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Samstag, 14. März 2020
Bah pfui
anje, 00:24h
hier stand eben noch ein langer Beitrag, den ich aber natürlich mal wieder (ich werde ja aus Schaden nicht klug) direkt online in die Eingabemaske getippt habe, und als ich auf "ab ins Netz" klickte, schmiss mich das System raus, ich war plötzlich nicht mehr eingeloggt und schwupp, war der gesamte Beitrag perdu.
Jetzt bin ich beleidigt und genervt und habe keine Lust mehr, alles noch mal zu tippen.
Nur so viel: Ich habe mir überlegt, dass ich die perfekten Grundvoraussetzungen zum gelassenen Aussitzen dieser Pandemie habe.
Ich gehe sowieso ungern raus und finde es höchst erfreulich, dass ich soziale Kontakte jetzt ganz offiziell meiden soll. Genau meine Welt.
Ich bleibe auch gerne zu Hause und bekomme keinen Koller, weil ich jetzt keinen Sport mehr machen kann, hihihi, ich stell's mir grade vor.
Ich bin perfekt für Homeoffice ausgerüstet und kann von jetzt auf gleich umstellen, wenn es erforderlich sein sollte.
Ich habe einen Beruf, der von der aktuellen Krise überhaupt nicht betroffen ist, weder muss ich jetzt extrem viel arbeiten (Ärzte/Pfleger) noch muss ich mir Sorgen um eine drohende Arbeitslosigkeit machen (Reisebranche, Kultur, Gastro, Freizeit).
Ich kann meinen Job einfach normal weitermachen und wenn es etwas langsamer geht, macht das auch nichts.
Und ich habe kein Kinderbetreuungsproblem - und meine Kinder auch nicht. Ich habe sozusagen das perfekte Zwischenalter.
Und schließlich: eine extrem große Vorratshaltung ist bei mir die default-Einstellung. Ich halte diesen Haushalt auch ohne zusätzliche Hamsterkäufe locker noch vier Monate aufrecht, aber selbstverständlich machte es Spaß, endlich mal mit gutem Gewissen auf Vorrat zu kaufen.
Alles in allem sehe ich dieser Pandemie also recht gelassen entgegen und bin sehr gespannt, wie es jetzt so weitergeht
.
Jetzt bin ich beleidigt und genervt und habe keine Lust mehr, alles noch mal zu tippen.
Nur so viel: Ich habe mir überlegt, dass ich die perfekten Grundvoraussetzungen zum gelassenen Aussitzen dieser Pandemie habe.
Ich gehe sowieso ungern raus und finde es höchst erfreulich, dass ich soziale Kontakte jetzt ganz offiziell meiden soll. Genau meine Welt.
Ich bleibe auch gerne zu Hause und bekomme keinen Koller, weil ich jetzt keinen Sport mehr machen kann, hihihi, ich stell's mir grade vor.
Ich bin perfekt für Homeoffice ausgerüstet und kann von jetzt auf gleich umstellen, wenn es erforderlich sein sollte.
Ich habe einen Beruf, der von der aktuellen Krise überhaupt nicht betroffen ist, weder muss ich jetzt extrem viel arbeiten (Ärzte/Pfleger) noch muss ich mir Sorgen um eine drohende Arbeitslosigkeit machen (Reisebranche, Kultur, Gastro, Freizeit).
Ich kann meinen Job einfach normal weitermachen und wenn es etwas langsamer geht, macht das auch nichts.
Und ich habe kein Kinderbetreuungsproblem - und meine Kinder auch nicht. Ich habe sozusagen das perfekte Zwischenalter.
Und schließlich: eine extrem große Vorratshaltung ist bei mir die default-Einstellung. Ich halte diesen Haushalt auch ohne zusätzliche Hamsterkäufe locker noch vier Monate aufrecht, aber selbstverständlich machte es Spaß, endlich mal mit gutem Gewissen auf Vorrat zu kaufen.
Alles in allem sehe ich dieser Pandemie also recht gelassen entgegen und bin sehr gespannt, wie es jetzt so weitergeht
.
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Donnerstag, 12. März 2020
Panik und Katastrophe
anje, 23:46h
uihuihuih, das war ja ein Tag.
Der Kurssturz an den Börsen hat fast alle bisherigen Rekorde eingestellt, es hagelte nur noch Panikverkäufe und die Kurse rauschten minütlich weiter nach unten.
Gleichzeitig überholten sich die Coronakatastrophenmeldungen im selben Tempo in die andere Richtung, meint, es wurde minütlich mehr.
Noch mehr Infizierte, noch mehr Tote, noch mehr Sperrungen, noch mehr Verbote.
Das war also mal richtig viel Action.
Ich habe mich den Tag über mit Rettungs- und Aufräumarbeiten beschäftigt.
Am Morgen stellte ich fest, welche Vorlagen mit welchem Inhalt schon für die Aufsichtsratssitzung nächste Woche hochgeladen worden waren und habe dann notfalltechnisch eingegriffen: Sofortiges Löschen von zwei Vorlagen. Ich schreibe sie selber und persönlich und neu, aber die alten erst mal raus.
Telefonat mit dem Leiter Beteiligungen aus dem Mutterhaus, der strikt dagegen ist, dass Vorlagen, die schon einmal hochgeladen wurden, wieder geändert werden, ich teilte ihm mit, dass ich seine Bedenken verstehen kann, aber dass ich im vorliegenden Fall keine Rücksicht darauf nehmen werde, ich werde also die hochgeladenen Vorlagen ändern, da die bisherigen Vorlagen einfach zu viel Blödsinn enthalten, den ich nicht gewillt bin zu dulden.
Der Leiter Beteiligungen protestierte förmlich, ich teilte ihm mit, ich hätte seinen Protest zur Kenntnis genommen, würde aber trotzdem das tun, was ich ihm grade gesagt hätte (also ändern), es war eine absolute Monty Python Situation und machte schon deshalb wieder Spaß.
Ansonsten überschlugen sich heute die Ereignisse in einem derartigen Tempo, dass ich nicht mehr hinterherkam und es deshalb irgendwann auch aufgab.
Keine Ahnung, wo der Dax jetzt steht, keine Ahnung, wie es dem DowJones geht und noch weniger Ahnung, ob es klug ist, die Bestandspositionen über Futures abzusichern. Ich finde, das Beste ist, das aktuelle Gewitter einfach durchzustehen, danach kann man sich dann in Ruhe orientieren.
Privat habe ich noch einmal einen größeren Schwung an Positionen gekauft, mein Bauchgefühl sagt mir, so billig kommen wir zwei nie wieder zusammen, mag sein, dass ich mich täusche, aber dann ist auch egal.
Ich habe jetzt nur noch dividendenstarke Titel gekauft, die maximal abgestürzt sind. Royal Dutch gehört zB dazu. Wenn die ihre bisherige Dividende weiterzahlen, dann habe ich in 10 Jahren meinen Atienkaufkurs nur in Dividenden zurückerhalten.
Wenn ich alternativ fürs selbe Geld Bundesanleihen kaufe, bekomme ich in 10 Jahren noch genau 90% meines heutigen Kaufkurses wieder (nennt sich negative Zinsen, für 10jährige Bundesanleihen standen die heute bei -0,9%) und anschließend habe ich ein neues Anlageproblem.
Die Aktien von Royal Dutch haben mir in derselben Zeit den Gegenwert des Kaufes an Dividenden gezahlt - und ich bin anschließend immer noch zum selben Prozentsatz an dem Unternehmen beteiligt, kann also gut sein, dass das mit der Dividendenausschüttung so weiter geht.
Kann mir jemand erklären, warum ich deshalb lieber Staatsanleihen kaufen sollte?
Ich verstehe es nicht und ich verstehe die Panikverkäufe nicht, ich kaufe zur Zeit systematisch Aktien zu.
Ich sagte es bereits: So preiswert finden wir nie mehr zusammen
.
Der Kurssturz an den Börsen hat fast alle bisherigen Rekorde eingestellt, es hagelte nur noch Panikverkäufe und die Kurse rauschten minütlich weiter nach unten.
Gleichzeitig überholten sich die Coronakatastrophenmeldungen im selben Tempo in die andere Richtung, meint, es wurde minütlich mehr.
Noch mehr Infizierte, noch mehr Tote, noch mehr Sperrungen, noch mehr Verbote.
Das war also mal richtig viel Action.
Ich habe mich den Tag über mit Rettungs- und Aufräumarbeiten beschäftigt.
Am Morgen stellte ich fest, welche Vorlagen mit welchem Inhalt schon für die Aufsichtsratssitzung nächste Woche hochgeladen worden waren und habe dann notfalltechnisch eingegriffen: Sofortiges Löschen von zwei Vorlagen. Ich schreibe sie selber und persönlich und neu, aber die alten erst mal raus.
Telefonat mit dem Leiter Beteiligungen aus dem Mutterhaus, der strikt dagegen ist, dass Vorlagen, die schon einmal hochgeladen wurden, wieder geändert werden, ich teilte ihm mit, dass ich seine Bedenken verstehen kann, aber dass ich im vorliegenden Fall keine Rücksicht darauf nehmen werde, ich werde also die hochgeladenen Vorlagen ändern, da die bisherigen Vorlagen einfach zu viel Blödsinn enthalten, den ich nicht gewillt bin zu dulden.
Der Leiter Beteiligungen protestierte förmlich, ich teilte ihm mit, ich hätte seinen Protest zur Kenntnis genommen, würde aber trotzdem das tun, was ich ihm grade gesagt hätte (also ändern), es war eine absolute Monty Python Situation und machte schon deshalb wieder Spaß.
Ansonsten überschlugen sich heute die Ereignisse in einem derartigen Tempo, dass ich nicht mehr hinterherkam und es deshalb irgendwann auch aufgab.
Keine Ahnung, wo der Dax jetzt steht, keine Ahnung, wie es dem DowJones geht und noch weniger Ahnung, ob es klug ist, die Bestandspositionen über Futures abzusichern. Ich finde, das Beste ist, das aktuelle Gewitter einfach durchzustehen, danach kann man sich dann in Ruhe orientieren.
Privat habe ich noch einmal einen größeren Schwung an Positionen gekauft, mein Bauchgefühl sagt mir, so billig kommen wir zwei nie wieder zusammen, mag sein, dass ich mich täusche, aber dann ist auch egal.
Ich habe jetzt nur noch dividendenstarke Titel gekauft, die maximal abgestürzt sind. Royal Dutch gehört zB dazu. Wenn die ihre bisherige Dividende weiterzahlen, dann habe ich in 10 Jahren meinen Atienkaufkurs nur in Dividenden zurückerhalten.
Wenn ich alternativ fürs selbe Geld Bundesanleihen kaufe, bekomme ich in 10 Jahren noch genau 90% meines heutigen Kaufkurses wieder (nennt sich negative Zinsen, für 10jährige Bundesanleihen standen die heute bei -0,9%) und anschließend habe ich ein neues Anlageproblem.
Die Aktien von Royal Dutch haben mir in derselben Zeit den Gegenwert des Kaufes an Dividenden gezahlt - und ich bin anschließend immer noch zum selben Prozentsatz an dem Unternehmen beteiligt, kann also gut sein, dass das mit der Dividendenausschüttung so weiter geht.
Kann mir jemand erklären, warum ich deshalb lieber Staatsanleihen kaufen sollte?
Ich verstehe es nicht und ich verstehe die Panikverkäufe nicht, ich kaufe zur Zeit systematisch Aktien zu.
Ich sagte es bereits: So preiswert finden wir nie mehr zusammen
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Mittwoch, 11. März 2020
Brot und Hoffnung
anje, 23:45h
Das mit der Brotreservierung hat wunderbar geklappt, obwohl ich heute erst nach 20h bei Lidl war, wartete dort ein Brot für mich, sehr gutes system.
Sonst war heute nur Büro ohne Besonderheiten. Wir haben nächste Woche wieder Aufsichtsrat und die Vorlagen müssen fertig werden, es ist also alles leicht hektisch und ich rege mich mal wieder über das grottige Deutsch des nun endlich scheidenden Geschäftsführungskollegen auf.
Aber es ist das letzte Mal, er wird auf dieser Sitzung verabschiedet und ich hoffe nur, dass wirklich nichts mehr dazwischen kommt und er dann weg ist. Eigentlich gibt es dafür überhaupt keine Wahrscheinlichkeit, also ich meine, dass er nicht ins Mutterhaus wechselt und doch bei uns bleibt, aber in solchen Dingen entwickele ich einen großen Aberglauben und will mich auf keinen Fall schon freuen, bevor es wirklich endgültig sicher ist.
Seit genau einem Jahr ist er schon mehr fürs Mutterhaus tätig als für uns, aber offiziell ist er halt noch bei uns in der Geschäftsführung und das macht die Dinge so kompliziert. Er ist halt formal noch zuständig und man kann ihn nicht einfach übergehen, dabei wäre es für alle Beteiligten so viel besser gewesen, er wäre schon vor einem Jahr verschwunden. Einfach komplett, zack, weg und wir hätten improvisiert und die Situation neu organisiert und alle Kollegen hätten sich angestrengt und wären motiviert gewesen.
So aber hing sein Geist noch wie ein Zombie bei uns in der Geschäftsführung und paralysierte alle. Niemand hat etwas gegen ihn unternommen, ich auch nicht, ich gebe es ja zu, weil ich dachte, keiner will Ärger, dabei wäre das genau das richtige gewesen. Einmal richtig Ärger, einmal alles richtig eskalieren lassen - und dann aufgeräumt und mit geklärten Linien neu aufbauen, aber wer traut sich das schon, wenn sich weder der Chef erster Ordnung bewegt noch die Mannschaft dadrunter Anzeichen einer Meuterei zeigt. Wenn sich immer alle auch mit wirklich schrecklichen Situationen arrangieren und nicht dagegen aufbegehren - genau dann kommen solche Menschen, wie dieser Geschäftsführungskollege mit seinem egoistischen, ungerechten und insgesamt einfach nur extrem unangenehmen Verhalten durch.
Jetzt, wo er sozusagen weg ist, jetzt trauen sich die Leute ganz langsam und in geschütztem Umfeld von seinen Widerlichkeiten zu erzählen - und ich frage mich, warum sie sich das alle solange haben gefallen lassen.
Ich habe mich gewehrt, wenn er in meinem Bereich übergriffig wurde und habe meine Mitarbeiter vor ihm geschützt, aber ich nahm an, so ein widerliches Verhalten hat er halt nur meinen Mitarbeitern gegenüber, weil das seine Form des Machtkampfs gegen mich ist. Ansonsten habe ich mich nicht weiter um seinen Bereich gekümmert und schäme mich jetzt ein wenig dafür. Denn erst jetzt kommt raus, dass er sich seinen Mitarbeitern gegenüber genauso entsetzlich verhalten hat und das macht mich völlig sprachlos. Wie kann ein Mensch nur so ein Arschloch sein? Nur negativ, nur misstrauisch, immer auf Verteidigung gepolt, kein Fitzel Team, nur Macht und totale Kontrolle. Was für ein widerlicher Wurm.
Solange sein giftiger Geist noch mit seinem Zombieatem durch unsere Büros weht, solange traut sich noch niemand, wirklich tief durchzuatmen und Schwung zu holen - aber bald, Ende nächster Woche, da ist Vollmond und dann wird er mit einem silbernen Pfahl für immer ans Mutterhaus gekettet.
Dann sind wir frei - und dann lernen wir wieder zu atmen und zu arbeiten
.
Sonst war heute nur Büro ohne Besonderheiten. Wir haben nächste Woche wieder Aufsichtsrat und die Vorlagen müssen fertig werden, es ist also alles leicht hektisch und ich rege mich mal wieder über das grottige Deutsch des nun endlich scheidenden Geschäftsführungskollegen auf.
Aber es ist das letzte Mal, er wird auf dieser Sitzung verabschiedet und ich hoffe nur, dass wirklich nichts mehr dazwischen kommt und er dann weg ist. Eigentlich gibt es dafür überhaupt keine Wahrscheinlichkeit, also ich meine, dass er nicht ins Mutterhaus wechselt und doch bei uns bleibt, aber in solchen Dingen entwickele ich einen großen Aberglauben und will mich auf keinen Fall schon freuen, bevor es wirklich endgültig sicher ist.
Seit genau einem Jahr ist er schon mehr fürs Mutterhaus tätig als für uns, aber offiziell ist er halt noch bei uns in der Geschäftsführung und das macht die Dinge so kompliziert. Er ist halt formal noch zuständig und man kann ihn nicht einfach übergehen, dabei wäre es für alle Beteiligten so viel besser gewesen, er wäre schon vor einem Jahr verschwunden. Einfach komplett, zack, weg und wir hätten improvisiert und die Situation neu organisiert und alle Kollegen hätten sich angestrengt und wären motiviert gewesen.
So aber hing sein Geist noch wie ein Zombie bei uns in der Geschäftsführung und paralysierte alle. Niemand hat etwas gegen ihn unternommen, ich auch nicht, ich gebe es ja zu, weil ich dachte, keiner will Ärger, dabei wäre das genau das richtige gewesen. Einmal richtig Ärger, einmal alles richtig eskalieren lassen - und dann aufgeräumt und mit geklärten Linien neu aufbauen, aber wer traut sich das schon, wenn sich weder der Chef erster Ordnung bewegt noch die Mannschaft dadrunter Anzeichen einer Meuterei zeigt. Wenn sich immer alle auch mit wirklich schrecklichen Situationen arrangieren und nicht dagegen aufbegehren - genau dann kommen solche Menschen, wie dieser Geschäftsführungskollege mit seinem egoistischen, ungerechten und insgesamt einfach nur extrem unangenehmen Verhalten durch.
Jetzt, wo er sozusagen weg ist, jetzt trauen sich die Leute ganz langsam und in geschütztem Umfeld von seinen Widerlichkeiten zu erzählen - und ich frage mich, warum sie sich das alle solange haben gefallen lassen.
Ich habe mich gewehrt, wenn er in meinem Bereich übergriffig wurde und habe meine Mitarbeiter vor ihm geschützt, aber ich nahm an, so ein widerliches Verhalten hat er halt nur meinen Mitarbeitern gegenüber, weil das seine Form des Machtkampfs gegen mich ist. Ansonsten habe ich mich nicht weiter um seinen Bereich gekümmert und schäme mich jetzt ein wenig dafür. Denn erst jetzt kommt raus, dass er sich seinen Mitarbeitern gegenüber genauso entsetzlich verhalten hat und das macht mich völlig sprachlos. Wie kann ein Mensch nur so ein Arschloch sein? Nur negativ, nur misstrauisch, immer auf Verteidigung gepolt, kein Fitzel Team, nur Macht und totale Kontrolle. Was für ein widerlicher Wurm.
Solange sein giftiger Geist noch mit seinem Zombieatem durch unsere Büros weht, solange traut sich noch niemand, wirklich tief durchzuatmen und Schwung zu holen - aber bald, Ende nächster Woche, da ist Vollmond und dann wird er mit einem silbernen Pfahl für immer ans Mutterhaus gekettet.
Dann sind wir frei - und dann lernen wir wieder zu atmen und zu arbeiten
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Mittwoch, 11. März 2020
Arbeitsdurcheinander und Brotreservierung
anje, 00:12h
Das war wieder ein langer Bürotag heute und irgendwie gelingt es mir im Moment nicht, schneller oder produktiver und pausenfreier zu arbeiten, um dadurch früher Schluss machen zu können, weil ich mich ständig zwischendurch selber ablenke, abgelenkt werde oder mich ablenken lasse und so sehr viel Zeit mit Kram vertrödel, der eigentlich gar nicht nötig wäre oder wenn, dann zu einem ganz anderen Zeitpunkt und mit viel geringerer Priorität.
Oberste Priorität hatte aktuell ein Selbstbewertungsgutachten, was ich für das Mutterhaus erstellen muss, die müssen in ihrem Einzelabschluss nämlich wissen, ob sie ihre Beteiligung an unserem Unternehmen zu- oder abschreiben müssen.
Gutachten zur Unternehmensbewertung sind ja nun etwas, das ich grundsätzlich nur mit sehr spitzen Fingern anpacke. Ich weiß, wie das funktioniert, ich kann das rechnen und ich kann das Gerechnete mit schicken Wörtern auch textlich begründen - aber ernst nehmen kann ich es nicht.
Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich so ein Gutachten selber erstellen kann, denn das ist nicht gut für die Ehrfurcht, weil man ja weiß, wie das Ergebnis entstanden ist. Die erste Frage, bevor man ein Gutachten erstellt, geht nämlich an den Gutachtenauftraggeber und lautet: Was soll denn rauskommen? - Und das kommt dann auch raus.
Dieses Jahr kamen rund 200 Mio. zu viel raus, hätte ich dieselben Rechenwege und Bewertungsansätze gewählt wie letztes Jahr, also war Kreativität gefragt, an welchen Schrauben man drehen kann, um den Wertansatz runterzurechnen und dann noch mehr Kreativität, um dafür auch noch eine passende Begründung zu finden.
200 Mio. sind leider eine Menge, wir sind schließlich kein börsennotiertes Daxunternehmen, so dass ich mich bei den Begründungen für die geänderten Bewertungsmethoden schon arg verbiegen musste und habe dabei diverse rhetorische Salti hingelegt, die der Leiter Beteiligungen aus dem Mutterhaus nur trocken kommentierte mit: "Meine Güte, Sie lügen sich ja was in die Tasche." - Aber der war auch voreingenommen, der hatte schließlich das Ergebnis bestellt.
Wie auch immer, gestern hatte ich dieses Gutachten schließlich im Entwurf fertig, es wurde heute dann noch ein wenig nachpoliert und geschliffen und musste schließlich nur noch im Original bereinigt, gestempelt, geöst und unterschrieben auf den Weg gebracht werden. Bedingt durch 1001 andere Wichtig- und Unwichtigkeiten gelang mir das erst heute Abend um 20.10h.
Dies nur als Beispiel, dass sich manchmal Arbeiten, die in Summe nicht länger als maximal eine Stunde brauchen, über den ganzen Tag verteilen und am Ende dazu führen, dass ich erst nach 20h aus dem Büro rauskomme.
Ich muss da etwas dran ändern, weiß nur noch nicht, was.
Dafür habe ich auf der Rückfahrt vom Büro noch einen genialen Geistesblitz gehabt. Ich habe mir nämlich gedacht, ich suche mir mal den Niederlassungsleiter unseres Lidlmarktes hier in Greven und überzeuge ihn davon, dass er mir künftig regelmäßig mein Lieblingsbrot reserviert, so dass ich nicht jedesmal brotlos den Laden verlassen muss, nur weil ich schon wieder zu spät dran war, mit meinem Einkauf. Unser Lieblingsbrot ist nämlich üblicherweise ausverkauft, wenn man erst nach 18h zum Einkaufen kommt und wir haben schon eine Menge schräge und skurrile Verrenkungen und Einkaufstouren unternommen, um doch noch ein Brot zu ergattern, bevor es mal wieder wegverkauft ist. Dass ich mir das aber vielleicht auch einfach reservieren lassen könnte, das fiel mir erst heute Abend auf der Fahrt nach Hause ein, weil ich um 20.30h ziemlich sicher davon ausging, dass ich mein Brot nicht mehr bekommen würde, aber trotzdem bin ich den Lidl natürlich noch angefahren, weil, nur wer aufgibt, hat endgültig verloren.
Und genau so passierte es dann auch, mit der Abweichung, dass der Marktleiter eine Frau war und sie sofort vollstes Verständnis für mein Anliegen hatte, ich musste da gar nichts lange erklären oder so.
Morgen Abend bekomme ich garantiert mein Lieblingsbrot bei Lidl, sie legt es mir höchstpersönlich zurück, ich bin ziemlich begeistert von dieser Regelung.
Sonst ist nicht mehr viel passiert, außer dass es noch Tulpen zum halben Preis gab und davon habe ich dann natürlich gleich ganz viele gekauft.

Voilà, es werde Frühling
.
Oberste Priorität hatte aktuell ein Selbstbewertungsgutachten, was ich für das Mutterhaus erstellen muss, die müssen in ihrem Einzelabschluss nämlich wissen, ob sie ihre Beteiligung an unserem Unternehmen zu- oder abschreiben müssen.
Gutachten zur Unternehmensbewertung sind ja nun etwas, das ich grundsätzlich nur mit sehr spitzen Fingern anpacke. Ich weiß, wie das funktioniert, ich kann das rechnen und ich kann das Gerechnete mit schicken Wörtern auch textlich begründen - aber ernst nehmen kann ich es nicht.
Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich so ein Gutachten selber erstellen kann, denn das ist nicht gut für die Ehrfurcht, weil man ja weiß, wie das Ergebnis entstanden ist. Die erste Frage, bevor man ein Gutachten erstellt, geht nämlich an den Gutachtenauftraggeber und lautet: Was soll denn rauskommen? - Und das kommt dann auch raus.
Dieses Jahr kamen rund 200 Mio. zu viel raus, hätte ich dieselben Rechenwege und Bewertungsansätze gewählt wie letztes Jahr, also war Kreativität gefragt, an welchen Schrauben man drehen kann, um den Wertansatz runterzurechnen und dann noch mehr Kreativität, um dafür auch noch eine passende Begründung zu finden.
200 Mio. sind leider eine Menge, wir sind schließlich kein börsennotiertes Daxunternehmen, so dass ich mich bei den Begründungen für die geänderten Bewertungsmethoden schon arg verbiegen musste und habe dabei diverse rhetorische Salti hingelegt, die der Leiter Beteiligungen aus dem Mutterhaus nur trocken kommentierte mit: "Meine Güte, Sie lügen sich ja was in die Tasche." - Aber der war auch voreingenommen, der hatte schließlich das Ergebnis bestellt.
Wie auch immer, gestern hatte ich dieses Gutachten schließlich im Entwurf fertig, es wurde heute dann noch ein wenig nachpoliert und geschliffen und musste schließlich nur noch im Original bereinigt, gestempelt, geöst und unterschrieben auf den Weg gebracht werden. Bedingt durch 1001 andere Wichtig- und Unwichtigkeiten gelang mir das erst heute Abend um 20.10h.
Dies nur als Beispiel, dass sich manchmal Arbeiten, die in Summe nicht länger als maximal eine Stunde brauchen, über den ganzen Tag verteilen und am Ende dazu führen, dass ich erst nach 20h aus dem Büro rauskomme.
Ich muss da etwas dran ändern, weiß nur noch nicht, was.
Dafür habe ich auf der Rückfahrt vom Büro noch einen genialen Geistesblitz gehabt. Ich habe mir nämlich gedacht, ich suche mir mal den Niederlassungsleiter unseres Lidlmarktes hier in Greven und überzeuge ihn davon, dass er mir künftig regelmäßig mein Lieblingsbrot reserviert, so dass ich nicht jedesmal brotlos den Laden verlassen muss, nur weil ich schon wieder zu spät dran war, mit meinem Einkauf. Unser Lieblingsbrot ist nämlich üblicherweise ausverkauft, wenn man erst nach 18h zum Einkaufen kommt und wir haben schon eine Menge schräge und skurrile Verrenkungen und Einkaufstouren unternommen, um doch noch ein Brot zu ergattern, bevor es mal wieder wegverkauft ist. Dass ich mir das aber vielleicht auch einfach reservieren lassen könnte, das fiel mir erst heute Abend auf der Fahrt nach Hause ein, weil ich um 20.30h ziemlich sicher davon ausging, dass ich mein Brot nicht mehr bekommen würde, aber trotzdem bin ich den Lidl natürlich noch angefahren, weil, nur wer aufgibt, hat endgültig verloren.
Und genau so passierte es dann auch, mit der Abweichung, dass der Marktleiter eine Frau war und sie sofort vollstes Verständnis für mein Anliegen hatte, ich musste da gar nichts lange erklären oder so.
Morgen Abend bekomme ich garantiert mein Lieblingsbrot bei Lidl, sie legt es mir höchstpersönlich zurück, ich bin ziemlich begeistert von dieser Regelung.
Sonst ist nicht mehr viel passiert, außer dass es noch Tulpen zum halben Preis gab und davon habe ich dann natürlich gleich ganz viele gekauft.

Voilà, es werde Frühling
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Dienstag, 10. März 2020
Dann habe ich halt auch geheult, das fiel am wenigsten auf.
anje, 00:16h
Neue Woche, neues Spiel, neues Glück.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Woche gut werden wird, wobei ich nicht sagen kann, woran ich das festmache, ist eben einfach nur so ein Gefühl.
Die Fakten sprechen allerdings erst mal dagegen: Der gesamte Coronakram wird immer schlimmer statt das nun mal langsam gut ist. Ich merke, wie ich mich selber auch immer mehr von der allgemeinen Hysterie anstecken lasse, in gewisser Weise lässt sich das gar nicht vermeiden. Alle sind bekloppt, da macht man halt mit, damit man nicht so auffällt.
Erinnert mich ein bisschen an Cs Verhalten als sie in der dritten Klasse war und einer ihrer Klassenkameraden einen tödlichen Unfall hatte. Schule und Eltern machten einen dicken Wirbel darum, in welcher Form diese entsetzliche Nachricht an die Kinder weitergegeben werden könne. Es gab eine Telefonkette (das war alles in den Zeiten vor Whatsapp-Gruppen), d.h. ich wurde von einer Mutter vor mir angerufen und umfassend informiert und musste dann die Familie nach mir auf der Liste meinerseits entsprechend informieren.
Die Lehrerin, die die Telefonkette angestoßen hatte, hatte dabei schon an alle Eventualitäten gedacht, d.h. ich erhielt nicht nur die nackten Infos, dass das Kind eben verunglückt ist, sondern auch eine detaillierte Schilderung wie und warum und wie jetzt damit umzugehen sei, welche Möglichkeiten es gäbe, diese Information an mein eigenes Kind weiterzugeben und dass die Eltern morgen auch gerne mit in die Klasse kommen können, wenn sie ihre Kindern in so einer Situation nicht allein gehen lassen wollten.
Ich habe die Dramatik der Situation zunächst gar nicht begriffen, denn ich fand das natürlich für die Eltern des verunfallten Kindes ganz schrecklich*, aber wo sollte das Problem für mein Kind sein? Die zwei kannten sich doch wirklich nur deshalb, weil sie gemeinsam in eine Klasse gingen.
*Für die Eltern war das sogar ganz besonders schrecklich, weil noch eine spezielle Geschichte dahinter stand: Die Eltern hatten nämlich viele, viele Jahre vergeblich versucht, ein Kind zu bekommen und schließlich, als die Frau schon über 40 war, glückte es dann doch mit der xten in vitro fertilisation und sie bekamen auf den letzten Drücker doch noch ihr Wunschkind. Die langen Jahre des verzweifelten Kindermachens hatten aber wohl die Ehe sehr belastet, auf alle Fälle ließen sie sich scheiden als das Kind sechs war und begannen dann einen Rosenkrieg um das Kind. Die Frau versuchte verzweifelt, dem Vater den Umgang mit seinem Sohn zu verbieten, weil er ihrer Meinung nach nicht gut genug auf das Kind aufpasste. Es gelang ihr aber nicht, der Vater erkämpfte sich ein zweiwöchiges Umgangsrecht und war an einem dieser Wochenenden mit dem Sohn in die Eifel zum Ski- und Schlittenfahren gefahren. Und dort passierte dann der Unfall, das Kind wurde von einer Schneeraupe überfahren. - Ich habe gar keine Worte dafür, wie gruselig ich diese Geschichte für die betroffenen Eltern finde, aber meine Tochter wusste von dem alles nichts und hatte auch nichts damit zu tun.
Ich habe also erst meinen Telefonkettenjob erledigt und die nächste Familie informiert und bin dann zu meiner Tochter gegangen, wo sich folgender Dialog ergab:
A: Sag mal C, du kennst doch den Johannes, nicht wahr?
C: Ne, ich kenne keinen Johannes.
A: Doch, den Johannes Müller, der ist doch bei dir in der Klasse.
C: Ja? Wenn du das sagst. - Nachdenken, dann: Ach, du meinst den Jojo, ja, den kenne ich.
A: Also, das ist so, der Jojo hatte einen Unfall und wird jetzt nicht mehr in deine Klasse kommen.
C: Okay.
A: Genau genommen wird er nirgendwohin mehr gehen, der ist bei dem Unfall nämlich gestorben.
C: Du meinst, der ist tot?
A: Ja, der Jojo ist tot.
C: Cool, dann kenne ich ja jetzt eine Leiche. - Nachdenken, dann: Das ist bestimmt ganz schrecklich für seine Mutter, die macht immer ein fürchterliches Theater um den Jojo, deshalb mag den auch keiner, weil der nix mitmachen kann. Aber vielleicht ist das für ihn jetzt auch besser so.
A: Die machen morgen in der Schule eine Trauerfeier für den Jojo und wenn Du willst, gehe ich da mit dir hin, dann musst du da nicht alleine sein.
C: Was willst du denn da? Du kanntest den doch nun wirklich nicht. Ne, da musst du nicht mitkommen.
Also habe ich sie am nächsten Tag alleine in die Schule geschickt.
Als ich sie am Nachmittag abholte und fragte, wie es denn nun gewesen sei, sagte sie, dass schon ganz viele Leute da waren, als sie in die Klasse kam, vor allem waren fast alle Eltern dabei und alle hätten geheult.
Ich wollte natürlich wissen, was sie dann gemacht hat, und ihre Antwort war: Na, da habe ich auch geheult, das fällt doch am wenigsten auf.
Mich hat das Kind damals enorm beeindruckt, weil sie völlig entspannt und trotzdem ausreichend empathisch damit umging, denn dass das für Mutter des Kindes ganz bestimmt eine schreckliche Sache ist, das hat sie sofort erkannt. Dass sie selber betroffen sein könnte fiel ihr allerdings nicht ein, weil: weshalb? Sie kannte diesen Jojo eben wirklich nur, weil er in ihre Klasse ging und sie schien ihn nicht sehr geschätzt zu haben. Weshalb sollte es deshalb ein Problem für sie sein, dass er nun tot ist? Dabei hatten wir uns in der Familie noch nie über Tod und Sterben unterhalten, es war noch niemand gestorben in unserem Umfeld, so dass das Thema einfach noch nicht vorgekommen war.
Als sie aber begriff, dass plötzlich alle ein dickes Drama darum machten und heulten wie die Schlosshunde, nun, da hat sie eben auch geheult. Perfekt sozialisiert.
So ein bisschen geht mir das jetzt so mit Corona. Wenn sich alle aufregen, nun, dann rege ich mich halt auch auf, das muss jetzt so, scheint's.
Und trotzdem habe ich das Gefühl, die Woche wird gut. Vielleicht weil ich davon ausgehe, dass es am Ende der Woche nicht mehr so schlimm ist wie grade im Moment noch?
Ich weiß es nicht, aber irgendetwas in mir ist positiv gestimmt.
Dabei sind die Börsen heute derart radikal eingebrochen, wie seit der Finanzkrise nicht mehr, mittlerweile sind alle Positionen derart böse im Minus, dass ich schon gar nicht mehr hinschauen mag, weil mich die riesengroßen roten Zahlen nur verschrecken, aber vielleicht denke ich mir auch hier: Es kann doch eigentlich nur noch besser werden, denn für noch schlimmer ist kaum noch Platz.
Nun, wir werden sehen, aber irgendwie finde ich diesen Börseneinbruch schon fast wieder positiv, denn es hing natürlich in der Luft, dass es nicht auf ewig so weitergehen konnte mit den steigenden Börsenkursen. Jetzt ist es passiert, alles wieder auf Anfang, irgendwann (hoffentlich jetzt ziemlich bald) sind wir damit durch, dann starten wir wieder bei den Tiefstwerten in der Finanzkrise und ab dann geht es stress- und sorgenfrei und sicherlich langsam, dafür aber entspannt bergauf. Wenn so ein dräuendes Unheil endlich passiert ist, ist danach wenigstens die Luft gereinigt
.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Woche gut werden wird, wobei ich nicht sagen kann, woran ich das festmache, ist eben einfach nur so ein Gefühl.
Die Fakten sprechen allerdings erst mal dagegen: Der gesamte Coronakram wird immer schlimmer statt das nun mal langsam gut ist. Ich merke, wie ich mich selber auch immer mehr von der allgemeinen Hysterie anstecken lasse, in gewisser Weise lässt sich das gar nicht vermeiden. Alle sind bekloppt, da macht man halt mit, damit man nicht so auffällt.
Erinnert mich ein bisschen an Cs Verhalten als sie in der dritten Klasse war und einer ihrer Klassenkameraden einen tödlichen Unfall hatte. Schule und Eltern machten einen dicken Wirbel darum, in welcher Form diese entsetzliche Nachricht an die Kinder weitergegeben werden könne. Es gab eine Telefonkette (das war alles in den Zeiten vor Whatsapp-Gruppen), d.h. ich wurde von einer Mutter vor mir angerufen und umfassend informiert und musste dann die Familie nach mir auf der Liste meinerseits entsprechend informieren.
Die Lehrerin, die die Telefonkette angestoßen hatte, hatte dabei schon an alle Eventualitäten gedacht, d.h. ich erhielt nicht nur die nackten Infos, dass das Kind eben verunglückt ist, sondern auch eine detaillierte Schilderung wie und warum und wie jetzt damit umzugehen sei, welche Möglichkeiten es gäbe, diese Information an mein eigenes Kind weiterzugeben und dass die Eltern morgen auch gerne mit in die Klasse kommen können, wenn sie ihre Kindern in so einer Situation nicht allein gehen lassen wollten.
Ich habe die Dramatik der Situation zunächst gar nicht begriffen, denn ich fand das natürlich für die Eltern des verunfallten Kindes ganz schrecklich*, aber wo sollte das Problem für mein Kind sein? Die zwei kannten sich doch wirklich nur deshalb, weil sie gemeinsam in eine Klasse gingen.
*Für die Eltern war das sogar ganz besonders schrecklich, weil noch eine spezielle Geschichte dahinter stand: Die Eltern hatten nämlich viele, viele Jahre vergeblich versucht, ein Kind zu bekommen und schließlich, als die Frau schon über 40 war, glückte es dann doch mit der xten in vitro fertilisation und sie bekamen auf den letzten Drücker doch noch ihr Wunschkind. Die langen Jahre des verzweifelten Kindermachens hatten aber wohl die Ehe sehr belastet, auf alle Fälle ließen sie sich scheiden als das Kind sechs war und begannen dann einen Rosenkrieg um das Kind. Die Frau versuchte verzweifelt, dem Vater den Umgang mit seinem Sohn zu verbieten, weil er ihrer Meinung nach nicht gut genug auf das Kind aufpasste. Es gelang ihr aber nicht, der Vater erkämpfte sich ein zweiwöchiges Umgangsrecht und war an einem dieser Wochenenden mit dem Sohn in die Eifel zum Ski- und Schlittenfahren gefahren. Und dort passierte dann der Unfall, das Kind wurde von einer Schneeraupe überfahren. - Ich habe gar keine Worte dafür, wie gruselig ich diese Geschichte für die betroffenen Eltern finde, aber meine Tochter wusste von dem alles nichts und hatte auch nichts damit zu tun.
Ich habe also erst meinen Telefonkettenjob erledigt und die nächste Familie informiert und bin dann zu meiner Tochter gegangen, wo sich folgender Dialog ergab:
A: Sag mal C, du kennst doch den Johannes, nicht wahr?
C: Ne, ich kenne keinen Johannes.
A: Doch, den Johannes Müller, der ist doch bei dir in der Klasse.
C: Ja? Wenn du das sagst. - Nachdenken, dann: Ach, du meinst den Jojo, ja, den kenne ich.
A: Also, das ist so, der Jojo hatte einen Unfall und wird jetzt nicht mehr in deine Klasse kommen.
C: Okay.
A: Genau genommen wird er nirgendwohin mehr gehen, der ist bei dem Unfall nämlich gestorben.
C: Du meinst, der ist tot?
A: Ja, der Jojo ist tot.
C: Cool, dann kenne ich ja jetzt eine Leiche. - Nachdenken, dann: Das ist bestimmt ganz schrecklich für seine Mutter, die macht immer ein fürchterliches Theater um den Jojo, deshalb mag den auch keiner, weil der nix mitmachen kann. Aber vielleicht ist das für ihn jetzt auch besser so.
A: Die machen morgen in der Schule eine Trauerfeier für den Jojo und wenn Du willst, gehe ich da mit dir hin, dann musst du da nicht alleine sein.
C: Was willst du denn da? Du kanntest den doch nun wirklich nicht. Ne, da musst du nicht mitkommen.
Also habe ich sie am nächsten Tag alleine in die Schule geschickt.
Als ich sie am Nachmittag abholte und fragte, wie es denn nun gewesen sei, sagte sie, dass schon ganz viele Leute da waren, als sie in die Klasse kam, vor allem waren fast alle Eltern dabei und alle hätten geheult.
Ich wollte natürlich wissen, was sie dann gemacht hat, und ihre Antwort war: Na, da habe ich auch geheult, das fällt doch am wenigsten auf.
Mich hat das Kind damals enorm beeindruckt, weil sie völlig entspannt und trotzdem ausreichend empathisch damit umging, denn dass das für Mutter des Kindes ganz bestimmt eine schreckliche Sache ist, das hat sie sofort erkannt. Dass sie selber betroffen sein könnte fiel ihr allerdings nicht ein, weil: weshalb? Sie kannte diesen Jojo eben wirklich nur, weil er in ihre Klasse ging und sie schien ihn nicht sehr geschätzt zu haben. Weshalb sollte es deshalb ein Problem für sie sein, dass er nun tot ist? Dabei hatten wir uns in der Familie noch nie über Tod und Sterben unterhalten, es war noch niemand gestorben in unserem Umfeld, so dass das Thema einfach noch nicht vorgekommen war.
Als sie aber begriff, dass plötzlich alle ein dickes Drama darum machten und heulten wie die Schlosshunde, nun, da hat sie eben auch geheult. Perfekt sozialisiert.
So ein bisschen geht mir das jetzt so mit Corona. Wenn sich alle aufregen, nun, dann rege ich mich halt auch auf, das muss jetzt so, scheint's.
Und trotzdem habe ich das Gefühl, die Woche wird gut. Vielleicht weil ich davon ausgehe, dass es am Ende der Woche nicht mehr so schlimm ist wie grade im Moment noch?
Ich weiß es nicht, aber irgendetwas in mir ist positiv gestimmt.
Dabei sind die Börsen heute derart radikal eingebrochen, wie seit der Finanzkrise nicht mehr, mittlerweile sind alle Positionen derart böse im Minus, dass ich schon gar nicht mehr hinschauen mag, weil mich die riesengroßen roten Zahlen nur verschrecken, aber vielleicht denke ich mir auch hier: Es kann doch eigentlich nur noch besser werden, denn für noch schlimmer ist kaum noch Platz.
Nun, wir werden sehen, aber irgendwie finde ich diesen Börseneinbruch schon fast wieder positiv, denn es hing natürlich in der Luft, dass es nicht auf ewig so weitergehen konnte mit den steigenden Börsenkursen. Jetzt ist es passiert, alles wieder auf Anfang, irgendwann (hoffentlich jetzt ziemlich bald) sind wir damit durch, dann starten wir wieder bei den Tiefstwerten in der Finanzkrise und ab dann geht es stress- und sorgenfrei und sicherlich langsam, dafür aber entspannt bergauf. Wenn so ein dräuendes Unheil endlich passiert ist, ist danach wenigstens die Luft gereinigt
.
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Montag, 9. März 2020
Berlin und Rückfahrt
anje, 00:32h
So, zurück aus Berlin, die Rückfahrt dauerte nur noch 3:20h, verglichen mit der Hinfahrt, auf der wir über 5h unterwegs waren, sozusagen eine Blitzreise, insgesamt bleibe ich aber bei meiner Aussage: Ich finde in der Gegend rumreisen anstrengend und werde das wohl auch nicht mehr verstehen, weshalb es heutzutage schon fast eine Selbstverständlichkeit ist, dass jeder jedes Jahr mindestens einmal, besser aber zwei- oder mehrfach im Jahr irgendwohin in Urlaub fährt.
Gleichzeitig bin ich aber auch kein Maßstab, so viel wie ich zwischen meinen beiden Wohnorten pendele, habe ich jede sonstige Reiseenergie wahrscheinlich schon auf diesen Strecken komplett verbraten.
Was mich im Zweifel am meisten gestört hat, war diese offizielle Philharmonieveranstaltung mittendrin, im Grunde hat die den halben Samstag versaut und man hätte definitiv schönere Dinge tun können, als sich zunächst unsinnig aufzurüschen und dann, als Krönung des Downlights, sich auch noch grässliche Musik anzuhören.
Nun ja, immerhin war diese Einladung der Grund, dass wir uns wirklich endlich mal aufgerafft haben, nach Berlin zu fahren. J wohnt seit anderthalb Jahren dort und ich wollte ihn schon längst mal besucht haben, aber meine eigene Bequemlichkeit konnte ich erst mit so einer zusätzlichen exogenen Verpflichtung austricksen.
Ein bisschen schäme ich mich dafür und wir haben uns fest vorgenommen, in der nächsten Zeit, wenn das Wetter einigermaßen akzeptabel ist, auf alle Fälle nochmal nach Berlin zu reisen, allerdings vorzugsweise mit dem Flieger, ich denke, das sind dann zwei Fliegen mit einer Klappe: K kann endlich mal eine andere Strecke fliegen als immer nur nach Borkum und insgesamt ist das noch mal deutlich schneller als mit dem Auto.
Noch eine Anmerkung zu dem Konzert in der Philharmonie: Im Publikum saß eine (eine einzige) Dame mit Mundschutz, und mich hat das ungemein aggressiv gemacht.
So ein Mundschutz schützt nicht denjenigen, der ihn trägt, sondern er beugt nur einer ungebremsten Virenverteilung durch den Mundschutzträger vor.
Wenn aber jemand meint, er könnte sich eventuell infiziert haben und sei deshalb ein potentieller Virenverteiler - ja verfluchte Harke, dann soll er gefälligst zu Hause bleiben und sich das Konzert live im Radio anhören, denn es wurde live vom RBB übertragen. Sich dann mit einem Mundschutz in ein Konzert zu setzen, finde ich ehrlich gesagt überhaupt nicht witzig.
Wenn die Dame sich aber einbildet, dass sie sich mit dem Mundschutz selber vor irgendwas schützt, dann wäre es vielleicht klüger, sie investiert ihre freie Zeit mal in ein wenig medizinische Aufklärung, statt sich offen als Gefahrenträger zu gebärden und damit andere Leute auch weiter in Panik zu versetzen.
Ansonsten haben wir jetzt den ersten mittelbaren Coronafall in der eigenen Firma: Ein Kollege meldete sich eben per E-Mail, dass seine Tochter am Wochenende von einer Ski-Freizeit aus Norditalien zurückgekehrt sei und jetzt wegen Coronaverdacht unter Hausarrest stehe. Wir haben den Vater natürlich ebenfalls gleich in Quarantäne geschickt - oder wohin auch immer, aber auf keinen Fall soll er morgen ins Büro kommen.
Das wird alles noch ein großer Spaß, nicht, wenn das so weitergeht.
********
Bei J haben wir heute noch erfolgreich weiter die Wohnung verschönert, er hat gestern auf meine ausdrückliche Anweisung noch einen Sessel bei Ikea erworben, außerdem ein Regalbrett und ein paar andere Kleinigkeiten, die jetzt alle sehr nutzbringend in seiner Wohnung aufgebaut und installiert sind. K hat noch mehr Löcher gebohrt und die Einstellungen der Fritzbox noch mal adjustiert, ich denke, wir haben die Wohnung richtig gut auf Vordermann gebracht.
Am Nachmittag waren wir dann noch gemeinsam im Alliiertenmuseum, weil das erstens gleich bei Js Wohnung um die Ecke ist und weil zweitens K sagte, er fände das interessant.
Nun, ich fand es, wie ich Museen meistens finde, nämlich eher langweilig. Die Infos, die sie vermitteln, kann ich mir genauso gut im Internet bei Wikipedia und YouTube ansehen und muss dafür nicht unbequem vor schlecht zu lesenden Schautafeln rumstehen, wo ich mir eben diese Infos mühsam Stück für Stück zusammensuchen muss, weil so Schautafeln immer mehrsprachig sind und ich es echt mühsam finde, den passend zusammengehörigen Text in einem Rutsch zu lesen, weil mir ständig genau der gleiche Text, den ich grade gelesen habe, noch mal unterkommt, dann zwar in einer anderen Sprache, was ich aber immer erst nach einigen Sätzen merke, nämlich wenn ich mich wundere, warum da alles doppelt steht.
Und außerdem ist der Gesamttext nicht an einem Stück zu lesen, sondern abschnittsweise passend zu jeder Vitrine angebracht, was halt die Wissensaufnahme unnötig erschwert, finde ich.
So ist das in ganz vielen Museen, ein Grund, warum ich eine größere Abneigung gegen Kulturausstellungen habe.
Die VIP-Karten haben wir übrigens auch nicht benutzt, dafür war keine Zeit.
Im übrigen war meine Reaktion auf Berlin dieselbe, die sie schon immer war: Ich bin froh, wenn ich wieder abfahren kann. Mir ist das da alles too much und vor allem viel zu viel von Dingen, die ich ansonsten gar nicht vermisse, allerdings geht mir das in allen Städten so und Berlin ist davon nun mal keine Ausnahme
.
Gleichzeitig bin ich aber auch kein Maßstab, so viel wie ich zwischen meinen beiden Wohnorten pendele, habe ich jede sonstige Reiseenergie wahrscheinlich schon auf diesen Strecken komplett verbraten.
Was mich im Zweifel am meisten gestört hat, war diese offizielle Philharmonieveranstaltung mittendrin, im Grunde hat die den halben Samstag versaut und man hätte definitiv schönere Dinge tun können, als sich zunächst unsinnig aufzurüschen und dann, als Krönung des Downlights, sich auch noch grässliche Musik anzuhören.
Nun ja, immerhin war diese Einladung der Grund, dass wir uns wirklich endlich mal aufgerafft haben, nach Berlin zu fahren. J wohnt seit anderthalb Jahren dort und ich wollte ihn schon längst mal besucht haben, aber meine eigene Bequemlichkeit konnte ich erst mit so einer zusätzlichen exogenen Verpflichtung austricksen.
Ein bisschen schäme ich mich dafür und wir haben uns fest vorgenommen, in der nächsten Zeit, wenn das Wetter einigermaßen akzeptabel ist, auf alle Fälle nochmal nach Berlin zu reisen, allerdings vorzugsweise mit dem Flieger, ich denke, das sind dann zwei Fliegen mit einer Klappe: K kann endlich mal eine andere Strecke fliegen als immer nur nach Borkum und insgesamt ist das noch mal deutlich schneller als mit dem Auto.
Noch eine Anmerkung zu dem Konzert in der Philharmonie: Im Publikum saß eine (eine einzige) Dame mit Mundschutz, und mich hat das ungemein aggressiv gemacht.
So ein Mundschutz schützt nicht denjenigen, der ihn trägt, sondern er beugt nur einer ungebremsten Virenverteilung durch den Mundschutzträger vor.
Wenn aber jemand meint, er könnte sich eventuell infiziert haben und sei deshalb ein potentieller Virenverteiler - ja verfluchte Harke, dann soll er gefälligst zu Hause bleiben und sich das Konzert live im Radio anhören, denn es wurde live vom RBB übertragen. Sich dann mit einem Mundschutz in ein Konzert zu setzen, finde ich ehrlich gesagt überhaupt nicht witzig.
Wenn die Dame sich aber einbildet, dass sie sich mit dem Mundschutz selber vor irgendwas schützt, dann wäre es vielleicht klüger, sie investiert ihre freie Zeit mal in ein wenig medizinische Aufklärung, statt sich offen als Gefahrenträger zu gebärden und damit andere Leute auch weiter in Panik zu versetzen.
Ansonsten haben wir jetzt den ersten mittelbaren Coronafall in der eigenen Firma: Ein Kollege meldete sich eben per E-Mail, dass seine Tochter am Wochenende von einer Ski-Freizeit aus Norditalien zurückgekehrt sei und jetzt wegen Coronaverdacht unter Hausarrest stehe. Wir haben den Vater natürlich ebenfalls gleich in Quarantäne geschickt - oder wohin auch immer, aber auf keinen Fall soll er morgen ins Büro kommen.
Das wird alles noch ein großer Spaß, nicht, wenn das so weitergeht.
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Bei J haben wir heute noch erfolgreich weiter die Wohnung verschönert, er hat gestern auf meine ausdrückliche Anweisung noch einen Sessel bei Ikea erworben, außerdem ein Regalbrett und ein paar andere Kleinigkeiten, die jetzt alle sehr nutzbringend in seiner Wohnung aufgebaut und installiert sind. K hat noch mehr Löcher gebohrt und die Einstellungen der Fritzbox noch mal adjustiert, ich denke, wir haben die Wohnung richtig gut auf Vordermann gebracht.
Am Nachmittag waren wir dann noch gemeinsam im Alliiertenmuseum, weil das erstens gleich bei Js Wohnung um die Ecke ist und weil zweitens K sagte, er fände das interessant.
Nun, ich fand es, wie ich Museen meistens finde, nämlich eher langweilig. Die Infos, die sie vermitteln, kann ich mir genauso gut im Internet bei Wikipedia und YouTube ansehen und muss dafür nicht unbequem vor schlecht zu lesenden Schautafeln rumstehen, wo ich mir eben diese Infos mühsam Stück für Stück zusammensuchen muss, weil so Schautafeln immer mehrsprachig sind und ich es echt mühsam finde, den passend zusammengehörigen Text in einem Rutsch zu lesen, weil mir ständig genau der gleiche Text, den ich grade gelesen habe, noch mal unterkommt, dann zwar in einer anderen Sprache, was ich aber immer erst nach einigen Sätzen merke, nämlich wenn ich mich wundere, warum da alles doppelt steht.
Und außerdem ist der Gesamttext nicht an einem Stück zu lesen, sondern abschnittsweise passend zu jeder Vitrine angebracht, was halt die Wissensaufnahme unnötig erschwert, finde ich.
So ist das in ganz vielen Museen, ein Grund, warum ich eine größere Abneigung gegen Kulturausstellungen habe.
Die VIP-Karten haben wir übrigens auch nicht benutzt, dafür war keine Zeit.
Im übrigen war meine Reaktion auf Berlin dieselbe, die sie schon immer war: Ich bin froh, wenn ich wieder abfahren kann. Mir ist das da alles too much und vor allem viel zu viel von Dingen, die ich ansonsten gar nicht vermisse, allerdings geht mir das in allen Städten so und Berlin ist davon nun mal keine Ausnahme
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Sonntag, 8. März 2020
Einkaufen, Umräumen, Styling und Konzert
anje, 00:27h
Alles in allem war das ein angenehmer Tag heute, obwohl ich ihn die allermeiste Zeit weit außerhalb meiner gewohnten Komfortzone verbracht habe und der allererste Morgenstart auch nur so semi war.
Es fing damit an, dass ich in einem Hotel übernachtet habe und ich grundsätzlich ja wirklich kein Hotelfan bin. K wollte aber nicht in die Jugendherberge und so gab es halt nur Hotel als Alternative, weil J's Wohnung definitiv keinen Übernachtungsplatz für zwei bzw. drei Leute bietet.
Also Hotel, nun ja, hilft ja nix.
Das Bett war, wie kaum anders zu erwarten, unbequem. Ich schlafe seit fast 30 Jahren in einem Wasserbett, damit versaut man sich die Bequemlichkeit von Hotelbetten enorm.
Dieses hat zudem noch eine breite Besucherritze, an so etwas bin ich ja nun überhaupt nicht gewöhnt. Keine Ahnung, wie man zu zweit zusammen in einem Bett schläft, was eigentlich aus zwei Betten besteht, kuschelig auf alle Fälle nicht. (Oder sehr, sehr kuschelig, aber dann wird mir schnell wieder zu warm, ich bin sehr nöckerig, was die perfekte Schlafumgebung angeht.)
Also, die Nacht war eher nicht so toll, dafür war ich relativ früh wach (kein Wunder.)
Wir waren heute Abend eingeladen in die Berliner Philharmonie, ich hatte also ein gewisses Mindeststyling geplant, unter anderem stand Haarewaschen auf dem Programm und anschließend Lockendrehen.
Früh aufgewacht war praktisch, weil ich dann auch früh Haare waschen konnte. Wenn ich solche Dinge eher im Halbschlaf erledige, finde ich sie nicht ganz so grässlich wie wenn ich alles genau mitbekomme Und Früh aufgewacht heißt ja nicht wirklich wach, normalerweise folgt auf ein "früh aufgewacht" ein "und sofort wieder eingeschlafen". Heute habe ich aber vorher Haare gewaschen. Das war gut und als ich feststellte, dass ich keinen Conditioner eingepackt hatte, war ich noch viel zu müde, um mich deshalb wirklich aufzuregen.
Nach Haarewaschen wieder ins Bett, ein bisschen Internet lesen und langsam wach werden.
Dann aufstehen, anziehen, Haare grob fönen und zusammenbinden (Locken waren erst für den Abend geplant) und Aufbruch zum Einkaufszentrum "Bikini".
Als ich letztes Jahr in Frankfurt auf der Bankenmesse war, habe ich eine Frau getroffen, die eine wunderschöne Handtasche hatte. Mir gefiel diese Handtasche so sehr, dass ich erst eine halbe Stunde hinter der Frau hergeschlichen bin und immerzu die Handtasche bewundert habe, bis ich genug Mut gesammelt hatte, sie anzusprechen und zu fragen, wo sie diese Handtasche gekauft hatte. Nun, Antwort war: In Berlin, im Einkaufszentrum Bikini.
Das habe ich mir gemerkt und seit einem Jahr möchte ich also dringend in dieses Einkaufszentrum gehen und schauen, ob ich dort auch so eine Handtasche finde.
Heute war es soweit, wir fuhren als erstes in das Einkaufszentrum Bikini.
Das ist ein ganz hübsches Einkaufszentrum, es gab auch diesen Handtaschenshop und ich habe auch eine Handtasche dort gekauft, aber leider nicht die, die ich letztes Jahr bei der Frau gesehen hatte, die gab es nicht mehr, aber die, die ich mir jetzt ausgesucht habe, ist auch ganz hübsche - und Wintersale war auch noch, das machte es etwas leichter für mich, Dinge einfach in einem Laden zu kaufen.
Anschließend fuhren wir zu J, da standen diverse Bohrlöcher auf dem Programm und Umräumen wollten wir auch - es war tatsächlich ein sehr erfolgreicher und produktiver Tagesabschnitt, denn K hat nicht nur die gewünschten Löcher gebohrt und Dinge angebracht, sondern wir haben auch gründlich umgeräumt und anschließend eine Einkaufsliste geschrieben, mit der J am Nachmittag zu Ikea gefahren ist - morgen werden wir dann die Abschlussarbeiten erledigen und dann ist Js Wohnung nicht mehr wiederzuerkennen.
Außerdem hat K die Fritzbox ans Laufen gebracht, so dass J jetzt ein hyperschnelles WLAN in seiner Wohnung hat und nicht mehr das hakelige Eduroam benutzen muss. Für solche technischen Sonderarbeiten ist J zu sehr digital native als dass er die Geduld hätte, sich mit komplexeren technischen Themen sorgfältig auseinanderzusetzen, was nicht sofort klappt ist kacke und wird nicht weiter bearbeitet. Deshalb lag die Fritzbox unangeschlossen in der Ecke und wartete darauf, dass K sich darum kümmerte. Ist jetzt also auch erledigt.
Am frühen Nachmittag fuhren wir dann zurück ins Hotel, ich hatte ja noch umfangreiche Stylingarbeiten zu erledigen und um 16.30h warVorglühen Treffen im Hotel des Einladenden. Mit zunehmendem Alter dauert es immer länger, bis ich mich optisch von einer einfachen alten Frau in eine aufgetrüschelte alte Frau verwandelt habe, vielleicht ist es aber auch nicht das Alter, sondern die immer mehr in Vergessenheit geratende Übung, weil ich da eigentlich überhaupt keine Lust mehr drauf habe.
Aber auch hier galt: Hilft ja nix, Philharmonie ist Philharmonie, und wenn man sich da einladen lässt, dann muss man sich auch auftrüscheln.
Ich war dann insgesamt deutlich schneller fertig als gedacht, so dass wir über eine halbe Stunde Extrazeit gewonnen hatten. Die haben wir genutzt, um auf dem Weg von unserem Hotel zu dem anderen Hotel unterwegs bei Starbucks einzukehren. Ich hatte einen bohrenden Kopfschmerz, weil die gewohnte Tasse Morgenkaffee ausgefallen war und Gegessen hatten wir alle beide auch noch gar nichts. Keine gute Grundlage für einen Champagnerempfang.
Nach einer großen Tasse Kaffee und einem sehr leckeren Sandwich waren wir gerüstet für den Rest des Abends.
Es gab sehr viel Champagner, ein recht nettes flying Buffet mit viel Fisch und außerdem Musik, die mal so überhaupt nicht meine war, aber Sir Simon Rattle macht wenigstens einfach zum Zugucken Spaß und die Musik ging auch vorbei. (U.a. war ein Stück von Beethoven dabei: Christus am Ölberge. - Eigentlich mag ich Beethoven sehr, aber dieses Stück hätte er sich verkneifen können. Und von Richard Strauss gab es ein Konzert in D-Dur für Oboe und kleines Orchester. Ich sag mal so: Auch Strauss wollte sich wohl selber beweisen, dass er nicht nur gefällige Musik komponieren kann.)
Anschließend noch ein wenig geselliges Zusammensein, bei dem ich ja regelmäßig feststelle, wie sehr ich Sozialleben verlernt habe, und zum Abschluss noch ein Spaziergang zurück in unser Hotel, bei dem ich freiwillig und lieber gelaufen bin, als mit einem der hier überall rumstehenden Roller zu fahren.
Ich habe mich natürlich bei diversen Apps/Anbietern registrieren lassen und in Münster habe ich so einen Roller auch schon mal ausprobiert - aber irgendwie macht das deutlich weniger Spaß als erwartet.
Ich bin ja nun bekennender Ungerngeher - aber solange die Entfernungen noch überschaubar sind (und ich nichts tragen muss), also so bis +/- 1,5 km gehe ich tatsächlich lieber zu Fuß als dass ich Lust hätte, mit so einem Roller zu fahren.
Interessanterweise ist mir übrigens den ganzen Tag über kein einziger Rollerfahrer hier in Berlin begegnet, nur die Roller selber, die stehen überall rum.
Seltsam
.
Es fing damit an, dass ich in einem Hotel übernachtet habe und ich grundsätzlich ja wirklich kein Hotelfan bin. K wollte aber nicht in die Jugendherberge und so gab es halt nur Hotel als Alternative, weil J's Wohnung definitiv keinen Übernachtungsplatz für zwei bzw. drei Leute bietet.
Also Hotel, nun ja, hilft ja nix.
Das Bett war, wie kaum anders zu erwarten, unbequem. Ich schlafe seit fast 30 Jahren in einem Wasserbett, damit versaut man sich die Bequemlichkeit von Hotelbetten enorm.
Dieses hat zudem noch eine breite Besucherritze, an so etwas bin ich ja nun überhaupt nicht gewöhnt. Keine Ahnung, wie man zu zweit zusammen in einem Bett schläft, was eigentlich aus zwei Betten besteht, kuschelig auf alle Fälle nicht. (Oder sehr, sehr kuschelig, aber dann wird mir schnell wieder zu warm, ich bin sehr nöckerig, was die perfekte Schlafumgebung angeht.)
Also, die Nacht war eher nicht so toll, dafür war ich relativ früh wach (kein Wunder.)
Wir waren heute Abend eingeladen in die Berliner Philharmonie, ich hatte also ein gewisses Mindeststyling geplant, unter anderem stand Haarewaschen auf dem Programm und anschließend Lockendrehen.
Früh aufgewacht war praktisch, weil ich dann auch früh Haare waschen konnte. Wenn ich solche Dinge eher im Halbschlaf erledige, finde ich sie nicht ganz so grässlich wie wenn ich alles genau mitbekomme Und Früh aufgewacht heißt ja nicht wirklich wach, normalerweise folgt auf ein "früh aufgewacht" ein "und sofort wieder eingeschlafen". Heute habe ich aber vorher Haare gewaschen. Das war gut und als ich feststellte, dass ich keinen Conditioner eingepackt hatte, war ich noch viel zu müde, um mich deshalb wirklich aufzuregen.
Nach Haarewaschen wieder ins Bett, ein bisschen Internet lesen und langsam wach werden.
Dann aufstehen, anziehen, Haare grob fönen und zusammenbinden (Locken waren erst für den Abend geplant) und Aufbruch zum Einkaufszentrum "Bikini".
Als ich letztes Jahr in Frankfurt auf der Bankenmesse war, habe ich eine Frau getroffen, die eine wunderschöne Handtasche hatte. Mir gefiel diese Handtasche so sehr, dass ich erst eine halbe Stunde hinter der Frau hergeschlichen bin und immerzu die Handtasche bewundert habe, bis ich genug Mut gesammelt hatte, sie anzusprechen und zu fragen, wo sie diese Handtasche gekauft hatte. Nun, Antwort war: In Berlin, im Einkaufszentrum Bikini.
Das habe ich mir gemerkt und seit einem Jahr möchte ich also dringend in dieses Einkaufszentrum gehen und schauen, ob ich dort auch so eine Handtasche finde.
Heute war es soweit, wir fuhren als erstes in das Einkaufszentrum Bikini.
Das ist ein ganz hübsches Einkaufszentrum, es gab auch diesen Handtaschenshop und ich habe auch eine Handtasche dort gekauft, aber leider nicht die, die ich letztes Jahr bei der Frau gesehen hatte, die gab es nicht mehr, aber die, die ich mir jetzt ausgesucht habe, ist auch ganz hübsche - und Wintersale war auch noch, das machte es etwas leichter für mich, Dinge einfach in einem Laden zu kaufen.
Anschließend fuhren wir zu J, da standen diverse Bohrlöcher auf dem Programm und Umräumen wollten wir auch - es war tatsächlich ein sehr erfolgreicher und produktiver Tagesabschnitt, denn K hat nicht nur die gewünschten Löcher gebohrt und Dinge angebracht, sondern wir haben auch gründlich umgeräumt und anschließend eine Einkaufsliste geschrieben, mit der J am Nachmittag zu Ikea gefahren ist - morgen werden wir dann die Abschlussarbeiten erledigen und dann ist Js Wohnung nicht mehr wiederzuerkennen.
Außerdem hat K die Fritzbox ans Laufen gebracht, so dass J jetzt ein hyperschnelles WLAN in seiner Wohnung hat und nicht mehr das hakelige Eduroam benutzen muss. Für solche technischen Sonderarbeiten ist J zu sehr digital native als dass er die Geduld hätte, sich mit komplexeren technischen Themen sorgfältig auseinanderzusetzen, was nicht sofort klappt ist kacke und wird nicht weiter bearbeitet. Deshalb lag die Fritzbox unangeschlossen in der Ecke und wartete darauf, dass K sich darum kümmerte. Ist jetzt also auch erledigt.
Am frühen Nachmittag fuhren wir dann zurück ins Hotel, ich hatte ja noch umfangreiche Stylingarbeiten zu erledigen und um 16.30h war
Aber auch hier galt: Hilft ja nix, Philharmonie ist Philharmonie, und wenn man sich da einladen lässt, dann muss man sich auch auftrüscheln.
Ich war dann insgesamt deutlich schneller fertig als gedacht, so dass wir über eine halbe Stunde Extrazeit gewonnen hatten. Die haben wir genutzt, um auf dem Weg von unserem Hotel zu dem anderen Hotel unterwegs bei Starbucks einzukehren. Ich hatte einen bohrenden Kopfschmerz, weil die gewohnte Tasse Morgenkaffee ausgefallen war und Gegessen hatten wir alle beide auch noch gar nichts. Keine gute Grundlage für einen Champagnerempfang.
Nach einer großen Tasse Kaffee und einem sehr leckeren Sandwich waren wir gerüstet für den Rest des Abends.
Es gab sehr viel Champagner, ein recht nettes flying Buffet mit viel Fisch und außerdem Musik, die mal so überhaupt nicht meine war, aber Sir Simon Rattle macht wenigstens einfach zum Zugucken Spaß und die Musik ging auch vorbei. (U.a. war ein Stück von Beethoven dabei: Christus am Ölberge. - Eigentlich mag ich Beethoven sehr, aber dieses Stück hätte er sich verkneifen können. Und von Richard Strauss gab es ein Konzert in D-Dur für Oboe und kleines Orchester. Ich sag mal so: Auch Strauss wollte sich wohl selber beweisen, dass er nicht nur gefällige Musik komponieren kann.)
Anschließend noch ein wenig geselliges Zusammensein, bei dem ich ja regelmäßig feststelle, wie sehr ich Sozialleben verlernt habe, und zum Abschluss noch ein Spaziergang zurück in unser Hotel, bei dem ich freiwillig und lieber gelaufen bin, als mit einem der hier überall rumstehenden Roller zu fahren.
Ich habe mich natürlich bei diversen Apps/Anbietern registrieren lassen und in Münster habe ich so einen Roller auch schon mal ausprobiert - aber irgendwie macht das deutlich weniger Spaß als erwartet.
Ich bin ja nun bekennender Ungerngeher - aber solange die Entfernungen noch überschaubar sind (und ich nichts tragen muss), also so bis +/- 1,5 km gehe ich tatsächlich lieber zu Fuß als dass ich Lust hätte, mit so einem Roller zu fahren.
Interessanterweise ist mir übrigens den ganzen Tag über kein einziger Rollerfahrer hier in Berlin begegnet, nur die Roller selber, die stehen überall rum.
Seltsam
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