anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 7. Januar 2019
Rückfahrt aufs Festland
Für heute nur die Kurzfassung, denn ich bin komplett k.o. und habe keine Lust mehr, jetzt noch über schicke Blogbeitragsformulierungen nachzudenken, aber immerhin hat heute alles so geklappt, wie ich es geplant hatte.
Mit der Mittagsfähre nach Emden gefahren, vorher das Haus komplett geputzt, Kühlschrank eingepackt, sonstigen Kram, der mit aufs Festland sollte, zusammengepackt, Arbeitsplatz aufgeräumt, Papiere sortiert, Aktentasche gepackt - wenn man fast zweieinhalb Wochen an einer Stelle gelebt hat, sammelt sich doch eine Menge an, die wieder zusammengeräumt werden muss.
Die Fähre war komplett ausgebucht, aber wir hatten unsere üblichen Plätze in der Skippers Lounge, da scheinen sich die normalen Kurgäste nicht hinzutrauen, und ich werde den Teufel tun, jemandem zu erklären, dass die Lounge für jedermann offen ist. So waren wir dort komplett alleine und das finde ich jedesmal wundervoll. Ich habe zwei Stunden ungestört an meinem PC die Buchhaltungsübernahmen für 2019 programmiert, ich bin sehr zufrieden, mit dem Ergebnis, das hat sich absolut gelohnt.
Von Emden sind wir dann zunächst zum Vater nach Leer gefahren, der wartete schon sehnsuchtsvoll, drei Wochen hat ihn jetzt keiner besucht. Aber von Borkum aus ist das auch wirklich kompliziert, zum Glück hatte er dafür Verständnis.
Dafür sind wir dann auch etwas länger geblieben und erst gegen 20.30h wieder aufgebrochen.
Deshalb bin ich jetzt erst zu Hause, habe aber den Kühlschrank schon wieder eingeräumt und die hier eingegangene Post der letzten zwei Wochen gesichtet.
K hat ja schon am 1.1. um 0:01 gejubelt, dass er sich freut wie Bolle, weil eine alte Forderung aus dem Jahr 2015 (Folge von CWs Nachlasschaos), die ein Anwalt über Jahre immer wieder versucht hat, durchzusetzen, nun endgültig verjährt ist. Ich hatte da noch Bedenken, denn es hätte unter Umständen ja noch sein können, dass in Greven ein richtig adressierter Mahnbescheid noch eben knapp vor dem 31.12. zugestellt wurde - ist aber nicht, wie ich eben als erstes beim Betreten des Hauses kontrollierte und jetzt freue ich mich auch. Mal eben 15 T€ gespart. An dieser Stelle haben wir zur Abwechslung mal von CWs Chaos profitiert, der gegnerische Anwalt hat bis zum Schluss nicht begriffen, gegen wen er die Forderung richtig geltend machen muss. Er hat einfach immer die falsche Gesellschaft erwischt - und wir haben uns hier einen gegrinst, weil er sich im Grunde schon recht dämlich angestellt hat, aber hey, das ist diesmal wirklich nicht mein Problem.

Ich habe ja morgen noch einen Tag Urlaub, den brauche ich auch, um hier die Dinge zu regeln, die privat noch alle erledigt werden müssen, und dann geht es mit Schwung los ins neue Arbeitsjahr.
Noch fünf Jahre und dieses - und dann nie mehr Büro (maximal noch privates Arbeitszimmer :-) ), die Zeit werde ich auch noch mit Würde überstehen, vor allem, weil bis dahin noch eine Menge zu tun ist, beispielsweise müssen wir ein komplettes Haus bis dahin fertig gebaut haben
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Sonntag, 6. Januar 2019
Sirenenalarm und Journalistenvorstellungen
In Summe war heute ein recht produktiver Tag, auch wenn ich erst gegen 12h aufgestanden bin.

Dabei schrillten bereits um kurz nach 11h die Sirenen hier auf der Insel, das ist das inseleigene Mittel der Wahl für den Sammlungsruf: "Alle Mann an Strand". Die Feuerwehr hatte den Sirenenruf abgesetzt, weil sie Unterstützung bei den Strandaufräumarbeiten brauchte, es war heute Nacht dann doch noch reichlich Kram aus den havarierten Containern angespült worden, deutlich mehr als nur die paar Fernseher von gestern, unter anderem wohl auch ein paar dieser todesgefährlichen Chemiepäckchen und bei derartigem Höllenzeug geht dann gleich die volle Luzie ab. Ich habe noch nicht ganz verstanden, wo das Lebensgefährliche bei diesem Chemiezeug ist, dass man es nicht essen sollte, dürfte doch wohl jedem klar sein, aber besser, man macht viel Zirkus drum, sonst ist man nachher schuld, wenn irgendein ganz Schlauer tatsächlich probehalber dran leckt.

Ich habe ja Facebook von meinem Handy gelöscht - aber für Notfälle und vor allem für alle Inselinfos habe ich es natürlich noch auf dem iPad und das war sehr praktisch, denn drei Minuten nach dem Sirenenalarm wusste ich schon aus Facebook, was am Strand los war, weitere 10 Minuten später wusste ich, dass sich auch bereits Unmengen an Leuten auf den Weg gemacht hatten, deshalb bin ich entspannt im Bett geblieben und habe erst mal mein Buch zu Ende gelesen.

Dass da ein Frachter ein paar Container verloren hat kommt ja schon mal öfter vor, hier wurden schon die lustigsten Sachen angeschwemmt, dass aber die aktuelle Containerstory derartig viele Katastrophenjournalisten anzieht, wie sich mittlerweile hier auf der Insel tummeln, das hätte ich nicht vermutet. Und weil es so viele sind, muss natürlich auch eine Riesenstory draus gemacht werden. Jeder versucht den anderen zu übertrumpfen und alle wollen die allerheißesten Originalinsiderinfos direkt aus dem Herzen der Insel. Ein Fest für den Inseldeppen - der wurde heute mindestens von vier verschiedenen Sendern interviewt, und natürlich alles im echten O-Ton, keine Fakenews. Ich habe mich schlapp gelacht.

Überhaupt habe ich mich in der letzten Zeit häufiger darüber gewundert, mit welchem seltsamen Selbstverständnis sehr viele (die meisten?) Journalisten so unterwegs sind. Die Geschichte um und über Herrn Relotius zum Beispiel - so weit ich das beurteilen kann, haben sich hauptsächlich Journalisten darüber aufgeregt. Ich, als einfacher "Endkunde" habe zunächst gar nicht verstanden, wo das Problem überhaupt gewesen sein soll. Gut, er hat sich Geschichten ausgedacht - aber ist das nicht ganz normal und wurde das nicht schon immer so gemacht?
Ich meine, wenn jemand solche Texte schreibt wie Herr Relotius - wer kommt denn auf den Gedanken zu glauben, das wäre frei von Phantasie? Ich finde das so selbstverständlich, dass ich umgekehrt enorm erstaunt war, als ich mitbekam, wie viele Leute so taten, als hätten sie ihm jedes Wort geglaubt. Und wo genau ist der Unterschied, ob ich erdachte Wahrheiten über syrische Kinder oder über irgendwelche Promis schreibe? Dass die "Yellowpress" ohne Ende erfundene Phantasiegeschichten verbreitet, das weiß doch wirklich jeder, weshalb ist also das, was Herr Relotius da geschrieben hat, plötzlich so ein Problem?
Ich habe es nicht verstanden, ehrlich nicht, aber wahrscheinlich habe ich auch ein komplett anderes Bild von Journalisten als die Journalisten über sich selber haben.
Und um von hier zurück zu unserem aktuellen "Umweltskandal" in der südlichen Nordsee zu kommen - wenn so ein Journalist jetzt den örtlichen Inseldepp interviewt, der ihm einen sagenhaft Dünnschiss erzählt - aber natürlich alles aus erster Hand und als Einheimischer - meint der Journalist dann wirklich, er hat eine "wahre Geschichte" und die "echte Stimmung unter den Einheimischen" eingefangen? Überhaupt, was ist denn die "echte Stimmung"? Kann das überhaupt jemand sagen, festlegen, definieren oder bestimmen?
Siehste - und deshalb ist es doch völlig wumpe, ob Herr Relotius ein paar echte syrische Kinder getroffen hat oder sich einfach welche ausgedacht hat, im Zweifel sind die Unterschiede marginal, weil auch die echten Kinder eben nur Einzelpersonen wären und kein Mensch genau sagen kann, was es daneben noch für 27.358 andere Meinungen, Stimmungen und Schicksale gibt.

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Den Nachmittag habe ich dann mit einigen Aufräumarbeiten hier im Haus verbracht, Wäsche waschen, Treppe wischen, Bad putzen. Mit K zusammen habe ich den Kleiderschrank aus Cs Zimmer wieder zusammengeleimt, der mir beim Wäscheeinräumen stückchenweise entgegenkam. Sowas passiert schon mal, wenn die Schränke mehr als 100 Jahre alt sind. Außerdem habe ich einige Stunden am PC gesessen und tatsächlich konzentriert hintereinander weg gearbeitet. Meine eigene Steuererklärung 2018 ist bis auf die Zahlen, die mir noch von anderen zugeliefert werden müssen, schon komplett fertig, ich habe diverse Umsatzsteuererklärungen abgegeben, meine eigene Buchhaltung aktualisiert und jede Menge BackUps gemacht. Dann habe ich Rechnungen für den Vater bezahlt und die Übersicht über seine Krankheitskosten und die bereits erfolgten Erstattungen aktualisiert. Außerdem habe ich den Gas- und den Stromlieferanten für das hiesige Haus gewechselt (für Greven hatte ich das schon im Dezember angestoßen), das gleiche auch für den Onkel organisiert und den Onkel persönlich besucht, weil sein Kopierer nicht mehr funktionierte. Dort habe ich dann den Toner gewechselt, neuen Toner bestellt und K hat ihm noch geholfen, einen Fernseher in seinem Schlafzimmer ans Laufen zu kriegen.

Am Abend haben wir die Kühlschrankbestände kontrolliert und beschlossen, dass es Gambas mit Salat, Baguette und Kräuterbutter gibt, das war ausgesprochen lecker, jetzt bin ich vollgefressen und müde
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Freitag, 4. Januar 2019
Asylbewerber, Fernseher und Scanner
Seltsamer Tag heute, ich habe mich so durchgehangelt, hatte aber immer wieder das Gefühl, ich stehe seltsam neben mir.

Ich habe heute den Tag über mehrfach mit den neuen Mietern in MG kommuniziert, diese Mischung aus Deutsch, Arabisch, Google Übersetzer, Sprachnachrichten und Emojis ist zwar irgendwie witzig, auf Dauer aber auch anstrengend, weil ich nie so genau weiß, was die andere Seite jetzt verstanden hat und wie es beurteilt wird bzw. wie sie darauf reagieren werden. Es ist ja nicht nur die Sprache, die uns trennt, viel komplizierter für die Kommunikation finde ich diese gigantischen Kulturunterschiede. Und die unterschiedliche Selbstwahrnehmung bzw. die unterschiedliche Einsortierung in das existente Gesellschaftssystem.
Ich habe mal versucht, mir vorzustellen, wie ich mich fühlen würde, wenn ich quasi Halsüberkopf, ohne jedes Backup, nur mit dem, was man am Leib trägt, in ein neues Land auswandern müsste, wo komplett andere Sitten herrschen und die Menschen den "Fremden" auch noch oft mit Hass und Ablehnung begegnen.

Ich glaube, ich wäre unglaublich verunsichert, wüsste nicht, wem ich trauen kann und würde in einer dauernden Alertposition verharren. Außerdem wüsste ich nicht, was ich als Hilfe und Unterstützung erwarten kann, worum ich bitten kann, was akzeptiert wird und wann man mir Unverschämtheit und Ausnutzerei vorwirft. Vorwürfe, denen sich Asylanten hier ja alle naselang stellen müssen.

Ich finde es ganz unglaublich kompliziert und ganz ungemein schrecklich.

Vieles, was für mich absolut selbstverständlich ist, traut sich diese syrische Familie noch nicht mal zu erwarten, geschweige denn zu fordern. Sie fügen sich in eine Umgebung und ein Schicksal, das mich erstaunt und bedrückt. Ich finde, sie sind viel zu bescheiden und viel zu genügsam, aber wahrscheinlich sind sie einfach nur zufrieden, dass sie bisher überhaupt überlebt haben und weil sie schon viel schlimmeres erlebt haben.

Gleichzeitig finde ich es so unglaublich ungerecht, dass es Menschen gibt, die sich tatsächlich einbilden, sie hätten viel eher Hilfe und Unterstützung vom Staat und von der Politik verdient als Asylanten aus Syrien. Weil sie meinen, nur weil sie hier in Deutschland geboren wurden und weil ihre Vorfahren hier auch schon geboren wurden, hätten sie quasi das ererbte Recht auf Unterstützung durch den deutschen Wohlfahrtsstaat und solange sie noch auch nur einen Fitzel Mangel leiden, ist nicht genug Geld da für alle und deshalb sollen die Fremden gefälligst draußen bleiben.
Wie kann man eine so schäbbige Einstellung haben?

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Am Nachmittag waren wir am Strand Fernseher gucken.
Genau an der Stelle, wo wir am Dienstag noch zum Anbaden waren, badeten heute größere Mengen Fernseher im Wasser, unser Nachbar hat mal gleich einen mitgenommen, er ist als Inselarchivar zuständig für eine vollständige Strandgutsammlung, meint er. Mir soll's recht sein, ich brauche grad keinen weiteren Fernseher.

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Ansonsten habe ich heute rund fünf Stunden damit verbracht, meinen Epsonscanner hier auf Borkum wieder mit dem PC zu koppeln. J. hatte ja vor einiger Zeit den Scanner in Greven wieder zum Laufen gebracht - mit der Folge, dass nun der Borkumerscanner vom Programm nicht mehr gefunden wurde.
Ich wusste, dass es höllenkompliziert ist, für diesen Scanner das Programm ans Laufen zu bekommen, ich habe ja schon mal so ewig lange daran rumgedoktort.
Aber hilft ja nix, entweder ich verzichte künftig auf ein einigermaßen professionelles Scannergebnis und beschließe, dass eine iPhoneApp das auch alles kann - oder ich beiße mich da wieder durch.
Heute war mir nach Durchbeißen - und ich habe gewonnen, jetzt bin ich nur gespannt, ob das Gerät in Greven noch läuft
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Donnerstag, 3. Januar 2019
Reisekosten
Nachdem J sich gestern ausführlich mit der Logistik der Berlinrückfahrt beschäftigt hat, hat er um kurz nach Mitternacht beschlossen, den ursprünglichen Plan, nämlich am Sonntag mit K und mir im Auto bis nach Greven mitzufahren, um von dort irgendwie eine Weiterfahrt nach Berlin zu organisieren, aufzugeben und ist lieber heute schon mit C gemeinsam im Zug nach Bielefeld gefahren, um dann von dort nach Berlin weiter zu reisen.
Ich habe mich noch nicht ausführlicher damit beschäftigt, welche Reiseetappen man optimalerweise mit welchen Transportmitteln kombiniert, um nach Berlin zu fahren, weil ich noch nicht oft genug nach Berlin gereist bin, um deshalb in eine gründliche Recherche einzusteigen. Ich bin einmal von Borkum nach Berlin gereist, weil ich zur Einweihung des Adlon Hotels eingeladen war (d.h. eigentlich war natürlich CW eingeladen, aber damit galt die Einladung dann auch für mich und diese Veranstaltung fand ich spannend genug, um dafür tatsächlich extra aus Borkum anzureisen) und ich erinnere mich an diese Reise hauptsächlich als an eine lange, an eine sehr, sehr lange Zugfahrt. Zu der Zeit gab es aber auch wenig Alternativen. Auto wäre ziemlich bekloppt gewesen, denn ich musste ja nur die Hinreise alleine organisieren, zurück bin ich mit CW im Auto gefahren. Und fliegen war damals für mich noch nicht so problemlos möglich wie es heute der Fall ist und alle anderen alternativen Reisemethoden wie Flixbus oder Blablacar waren noch nicht auf dem Markt.
J optimiert seine Reisen aber nicht nur in Punkto Bequemlichkeit, das ist bei ihm sogar ein sehr vernachlässigtes Kriterium, er versucht vor allem so preiswert wie möglich von A nach B zu kommen und deshalb fand er die ursprüngliche Idee, nämlich umsonst bei uns im Auto bis nach Greven mitzufahren, schon ziemlich ideal. Leider werden wir am Sonntagabend aber erst recht spät in Greven ankommen, weil wir auf dem Weg zunächst beim Vater in Leer vorbeifahren werden - und wie lange wir uns dann dort aufhalten, das kann ich beim besten Willen nicht genau sagen. Es kann also spät werden - und der einzige sichere Weitertransport war dann ein Flixbus um 1h nachts, der dann 7h unterwegs sein sollte. Hört sich schon arg gruselig an.
Von Bielefeld fährt aber irgendein ICE, der wohl grade Sparpreise anbietet und auch ziemlich schnell ist - und wenn die zwei ab Emden gemeinsam mit einem Niedersachsenticket fahren, dann kostet die Fahrt für die zweite Person nur 5€ mehr, und plötzlich wurde diese Reisevariante selbst für den bis zur Selbstkasteiung sparsamen J zu einer attraktiven Variante.

Grundsätzlich finde ich es ja sehr positiv, dass die Kinder so sparsam sind. Ich habe mir bei der Erziehung auch viel Mühe gegeben, sie immer wieder auf preiswertere Alternativen für eine Wunscherfüllung hinzuweisen, bei J bin ich da aber unbestritten etwas übers Ziel hinausgeschossen.
Eine andere Erklärung für seine teilweise echt abstruse Sparsamkeit möchte ich nicht suchen.
Dabei ist er überhaupt nicht geizig, das ist etwas komplett anderes und das ist ein Vorwurf dem man ihm auf gar keinen Fall machen kann, die negativen Folgen seiner Sparsamkeit richten sich immer nur gegen ihn selbst, nie gegen andere, aber ihm fallen teilweise schon sehr krude Positionen ein, um auch die letzten 10 cent noch zu sparen.
Mittlerweile hat er immerhin einen Telefontarif mit Flatrate, weil die Telefonflat ohne Aufpreis dabei war. Als er aber noch im ostfriesischen Flachland lebte und dort mangels anderer erreichbarer Netzanbieter auf die Telekom angewiesen war, musste es natürlich der günstigste Tarif sein, weil eigentlich nur mobiles Internet wichtig war und Telekom ist schon teuer genug. In der Zeit war es dann immer ein Drama, wenn er wirklich aktiv jemanden anrufen musste, weil das ja extra kostete. Arzttermine zB konnte er deshalb immer nur am Wochenende vereinbaren, wenn er das familiäre Festnetzflatratetelefon benutzen konnte. Blöderweise haben die meisten Arztpraxen am Wochenende nicht geöffnet, Arztterminvereinbarungen waren ihm deshalb im Grunde nicht möglich, was dazu führte, dass ich einmal in einer Arztpraxis anrief und die dortige Arzthelferin bat, doch bitte meinen Sohn auf seinem Handy anzurufen, damit die Sache endlich mal voran ging.

Bis zu einem gewissen Grad kann ich ihn tatsächlich verstehen, ich bin ebenfalls sehr sparsam erzogen worden und achte bis heute bei allem, was ich so kaufe, immer noch sehr auf den Preis und gebe mir fast automatisch Mühe, nach Möglichkeit den günstigsten Preis zu finden, ohne dabei die Qualität zu verschlechtern, aber gleichzeitig habe ich auch allen drei Kindern immer wieder versucht zu erklären, dass Sparsamkeit nicht zwangsläufig Wunschverzicht bedeutet und dass man seinen eigenen Komfort auch durchaus bepreisen kann. Ich gebe allerdings zu, dass ich meine Stundenlöhne bei der Bepreisung meines Komforts heute ziemlich hoch ansetze, wohingegen J wahrscheinlich immer noch auf Mindestlohnbasis mit Abschlägen rechnet
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Mittwoch, 2. Januar 2019
Lüttje Neijjaar
Der zweite Januar heißt hier auf Borkum lüttje Neijjaar, "kleines Neujahr", weil man es langsam angehen lässt, mit dem neuen Jahr.
Viele Handwerker arbeiten noch nicht, sondern treffen sich zum Skatspielen und Biertrinken in den außerhalb des Dorfes liegenden Restaurants und verbringen dort den ganzen Tag.
Lüttje Neijjaar ist irgendwie so ein halber Feiertag, das gefällt mir gut.
Heute war auch noch tolles Wetter, das hätten wir gestern zum Anbaden gebraucht, aber nun ja, habe ich eben heute an der Promenade in der Sonne gesessen, die Ärmel hochgeschoben und beim Leute gucken Vitamin D getankt.

Das Bild passt jetzt nicht richtig zum Text, weil genau keine Leute drauf sind, das liegt aber nur daran, weil ich mir beim Knipsen noch nicht überlegt habe, was ich eigentlich schreiben will. Denn bis die Stelle vor meiner Bank tatsächlich mal kurzfristig menschenleer war, musste ich fast fünf Minuten warten, Landschaftsfotografie heute nur unter erschwerten Bedingungen. Grundsätzlich finde ich Bilder ohne Leute drauf ja schöner, aber heute war es schon arg voll am Strand und auf der Promenade, nun ja, dafür sieht man das schöne Wetter.

Im Vaterhaus war Post angekommen, neue Rechnungen der Ärzte und Krankenhäuser. Das Krankenversicherungssystem der Beamten ist ja ungleich komplizierter als das der Normalsterblichversicherten, denn eigentlich müssen die Beamten mit der Bezahlung der Rechnungen immer in Vorkasse gehen und dann hoffen, dass die Beihilfe und die Krankenkasse die eingereichten Rechnungen zügig erstatten. "Eigentlich müssten sie in Vorkasse gehen", weil, muss man nur so machen, wenn man sich als preußisch korrekter Beamter an die Zahlungsfristen auf den Rechnungen halten will.
Da ich ja nun kein preußisch korrekter Beamter bin, die Rechnung zudem ja noch nicht mal für mich sind, habe ich ganz entspannt überhaupt keine Skrupel, die Rechnungen erst dann zu bezahlen, wenn Beihilfe und Krankenkasse erstattet haben, vorher ist halt kein Geld da. Punkt.
Sehr positiv finde ich allerdings, dass sowohl die Krankenkasse als auch die Beihilfe mittlerweile eine App anbieten, mit der man die Rechnungen fotografieren und dann direkt online übermitteln kann. Das spart nicht nur Porto, sondern auch Zeit.
Während ich also heute die frisch eingetrudelten Rechnungen so nach und nach online den zuständigen Stellen zuleitete, habe ich mir überlegt, dass die Banken so ein System doch auch einführen könnten. Dann müsste ich zum Geldeinzahlen auch nicht mehr zum Schalter, sondern würde einfach die Scheine fotografieren und dann meinem Konto gutschreiben lassen. Dann würde ich auch die Arztrechnungen ohne Wartezeit schneller bezahlen.

K trägt seit einiger Zeit nur noch seine alte Brille. Er hat letztes Jahr eine neue, Brille bekommen, die nicht nur viel hübscher ist, sondern auch deutlich geänderte Sehstärken hat. Nach seiner eigenen Aussage, kann er damit deutlich besser sehen. Aber irgendwie tauchte die auf seiner Nase nicht mehr auf. Ich vermutete also, dass die Brille zwar nicht weg ist, aber halt grade nicht da.
Bei K ist nie irgendetwas weg, nur manchmal nicht griffbereit, weshalb er auch niemals nie etwas sucht, selbst seine Schlüssel, sein Portemonnaie oder seine Ausweispapiere nicht, "wird schon wieder auftauchen" ist sein Dauermantra, was mich komplett kirre macht, denn ich suche ständig und sofort, wenn irgendetwas mal grade nicht griffbereit ist - und wenn mein Schlüssel nicht da ist, wo er sein sollte, dann werde ich mittelschwer hysterisch. Das gleiche gilt für Portemonnaie und Handtasche, bevor ich nicht alle Dinge zusammenhabe, ist es mir unmöglich das Haus zu verlassen.
Da ich um Ks legere Grundhaltung weiß, fragte ich also nach und bot an, dass ich ja vielleicht mal schauen könnte, wo die neue Brille ist - es stellte sich aber heraus, dass sie tatsächlich nicht weg, sondern wirklich spontan griffbereit war. Auf mein erstauntes Fragen, weshalb er sie denn nicht trägt, bekam ich zur Antwort, dass er die alte auch mal wieder tragen wolle, damit beide Brillen gleichmäßig abgenutzt werden. - Ich glaube, diese Einstellung ist so sehr westfälisch, dass ich mir jeden weiteren Kommentar verkniffen habe
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Dienstag, 1. Januar 2019
Anbaden
Silvester hier auf Borkum ist eine ziemlich wüste Veranstaltung, ich bin fest davon überzeugt, dass eines Tages die gesamte Insel kentert, weil sich gegen Mitternacht gefühlt ca. 1 Millionen Menschen unten am Hauptstrand auf der Promenade versammeln (alle an einer Stelle), um das offizielle Höhenfeuerwerk der Kurverwaltung zu bestaunen, ab 22h ist da richtig Party.

Da aber blöderweise nicht nur die Kurverwaltung da rumböllert, (die machen das immerhin von relativ weit draußen vom Strand), sondern von den 1 Millionen Gästen locker 500.000 auch eigene Böller dabei haben und unbedingt abfeuern müssen, habe ich schon vor einigen Jahren beschlossen, dass ich mich aus der Veranstaltung ausklinke. Zu verraucht, zu gefährlich (ich hatte schon einen brennenden Böller in den Haaren, das stinkt vielleicht. Und gut für die Frisur ist es auch nicht. Zum Glück ist außer ein paar abgekokelten Haaren nichts passiert.) und überhaupt eben einfach nicht so meine Welt, ich habe ja eh ein zunehmend problematischeres Verhältnis zu den Touristen hier auf der Insel.

Wir haben Silvester deshalb mittlerweile schon traditionell ruhig begangen. C war noch hier, weil ihr ebenfalls nicht der Sinn nach Fete stand, J war gestern Mittag mit der Fähre aufs Festland gefahren, um in Oldenburg mit Freunden etwas ausgelassener zu feiern, er kam heute aber schon wieder zurück, ab Mittags waren wir also wieder zu viert.

Um 14h hatte die DLRG zum Neujahrsschwimmen aufgerufen, um 13.30h zog sich der Himmel zu, der Wind frischte auf, wir hatten gut 7-8 Windstärken und es sah insgesamt gar nicht mehr gemütlich aus, da draußen. Zu dem Zeitpunkt hatten C und ich aber schon beschlossen, dass wir das mit dem Anbaden dieses Jahr gemeinsam erledigen, letztes Jahr war ja nur C im Wasser gewesen, dieses Jahr wollte ich auch. Manchmal muss ein Mensch eben Dinge tun, die ein Mensch tun muss.

Wodrauf ich aber überhaupt keine Lust hatte, war die Riesenmenschenmeute am Hauptstrand, wo der DLRG das Spektakel veranstaltete. Das schlimmste am Anbaden ist nämlich nicht das Wasser selber, sondern die Wartezeit bevor man ins Wasser laufen darf, da steht man nämlich ziemlich lange im Schwimmzeug und mit nackten Füßen im kalten Wind rum, bis endlich alle Menschen, die mitmachen wollen, vernünftig zusammengesammelt sind.
Wen es interessiert, hier ist ein Video vom offiziellen Neujahrsschwimmen 2019
https://www.youtube.com/watch?v=oe7-CU26RAk&feature=youtu.be

Wir beschlossen deshalb, dass wir ja schließlich unseren eigenen Hausstrand haben und da wir beide nicht wirklich weit rausschwimmen wollten, fanden wir eine DLRG-Bewachung auch nicht so wichtig, wir haben deshalb unser eigenes Anbaden veranstaltet.

Die Jungs in der Familie hätten ja sooo gerne auch mitgemacht, haben sich dann aber für die wirklich wichtigen Aufgaben geopfert, J war für das Tragen und Festhalten der Ausrüstung (Handtücher, Bademantel) und der vor Ort ausgezogenen Anziehsachen zuständig und K bediente die Kamera, denn natürlich wollten wir unsere Tat auch vernünftig dokumentiert haben.
Die richtig verantwortungsvollen Aufgaben kann nur ein Mann erledigen, das sahen wir ein, deshalb haben C und ich das mit dem Wasser alleine erledigt.





C war gleich im Bademantel von zu Hause losgegangen, sie war deshalb deutlich schneller als ich mit Ausziehen fertig und rannte schon ins Wasser als ich grade erst die Hose auszog.



Einen Film dazu gibt es hier:
Anbaden

Das größte Problem war der Sandsturm, der zu der Zeit über den Strand fegte, auf der nackten Haut merkt man sehr schnell, wie sich "gesandstrahlt" anfühlt, ist echt schmerzhaft (extra für Sie getestet).

Auf Fotos kann man sich so einen Sturm immer schlecht vorstellen, aber die weißen Streifen sind wehender Sand. - Stürmisch schnell wehender Sand.
K hat es auch extra noch gefilmt
Sandsturm

Dieser Sand setzt sich dann überall fest, ganz los wird man ihn hier auf der Insel nie, aber als ich nachher zu Hause nur mal meinen Pulli auszog (den ich unter der Jacke getragen hatte), sah es so aus:


Ein bisschen gegrinst haben wir dann noch, weil wir nämlich von der Flut überrascht wurden. Zum Umkleiden haben wir uns einen Platz an der Strandbune gesucht, wo J mit dem Korb saß und unsere Klamotten bewachte (Hauptsächlich damit sie nicht wegwehten). Als wir ankamen, war das Wasser noch relativ weit weg, aber mit einmal war es dann doch da. Ich sprang mit nur einem Bein in der Hose grade noch rechtzeitig genug zur Seite, J zog leicht hektisch die Füße hoch, ist aber noch mal gut gegangen.



Insgesamt war es ein großer Spaß und wenn die Füße nach dem Bad wieder aufgetaut sind, bleiben sie anschließend auch wirklich richtig lange warm
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Montag, 31. Dezember 2018
Jahresrückblick 2018
Ich habe ja lange gezögert, ob und wenn ja, wie ich es mit so einem Fragebogen für den Jahresrückblick halte, aber dieses Jahr habe ich mich endlich mal aufgerafft und meinen eigenen Fragebogen entworfen, der für mich einfach besser passt als der Standardfragebogen, der ansonsten in Bloggerkreisen verwendet wird.
Eigentlich könnte ich unter "erstes Mal gemacht" jetzt auch eintragen "Fragebogen mit Jahresrückblick ausgefüllt", aber das schenke ich mir, weil zu offensichtlich.
Noch ist dieser Fragebogen natürlich keine Tradition, aber auch die älteste Tradition hat ja mal irgendwann angefangen. Und 2018 ist also das Jahr, in dem diese Tradition begründet wird:

Wie schnell ist das Jahr vergangen?
Unter 100 Tagen
Welche Farbe hatte das Jahr?
hellblau
Auf einer Skala von 1-10?
7-8
Zusammengefasst?
Gibt nix zu meckern


Familie:
Das letzte Kind hat Abitur gemacht und ist zum Studium endgültig ausgezogen.
Der Vater ist schwer krank und wird künftig in einem Seniorenheim wohnen.
Alle anderen: leben noch und ansonsten unverändert.

Häuser und Wohnen:
Die Firma, die mir CW als "Rente" hinterlassen hat, ist für 1 € verkauft worden, dafür bekam ich die Papiere ausgehändigt, um die Grundschulden auf der Immobilie in MG endlich löschen lassen zu können. Nach vier Jahren Gehampel endlich ein Schritt nach vorne.

Ich habe ein Mietshaus auf Borkum gekauft (naja, der Vertrag war schon letztes Jahr, aber seit diesem Jahr gehört es mir) und der schwierige Mieter ist nach drei Monaten ausgezogen, darüber habe ich mich sehr gefreut. Jetzt wohnen nur nette Mieter in dem Haus. Außerdem hat das Haus neue Fenster bekommen und ich habe das ganz alleine organisiert.
In der Wohnung in MG sind die Mieter über Nacht abgeschoben worden und haben ein Chaos hinterlassen - es sieht aber so aus, als ob ich schon eine neue Familie gefunden habe, die dort einzieht und das Chaos auch selber beseitigt. Innerhalb von drei Monaten also von "ganz schrecklich" bis zu "alles wird gut".
Das Haus, in dem ich auf dem Festland zur Miete wohne, ist zwischenverkauft worden und soll weiter verkauft werden. Ich habe mich entschieden, dass ich es nicht selber kaufen werde, damit wird das Wohnen in dem Haus zu einem Glücksspiel. (Ich habe mal nachgezählt: Mir ist in meinem Leben bisher schon dreimal wegen Eigenbedarf gekündigt worden, ich habe ganz wenig Lust auf ein viertes Mal, wir werden sehen, wie lange das gut geht.)

Pläne:
Ich möchte gerne ein neues Haus bauen, auf dem Festland, zusammen mit meinem Westfalenmann. Für 2019 möchte ich auf der Organisationsspur dafür ein großes Stück weiter kommen
Außerdem möchte ich die Immobilie in MG verkaufen und drücke mir gewaltig die Daumen, dass das 2019 endlich klappt.

Reisen
Wenn man als "Reise" die Zeiten definiert, wo ich in einem Hotel übernachtet habe:
Drei Tage Frankfurt
Zwei Tage Hamburg
Sonst nur zuhause.
Da ich grundsätzlich ja eher unreisig bin, fehlt mir da zum Glück aber auch nichts.

Zum ersten Mal gemacht:
In 2018 habe ich zum ersten Mal in meinem Leben an einem Barcamp teilgenommen, das war toll, hat Spaß gemacht und ich werde es 2019 ganz bestimmt wiederholen.

Häkchen auf der Bucketlist:
Ich war in der Elbphilharmonie (und nu ist auch gut, Bulletpoints auf der Bucketlist müssen schließlich nicht zweimal abgehakt werde, ich bin aber froh, dass ich dort war.)

Entdeckt und Spaß dran gefunden:
Podcasts. Nachdem ich lange damit gehadert habe, weil ich keinen Weg fand, Podcasts in meinen Alltag zu integrieren, bin ich mittlerweile bei allen Autofahrten begeisterter Podcasthörer
Meine aktuelle Empfehlungsliste:
Durch die Gegend von Christian Möller. Mittlerweile habe ich mich komplett durch alle alten Folgen gehört und freue mich, dass es jeden Monat eine neue gibt.
Meine Lieblingsfolgen bisher sind
Judith Holofernes,
Juli Zeh und
Robert Habeck

Und die Folge mit Gregor Gysi hat mir deshalb gefallen, weil ich seitdem Gregor Gysi in einem völlig neuen Licht sehe. (Ich fand Gregor Gysi immer eine ausgesprochen faszinierende Persönlichkeit und hätte ihn immer als erstes genannt, auf die Frage: Mit welchem Prominenten würdest du gerne mal essen gehen. - Nach dieser Podcastfolge bin ich kuriert, jetzt würde ich immer Robert Habeck wählen.)

Außerdem habe ich alle Podcastfolgen von Vanessa Giese und Christian de Vries gehört und mich darüber gefreut, dass es Leute gibt, die einfach nur so, ohne kommerzielles Interesse, einen Podcast aufnehmen, in dem sie sich über allgemeine Themen unterhalten und das Ganze genau so rüberbringen wie es heißt:
Ein Mann.
Eine Frau.
Ein Gespräch.

Mir macht es Spaß, zwei Leuten, die sich unterhalten, zuzuhören, weil sie keines der k.o. Kriterien, die bei mir für ein schnelles Abschalten eines Podcastes sorgen, erfüllen.
Ich mag die Stimmen, die Tonlage und den "Nichtslang" (es gibt Leute, denen kann ich schon nur wegen diese k.o. Kriterien nicht länger als fünf Minuten zuhören. Ich bin da vielleicht etwas empfindlich, aber Stimme, Tonlage und Slang müssen passen, sonst lasse ich die Geräusche nicht an meine Ohren.)
Und sie reden keinen albernen Dünnschiss, verfallen nicht in langweilige Selbstbeweihräucherung, besprechen keine nerdigen Randthemen, verbreiten aber auch keine plattgebügelten Alltagsklischees, kurz, sie unterhalten sich einfach über die Dinge, die ich auch interessant finde, und dann macht das Zuhören Spaß.

Ich habe auch noch reichlich andere Podcasts gehört, da war aber keiner bei, den ich empfehlen würde, eine Negativliste ist aber auch nicht mein Ding, also lassen wir die alle einfach unerwähnt.

Gesundheitliche Veränderungen:
Augen: Ohne Gleitsichtbrille geht gar nix mehr, ich scheine aber drei verschiedene Stärken zu brauchen, je nach Tagesform, die neuen Werte aus 2018 sind wieder weniger stark, machen aber nicht an allen Tagen gleich scharf.
Ohren Bisher noch keine Ausfälle beobachtet (aber vielleicht höre ich es auch nur nicht……)
Unfälle Mein Sturz vom Fahrrad, das mich beim Aufsteigen abwarf, Folgen: Ein gebrochenes Handgelenk und eine durchtrennte, genähte Oberlippe,
außerdem:
Mittelfinger geklemmt letzte Woche, aktuell dunkelblauer Fingernagel, möchte jemand Fotos sehen?
Neue Krankheiten Naja, diese blöde Schleimbeutelgeschichte in beiden Hüften hat im Januar begonnen und wird nicht besser, mit Pech ist da mittlerweile auch irgendwas mit dem Herzen, ich hatte bisher aber noch keine Zeit, zum Kardiologen zu gehen
Sonstiges Die Schilddrüse ist gut eingestellt und muckt sich nicht, insgesamt kann ich aber feststellen: Ich finde Altwerden Scheiße


Optische Veränderungen:
Gewicht unverändert, aber immerhin unverändert. Nachdem es die letzten 10 Jahre jedes Jahr mehr wurde, habe ich es jetzt endlich geschafft, es zum Stillstand zu bringen. Seit April relativ konsequentes Teilzeitfasten, was zwar nicht zu einer Abnahme führte, aber eben immerhin zu einem Stillstand.
Haare Farbe unverändert ehemals Natur, dafür genau ein Jahr länger, habe nichts mehr abschneiden lassen
Sonstiges s.o. - ich finde Altwerden Scheiße

Finanzen, Veränderung zum Vorjahr:
regelmäßiger Zufluss mehr
regelmäßiger Abfluss gleich
variable Ausgaben gleich
Gesamtvermögen mehr (logisch)
Besondere Anschaffungen naja, das Mietshaus und dann die Fenster für das Haus waren schon teuer, aber irgendwie zählt das eher als Investition, oder? Anschaffungen für den Verbrauch - hmm, irgendwie fällt mir nichts Bemerkenswertes ein. (Geschenke ignoriere ich jetzt mal unauffällig)
Wir haben auf Borkum eine neue Spülmaschine bekommen und das Büro-Kaminzimmer umgeräumt und deshalb die Büroeinrichtung aktualisiert. Zum ersten Mal seit 10 Jahren haben wir jetzt hier beide wirklich sehr gut nutzbare Arbeitsplätze.

Uns sonst noch so:
K hat die Theorieprüfung für den IFR-Schein bestanden, mit der praktischen Ausbildung hat er allerdings noch nicht mal angefangen
Ich habe im Sommer das erste Mal seit über 34 Jahren einen selbstverschuldeten Autounfall produziert
J hat als Jahrgangsbester mit 1,1 sein Abitur bestanden und anschließend eine bezahlbare Wohnung in Berlin gefunden
Ich habe Ks Familie kennengelernt. Nach über 10 Jahren Zusammenleben sind wir immerhin schon so weit.
Ich habe eine neue, eigene Mobiltelefonnummer, die ich allerdings erst in sechs Jahren ausschließlich nutzen werde. (Bisher läuft ja alles über das Büro, aber ich fange schon an, mich auf den Abschied vorzubereiten und eine eigene Mobilnummer erscheint mir da als ein wichtiges Feature. Die, die ich jetzt habe, war grade frei und dazu besonders hübsch, da habe ich einfach mal zugegriffen.)
Und schließlich: Ich habe ein weiteres Jahr mit dem täglichen Tagebuchbloggen durchgehalten, so ganz alleine für mich bin ich damit schon sehr zufrieden
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