anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 17. Juli 2018
Perfektes Timing
So langsam mache ich mir ja Gedanken, dass in den letzten Tagen alles rundum perfekt läuft und ich wirklich an gar keiner Stelle etwas zu meckern oder zu verbessern habe. Das kann ja nicht lange gut gehen.
Aber heute ist noch alles gut gegangen, um nicht zu sagen, das Timing aller Ereignisse war einfach nur perfekt.
Letzte Woche hat K. online einen neuen Herd gekauft und nach Borkum liefern lassen. Die Entscheidung, endlich einen neuen Herd zu kaufen und sich nicht mehr über den alten zu ärgern, war als solches schon prima. Bei dem alten löste sich ja nicht nur die Beschriftung immer wieder in Nichts auf, (zuletzt 2016 aufwendig refurbished, mittlerweile aber schon seit längerem wieder komplett verblasst), sondern in letzter Zeit streikten auch immer mal wieder einzelne Gasflammen und wirklich zuverlässig funktionierten zum Schluss nur noch zwei.
Fand ich ziemlich anstrengend, wenn man eigentlich einen fünf-flammigen Herd hat, den man vor allem deshalb hat, weil man auch regelmäßig auf vielen Flammen kochen will.
Endlich einen neuen Herd zu kaufen, hatten wir uns nun schon vor einiger Zeit überlegt und deshalb auch schon einen Herd ausgesucht, von dem wir annahmen, dass er sehr gut in die Küche passen wird. Ich wollte gerne bei Gas bleiben, in Greven habe ich Induktion, aber irgendwie finde ich Gas schöner. Und da der Anschluss ja nun schon vorhanden war, erschien es uns am einfachsten, einen ähnlichen großen Gasherd als Ersatz zu kaufen. "Range-Cooker" heißen die Dinger, habe ich gelernt, als ich danach gegoogelt habe.
Ausgesucht habe ich schließlich so einen Range-Cooker im Nostalgielook, innen moderne Technik, außen auf Vintage getrimmt, gefiel mir gut.
Es gab mehrere Händler, die den online anbieten, aber die allermeisten schreiben unter Versandbedingungen: "Keine Lieferung auf die Inseln". - Das ist blöd, kommt aber häufig vor. K. hat dann so lange gegoogelt, bis er schließlich einen Händler fand, der das Teil nicht nur zu einem sehr günstigen Preis, sondern auch ohne Insellieferbeschränlung anbot und dort hat er den Herd dann letzte Woche gekauft.
Angeblich ist der Herd bereits am Samstag zugestellt worden, was blöde gewesen wäre, denn wir sind ja erst Samstagabend spät gekommen, aber üblicherweise bezieht sich der Zustellhinweis in der Sendungsverfolgung immer nur auf die Übergabe an den örtlichen Inselspediteur - und der erschien dann heute morgen um 8h, was wirklich ein perfekter Zeitpunkt war, denn erstens war J. noch zu Hause und konnte mit anfassen, so dass der Herd gleich bis in den Flur geliefert wurde (und nicht nur bis Bordsteinkante, was bei einem knapp 100kg Teil ja auch immer noch so ein extra Twist ist) und außerdem war es so früh, dass ich mit meinem Anruf beim örtlichen Installateur noch in seine Tagesplanung kam, so dass gegen Mittag bereits ein Mitarbeiter erschien, der mir den Herd sofort anschloss. Bis zur Ankunft des Mitarbeiters hatte ich genug Zeit, den Herd komplett aus der Transportkiste zu schälen, so dass die Installation selber dann in 20 Minuten erledigt war. Die Anschlüsse des alten Herdes passten genau, kein neues Material, keine Behinderung, es lief.
Und als extra Krönung passt das Timing auch wirklich zu dem bestellten Sperrmülltermin, denn der ist morgen.
Gestern hatten wir ja schon den Schuppen aus- und aufgeräumt, jetzt konnte ich noch den alten Herd sofort mit entsorgen, das gefällt mir schon alles wunderbar, wenn das so glatt läuft.
Dann riefen auch noch die Abfallwirtschaftsbetriebe des Kreises Leer an, weil sie wissen wollten, ob ich über den Termin informiert wurde, dort konnte ich mir sofort bestätigen lassen, dass ich einen Gasherd auch mit an den Sperrmüll stellen darf, und den Termin selber natürlich auch bestätigen.
Lohnen tut sich dieser Sperrmülltermin nun auf alle Fälle



Und der Herd passt absolut perfekt in die Küche





Zur Einweihung gab es dann heute Abend eine Riesenportion Backofengemüse


Macht richtig Spaß, so ein rundum funktionierender Herd
.

1246 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Montag, 16. Juli 2018
Traumwetter
Grundsätzlich würde ich ja Kälte immer Hitze vorziehen, bei Temperaturen über 30°C werde ich sehr schnell depressiv, weil ich mich einfach nur noch unwohl fühle, aber so wie das Wetter aktuell ist, so könnte es auch für mich dauerhaft bleiben.
Tagsüber wunderbar warm, aber nicht so heiß, dass es nicht mehr auszuhalten ist, außerdem ein leichter Wind, der die Wärme noch besser erträglich macht und das allerwichtigste: nachts wird es so ausreichend kalt, dass man die Wärme des Tages wunderbar wieder rauslüften kann, besser geht’s einfach nicht.
Und wenn man bei so einem Wetter auch noch am Meer ist, dann ist das kaum zu toppen.

Außer das Wetter, das Meer, den Strand, die Urlaubsfreiheit und das Leben insgesamt zu genießen, haben wir heute auch noch den Schuppen ausgeräumt, weil übermorgen Sperrmüll ist.
Wir haben gründlich sortiert, alles saubergemacht und mit neuer Ordnung wieder eingeräumt, es ist ganz wunderbar geworden und ich bin sehr zufrieden.
K. muss morgen wieder aufs Festland, aber wir haben ja zum Glück schon alles perfekt vorsortiert für den Sperrmülltermin, das wird problemlos funktionieren
.

774 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Sonntag, 15. Juli 2018
Perfekter Tag
Manchmal gibt es Tage, das funktioniert einfach alles.
Wir sind heute mit dem Auto nach Borkum gefahren, weil ich ja jetzt für mindestens vier Wochen hier bleibe, da lohnt es sich ja auf alle Fälle,das Auto mitzunehmen.
Mein armer Westfalenmann muss allerdings noch ein bisschen alleine pendeln, er hat weniger Urlaub und muss deshalb zwischendurch immer mal wieder arbeiten.

Wenn ich so lange am Stück nicht mehr aufs Festland fahre, dann nehme ich doch ein paar Sachen mit, die ich in den nächsten Wochen hier vor Ort haben möchte, normalerweise schleppe ich ja sonst nur meine Computertasche und den Kühlschrankinhalt hin und her. Aber diesmal habe ich auch noch ein paar Anziehsachen mitgenommen (die hier auf Borkum jetzt natürlich alle nicht mehr in Schrank passen), und ein paar Büchern (um den Stapel der "will-ich-unbedingt-noch-lesen-Bücher" hier zu erhöhen) und eben allerlei sonstigen Krimskrams, weshalb ich wusste, dass ich genug Zeit zum Packen brauche. Ich finde ja Kofferpacken sowieso schon gräßlich, wenn dann noch Zeitdruck dazukommt, braucht es nicht mehr lange, bis ich vor lauter schlechter Laune nur noch keife.
Aber heute hat einfach alles gepasst.
Es gab keinen Stress, keine Hektik, wir haben alles ganz entspannt und in Ruhe erledigt, Taschen gepackt, Auto gepackt, Haus geputzt und sind trotzdem rechtzeitig genug losgefahren und hatten am Ende keine unnötigen Wartezeiten, besser geht nicht.

Das Wetter war aber auch einfach nur perfekt, wir sind die ganze Zeit offen gefahren und dabei ganz entspannt mit 100km/h über die vollkommen leeren Straßen gegondelt. Die Straßen waren wirklich so leer, dass es schon fast gespentisch war, vor uns keiner, hinter uns keiner, auf der Gegenfahrbahn keiner, und das auf der klassischen Route Richtung Nordsee am ersten Ferienwochenende von NRW, keine Ahnung, wo die Menschen alle waren.



In Appingedam hatten wir dann genug Zeit für unseren klassischen Stop bei McDov. Wir stehen beide ungemein auf diese McKrokett, die es halt nur in Holland gibt, weshalb es jedesmal eine mittlere Katastrophe ist, wenn die Zeit nicht reicht für diesen Schlenker.
Heute war alles prima, wir hatten sogar genug Zeit, um gleich dort vor Ort in dem hübschen Außengelände draußen unser Schlemmermenü zu essen. Anschließend Weiterfahrt bis zur Fähre, die grade einlief als wir ankamen und erstaunlich leer war.
So ohne Geschubse, Gedrängel und heulende und kotzende Kinder auf dem Oberdeck macht so eine Überfahrt bei diesem Wetter dann richtig viel Spaß.
Wenn es nach mir geht, könnte das immer so sein.
K. hat ganz viele Fotos gemacht.





Neue Premiere heute: Das erste Mal als letztes Auto von der Fähre gefahren, das hatte ich auch noch nicht. Ganz hinten stand zwar noch ein Auto, das war aber ein "nachgeführtes", d.h. das kam ohne Fahrer, das wird irgendwie von einem Mitarbeiter der AG Ems an Land gefahren und fährt deshalb "außer Konkurrenz".

Hier im Haus war alles fein, J. hat sich gefreut, endlich wieder Gesellschaft zu haben, er war jetzt 14 Tage alleine hier, hat sich aber tapfer gehalten.
Morgten räumen wir den Schuppen aus, denn Dienstag ist Sperrmüll und dann werde ich mal so ganz langsam und allmählich in den Urlaubsmodus gleiten
.

513 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Samstag, 14. Juli 2018
Tag Null
Urlaub.
Für die nächsten vier Wochen kein Büro.
Es ist einfach nur toll.
Ich bin allerdings so platt, dass ich jetzt erst mal Schwung holen muss, um überhaupt genug Energie zu haben, die freie Zeit auch zu genießen
.

510 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Freitag, 13. Juli 2018
Theater
Ich war heute kulturell unterwegs.
Mein Verhältnis zu Kunst und Kultur ist tendenziell eher ein wenig distanziert, der Hurz-Sketch von Hape Kerkeling beschreibt schon sehr präzise, wie albern dieser Kulturschnickschnack sein kann, weshalb ich oft Schwierigkeiten habe, moderne Kunst ernst zu nehmen.
Als ich neulich eine Einladung bekam, mir das neue Stück im Wolfgang Borchert Theater anzuschauen, von dem ich schon verschiedene Berichte in der Presse gelesen hatte, die überwiegend begeistert waren, war ich immerhin neugierig genug, um diese Einladung anzunehmen.
Die haben für ihr aktuelles Stück nämlich die Bühne ins Hafenbecken gebaut und inszenieren ein eher unbekanntes Shakespeare Drama, der Sturm, in moderner Bearbeitung.
„Klassiker in moderner Bearbeitung“ ist der Klassiker zum Possen reißen, entweder für Kritiker, die sich in Verrissen austoben oder für Autoren, die dabei ihre wahre Kreativität zeigen können.
Da das Stück bisher nicht verrissen wurde, ging ich davon aus, dass es lustig ist und so war es auch.
Geile Licht- und Technikeffekte, Schauspieler, die alle naselang ins Wasser fielen, ein Geist, der Arielle hieß und als Rocker hergerichtet permanent auf einem Jetski mit Vollgas um die Bühne kurvte und coole Sprüche abließ, das hatte schon was und ich finde, der Abend hat sich gelohnt.


.


.

.

586 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Donnerstag, 12. Juli 2018
Mein Auto war in der Werkstatt
Meine Auto verlangte nach einem Ölwechsel.
Moderne Autos wissen ja selber, was für sie gut ist und geben rechtzeitig Bescheid, damit man für sie einen Termin in der Klinik Werkstatt machen kann.
Meines sagte mir letzte Woche: "Ölwechsel in acht Tagen" und ich finde das wirklich rücksichtsvoll und mitgedacht, da bleibt noch genug Vorlauf, um einen passenden Termin zu finden.
Heute morgen war der Ton dann schon etwas ruppiger: "Ölwechsel JETZT!" stand im Display, auch noch mit Großbuchstaben und Ausrufezeichen. Das Auto behandelt mich wie ein großmütiger Großgrundbesitzer seine Sklaven. Natürlich ist man grundsätzlich freundlich und höflich, wir leben ja in aufgeklärten Zeiten und auch Slaven kann man respektvoll behandeln, ist auch sinnvoll unter dem Aspekt der Mitarbeitermotivation etc., die Produktivität steigt nachweisbar, wenn Sklaven sich gut behandelt fühlen.
Aber wenn sie nicht freiwillig spuren, dann muss man eben deutlich werden. JETZT! Großbuchstaben und Ausrufzeichen. Zum Glück war auch genau heute und jezt der Termin in der Werkstatt ausgemacht, ich möchte gar nicht wissen, womit mich das Auto morgen angeblinkt hätte.
Ich habe ja einen Golf und beim letzten Termin sagte mir der Servicemitarbeiter, dass ich ein "Wartungsflatrate-Abo" abschließen könne, läuft drei oder vier Jahre, ich zahle monatlich 27,50 € und dafür werden während der Laufzeit alle planmäßigen Inspektionen, Wartungen und vorgesehenen Austauschdinge ohne weitere Berechnung in einer VW-Werkstatt meiner Wahl erledigt.
Finde ich eine gute Sache, weil ich dieses Abo natürlich gleich einen Tag vor der letzten Inspektion abgeschlossen habe, so dass ich dafür schon nichts extra bezahlen musste und in dieser Inspektion stand ein Getriebeölwechsel auf dem Programm, was für ein DSG-Getriebe, wie es in meinem Golf verbaut ist, rund 300€ kostet, plus weitere Inspektionsarbeiten bedeutete das, dass nur diese Inspektion schon fast zwei Jahre Monatraten abdeckte. Ich war mit dem Deal sehr zufrieden.
Jetzt wollte das Auto ölgewechselt werden, mir war's recht, ist alles von meiner Flatrate abgedeckt und Anspruch auf einen Mietwagen habe ich dann auch.
So kam es, dass ich heute Skoda Rapid fuhr.
An ein Auto mit Schaltung bin ich ja nun schon seit Ewigkeiten nicht mehr gewöhnt, Anfahren verlernt man zwar nicht, aber dass man wirklich ständig aktiv die Gänge wechseln muss, das habe ich ständig aktiv vergessen. Bis in den dritten Gang habe ich mich noch aufs Schalten konzentriert, aber dann hatte die Kiste ja genug Schwung, es ging nur noch grade aus und ich habe mich spannenderen Dingen zugewandt, zB der Erkundung der eingebauten Elektronik und was auf dem Riesendisplay denn so alles angezeigt wird. Ist ja schon interessant, was andere, neue Autos da so draufhaben.
Mein Golf wird jetzt vier Jahre - was die eingebaute Elektronik angeht sind das fast zwei Generationen.
Naja, und weil ich die Elektronik und das Durchklicken aller Displayansichten so spannend fand, habe ich das Schalten darüber ganz vergessen und wunderte mich nur, warum das Auto bei 100 km/h so entsetzlich laut ist. Es fuhr halt noch immer im dritten Gang.....
Mental note to myself: Niemals ein gebrauchtes Mietwagenauto kaufen, da sind vorher nur Irre mit unterwegs gewesen
Um den heutigen Autotest in Gänze abzurunden: Ich mag meinen 4Jahre alten Golf deutlich lieber als den funkelnagelneuen Skoda Rapid, ich habe aber auch einen Golf mit superhyperluxus Topausstattung (war mal ein Vorführwagen, kein normaler Mensch bestellt sonst so viele Extra, wie in diesem Auto verbaut sind, denn der Listenpreis war ungefähr das doppelte der Grundausstattung), aber wenn man sich mal an all diesen Luxus gewöhnt hat, dann steht man einer simplen Basisausstattung immer ein wenig befremdet gegenüber. Allein schon die Schalterei. Und dann hatte dieses Auto auch noch sechs Gänge. 6! Ich meine, nach einem halben Tag Autofahren hat man doch eine Sehnenscheidenentzündung von der ganzen Rührerei.
Als ich den Führerschein gemacht habe, waren vier Gänge das höchste der Gefühle, vier Vorwärtsgänge und ein Rückwärtsgang, da kann man die Schalterei noch nebenher erledigen. Aber bei sechs (6!) Gängen wird Schalten ja zu einem Hauptberuf. Krank.
Ich war froh, dass ich am Abend wieder mein eigenes Auto zurückbekam und gehe davon aus, dass für das nächste halbe Jahr jetzt erst mal Ruhe ist, was die Werkstattbesuchswünsche des Autos angeht
.

828 x anjeklickt (3 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?


Mittwoch, 11. Juli 2018
Meine Bankgeschäfte
Das hier:

ist mein Handy.
Es steckt in einer "Bumperhülle", die sich als Schutzhülle schon mehrfach bewährt hat und auf der Rückseite zwei Schlitze hat, in die genau eine Scheck- und eine Visitenkarte reinpasst, unter der Visitenkarte steckt noch ein zusammengefalteter 50 Euroschein.
Im Notfall bin ich also nie mittellos unterwegs, denn dass ich mein Portemonnaie mal vergesse, das kann vorkommen, ohne Handy würde ich mich mittlerweile aber wohl wirklich nirgendwo mehr hinbewegen, zumindest nicht, wenn ich das Haus verlasse.

Wenn es um Geld, Bezahlen und Bankgeschäfte geht, dann kollidiert mein persönliches Sicherheits- und Datenschutz-/Anonymisierungsbedürfnis mit meinem Bequemlichkeitsbedürfnis und meine tiefsitzende Abneigung gegen vermeidbare Kosten muss auch noch beachtet werden.
Es ist also alles gar nicht so einfach, hier eine vernünftige Lösung zu finden, die allen Ansprüchen gerecht wird.

Schon wegen meiner Abneigung gegen vermeidbare Kosten führe ich alle Konten als Online-Konten, gleichzeitig kommt das aber meinem Bequemlichkeitsanspruch auch sehr entgegen, denn so habe ich meine Bank ja jederzeit in der Hosentasche und muss nirgendwo mehr extra hingehen oder mit irgendwelchen Papiersachen rumhantieren.
Neulich habe ich irgendwo gelesen, dass sich jemand darüber beschwerte, dass man heutzutage ja quasi zum onlinebanking gezwungen wird, weil die Bank sonst so hohe Gebühren nimmt.
Diese Argumentation fand ich ausgesprochen niedlich, denn es ist ja wirklich eine Unverschämtheit, wenn jemand Geld dafür verlangt, wenn man ihm extra Arbeit macht. Soll sich die Bank doch lieber freuen, dass es noch echte Kerle gibt, die noch echte Papierüberweisung in einer echt unleserlichen Sauklaue falsch ausfüllen - so haben die Bankmitarbeiter wenigstens ab und zu noch echte Herausforderungen zu bestehen und verdummen nicht vor lauter langweiliger Eintönigkeit in ihrem Job.

Onlinebanking hat aber natürlich gewisse Sicherheitsrisiken, deshalb besteht meine persönliche Sicherheitsoptimierung darin, dass ich einfach mehrere Konten habe und jedes Konto nur für ganz bestimmte "Anwendungen" benutze.
Mein "Hauptkonto" - also das Konto, über das meine laufenden Einnahmen und alle Daueraufträge und Abbuchungsermächtigungen laufen, dieses Konto benutze ich niemals zum Einkaufen, zu diesem Konto habe ich auch keine Kreditkarte, über dieses Konto laufen also nur regelmäßig wiederkehrende Ein- oder Ausgaben. Alles außerhalb der Reihe fällt damit sofort auf. Dieses Konto führe ich bei einer großen deutschen Bank mit Filialbetrieb, ich habe also theoretisch die Möglichkeit, über dieses Konto "Schaltergeschäfte" zu machen, außerdem kann ich überall problemlos Geld abheben oder einzahlen. Ich benutze diese Möglichkeit nur sehr selten, finde es aber wichtig, diese Optionen zu haben.
Für diese Konto habe ich keine Kreditkarte und auch kein Depot.

Zu meinem persönlichen Bequemlichkeitsanspruch gehört auch, dass ich Bargeld umständlich finde und viel lieber mit Karte bezahle. Kartenzahlung hat den Vorteil, dass es nicht nur viel schneller geht als Bargeldzahlungen, sondern auch immer verfügbar ist (solange die Karte nicht gesperrt ist, aber um diesem Risiko vorzubeugen habe ich ja auch noch ein paar Extrakonten "in Reserve".) und man erspart sich einfach das lästige Gehampel mit dem Bargeld. Scheine gehen vielleicht noch, aber Münzen sind ja wohl nur überflüssig, beulen die Tasche aus, sind schwer, unhygienisch und stinken. Außerdem kann man sich frisches Bargeld nicht online beschaffen, ich finde den Gang zum Geldautomaten einfach nur lästig. Und je nach dem wo der Geldautomat steht, finde ich das Thema auch durchaus sicherheitsrelevant. Ich war neulich am Bahnhof an einem Geldautomaten, als ich mir die Typen angesehen habe, die da rumlungerten war mir gar nicht wohl mit so viel Bargeld in der Tasche.
Aus all diesen Gründen zahle ich wann immer möglich mit Karte.
Da ich aber neben dem Bequemlichkeitsthema auch noch ein Anonymisierungsthema und auch ein "Fraud-Thema" habe (man weiß ja nie, wo die Daten der Karte landen, wenn man sie unbekümmert in fremde Automaten reinsteckt) habe ich für alle laufenden Einkäufe ein N26 Konto. Das fülle ich regelmäßig von meinem Hauptkonto mit einem überschaubaren Betrag auf (geht online blitzschnell) und schlage so gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Ich habe meine Ausgaben komplett im Blick und kann mir sogar ein monatliches Budget geben bzw. nehme die Überweisung, die notwendig ist, um die Karte wieder aufzufüllen genauso bewusst wahr wie eine Geldabhebung am Geldautomaten. Wenn das Geld auf der Karte alle ist, dann ist das wie Portemonnaie leer, das ist psychologisch ein ganz wichtiger Fakt und ein N26-Konto ist dafür ideal, weil man jederzeit sieht, wie viel Geld noch da ist. Die Menuführung ist ausgesprochen einfach und sehr übersichtlich. Und da die zum Konto gehörenden Karten schon seit langem mit NFC (kontaktlosem Bezahlen) ausgestattet sind, ist das Bezahlen mit Karte im Laden auch noch sehr schnell und komfortabel. Karte kurz an das Bezahldingens halten, wenn der Betrag kleiner ist als 25€, macht es Piep und man hat bezahlt, ansonsten muss man eine (frei gewählte) Geheimzahl eingeben und fertig.
Anfangs hatte ich Sorge, dass dieses NFC so eine große Reichweite hat, dass ich aus Versehen mit meiner Karte bezahle, nur weil ich grade in der Nähe rumstehe, obwohl der Vorgang für einen anderen Kunden gedacht ist. Diese Sorge ist allerdings technischer Unsinn, kann ich nach nun fast zwei Jahren NFC-Nutzung eindeutig bestätigen. Man muss die Karte schon wirklich auf das Bezahldingens drauf- oder sehr dicht dranlegen, sonst geht gar nichts.
Sie guckt deshalb bei meinem Handy immer etwas weiter raus, weil sie nicht funktioniert, wenn sie ganz drinsteckt.
Denn mit dieser NFC-Karte "im" Handy nutze ich meine eigene "Handypay-Technik" und bin schon mehrfach bestaunt worden, dass ich jetzt sogar schon so weit bin, dass ich mit dem Handy bezahlen kann. Kann ich aber nur, wenn die Karte auf der Rückseite weit genug rausgezogen wurde :-)

Da auf dem N26 immer nur ein für mich überschaubarer Betrag drauf ist, finde ich auch das Risiko, was durch onlinebanking und Kartenbezahlung natürlich existiert, überschaubar. Worst case bin ich halt um den Betrag geschädigt, der da grade drauf ist, könnte ich aber jeweils überleben.
Anonym genug ist mir das auch alles, denn wenn jemand alle Daten von diesem Konto klaut, dann sieht er nur, wo und für wie viel ich vor Ort einkaufe - und ich denke, damit kann ich auch grade leben. Zur Verwirrung aller potentiellen Datenklauer habe ich eine der beiden zum Konto gehörenden Karten aber J. gegeben, der damit seinerseits Einkaufen geht, wenn es um Haushaltsdinge geht, neulich wurden deshalb innerhalb von 10 Minuten zwei Einkäufe bei Lidl getätigt, einmal in Greven und einmal auf Borkum. Ich finde, das ist anonym genug :-)

Und dann habe ich noch ein paar weitere "Reservekonten" auf denen sozusagen fast nie eine Bewegung stattfindet, wo ich aber diverse Geldanlagen liegen habe. Nicht alle auf einem, wegen anonym (Spuren verwischen) und Sicherheit und die bediene ich natürlich auch alle über online Banking, aber ich denke, grade wegen der Verteilung auf viele Konten und der Trennung von Gehalts- und Einkaufskonto habe ich jeden Datendieb maximal verwirrt und wenn wirklich mal ein Konto gehackt wird, dann funktionieren die anderen trotzdem ungestört weiter und so bleibe ich nie komplett mittellos zurück.
Wenn ich mir überlege, wie unsicher Bankgeschäfte sind, die nur mit einer Unterschrift auf Papier funktionieren, dann finde ich online Banking mit Pin und TAN und Freigabe und was weiß ich noch welche Sicherheitfeatures die sich alle naselang neu ausdenken doch deutlich sicherer als jede Art der "herkömmlichen" Bankgeschäfte
.

1116 x anjeklickt (2 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?