und Weise tut, heißt das doch nicht, dass das der beste Weg ist.
Ich habe deshalb eine Theorie entwickelt und die geht so:
Der Mensch ist von seiner Veranlagung her ein Rudeltier.
Das wiederum bedeutet, dass das Bedürfnis nach sozialen Kontakten ein elementares Grundbedürfnis ist mit einer angeborenen Antriebsgrundlage, die Nähe anderer Menschen aktiv zu suchen.
Weil die Mehrzahl der Menschen allein nicht überlebensfähig wäre, war es von der Natur sehr klug, dieses Sozialbedürfnis im Instinkt zu verankern, denn dann verhalten sich die Menschen ohne Nachzudenken gleich so, wie es aus Sicht der Natur für die Spezies allgemein am praktischsten ist.
Ich glaube zwar, dass die Natur da eher an das Zusammenrotten von Gruppen zwecks gemeinsamer Jagd und besserem Gruppenschutz gegenüber Angreifern gedacht hat und weniger an die Förderung kultureller Großereignisse wie Sportevents oder Musikfestivals, aber Gruppe ist Gruppe und Instinkt ist Instinkt, weshalb der moderne Mensch seine sozialen Grundbedürfnisse gerne mal in solchen Großveranstaltungen befriedigt und das Rumsitzen in Cafes oder Kneipen kombiniert mit der Aufnahme gesundheitsschädlicher Nahrung (Zucker, Alkohol) als notwendige soziale Teilhabe beschreibt.
In der massenüblichen Ausführung dieses angeborenen Bedürfnisses führt das dazu, dass Menschen die körperliche Nähe von anderen Menschen nicht nur als angenehm, beruhigend und insgesamt positiv empfinden, sondern dass sie auch ein Mangelgefühl verspüren, wenn sie über einen gewissen Zeitraum keine oder deutlich weniger Kontakte zu anderen Menschen hatten.
In der Coronazeit ist bei vielen Menschen so ein Mangel entstanden, so dass viele gradezu "ausgehungert" waren nach realen Treffen und Zusammensein mit anderen Menschen.
Der Begriff "ausgehungert" beschreibt dabei dieses Mangelgefühl sehr gut, weil das Fehlen von ausreichenden Kontakten tatsächlich so etwas ähnliches wie ein Hungerfühl erzeugt.
Jetzt kann es aber in Einzelfällen passieren, dass der Natur da was daneben geht, dass einzelne Instinkte also nur sehr schwach oder vielleicht sogar gar nicht ausgeprägt sind. Wir kennen das vom Hunger, es gibt Menschen, die haben ständig Hunger und es gibt welche, die kommen mit einem Apfel und einem Butterbrot gut durch den Tag, ohne dass sie sich schlecht fühlen dabei.
Auf Sozialkontakte übertragen bedeutet das, dass es Menschen gibt, die empfinden fehlende Sozialkontakte nicht als Mangel, im Gegenteil, zu viele Kontakte führen schnell zu einer Form des "Überfressens" und für Menschen mit diesem fehlenden Sozialbedürfnis sind dann größere Menschenmengen wie eine sinnlose Völlerei, von der ihnen schon übel wird, wenn sie nur daran denken.
Ein anderer, angeborener "Instinkt" ist das Schmerzempfinden.
Es ist bekannt, dass es Menschen gibt, die keine Schmerzen spüren, bei denen ist irgendein Nervenempfänger oder -sender kaputt, so dass ihnen einfach niemals irgendetwas weh tut.
Wenn die sich einen Finger abschneiden, fühlt sich das für diese Menschen so an wie für andere das Fingernägelschneiden.
Diese Menschen müssen lernen, auf ihren Körper auf eine rein vom Kopf gesteuerte, angelernte Weise aufzupassen, weil Schmerz ja etwas ist, was von der Natur als eingebautes Warnsignal gedacht ist. Wenn ich eine heiße Herdplatte anfasse, tut es weh und ich ziehe meine Hand zurück. Wenn es nicht weh tut, würde ich meine Hand verbrennen lassen, was böse Folgen haben kann. (Deshalb ist übrigens auch Radioaktivität so gefährlich, die tut nicht weh.)
So wie Menschen normalerweise Schmerz oder Hunger verspüren, haben sie also auch ein instinktives Bedürfnis nach sozialen Kontakten bzw. spüren das Fehlen dieser Kontakt als unangenehmes Mangelgefühl (Hungerschmerz).
Und meine Theorie sagt jetzt, dass bei mir dieses instinktive Grundbedürfnis nach sozialen Kontakten nicht oder nur sehr schwach vorhanden ist.
Grundsätzlich wäre es sicherlich auch sehr angenehm, wenn meine Schmerzrezeptoren kaputt wären, hier begreife ich aber immerhin, dass es viele Alltagsabläufe deutlich umständlicher machen würde, eben weil man immer, immer mit eingeschaltetem Kopf auf seinen Körper aufpassen muss.
Das fehlende, instinktgetriebene Sozialbedürfnis hat aus meiner Sicht dagegen gar keine Nachteile, ganz im Gegenteil.
Unsere moderne, technikgestützte Welt ist für Einzelgänger längst nicht mehr so lebensfeindlich wie für den Steinzeitmenschen.
Mit meinem Dauermantra "ich kann alles alleine" bin ich bisher sehr gut durchs Leben gekommen und wenn ich versuche, mit ein bisschen Abstand auf mein Leben zu gucken, dann denke ich, grade weil ich mich an keiner Stelle von instinktgetriebenen Sozialbedürfnissen zu irgendwelchen schlechten Kompromissen habe treiben lassen, konnte ich sehr viele Entscheidungen sehr rational und gleichzeitig sehr entspannt treffen.
Ich kann für mich behaupten, dass mir dieses fehlende, im Instinkt verankerte Sozialbedürfnis noch nie gefehlt hat, im Gegenteil, ich bin sehr, sehr zufrieden, dass ich es nicht habe und bilde mir ein, dass es mir dadurch entschieden leichter fällt, ein zufriedenes und sorgenfreies Leben zu führen. Ich kann halt alles alleine und Dinge, die mir nicht gelingen, nun, die sind eben so, denn - und das ist in meinen Augen der extrem wichtige Teil eines Einzellebens - ich habe keine Erwartungen an andere.
Mein fehlendes Sozialbedürfnis führt natürlich auch dazu, dass ich keine intuitive soziale Empathie besitze. So kann ich ganz, ganz viele Situationen, in denen andere Menschen Kummer haben, überhaupt nicht nachempfinden, z.B. immer dann, wenn der Kummer nicht durch ihr direktes Umfeld ausgelöst wurde, sondern eher global ist.
Weshalb also Menschen Kummer empfinden, wenn jemand stirbt, den sie gar nicht gekannt haben, ist für mich nicht nachvollziehbar bzw. nicht nachspürbar. So wie jemand, der keine Schmerzen empfindet, sich eben auch nicht vorstellen kann, wie sich Schmerzen anfühlen.
Die Millionen von heulenden Menschen beim Tod von Lady Di habe ich bis heute als besonders beeindruckendes Beispiel meines völligen Unverständnisses für so einen Kummer in Erinnerung.
Ich kann mir allerdings sehr gut vorstellen, dass es jemanden betrübt, wenn er künftig gezwungen ist, sein eigenes Leben zu ändern, nur weil sich sein Umfeld verändert. Wenn also ein naher Verwandter stirbt, ist das für den, der nachher sein Leben anders einrichten muss, sicher sehr unschön.
Kummer über den Verlust einer Beziehung, deren Fehlen direkte Folgen auf das eigene Leben hat, den kann ich nachempfinden, aber welche Veränderungen und Probleme kommen auf mich zu, nur weil Lady Di stirbt?
Weil meine emotionale Empathie kaum vorhanden ist, ist meine soziale Intelligenz dagegen überdurchschnittlich hoch, denn das, was die Psychologie als soziale Intelligenz bezeichnet, das kann man lernen.
Wenn man keine angeborenen sozialen Bedürfnisse hat, MUSS man soziale Intelligenz sogar sehr gründlich lernen, denn sonst wäre man im Umgang mit den meisten anderen Menschen komplett verloren.
So wie Menschen, die keinen Schmerz empfinden, lernen, auf ihren Körper aufzupassen, so habe ich gelernt, wie man am besten mit anderen Menschen umgeht bzw. sich im Umfeld von anderen Menschen verhält.
Ich besitze also keine emotionale, sondern eine kognitive Empathie, die im Unterschied zur emotionalen Empathie den großen Vorteil hat, dass man sie bewusst ein- und ausschalten kann.
Das ist wie Schwimmen können im Unterschied zu schwimmen müssen. Ein Fisch fühlt sich an Land extrem unwohl, ein Fischotter dagegen kann einfach beides.
Und genau deswegen bin ich so ungemein zufrieden damit, dass ich keine angeborenen sozialen Bedürfnisse habe und damit allem, was davon gesteuert wird, nicht hilflos ausgeliefert bin, sondern selber steuern kann.
Deshalb war ich auch nie gezwungen, mich in irgendeine klassische Rollenerwartung unserer Gesellschaft einzuordnen, sondern konnte immer sehr zufrieden meine ganz persönliche Rosinenpickerei betreiben.
Heiraten zum Beispiel, wieso sollte ich das tun, es bringt doch keine Vorteile.
Ohne jede emotional romantische oder soziokulturelle Verklärung, ist eine Ehe nichts anderes als ein Vertrag mit einem anderen, den man nach andererleuts (staatlichen) Regeln abschließt.
Ich dagegen ziehe es vor, die Regeln meiner Beziehung mit meinem Partner selber zu definieren, ich brauche dafür keine fremden Leute.
Weil aber die Mehrheit der Menschen diese Regeln braucht, eben weil sie so ein enormes Verlangen danach haben, Teil einer Menge zu sein, die sich wiederum genau über diese Regeln definiert, gibt es einerseits den verfassungsrechtlich garantierten Schutz von Ehe und Familie und andererseits jede Menge staatliche Unterstützung für all die armen Geschöpfe, die unverschuldet nicht Teil dieser großen Gruppe sind.
Ich kenne die Statistiken über die prekäre Situation von alleinerziehenden Frauen, da gibt es nichts schön zu reden, die wenigstens haben sich dieses Schicksal bewusst ausgesucht.
Ich persönlich habe aber ganz unbestreitbar sehr lange davon profitiert, dass ich als alleinerziehende Mutter mit drei Kindern staatliche Unterstützungen bekommen habe, die verheiratete Frauen nicht bekommen hätten.
Ich habe nichts Illegales getan, ich habe einfach nur gerechnet.
Mich fasziniert es regelmäßig, dass viele der Probleme, über die sich Menschen gerne ausführlich beschweren und die sie lautstark beklagen und bejammern, aus dem Umgang mit anderen Menschen entstehen.
Schlechtes Benehmen der Kinder steht da regelmäßig ganz weit oben.
Direkt gefolgt von schlechtem Benehmen des jeweiligen Partners.
Aber auch alle anderen Menschen um einen herum verhalten sich oft nicht erwartungsgemäß und dann regt man sich auf, weil man meint, das konkrete Problem nicht lösen zu können, schließlich ist es der andere, der sich schlecht verhält.
Rücksichtslosigkeit wirft man anderen Menschen gerne vor, und Interesselosigkeit, also fehlende empathische Zuwendung.
Der Mann/das Kind/Mensch X interessiert sich gar nicht dafür, was ich möchte. Wenn ich nicht ständig hinterherrenne/-fege/-wische/-räume, bräche alles zusammen.
Mein Rat: Ja und?, dann lass es doch zusammenbrechen.
Wenn Mann/Kind/Mensch X sich nicht dafür interessieren, was du möchtest, warum solltest du dich dann dafür interessieren, was die möchten? Mach's doch einfach nicht.
Ein einfacher Rat, wenn man das Leben instinktiv als Einzelperson angeht, ein nicht umsetzbarer Rat, wenn Menschen mit einem instinktgetriebenen Sozialbedürfnis totverzweifelt versuchen, die Gruppe zusammenzuhalten.
Meiner Meinung und meiner Erfahrung nach funktioniert das Leben ganz wunderbar, wenn sich jeder zunächst mal für sich selber verantwortlich fühlt und sich deshalb auch mit dem nötigen Verantwortungsbewusstsein um sich selber kümmert, was gleichzeitig auf keinen Fall heißt, dass man sich nicht auch um andere kümmert.
Natürlich kümmert man sich auch um andere, weil man sich ja ganz bewusst in ein soziales Gefüge integriert hat, das einem Spaß macht und angenehm ist und natürlich ist das gesamte Leben ein Nehmen und ein Geben.
Wenn man aber von diesem sozialen Gefüge abhängig ist, weil es einem nicht gelingt, sich von diesem zwingenden, drängelnden instinktiven Grundbedürfnis zu befreien, das Menschen gerne mal dazu bringt, an den absurdesten Gruppenkonstellationen festzuhalten, dann kann dieses soziale Grundbedürfnis schnell böse Folgen haben.
Wenn ich mich dagegen mit kognitiver Empathie um andere kümmere, dann kann ich meinen Kümmereinsatz steuern und gerate weder in die Fänge der sozialen Erpressung, noch in eine Schieflage wegen enttäuschter Erwartungen.
Nehmen wir zur Veranschaulichung mal folgende Konstellation:
Ich wohne mit meiner Familie in einem Haus mit Garten und keiner hat Lust, sich um die Gartenarbeit zu kümmern.
Jetzt könnte ich mich zum Beispiel immer wieder aufs Neue darüber aufregen, dass sich niemand um den Garten kümmert, weil doch alle in der Familie wissen, dass ich das nicht selber machen kann, weil ich einen kaputten Rücken/Hüfte/Knie, habe und dazu körperlich nicht in der Lage bin, weil es aber keiner macht, mache ich es trotzdem und habe anschließend regelmäßig sehr schlechte Laune.
Ich könnte aber auch einen Gärtner beauftragen, wenn sich sonst keiner kümmert.
Können wir uns nicht leisten? Na, dann gibt es eben weniger zu essen bzw. nur noch Nudeln mit Ketchup, bis irgendjemand aus der Familie feststellt, dass er nun selber ein Problem hat mit dem bescheidenen Essen und dadurch gezwungen ist, sich um sein Problem zu kümmern. Er kann jetzt entweder (mehr) Geld verdienen, um das Lebensmittelbudget wieder aufzustocken, oder er könnte Rasen mähen, dann ist auch sofort wieder mehr Geld für Essen im Haushaltstopf.
Ich will damit sagen, dass es aus meiner Sicht völlig legitim ist, ein Problem, was man selber hat, so zu lösen, dass dadurch ein anderer auch ein Problem bekommt und plötzlich aus eigenem Antrieb bereit ist, mich bei der Lösung meines Problems zu unterstützen, weil er damit ja sein eigenes Problem auch in den Griff bekommt.
Wenn sich jeder nur um seine Probleme kümmert, heißt das nicht, dass man die Probleme der anderen völlig ignoriert und gar nicht wahrnimmt. Ganz im Gegenteil, denn natürlich ist Teil der individuellen Problemlösung auch die Vorsorge. Dadurch, dass ich weiß, dass ich mittelbar sehr wohl ein Problem bekomme, wenn ich den Rasen nicht mähe, mähe ich den Rasen spätestens dann, wenn ich Hunger habe oder wenn ich das irre Glitzern in den Augen der Mutter sehe und weiß, gleich greift sie zum Hörer und bestellt den Gärtner und dann ist wieder Schmalhans Küchenmeister.
Das ist ja grade der Trick, dadurch, dass jeder ein durchaus gesteigertes Interesse daran hat, seine eigenen Probleme zu lösen, löst er auch gerne Probleme von anderen, wenn ihm damit gleichzeitig auch geholfen ist.
Und obwohl mir diese Struktur der Problemlösungen im zwischenmenschlichen Bereich genau so pragmatisch wie logisch erscheint, wird sie von den meisten Menschen doch nur sehr selten verwendet. Zu groß ist die Angst vor Zurückweisung, vor Streit und Disharmonie in der Gruppe.
Wenn mir jetzt noch mal jemand erklären könnte, weshalb es positiv sein sollte, ein angeborenes Verlangen nach menschlicher Nähe und Gruppenzugehörigkeit zu haben? Nur weil ich damit zur Masse der Millionen von Fliegen gehöre
?
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