anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 15. Februar 2020
Wie zieht man um?
Achtung, dies ist ein Gastbeitrag.
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Heute war Valentinstag. Was macht man an Valentinstag? Man fährt natürlich nach FadO (Frankfurt an der Oder, so nennen die nicht-locals das) und kauft Lampen.

Ich fuhr also zum Lichthaus. Das liegt zwar 100km entfernt (einfache Richtung), hat aber Ausverkauf (genereller Trend, dass Innenstädte in Ostgemeinden veröden, nehme ich an) und deshalb 50% Rabatt auf alles.

Man lief also herum und schaute sich Lampen an, in allen Formen, Größen und Ausführungen. Stehlampen, Deckenlampen, Tischlampen (und eine Popcornmaschine) - es gab also sehr viele Lampen.

Am Ende wurde sich für eine oder zwei Lampen entschieden (Summe 90+€, mit Glühbirnen und Rabatt) und wieder nach Hause gefahren.

Ich weiß ja nicht, wie es anderen Leuten geht, aber ich finde 90€ für Lampen viel. Insbesondere finde ich 90€ für Lampen viel, wenn man regelmäßig seinen Dispo verwendet, keiner zusätzlichen Arbeit nachgeht und im Rahmen des Umzugs noch so Dinge kaufen muss wie Waschmaschinen, Trockner oder Schreibtischstühle. Ich kann verstehen, wenn solche Objekte in der Priorität hinter Lampen zurückstehen, aber ich werde es mir nicht nehmen lassen, zu sagen, dass ich das wirklich gar nicht verstehe.

Mein Verständnis war folgendes: Die Lichtquelle im Zimmer war voll funktionsfähig, es besteht also kein direkter Bedarf an einer Lampe per se, sondern eher an einem Lampenschirm. Der verändert sicherlich auch die Lichtausbreitung, jedoch unterstelle ich einfach mal, dass es hierbei doch eher um den dekorativen Aspekt hinterm Lampenschirm geht.
Deko ist (weitere Unterstellung) Luxus.
Und Luxus ist, für mich zumindest, definitionsgemäß etwas, was niederrangige Priorität hat.

Ich möchte nochmal den Gesamteindruck zusammenfassen: Das Zimmer ist noch nicht vollständig eingeräumt, es fehlt ein Bettgestell, die Gardinen sind behelfsmäßig noch Tücher die zwischen Fenster und -rahmen geklemmt wurden, der (viel zu niedrige) Schreibtisch hat keinen Stuhl wofür allerdings als Ausgleich ein Stuhl mitten im Zimmer steht und als Ablage dient.
Es wurden bisher keine Bilder oder Ähnliches aufgehangen und im Zentrum von Raum ist eine große Freifläche, welche ich persönlich mit einem Teppich belegen würde. Nicht nur, weil ich Teppich schick finde, sondern auch weil der splittrige Ranzparkettboden Holzfußboden mit Altbaucharme gewisse haptische Mängel aufweist.
Achja, und ein Fenster ist kaputt.

Angesichts all dem macht man sich trotzdem die Mühe, 200km in der Zone rumzugurken um dann in einem Laden, wo man 50 Minuten verbracht hat (waren etwas spät dran und der schließt um 18 Uhr) sich dann zwei überteuerte Lampen auszusuchen. Aber sie waren ja reduziert.

Ich finde es idiotisch. Ich fand auch die Lampen nicht schön, aber das war nicht wirklich mein Punkt. Der Prozess des Aussuchens erschließt sich mir nicht. Ich finde ihn ganz und gar unlogisch.

Und dann musste ich daran denken, dass ich meine eigene Wohnung hässlich und ungemütlich finde und mir selber Ausreden vorschiebe, statt einfach was zu ändern. Kann es also sein, dass ich am Ende falsch liege
?

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Freitag, 14. Februar 2020
Mal wieder zu spät
Sorry, heute gibt es mal wieder nur einen Vertröstungs-Entschuldigungtext, weil ich einen Abendtermin im Büro hatte und dann haben wir uns verquatscht und eben habe ich mit Entsetzen festgestellt, dass es nun schon so spät ist, dass ich kaum vor Mitternacht zu Hause sein werde, also wird das wohl eher nix mit dem Bloggen heute.

Dafür war das ein sehr guter Termin, sehr interessante Sachen besprochen, eine Einladung nach Berlin erhalten inklusive VIP Karten für alle Berliner Museen, wenn das nicht mal wirklich supercool ist, mit diesen Karten kann ich nämlich nicht nur kostenlos in alle Museen gehen, sondern ich kann auch ganz locker an den langen Schlangen vorbei einfach durchgehen, kein Warten, sondern souverän lässiges Wedeln mit den silberglänzenden Tckets und schwupp bin ich Promi und schrecklich wichtig. Wollte ich ja schon immer mal :-)



Gestern noch über Kulturförderung gelästert und heute schon von der Kulturlobby bestochen
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Mittwoch, 12. Februar 2020
Bürotag mit viel Kleinkram
Muss ja auch mal sein, so Tage, an denen man endlich mal den liegengebliebenen, weil meist ungeliebten Kleinkram abarbeitet.
Da war mittlerweile eine ganze Menge an Einzelsachen zusammengekommen, vieles dauerte nur 5-10 Minuten und dann war es auch schon erledigt, aber ich brauche für solche Dinge immer erst die passende Verzweiflungsstimmung, die mir dann klarmacht: "Hilft ja nix, muss auch mal gemacht werden, also Augen zu und durch."

Der Bürotag begann mit einer ziemlichen Verzögerung, denn erst war die Straße gesperrt wegen Baum

weshalb ich umdrehen und ganz außenrum fahren musste.
Mein Arbeitsweg führt mich mitten durch die Rieselfelder in Münster, d.h. also hauptsächlich über Feldwege, die so schmal sind, dass eh nur ein Auto drauf passt, bei Gegenverkehr muss immer (mindestens) einer in den Matsch ausweichen. Aktuell sind die Felder besonders schlammiger Matsch, weil es in den letzten Wochen wirklich ausgiebig geregnet hat, da ist das mit dem Ausweichen schon ein Problem, aber komplett ins Feld zu fahren, um einen Baum zu umfahren, das ist ausgeschlossen, wenn man nicht grade ein Trecker ist.
Es blieb also nur der Rückzug (auch spannend, weil man/ich auf diesem Feldweg nicht drehen kann/wollte, weshalb ich ungefähr einen Kilometer rückwärts gefahren bin. Ganz neue Erfahrung, zum Schluss machte es aber sogar Spaß.), um die Büroanfahrt in einem neuen Anlauf über die ganz große Runde außenrum zu erreichen.

Dementsprechend war es fast 10h, bis ich im Büro ankam - um dort festzustellen, dass ich leider meinen Rechner zu Hause vergessen hatte.
Also auch hier wieder umdrehen und noch mal komplett zurückfahren - diesmal gleich über die große Umfahrung, Rechner holen und dritter Anlauf, das Büro zu erreichen.
Normalerweise brauche ich 20 Minuten für die Fahrt ins Büro, heute dauerte es über eine Stunde


Deshalb hatte ich um 11h überhaupt keine Lust mehr, mich mit aufwändigen Großprojekten zu beschäftigen, aber mit der Stimmung "der Tag heute ist eh gelaufen" kann man wunderbar liegengebliebenen Kleinkram abarbeiten
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Mittwoch, 12. Februar 2020
Sturmtag
Wenn ein Tag schon mit 894 Schritten auf dem Schrittzähler- und Schlafmaßband startet, bevor ich leicht hektisch morgens um 8h das Haus verlasse, dann sind die ersten Marker für einen stürmischen Tag schon mal gesetzt.

Dass ich überhaupt schon um 8h aus dem Haus gehe, ist nur einem unseligen Termin geschuldet, der für 8.30h im Büro angesetzt war, weil eine der beteiligten Personen nur so früh oder sonst gar nicht konnte, hatte sie als Terminvorgabe verkündet.

Ich kann ja problemlos akzeptieren, dass Menschen unterschiedliche Biorhythmen haben und dass es Lerchen und Eulen gibt, wenn man aber eine Eule zwingt, sich morgens mit den Lerchen tirilierend in die Lüfte zu schwingen, dann wird daraus nur ein absturzgefährdeter Leichentanz mit düsterem Eulengekrächze.
So war denn auch der Termin, zu dem ich heute fast pünktlich um 8.31h im Büro erschien. Dumm für die Lerche, denn sie wollte was von mir, ihr Plan hat nicht ganz funktioniert. Shit happens, heißt das dann für die Lerche.

Dabei war ich durchaus hellwach, ich hatte ja auch schon viel Strecke hinter mir. Zehnmal durchs gesamte Haus, treppauf, treppab und quer durch alle Zimmer, das macht wach.
Ich hatte gestern Abend keine Lust mehr gehabt, die Unterlagen für den Termin heute früh rauszusuchen, dann fiel mir etwas spät erst ein, dass für heute Abend ja auch noch eine Bankveranstaltung im Kalender steht und dass ich deshalb unbedingt noch Haare waschen wollte. Und das neu gekaufte Hitzespray wollte ich dann ausprobieren, ich habe jetzt nämlich eines mit dem Titel "Curl hold Spray", das war so teuer, das muss gut sein und da, wo ich das gekauft habe, hat mir die Verkäuferin noch einen Trick mit dem Glätteisen gezeigt, den wollte ich dann auch testen.
Außerdem war mein iPad weg (zweimal Treppe hoch und runter, um es zu suchen) und ich brauchte eine Kleidung, die für den Sabinesturm vor der Tür genauso passend war, wie für den Termin mit der Lerche, die anschließenden acht Arbeitsstunden im Büro und die sich dann noch anschließende Bankveranstaltung - also so eine Art eierlegende Wollmilchsau im Bekleidungsbereich, bis alles zusammengefunden waren, hatte ich noch mehr Inhaustreppen absolviert.

Nach dem (aus meiner Sicht erfolgreichen) Termin allerlei Büroangelegenheiten, von denen einige durchaus Konfliktpotential bzw. ausreichend Stoff für gründliches Aufregen enthielten.
Der Chef erster Ordnung ist gleichzeitig noch einziger Chef für einen angeschlossenen Verlag, der seit Jahren nur Verluste macht, bei dem aber niemand die Traute hat, den Laden einfach zu schließen.
Ich rege mich regelmäßig sehr über diesen Verlag auf, weil die dort angestellten Redakteure und ganz besonders die Chefredakteurin der festen Überzeugung sind, sie machen eine super Arbeit, es fehlt nur an den Menschen, die das entgeltlich würdigen, aber deshalb ist ja ihre Arbeit nicht weniger wert und deshalb haben sie alle miteinander Anspruch auf durchaus gehobene Gehälter. (Weil, sie haben ja auch alle studiert.)
In meiner Welt ist die Qualität einer Arbeit durchaus in Euro messbar und ja, ich finde auch Kultur ist messbar, weil Kultur halt kostet und es muss doch irgendeinen Vergleichsmaßstab geben, mit dem ich unterschiedliche Kulturangebote bewerten kann, um letztlich zu entscheiden, für welches ich Fördergelder zur Verfügung stelle, weil, für alle Projekte sind nie genug Fördergelder da.
Ich will das gar nicht nur in platten Zahlen wie Umsatz oder Eintrittsgelder oder ähnlichem bewerten, ich stelle mir da vielmehr ein Kulturpunktesystem vor, in dem man für bestimmte Zielvorgaben bestimmte Punkte vergibt - und dann kann ich verschiedene Projekte dadurch miteinander vergleichen, dass ich schaue, welches hat mehr Punkte.

Ein Beispiel:
Projekt A ist eine Sonderausstellung in einem Museum, geschätzter Kostenrahmen: 500.000€, weil schon rund 300.000€ dafür draufgehen, dass irgendein Kunstwerk für vier Wochen von der Tate Gallery ausgeliehen wird und alleine für Transport und Versicherung wird schon so ein Betrag fällig.

Projekt B ist ein Konzert mit ungarischen Symphonikern, die mit 50 Mann samt Instrumenten für eine Woche nach Deutschland kommen, geschätzter Kostenrahmen hier ebenfalls 500.000 €, weil neben den Honoraren und Reisekosten für die Musiker auch noch die Location samt Eventspektakel drumherum gebucht und organisiert werden muss.

Im Fördertopf sind aber nur einmal 500.000€ - wie entscheidet man jetzt, welches Projekt man fördert?

Aktuell ist es so, dass das Projekt gewinnt, was die besten Lobbyarbeit macht bei den Leuten, die darüber entscheiden müssen.
Fair?

Über den Verlag rege ich mich auf, weil ich die Arbeit, die dort gemacht wird, nicht als "Qualitätsarbeit" erkenne. Mag sein, dass ich die falschen Erwartungen habe und dass "Schreiben können" bei Journalisten und Redakteuren einfach kein wichtiger Punkt ist. Blöderweise habe ich dann aber noch nicht begriffen, was sie denn ansonsten besser können als andere, denn das ist doch die Definition einer Berufsausbildung, nicht wahr? Dass man Dinge gelernt hat, die man anschließend besser kann als Leute, die das nicht gelernt haben.
Was die Truppe dort als Output fabriziert kann meiner Meinung nach auch jedes Erstsemester an Germanistikstudenten auf Lehramt - aber was weiß ich schon von den komplexen Tätigkeiten eines studierten Chefredakteurs.

Nun, wie auch immer, der Chef erster Ordnung ist in diesem Verlag alleiniger Chef und kann deshalb dort ganz alleine Dinge entscheiden und bestimmen, wie es ihm Spaß macht. Er muss sich niemandem gegenüber rechtfertigen, er wird von niemandem kontrolliert, er kann einfach frei und alleine schalten und walten, denn das Verlustbudget, das ist nicht nur schon seit Jahren pauschal genehmigt, das wird auch jedes Jahr noch weiter erhöht, weil, Kultur kostet, ist doch klar.
Und jetzt wurde grade wieder eine neue Fachkraft eingestellt. Ich stehe da nur kopfschüttelnd neben und finde es einfach ungerecht, dass Leute für so einen Larifarijob so viel Geld verdienen sollen, nur weil sie exzellente Lobbyarbeit machen und es ihnen gelingt, den richtigen Leuten die immense Wertvolligkeit ihres Daseins zu vermitteln.
Als Begründung und Antwort auf die Frage "Warum?????" wird übrigens immer alles "im Team entschieden."
Ja, ne, ist klar. Wie die Abgeordneten, die ja auch im Team entscheiden, dass sie sich mal wieder dringend die Diäten erhöhen müssen
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Dienstag, 11. Februar 2020
Angst und Humor
Wir hatten heute einen sturmbedingten Ausfall: Der tiefbegabte Assistent der Geschäftsleitung rief an und beantragte kurzfristig einen Tag Urlaub, er sähe sich außerstande, bei dieser Wetterlage zur Arbeit anzureisen.
Als ich ins Büro kam begrüßte mich der Leiter Rechnungswesen gleich mit einer High Five - er hatte genau diese Reaktion vorhergesagt, also dass der Assistent der Geschäftsleitung heute zu Hause bleibt, weil alles andere viel zu gefährlich sei, und er, also der Leiter Rechnungswesen, hatte gründlich Spaß, dass das so leicht vorherzusehen war.
Weitere sturmbedingte Besonderheiten gab es nicht, wir haben über 150 Immobilien - aber keine meldete einen Sturmschaden.
Ich sach ja, es wurde um diesen Sturm deutlich mehr Tullus gemacht als er wert war, insgesamt zeigt sich daran aber auch ein sehr markantes Merkmal unserer heutigen Gesellschaft: Keiner hat mehr den Mut, irgendein Risiko einzugehen, und sei es auch nur ganz miniklein. Das ist auch die Erklärung, warum so wenig Leute in Aktien investieren, viel zu riskant.

Mir ist das im Grunde egal, mein Mantra ist seit jeher, dass jeder für sich selber verantwortlich ist und wenn Menschen an ihrer eigenen Mutlosigkeit zugrunde gehen, ist das auch eine Form von gesundem Darwinismus.

Angst entsteht durch Mangel an Informationen - das ist die Erklärung, die mir mal ein sehr kluger Mensch gegeben hat, kürzer und präziser kann man es nicht zusammenfassen.
Vielleicht würde ich das noch durch einen zweiten Halbsatz ergänzen: Angst entsteht auch durch zu viele und vor allem einseitig gefärbte Informationen.
Andererseits entsteht genau dadurch ja auch wieder ein Mangel an Information, nämlich ein Mangel an passender und ausgewogener Information.
Vielleicht reicht also doch dieser eine kurze Satz als umfassende Erklärung, weshalb die Menschen immer ängstlicher werden: Sie werden mit Informationen zugeballert und finden sich dann nicht mehr zurecht, es fehlt ihnen schlicht an den entscheidenden und wesentlichen Informationen, die sind in dem Wust der Masseninformationen, die ihnen vorgesetzt wird, nicht mehr herauszufiltern.

*************

Wir hatten noch eine große Schüssel gekochte Kartoffeln über, K hat daraus heute Abend Bratkartoffeln gemacht. Ks Bratkartoffeln sind die besten Bratkartoffeln der Welt, er brät nämlich jede Scheibe einzeln wie so ein Steak, nach drei Minuten wird gewendet, als Ergebnis gibt es wunderbar krosse Bratkartoffeln, unübertroffen.

Er hatte sich als Hintergrundunterhaltung den Fernseher angeschaltet, dort lief Hart aber fair, es ging um den Rücktritt von AKK.
Meine Meinung dazu: Ich habe keine Meinung, weil ich keinen Lösungsvorschlag habe. Ich höre mir all die Lösungsvorschläge der verschiedenen Parteien und Politiker an und stelle im Grunde bei jedem Statement fest, dass es so auch nicht gehen wird. Das ist sehr negativ und eben überhaupt nicht konstruktiv. Aber weil ich nicht weiß, wie man unsere Gesellschaft aus der Sackgasse führen könnte, in die sie unweigerlich immer tiefer reinrennt, halte ich mich meinungsmäßig sehr zurück - und verachte die Leute besonders, die jetzt so extra laut rumtönen, sie wüssten genau, was getan werden müsste. Völliger Dünnschiss, und wenn es eine Richtung ganz absolut und gar nicht weiß, dann die AFD, das einzige, was die Politiker dieser Partei sehr genau wissen, ist wie sie ihre ganz persönliche, eigene, kleine, primitive Kungelmacht stärken können, das bringt niemanden weiter außer die AFD-Politiker selber, aber vielleicht ist das ja auch das eigentliche und oberste Ziel.

Ich mochte Frau AKK nicht, die Dame hat einen anderen Humor als ich und wenn sich hier schon die Unterschiede zeigen, dann wird aus dem Rest auch kein Respekt mehr, insofern finde ich es völlig okay, dass sie jetzt schon sagt, dass sie nicht mehr weitermachen wird, aber eine Meinung, wer es sinnvoll besser machen könnte, habe ich halt leider auch nicht.

Überhaupt Humor: Der Fernseher lief einfach immer weiter und irgendwann begann die Übertragung der Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst.
Da konnte ich live feststellen, dass ein ganzes Festzelt voll einen anderen Humor hat als ich.
Ich glaube, ich stehe einfach nicht auf Klamauk.
Und klamaukig wird ein Witz dann, wenn er mehr als zweimal wiederholt wird - und auch eine abgewandelte Version ist eine Wiederholung.
Mir ist das alles viel zu platt, viel zu vorhersehbar, viel zu altbacken, viel zu langweilig.
Genauso erging es mir übrigens gestern auch mit Wilsberg. Diesmal spielte er auf Norderney, was es aber auch nicht besser machte. Die Witze hätten auch wunderbar für eine Karnevalssitzung getaugt. Nach 20 Minuten habe ich aufgegeben und mich mit anderen Dingen beschäftigt, vielleicht werde ich auch nur extra nörgelig aufs Alter, ich weiß es nicht, aber dieses krampfhaft Lustige finde ich einfach nur anstrengend
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Sonntag, 9. Februar 2020
Dies und das
Es war ein sehr schönes Wochenende, an dem ich wetterbedingt nicht nach Borkum gefahren bin.
Ich habe eben mit dem Onkel telefoniert, der meinte, um das bisschen Sturm würde viel zu viel Geschrei gemacht, so schlimm, wie das angekündigt war, sei das gar nicht, er zumindest hätte bisher kaum etwas bemerkt.
Ein wenig erstaunt war ich, als ich feststellte, dass der Fährbetrieb heute nach der Morgenfähre komplett eingestellt worden war

das hat es lange nicht gegeben.
Als 2014 Christian über Norddeutschland fegte und dabei unter anderem auch unser Dach abdeckte, war J mutterseelenallein quer durch Ostfriesland unterwegs, weil er am Sonntag die Fähre verpasst hatte und deshalb am Montag (Höhepunkt von Christian) versuchte, irgendwie auf eigene Faust in sein Internat zu gelangen. Da fuhren also alle Fähren und es fuhr auch noch der ÖPNV. Von dem, was ich bisher mitbekommen habe, muss Christian noch deutlich mehr Wumms gehabt haben als jetzt Sabine, aber vielleicht werden die öffentlichen Stellen immer vorsichtiger, weil sie Sorge vor dem Shitstorm haben, der unweigerlich einsetzt, wenn doch was passiert. Also besser alles absagen, dann ist auch keiner Schuld, wenn was daneben geht.

K hatte viel Spaß beim Routenabfragen in seiner Fliegerapp. Da ist das aktuelle Fliegerwetter über eine Schnittstelle eingebunden, man sieht also immer, aus welcher Richtung und mit welcher Geschwindigkeit der Wind in welcher Höhe bläst.
K stellte fest, dass man heute Vormittag für die 425 Meilen von Jersey* nach Borkum nur 1:47h gebraucht hätte, andersrum gab das Programm allerdings Warnmeldungen aus, weil die Richtung Borkum => Jersey mit 5:25h die zulässige Flugdauer der hinterlegten Maschine (Cessna) überschritt, die hat nur eine Range von rund 4h, dann muss man tanken.

Die gelben Pfeile in der App geben die Richtung an, die Markierungen auf den Pfeilen die Windgeschwindigkeit. Der dicke Knubbel steht für 50 Knoten, die längeren Striche für jeweils 10 Knoten und der kurze Strich für 5 Knoten, auf der Strecke Jersey-Borkum blies der Wind also mit 85 Knoten genau von hinten.
*Jersey hat er sich ausgesucht, weil der Kurs Jersey-Borkum exakt der Windrichtung entsprach, da wir grade nicht in Jersey waren, war es nur eine theoretische Trockenübung, aber K hat immer Spaß daran, sich theoretische Flugstrecken mal genauer anzuschauen.

Da wir außer im Haus bleiben heute keine konkreten Aufgaben hatten, blieben wir nicht nur im Haus, sondern auch lange im Bett, K ergänzte den Kaffee ans Bett um einen Sonntagssekt - ich finde, so kann man es aushalten.


Zu einer kleinen Aktivität habe ich mich dann aber doch aufgerafft, ich habe nämlich den Käfer aufgehangen, den ich neulich gekauft habe (letzten Samstag bei der schnellen Runde durch den Dekoladen in Appingedam entdeckt)

Ich habe eine seltsame Vorliebe für dieses Amphibien- und Käferzeug, vor allem wenn es aus Holz oder Metall ist und dieser Käfer ist ja wohl wirklich wunderschön.

Jetzt kriecht er an der Wand zum Keller zwischen den Mohnblumen nach oben, mir gefällt diese Wanddekoration außerordentlich gut


Ansonsten habe ich mich damit beschäftigt das Internet leerzulesen, dabei habe ich unter anderem die Geschichten vom Känguru entdeckt und mich schlapp gelacht. Mitten aus dem Leben!



Die Kinder waren maßlos erstaunt, dass ich die noch nicht kannte - aber so geht es halt manchmal, da ist bisher etwas komplett an mir vorbeigegangen.

Bevor dieses Youtube-Video startete wurde mir erst noch ein Werbespot eingeblendet und ich bin immer noch unentschieden, was ich witziger finde - die Kängurugeschichten oder dieses Werbevideo. Das Werbevideo kann ich hier leider nicht verlinken, weil ich nicht weiß, wie man Werbevideos wiederfindet - aber die Firma, die das Video geschaltet hat, hat einen eigenen Kanal und die Videos, die man dort findet, sind fast genauso lustig mindestens so schräg wie das Werbevideo.
Ich musste dem natürlich unbedingt hinterhergoogeln (googelt man auf Youtube eigentlich auch oder heißt das da nur ganz nnormal "suchen"?), weil ich zunächst fest davon überzeugt war, dass es sich um einen Zweitkanal von Loriot handelt. Es scheint aber bittere Realität zu sein und jetzt weiß ich auch nicht, ob ich mich gruseln oder schlapplachen soll.
Wen es interessiert, der suche auf YouTube mal nach dem Steuerberater Küpper und Kollegen, aber Achtung, Triggerwarnung: Es ist nur was für starke Nerven
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Sonntag, 9. Februar 2020
Ich möchte dieses Haus nicht kaufen
Das Haus, in dem ich hier in Greven wohne, ist eines von acht Häusern einer Reihenhauskette, die ein Bauunternehmer vor 25 Jahren gebaut hat und zunächst nur als Mietshäuser angeboten hat. Vor zwei Jahren hat er sich dann entschlossen, alles zu verkaufen, neuer Eigentümer wurde eine Gesellschaft, die sich aber nur als "Zwischenhändler" sieht und seitdem stehen die Häuser hier einzeln zum Verkauf.

Als ich vor 12 Jahren nach Greven zog, war ich sehr froh, dieses Haus gefunden zu haben, es ist groß genug, dass wir auch zu fünft noch gut hier wohnen konnten, es liegt verkehrsgünstig dicht an Münster, aber eben nicht IN Münster, so dass die Miete noch durchaus bezahlbar ist.
Mittlerweile haben wir uns auch zu zweit sehr gut breitgemacht in diesem Haus, ich mag es ja, Platz zu haben, allerdings sind die vielen Treppen (das Haus hat immerhin vier Ebenen) nicht unbedingt das, was man unter "altersgerecht" versteht.
Deshalb war mir schon immer klar, dass ich hier nur so lange wohne, wie ich in Münster arbeite. Wenn das mit dem Job erledigt ist, gibt es keinen Grund mehr, noch weiter in genau dieser Gegend wohnen zu bleiben und in genau diesem Haus schon mal erst recht nicht.

Grundsätzlich habe ich mein Zuhause ja sowieso auf Borkum, ich finde es allerdings auch sehr praktisch, gleichzeitig noch irgendwo auf dem Festland ein Standbein zu haben, weshalb wir beschlossen haben, die Nummer mit den zwei Haushalten einfach beizubehalten, ohne feste Berufsverpflichtungen ist dann später eine wöchentliche Pendelei nicht mehr notwendig, so dass die Haushaltwechselei insgesamt deutlich weniger stressig wird.

K besitzt ein Grundstück im Ostwestfälischen, auf dem er schon immer vorhatte, sich irgendwann dort ein Haus zu bauen, das werden wir in den nächsten fünf Jahren also umsetzen und darauf freue ich mich auch schon sehr. Sich im Alter noch mal ein neues Haus zu bauen, das man dann genauso entwirft, wie es zu den eigenen, gealterten gereiften Ansprüchen passt, finde ich eine glänzende Idee.

Weil diese Pläne alle nicht neu sind, haben wir uns entschlossen, das Haus hier in Greven nicht zu kaufen, sondern lieber noch ein paar Jahre weiter Miete zu zahlen, dafür können wir dann völlig problemlos irgendwann ausziehen und müssen uns um nichts mehr kümmern.
Die Häuser hier sind okay für Leute, die selber darin wohnen wollen, aber als Kapitalanlageobjekte finde ich sie viel zu teuer.
Ich kann allerdings auch verstehen, dass der Verkäufer so viel Geld dafür verlangt, nämlich einfach deshalb, weil es genug Leute gibt, die tatsächlich bereit sind, so viel Geld dafür zu bezahlen.
Gleichzeitig fasziniert mich aber auch, wie viele Leute es mittlerweile gibt, die große Mengen an Geld haben und die diese Art der Kapitalanlage als sinnvoll bewerten. Die Reichen von heute sind aber oft nicht mehr die Reichen von früher. Früher hatte man sein Geld entweder selber verdient und wusste deshalb, wie anstrengend es war, es zu verdienen oder es waren Leute, die schon von klein auf gelernt haben, wie man mit Geld umgeht, weil sie aus einer traditionell wohlhabenden Familie stammen.
Heutzutage gibt es dafür immer mehr "einfache Erben", also Leute, die selber niemals in der Lage wären, so viel Geld zu verdienen und auch nicht dafür ausgebildet wurden, es zu verwalten, die aber Eltern oder Großeltern haben, die es nach dem Krieg durch harte Arbeit und Sparen zu etwas gebracht haben - und genau das hinterlassen sie jetzt ihrer in finanziellen Dingen komplett unbedarft Nachkommenschaft. (Andererseits: Wenn die es jetzt blödsinnig anlegen, ist das auch eine Art Umverteilungsmechanismus.)

Der Wert einer Immobilie ist immer eine Mischung aus Substanzwert und Ertragswert, zumindest wenn man es als Kapitalanlage betrachtet. Für Selbstnutzer gilt das nur eingeschränkt, denn wenn ich selber darin wohnen möchte, spielen auch Faktoren wie Marktangebot, emotionale Bewertung, Image und Dringlichkeit des eigenen Bedürfnisses eine Rolle. Eigentümer wohnen durchschnittlich deutlich länger in ihren Häusern als Mieter, weil das "Wechseln" eben deutlich aufwändiger ist und Eigentümer ermitteln den Wert ihres Wohnens meist nicht als "Miete", einerseits weil es häufig gar keine Vergleichsobjekte gibt andererseits aber auch, und das beobachte ich in letzter Zeit immer häufiger, weil sie vorsichtshalber gar nicht wissen wollen, welchen "Mietwert" ihre Immobilie hat, weil der nicht zu ihrem Selbstbild passen würde.
Eine Besonderheit in unserer aktuellen Gesellschaft ist nämlich auch, dass sich 95% der oberen 10% der Einkommens- und Vermögensverteilung nicht zu den oberen 10% zählen, sondern fest davon überzeugt sind, dass sie zur ganz normalen Mittelschicht gehören. Herr Friedrich Merz zB rechnet sich ja auch nicht zur Geldelite.
Jeder gibt sich immer sehr viel Mühe, sich selber so durchschnittlich wie möglich einzuschätzen, darüber habe ich mich schon oft amüsiert.

Aber zurück zur Immobilie als Kapitalanlage.
Wenn ich eine Immobilie kaufe, um sie als Kapitalanlage zu nutzen, dann wird so eine Immobilie nach ganz normalen Rentabilitätskennziffern beurteilt und das bedeutet, ich bewerte den Substanz- und den Ertragswert.
Zum Substanzwert gehört zum einen das Grundstück, hier kann ich davon ausgehen, dass das Grundstück im Laufe der Zeit üblicherweise nichts an Wert verliert, sondern eher dazugewinnt, zum Substanzwert gehört aber auch das Gebäude und hier sollte man sehr wohl davon ausgehen, dass das Gebäude im Laufe der Zeit an Wert verlieren wird, denn ein ganz normales Gebäude wird heutzutage selten älter als 50 Jahre. Ausnahmen sind denkmalgeschützte Immobilien oder irgendwelche uralt Gebäude, die alle aber irgendwann kernsaniert werden - und so eine Kernsanierung kommt wirtschaftlich meist einem Abriss mit Neubau gleich.

Je jünger ein Gebäude ist, umso jünger wird es wahrscheinlich auch sterben, sprich, aktuell werden sogar viele Häuser aus den 80er schon abgerissen und neu gebaut, weil es wirtschaftlicher ist als die alten Dinger noch mal umfänglich aufzuhübschen.

Die Technik ist in den letzten Jahren in einem derart rasanten Tempo vorangeschritten, dass Häuser, die vor 10 Jahren gebaut wurden, heute teilweise schon technisch komplett veraltet sind. Zum Wohnen gehört halt immer mehr Technik und nicht nur Mauern, Fenster, Dach und Heizung. Da davon auszugehen ist, dass sich die Technikentwicklung in den kommenden zehn Jahren noch mal doppelt so schnell voran entwickeln wird wie in den letzten 10 Jahren, kann sich jeder selber ausmalen, was das für das Lebensalter einer "modernen" Immobilie bedeutet.

Das bedeutet aber auch, dass das Alter einer Immobilie bei der Bewertung eine ganz wichtige Rolle spielt und dass Immobilien, die heute schon 25 Jahre alt sind, mit hoher Wahrscheinlichkeit die Hälfte ihres Lebens schon hinter sich haben. Was also in 25 Jahren von dieser Immobilie noch Wert hat ist allein das Grundstück, der Rest wird einfach abgerissen. (Und gemeinerweise kostet auch der Abriss noch Geld, Sterben ist nirgendwo kostenlos.)

Der Ertragswert einer Immobilie ist die Miete, die ich dafür bekommen kann, meist als Jahreswert ausgedrückt und gerne auch auf einen Quadratmeter runtergerechnet, so werden die Zahlen handlicher und lassen sich leichter im Kopf überschlagen.

Nehmen wir als Beispiel das Haus hier in Greven.
Je größer die Immobilie desto kleiner der Quadratmeterpreis und weil diese Häuser relativ groß sind, ist der Mietpreis pro Quadratmeter relativ günstig. Setzen wir eine glatte Zahl an - 6 € Miete pro Quadratmeter pro Monat, macht also 72€ Miete pro Quadratmeter pro Jahr. Hier in Greven ist irgendwas mit Mieterhöhungsstopp und was weiß ich, sehr viel mehr wird das in den nächsten Jahren deshalb auch nicht werden, im Moment prügeln ja eh alle auf die Vermieter ein - und ansonsten muss man dann auch erst mal Mieter finden, die bereit sind, so eine hohe Miete zu zahlen, ich kann mir vorstellen, dass das schwierig würde.

Den Kaufpreis der Immobilie kann ich ja auch auf die Quadratmeter verteilen, nehmen wir mal an, der Käufer zahlt 2000€ pro Quadratmeter. Dann bekommt er dafür 72€ Miete, das entspricht einer Rendite von 3,6%.
Hört sich super an, denn schließlich sind die Zinsen so niedrig, dass man die Finanzierung schon für 1% bekommt, bleiben also 2,6% übrig und die kann man in die Tilgung stecken - dann ist ein 100% Kredit nach 38,5 Jahren abbezahlt, das Haus ist schuldenfrei und ich habe keinen Cent Eigenkapital reingesteckt. Perfekt - so geht Kapitalismus.

Blöd nur, dass das Haus nur noch 25 Jahre lebt (siehe oben).

Blöd auch, dass ich als Eigentümer neben der Finanzierung auch noch weitere Kosten zu tragen haben, die der Mieter nicht übernimmt. Laufende Instandhaltungen zum Beispiel (denn natürlich geht bei dem Haus grade mit zunehmendem Alter auch zunehmend was kaputt, ist wie bei Menschen, und bevor es stirbt muss es vorher noch eine ganz Zeitlang gepflegt und beatmet werden. Das kostet.)

Blöd auch, dass es darüber hinaus noch andere Kosten gibt, die ich im Auge haben sollte - was ist zum Beispiel, wenn der Mieter mal seine Miete nicht zahlt bzw. ich keinen Mieter finde und das Haus steht leer?
Und überhaupt - die Verwaltung. Muss auch jemand bezahlen.
Und dann überlegt die Politik im Moment, die Grundsteuer neu zu gestalten und ausschließlich dem Eigentümer aufzubrummen (im Moment kann der Eigentümer die Grundsteuer noch an den Mieter weiterbelasten).

Ich habe für diese Rechnung extra die "kleinen" Zahlen aus Greven genommen - hier kostet ein Quadratmeter tatsächlich noch "nur" 2000 € für ein gebrauchtes Haus, dafür bekommt man auch nur 6€ Miete. Aber im Grunde ist es völlig egal, welche Zahlen man einsetzt, je höher der Kaufpreis pro Quadratmeter, umso höher muss auch die Miete pro Quadratmeter werden und dann kann ja jeder selber rechnen.

Wenn man also so eine Immobilie als Kapitalanlage kauft, dann kann das nur funktionieren, wenn man sie rechtzeitig genug wieder verkauft, also so früh rechtzeitig, dass man noch einen Käufer findet, der bereit ist, dafür mehr zu bezahlen als man selber bezahlt hat - und das geht nur, wenn die Immobilie noch einigermaßen in Schuss ist. Je älter sie wird, umso eher sieht auch der nächste Käufer, was da auf ihn zukommt (bzw. was da grade wegstirbt).

Nun gibt es aber beim Handel mit Immobilien noch ein kleines weiteres Problem - der An- und Verkauf ist nämlich üblicherweise mit hohen Nebenkosten belastet. Bei jedem Kauf/Verkauf wird Grunderwerbsteuer fällig, die Höhe ist je nach Bundesland unterschiedlich, hier in NRW sind es 6,5%, dazu kommen noch Notar- und Gerichtskosten, wenn man Pech hat auch noch Maklerkosten, da belaufen sich die Kaufnebenkosten schon mal schnell auf mehr als 10% - und die müssen dann auch erst noch durch Wertsteigerung verdient werden.

Weil die Kalkulation einer Immobilie mein Alltagsgeschäft ist, habe ich also sehr schnell beschlossen, dass ich dieses Haus hier nicht kaufen möchte, weil ich hier nicht auf Dauer wohnen bleiben möchte und weil ich sehr viel Sorge habe, dass es sich auf lange Sicht als ein wenig profitables Anlagegeschäft erweist.

Aber es gibt ja genug Interessenten, ich gehe davon aus, dass der Neffe der Nachbarn, die drei Häuser weiter nach rechts wohnen, das Haus kaufen wird, der hat nämlich grade geerbt und hat jetzt Anlagenotstand
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