anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 26. Oktober 2022
müde
Heute den ganzen Tag lang nur Büro mit vielen verschiedenen, teilweise sehr langwierigen, komplizierten Besprechungen, im Ergebnis bin ich jetzt nur noch müde und möchte ins Bett
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Dienstag, 25. Oktober 2022
Abenteuertag
Heute hatten wir Gespräche mit Bauunternehmern, denn die Baugenehmigung ist da und jetzt brauchen wir jemanden, der das geplante Haus auch konkret bauen kann.

Der erste Termin war um 8h, das hieß also schon wieder um 6h aufstehen, um 7h Abfahrt und einmal quer durch Westfalen, weil wir ja in Ostwestfalen bauen wollen und nicht im Münsterland.

Im Anschluss daran gab es einen zweiten Termin mit einem anderen Bauunternehmer, beide haben alle Unterlagen vom Architekten bekommen und werden dann jetzt mal kalkulieren, um uns ein Angebot zu machen.

Gegen Mittag fuhren wir dann weiter nach Bielefeld, weil es dort eine Tesla-Niederlassung gibt, wo K mal persönlich mit einem Tesla-Werkstattmensch reden wollte.
Auf der Rückfahrt von Hamburg gab es nämlich ein Steinschlagereignis und mittlerweile ist ein langer Riss in der Frontscheibe, die muss also getauscht werden.

Tesla selber sieht vor, dass jede Kommunikation mit Tesla nur über die App erfolgen soll, persönliche Kommunikation zB per Telefon mit einem Mitarbeiter aus der Werkstatt ist nicht vorgesehen. Deshalb gibt es auch keine Telefonnummer der Niederlassung, sondern nur eine deutschlandweit gültige Servicenummer mit Berliner Vorwahl, die verbinden dann weiter, an wen auch immer, auf alle Fälle ist das alles entsetzlich anonym und unpersönlich.

K hatte das Problem natürlich gegoogelt und erfahren, dass es zur Zeit akute Lieferschwierigkeiten bei Frontscheiben gibt und dass Teslafrontscheiben besonders kompliziert zu wechseln sind, weil da ja überall Kameras mit verbaut sind, dass aber insbesondere Teslafrontscheiben zur Zeit sozusagen nicht lieferbar sind, dafür aber sehr gerne und sehr leicht mal kaputt gehen.

Für mich bestätigte sich damit nur meine immer weiter sinkende Meinung zu dieser Automarke, ich werde sehr froh sein, wenn die sechs Monate um sind und K das Auto wieder weiterverkaufen kann.

Weil das Problem aber insgesamt einfach nur sehr unerfreulich war, wollte K gerne mit einem Tesla-Service-Mitarbeiter persönlich darüber sprechen und wenn man die nicht anrufen kann, na, dann fährt man halt da hin.

Der Mitarbeiter vor Ort war dann allerdings wirklich sehr nett, hörte und schaute sich das Problem geduldig an, erklärte aber, dass er ohne eine Meldung über die App auch nichts machen könne.
Also tippte K das Problem vor Ort in die App ein, freundlicherweise half ihm der Mitarbeiter dabei, denn die gesamte Bedieneroberfläche von Tesla ist meiner Meinung nach ganz weit weg von intuitiv - oder wir sind inzwischen beide so sehr und vor allem so schnell gealtert, dass wir leider spontan zu blöd geworden sind, dieses moderne Fahrzeug zu bedienen.

Wie auch immer, gemeinsam gelang es, den Schaden in die App einzupflegen, dann verschwand der Service-Mitarbeiter kurz, um fünf Minuten später strahlend wieder aufzutauchen, er hätte da mal was organisiert und sie könnten morgen die Windschutzscheibe wechseln, es wäre grade genau noch eine passende Scheibe auf Lager.

Das war jetzt eine unerwartete Überraschung, mit der niemand gerechnet hatte. Der Service-Mitarbeiter riet uns aber auch, das unbedingt sofort machen zu lassen, weil er nicht garantieren könne, wie lange diese Scheibe noch verfügbar sei. Tesla Windschutzscheiben scheinen sehr schnell und sehr häufig mal kaputtzugehen und wenn weg, dann weg und Lieferzeit für die nächste kann locker mal 2-3 Monate sein, meinte der Mann vor Ort.

Also war es entschiedene Sache, dass der Tesla in Bielefeld blieb, blöd war nur, dass wir damit auch erst mal in Bielefeld gestrandet waren und organisieren mussten, wie wir mitsamt unserem Krempel nun wieder von Bielefeld zurück nach Greven kamen. Wir waren natürlich zwischen den Bauunternehmerterminen auch noch einkaufen gewesen und für die Besprechungen hatten wir beide einen PC dabei, es war also eine Menge Zeug, was zusätzlich transportiert werden musste.

Wir beschlossen trotzdem, Zug zu fahren, was sich als mittleres Abenteuer herausstellte, aber letztlich kamen wir heil in Greven an. Die Rückreise dauerte mit all den Wartezeiten, die sich beim Zugfahren wohl nicht vermeiden lassen, allerdings fast viermal so lange wie eine Autofahrt, dafür kostete sie auch mehr als das Vierfache und ich erlebte eine beeindruckende Auseinandersetzung zwischen einer 70jährigen Frau (sie selber nannte mehrfach ihr Alter) und einem Studenten, der sich weigerte, der Frau seinen Sitzplatz zu überlassen, weil es an anderen Stellen im Zug noch genügend freie Sitzplätze gab, (Regionalbahn, es gab keine Reservierungen).
Die Frau wollte aber unbedingt diesen einen konkreten Platz haben, weil sie direkt daneben ihr Fahrrad hingestellt hatte, (und damit die vier anderen Nachbarplätze blockierte) und verlangte in unmittelbarer Nähe zu ihrem Fahrrad zu sitzen. Der Student sah das nicht ein und weigerte sich aufzustehen, um ihr den fünften Platz auch noch freizugeben. Das versetzte die Frau in eine bemerkenswerte Aggression mit viel Rumbrüllerei und schließlich erhobenen Fäusten. Bevor die ältere Damen aber auf ihn einprügelte, gab der Student dann doch nach, was ich persönlich sehr schade fand.

Ich hatte mich innerlich schon auf eine spannende Actionszene vorbereitet und hätte mich sehr gefreut, wenn jemand diese unverschämte Alte mal deutlich in ihre Grenzen gewiesen hätte. So ging es leider insgesamt unblutig aus und die keifende Oma saß anschließend zufrieden schnaufend neben ihrem Fahrrad auf insgesamt fünf Sitzplätzen und fühlte sich mal wieder bestätigt, dass die Jugend immer rücksichtsloser wird und keinen Respekt mehr vor dem Alter hat.

Wenn man bedenkt, dass ich das Zugticket absolut als ziemlich teuer empfunden habe, so wurde mir wenigstens ausreichend Unterhaltung geboten, fair enough.

Kurz vor 18h waren wir endlich zu Hause, ich setzte mich sofort in mein Auto und fuhr wieder los, ich hatte nämlich heute Abend um 18.30h einen Vorsorgetermin bei der Gynäkologin. Da man die immer ein halbes Jahr im Voraus buchen muss, hätte ich es sehr ärgerlich gefunden, wenn ich den verpasst hätte. Aber ich war ja pünktlich zurück gewesen und so war am Ende dann alles gut.

Wie wir jetzt morgen das Auto in Bielefeld wieder abholen, haben wir noch nicht geklärt, aber vielleicht lässt K es auch erst mal ein paar Wochen dort stehen, ich fände das nicht weiter schlimm, die Hauptsache ist ja, dass die Scheibe repariert wurde.

Er braucht es schließlich nicht dringend, sein altes Auto steht hier auch noch, die nächsten Tage sind terminlich alle ziemlich voll und Freitag fahren wir schon wieder nach Borkum.
Eigentlich haben wir also gar keine Zeit für solche logistischen Zusatzaktionen, wir schauen mal, was wird
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Montag, 24. Oktober 2022
Kein Sturm und Reste vom Wochenende
Ich glaube, dem Deutschen Wetterdienst ist langweilig, deshalb verschickt er sinnlos Sturmwarnungen.
Heute kam schon wieder eine:

Dabei war hier heute ganz wunderbares Herbstwetter bei nahezu Windstille.

Mich erinnert das irgendwie an Kinder, die Spaß daran haben, Klingelmännchen zu machen, um sich daran zu freuen, dass die Leute dann aufgescheucht zur Tür rennen.

Ich habe mich auch aufmerksam mit dem Wetter beschäftigt, konnte jedoch nichts stürmisches entdecken und habe deshalb nur mal die Aussicht aus meinem Bürofenster fotografiert. Ich weiß nicht, wie man Windstille fotografiert, weil auf einem Foto ja schon per Definition immer alles eingefroren ist, aber die zersausten Bäume sehen schon länger so aus, das kommt vom Herbst und nicht vom heutigen Sturm.


Zugegeben, in Hamburg war das Wetter am Freitag schöner, beim Hochladen der obigen Fotos entdeckte ich noch eines, das ich von Js neuer Wohngegend gemacht habe. Ich denke, er hätte es schlechter treffen können.


Und am Samstag habe ich auch noch etwas gesehen, was mich zu Dokumentationszwecken die Kamera zücken ließ:

Die Räder standen randvoll mit Post beladen vorm Discounter, die beiden Postbüddel kauften derweil in aller Seelenruhe ein. Falls sich jemand fragt, warum seine Post verloren gegangen ist: Vielleicht hat sie ja ein Kind wegen der guten Gelegenheit, sozusagen statt Klingelmännchen, einfach mal so mitgehen lassen. Wenn ich so eine Gelegenheit vor 50Jahre angetroffen hätte, ich glaube, die hätte ich mir schon aus reiner Freude am Blödsinn machen nicht entgehen lassen.
Aber vielleicht ist die heutige Jugend ja deutlich wohlerzogener als ich das früher war
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Montag, 24. Oktober 2022
Steuerkram
Wenn man den Tag nach dem Aufstehen ausschließlich am Schreibtisch verbringt, dann gibt es nicht viel zu erleben, was man verbloggen könnte.

Ich habe mich damit beschäftigt, diverse Steuererklärungen vorzubereiten und genauer will das bestimmt niemand erläutert haben.

Durch die komplexen Beteiligungsstrukturen (die ich aber ganz allein und vorsätzlich so konstruiert habe) hängt irgendwie alles immer mit allem zusammen und so muss man sich bei jeder abzugebenden Steuererklärung vorstellen, welche Zahlen Folgewirkungen auf andere Erklärungen haben und wo schließlich welcher Gewinn zu versteuern ist bzw. wie sich die entstandenen Verluste aus der abgesoffenen Immobilie in Velbert am besten verrechnen lassen.

Wenn man immer nur Gewinne versteuern müsste, wäre das alles gar nicht so kompliziert, da aber diese Immobilie in 2021 wirklich einen saftigen Verlust produziert hat, ist natürlich das Bestreben, diesen Verlust so gut es geht mit anderen Gewinnen zu verrechnen. Und genau dann wird es kompliziert.

Aber ich bin sehr gut vorangekommen und jetzt guten Mutes, dass ich den Gesamtkomplex noch diese Woche abschicken kann, ich bin also sehr zufrieden mit diesem Tag
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Sonntag, 23. Oktober 2022
Noch ein langer Tag
Und gleich noch ein voller Tag im Anschluss, so blieb ich diese Woche wenigstens ohne Pause im Dauerlauf, inzwischen komme ich mir vor wie ein Duracellhase, aber manchmal gibt es so Zeiten, da kommt alles zusammen.

Heute mussten wir ins Ostwestfälische und das Grab von Ks Eltern für Totensonntag herrichten. Dieser Termin steht einmal im Jahr im Kalender und heute war die letzte Gelegenheit, denn nächstes Wochenende sind wir schon wieder auf Borkum.

Erst als wir schon eine Viertelstunde unterwegs waren, fiel mir auf, dass wir ja schon wieder im Tesla unterwegs sind und dass der nur noch wenig Batteriekapazität hat, weil in der Garage in Greven ja keine Wallbox montiert ist und er deshalb über Nacht nicht geladen werden konnte.

Ich fragte also K, wo er beabsichtige den Wagen aufzuladen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass wir auf der Überlandfahrt durch Westfalen an Superchargern vorbeikommen werden, mein Westfalenmann zuckte aber nur entspannt die Schultern und meinte, da hätte er sich noch keine Gedanken drum gemacht.

Das ist ja genau das richtige für mich, nicht.
Ich kann es ja schon hassen, wenn wir mit einem Benzinauto unterwegs sind und die Tankistgleichleerwarnlampe leuchtet. Aber bei einem Benziner wüsste ich wenigstens, was zu tun ist, wenn der Tank wirklich komplett leer ist und das Auto stehenbleibt. Da macht man es halt wie in der alten Aralwerbung mit dem hübschen Lied "I'm walking", irgendwie wird man schon zur nächsten Tankstelle gelangen, um einen Kanister Sprit zu besorgen.

Aber wie tanke ich ein E-Auto mitten auf der Landstraße? Je mehr ich mir dazu Gedanken machte, umso ungehaltener wurde ich und ärgerte mich sehr, dass ich da nicht vorher dran gedacht hatte, dann wäre ich nämlich mit meinem Golf gefahren.
So blieb mir nichts anderes übrig, als im Dauerbetrieb vor mich hin zu schimpfen, ein Zustand den mein Westfalenmann meist recht amüsant findet, ich eher nicht so.

Wir kamen aber ohne Liegenbleiben am Friedhof an, pimpten das Grab auf, dann fuhren wir zum Baumarkt, um noch abdeckende Rindenspäne zu kaufen und stellten fest, dass es am Baumarkt eine Ladesäule gibt, die tatsächlich 150 kWh Ladeleistung bietet und nicht von Tesla, sondern von EnBW ist, was den Preis pro Kilowattstunde deutlich preiswerter macht.
Das einzige Handicap war, dass sie Ks ADAC-Ladekarte nicht akzeptierte, was aber daran lag, dass er die Karte noch gar nicht aktiviert hatte, wie sich nach einigem Hin und Her rausstellte.

Dann hing das Auto endlich am Ladekabel und nach einer halben Stunde war es fast komplett voll, wir hatten in der Zwischenzeit nicht nur die Rindenspäne gekauft, sondern ich hatte die Pause auch genutzt, um mir eine Portion Baumarktpommes mit Currywurst zu gönnen, unter solchen Umständen können solche Ladepausen sogar sehr sinnvoll sein.

Am Nachmittag fuhren wir weiter nach Bielefeld, die Schwester hatte etwas zu besprechen und es waren ziemlich deprimierende Informationen, die sie mitteilte.
Ich war ja nie verheiratet, weshalb ich mich auch noch nie scheiden lassen musste und wenn ich mir anhöre, zu welchen Methoden beleidigte Ehemänner greifen, nur weil sie das gemeinsam gewonnene Vermögen alleine behalten und nicht teilen wollen, dann bin ich auch sehr froh, dass ich diese Erfahrung nie machen musste.

Aber einen Menschen, der psychisch sowieso schon angeschlagen ist, noch immer weiter fertigzumachen und Briefe an Notare zu schreiben, in denen man die Geschäftsfähigkeit des anderen anzweifelt und überprüfen lassen möchte, ist schon weit jenseits dessen, was ich noch guten Geschmack nennen würde.

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Hier stand vorher meine persönliche, zugegebenermaßen sehr bösartige Interpretation der Absichten des Mannes. Mir wurde aufgetragen, diesen Absatz zu löschen, weil er es als Verleumdung empfindet. Da ich mich nicht mit ihm streiten will, lösche ich diesen Absatz natürlich wunschgemäß und stelle fest, dass er für seine Frau stets nur das Allerbeste wollte. Das einzige Problem ist, dass sie sich unter dem Allerbesten etwas anderes vorstellt als er - das klassische Problem vieler Beziehungen.
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Morgen stehen hier dann zur Abwechslung mal keinerlei Ausflugstouren auf dem Programm, morgen ist nur den gesamten Tag Schreibtischarbeit angesagt, die ist nämlich in den letzten Tagen deutlich zu kurz gekommen
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Samstag, 22. Oktober 2022
Alles wie geplant
Der Tag hat plangemäß ganz wunderbar geklappt.
Wir waren um kurz vor acht beim Straßenverkehrsamt in Leer, ich konnte als einer der ersten die Unterlagen für die Zulassung abgeben, als alles bearbeitet war, bekam ich eine SMS, in der Zwischenzeit konnten wir in Ruhe bei McDo frühstücken.

Ich bin ja kein echter McDo-Fan, aber die Frühstücks-McMuffins mag ich ganz gerne und den Cappucino auch, allerdings bin ich nur sehr selten so früh unterwegs, dass ich die Frühstückszeit noch mitbekomme.
Da ich normalerweise aber auch fast grundsätzlich sowieso nicht frühstücke, ist das alles okay, alle drei Jahre kann man dann ja mal eine Ausnahme machen.

Nachdem wir die neuen Kfz-Papiere und die neuen Nummernschilder abgeholt hatten, fuhren wir zum Seniorenheim des Vaters, die uns aber nicht reinließen, weil keine Besuchszeit war und wir auch keinen aktuellen Negativtest vorweisen konnten. Ich gab also nur die gesammelten Borkumer Zeitungen für ihn ab und dann fuhren wir in den Emspark, wo es eine Tesla-Supercharger-Station gibt und einen TK-Maxx.

K lud das Auto und ich stöberte erfolgreich durch meinen Lieblingsladen. Ich bin ja großer Fan von hochwertigen Marken und bei TK-Maxx gibt es oft wunderbare Schnäppchen meiner bevorzugten Hersteller.

Heute kaufte ich ein Messer und einen Topf von Rösle und einen weiteren Topf von WMF, einfach weil ich das Angebot so günstig und die Töpfe so hübsch fand. Bei Küchenkram verfalle ich schnell in einen Kaufrausch, aber ich stelle auf Borkum auf Induktion um und da brauche ich dann ja auch passende Töpfe.

Dann war das Auto fertig geladen und wir fuhren nach Hamburg. Dort trafen wir sehr pünktlich und fast gleichzeitig mit J und seinem Freund ein, mit dem er sich ab nächsten Monat eine Wohnung teilt, weil sie beide ihr praktisches Jahr in Hamburg absolvieren.

Der Mietvertrag ist jetzt also unterschrieben und ich bin ja immer erst beruhigt, wenn die Unterschriften final sind, aber jetzt ist alles safe, nächsten Freitag bekommen sie den Schlüssel und können am Wochenende dann ihren Umzug organisieren. Und die Wohnung ist absolut toll, besser hätten sie es gar nicht treffen können.

K hat seit neuestem einen Tesla und heute wollten wir die erste große Ausfahrt mit dem Auto machen.
Diese E-Autos haben ja immer nur eine sehr überschaubare Reichweite, auch der viel gerühmte Tesla macht da keine Ausnahme, als wir in Hamburg ankamen, hatte er nur noch 20%. Wir waren vollgeladen in Leer losgefahren, wobei vollgeladen ja auch so ein Beschiss ist. Er lässt sich nämlich nie voller als 90% laden und bleibt stehen, wenn er weniger als 10% hat, bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 20 kWh für 100km und einer 80 kWh-Batterie kommt man also auf eine Reichweite von 320km, was bedeutet, er muss bei längeren Touren ständig nachgeladen werden.

In Hamburg gibt es zwar jede Menge Ladestellen, aber die in der Innenstadt waren alle belegt und nachdem wir eine halbe Stunde erfolglos durch die Stadt gekurvt sind, um eine Ladesäule zu finden, wo der Wagen während der Mietvertragsunterschriftsaktion hätte geladen werden können, gaben wir auf und K beschloss, auf der Rückfahrt wieder einen Supercharger an der Autobahn anzufahren. In der Innenstadt ein E-Auto laden zu wollen macht keinen Spaß.

Supercharger sind dann zwar in der Regel verfügbar, was aber vor allem daran liegt, dass sie irre teuer sind. Eine Kilowattstunde kostet dort 71 cent, für 100km braucht man 20 kWh, also 14 Euro. Wären wir mit meinem Golf gefahren, wäre es preiswerter gewesen.
Aber nun ja, K wollte das mit dem Tesla unbedingt ausprobieren und jetzt kann er ihn erstmal 6 Monate testen, so lange muss er ihn nämlich behalten, bevor er ihn weiterverkaufen kann, Auflage aus dem Förderzuschuss, den er erhalten hat.

Wir hatten heute reichlich Gelegenheit uns mit dem neuen Tesla zu beschäftigen und ich sach ma so: Ich möchte keinen haben.

Die Bedienung außerhalb von Gaspedal, Bremse und Lenkrad erfolgt nur noch über einen großen Touchbildschirm und intuitiv würde ich ganz sicher anders definieren.

Außerdem stelle ich fest, dass die Erkennung der Straßenschilder nur suboptimal funktioniert, verlassen kann man sich ganz bestimmt nicht auf das, was das Display anzeigt und wenn ich sowieso nie weiß, ob es stimmt oder nicht, dann kann man es auch gleich ganz lassen.

Er hat keinen Handgriff oben über der Beifahrertür, was ich sehr blöd finde, weil ich es bequem finde, mich ab und dort festzuhalten und meinen Arm während der Fahrt dort "hochzulagern". Dieser Griff fehlt mir sehr und ich habe mich ausgiebig über das Fehlen geärgert.

Das Fernlicht ist lächerlich.

Und er ist laut. Er ist so ungemein laut, dass selbst ich, die seit Jahren Cabrio fährt und Cabrios sind bauartbedingt immer laut, auf Dauer sehr davon genervt war und K bat, doch bitte deutlich langsamer zu fahren, weil der Tesla über 100 km/h einfach unangenehm auf die Ohren geht.

Außerdem finde ich die Türgriffe von außen ätzend, ich fummel bei jedem Türöffnen umständlich daran herum und ärger mich, dass hier Design mal wieder wichtiger war als Funktion.
An dem Türgriff von innen habe ich mir einen Fingernagel abgebrochen, weil ich schräg auf den Knopf gedrückt habe. Der Vorteil dieser neuen Konstruktionslösung erschließt sich mir nicht.

Es gibt sicher noch mehr Kleinigkeiten, die ich bemängeln könnte, insgesamt kann ich nur feststellen, dass der Tesla kein Auto ist, mit dem ich glücklich würde.

Die beiden schönsten, angenehmsten, komfortabelsten und aus meiner Sicht bequemsten E-Autos, die ich bisher gefahren bin (und ich bin schon eine Menge verschiedene Modelle gefahren) sind der E-Golf und der Fiat 500.
Ist aber nur meine persönliche Meinung.

In Deutschland scheint es ja eine Menge Teslafans zu geben, denn in den letzten Wochen hat das Modell Y den Golf in der Zulassungsstatistik der Neuwagen überholt, muss ja jeder selber wissen, was er gut findet. (Übrigens ist ausgerechnet auch noch das Modell Y, was ich optisch auch noch sehr - nun, hmm, sagen wir minderschön finde, ausgerechnet diese Modellvariante ist der aktuelle Spitzenreiter der Zulassungsstatistik. Ich denke, das sagt schon alles über den Geschmack der Massen.)

Am Abend waren wir aber wieder heile in Greven, insgesamt war es ein sehr erfolgreicher Tag
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Donnerstag, 20. Oktober 2022
Tag heute und Tag morgen
Diese Woche entwickelt sich zu einer sehr vollen, sehr intensiven Woche, in der jeder Tag eine neue Herausforderung parat hält.

Der Tag heute war erneut randvoll mit Besprechungen der komplizierteren Art, diesmal brachten sie überraschende Erkenntnisse mit und ein sehr diffiziler Sachverhalt muss plötzlich unter völlig veränderten Rahmenbedingungen beurteilt und behandelt werden.
Bei mir stellte sich daraufhin ein mittlerer Verzweiflungszustand ein und ich war heute zwischendurch kurz ein bisschen neidisch auf Liz Truss, die hat ihr Drama jetzt bereits hinter sich.

Morgen ist dafür so gut wie gar keine Zeit für Büroarbeit.
Der Plan für morgen sieht vor, dass ich um 8h in Leer am Straßenverkehrsamt bin, um Js Auto zuzulassen (da das auf meinen Namen läuft, muss ich mich auch um die Zulassung kümmern).
8h Leer bedeutet 6h Abfahrt, bedeutet 5h aufstehen, mir ist jetzt schon jammerig.

Wenn das Auto zugelassen ist, geht es direkt weiter nach Hamburg, denn dort ist um 13h Unterschrift für Js Mietvertrag und auch hier muss ich persönlich erscheinen und mitunterschreiben, denn so ein armer Student ist nicht ausreichend einkommensstark, um als alleinige Mietpartei akzeptiert zu werden. Ich bin dann also künftig Mitmieter einer Wohnung in Hamburg, ist ja auch irgendwie cool.

Danach plant J ein Sponsorentreffen, d.h. er stellt sich vor, dass wir alle gemeinsam essen gehen, irgendwann danach steht dann noch die Rückfahrt nach Greven an.

Es wird also ein Tag mit vielen Terminen und vielen Reisekilometern, am Abend kann man dann aber, wenn alles gut gelaufen ist, ganz dicke Haken an zwei ganz dicke to-dos machen.
Das einzige, was J dann noch erledigen muss, ist die Organisation des Umzugs und der Einrichtungsergänzung in der neuen Wohnung, das sind aber vergleichsweise Peanuts zu dem, was dann bereits alles erledigt ist
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