anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 23. Januar 2017
Zehn Minuten
Auf dem Weg ins Büro habe ich heute morgen noch rasch ein paar Erledigungen abgearbeitet, die schon länger auf meiner to-do-Liste standen, die ich aber immer vor mir her geschoben habe, weil ich ja meist so eilig bin und nie Zeit habe.
Heute waren aber bereits ab 9h Bewerbungsgespräche angesetzt, so dass ich sowieso deutlich früher als sonst im Büro sein musste - und wenn ich eh schon so früh unterwegs bin, dann kann ich den Erledigungskram ja auch gleich noch miteinbauen.

Also habe ich heute morgen auf dem Weg ins Büro drei Rollen gelbe Säcke aus dem Rathaus besorgt (auf dem Schild vor der Kiste mit den gelben Säcken steht, man soll maximal zwei Rollen pro Person mitnehmen, aber solche Verbote reizen mich ja spontan, sie zu übertreten, deshalb habe ich eine dritte Rolle unter meinem Pulli aus dem Rathaus geschmuggelt. Nicht, dass es irgendjemanden interessiert hätte, aber ich kam mir wunderbar verrucht vor.) - und nach dieser Aktion bin ich beim Arzt vorbeigegangen und habe meine Versichertenkarte einlesen lassen. (Dass ich es neulich überhaupt rechtzeitig geschafft hatte, zum Arzt zu gehen, um mir mein Quartalsrezept abzuholen, hat mich ja schon schwer stolz gemacht. Da kann dann keiner erwarten, dass ich dann auch noch gleich meine Versichertenkarte dabei habe). Und dann war ich noch beim Bäcker und habe mir ein belegtes Brötchen fürs Büro gekauft.
Richtig große Aktion also.
Als ich im Büro ankam, stellte ich fest, dass ich heute insgesamt nur genau 10 Minuten länger zwischen Wohnung und Büro unterwegs gewesen bin als sonst, was also im Umkehrschluss bedeutet, dass ich für meine "große Erledigungstour", für die ich ja sonst nie Zeit habe, genau 10 Minuten gebraucht habe.
Hmmm, hat mich schon sehr nachdenklich gemacht.
Ich glaube, an meinem Zeitgefühl und meinem Zeitmanagement sollte ich dringend noch mal arbeiten
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Sonntag, 22. Januar 2017
Nicht gejammert ist gleich ein gelungener Tag
Bisher sind die positiven Erlebnisse und glücklichen Momente des Jahres noch mit Vorbereitungsarbeiten beschäftigt, hatten deshalb noch keine Zeit, sich auf der Bühne zu zeigen, aber das Jahr ist ja auch noch jung, da geht noch jede Menge, nur nicht ungeduldig sein.
Ich glaube da fest dran und verbiete meiner nörgeligen Jammerseite für die nächste Zeit einfach den Auftritt, das ist ja sonst nicht auszuhalten mit mir, wenn ich ständig nur rumquengel, wie schrecklich alles ist.

Heute zB war im Grunde ein schöner Tag, man muss nur die Erwartungsebene verändern. Draußen ist es kalt und ungemütlich, da kann ich froh sein, dass ich keinen Fuß vor die Tür gesetzt habe. Und lange schlafen ist auch nicht sinnvoll, das verweichlicht nur und morgen jammer ich extra doll darüber, dass ich nicht nur wieder arbeiten gehen soll, sondern vorher auch noch aufstehen muss. Deshalb habe ich das mit dem Aufstehen heute schon trainiert, was nicht nur als Vorbereitung für morgen sinnvoll war, sondern auch, weil ich dann viel mehr Zeit hatte, stundenlang am Schreibtisch zu sitzen und CWs vermaledeite Schrottgesellschaften herausforderndes Firmenimperium weiter zu organisieren und zu strukturieren. Das ist nämlich eine tolle Sache, bei der ich auch noch viel lernen kann, z.B. was man alles braucht, um zulässige und ordnungsemäße Insolvenzanträge zu stellen. Hatte ich bisher tatsächlich noch gar nicht auf dem Schirm - und kann ja weiß Gott nicht schaden, wenn man sowas auch mal übt.
Morgen bekomme ich noch mehr Zahlen, die ich verarbeiten darf, das wird eine richtig runde Sache
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Sonntag, 22. Januar 2017
Auswärtslesung
Heute Abend waren wir auf einer Lesung von Wladimir Kaminer.
Ich mag Kaminers Texte, weil ich die trockene und sehr anschauliche Art, wie er Lebenssachverhalte zusammenfasst und auf den Punkt bringt,sehr schätze, ich dachte also, es wird bestimmt toll.
Aber so eine Lesung außerhalb des eigenen Sofas ist mühsam, durfte ich mal wieder feststellen. Hörbuch mit Kopfhörer zuhause wäre doch sehr viel mehr mein Geschmack, hilft nix. Zuhause habe ich Nüsse zum Knabbern, Pausen, wenn ich Pipi muss (und dann ohne Schlange vorm Klo) und vor allem keine parfümierten Sitznachbarn, die auch noch auf russisch miteinander flüstern.
Ich hatte die Nüsse vergessen mitzunehmen, musste Pipi, als keine Pause war und meine Sitznachbarinnen waren schwer zu ertragen.
Ich bin halt eher nicht so der Weggehtyp.
Aber sonst war's toll
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Samstag, 21. Januar 2017
Es war einmal
Und wenn sie nicht gestorben sind,



Dann ist es das, was bleibt

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Oh, zu spät
aber ich war auch so im work-flow, dass ich an gar nichts mehr gedacht habe, noch nicht mal daran, meiner Freundin zum Geburtstag zu gratulieren, denn der ist jetzt auch schon seit einer halben Stunde vorbei.
Ich spekuliere jetzt darauf, dass sie schon so sehr daran gewöhnt ist, dass ich ihren Geburtstag grundsätzlich vergesse, dass sie es mir auch dieses Jahr nicht übel nimmt, selbst und obwohl - oder weil? es ein runder ist.
Bei ihrem letzten runden Geburtstag habe ich übrigens pünktlich am Geburtstag angerufen, blöd war nur, dass ich nicht auf dem Schirm hatte, dass sie Geburtstag hat und deshalb habe ich nicht gratuliert, sondern fröhlich drauflosgeplappert und allerlei Kram erzählt, was sie dann nach einiger Zeit versuchte freundlich abzuwürgen, in dem sie bemerkte, sie hätte Gäste und sie müsste sich mal um die kümmern, deshalb könne sie nicht ganz so lange telefonieren und ich fragte dann noch, wer denn zu Besuch sei, was sie ganz entspannt beantwortete mit, es wären verschiedene Geburtstagsgäste. Dann erst hat es bei mir geklingelt....
nun ja

Oh man, echt sorry, um 22.48h habe ich noch kurz dran gedacht, und mir überlegt, ob ich jetzt überhaupt noch anrufen kann, aber dann musste ich noch eben das eine Formular fertigstellen, und dann stimmten die Zahlen nicht und dann passten die Summen nicht und dann meckerte die Grundsatzkontrolle des Programms, kurz, es war dasselbe Theater wie immer, wenn man das Elstersteueronlineprogramm benutzt, deshalb war es ganz plötzlich auf einmal 23.58h - aber immerhin habe ich es gestern um 2 Minuten vor Tagesschluss noch geschafft, die Steuererklärung online ans Finanzamt zu übermitteln, was richtig doll wichtig war, denn der Fristablauf war genau am 19.1. - und das habe ich ja locker geschafft.

Aber in den restlichen zwei Minuten des Tages habe ich dann halt den Rest der wichtigen Dinge nicht mehr unterkriegt. Wie blöde, vor allem, da ich dieses Jahr wirklich gut vorgesorgt hatte und drei verschiedene Erinnerungsanzeigen programmiert waren, die mir auch regelmäßig Bescheid gaben: Barbara hat Geburtstag. Ich habe echt den ganzen Tag über dran gedacht. Nur war da nie genug Zeit für ein passendes Geburtstagstelefonat. - Und so kam es dann, dass ich trotz dauerndem Drandenken mal wieder verspätet bin.
Aber ich habe meine Steuererklärung raus, zumindest eine von denen, die ganz dringlich wichtig eilig waren und das ist auch was Tolles, denn ich bin ja nun schon mehr als ein Jahr um diese Verpflichtung drumherum geschlichen und kam nicht in die Puschen - bis mich heute der work flow packte und ich mich begeistert treiben ließ.
Tolles Gefühl, das jetzt erledigt zu haben
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Donnerstag, 19. Januar 2017
Nix getan
Der Stress und der Ärger, der mich im Moment in wirklich unfein gehäufter Weise verfolgt, kommt im Wesentlichen aus CWs Hinterlassenschaften, die immer neue Überraschungsbomben parat halten, die derzeit an vielen verschiedenen Stellen gleichzeitig hochgehen.
Ein Schutzschild, den ich mir dagegen aufgebaut habe, ist meine normale Alltagsarbeit, d.h. ich verkrieche mich derzeit am allerliebsten im Büro, weil ich dort so gut beschäftigt bin, dass ich keine Zeit habe, mich über die anderen Dinge aufzuregen und die Büroarbeit einfach so viel besser sortiert, organisiert und geregelt funktioniert als der ganze CW-Kram. Dort herrscht nämlich hauptsächlich Chaos, Durcheinander und "Fehlen". Es fehlen so entsetzliche viele Unterlagen, dass man eigentlich keine Sache vernünftig zu einem Abschluss bringen kann, weil man halt immer irgendwo Löcher hat, wo man dann raten oder schätzen muss, ohne zu wissen, ob die fehlenden Unterlagen wirklich weg sind oder in dem Riesenchaos nur immer noch nicht gefunden wurden.
Es ist so entsetzlich mühsam und gleichzeitig auch so frustrierend und nervenzehrend, dass ich eine unglaublich große Abneigung habe, mich überhaupt damit zu befassen.
Aber hilft wohl nicht, irgendwie müssen die Sachen dann doch gemacht werden - nur kaue ich im Moment immer noch hartnäckig auf meinem Widerwillen und meiner Abneigung rum, ohne eine Chance zu haben, es dadurch auch nur in Ansätzen zu verbessern, denn ich kriege es einfach nicht runtergeschluckt.
Heute Abend hatte ich eigentlich vor, dass............
und dann habe ich ab 20h nur stumpf auf dem Sofa gesessen und Löcher in die Luft gestart, weil ich mich nicht aufraffen konnte, es wirklich zu tun.
Schon ganz schön bescheuert, wenn nicht noch schlimmer
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Mittwoch, 18. Januar 2017
Geht schon wieder
Als ich nach der Geburt des dritten Kindes aus dem Krankenhaus wieder nach Hause kam, war ich sehr jammerig. Der Dammschnitt schmerzte, juckte und ziepte, oberätzend, außerdem war die Brust entzündet, Stillen war unmöglich und irgendwie tat alles weh.
Da das Kind also per Flasche gefüttert werden musste, war meine erste Handlung, nach dem ich zuhause angekommen war, eine Thermoskanne und die alten Fläschchen rauszukramen und gründlich zu reinigen. Ich goss sprudelnd kochendes Wasser randhoch in die Thermoskanne und schob mit Schwung eine Flaschenbürste hinterher - und schrie auf, denn natürlich schwappte dadurch das kochendheiße Wasser über und verbrühte mir die Hand.
Die Hand tat die nächste Zeit so weh, dass so Kleingkeiten wie ein genähter Dammschnitt und eine Brustentzündung gar nicht mehr spürbar waren und ich damit die Geburtsfolgen ruckzuck vergessen hatte.

Gestern waren verschiedene Schreiben in der Post, die ziemlich gruselige Probleme ankündigten.
Bei einem davon haben wir die allerallerschlimmsten Folgen heute wahrscheinlich abwenden können - und schon hat man ein positives Erlebnis und alles ist nicht mehr so schlimm
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Dienstag, 17. Januar 2017
Auszeit
Ich glaube, ich brauche dringend eine Auszeit.
Pause
Ich habe jetzt eine Stunde überlegt, was ich locker leicht fluffiges über einen Montagmorgen im Januar schreiben könnte. Leider ist mir nichts eingefallen.
Locker leicht fluffig ist grade etwas schwierig. Eher Mangelware.
Dabei habe ich von anderen Dingen viel.
Viel Wut, viel Trauer, und auch viel Hoffnungslosigkeit. Eine große Erschöpfung und eine noch größere Sinnlosigkeitsüberzeugung machen jeden Tag zu einer neuen Herausforderung, sich nicht einfach auf die nächste Parkbank zu legen, um sich in einen seligen Kälteschlaf der Ewigkeit gleiten zu lassen.
Manchmal gibt es Phasen, da ist man so intensiv mit simplem Überleben beschäftigt, dass jede zusätzliche Aufgabe zu einem hysterischen Zusammenbruch führt.
Es wird schon wieder, nur grad heute ist nichts mehr übrig von locker leicht fluffig.
Heute träume ich nur noch von raus hier
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