anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 10. Februar 2021
Verpackt, Strand und Abschíed
So, das Auto ist zu 95% fertig beladen, der Schreibtisch passte rein und alles, was N im letzten halben Jahr noch so an Krims und Kram angesammelt hat, passte auch rein, N hat wirklich sehr geschickt gepackt, das hatte ich aber auch nicht anders erwartet.



Sein Vater war ein Genie, wenn es um das Packen und Beladen von Fahrzeugen ging, ich erinnere mich an eine Fahrt nach Frankreich, wo außer dem ganz normalen Kram, den man ja eh immer mitnimmt, wenn man auch Reisen geht, auch noch die komplette Hardware für ein zweijähriges Kind mitgenommen werden musste, die bei Kindern in dem Alter das 100fache Volumen von dem Gepäck der Eltern ausmacht, UND zusätzlich hatten wir noch vier Stühle, eine komplette Küchenausstattung und zwei große Bettdecken auf der Transportliste, denn damals war die Wohnung in dem Haus, das sich CW mit drei Kumpels gemeinsam in den französischen Alpen gekauft/ausgebaut hatte, grade frisch bezugsfertig geworden und deshalb musste halt all der Krempel rübergebracht werden. Ich hatte alles, was mitgenommen werden musste, in der Garage zusammengestellt und gefühlt war die Garage voll, zumindest definitiv voller als sie gewesen wäre, hätte das Auto drin gestanden. Und obwohl das Volumen der Einzelteile größer war als das Außenvolumen des Autos, gelang es CW, all den Krempel irgendwie in dem Wagen zu verstauen. Das habe ich damals tief bewundert und danach nie mehr daran gezweifelt, dass es CW immer gelingen wird, alles, was ich mitnehmen möchte, auch in dem Transportfahrzeug unterzubringen.
Heute hat sein Sohn bewiesen, dass er sein Sohn ist.

Das Wetter war heute wieder halbwegs angenehm, Sturm ist weg, Temperaturen nur noch leicht unter Null, am Nachmittag war sogar Sonne, alles also gut erträglich und wir machten einen Abschieds-Strandspaziergang. Für N ist seine Borkumzeit ja nun endgültig vorbei, die nächsten Jahre wird er wenn, dann immer nur kurz für ein paar Familienurlaubstage hier sein.



Innen im Haus ist alles aufgeräumt und geordnet, größere Putzaktionen sind entbehrlich, weil bald die neuen Fenster eingebaut werden, für dieses Jahr haben wir uns einiges an Renovierungs- und Umbauarbeiten vorgenommen. Es bleibt spannend
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Montag, 8. Februar 2021
Dies und das
K ist wieder in Greven und er ist unfallfrei und gesund durchgekommen, was wohl nicht ganz so selbstverständlich ist, wie es sich anhört.
Er hat Bilder geschickt

und ich fürchte, es ist wirklich richtig viel Schnee dort. Die Straße, in der wir wohnen, ist überhaupt nicht geräumt, K hat erst mal außerhalb geparkt, ist zu Fuß zum Haus gelaufen, besorgte sich dort eine Schneeschaufel und schaufelte sich dann den Weg bis zum Haus frei, um das Auto überhaupt in die Tiefgarage fahren zu können.

Hier auf Borkum ist immer noch kein Schnee, dafür stürmt es noch. Nach dem ich K heute morgen zur Fähre gebracht habe, bin ich nur noch kurz etwas einkaufen gefahren und habe seitdem das Haus nicht mehr verlassen, einfach nur ungemütlich vor der Tür.

N sagte, sein Fingerfoodbuffet war ein voller Erfolg und es passte auch problemlos in das Hygienekonzept der Klinik, das sind ja alles so aktuelle Erschwernisse, die man noch mit bedenken muss.

Ich habe mich hier im Haus mit dem Um- und Neuprogrammieren der Lichtsysteme beschäftigt, jetzt ist alles vollständig auf Zigbee-Lampen umgestellt und ich finde das echt praktisch.

Der Ofen bullerte den ganzen Tag leise vor sich hin, ich habe einen Viertelpflaumenbaum verheizt, den der Onkel vor zwei Sommern in seinem Garten hat fällen lassen, wann wenn nicht jetzt ist die perfekte Zeit um dieses Holz zu nutzen.

Drei Maschinen Wäsche sind gewaschen und schon wieder zusammengefaltet und zurückgeräumt, dabei habe ich die Gelegenheit genutzt, die Handtücher im Bad unten alle wieder einheitlich gefaltet einzuräumen. Ich habe leider den Tick, dass Handtücher und Wäsche immer gleichgefaltet und sauber gestapelt im Schrank liegen müssen, nach einem halben Jahr "anderer Hauswirtschaft" hilft dann nur noch, einmal alle Handtücher rauszuholen, neu zu falten und wieder sortiert zurück zu räumen. Jetzt ist alles wieder einheitlich und ich bin sehr zufrieden.

Ansonsten habe ich es das Gefühl, Urlaub zu haben, sehr genossen
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Montag, 8. Februar 2021
Streikendes Auto und Abschiedsessen
Hier ist sozusagen kein Schnee, hier ist nur enorm kalt und sehr, sehr viel Wind, um nicht zu sagen Sturm.
In Greven ist dagegen enorm viel Schnee. Wie viel Sturm da ist, können wir auf den Kameras nicht gucken, es sieht aber eindeutig friedlicher aus als hier.



Das obere Foto ist von der Kamera in Greven, mich beeindruckt vor allem die Schneehaube der Mülltonne und dass im Eingang so viel Schnee liegt ist auch spannend, der ist nämlich überdacht, also der Eingang.
Das untere Bild ist der Eingang zur Küchentür hier auf Borkum, wir haben Ostwind, d.h. der Wind steht genau auf die Küchentür, deshalb ist auch nur dort ein wenig Schnee zusammengeweht, ansonsten ist es so stürmisch, dass nichts liegenbleibt, sondern sofort wieder weggeweht wird.

Größter Aufreger des Tages: Ns Auto sprang nicht mehr an, Batterie zu schwach. Es gab ein wenig hin und her und ein längeres Studium der Bedienungsanleitung, weil es sich zunächst auch nicht überbrücken ließ, aber dann ging es doch und so wurde es wieder in Gang gesetzt und direkt zum Onkel gefahren, wo es nun in der Garage steht und über Nacht mit Strom gefüttert wird. Morgen früh geht K rüber und holt es zurück, damit ich ihn damit zum Hafen bringen kann, K muss morgen wieder aufs Festland.
Ich hoffe, dass der Strom in der Batterie noch reicht, dass es auch am Mittwoch noch mal anspringt, denn dann fahre ich mit N aufs Festland und es wäre schon blöd, wenn es dann wieder streikt.

N hat morgen seinen letzten Tag in der Klinik, also haben wir heute ein Buffet aus großen Mengen Fingerfood zusammengestellt, dass er dort als Abschiedsessen ausgeben wird. Ich denke, das ist ziemlich gut geworden und bin gespannt, welches Feedback dazu kommt. Vor allem, weil ich endlich mal eine Gelegenheit hatte, die gesammelten Partydekoartikel, die hier im Haus schlummern, passend einzusetzen.

Weil hier grade ein wirklich strammer Ostwind weht, ist auch die Tide bei Niedrigwasser besonders niedrig, der Wind treibt das Wasser quasi vom Land weg und deshalb wollte ich unbedingt oben am Hauptstrand mal gucken gehen, wie weit die Seehundsandbank inzwischen eigentlich an die Insel rangerobbt ist (scnr).
Erkenntnis: Verdammt dicht dran, es ist nur noch ein kleiner, schmaler Priel geblieben, der die Sandbank von der Insel trennt, alles andere ist im Wesentlichen schon drangewachsen. Gleichzeitig ist das aber auch die Antwort, warum der Hauptstrand immer schlickiger geworden ist: Es gibt kaum noch Wasseraustausch.

Da in meiner Jugend die Fehde zwischen den Jugendlichen vom Südstrand gegen die Jugendlichen vom Nordstrand genauso ernsthaft erbittert gepflegt wurde wie die Fehde zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04, erfüllt es mich natürlich mit tiefer Schadenfreude zuzusehen, wie der Nordstrand immer mehr zu einem Seehundpinkelbecken verkommt, gleichzeitig aber auch mit einer gewissen Sorge, wann es soweit ist, dass der Nordstrand nicht mehr der beliebteste Hauptstrand ist und all die anstrengenden Kurgäste dann in Massen zum Südstrand abwandern. Möchte ich ja nun auch nicht so gerne.

Wie auch immer, ändern kann ich da wohl nichts, dafür habe ich ein paar Fotos gemacht:


Hier ist der letzte Zufluss zu sehen, der auch bei Niedrigwasser noch Wasser führt. Das Wasser, was bei Hochwasser am Hauptstrand vorne "am Strand" steht, fließt über diesen Priel in die Bucht.


Das obere Bild hat die gleiche Perspektive wie die vorherigen auch, das untere wurde von der anderen Seite aus aufgenommen, die Buhne oben rechts auf dem oberen Bild ist auf dem unteren Bild auf der linken Seite noch mit dem Kopf zu sehen. Hier erkennt man vor allem, dass der Priel hier relativ schnell versandet.


Hier noch mal mit größerem Abstand. Auf dem oberen Bild ist jetzt auch der Unterbau für die erste Milchbude am Hauptstrand zu erkennen.


Und schließlich die Gesamtperspektive Hauptstrand bei Niedrigwasser und starkem Ostwind: Der Anschluss an die Sandbank ist fertig.

Während wir die Autorettung organisierten und am Strand rumliefen, um die Fotos zu machen (es war wirklich eklig kalt und windig) hat N das Bad geputzt, so nach und nach erhält das Haus eine Grundreinigung.

Ach so, vom Fahrradschuppen wurde das Dach weggeweht, zum Glück ist der Neubau des Schuppens schon beauftragt, für die nächste Zeit werden wir die Fahrräder dann einfach ins Haus stellen
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Samstag, 6. Februar 2021
Instandhaltungen
Heute nur stichwortartig, weil sehr, sehr müde.
Wir sind auf Borkum, grade noch vor dem großen Schnee aus dem Münsterland geflohen.
Hier liegt kein Schnee, es ist aber kalt. Draußen. Drinnen bullert der Ofen und das ist sehr schön.

Der große Kühlschrank ist gesäubert und repariert. Das war die Tat des Nachmittags.
K hat den Einlageboden, unterm dem die Gemüsefächer hängen, mit sehr viel Stabilit-Kleber repariert, denn da war die rechte Halterung abgebrochen als die Kinder über Weihnachten zu dritt im Haus waren. Weil sie zu dritt waren, war es natürlich keiner.
Die Halterung ist einfach plötzlich abgebrochen gewesen, Täter nicht ermittelbar.
Nach dem wir jetzt die komplette Regalierung des Kühlschranks zwecks Säuberung ausgeräumt haben, ergab mein fachmännisches Hausfrauenurteil: Schuldiger im Sinne der Anklage war der festgetrocknete Dreck, der den Innenraum so verklebt hatte, dass die Gemüsefächer wahrscheinlich auch nicht mehr ausgezogen werden konnten, ohne feste zu ruckeln, und beim feste Ruckeln ist dann halt die rechte Halterung abgebrochen.

Jetzt ist sie wieder angeklebt, genauso wie der Griff des Eisfachs, den hat K schon vor Jahren repariert, ebenfalls mit sehr viel Stabilit.
Mich erinnert dieser Kühlschrank stark an Cher: Wird auch nur noch durch künstlich produzierte Ersatzteile zusammengehalten.

Jetzt ist aber alles wieder heil und sauber und schön, gefällt mir sehr.

Außerdem habe ich noch mehrere Hue-Lampen und -Stecker in das System eingebunden, so nach und nach wird hier alles smarthomisiert
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Freitag, 5. Februar 2021
Über das falsch aussprechen von Namen
Mir ist heute aufgefallen, dass ich ein Problem damit habe, wenn Leute Namen falsch aussprechen.
Mich macht das interessanterweise sehr wütend, auch wenn ich gar nicht betroffen bin, oder vielleicht sogar präziser: Nur, wenn ich nicht betroffen bin.
Wenn jemand meinen Namen falsch ausspricht, was oft genug passiert, kann ich da meist sehr gelassen drüber hinweglächeln, ich berichtige den Menschen dann und erkläre, dass ich wirklich einfach Anje heiße, ohne Tee und ohne Kakao, also weder Antje noch Anke und die Diskussionen, die sich dann ergeben, wiederholen sich oft mit fast identischen Sätzen, der andere Mensch sagt, dass er so einen Namen ja noch nie gehört hat und ich gucke erstaunt und sage, dass ich mir das gar nicht vorstellen könne, ich höre den Namen täglich. An der Stelle trennt sich dann immer schon die gescheite Spreu vom Durchschnittsweizen, wer jetzt grinst, macht wenigstens auf der letzten Strecke noch Punkte gut.

Üblicherweise sind damit die Namensthemen dann aber auch auf Dauer geklärt, die Leute haben begriffen, wie ich heiße und sprechen meinen Namen korrekt aus. Englischsprachige Menschen haben ab und zu mit der Aussprache Probleme, denen erkläre ich dann, ich heiße wie Lasagne und sie sollten einfach das Las weglassen, dann geht es auch meist.

Was mich aber nachhaltig böse macht, sind Menschen, die trotz Korrektur und Hinweis die Namen anderer Menschen konsequent falsch aussprechen.

Heute war ein Mensch in dem Videocall, der einen Kollegen, der Bonnet mit Nachnamen heißt, wiederholt mit "Bonnett" adressierte.
Herr Bonnett wird das weiter ausführen...
Alle anderen Menschen sprachen den Namen korrekt französisch mit ohne "t" hinten aus, nur der eine, der übrigens der Chef der Truppe war, kümmerte sich einen feuchten Kehricht darum.
Ich war kurz davor, mich einzuschalten und den Chef ganz direkt zu fragen: Sagen Sie mal, Ihr Mitarbeiter für die IT, heißt der Bonnett oder Bonnet?
Ließ es dann aber bleiben und ärgerte mich nur leise vor mich hin.
Damit ich dem Chef nicht ungerechterweise eine für mich unverzeihliche Respektlosigkeit unterstelle, habe ich Herrn Bonnet vorsichtshalber noch selber gefragt, wie sein Name ausgesprochen wird und er bestätigte mir, dass es wirklich ein normaler französischer Name ist, bei dem das t hinten lautlos ist.
Damit war das geklärt und ich konnte mich in voller Berechtigung über diesen Chef aufregen.

Ich finde so ein Verhalten ganz ungemein respektlos, arrogant und in höchster Weise verachtenswert, grade weil der Chef es sicherlich nicht mit Absicht gemacht hat. Hätte er es mit Absicht gemacht, dann wäre es komplett anders zu beurteilen, dann wäre es Ausdruck einer Privatfehde zwischen den beiden und es ginge mich nichts an, jeder kämpft mit den Waffen, die ihm genehm sind, dann kann ich so etwas durchaus sportlich sehen und mich komplett raushalten.

Aber weil ich absolut sicher bin, dass der Chef es nicht mit Absicht gemacht hat, zeigt er durch dieses Verhalten nur seinen eigenen, schlechten Charakter.
Die Würde und die Persönlichkeit seiner Mitarbeiter sind ihm vollkommen egal, er behandelt sie wie abstrakte Dinge, Ministerium für Familie und Gedöns, abwertender kann man es kaum ausdrücken.

Der Name eines Menschen ist für mich etwas höchst individuelles und würdevolles, der Mensch wird durch seinen Namen repräsentiert, ohne Namen ist ein Mensch nichts. Dabei ist es zunächst mal egal, ob der Mensch Einfluss auf seinen Namen nehmen konnte oder nicht, der Name steht für den Menschen und umgekehrt. Wenn ich den Namen nicht wertschätze, dann schätze ich auch den Menschen dazu nicht.
Sich selber das Recht herauszunehmen, andererleuts Namen zu verunstalten, empfinde ich als ungemein übergriffig.
Die Entschuldigung "der macht das nicht mit Absicht, der bemerkt das gar nicht", ist aus meiner Sicht nur ein ausdrückliches Armutszeugnis für denjenigen, der sich so verhält.

'Ich bin so trampelig, dass ich ständig Leuten auf die Nase haue, mache das aber nicht mit Absicht, sondern merke das nicht' - ja sach mal, geht's noch? Wenn jemand das nicht merkt, dann hat er einen ganz akuten Mangel an Sozialverhalten - dann kann man ihn vielleicht in einer Schlägertruppe als Hiwi gebrauchen, aber nicht als Chef einer großen Firma.
Und ja, Sozialkompetenz ist eine wichtige Führungskompetenz, wer hier derart eklatante Mängel hat, der taugt eben nicht als Chef.

Jetzt ist es so, dass es durchaus eine Menge Menschen gibt, deren Namen spreche ich auch gerne falsch aus oder mache mich ausführlich über ihre Namen lustig. Frauen mit Doppelnamen sind für mich ein Dauerlästerthema und bei Menschen, die ich nicht leiden kann, finde ich es sehr lustig, ihren Namen zu verballhornen oder so zu tun, als könne ich mir den Namen nicht merken. Aber das mache ich alles in vollem Bewusstsein, grade weil ich Namensverschandelung als Werkzeug gegen diese Menschen verwenden will.

Jemand, der das aber nicht mit Absicht macht, sondern weil es ihm nicht die Mühe wert ist, sich selber besser zu kontrollieren, nun, der fällt bei mir eben einfach nur in die Kategorie "echtes Arschloch" und ich habe exakt Null Lust mit so jemandem wertschätzend zusammenzuarbeiten
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Donnerstag, 4. Februar 2021
Minus erledigt
Uff, Donnerstag!
Morgen noch einmal Home-Office mit einem fünf Stunden Videocall und dann ist Wochenende.
Rückwärts betrachtet ging die Woche erstaunlicherweise wieder angemessen zügig vorbei, aber ich weiß noch sehr gut, wie entmutigt ich am Dienstag und am Mittwoch war, weil ich das Gefühl hatte, das zieht sich hier alles wie Kaugummi.

Heute dagegen bin ich den ganzen Tag im Dauerlauf durch die Termine gehetzt bin und am Ende des Tages war die Inbox doppelt so voll wie zu Beginn des Tages. Heute hatte ich deshalb überhaupt keine Zeit entmutigt zu sein.
Weder entmutigt noch gestresst, nicht genervt oder irgendeine andere emotional anstrengende Regung, es war einfach zu viel zu tun als dass noch Platz für Mimimi gewesen wäre.

Und weil ich heute jede Menge nicht geschafft habe, wird das morgen auch ein langer Tag, die geplante Fahrt nach Borkum habe ich deshalb eben auf die 12h Fähre am Samstag verschoben, dafür bleibe ich dann bis Mittwoch und bringe mit N zusammen das Haus wieder auf den Nullzustand zurück. Ich finde das einen vernünftigen Kompromiss und bin grade sehr zufrieden mit meiner Entscheidung
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Mittwoch, 3. Februar 2021
Keiner weiß was
Im Moment bin ich ein bisschen angestrengt, um es vorsichtig auszudrücken, der Leiter Rechnungswesen steckte heute kurz seinen Kopf in mein Büro und verschwand sofort wieder. "Hui, Sie sind mir zu gestresst, da komme ich lieber ein ander Mal wieder." - Sehr praktisch, wenn Mitarbeiter das registrieren, bevor ich sie angebölkt habe, rettet einen Großteil der eh schon knappen Stimmung.

Aus dem Mutterhaus kam die Meldung, dass es dieses Jahr keinen Extraurlaub für Rosenmontag gibt, weil es schließlich nichts zu feiern gibt. Ich finde das sehr schade, ich habe die Karnevalstage grundsätzlich genutzt, um mich nach Borkum zu verpieseln, aber dann ziehen wir den Februar dieses Jahr eben ohne Schaffenspause non stop durch.

Die Krankenkasse schickte mir Bezugsscheine für FFP2 Masken, was mich verwunderte, weil ich noch unter 60 bin. Meine einzige Erklärung war daher, dass ich dort wohl doch als Risikogruppe geführt werde, dann steht meine COPD-Diagnose also irgendwo in meinen Krankenkassenunterlagen. Fand ich sehr praktisch und auch naheliegend, die Krankenkassen bezahlen ja alle Behandlungen, dann wissen sie natürlich auch, wer welche Krankheit hat. Also habe ich die Krankenkasse angerufen, weil ich dachte, dass sie mir dann auch sagen können, wie das mit der vorgezogenen Impfberechtigung funktioniert - und erfuhr, dass der Versand der Berechtigungsscheine ein Systemfehler war und dass sie keineswegs irgendwelche Risikogruppenklassifizierung vornehmen, dafür sollte ich mal lieber meinen Arzt anrufen und mich ansonsten über die grundlose Zusendung der Maskenbezugsscheine freuen. Hätte ich Glück gehabt.

Mein Arzt erzählte mir dann, dass er überhaupt keine Ahnung hat, wie das mit dem Impfen und den Risikogruppen funktioniert, er hätte bisher exakt 0, in Worten: Null - Information von irgendeiner Seite darüber erhalten und im übrigen wäre ich auch die erste, die danach fragte. Ich solle mal lieber die Krankenkasse anrufen, die müsste da Bescheid wissen.

In Excel nennt man sowas einen Zirkelbezug, ich fragte also Tante Google, doch die spuckte auch nur widersprüchliche und nutzlose Informationen aus.
Meine Fragerei geht schon damit los, dass ich nicht weiß, in welchem Bundeland ich geimpft werden könnte. Meine Krankenkasse führt mich mit Adresse in NRW, meine Meldeadresse ist aber in Niedersachsen und wer ist jetzt für mich zuständig?
Ich finde das durchaus spannend, wie wenig man an Information dazu überhaupt findet.
Aber immerhin weiß ich jetzt, dass keiner was weiß und dass ich nicht schuld bin, weil ich mich nicht darum gekümmert habe.
Ich warte einfach noch mal zwei Wochen, vielleicht klappt es ja dann, sonst ist es eben wie es ist, Unwissenheit breitet sich aus über der Bundesrepublik Deutschland
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