anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 29. August 2021
Fisch und Chips
Einkaufssamstag.
Frühes Aufstehen, weil K um halb neun einen Termin hatte. Als er wieder da war, fuhren wir nach Münster, K setzte mich am Flohmarkt ab und fuhr dann Auto waschen. Viel Flohmarkt war nicht, nur 5-6 Stände, aber ich besitze jetzt eine Winkekatze und das gefällt mir sehr, denn so etwas wollte ich schon lange haben. Ich werde ihr Äußeres noch ein wenig bearbeiten, vielleicht gelingt es mir, aus der Katze einen Seehund zu machen, einen Winkeseehund stelle ich mir noch deutlich beruhigender vor als eine Winkekatze. Wenn das Teil fertig ist, stelle ich es in mein Büro.

Anschließend fuhren wir zum Großmarkt und kauften Fisch und Chips.
Chips, weil sie im Angebot waren, Fisch, weil es grade welchen gab. Thunfisch in Sushiqualität muss man sonst vorbestellen, wenn man Glück hat, haben sie aber ein frisches Paket geöffnet und so kaufte ich 300g Thunfisch für Sashimi. Beim Eintippen in die Kasse vertauschte der Fischverkäufer die Nummern und verkaufte uns offiziell Dorsch. Das reduzierte den Preis um 75%, ich habe mich nicht beschwert.

Gegen Mittag waren wir wieder zu Hause und wollten dann noch mal zu Lidl fahren für den Alltagswocheneinkauf, aber bis wir zu dieser Tour aufbrachen, vergingen fünf Stunden, von denen ich nicht weiß, was ich in der Zeit gemacht habe und wieso fünf Stunden in die gefühlte Zeit von fünf Minuten passen. Das war ein bisschen unheimlich.

Punkt 18h waren wir wieder zurück, weil K sich um 18h für ein Telefonat verabredet hatte. Ich räumte die Einkäufe weg und versuchte Lust zu sammeln, um das aufwändige Abendessen vorzubereiten: Der Fisch musste in mundgerechte Sashimischeiben geschnitten und einigermaßen ansprechend auf einem Schieferbrett angerichtet werden. Ich lief zwei Stunden ziellos im Haus umher und hatte keine Lust. Um 20h entschloss ich mich, dass ich einfach noch mal zu Lidl fahre - nach 20h reduzieren die dort Obst und Gemüse um 50% und ich kaufe doch so gerne reduziert.

Als ich von meinem erfolgreichen Superspareinkauf zurückkam, war auch K aus dem Arbeitszimmer wieder aufgetaucht, ich räumte also die neuen Einkäufe weg und K schnitt den Fisch in Scheiben, das fand ich gut.

Zum Abendessen gab es dann Fisch und Chips. Das Sashimi war von einer erstklassiken Qualität, zum Nachtisch öffneten wir eine Tüte Chips, das war alles insgesamt sehr lecker
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Samstag, 28. August 2021
Andererseits
"Jetzt beginnen die Spiele der reichen Länder" schrieb neulich irgendeine Zeitung über die Paralympics und seitdem geht mir dieser Satz durch den Kopf. Es ist tatsächlich noch mal eine komplett andere Sichtweise, nicht den Reichtum im eigenen Land anzuprangern, sondern sich klarzumachen, dass bei uns auch der Ärmste der Armen tendenziell reich und privilegiert ist, wenn man den weltweiten Kontext bemüht.
So eine Flüchtlingsdebatte bekommt dann noch mal einen ganz anderen Touch.

"Wenn der Westen nicht so hartnäckig auf die Frauenrechte gepocht hätte, wäre der der Widerstand der Taliban nie so unversöhnlich gewesen." sagte irgendein Kenner der Szene über die eigentlichen Hintergründe der Abgründe in Afghanistan - und ich kann mir diese Begründung sehr gut vorstellen. "Manche Menschen muss man zu ihrem Glück zwingen", sagte mein Vater gerne - und manche Menschen wehren sich dann, stellen wir mit einem Blick auf Afghanistan fest.

Bei der Debatte um die vierte Welle und der Frage, wie viel Rücksicht man noch auf Ungeimpfte nehmen sollte, fehlt mir jede Sorte Verständnis. Ich begreife das Problem einfach nicht.

Ich glaube, ich bin heute etwas gegen den Strich gebürstet
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Freitag, 27. August 2021
Viel gearbeitet
Plan für heute: Dinge erledigen, die auf der to-do-Liste schon nicht mehr nur ganz oben standen, sondern wegen abgelaufener Fristen inzwischen permanent blinkten und hupten.
Hauptsächlich musste ich Stellungnahmen schreiben, Sachverhalte erläutern, Dokumente zusammenstellen und Protokolle und Vermerke erstellen.
Zwei sehr wichtige Dinge, die schon die alleroberste Mahnstufe hatten, kann ich jetzt erfolgreich als erledigt abhaken, das bringt eine große Erleichterung mit sich.

Eigentlich habe ich also heute den ganzen Tag nur Texte geschrieben, zwischendurch aber natürlich regelmäßig unterbrochen durch den normalen Büroalltag. Wenn man sehr konzentriert längere Zeit an einem Stück an etwas arbeiten will, ist Büroalltag zwischendurch echt lästig.

Der Leiter Rechnungswesen fand eine Bilanz aus 2018 nicht, die er seiner Meinung nach dringend brauchte, weil ich ihn gebeten hatte, die 2019er Bilanz endlich elektronisch zu übermitteln. Ich habe eine Zeitlang gemeinsam mit ihm nach der 2018er Bilanz gesucht - bis ich entdeckte, dass ich sie ihm zusammen mit der bereits fertigen Bilanz für 2019 in einen extra Ordner gespeichert hatte, wo alles zusammengestellt war, was er für die elektronische Übermittlung brauchte. Das habe ich aber schon im Mai gemacht und in der Zwischenzeit natürlich vergessen.

Der Leiter Immobilienmanagement wollte besprechen, wie wir mit den Corona-Mietern umgehen, also ob wir ihnen die Miete für die Monate des Lockdowns erlassen. Ich wies ihn daraufhin, dass die Bundesregierung allen Gewerbetreibenden, die von dem Lockdown betroffen waren, die Fixkosten aus der Zeit der Zwangsschließung ersetzt - und zu den Fixkosten gehört unsere Miete, warum sollten wir die deshalb dem Mieter erlassen?
Manche Dinge sind sicherlich moralisch schwierig, aber wenn wir die Miete erlassen, dann hat der Mieter auch keine Fixkosten mehr und muss deshalb die Erstattung zurückzahlen. Wenn wir die Mieter wirklich unterstützen wollen, sollten wir uns etwas anderes einfallen lassen.

Im Zahlungsverkehr war eine Rechnung einer Firma Kotz - Baureinigung. Manche Firmennamen machen seltsame Bilder im Kopf.

Für morgen stehen zwei sehr schöne Termine im Kalender
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Donnerstag, 26. August 2021
Pause
Wenn dich das Leben mit Arbeit zuschüttet - dann geh einen Schritt zur Seite und bring dich erst mal in Sicherheit.

Wichtige Lebensweisheit, die ich heute erfunden und sofort getestet habe. Ergebnis: Funzt.

Statt ins Büro bin ich heute morgen einfach direkt zum Flohmarkt gefahren, in dem Moment als ich vom normalen Alltagsbüroweg abbog und Richtung Flohmarkt fuhr, blinkte in meinem Kopf ein dickes Stinkefingerzeichen auf - und ich denke, ich habe alles richtig gemacht.

Als ich um 11h dann mit kleiner Verspätung im Büro ankam, hatte ich gute Laune und war voller Motivation.
In den anderthalb Stunden, die ich vorher auf dem Flohmarkt verbracht hatte, hatte ich zwar nicht viel gekauft - aber enorm viel Zufriedenheit gesammelt, und genau das ist ja der eigentliche Sinn solcher Ausflüge.

Es hat einfach Spaß gemacht, für 90 Minuten auf diesem kleinen Flohmarkt rumzulaufen, sich mit den Leuten zu unterhalten und das 135. Paar Budapester Schnürschuhe zu kaufen (für 4 ? habe ich heute dieses fast ungetragene Paar gekauft, nicht, dass ich noch mehr Schuhe bräuchte, es kann aber auch nicht schaden, also kaufe ich weiter.)

Note to myself: Wiederholen!!! Wenn Mittwochvormittag gutes Flohmarktwetter ist, dann ist Flohmarkt und nicht Büro. Merken! und dran erinnern!

Danach war dann Büro, dort der seit Tagen übliche Stress, heute viel kleinteiliger Kram, den ich vor allem wegentscheiden musste, was ich tat, was aber eben auch aufhält. Nur eine Besprechung im Besprechungsraum, sonst maximaler 2er Besprechungen, davon allerdings viele.

Zum Abendessen gab es heute Salat mit allem, was da ist und wegmuss und das war sehr lecker
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Mittwoch, 25. August 2021
Nutzlose Luschen
Es wird nicht besser.
Die Tage sind gefüllt mit Besprechungen, die alle tendenziell streitig sind, weil auf der anderen Seite ein Vertragspartner sitzt, der findet, er macht alles richtig und wir finden, da läuft eine Menge falsch.

Das ganze Projekt ist wie ein fahrender Dampfer, den kann man auch nicht erst 10 Meter vor dem Eisberg stoppen. Bei solchen Großprojekten haben alle Dinge eine enorm lange Vorlaufzeit und natürlich läuft jetzt im Moment noch nichts konkret schief, aktuell noch ganz ruhiges Fahrwasser bei angenehmen Temperaturen - aber man kann zusehen, wie der Dampfer Kurs Nordpol nimmt und das wollen wir verhindern, weil es für das Projekt keinen Vorteil bedeutet, aber jede Menge potentielle Eisberge auf dem Weg lauern.
Solche starken Kursveränderungen, wie wir uns das vorstellen, stoßen aber natürlich auf großen Widerstand bei der aktuellen Besatzung - und so kommt es zu tagelangen Besprechungen in wechselnder Zusammensetzung und immer ist mindestens eine Person dabei, die intensiv versucht, jede Kursänderung ausdrücklich zu verhindern.

Das ist anstrengend und es nervt. So langsam habe ich keine Lust mehr und vor allem finde ich es völlig überflüssig, immer noch zu allen Projektbeteiligten, also auch und insbesondere den Projektverhinderern, immer weiter höflich, freundlich und aufmerksam zu sein. Wenn es nach mir ginge, würde ich den Leuten längst mal sagen, was ich wirklich von ihnen halte und damit für klare Verhältnisse sorgen.
Das ist aber natürlich nicht diplomatisch, und es passt auch nicht zu dem geltenden Klischee von gutem Benehmen.

Wobei ich ja finde, dass diese unangemessene Nettigkeit der Hauptgrund ist für viele Probleme, die mittlerweile so typisch sind für unsere Gesellschaft.
Nämlich weil es so vielen Leuten auf den Sack geht, dass grade die besonders unfähigen Luschen von diesen Benimm- und Höflichkeitsregeln ganz besonders profitieren und wenn man mal von außen draufguckt, dann stellt man fest, wie ungerecht das ist.

Ich finde es zumindest sehr ungerecht, wenn Leute, die nichts können und nichts leisten, außer gut vernetzt zu sein und eine große Klappe zu haben, wenn also solche nutzlosen Lackaffen immer weiter von allen Beteiligten höflich und freundlich behandelt werden, statt dass man sie einfach vor die Tür setzt.

Aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur zu radikal und habe keine Ahnung von gutem Benehmen, deshalb ist es meine gerechte Strafe, dass mir solche überflüssigen Schnösel tageweise die Zeit stehlen und ich es nur mit einem großen Berg zusätzlicher Überstunden überhaupt schaffe, meine allernotwendigsten Tagesarbeiten zu erledigen. Ich denke, das wird der Grund sein
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Montag, 23. August 2021
Je alt desto müde
Mein normaler Bürobeginn liegt so zwischen 9h-10h, sehr selten deutlich vor 9h, aber auch sehr selten später als 10h. Als bekennender Morgenlangsamstarter finde ich auch diese Zeiten oft noch anstrengend, aber ich habe mich damit arrangiert.

Heute war ich bereits um 7.15h im Büro, weil ich um 7.30h die erste Videokonferenz hatte, manchmal gibt es Verpflichtungen, die kann man sich auch mit viel Phantasie nicht schön reden, die muss man einfach zähneknirschend akzeptieren als das, was sie sind: Ätzend, aber musste durch.

Zwölf Stunden später war ich wieder zu Hause, den größten Teil des Tages habe ich in Besprechungen verbracht und zwischendurch einen langen Vermerk geschrieben - und jetzt bin ich gar.

Ich bin so k.o., dass ich nur noch schielen kann vor Müdigkeit, ich schätze, ich vertrage nichts mehr.
Früher haben mir auch 15 Stunden Arbeitstage nichts ausgemacht, heute kippe ich nach 12 Stunden ermattet um. Schon traurig, aber gegen die Erkenntnis je alt desto müde kann ich mich wohl nicht wehren
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Montag, 23. August 2021
Schöner Sonntag
Ich habe heute ganz viel gelesen, darunter eine lange Zeit in einem Buch aus Papier, liegend auf dem Sofa, sozusagen der Goldstandard für einen schönen Tag, ich kann mich über den Tag heute also nicht beschweren.

Ein bisschen gearbeitet habe ich auch, es mussten Berichte fertig gestellt werden, und am Abend habe ich aus allerlei Resten ein sehr leckeres Abendmahl zusammengekocht.

Insgesamt also ein schöner Tag, morgen muss ich allerdings schon um 7.30h im Büro sein, das gibt dem Montag gleich einen extra vertrackten Twist
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