anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 16. August 2018
Von gutem und von schlechtem Essen
Unsere heutige Abend Beschäftigung:


Interessanterweise haben wir in den vier Wochen auf Borkum genau zweimal selber gegrillt, davon einmal mit velen Leuten zu Js. Geburtstag und nur einmal in der stand by Version als Abendessen.
Außerdem waren wir einmal beim Onkel zum Grillen eingeladen.
Wenn ich das jetzt so memoriere, finde ich es vor allem deshalb interessant, weil wir in den Wochen davor, gefühlt ständig gegrillt haben und knapp sind wir wieder in Greven, wirft K den Grill auch wieder an.
Ich weiß wirklich nicht, warum wir auf Borkum nicht öfter gegrillt haben, aber vielleicht war’s tatsächlich einfach zu warm, wir haben insgesamt ja auch viel weniger gegessen.

Ist ja auch egal, heute haben wir auf alle Fälle wieder gegrillt und zwar als schnelle und unkomplizierte Version eines Abendessens.
Als ich gegen 18:30 Uhr mit K telefonierte und wir überlegten, was wir heute Abend essen könnten, ob wir essen gehen sollen oder etwas selber machen, meinte K nach einigem hin und her, (und nachdem er feststellte, dass unser Lieblingsgrieche immer noch Sommerferien macht, Frechheit, was fällt dem ein?), dass er auch einfach schnell ein bisschen Fleisch und Brot einkaufen könne und dann schmeißen wir den Grill an. Ich habe ihm dann noch eine Zucchini auf die Einkaufsliste gesetzt, Pilze, Paprika, Grillkäse und Zwiebeln hatten wir sowieso im Haus, und so gab es heute Abend dann erst Gemüse- und anschließend Hähnchenspieße vom Grill, dazu Kräuterbutter-Baguette mit Knoblauchbutter (Hört sich an wie: als ein Wagen blitzeschnelle langsam um die Ecke fuhr, ist aber ernst gemeint, die Kräuterbutter-Baguette kaufen wir fertig abgepackt zum Aufbacken im Backofen und streichen dann noch extra Knoblauchbutter drauf.)
Insgesamt ein schnelles Essen, wenig Vorbereitungsaufwand und trotzdem sehr lecker.

Als wir neulich beim Onkel zum Grillen eingeladen waren, war auch gerade seine Tochter samt Schwiegerfamilie zu Besuch und die hatten das Grillgut besorgt und die Salate vorbereitet.
Wir waren schon häufiger beim Onkel grillen, sonst ist er ja alleine und hat deshalb immer selber das Fleisch eingekauft und die Salate vorbereitet, und bisher war es immer sehr, sehr lecker. Dafür, dass er bis 2012 in einer klassischen Hausfrauen-Versorger Ehe gelebt hat und als Mann die Küche maximal als Durchgangsraum zum Esszimmer betreten hat, bin ich immer wieder erstaunt, wie schnell und vor allem wie gut er kochen gelernt hat und wie problemlos er sich nicht nur selber, sondern auch regelmäßig Gäste versorgt.
Diesmal war er aber nur der Grillmeister und hatte nichts mit den Vorbereitungen zu tun.
Tja, was soll ich sagen, aber es ist faszinierend, was es für ungenießbare Methoden gibt, Kartoffelsalat, grünen Salat und Gurkensalat herzustellen und wie man es schafft, Fleisch zu kaufen, das selbst mein Onkel, als wirklich begabter Grillmeister, nur als gegrillte Schuhsohlen servieren kann.
Meine Schwester war auch mit eingeladen und unsere Geschmäcker sind in vielen Bereichen schon sehr anders. K, der natürlich auch dabei war, ist als echter Westfale eigentlich vor kaum was fies und mag viel viel mehr Sachen als ich. Dass ich echt picky bin beim Essen, ist bekannt, in diesem Fall waren wir uns aber tatsächlich zu dritt einig, dass wirklich nichts von dem, was an diesem Abend angeboten wurde, auch nur annähernd genießbar war. Der Kartoffelsalat schwamm in einer ekligen gelben Mayonnaise-Sauce mit viel Curry, die angeblich selbst gemacht war, was ich sofort glaube, weil jeder industrielle Hersteller, der so einer Sauce versucht zu verkaufen, sofort pleite wäre.
Der grüne Salat war wahrscheinlich mit Essig-Essenz angemacht, dafür schmeckte der Gurkensalat nach gar nichts. Noch nicht mal nach Gurken.

Und für diese Salatorgie standen Tochter samt Schwiegermutter den halben Tag in der Küche und wollten entsprechend gelobt werden.
Es ist wirklich erstaunlich, was sich manche Menschen mit viel Mühe zusammen kochen, sich dann ernsthaft einbilden, es wäre lecker und sich beschweren, dass die Leute nicht genug gegessen haben.
Wie sagt man dann maximal höflich, dass man leider nichts von dem, was angeboten wird, auch nur im entferntesten genießbar findet und man deshalb freiwillig sofort und spontan auf Nulldiät geht und dass man das, was man probiert hat, leider wieder rausspucken möchte.
Ist ein echtes diplomatisches Problem, ich habe es elegant an K delegiert und einfach den zu viel aufgetanen Kartoffelsalat von meinem Teller auf seinen geschoben. Zum Glück hatte ich den grünen Salat noch gar nicht probiert, da reichte mir einen Blick auf das Gesicht meiner Schwester als Warnung, die geschmacklosen Gurken konnte man immerhin ohne Würgereiz runterkriegen.

Ich erinnere mich an ein anderes katastrophales Essen, da war ich gemeinsam mit zwei Freundinnen bei einer dritten Freundin eingeladen, die extra für uns gekocht hatte (Käsespätzle und grünen Salat, bis zu dem Zeitpunkt hätte ich geschworen, dass man bei Käsespätzle und grünem Salat genau gar nichts falsch machen kann), das Essen schmeckte aber do grausig, dass wir drei eingeladenen Gäste uns heimlich auf dem Klo trafen und gemeinsam überlegten, wie wir das Essen verschwinden lassen können, ohne dass es zum Eklat kommt. Seit dem Tag hatte ich übrigens auch Verständnis für die Kinder, die laut Klageberichten ihrer Mutter immer so schrecklich nörgelig beim Essen seien, wer kann ihnen das verdenken, wenn die Mutter immer so kocht
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Dienstag, 14. August 2018
Kochbuchmengen
Mein Tag war heute durchgängig bestimmt von großer Müdigkeit. Es fällt mir tatsächlich sehr schwer, wieder Mit Wecker aufzuwachen, irgendwie gelang es mir heute den gesamten Tag nicht wirklich wach zu werden.
K war schon um 5h wach und aufgestanden, da er heute seine letzte Theorieprüfung für den IFR-Schein auf dem Programm hatte und deshalb spätestens um 9:00 Uhr in Braunschweig sein musste.
Er sagt, es ist gut gelaufen und er hat ein sehr gutes Gefühl, so dass ich davon ausgehe, dass das tatsächlich alles geklappt hat und er endlich, endlich mit dieser lästigen Theorie fertig ist. Immerhin hat er vor anderthalb Jahren damit angefangen, nach drei Monaten aber keine Zeit mehr gehabt, unterbrochen und es dann in den Osterferien wieder von vorne begonnen.
Aber jetzt ist es hoffentlich endlich abgehakt, dann folgen jetzt die Praxis Schulungen und irgendwann hat er dann den kompletten IFR-Schein und wir können sogar fliegen, wenn das Wetter schlecht ist. Das ist dann wirklich sehr praktisch.

Als ich nach Hause kam, wartete schon ein Riesenbücherpaket auf mich, ich bin letzte Woche in einen Bücherkaufrausch gefallen und habe rebuy aufgekauft. Hauptsächlich habe ich Kochbücher bestellt, mir hat das Kochen und vor allem das Kochbuch schmökern in den letzten vier Wochen so viel Spaß gemacht, dass ich dringend noch mehr Kochbücher haben wollte. Vor allem von Sebastian Dickhaut habe ich jetzt circa zehn Bücher bestellt, der gefällt mir einfach ausgesprochen gut als Kochbuchsutor, ich mag seine Rezepte und ich mag seine Art, die Zubereitungsmethoden zu beschreiben, er benutzt eine angenehme Mischung aus erklärter Technik und Pragmatismus, genau mein Geschmack.
Und „Backen für Dummies“ habe ich mir gekauft, weil ich hoffe, dass in diesem Buch endlich die chemischen Zusammenhänge erläutert werden, die mir beim Backen bisher noch nicht klar sind und die mir auch mein Chemikerkind bisher nicht sinnvoll beantworten konnte.
Außerdem war noch ein Kochbuch über Molekularküche dabei, finde ich sehr spannend, muss ich dringend ausprobieren.
Für heute bin ich mit dem Tag aber fertig, ich werde jetzt einfach der Müdigkeit nachgeben und ins Bett gehen
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Dienstag, 14. August 2018
Erster Montag seit vier Wochen
Heute war ja nicht nur Montag, heute war mein erster Bürotag seit vier Wochen. Interessanterweise war es längst nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte. Im Gegenteil, es war eigentlich sogar ganz nett. K sagt zwar immer „ganz nett“ ist die kleine Schwester von „Scheiße“, aber in Summe war es wirklich völlig o. k., oder anders ausgedrückt, eben längst nicht so schlimm wie erwartet.
Das lag vor allem natürlich auch daran, dass kaum Menschen da waren, allein in meiner Abteilung, in der normalerweise heute neun Leute hätten anwesend sein sollen, waren nur drei da (mich eingeschlossen) alle anderen waren entweder krank oder haben Urlaub.
Wenn man so ganz in Ruhe gelassen, langsam und friedlich wieder reinkommen kann und nicht im fünf Minutentakt jemand auf der Matte steht und irgendetwas von einem will, sich über irgendetwas beschwert, irgendetwas nicht verstanden hat, für irgendetwas eine Einweisung braucht, dann ist arbeiten gar nicht so schlimm.
Und gefühlt habe ich sogar eine Menge geschafft, zumindest alle dringenden Sachen, die unbedingt heute fristgebunden erledigt werden mussten, sind auch tatsächlich rausgegangen.
Ich habe ein sehr konstruktives Telefongespräch mit dem Finanzamt geführt (manchmal trifft man da echt auf nette Leute) und ein anderes, sehr nettes Telefongespräch mit einem neuen Kollegen in unserer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, es ist toll, wenn man neue Kollegen kennen lernt, mit denen man sofort einen Draht hat.
Heute Abend habe ich im Fernsehen dann einen Film in der ARD gesehen, Monsieur Claude und seine Töchter, und war ganz fasziniert von der Leichtigkeit, mit der dieser Film die Absurdität des verallgemeinernden Integrationsanspruchs aufgezeigt hat.
Mittlerweile macht mich diese immer wieder wiederholte Forderung nach Integration bzw. die umgekehrte Beschwerde, über existenten Rassismus=Ausgrenzung von anderen nur noch böse.
Wenn ich mir diese Mengen an #metwo Beiträgen ansehe, möchte ich nur noch auswandern. Dorthin, wo es keine Menschen gibt, wo deshalb niemand sich darüber beklagen kann, dass er ausgegrenzt wird.
Denn nur wer ganz alleine lebt ist wirklich frei und muss sich keine Sorgen machen, dass er von irgendjemandem angefeindet wird, weil er anders ist.

Mich macht das deshalb so böse, weil ich mein Leben lang schon immer anders war und weil ich oft genug ausgegrenzt wurde und regelmäßig das Gefühl hatte, nicht dazuzugehören, aber weil ich natürlich ein weißes Mädchen bin, nennt sich das nicht Rassismus der anderen, sondern ich habe Probleme, mich sozial anzupassen.
Merkste selber, nich?
Hätte ich irgendwie einen ausländischen Hintergrund, könnte ich vollständig problemlos permanent die große #metwo Integrationskeule schwingen, habe ich aber nicht und deswegen bin ich selber schuld. Beziehungsweise ich jammere vor allem deshalb nicht, weil ich ja auch denke, es ist mein Problem.
Und weil ich denke, dass man einfach damit leben muss, dass man nicht überall sofort mit offenen Armen aufgenommen wird, wenn man neu in eine Gruppe kommt. Das ist einfach ein ganz normales menschliches Verhalten.
Der Film, den ich heute Abend gesehen habe, der hat mir deshalb so gut gefallen, weil er so deutlich machte, dass jeder Mensch "rassistische" Grundveranlagungen hat, denn jeder hat ja ein Menschenbild, das von ihm und seiner eigenen Person als "positivem Normalzustand" ausgeht.
Außerdem ist niemand pauschal daran interessiert, Fremde in seine eigene Gruppe zu lassen. Vor allem keine Fremden, die sich aufdrängen, die anstrengend sind oder gar Besserwisser. Das war jetzt kein Thema des Films, aber das halte ich für eine ganz normale Erkenntnis über den menschlichen Charakter. Denn im Grunde sind doch die allermeisten Menschen zunächst mal an ihrem eigenen Wohlergehen interessiert, und in meinem minikleinen subjektiven Mikrokosmos habe ich bisher ja sehr gut gelebt, jetzt kommt ein Fremder von außen - na, ist doch klar, dass der eine potentielle Gefahr darstellt, weil er mir etwas wegnehmen könnte. Freunde, Bequemlichkeit, Ansehen, was man halt so braucht, um zufrieden durchs Leben zu kommen.

Als Kind konnte ich nicht in den katholischen Kindergarten gehen, da ich evangelisch war, die wollten keine Ketzer, heute hieße das Rassismus und würde mit bösen #Hashtags angeprangert.

Auf Borkum dagegen bin ich weitestgehend akzeptiert, weil meine Vorfahren von der Insel stammen. Dort mag man allerdings erst recht keine Fremden, und schon Leute, die aus Emden kommen, sind ja keine echten Insulaner, und werden deshalb ausgegrenzt. Das ist dort schon immer so gewesen, und ist auch heute noch so, ich habe schon immer ein bisschen darüber gegrinst, wenn man zB über Familie XY redete und dann hieß es: Ja, aber die Erna, die ist ja nicht von hier, die kommt irgendwo vom Festland. Zu dem Zeitpunkt war Erna dann 85 Jahre alt, mit 20 Jahren auf die Insel gekommen und hatte dort geheiratet. Würde Erna einen Twitteraccount haben, könnte sie sich schrecklich darüber beschweren, dass sie auch nach 65 Jahren noch nicht dazugehört. Oder gilt das nicht?
Darf man zwar Deutsche vom Festland problemlos ausgrenzen, aber ausländische Flüchtlinge müssen zwingend integriert werden, weil sich das so gehört?
Und ja kein falsches Wort sagen, sonst hat schon wieder eine arme, unschuldige Seele ein Trauma fürs Leben, weshalb ja dieser #metwo-Hashtag so wichtig ist, weil man endlich mal drüber reden kann?

Und was ist mit all den anderen Leuten, die nicht wegen ihrer Hautfarbe oder ihrer Herkunft oder ihres Geschlechtes oder ihrer sexuellen Vorlieben oder ihrer Behinderung (ich glaube, jetzt habe ich die meisten, die sich bisher mit Hashtag beschwert haben, oder?) ausgegrenzt werden? Was ist mit den Rothaarigen oder den Krussellockigen oder den zu Dicken oder zu Dünnen oder denen, die nicht hübsch genug sind oder seltsame Eltern hatten oder einfach nur zu wenig Geld haben? Es gibt ganz bestimmt 82,5 Millionen Gründe Menschen in Deutschland auszugrenzen - nämlich für jeden Bewohner mindestens einen und natürlich ist das nicht nett und für den jeweils Betroffenen mal gleich gar nicht, aber wenn die öffentliche Beschwerderitis in diesem Tempo weitergeht, dann muss man sich nicht wundern, wenn sich ganz normale 08/15 Durchschnittsmenschen intellektuelle Alternativen suchen. Denn grade diejenigen, die andere ausgrenzen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit selber auch ausgegrenzt, von nix kommt nix.

Der Film im Ersten hat mir heute so gut gefallen, weil er so deutlich zeigte, dass natürlich auch all die Gruppen von Menschen, die man klischeemäßig besonders gut ausgrenzen kann, ihrerseits wiederum die Masse der "anderen" Bevölkerung ausgrenzt.

Und ich frage mich dann immer, warum darf man das nicht? Was ist so schrecklich verkehrt daran, manche Menschen einfach nicht zu mögen und zu sagen: nein, mit dir möchte ich einfach nichts zu tun haben.

Je mehr wir mangelnde Integration vor allem auf der sprachlichen Ebene anprangern, umso mehr wird sie wahrscheinlich schon aus Trotz ausgelebt, ich merke es ja bei mir selber.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich als Kind mal ganz alleine in Wald gegangen bin, um dort ungehemmt und vor allem ungestört und unverboten stundenlang alle umstehenden Bäume auf das sprachlich gröbste zu beleidigen. "ScheißeScheißeScheiße" - dreimal ganz schnell und ganz laut gebrüllt - tolles Gefühl.
Und neulich habe ich mich dabei ertappt, wie ich dachte, ich könnte doch mal wieder "Neger" sagen, besser noch "NegerNegerNeger" - einfach nur so, weil es verboten ist
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Montag, 13. August 2018
Zurück
auf dem Festland, k.o., müde und leicht deprimiert, weil wegen keine Lust auf Arbeit, aber erfahrungsgemäß ruckelt sich das nach circa einer Woche wieder ein und dann bin ich im Trott und es ist alles nicht mehr so schlimm.
Wir hatten ja gestern schon gut vorgearbeitet, so dass das Hausputzen heute überschaubar blieb, zumal J ja auf Borkum bleibt und das Haus deshalb nicht komplett stillgelegt wird. Da ich in den letzten vier Wochen aber hauptsächlich Urlaub und damit wenig Alltagsputzen ausgelebt habe, war es nun durchaus nötig, wenigstens einmal alles gründlich zu saugen und zu wischen. Die Bäder hatten es auch nötig, aber jetzt ist wieder alles schön und vor allem aufgeräumt. Ich finde es immer wieder erstaunlich, in was für einem Tempo ich im gesamten Haus überall irgendwelchen Kram verteile. So gesehen ist meine Pendelei zwischen zwei Haushalten schon sehr praktisch, zwinge ich mich dadurch doch selber, regelmäßig aufzuräumen.
Sonst hat auch alles gut geklappt, wir haben die letzte Fähre nach Eemshaven genommen und unseren obligatorischen Stop bei McDov in Appingedam gemacht, geht doch nichts über liebgewonnene Rituale.

Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem Windradflügel vorbei, der zur Reparatur oder zum Weitertransport oder was weiß ich, auf alle Fälle der auf dem Boden lag und wenn man so dicht dran ist, an so einem Windradflügel, dann bemerkt man erst mal, wie gigantisch groß die Dinger tatsächlich sind.



Am Kai dahinter lag ein Schiff mit Nase



Wir sind extra noch einen Schlenker gefahren, damit ich es gut fotografieren kann, denn K meinte, das ist doch bestimmt was für deinen Blog.

Das Grevenhaus erwartete uns mit kuscheligen 28° Innentemperatur, draußen sind es aber zum Glück nur 19°, jetzt lüften wir seit 2 Stunden und haben es immerhin schon auf 24° runtergekühlt.

J hat seine Studienplatzzusage für Pharmazie in Berlin, damit sind jetzt alle drei Kinder in ihren Wunschstudiengängen an ihren Wunschunis angekommen, wieder ein Haken mehr auf der Checkliste zur Erlangung der Unabhängigkeit
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Sonntag, 12. August 2018
Letzter Ferientag
Heute war der letzte Ferientag, denn morgen steht ja außer Fahrt aufs Festland auch Hausputzen und Zusammenpacken auf dem Programm, das ist tagesfüllende Arbeit und damit ganz sicher kein Ferientag mehr.
Deshalb haben wir es heute urlaubsmäßig noch einmal richtig krachen lassen und sind erst am späten Nachmittag aufgestanden. Wie als hätten wir es bestellt, war ja das Wetter auch so passend schlecht, dass man das sogar ohne besonders schlechtes Gewissen tun konnte.
Aber irgendwann sind wir dann doch aufgestanden, weil ich mir überlegt habe, dass es doch vielleicht eine kluge Idee ist, das Thema Hausputzen auf zwei Tage zu verteilen, weshalb wir einen Teil bereits heute erledigt haben und insgesamt ist das jetzt ein richtig gutes Gefühl. K hat in der ersten Etage alles einmal richtig gründlich gesaugt, inklusive Wände und Decken, anders wird man den Spinnen hier im Haus nicht Herr.
Ich habe derweil die gesamte Wäsche erledigt und begonnen, die Küche sauberzumachen. Eine Hälfte ist jetzt gründlich geputzt, alle offenen Lebensmittel sind in luftdicht schließende Dosen verpackt und anschließend habe ich den Kühlschrank aufgeräumt und das gesamte vorhandene Gemüse zu einem großen Blech Ofengemüse verschnibbelt. Der Kühlschrankinhalt ist jetzt durchaus überschaubar.
Außerdem habe ich meinen Kleiderschrank aufgeräumt und alle Klamotten, die ich wieder mit nach Greven nehmen möchte, in eine Tasche gepackt, morgen kann ich mich dann den ganzen Tag damit beschäftigen, was ich noch unbedingt mitnehmen will, aber ich denke, das meiste ist schon geschafft
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Freitag, 10. August 2018
Endzeitstimmung
Es geht zu Ende.
Die freie Zeit.
Die Zeit ohne Zwänge, die Zeit ohne Menschen und vor allem die Zeit mit dem ungehinderten Ausleben meines natürlichen Biorhythmus.
Ich glaube, was mich am meisten stört an der Aussicht, dass ich ab Montag wieder ins Büro gehen muss, ist das Aufstehenmüssen. Und dabei habe ich, verglichen mit den meisten anderen Menschen, sowieso einen Traumjob, was die Flexibilität der Arbeitszeiten angeht. Aber um einen normalen 8h Arbeitstag so in die 24h eines üblichen Wochentages zu integrieren, dass man am Ende tatsächlich 40h in der Woche gearbeitet hat - da bleibt einem gar nichts anderes übrig als irgendwann zwangsweise aufzustehen, sonst kommt sich das einfach nichts aus. Für diese 40h bleiben ja genau genommen auch nur 4,5 Tage, denn am Freitag möchte ich ja auch gerne deutlich früher Schlussmachen, und wenn ich am Freitag nur einen halben Tag, also vier Stunden arbeiten möchte, dann muss ich an den anderen Tagen ja schon neun Stunden arbeiten, damit es insgesamt wieder passt. Plus Mittagspause, die man als Zwangspause auch dann nicht ausfallen lassen kann, wenn man gar keine Mittagspause macht, bedeutet das, dass ich jeden Tag 9,5h im Büro verbringen muss - und wenn ich erst um 12h erschiene (was meinem natürlichen Biorhythmus sehr entgegen käme), dann wäre ich erst gegen 21.30h mit der Arbeit fertig, und das ist dann selbst mir zu spät. Es bleibt so wenig vom Tag übrig, weil man die Hälfte des Tages ja schon am Morgen durch Ausschlafen und Rumtrödeln verplempert hat. Das sind zwar angenehme Beschäftigungen, aber wirklich zufrieden machen sie einen auch nicht, zumindest nicht auf Sicht.
Ich beginne deshalb meist so gegen 9.30h im Büro, was bedeutet, dass ich regulär schon bis 19h bleiben muss, was zwar nicht grottenspät ist, aber doch spät genug, als dass man dann mit dem Rest des Tages auch nicht mehr viel anfängt und gleichzeitig bin ich zähneknirschend und grummelnd für 9.30h als Büroanfangszeit schon um 8h aufgestanden.
Ich werde nie verstehen, wie andere Leute es schaffen, noch Platz für private Hobbies in ihrer Freizeit zu haben. (Welche Freizeit?)

Aber hilft nix, heute war der letzte Urlaubstag, ab Montag ist wieder Bürofestland dran. Immerhin ist es hier so weit abgekühlt, dass ich mich nicht titschwitze, beim Haus putzen vor der Abfahrt
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Freitag, 10. August 2018
Unwetter?
Es ist ja nichts anstrengender als auf einen angekündigten Weltuntergang zu warten, der nicht kommt.
Laut aller Wettervorhersagen, Apps und anderer Weissagungen werden hier an der Nordsee Gewitter mit Orkanboen in Windstärke 12 erwartet. Vulgo also Weltuntergang, weshalb wir heute Vormittag schon mal das Außengelände wetterfest aufgeräumt haben.
Es passierte aber nix. Deshalb haben wir uns überlegt, am sichersten zwingen wir das Schicksal, wenn wir jetzt einfach schwimmen gehen. Eigentlich also eine totsichere Sache, klappte aber auch nicht. Das Wasser war zwar schon arg kabbelig und wir waren auch relativ alleine im Meer, aber die DLRG-Wächter standen brav am Strand und ließen uns gewähren, der Weltuntergang blieb aus.
Irgendwann fing es auch tatsächlich an zu regnen, der Wind hielt sich aber in Grenzen und es war immer noch ziemlich warm.
Deshalb von hier kein Unwetterbericht, sondern nur ein ausdauerndes Warten auf Abwechslung
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