anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 31. August 2017
Sonntagsbilder
Nach einem ereignislosen Bürotag, an dem mir nichts Erzählenswertes eingefallen ist, habe ich mich heute Abend noch mal an den Fotos von Sonntag gefreut.
Auf dem Rückflug sind wir mal wieder genau über die Meyer-Werft geflogen, die grade ganz frisch ihr neuestes Kreuzfahrtschiff, die "World Dream" ausgedockt hatten, und es ist auch von oben ein beeindruckend großes Monsterteil.


Nächsten Monat wird es die Ems rückwärts bis zur Nordsee hoch fahren, um von dort dann die Reise nach China anzutreten.
Wenn man sich Fluss und Schiff gleichzeitig anguckt, finde ich es jedes Mal aufs Neue wieder unglaublich, dass dieses Riesenschiff tatsächlich auf diesem schmalen Fluss fahren kann.


Der Tag schloss schließlich mit einer Landung genau in den Sonnenuntergang, die Landebahn war schon beleuchtet, das finde ich immer besonders hübsch

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Mittwoch, 30. August 2017
Lifehacks
Manchmal gibt es Dinge, über die hat man sich jahrelang geärgert, weil sie nie richtig funktioniert haben, andere waren lästig oder unpraktisch und bei wieder anderen hat man einfach nicht verstanden hat, wie man sie bedienen muss oder man hat manche Dinge schlicht nicht besessen, weil man dachte, dass man es sich nicht leisten kann - und dann - eines Tages, unerwartet und plötzlich, lernt oder sieht man, wie andere Leute mit eben solchen Dingen umgehen und man schlägt sich nur noch frustriert mit der Hand vor die Stirn, weil man nicht fassen kann, weshalb man auf solch eine einfache Lösung nicht schon lange selber gekommen ist.
Es gibt einige Dinge aus dieser Rubrik, an die erinnere ich mich sehr gut, weil ich schon relativ alt war, als ich den Trick lernte, wie man aus kompliziert ganz einfach einfach macht und mir grade wegen meines fortgeschrittenen Alters besonders heftig vor die Stirn schlug, da ich mich eben schon sehr lange mit der Umständlichkeit einzelner Dinge herumgeplagt hatte, ohne zu erkennen, wie man es völlig problemlos deutlich vereinfachen kann.
Als erstes fällt mir dabei immer ein, wie ich im zarten Alter von ungefähr 48 Jahren lernte, wie man Stiefel über Hosen anzieht.
Ich meine, nicht, dass ich schon mein ganzes Leben immer wieder Stiefel über Hosen getragen hätte, ich bin schließlich sowohl ein reines Hosenmädchen als auch ein überzeugter Stiefelfan, da liegt es nahe, dass man die Stiefel auch gerne über den Hosen trägt und nicht immer unter den Hosenbeinen versteckt, aber das Problem war natürlich stets dasselbe: Wie bekommt man die Hose in die Stiefel, wenn die Stiefel keinen Reißverschluss haben? Und ich habe viele Stiefel ohne Reißverschluss, da ich so dünne Spillerbeine habe, dass ich im Grunde auch keinen Reißverschluss brauche, um in Stiefel reinschlüpfen zu können. Nur halt die Hose, die hat sich dabei immer hochgeschoben, gekrumpelt, gebeult - kurz, es war regelmäßig ein Drama.
Bis sich dann eines Tages in der Umkleidekabine der Sauna eine Frau neben mir anzog, erst die Hose, dann die Kniestrümpfe und dabei die Kniestrümpfe über die Hose zog, um dann, einfach, leicht und schwupps, in ihre Stiefel ohne Reißverschluss zu schlüpfen.
Ich war maßlos fasziniert.
Nicht nur von diesem Trick, sondern vor allem von mir. Wie blöd kann man sein, dass man da nicht selber draufkommt und sich lieber jahrelang mit krumpelnden, hochgeschobenen, ausgebeulten Hosenbeinen in Stiefelschächten rumschlägt? Ich meine, dass ausgerechnet mir das nicht eingefallen ist, wiegt zehnmal schwer, denn schließlich bin ich jahrelang geritten - und bei einer Reithose ist es selbstverständlich, dass man die Strümpfe über die Hose zieht und dann erst in die Stiefel schlüpft.
Wie kann es sein, dass ich diese winzigkleine Transferleistung - was für Reitstiefel gilt, kann auch für Straßenstiefel gelten - nicht hinbekommen habe? Es ist einfach eine ausgesprochen peinliche, intellektuelle Niederlage, die ich mir da selber eingestehen muss, aber sie ist nun mal passiert - und ich erinnere mich noch gut.

Heute habe ich etwas ähnliches, wenngleich längst nicht derart peinlich und naheliegend, aber in gewisser Weise doch vergleichbar, erlebt.
Seit heute kann ich nämlich Videos bearbeiten.
Erst neulich schrieb ich noch, dass ich das ja schon so lange können möchte, aber immer noch so gar keine Ahnung habe, aber natürlich bemüht sei usw. usw.
Und ich möchte wirklich schon seit vielen Jahren Videos bearbeiten können. Mindestens so lange wie Fotos. Fotos erschien mir aber immer noch einen Tick dringlicher, weshalb ich über 100 verschiedene Fotobearbeitungs-Apps gesammelt habe, immer in der Hoffnung, da ist eine bei, die ist derart selbsterklärend, intuitiv und logisch, dass ich es spontan begreife.
War bisher nicht, dafür habe ich für Fotos aber auch eine Menge Bearbeitungsinteresse verloren, denn irgendwas mit Filtern oder "wegretuschieren" etc. finde ich inzwischen derart langweilig, dass ich es sowieso gar nicht mehr benutzen würde, selbst wenn ich es perfekt könnte, ich finde #ohnefilter viel spannender und bin mit meiner Lösung, die Fotos in dieser Collage-App zusammenzustellen und dann hier hochzuladen, rundum zufrieden, mehr brauche ich nicht.

Aber Videos, da ist noch ein großes Wissensloch, was mir seit Jahren nicht gelungen ist, zu schließen. Immer wieder habe ich Anläufe unternommen, das endlich mal zu lernen, aber erstens kenne ich niemanden persönlich, der damit umgehen kann (dann wäre es einfach, dann könnte ich ja jemanden direkt befragen) und zweitens überhaupt.... Ich habe mal rumgegoogelt, durchaus auch ein paar Nachmittage und vor allem ganze Wochenenden damit vertrödelt, rauszukriegen, wie man Videos schneidet, zusammenbastelt und nachvertont, aber Videos blieb ein Mysterium.
Video-Apps gibt es jetzt nicht ganz so viele wie Foto-Apps, aber auch hier habe ich natürlich alle Apps gesammelt, die ich kriegen konnte. Über 20 verschiedene sind da auch zusammengekommen, aber keine, mit der ich einfach so und problemlos Videos schneiden könnte. Oder gar nachvertonen, oder noch wilder: Zusammensetzen. Ich habe es zumindest nicht begriffen.
Wie gesagt, bis heute.
Denn heute habe ich mal eine ganz kreative Suchbegriffskombination bei Google eingegeben: "Videos iPhone bearbeiten"
Und was spuckt Google aus? Die Apple-Standard-App zur Videobearbeitung, iMovie, und jede Menge Erklärbärleute sind sich überraschend einig, dass dieses Programm das einfachste, beste und vielseitigste ist, wenn man Videos bearbeiten möchte.
Ich hatte die App natürlich auch schon mal aufgemacht - aber auf den ersten Blick spontan nix verstanden, deshalb wieder zugemacht und gejammert, dass ich keine Videos bearbeiten kann.
Da mir Google heute aber eigentlich nur Links zu You-Tube-Seiten oder anderen Tutorials anzeigte, habe ich also tatsächlich mal ein You-Tube-Video dazu angesehen - und was soll ich sagen? Jetzt kann ich es. Ich meine, Videos bearbeiten.
Ist echt nicht kompliziert, man muss nur die Nerven haben, sich ein 20 Minuten Video ohne vorzuspulen anzusehen (das war der harte Teil der Challenge) - dann weiß man alles und kann komplett alleine loslegen.

Was ich insgesamt damit eigentlich sagen will? Nun, die Nummer mit den Socken über der Hose kann man heute sicherlich auch in irgendeinem You-Tube-Video als heißen Tipp finden, life hacks heißt das heutzutage, aber mein wichtigster life hack, den ich heute gelernt habe, lautet: Es kann durchaus sinnvoll sein, so ätzend langweilige Tutorial-Videos tatsächlich konzentriert von Anfang an zu gucken, wenn man an dieser Stelle mal ungeleante 20 Minuten investiert - dann kann das 20 Stunden weitere Suche locker einsparen
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Dienstag, 29. August 2017
anjefangen
Im Moment häufen sich bei mir die angefangenen Themen. Manche bestehen hauptsächlich aus einer Überschrift mit ein paar einzeln hingeworfenen, räsonierenden Sätzen (Montessorieltern zB gehört dazu und ist als solches ein ziemlich altes, angefangenes Thema, denn es ist mittlerweile über 10 Jahre her, dass ich damit nichts mehr im direkten Kontakt zu tun habe, was aber nichts daran ändert, dass ich mich immer noch herzlich darüber aufregen kann, wenn ich nur die Überschrift lese), anderen Themen fehlt dagegen genau die Überschrift bzw. ein knackiger Satz, der das Thema, um das es mir geht, präzise auf den Punkt bringt. (hierzu gehört zB Geld und die verschiedenen Geisteshaltungen, die unterschiedliche Menschen haben, wofür sie es ausgeben, womit sie es verdienen, welchen Wert sie auf sparen legen, wie wichtig es für ihre eigene Seelenruhe ist und alles da drumherum).
Und schließlich habe ich noch ein paar Themen angefangen, die schon zur Hälfte fertig geschrieben sind, für die ich aber noch mal einen halben Tag Ruhe brauche, um sie abzuschließen.
Insgesamt habe ich also genug Dinge, zu denen ich gerne etwas schreiben möchte, aber ach, so viele Gedanken und so wenig Zeit, sie auszuformulieren, im Moment halte ich mich daher mit täglichen standby Beiträgen über Wasser, träume aber hartnäckig davon, auch meine angefangenen Gedanken irgendwann mal fertig zu schreiben
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Montag, 28. August 2017
Kinderkümmerei
Aufgrund meiner nörgeligen Misanthropie kenne ich kaum andere Leute mit heranwachsenden Kindern. Selbst mein Jüngster ist inzwischen 19, so dass ich auch über "Elternvertretungen" keine anderen Eltern mehr kenne, das Thema "Kinder" kommt in meinem Leben also kaum noch vor.
Spannend finde ich es deshalb immer, wenn ich durch Zufall mal aus anderen Kontakten mitbekomme, was andere Eltern so für ihre Kinder tun. Das wenigste davon würde mir selber einfallen.
Ich bin ja bekennende Rabenmutter und habe meine Verantwortung als Mutter von deshalb von jeher so definiert, dass ich mich dafür zuständig fühlte, dass meine Kinder ein möglichst selbstbestimmtes Leben unter Ausnutzung der maximalen Möglichkeiten führen können. D.h. ich habe immer versucht, meinen Kindern beizubringen, dass sie durchaus selber für ihr "Schicksal" zuständig sind.
Ergebnis?; nun ja,wir arbeiten noch dran, aber grundsätzlich bin ich da schon angenehm weit.
Schau'n wir mal, wie es weitergeht, aber verglichen mit vielen anderen Kindern von "guten Eltern", haben meine schon ein relativ hartes Leben. Man kann sich seine Eltern halt nicht aussuchen
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Samstag, 26. August 2017
Hier ist alles okay
Nur keine Lust, den PC anzuwerfen
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Samstag, 26. August 2017
Gefilmt
Ich weiß, was Videoproduktion und den Umgang damit angeht, habe ich noch wirklich viel zu lernen, auf einer Skala von 1-10 bin ich im Moment vielleicht grade so bei 0,75.
Aber immerhin, ich habe angefangen, mich damit zu beschäftigen und ich bin bemüht. Stets.

Um mich selber unter Druck zu sein, mich weiter damit zu beschäftigen, zeige ich mein Erstlingswerk hier jetzt einfach mal vor.

Unser Anflug auf Borkum heute

Im Zeitraffer geht das wunderbar schnell
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Freitag, 25. August 2017
Misanthrop
Auf der Fahrt ins Büro heute Morgen habe ich darüber nachgedacht, warum ich so wenige Menschen wirklich gerne mag und woran es liegt, dass ich fast an allen Leuten, die ich so kenne oder kennenlerne, sehr schnell irgendetwas seltsam oder langweilig oder oft sogar auch abstoßend nervig finde. Tatsächlich gehen mir sehr viele Leute sehr schnell auf die Nerven und die meisten anderen finde ich überwiegend langweilig.
Jetzt kann es daran liegen, dass ich einfach so ein nöckeliger Widerling bin, dass mit mir sowieso keiner auskommen kann. Dann würden aber doch die Leute mir aus dem Weg gehen und ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass es in den allermeisten Fällen umgekehrt ist, nämlich dass ich den Leuten aus dem Weg gehe, eben weil ich keine Lust habe, mich mit ihnen länger zu beschäftigen.
Es ist auch keine Sozialphobie, die ich habe, denn ich habe weder Angst vor anderen Menschen noch fühle ich mich unwohl oder unsicher in der Gesellschaft anderer Menschen, ich habe nur einfach überhaupt keine Lust, mich mit Leuten zu beschäftigen, mit denen ich nichts anfangen kann.
Klar kann ich höfliche Smalltalk Floskeln austauschen, ich kann das sogar ziemlich gut, ich frage mich dann nur immer, warum man das tut. Insbesondere frage ich mich, warum ich das tue, denn ich habe dabei eigentlich immer das Gefühl, das ist komplett verschwendete Lebenszeit.
Und je älter ich werde, umso rigoroser werde ich bei der Auswahl der Freizeitbeschäftigungen. Private Einladungen zu Geburtstagen, Hochzeiten, Taufen oder ähnlichen Veranstaltungen lehne ich schon seit Jahren fast durchgängig konsequent ab. Ich habe längst gelernt, dass ich für "fröhliche Feiern" schlicht der falsche Mensch bin. Ich langweile mich üblicherweise ruckzuck, davon bekomme ich dann schlechte Laune, die mich wiederum dazu treibt, andere zu provozieren, die das dann meistens nicht wechseln können. Ein Teufelskreis, den ich am einfachsten dadurch vermeiden kann, dass ich gar nicht erst hingehe.

Und trotzdem frage ich mich, wie es kommt, dass die Masse der Leute so fröhliche Feiern ganz toll findet und sich nach eigenem Bekunden auch wirklich gut amüsiert.
Was bitte ist daran witzig, sich Onkel Egons alberne Witze zum 37. mal anzuhören? Und Tante Erna, die lang und breit von ihrer Hüfte OP und den Bekanntschaften aus der anschließenden Reha erzählt. Ich meine, wer will das wirklich wissen?
Dann ist da noch der wilde Willi, der ständig anzügliche Bemerkungen gemacht und alle Mädchen in Hintern kneift. Willi ist über 70, war aber in seiner Jugend ein ganz wilder.
Cousin Robert hat seinen Nachwuchs mitgebracht, die Tochter macht irgendetwas mit Medien und sieht dementsprechend dümmlich hipstermäßig aus, der Sohn macht gerade ein Praktikum bei einer Investmentbank in London und hat nur durch Zufall mal 24 Stunden frei bekommen weil er vorher 60 Stunden durchgearbeitet hat.
Alle amüsieren sich prächtig und unterhalten sich gut. Nur ich, ich habe das Gefühl, meiner eigenen Lebenszeit beim Verrinnen zuzuschauen und entwickle ein großes Verständnis für jeden Amokläufer. Überhaupt, Amokläufer, mich wundert regelmäßig, dass es davon nicht viel viel viel mehr gibt.

Aber vielleicht bin ich auch nur ein äußerst seltener Einzelfall eines miesepetrigen Misanthropen, mit fehlendem Verständnis für die wahren Werte im Leben
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