anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 12. März 2017
Himmelsfarben
Der Flug gestern war unspektakulär, die Sichten waren leicht diesig, deshalb nicht gut für Fotos, dafür waren die Flugbedingungen gut, was ja auch schon immer eine Menge wert ist.
Der Flug heute war in zwei Punkten etwas besonderes: zum einen habe ich einen neuen Rekord aufgestellt, was die Zeit von Hautür zu Haustür angeht, 107 Minuten.
Jetzt strebe ich natürlich eine Zeit unter 100 Minuten an, was wir heute hätten schaffen können, wenn wir nicht beim Abflug und nach der Landung noch so rumgetrödelt hätten.
Die Fähre, mit der ich sonst gefahren wäre, lag noch im Hafen, als wir schon in der Luft waren.



Und anschließend gab es heute die faszinierendsten Himmelsfarben unterwegs, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu knipsen.



Noch mehr Fotos folgen in den Kommentaren
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Sonntag, 12. März 2017
Frei
Ich habe mein Haus zurück!
Mein Vater schläft heute die erste Nacht wieder in seinem eigenen Haus, fast alle Sachen hat er schon wieder rübergebracht und ich fühle mich so frei wie an meinem 18. Geburtstag.
Mein 18. Geburtstag war für mich auch etwas ganz besonderes und wichtiges, denn ab diesem Tag hatte mein Vater keine Macht mehr über mich. Er konnte nicht mehr über mich bestimmen, sondern ich konnte gehen wohin ich wollte und er konnte es nicht verbieten.
Damals bin ich auch sehr schnell zu Hause ausgezogen - überall war es besser, bloß nicht dort, wo ich jeden Tag diesem Palaver ausgesetzt war.
Und 36 Jahre später holt mich das Schicksal wieder ein - mein Vater muss aus seinem Haus ausziehen, weil es nach einem Wasserschaden grundsaniert werden muss und es gibt keinen vernünftigen Grund, dass er nicht solange mit in meinem Haus wohnt. Irgendwo muss er ja hin, der Wasserschaden ist auch nicht seine Schuld, und bei mir zu wohnen ist enorm praktisch, mein Haus ist nur 300m von seinem entfernt, da kann er jeden Tag dort vorbei fahren, nach Post sehen und kontrollieren, wie weit die Handwerker sind.

Fünf Monate hat es jetzt gedauert.
Fünf Monate, die er in meinem Haus gewohnt hat und das Haus dadurch für mich zu einer Hölle gemacht hat.
Sein Verhältnis zu Wasser und Seife war schon immer eher liberal, d.h. er war noch nie von Hygiene abhängig und lebte schon immer sehr gut auch ohne. Je älter er wurde, um so schlimmer wurde es aber, mittlerweile ist er schlicht nur noch eklig. Und das Problem war, dass er mein Haus mit seinem Geruch infiziert hat. Es war zum Schluss wirklich unerträglich und ich habe mi8r große Sorgen gemacht, ob ich den Gestank je wieder rauskriege.
Lüften alleine hilft nicht, das habe ich ja ständig getan. Aber ich war nur alle 14 Tage da, dazwischen hatte er jeweils zwei Wochen Zeit, seinen Gestank nach Mief und Modder tief in alle Poren des Hauses einzumassieren, dagegen kann man nicht anlüften.
Als ich aber heute realisierte, dass er tatsächlich auszieht, habe ich sofort alle Register gezogen und bi8n mit viel Elan in den Geruchskillerkrieg gezogen.

Mittlerweile habe ich vier Maschinen Wäsche durch, die fünfte läuft grade, ich habe einfach alle Textilien, die irgendwie Geruch aufnehmen können und in der Wohnung rumhingen, in die Waschmaschine gesteckt. Mein Onkel hat eine große Gewerbewaschmaschine, da werde ich morgen die Oberbetten waschen und für die Matratzen hat er eine Spezial-Hotelreiniger-Maschine, er meint, damit kriegen wir die Matratzen aus dem Bett, in dem Vater geschlafen hat, problemlos wieder frisch und sauber.
Und ansonsten habe ich heute geputzt, erst die Küche und das Wohnzimmer und dann das Bad. Alleine das Bad habe ich ca. 3 Stunden lang geputzt, ich glaube, so sauber war das noch nie. Auch wenn wir es demnächst komplett neu machen, so musste ich es doch allein schon deshalb putzen, um den Geruch ab sofort und ohne Verzögerung zu killen. Aber ich glaube, es ist mir gelungen.

Außerdem habe ich eine Flasche Raumparfüm (das gute, teure von Blomus, denn bei dem weiß ich genau, dass es wirklich wirkt) im Haus versprüht, alle Böden mit viel Essigreiniger gewischt, alle Textilien gewaschen - und eben bin ich statt Pause einfach mal für eine Viertelstunde am Strand spazieren gegangen (denn wenn ich mich hingesetzt hätte, wäre ich nicht mehr hochgekommen, deshalb blieb als Pause nur einfach weiterlaufen, aber immerhin draußen) - und als ich vom Strand wieder in Haus kam - ROCH ES HIER GUT!
Ich könnte mich überschlagen vor Freude, aber ich glaube, es klappt tatsächlich, ich schaffe es, den Mief zu besiegen.

Morgen noch den Rest in Wohnzimmer und Küche, da habe ich heute schon die groben Vorarbeiten begonnen und vor allem den Esstisch und die Arbeitsplatten abgeschliffen, die sind aus Holz und so versifft, dass mit Abwischen nix mehr zu retten war, in der Küche sind alle Fliesen abgewaschen und alle draußen stehenden Tassen und Gläser einmal durch die Spülmaschine gelaufen.
Es wird - und ich glaube, es wird gut. Ich bin da ganz zuversichtlich. Und diese wilde Putzaktion macht sogar Spaß, denn ich mache es jetzt ja wirklich für mich. Außer mir wird es jetzt auch niemand anderes mehr schmutzig machen, allein das gibt der Putzerei einen komplett anderen Sinn. Ich hasse es, für andere Leute sauber zu machen - aber für mich selber, da finde ich das völlig okay.

Insgesamt war es also ein wunderwunderschöner Tag, mir tut jetzt zwar jeder Knochen im Körper einzeln weh - aber das war es wert.
Endlich wieder frei
!

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Samstag, 11. März 2017
Sturmfrei
Eigentlich wollte ich heute nach Borkum fahren.
Ich hatte es mir fest vorgenommen und die gesamte letzte Woche ständig wiederholt, dass ich heute fahre.
Mein Problem dabei ist nur, dass ich alleine fahren muss, denn K. hat am Sonntag zu tun. Also beschloss ich mit dem Zug zu fahren. Das geht sehr bequem, hier in Greven um 14.14h einsteigen, 2 1/4h durchgehend bis Emden Außenhafen fahren, dort auf die Fähre, in Borkum wartet die Inselbahn, noch 1km laufen und gegen 19.30h kann ich dann zuhause sein.
Echter Nachteil: ich muss spätestens um 13h aus dem Büro verschwinden und das ist immer eine ziemliche Hetze. Außerdem bin ich alleine unterwegs, was ich regelmäßig sehr langweilig finde. C. wollte nicht mit, sie müsse lernen, sagt sie.
Je mehr es Freitag wurde, desto weniger Lust hatte ich, mein Vorhaben tatsächlich umzusetzen.
Dann sagte K., er bringt mich morgen mit dem Flieger. Das Wetter ist stabil vorausgesagt und er wollte sowieso mal wieder in die Luft.
Guter Vorschlag, bleibe ich doch gerne heute noch in Greven.
Ein bisschen schlechtes Gewissen hatte ich, J. den Abend alleine mit seinem Opa zu lassen, aber als ich anfragte, sagte er mir, er wäre gar nicht gefahren, er bleibt das Wochenende in Esens.
Tolle Wurst! Wenn ich jetzt heute schon gefahren wäre, wäre ich drei Tage mit meinem Vater alleine gewesen, unvorbereitet, weil ich fest davon ausging, dass J. auch nach Hause kommt, aber die Bagage kneift komplett.
Immerhin gut zu wissen, muss ich künftig auch kein schlechtes Gewissen mehr haben.

Dafür feiere ich jetzt sturmfreie Bude mit K. War eine gute Entscheidung m heute nicht zu fahren
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Donnerstag, 9. März 2017
Kein Klick zuviel
Heute zwei Stunden mit einem Mitarbeiter über den Aufbau und die Parameter einer Excel-Berechnungstabelle diskutiert. Ich habe ewig nicht begriffen, wo sein Problem ist, erst nach zwei Stunden dämmerte es mir. Er sollte mit Hilfe dieser Excel-Tabelle Vorschläge für ein Invest machen, das aber unter Annahme verschiedener Parameter zu verschiedenen Kosten führt. Er wollte von mir wissen, welche Parameter er einsetzen soll und ich habe natürlich zurück gefragt, was sich wie auswirkt und wie groß die absoluten Unterschiede sind. Aber genau das konnte er mir nicht sagen, denn 12 unterschiedliche Ergebnisse auszurechnen, mache zu viel Arbeit, sagte er. Genau deshalb wollte er ja wissen, für welche Parameter er das rechnen soll.
Ich habe dann die Zeit gestoppt, wie lange es dauert, bis ich ein Ergebnis für eine Parameterkonstellation ermittelt habe: unter einer Minute.
Und um sich 12 Minuten Arbeit zu sparen, hat er zwei Stunden mit mir diskutiert.
D.h. ich habe ja auch mit ihm zwei Stunden diskutiert, weil ich mir eine Stunde und 59 Minute lang nicht vorstellen konnte, dass es wirklich nur darum geht, dass ihm 12 Ergebnisse zuviel Arbeit sind.
Leute gibt's
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Mittwoch, 8. März 2017
Was schön wär
Satz des Tages (ist nicht von heute, sondern hat C. letzte Woche irgendwann gesagt, aber mir ist heute wieder aufgefallen, wie recht sie hat):
"Dafür, dass wir schon 2017 haben, finde ich es bemerkenswert, wie viele Dinge noch nicht oder nur sehr schlecht funktionieren."

Je länger ich darüber nachdenke, um so mehr Dinge fallen mir ein, die es wirklich schon seit sehr langer Zeit nicht vernünftig tun und es hat immer noch niemand etwas dagegen oder dafür erfunden.
Zuverlässig funktionierende WLan-Verbindungen, wäre da so ein Beispiel, oder simpel zu programmierende Fernseher.

Unser Fernseher hat schon wieder neue Sender entdeckt und will sich jetzt ständig aktualisieren, was ich ihm nun jedes Mal verbieten muss, da ansonsten meine gesamte mühsam organisierte und sortierte Senderliste wieder fürn A***h wäre. Und die habe ich erst vor kurzem aktualisert.
Es kann doch nicht sein, dass ich gezwungen bin, jeden Monat ca. zwei Stunden an meinem Fernseher rumzuprogrammieren, wenn ich eine bestimmte Senderreihenfolge beibehalten will und bestimmte Sender auch mit fest eingestellten Zahlentasten auf der Fernbedienung aufrufen will, nur weil alle naselang irgendwelche neuen Sender an den Start gehen und sich damit die Kanalbelegung verschiebt.
Ich könnte vor Wut darüber platzen, hilft aber nicht, es gibt einfach noch keinen Fernseher, bei dem man Sender und Kanalnummern einmal und dann für alle Zeiten festeinstellen kann
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Mittwoch, 8. März 2017
Alles seltsam
Der Tag heute war geprägt von wundern.
Den Vormittag über habe ich mich darüber gewundert, was das für Menschen sind, die für so Produkte wie "Office 365" die Bedienungsanleitung geschrieben haben und wie viel weiter unser technischer Fortschritt wohl schon wäre, wenn sich einfach nur jemand darum kümmern würde, dass es für all die neuen Anwendungen und Produkte, die auf den Markt kommen, auch eine Anleitung gibt, die nicht nur von Menschen verstanden wird, die vorher schon wissen, wie es funktioniert.
Ich habe jetzt ein Office 365 Konto mit Administratorrechten für 25 Benutzer, aber außer dass ich in der Lage bin, die Anwendungen für die offline Bedienung herunterzuladen (und genau so zu benutzen, wie ich die "Einmalkauf-Officeprogramme" schon immer benutzt habe) bin ich nicht in der Lage, irgendetwas damit anzufangen. Ich begreife es schlicht nicht, und ich habe mir wirklich verdammt viel Mühe gegeben und Zeit genommen, mich damit auseinanderzusetzen. Auch Tante Google konnte nicht helfen, genauso wenig wie unser IT-Betreuer und andere Checker, die ich so befragte. Die hatten sich nämlich auch alle noch nicht mit Office 365 befasst, meinten zwar großspurig "zeig mal her, kann ja nicht so schwer sein", erklärten aber nach 15 Minuten hilfslosem Rumgeklicker, dass sie dann doch auch leider nicht wüssten, wie man das bedient.
Dann habe ich mich mal wieder über unseren sagenhaften Assistenten der Geschäftsführung gewundert, der zu einem Auswärtstermin einfach schon mal alleine losfuhr, aber es nicht für nötig hielt, seinem Chef nachhaltig klarzumachen, dass er jetzt auch gleich einen Termin hätte und deshalb aufhören müsse zu telefonieren. Auch seine Sekretärin zuckte nur hilfslos die Achseln und sagte, der telefoniere eben einfach schon seit langem, sie wüsste auch nicht was sie tun solle. Ich fand die Lösung ganz einfach: Großes Stück Papier mit der Aufschrift "Termin XY JETZT!!!" in so großen Buchstaben bemalt, dass es auch Chefs erster Ordnung ohne Brille sicher lesen können und diesen Zettel dem telefonierenden Menschen direkt vors Gesicht halten. Er hat spontan aufgelegt und gefragt, warum ihm das denn keiner gesagt hätte. So sind sie halt.

Am Abend schließlich war ich das erste Mal in einem neuen Aldigeschäft einkaufen und habe mich sehr gewundert, dass genau die Dinge, die ich dort gezielt kaufen wollte, alle ausverkauft waren, weil mir das in dem Aldigeschäft, in dem ich sonst einkaufe, noch nie passiert ist. Als Erklärung habe ich schließlich die komplett unterschiedliche Klientel dieser beiden Aldiläden gefunden, denn der Laden, in dem ich sonst meist einkaufe, liegt mitten in einem sozialen Brennpunkt, drumherum wohnen mindestens 300 Jahre Gefängnis und der Rest ist arbeitslos, dort ist regelmäßig das einfache Graubrot, die Pizza und die billige Salami ausverkauft, aber mein Schickimicki Kürbiskernkartoffelbrot geht dort eher schlecht. Das Aldigeschäft, wo ich heute Abend aber durch Zufall reingeraten bin, liegt in einem reinen Gewerbegebiet mit nur Verwaltungshochäusern drumherum. Da gab es sowohl einfaches Graubrot als auch Billigsalami noch in Mengen, nur das Kürbiskernkartoffelbrot und die Alpenmilch, die hatten all die Banken- und Versicherungsfredel der Umgebung schon weggekauft.
Pech.

Ein richtig schönes Ding gab es heute aber auch: Mein neues Telefon ist angekommen.
Schick, nicht?

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Montag, 6. März 2017
Alltag
Natürlich bin ich heute ins Büro gefahren, ich hatte Termine und es waren dringende Sachen zu erledigen.
Wenn ich nicht gefahren wäre, wäre ich zu Hause im Bett nur noch kränker geworden aus lauter Sorge, was im Büro dann so alles daneben geht.
Nicht ins Büro gehen finde ich zwar toll, aber das muss vorbereitet sein. Unvorbereitet fehlen ist grundsätzlich übel, das macht nachher mehr Arbeit als man sich an Ausruh- oder Erholungspotential an so einem Tag reinholt.
Ich bin aber auch schon fast wieder gesund, ich sagte ja, es war nur die tödliche Männergrippe, die ist meist nach drei Tagen wieder vorbei.

Ansonsten ist hier heute im Büro aber auch nichts Besonderes passiert, alles wie immer, würde ich sagen. Mehrfach kamen Kollegen und fragten, wie dies oder jenes zu tun sei, meine Antworten variierten zwischen "das Dokument dazu liegt auf dem Server" oder "habe ich Ihnen doch letzte Woche per Mail geschickt" oder "wenn Sie hier die Zahlen aus diesem Jahr und nicht die mitkopierten Zahlen aus dem Vorjahr einsetzen, wird es sofort logisch." bis hin zu "fragen Sie einfach Tante Google." - Mindestens zweimal sagten mir Kollegen, dies oder jenes wäre nicht möglich, worauf ich jedes Mal sagte "machen Sie es trotzdem" mit dem erstaunlichen Ergebnis, dass es dann doch funktionierte.
Abends rief dann noch der Chef erster Ordnung an und sagte, er hätte meinen Vermerk zum Vorgang xy im Mutterhaus gelesen und er sei der Meinung, das solle künftig immer nur noch in Abteilung A erledigt werden, weil in Abteilung B überhaupt keine kompetenten Mitarbeiter wären und deshalb dürfe man dieser Abteilung solche Vorgänge gar nicht erst geben. Meinen Einwand, dass Abteilung B dann aber gar keine Aufgaben mehr hätte, denn sie wäre ja überhaupt nur gegründet worden, um genau solche Vorgänge zu bearbeiten und ob es dann nicht klüger wäre, lieber in Abteilung B ein paar kompetente Leute einzustellen, wischte er mit der Bemerkung vom Tisch, dass "kompetente Mitarbeiter" und "Abteilung B" in einem Satz ein Widerspruch in sich sei.
Ich habe das Gefühl, hier sucht jemand offenen Streit mit dem Mutterhaus, das wird bestimmt lustig.
I'll stay tuned
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