anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 15. Juni 2017
Keinen Plan
Vor dem langen Wochenende habe ich immer das Gefühl, ich muss erst alles erledigt haben, bevor ich das Büro verlassen kann, was in Monaten, wo es fast nur lange Wochenenden gibt, zu einem erhöhten Stresslevel führt. Wegen all der kurzen Wochen im Moment hat man sowieso schon weniger Zeit für die normale Arbeit und sich dann auch noch einzubilden, man müsse die Inbox ständig komplett abgearbeitet haben, ist objektiv betrachtet ziemlich albern - subjektiv fühle ich mich von meinem eigenen schlechten Gewissen verfolgt.

Dabei weiß ich noch nicht mal, was ich mit diesem langen Wochenende überhaupt anfangen soll. Ich habe eine Einladung zu einer Hochzeitsfeier in Berlin für Samstagabend, bei der ich schon seit Wochen rumüberlege, wie ich mich davor drücken kann. Ich finde solche Veranstaltungen in aller Regel sehr gruselig und diese Hochzeit ist auch noch eine "B-Promi-Veranstaltung", wo sehr viele Leute sehr wichtig sein möchten und irgendwie habe ich da entsetzlich wenig Lust drauf.

In meinem alten Leben, bis vor zehn Jahren, da war ich häufiger auf solchen Partys, früher fand ich das auch noch echt witzig, weil grade unter den "ich-bin-sehr-wichtig-Menschen" große Mengen an intellektuellen Hochstaplern zu finden sind, die regelmäßig übersehen, dass es zwar leicht ist, sich dumm zu stellen, wenn man klug ist, dass es aber umgekehrt eine echte Herausforderung sein kann.

Solche Leute hopszunehmen ist durchaus ein Spaß, aber irgendwann wiederholt es sich und dann verliert das Spiel doch immer mehr an Reiz.

Nun, ich kann es mir ja noch bis Samstagfrüh überlegen, ansonsten werde ich kurzfristig dramatisch erkranken und von einem schweren Fieber niedergestreckt oder so, das grassiert ja im Moment, habe ich gehört
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Mittwoch, 14. Juni 2017
Alle bekloppt
Im Büro kam es heute mehrfach zu Situationen, bei denen ich mich innerlich sehr zusammenreißen musste, um nicht einfach nur türenknallend meine Sachen zu packen und mit den Worten "dann seht doch zu wie ihr fertig werdet" kurzerhand zu verschwinden.
Eine Abteilung aus dem Mutterhaus benötigte zwei Schreiben, in denen wir einmal Sachverhalt A und einmal Sachverhalt B bestätigen. Es sind komplexe Sachverhalte und deshalb nicht so einfach zu formulieren, da muss man dann halt ein wenig nachdenken, wie man es am besten schreibt. Ich rotze zu beiden Sachverhalten kurz drei-vier Stichworte in eine E-Mail und bitte unseren tiefbegabten Assistenten der Geschäftsführung, zu diesen Sachverhalten doch bitte die entsprechenden Schreiben zu fertigen. Was macht der Kerl? Nimmt die stichwortartig formulierten Halbsätze aus meiner E-Mail und druckt sie hübsch auf passendem Geschäftspapier aus, um es mir vorzulegen, mit der Frage, ob ich mir das so gedacht hätte. Meine Gegenfrage, was er denkt, was ich mir denken würde, wenn ich mir das tatsächlich so gedacht hätte, versteht er nicht. Ich erkläre ihm noch mal geduldig, dass es ja grade darum geht, eine schöne Formulierung für diese Sachverhalte zu finden und dass er sich da etwas ausdenken solle, danach habe ich ihn den Rest des Tages nicht mehr gesehen. (Es geht im Ergebnis eigentlich um zwei Dreizeiler, die da zu Papier gebracht werden sollen.)
Aus der Buchhaltung kam die Anfrage, ob ich mal eben die Überweisung für einen Gehaltsabschlag für zwei neue Mitarbeiter einer neugegründeten Tochtergesellschaft unterschreiben könne, es gäbe zwar weder Arbeitsverträge, noch hätte die neue Gesellschaft eine Betriebs- oder Steuernummer, so dass man weder Sozialversicherungsmeldungen noch eine Lohnsteueranmeldung abgeben könne, ein Bankkonto hätte sie übrigens auch noch nicht, aber man wolle den zwei neuen Mitarbeitern wenigstens schon mal einen Gehaltsabschlag auszahlen, könnte man von dem Bankkonto einer anderen Gesellschaft machen, das würde man dann später alles irgendwie verrechnen. Als ich mich weigerte, das zu unterschreiben, hieß es, das hätte aber der oberste Chef genauso angewiesen, was mich veranlasste, es erst recht zu verweigern. Ich bin ja sicherlich kein Verwaltungsnazi, aber dieses improvisierte Durcheinander war selbst mir eindeutig zu wild. Und wenn so etwas von ganz oben gewollt wird - dann soll es auch von ganz oben unterschrieben werden.
So ging es dann munter weiter, unterbrochen nur immer wieder von einem regen Chatverkehr mit J., dem heute einfiel, dass er noch ein Paar Schuhe, ein Hemd und ein Sakko braucht für den Abiball am Freitag. Schuhe hatte er schon gesagt, Sakko und Hemd waren mir neu, denn beides besitzt er, aber bei dem Hemd hat er im Moment wohl nur ein kurzärmeliges im Zugriff und das ist ihm nicht schick genug, das Sakko dagegen gehört zu einem feinen Joop-Anzug, der ihm wiederum zu fein und zu vornehm und zu teuer ist, es ist ja nicht sein eigener Abiball, der ist erst nächstes Jahr, und als Gast möchte er nur in gemäßigtem Zwirn erscheinen.
Ich habe ihm dann grob erklärt, in welcher Preiskategorie sich Dinge wie Schuhe und Sakko bewegen, was ihn kurz geschockt hat, aber er hatte sich schon zum Shoppen verabredet und ein Rückzieher war nicht mehr möglich.
Ein paar Stunden später meldete er dann erfolgreichen Vollzug, Schuhe, Hemd und Sakko waren erfolgreich erworben, allerdings zu einem Gesamtpreis, der sogar mich zusammenzucken ließ und ihm jetzt die dringende Notwendigkeit eines Ferienjobs aufdrängt. Erwachsenwerden ist gar nicht so leicht
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Dienstag, 13. Juni 2017
Spät geworden
Wenn man es gerade soeben auf den letzten Drücker um 20.55h noch geschafft hat, bei Lidl ein paar Lebensmittel zum Abendessen zu kaufen, weil man vorher im Büro so rumgetrödelt hat und mit seinem Kram nicht fertig wurde, so dass man eher halt nicht losgekommen ist, dann muss man sich auch nicht wundern, dass es schon 22:30 Uhr ist, wenn man nach Kochen, Essen und Küche wieder sauber machen endlich aufs Sofa fällt.
Oder fallen möchte, denn bevor ich mich Richtung Sofa aufmachen wollte, hatte ich noch eben auf die Uhr gelinst und dabei festgestellt, dass es tatsächlich schon 22:30 Uhr ist und deshalb beschlossen, dass es sich um diese Zeit auch nicht mehr lohnt, noch eine ausgedehnte Sofasession einzuschieben, 22:30 Uhr ist eigentlich dicke spät genug, um direkt ins Bett zu gehen.

Und da bin ich jetzt, unterhalte mich noch ein wenig mit meinem Handy (d.h., ich rede, das Handy schreibt) und bin wirklich froh, dass der Tag rum ist.
Aus CWs Nachlassdrama gab es neuen Ärger, der heute zu eskalieren drohte. Ich habe mich am Wochenende schon so sehr darüber aufgeregt, dass ich heute mehr als froh war, dass K. meinte, ich solle ihm einfach eine Vollmacht schreiben und dann regelt er das alleine. Damit ausgestattet ist er heute nach Mönchengladbach und nach Düsseldorf gefahren, meint, es wäre insgesamt tatsächlich recht erfolgreich gewesen und er hätte das Gefühl, jetzt könnte es endlich demnächst mal rund laufen. Ich halte dann besser einfach nur meine Finger gekreuzt, sowieso eine klügere Handhaltung, als die Hände ständig verzweifelt zu ringen
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Sonntag, 11. Juni 2017
Heiß
Der Nachteil von einem Wochenende im Münsterland ist, dass man dann auch das Wetter vom Münsterland am Hals hat - und mir war es hier heute definitiv und entschieden zu warm und zu schwül.
Ich habe Wärme noch nie gemocht, denn gegen Kälte kann ich mich anziehen, der Wärme aber bin ich hilflos ausgeliefert, schrecklich.
Mit zunehmendem Alter finde ich Wärme aber auch noch immer grässlicher, da mir selber leider längst nicht mehr so verlässlich kalt ist, wie das früher eigentlich grundsätzlich der Fall war. Früher war mir sozusagen mmer kalt, aber wie gesagt, dagegen konnte man sich anziehen, so dass ich auch am Strand meist noch einen Pulli trug.
Mein Lieblingsstrandpulli war ein Cashmerepullover, den ich mir während des Studiums gekauft habe. Damals waren die Dinger wirklich noch richtig doll teuer, so dass ich fast ein halbes Jahr eisern darauf gespart habe, aber er war es wert, denn er war so weich, dass ich ihn sogar auf nackter Haut direkt über dem Bikini tragen konnte, was ich regelmäßig tat, wenn mal grade ein paar Wolken vor der Sonne vorbeizogen. Den Pulli habe ich übrigens heute noch, nur ist mir heute leider nicht mehr kalt genug, um überhaupt im Sommer einen Pulli tragen zu können. Was eben auch bedeutet, dass ich insgesamt viel weniger ausziehen kann, wenn es denn wirklich warm wird.
Und heute war es warm - und schwül. Die Luft stand (ein Zustand, den es am Meer so gut wie nie gibt) und ich merkte, wie mich mit der Hitze auch die schlechte Laune packte - und überhaupt. Heute war wirklich viel und überhaupt - und dann geht natürlich auch alles schief, was schief gehen kann.
Ich denke, ich erkläre den Tag heute zum Streichergebnis und hoffe, dass es morgen besser wird
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Sonntag, 11. Juni 2017
Einkaufsrausch
Seit längerem waren wir endlich mal wieder einen Samstag hier im Münsterland, ohne Termine und ohne Ausflugspläne, für mich also die ideale Gelegenheit, um auf meinen sehr geschätzten Samstags-Flohmarkt am Preußenstadion zu gehen.
Es gibt sicherlich deutlich größere Flohmärkte, und in Münster gibt es auch regelmäßig den Monsterflohmarkt an der Promenade - aber die sind mir meist schon wieder zu groß und zu voll und zu rummelig und vor allem zu anstrengend.
Hier kommt wieder meine mangelnde Selbstdisziplin oder auch Schwarz-Weiß-Mentalität ins Spiel: ich bringe es nicht fertig, nach zwei Stunden einfach abzubrechen und wieder nach Hause zu gehen, wenn ich dann erst 1/4 des Marktes abgelaufen bin. Wenn ich auf einen Flohmarkt gehen, dann will ich auch alle Stände sehen und bei so großen Flohmärkten kann das dann schon mal sechs-acht Stunden dauern. Dann bin ich anschließend nicht nur völlig platt und müde vom langen Laufen (und Stehen), sondern auch völlig schief, vom vielen Schleppen, denn natürlich kaufe ich dann ja auch entsprechend viel. Weil die großen Märkte auch große Mengen an Menschen anziehen, bedeutet das, dass es meist sehr kompliziert ist, irgendwo einen Parkplatz zu finden bzw. dass das Auto eben recht weit weg steht, so dass es einen großen Aufwand bedeutet, zwischendurch mal eine Tüte mit Einkäufen zum Auto zu bringen. Als professioneller Flohmarktgeher habe ich zwar so einen Hackenporsche, aber der ist ja auch irgendwann voll und dann schleppt man halt.
Und weil eben diese großen Flohmärkte für mich so schnell so ausarten, liebe ich den kleinen Samstagsflohmarkt am Preußenstadion sehr. Der hat genau die richtige Größe, da stehen ein paar gute Händler (man kennt sich ja nach einer Zeit) und es sind auch immer ein paar "Einzelverkäufer" da, die eben nur einmal im Jahr ihren Haushalt ausmisten und dann dort verkaufen.
Heute war perfektes Flohmarktwetter - angekündigt regenfrei (das zieht dann die privaten Verkäufer an), dazu warm, aber nicht zu warm, und dann macht es einfach nur Spaß, über so einen Markt zu laufen.
Zwei meiner Lieblingsverkäuferinnen waren auch da, ich habe einige ganz wunderbare Schätze ergattern können und es war rundum herrlich.

Mein Westfalenmann ist ja eher nicht so der Flohmarkttyp. Wenn er eine Hose gefunden, die passt, dann kauft er sie am liebsten gleich fünf mal, damit er für die nächsten fünf Jahre Ruhe hat, nur ist das auf dem Flohmarkt meist schwer umzusetzen, so dass ich üblicherweise alleine auf Flohmärkte gehe. Der Samstagsflohmarkt am Preußenstadion liegt aber so günstig, dass es für K. jede Menge interessante Dinge in der Umgebung gibt (zB mindestens vier verschiedene Autohäuser und einen Riesenfahrradladen und der Mediamarkt ist auch direkt um die Ecke), so dass er problemlos für zwei-drei Stunden beschäftigt ist, wenn er mich dort am Flohmarkt abgesetzt hat.

Während ich uns heute durch massive Einkäufe auf dem Flohmarkt reich gespart habe (man muss nur mal überschlagen, was der ganze Kram neu kostet, um zu wissen, was ich heute alles gespart habe), hat K. in derselben Zeit die gesamte Ersparnis einfach wieder ausgegeben, allerdings muss ich zugeben, dass ich mich wie Bolle gefreut habe, als ich dann sah, was er gekauft hat. Er ist nämlich ins VW-Autohaus gefahren und hat kurzerhand so eine Fahrradhalterung erworben, die man hinten auf die Anhängerkupplung setzt und dann ganz problemlos zwei Fahrräder hinters Auto schnallen kann.
Wir haben uns neulich erst darüber unterhalten, dass es sicherlich Spaß machen könnte, in einigen Gegenden mal Fahrrad zu fahren, dass die meisten Gegenden für schöne Radtouren aber viel zu weit weg sind, und wir uns mal überlegen müssten, wie wir dort ein Fahrrad hinbekommen.
Aber jetzt klappt das. Einfach unsere eigenen Fahrräder hinters Auto schnallen und wir können überall hinfahren, um dort dann vor Ort mit dem Fahrrad weiter zu radeln. Absolut genial, ich bin komplett begeistert.
Was für ein rundum gelungener Tag
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Samstag, 10. Juni 2017
Nix geht
Es ist noch gar nicht spät, aber mein Kopf ist so leer, da wird mir auch in den nächsten anderthalb Stunden nichts brauchbares einfallen, um einen inhaltsreichen Blogeintrag für heute zu basteln.
Deshalb gebe ich gleich jetzt schon auf und hoffe, dass ich morgen mit mehr Schwung unterwegs bin
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Freitag, 9. Juni 2017
Heute: Friseur
"Dann schneide ich nur mal unten die Kanten grade."
sagte der Friseur heute und säbelte, schnippschnapp und blitzschnell mal eben 15cm Haarlänge ab.

Okay, zugegeben, die deutlich kürzeren Haare gefallen mir jetzt auch viel besser, aber im ersten Moment war ich erschüttert, wie viel Wolle ich lassen musste, nur um die Kanten zu begradigen.

Jetzt habe ich einen schulterlangen Bob mit reichlich "sandfarbenen" Strähnchen. Der Friseur meinte, Sand wäre ein sehr helles Blond, ich versuchte ihm zu erklären, dass echter Sand grau ist, und dass er mir doch keine Strähnen in Naturfarbe machen muss, aber er setzte sich durch und hatte recht.
Ich habe jetzt sehr viele, sehr hübsche hellblonde Strähnen, die tatsächlich nicht grau sind, die aber längst nicht mehr so auffallen werden, wenn das Naturgrau erst wieder nachgewachsen ist. Denn natürlich gehe ich in sechs Wochen nicht schon wieder zum Friseur, so dass es durchaus von Bedeutung ist, wie gut die aktuelle Haarfarbe zu dem passen wird, was da so nachwächst.
Grad aktuell bin ich aber sehr zufrieden mit dem, was da rausgekommen ist.
Sandfarbene Strähnen in einem schulterlangen Bob, ich werde noch zu einem Modeblogger
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