anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 17. Juli 2017
Tag eins
Der erste volle Urlaubstag beginnt vor allem mit Schlafen. Und nach dem Schlafen noch einfach weiter im Bett liegen bleiben und lesen. Welch ein Genuss.
Frühstück gegen 13:30 Uhr, aus J's. Zimmer taucht zufällig noch ein zweiter Mensch auf, dem J. gestern nach der Strandfete Asyl gewährt hatte, damit also Frühstück zu viert, kein Problem wir haben ja von allem genug.

Fürs Abendessen müssen wir noch kurz einkaufen fahren, sonntags ist das immer etwas hektisch, da schließen die Läden schon um 16:00 Uhr.
Aber alles funktioniert entspannt und ohne Stress, anschließend fahren wir auf das Stadtfest am alten Turm, jedes Jahr aufs Neue bildet man sich ein, dass man dort unbedingt hingehen muss. Tatsächlich gibt es dort im Grunde nur Sauf- und Fressbuden, die aber mit viel Ambiente, die Insel ist ja gesteckt voll mit Urlaubern, da muss man viel Ambiente bieten, wenn man Geld verdienen will.
Das kitschige Urlauber-Ambiente ist uns dann schnell zu viel, wir hören noch ein wenig dem Shanty-Chor zu und fahren dann am Wasser entlang nach Hause. Nach dem Essen zieht es uns aber doch noch mal an Strand, Sonnenuntergänge sind auch wenn man sie schon 1000 mal gesehen hat immer wieder etwas besonderes.



Morgen machen wir eine Liste, was wir insgesamt noch alles erledigen müssen
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Sonntag, 16. Juli 2017
Aufgeräumt
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Freitag, 14. Juli 2017
Geschafft,
Heute letzter Arbeitstag und so sieht mein Postkorb aus:


Ich könnte jetzt auch noch mein Zahnfleisch zeigen, aber das brauche ich gerade zum Laufen. Ich weiß, schlechter Witz, aber zu mehr als schlechten Witzen bin ich aktuell wohl auch nicht mehr in der Lage.
Mag sein, dass ich das jedes Jahr sage, aber so urlaubsreif wie heute habe ich mich gefühlt noch nie gefühlt.
Morgen haben wir zum Glück erst die ganz späte Fähre gebucht, so dass ich tagsüber noch genug Zeit habe, die Sachen zusammen zu packen, die ich mitnehmen will (oder muss), denn ich habe natürlich nur in meinem Hauptberuf Urlaub, die privaten Aktenberge müssen immer dringlicher bearbeitet werden und deswegen werde ich davon größere Mengen mitnehmen.
Im Moment läuft die erste von vier Maschinen Wäsche, die noch fix vor Abfahrt gewaschen werden müssen, die Küche muss noch aufgeräumt, der Kühlschrank noch abgetaut und der mitzunehmende Kram noch eingepackt werden.
Aber das alles morgen, heute gehen wir jetzt erst zum Griechen und trinken Ouzo
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Freitag, 14. Juli 2017
Verplemperter Tag
... und zwischendurch immer wieder diese Tage, wo man sich schon morgens viel zu früh ärgert und abends viel zu spät nach Hause kommt, um einem solcher Tage auch nur irgend etwas Gutes abgewinnen zu können.

Ich war heute Morgen um 8:30 Uhr im Büro, habe mich bis 9:30 Uhr damit beschäftigt, drei verschiedene Mitarbeiter gründlich und ausführlich anzubrüllen, um dann ins Mutterhaus zu fahren, weil die in der dortigen Finanzabteilung eine Stelle ausgeschrieben hatten, für die heute die Vorstellungsgespräche liefen und ich als Fachexperte mit aussuchen sollte.
Vorstellungsgespräche, vor allem in der Besetzung mit Betriebsrat, Gleichstellungsbeauftragter, Behindertenvertreter, Personalabteilung und allem, was sonst noch dringlichst dabei sein will, sind eine gruselige Angelegenheit, wenn die Bewerber überwiegend Pfeifen sind, und man die ganze Zeit Sorge hat, dass aus irgendwelchen außerhalb des fachlichen liegenden Gründen, nachher doch einer dieser komplett ungeeignet Menschen eingestellt wird. Gegen 17:00 Uhr war ich wieder in meinem eigenen Büro, genervt und müde, aber morgen ist Aufsichtsratssitzung und die musste noch vorbereitet werden.
Ein fast einstündiges Telefonat mit einem für morgen geplanten Referenten für die Sitzung verläuft extrem unerfreulich und trägt nicht wirklich zur Stimmungsverbesserung bei.
Dann noch 3 1/2 Stunden Folien basteln, ich habe Hunger und immer schlechtere Laune.
Auf dem Rückweg nehme ich zwei Portionen gebratene Nudeln vom Abholchinesen mit, J. hat Ferien, weshalb er zur Zeit zu Hause ist und garantiert Hunger hat. Wenigstens steht er auf Glutamat, so dass ich ihm mit diesem Essen immer eine Freude mache.

Jetzt bin ich zwar satt, aber ansonsten nur noch müde, habe zu nichts mehr Lust und frage mich, wie ich verhindern kann, dass ich regelmäßig mein Leben mit solchen Tagen verplemper.
Irgendwas läuft da doch schief
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Mittwoch, 12. Juli 2017
Technologietempo
Und er schickt noch eine Warnung hinterher: So langsam wie heute werde sich Technologie wohl nie wieder entwickeln.

sagt Tony Fadell, einer der Miterfinder des iPhones, das vor kurzem seinen 10. Geburtstag feierte.

Diesen Satz habe ich nun innerhalb kürzester Zeit zum zweitenmal von Menschen gehört, die die technische Entwicklung durchaus beurteilen können, und langsam beginne ich mir deshalb ernsthaft Sorgen zu machen.

Für meinen Geschmack schreitet die technische Entwicklung schon im Moment viel zu schnell voran, alle naselang gibt es wieder etwas Neues, mit dem man sich beschäftigen muss, und das nicht nur in der Form, dass man lernen muss es zu bedienen, sondern vor allem, dass man lernen muss es "zu denken". Es entstehen ständig neue Wörter, die neu geschaffen werden, um Dinge zu bezeichnen, die es vorher einfach noch nicht gab. Alleine schon die Flut neuer Wörter führt dazu, dass ich manchmal das Gefühl habe, ich beginne, meine eigene Sprache zu verlernen. Denn es gibt keine Übersetzung für die Wörter - man kann sie maximal versuchen zu erklären oder zu umschreiben, wobei dann oft das Problem besteht, dass es viele Wörter gibt, die etwas ähnliches meinen, aber eben nicht das gleiche. Und dann wird es erst recht problematisch, wenn man versucht, die Unterschiede zu erfassen.
Denn was wäre die Übersetzung für ein "Smartphone"? Was ist eine "App"?
Was ist eine IP-Adresse, wie unterscheidet sie sich von einer MAC-Adresse und was ist dann eine E-Mail-Adresse?
Es gibt W-LAN vs. mobiles Netz vs. DECT - das muss man erst mal begreifen - und was ist das mit dem Roaming?
Oder PIN vs. TAN vs. Entsperrcode
QR-Code oder EAN-Code oder Snapcode?
WhatsApp vs. SMS vs. Facebook-Messenger vs. E-Mail vs. Skype vs. iMessage vs.Twitter vs. irgendeinen anderen Kommunikationskanal, hier explodiert die Begrifflichkeit ja förmlich.

Ich habe häufiger mit älteren Menschen zu tun, die sich schon schwertun, zu verstehen, dass E-Mail und Internet nicht das gleiche ist und dass eine website eben keine E-Mail-Adresse hat.
Das liegt nicht daran, dass die Menschen mit zunehmendem Alter verblöden, sondern dass es enorm schwer ist, sich etwas vorzustellen und dann auch noch zu verstehen und anzuwenden, was es nicht gibt, bzw. eben bisher nicht gab.
Mein Lieblingsbild dazu ist Catweazle, für den eben alles Magie war und der sich den An-/Ausschalter eines Radios heimlich eingesteckt hat, weil er der festen Überzeugung war, dass man genau damit die "Geräusche herstellen" kann. Für ihn waren schon Wörter wie Sender, Programm und Radiosprecher fremd und nicht begreifbar, Radiowellen, UKW oder Mittelwelle hätten ihn endgültig überfordert.

Wenn ich jetzt ganz subjektiv nur meine eigene Reaktion auf die technischen Entwicklungen der letzten zwei-drei Jahre betrachte, dann stelle ich fest, dass es mich immer mehr ermüdet, immer aktuell informiert und auch "trainiert" zu sein.
Und ich bin definitiv technikaffin.

Aber vielleicht werde ich auch einfach nur alt. Dieses Ermüden, diese nachlassende Neugier auf immer wieder neue Erfindungen, diese Resignation verbunden mit dem Seufzer "ach, muss das denn wirklich sein", wenn ich feststelle, dass es schon wieder ein neues Office-Programm gibt und dass ich mich schon wieder an neue Arbeits- und Denkmethoden gewöhnen soll, das ist sicherlich ein Zeichen des Alters. Aber vielleicht ist es ja auch ein wenig der immer schneller werdenden Entwicklung der Technologie geschuldet, die einfach dazu führt, dass ich ausgepowert bin, atemlos, erschöpft und gelangweilt. Denn wenn es ständig, alle fünf Minuten, etwas Neues gibt, dann sind neue Dinge nicht mehr spannend, sondern Alltag. Sie verlieren einfach den Reiz des Neuen, sie sind nichts Besonderes mehr, keine Herausforderung, sondern nur lästige Anstrengung.
Und genau unter dieser Überlegung, gibt mir der Satz: "So langsam wie heute wird sich die Technologie nie mehr verändern." eine Menge zu denken.
Wie wird das denn in der Zukunft? Wird das Beherrschen der Technologie künftig die sozialen und gesellschaftlichen Unterschiede definieren? Was muss man dann können, um nicht auf der Strecke zu bleiben? Alte Werte scheinen dann nicht mehr zu zählen, also "Wissen" im klassischen Sinne ist ja schon lange obsolet geworden, aber auch angewandtes Wissen, wie Sprachkenntnisse scheinen dann an Bedeutung zu verlieren.
Was wird wichtig sein? Was muss ich meinen Kindern heute beibringen und mitgeben, damit sie morgen in den Wirbelschleppen des Technologiefortschritts nicht abstürzen?
Wie werden sich die ethischen Grundwerte verändern?
Was, von dem, was heute unser Leben ausmacht, wird überhaupt bleiben?

Ich hätte ja früher gesagt: "Schinkenwurst" - Schinkenwurst wird bleiben, denn es wird immer Kinder geben, die beim Fleischer nach ihrer Scheibe Wurst verlangen. - Wie komplett verkehrt ich mit dieser Überzeugung lag, sehe ich ja schon heute. Heute gibt es vegane Schinkenwurst - und kaum noch Fleischer.
Aber wenn es noch nicht mal die Schinkenwurst schafft, die Zeitläufte zu überstehen, dann ist das ja wohl durchaus ein ernsthafter Grund, sich Sorgen zu machen.
Finde ich
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Mittwoch, 12. Juli 2017
Feuer machen
Wenn ich mir überlege, wie kompliziert das ist, einen Ofen anzuheizen, in dem nur trockenes Holz und Brandbeschleuniger (Kaminanzünder) scheiterhaufenartig aufgetürmt sind, dann frage ich mich immer, wie es sein kann, dass Häuser oder Autos brennen. Ich meine, Häuser sind aus Stein, Autos aus Metall und trotzdem brennen die lichterloh, obwohl das eigentlich keiner will. Das Holz in meinem Ofen dagegen, von dem ich sehr wohl will, dass es brennt, ist nur sehr kompliziert nachhaltig in Brand zu setzen.
Es brennt an, das Feuer flackert ein wenig vor sich hin - und geht wieder aus. Staubtrockenes Holz brennt nicht, aber Häuser aus Stein und Autos aus Metall. Ich werde es wohl nie verstehen.

Aber ein echter Westfalenmann lässt sich davon natürlich nicht unterkriegen und so hat er neulich wieder versucht, ein hübsches Abendfeuer in unserem Feuerkorb im Garten zu zünden. Es ist gelungen, aber erst nachdem er eine halbe Flasche Grillanzünder auf dem trockenen Holz verteilt hat. Dann hat es allerdings sehr schön gebrannt.

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Montag, 10. Juli 2017
Kindersicherung
Erkenntnis des Tages. Mein Herd ist nicht kaputt, aber er hat nicht nur eine, sondern gleich zwei verschiedene Kindersicherungen....
Was für ein hanebüchener Blödsinn. In meinem ganzen Leben habe ich noch keinen Herd mit Kindersicherung besessen. Fand ich selbst mit drei kleinen Kindern im Haus nie nötig, es ist auch tatsächlich nie etwas passiert. Meine feste Überzeugung ist, dass das eine Frage der Organisation und des eigenen Umgangs mit den Kindern ist. Aber egal, ich hatte keine Kindersicherung, ich brauchte auch keine Kindersicherung.
Jetzt brauchte ich aber einen neuen Herd und dieser hat eine Kindersicherung, die ich nicht abbestellen konnte. Die ist da zwangsweise bei, so wie das Piepsen beim Auto, wenn man sich nicht anschnallt.
Jetzt wohnen in meinem Haushalt überhaupt keine Kinder mehr, aber jetzt habe ich eine Kindersicherung. Hurra.
Und natürlich ist heute das passiert, was ich schon die ganze Zeit befürchtet habe: ich habe die Kindersicherung unbeabsichtigt eingeschaltet.
Sie dann wieder aktiv auszuschalten, ist gar nicht so einfach, wenn man nicht weiß, dass dieser verfxxxte Herd zwei Kindersicherungen hat, die auf unterschiedliche Art und Weise auszuschalten sind.

Aber immerhin ist der Herd nicht kaputt, dafür gibt es heute nur etwas später warmes Essen
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