anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 8. Februar 2020
Alles ein wenig durcheinander
Im Moment ist ein bisschen der Wurm drin in meiner Alltagsorganisation. Die Planung des Tages ändert sich ständig bzw. wird eben an die Erfordernisse angepasst und am Ende bleibt dann keine Zeit mehr zwischen "ich setze mich an den PC und beginne zu bloggen" und "ich falle vor Müdigkeit vom Stuhl und muss dringend schlafen".

Vorgestern war ich bis 23h im Büro und als ich nach Hause kam, war ich immer noch so aufgekratzt, dass ich nicht schlafen konnte, etwas Sinnvolles konnte ich mit diesem überdrehten Wachsein aber auch nicht anfangen, also habe ich ewig lange Fernsehen geschaut und mich gründlich über jede Meinung zu dem Debakel in Thüringen informiert. Die einzige Strategie, die ich dabei verstanden habe, ist die der AFD, aber weshalb sich die anderen Partei derart von Herrn Höcke vorführen lassen, habe ich nicht begriffen, gegen 3h morgens habe ich entnervt den Fernseher ausgeschaltet, um gegen 6h schon wieder vom Weckerklingeln geweckt zu werden, ich hatte nämlich gestern am Vormittag eine Veranstaltung, weshalb ich Haarewaschen als ersten Programmpunkt des Tages auf die Agenda gesetzt hatte.

Drei Stunden sind nun leider überhaupt nicht ausreichend für mein Schlafbedürfnis, ich merkte es sehr deutlich am späten Nachmittag, als mir klar wurde, dass ich im Büro mehr verwuschel als gradeziehe.

Es gelang mir dann noch, N zu aktivieren, um einen Text aus meinem Weihnachtsgeschenk (Blogcontent) abzurufen, dann fiel ich ins Bett und war sofort weg.

Als ich heute morgen aufwachte, drehte sich die Welt und dieser Schwindel hielt den ganzen Tag über an. Das ist ziemlich lästig, an Arbeiten am PC war nicht zu denken.

Am Abend waren wir bei den Nachbarn zu Besuch, deren Verwandtschaft gerne das Haus kaufen möchte, in dem wir wohnen. Da geklärt ist, dass wir noch fünf Jahre wohnen bleiben dürfen, finde ich es sehr praktisch, wenn genau diese Verwandtschaft das Haus kauft, besser als ein Vermieter, der völlig anonym ist.
Die Nachbarn haben ihr Haus selber auch erst vor einem Jahr gekauft und vor dem Einzug kernsaniert und umgebaut, dementsprechend neugierig war ich darauf, wie es in diesem Haus jetzt aussieht.
Das Nachbarhaus sieht jetzt natürlich viel schöner aus als unser Haus, weil sie alle Bäder komplett neu gemacht haben und die hässlichen Fliesen im Erdgeschoss haben sie auch gegen wirklich schöne Fliesen getauscht, aber das ist halt der Unterschied zwischen Miete und Eigentum.
Wenn ich in diesem Haus hier einfach noch für fünf Jahre wohnen kann, bin ich komplett zufrieden und für so einen Zeitraum lohnt es sich nicht, irgendetwas an diesem Haus zu erneuern.

Morgen möchte dann noch irgendjemand aus der Verwandtschaft der Nachbarn, der am Dienstag keine Zeit hatte, das Haus hier angucken, heißt also, dass ich morgen einigermaßen früh aufstehen sollte, um die Unordnung, die sich in den letzten drei Tagen schon wieder in diesem Haus verbreitet hat, zu beseitigen, immerhin komme ich so nicht in Versuchung, den Tag im Bett zu vergammeln.

Und mit ein bisschen Glück gelingt es mir dann auch, die liegengebliebene Schreibtischarbeit wieder aufzuholen, wir werden sehen
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Donnerstag, 6. Februar 2020
Wie wird eigentlich Pipi gemacht?
Und wieder darf ich hier einen Beitrag liefern – ich hoffe, dass mein erster Text unterhaltsam war und der folgende gut daran anschließen kann.
Ich möchte dieses Mal die Nieren erklären und weil sie oftmals nur unter einer Funktion – nämlich der des Blutfilters – bekannt sind, beginne ich direkt mit einer weiteren der vielseitigen Nieren: der Blutdruckregulation. An sich hängt diese Funktion mit der Filterfunktion zusammen, ist aber mit weitreichenden Konsequenzen für den Körper verbunden. Denn nur mit einem ausreichend großem Filterdruck ist gleichzeitig auch der ausreichend gute Druck für die Durchblutung sämtlicher Bereiche gegeben. Das ist etwas zu weit gegriffen – leider gibt es noch viele weitere Faktoren, die den Blutdruck betreffen, sodass diese schlichte Kausalität viel zu vereinfachend ist. Dennoch zeigt sie, dass nicht etwa das Herz für den Blutdruck „verantwortlich“ ist, sondern eben vor allem die Niere hier den Ton angibt. Klar, das Herz „produziert“ den Druck (auch das ist zu vereinfachend, die Anspannung der Gefäßmuskeln ist ebenso wichtig), aber wie viel Flüssigkeit gepumpt wird, wird von der Niere reguliert.
Der Filter der Niere funktioniert tatsächlich wie man sich einen Filter vorstellt. Ganz, ganz feine Poren lassen bestimmte Stoffe im Blut durch, andere halten sie zurück. Allen voran Zellen, die logischerweise im Blut gehalten werden sollen. Aber auch einige größere Moleküle, die meistens gezielt vom Körper produziert werden und so eben auch wichtig sind, können den Filter nicht überwinden. Die „Poren“ werden durch „Podozyten“ gebildet – und wer hier einen lateinischen Wortstamm erkennt, liegt richtig: die „Füße“ der Zellen bilden ein feines Netz. Wasser tritt recht ungehindert durch diesen Filter hindurch – gäbe es den sämtlichen Rest der Niere nicht, müssten wir täglich knapp 200 Liter trinken, um den Verlust auszugleichen. Der sogenannte Primärharn fließt nun aber durch ein langes Röhrensystem, in dem nach und nach etwa 99% der Flüssigkeit zurückgeholt werden. Dies geschieht durch ein ausgeklügeltes Ionenkanal*-System, womit die Niere eine weitere wichtige Funktion des Körpers erfüllt: Die Regulation des Salzhaushalts. Wie viel Natrium, Calcium, etc. im Blut rumschwimmen ist ungefähr so wichtig wie die Menge an Sauerstoff, die darin gelöst ist. Die Weiterleitung von Signalen in Nervenzellen hängt stark von diesen äußeren Konzentrationen ab, Störungen können z.B. zu Krämpfen oder Herzrhythmusstörungen führen. Spannend ist an dieser Stelle die Tatsache, dass die Konzentration an Salzen im Blut ganz grob der von einfachem Meerwasser entspricht – ob das wohl ein Hinweis darauf ist, dass das Leben einmal im Meer entstanden ist?
*Ionen sind geladene Atome (vor allem Natrium Na+ und Chlor Cl-, NaCl=Natriumchlorid=„Salz“), die einerseits für die Bildung des Spannungspotentials (=elektrischer Ladungsunterschied zwischen innen und außen an einer Membran) von Zellen (das wiederum wichtig für die o.g. Signalweiterleitung ist), andererseits aber auch für einen gewissen Teil der osmotischen (=wasserziehenden) Wirkung des Blutes verantwortlich und wichtig sind. Letzteres erklärt auch den Zusammenhang zwischen Salzkonsum und Bluthochdruck…
Am Ende entsteht Urin, ein mehr oder weniger (je nachdem, wie viel wir trinken, oder ob wir schlafen) konzentriertes Ausscheidungsprodukt unseres Körpers. Neben dem Stuhl und unserem Atem ist er die wichtigste Möglichkeit, nicht mehr benötigte, überflüssige oder gar schädliche Stoffe loszuwerden. Harn ist normalerweise steril, also bakterienfrei, da er ja strenggenommen nur gefiltertes Blut ist.
„Harnstoff“ wird in der Leber gebildet und ist entgiftetes Ammoniak,
also ein Stoffwechselprodukt des Körpers. Es ist eine harnpflichtige Substanz und muss folglich über die Niere ausgeschieden werden, spielt aber innerhalb der Niere eine wichtige Rolle für die Klärfunktion, indem es einen osmolaren Gradienten (einen Unterschied des „wasserziehenden Drucks“ zwischen Nierengewebe und Röhrensystem mit Harn) aufbaut.
„Harnsäure“ ist ebenfalls ein Stoffwechselprodukt, entsteht verwirrenderweise aber aus einem anderen Stoffwechselweg als Harnstoff, nämlich dem Abbau von Purinen (Bestandteil von DNA, v.a. tierischer). Harnsäure bildet, wenn in zu hoher Konzentration vorhanden, schwerlösliche Kristalle – das führt in Gelenken zu Gicht und in der Niere zu Nierensteinen.
Die Niere ist noch in weitere Funktionskreisläufe des Körpers eingebunden, was sich v.a. dadurch bemerkbar macht, dass man plötzlich eine ganze Palette an Medikamenten braucht, wenn man „nur“ nierenkrank ist.
An die Nieren schließt sich das medizinisch auch sehr interessante** Harnwegssystem an, bestehend aus den Harnleitern (die beiden Verbindungen zwischen den Nieren und Blase), der Harnblase und der Harnröhre (die bei Frauen kurze und bei Männern mehr oder weniger lange Strecke von der Blase zur Außenwelt); für den einfachen Nichtmediziner ist es aber eigentlich nur ein lustiges Sammel- und Transportsystem für Pipi. Lustig daher, weil der davon ausgehende Harndrang oft absolut nicht nachvollziehbar ist und mich tagtäglich verdutzt, bzw. nervt.
**Medizinisch interessant ist es, weil die äußere Schicht, vom Urin aus gesehen die innere, einen sehr eigenen Aufbau aufweist, da er sämtliche Rückresorption verhindert (so gut wie jedes Organ steht sonst irgendwie mit angrenzen Sachen in Kontakt). Außerdem gibt es in der Harnblase ein kompliziertes Nervengeflecht – ich rede Ungern darüber, da es mich in einer Anatomieprüfung sehr genervt (Wortwitz…) hat; verdammt, das ist ein scheiß dummer Hohlmuskel wo Pipi drin gelagert wird, bis man es eben rauslassen kann, wieso muss ich das lernen?! – was je nach Spannungszustand*** des Körpers den Harndrang verstärkt oder vermindert.
***Und erneut geht es um Neurophysiologie, ich meine wieder die Anspannung die ein Lebewesen automatisch erfährt, wenn es Gefahr ausmacht. Näheres dazu, wenn der entsprechende Beitrag kommt, hier jetzt ganz kurz, weil der Platz es diesmal zulässt: Der gesamte Körper wird autonom, d.h. ohne größeren Einfluss unseres aktiven Bewusstseins, kontrolliert. Ein „alert-Zustand“ des Körpers (Gefahr, Stress, Jagd, etc.) führt automatische Anpassungen in sämtlichen Organsystemen durch, sodass alles, was eigentlich pausiert werden kann, auch reduziert wird.

Mir fällt langsam auf, wie schwierig es ist, die Dinge so zu erklären, dass sie jemand vollkommen fachfremdes begreift. Nicht, weil es so unfassbar kompliziert ist, sondern vor allem weil mir durch die sechs Jahre Medizinstudium ein normales Deutsch schon fast abtrainiert wurde… Ich hoffe aber, es gelingt mir dennoch – das recht häufige Verwenden der Anje’schen Fußnoten spricht ja Bände…

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Mittwoch, 5. Februar 2020
Zu viel Büro
Heute hänge ich mal wieder im Büro fest und bevor ich jetzt (immerhin noch vor 23h) meinen Rechner runterfahre und endlich nach Hause gehe, teile ich einfach nur hier noch fix mit, dass ich mich zu einem längeren Blogbeitrag nicht mehr aufraffen kann und sehr sicher bin, dass ich auch nachher zu Hause nur noch auf direktem Weg im Bett verschwinden möchte.

Es war aber insgesamt ein guter Tag heute im Büro, das soll also ausdrücklich kein Gejammer sein, nur jetzt bin ich müde und hab keine Lust, noch weiter den Kopf zu bemühen
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Dienstag, 4. Februar 2020
Hausbesichtigung, Flodders und Coronafinanzen
Heute war der Besichtigungstermin für die Hauskaufinteressenten, es waren drei Gruppen und alle waren sehr nett.
Alle sagten, dass offen kommuniziert wurde, dass ich noch für fünf Jahre hier wohnen bleiben werde, das war für alle völlig okay, ich muss mir also wohl doch keine Sorgen machen.

Ich hatte zwar gestern sauber gemacht, aber natürlich reichte mein Ehrgeiz nur soweit, den echten Dreck zu kaschieren. Dass oben das eine Zimmer randvoll mit Wolle ist, das kann ich kurzfristig nicht vertuschen, war mir deshalb egal, ich habe aber vorgewarnt, dass es in dem Zimmer etwas speziell aussieht und dass ich das grade nicht ändern könne. Darauf antwortete eine der Besichtigungsfrauen, die wohl vorher schon das Nachbarhaus bei den Floddernachbarn beguckt hatte: "Hier ist es doch superordentlich, Sie sollten mal sehen, wie es da nebenan aussieht." Sie sagte es leise und nur zu mir, ich hatte aber viel Spaß an dieser Bemerkung. Sach ich doch - Floddernachbarn.

Ansonsten war die größte Leistung des heutigen Tages, dass es mir endlich, ENDLICH! gelang, diese blöde, vermaledeite Bilanz glattzuziehen, es passten nachher alle Zahlen und keine Kontrollsumme wies noch Fehler auf, das war ein ziemlicher Kraftakt, dementsprechend stolz war ich nachher, als tatsächlich alles passte.

Amüsiert habe ich mich die letzten Tage über dieses Coronavirus und seine Wirkung auf die Finanzmärkte.
Kann jetzt an meiner speziellen Filterbubble liegen, aber alle Meldungen, die ich zu diesem Virus gehört habe, waren randvoll mit Beruhigungen und entpannten Aussagen im Sinne von "es gab schon viel schlimmere Viren, das ist also alles kein echtes Problem". Ich habe keinen einzigen Menschen getroffen (weder virtuell noch sonstwo), der sich ernsthaft Sorgen machte, alle miteinander, darunter jede Menge Virologen, sagten, dass es super ist, dass die Chinesen so schnell und vor allem so rigoros durchgriffen und reagierten und dass sich auch deshalb das Virus mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu einer ernstzunehmenden Pandemie entwickeln wird - und trotzdem brachen die Finanzmärkte gründlich ein und ich konnte nicht nur an den Depots, die wir bei uns in der Vermögensverwaltung führen, gewaltige Wertschwankungen beobachten (da sind natürlich alle Depots in den sieben- bis achtstelligen Größenordnungen angesiedelt und jede kleinste Veränderung hat sofort große, absolute Folgen), sondern auch an meinem eigenen Depot konnte ich die Schwankungen live verfolgen, was ich mit großer Faszination tatsächlich sehr regelmäßig tat.

Ich habe ja den Erlös aus dem Fabrikverkauf in MG komplett in ein Aktiendepot gesteckt und da sich bei Aktien ständig die Werte verändern, ist es für mich zu einer festen Gewohnheit geworden, wenigstens einmal am Tag gucken zu gehen, wie sich die Bewertung dieses Vermögens nun schon wieder verändert hat.
Es geht rauf (und zum Glück ist es das letzte Jahr ja fast nur rauf gegangen, so dass ich mittlerweile einen ziemlich Wertzuwachspuffer habe, bevor ich mich aufregen muss), aber es geht halt auch mal wieder runter. Und in den letzten Tagen ging es gewaltig runter - seit heute Nachmittag geht es dafür mit derselben Geschwindigkeit wieder rauf.

In meinem Depot habe ich für 10% Einzeltitel, für rund 50% sogenannte ETFs und für rund 40% aktiv gemanagte Fonds. Da ich mich grundsätzlich schlecht entscheiden kann, habe ich einfach von jedem etwas genommen und im Moment beobachte ich mit großer Faszination, welche Fonds sich gut halten, welche fett abschmieren - und, und das ist das für mich allerfaszinierendste, dass die ETFs sich im direkten Vergleich zu den gemanagten Fonds deutlich schlechter bzw. schwankender verhalten. Das hätte ich in dieser deutlich sichtbaren Form auch nicht erwartet.
Insgesamt finde ich die Bewegungen auf dem Kapitalmarkt derzeit wirklich enorm spannend.

Ich habe für mich persönlich übrigens festgestellt, dass ich die Überraschung, wenn ich beim Blick auf mein Konto einen unerwarteten Geldeingang entdecke, der aus der Ausschüttung eines Fonds oder Aktiendividenden stammt, dass ich diese Überraschung ganz toll finde und seitdem so etwas häufiger vorkommt, ist der morgendliche Blick auf meine Finanzübersicht so ein bisschen wie Adventskalender aufmachen: man weiß nicht, was einen erwartet, rechnet aber mit etwas Positivem.
Und deshalb habe ich mir überlegt, dass ich bei den vorhandenen Aktien und Fonds mal checke, wann genau die ihre Ausschüttung auszahlen - und wenn es dazwischen noch kalendarische Lücken gibt, dann wähle ich die nächsten Fonds genau dazu passend aus, bzw. gezielt als Lückenfüller. Dann hat man jeden Monat eine Freude und nicht nur ganz viele im Mai und den Rest des Jahres ist tote Hose.

Ich finde, das ist auch eine gute Strategie - und da ich bei meiner persönlichen Geldanlage niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen muss, kann ich hier solche Sachen einfach mal entspannt ausprobieren
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Dienstag, 4. Februar 2020
Hausputz
Morgen ist hier mal wieder Hausbesichtigung, deshalb sind wir heute Abend in einen akuten Putzwahn verfallen.
Es ist unglaublich faszinierend wie schnell ein Haus, in dem man sich gefühlt doch nur zum Schlafen und zum am Computersitzen aufhält, wie schnell das verdreckt.
Und zwar richtig gründlich verdreckt, nicht nur so leicht oberflächlich einstaubt, was sich problemlos durch ein bisschen Staubwedeln wegpusten ließe, nein, es ist voll mit richtig bösartigem, passiv aggressivem Dreck, der sich festgesetzt hat und nur mit viel Schrubben entfernen lässt.

Ich glaube, das Schmutzigste am ganzen Haus war die Badewanne - und nicht, weil sie so viel benutzt wird, sondern weil sie so gut wie gar nicht benutzt wird.
Teufel war die dreckig. Aber einfach wegspülen war halt nicht, dieser Dreck hatte sich richtig gründlich festgesetzt, da half nur viel schrubben - und eine ordentliche Portion Chemie. Ich wäre bereit, auf Chemie beim Putzen zu verzichten, wenn sie komplett vom Markt genommen würde und man nur noch so Dinge wie Soda, Natron und Schmierseife kaufen könnte*, weil ich sicher bin, dass man damit auch sehr gut putzen kann - nur die aktuell angebotene Chemie ist einfach schneller, bequemer und gründlicher. Mag meine Einbildung sein, aber ich glaube da halt dran und putze auch nicht gerne genug, um mich beim Putzen mitsamt einem grünen Gewissen selber verwirklichen zu wollen.
Und deshalb verzichte ich da nicht freiwillig drauf, sondern nur mit Zwang und wenn ich weiß, alle müssen darauf verzichten.

Meine Lieblingsputzchemie ist übrigens Salzsäure. Wenn gar nichts mehr hilft - mit Salzsäure kriegt man alles sauber.

*Ich frage mich grade, warum Soda, Natron, Essig und Backpulver als "natürlich"gelten und so Kombipräparate von Unilever oder Reckitt Benckiser als Chemie. Eigentlich doch unlogisch, oder?

Am, zweitschmutzigsten (nach der Badewannen) waren übrigens die Putzmittel, die auf dem Rand der Badewanne standen, ich fürchte das gesamte Thema "Putzen" kommt in meinem Haushalt etwas zu kurz.

Nun gut, dafür sind wir gut abgehärtet, werden selten krank und Allergien hat auch keiner, es scheint also bisher nicht wirklich Probleme verursacht zu haben, dass ich Putzen nur mittelwichtig finde.

Jetzt ist das Haus aber soweit sauber, dass ich hier morgen fremde Leute reinlassen kann, ohne mich in Grund und Boden schämen zu müssen, eigentlich ja gar nicht so verkehrt, wenn so ein externer Anlass dazu führt, dass hier mal wieder Grund reinkommt.

*****

Der Finanzgerichtstermin heute Mittag verlief sehr gut, es macht viel Spaß, wenn man einen Richter erwischt, der genauso denkt wie man selber.

*****

Im beruflichen Kontext ändern sich grade ein paar Dinge, es sieht so aus als ob ich bald meinen ungeliebten Geschäftsführungskollegen durch die Vorzüge des Peter-Prinzips loswerde. Er macht im Mutterkonzern Karriere und ich freue mich aus vollem Herzen für ihn, ich wünsche ihm alles Gute und ganz viel Erfolg auf seinem neuen Posten und werde nur dafür sorgen, dass er mit unserer kleinen Tochtergesellschaft einen wasserdichten Aufhebungsvertrag ohne Rückkehrklausel macht.
Wir werden seine Stelle in der Position dann nicht mehr neu besetzen, sondern nur einen Teamleiter Technik suchen, der Chef erster Ordnung wird nämlich künftig mehr Zeit haben und kann die Oberleitung der Technik dann gleich mit übernehmen.
Wenn das wirklich alles so auskommt, wie es sich im Moment abzeichnet, wird das alles ziemlich gut.
Es geht jetzt schon ein Aufatmen durch die gesamte Firma, weil sich alle freuen, diesen ungeliebten Chef loszuwerden und ich bin ziemlich sicher, dass die Gesamtproduktivität in unserer Firma mit einem Mitarbeiter weniger sofort steigen wird
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Montag, 3. Februar 2020
Noch jede Menge erledigt
Und wieder zurück auf dem Festland.
Das war ein Wochenende mit viel Fahrerei, aber zum Fliegen war das Wetter einfach zu schlecht und einige Dinge mussten jetzt halt mal dringlich erledigt werden.
Die Telefonumstellung im Vaterhaus war wichtig, weil übermorgen der Telekomvertrag ausläuft und wenn man die Technik im Haus dann nicht auf Kabel umgestellt hat, dann wäre nichts mehr erreichbar gewesen.
Jetzt läuft alles, K hat da heute noch mal dran rumprogrammiert, damit nachher auch alles aus dem Internet erreichbar ist, denn die werksseitig vorgegebenen Sicherheitseinstellungen sind mittlerweile durchaus komplex, was letztlich aber sicher auch sinnvoll ist.

Ich war noch mal im Dorf am Fahrkartenschalter und habe den letzten Platz auf der Abendfähre an Altweiber ergattert. Ich hatte da so ein Bauchgefühl, dass es klug ist, diese Fähre rechtzeitig zu reservieren - und wie sich zeigte, war das genau richtig.

Das Gespräch mit dem Bauunternehmer war immerhin so weit ergiebig, als dass wir jetzt erstmal nur das Pflastern für den Platz hinterm Haus in Auftrag gegeben haben, das muss als "laute Bauarbeit" (Rüttelmaschine) außerhalb der Hochsaison gemacht werden. Hier soll anschließend das noch auszusuchende Gartenhaus hingestellt werden und statt eines Streifenfundaments (im Angebot für knapp 15 T€) haben wir uns auf schlichtes Pflastern geeinigt, das spart hoffentlich rund 2/3. Außerdem lässt es sich leichter wieder entfernen, wenn man sich in 20 Jahren doch wieder eine neue Gartengestaltung ausdenkt. Mit Arbeiten für die Ewigkeit (Betonfundament) bin ich eher vorsichtig und 20 Jahre für ein Gartenhaus sind meiner Meinung nach auch genug.
Alle anderen Arbeiten haben wir erst mal zurückgestellt, hier müssen wir uns noch mit weiteren Alternativen beschäftigen.

Außerdem hat K noch die alte Lampe in der Küche abgebaut, ich habe die Deckenverkleidung (ein bisschen) geputzt und mir überlegt, dass man das tatsächlich mal komplett und systematisch für die gesamte Holztäfelung machen müsste, weil, es war schon arg viel Dreck der da runter kam.
Dann hat K die neue LED-Lampe montiert - und wow, der Effekt ist bemerkenswert, jetzt ist es plötzlich richtig hell in der Küche. Toll.

Dann haben wir das Haus wieder abreisefertig gemacht, unsere Sachen eingepackt und sind mit der letzten Fähre nach Emden gefahren. Gegen 19.30h waren wir beim Vater und haben sein Telefon wieder auf "lautes Klingeln" gestellt. Er ist letzte Woche 85 geworden und es gab diverse Gratulanten, die nicht gratulieren konnten, weil er nicht ans Telefon ging. Das lag daran, dass er das Klingeln nicht gehört hat.
Nun, ich hoffe, jetzt klappt es erst mal wieder für eine Zeitlang.
Außerdem haben wir die Neuigkeiten der letzten vier Wochen ausgetauscht (wer alles gestorben ist, die Interessen älterer Menschen werden eher einseitig), gegen 21h sind wir dort wieder weggefahren und haben es um 22.50h grade noch geschafft, unsere Stammtankstelle vor der Schließung zu erreichen, was man sich halt so für Ziele setzt.

Morgen steht ein großer Termin beim Finanzgericht an, das wird bestimmt spannend, solche Wochenstarts mag ich
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Samstag, 1. Februar 2020
Samstag mit Fahrt auf die Insel
Zusammenfassung des Tages: Keine großen Katastrophen, alles verlief erwartungsgemäß, einzige Unregelmäßigkeit: Als ich auf einen Stuhl stieg, um die neuen Gardinen aufzuhängen, brach der Stuhl unter mir zusammen und ich habe mir beim Sturz irgendwie die rechte Hand geprellt oder gestaucht oder was auch immer, auf alle Fälle ist da jetzt was kaputt.
Ich schmiere schon eifrig Voltaren drauf, ich bilde mir auch ein, es hilft, aber nicht genug, als dass die Hand schmerzfrei funktionierte. Das ist ärgerlich, lästig und blöd.

Aber sonst ist alles okay. Wir wachten rechtzeitig auf, fuhren deshalb auch rechtzeitig los, hatten keinerlei Stress unterwegs, waren eine Stunde vor Abfahrt der Fähre in Appingedam, Zeit genug, um bei McDov die Frühstücksmuffins zu ordern und gegenüber einmal fix durch das Deko-/Einrichtungshaus zu laufen.

Auf der Fähre habe ich mit K Stadt-Land-Fluss gespielt. Ich glaube, wir haben das das erste Mal seitdem wir uns kennen zusammen gespielt - und ich habe gelernt, dass K mit Regeln anders umgeht als ich. Für ihn ist Walachei zum Beispiel ein Land mit W - Begründung: Selbstverständlich ist das ein Land - steht da doch.

Die Fähre fuhr pünktlich, wir waren gegen 13h zu Hause, haben das Auto ausgepackt, ich habe die neuen Gardinen aufgehangen, wobei der Sturz vom Stuhl passierte, anschließend bin ich ins Dorf gefahren, die Fahrkarte für morgen kaufen und danach zum Onkel, der hatte verschiedene aufgelaufene Themen, die vor Ort bearbeitet werden mussten.
Wir haben noch mal geübt, wie sein neues Auto zu bedienen ist, ich habe sein Handy wieder grade gebogen (erstaunlich, wie sich bei Menschen, die selbstverständlich ÜBERHAUPT nichts an ihrem Handy gemacht haben, regelmäßig die Grundeinstellungen verstellen), dann haben wir die Räume in der zweiten Etage besichtigt (also die unterm Dach) und ich habe zu meinem Entsetzen festgestellt, dass die Onkelfrau auch dort alles mit ihrem Kram vollgeräumt hat. Die kompletten Kulissen des Hauses (die Schrägen im Dach, die abgetrennt wurden) sind randvoll mit Kram.

Die ist wirklich krank, diese Messiefrau.
Wir werden das in den Osterferien ausräumen und wahrscheinlich am einfachsten entsorgen.

K hat derweil im Vaterhaus die neue Fritzbox an den mittlerweile scharfgeschalteten Kabelanschluss angeschlossen. Hat eine Weile gedauert, aber jetzt läuft alles. In diesen Dingen ist K wirklich gut.

Morgen um 12h kommt der örtliche Bauunternehmer, der mit dem irre hohen Angebot zur Renovierung der Außenanlagen - wir wollen das Angebot besprechen, da bin ich dann jetzt mal gespannt.

Abends gab es Dips, Baguette, gebackene Camembert und den Rest der Blätterteighäppchen von Weihnachten (Kühltruhen sind etwas feines), also ein echtes Schlemmermahl, das war alles sehr, sehr lecker
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