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Freitag, 25. November 2016
Aufgeräumt
anje, 22:30h
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Donnerstag, 24. November 2016
Eine Welt voller Widerlinge
anje, 20:25h
Der Tag heute bestand aus vielen Telefonaten und Gesprächen, ein Großteil drehte sich um das Verhalten dieser Bank, die ihre Mitarbeiter tatsächlich einfach ohne jede Vorankündigung mit zackbumm am Montagmorgen auf die Straße gesetzt hat. Man kennt so eine Aktion sonst bisher nur von Investmentbanken, die von sich in Anspruch nehmen, das Risiko ihrer Mitarbeiter durch ein höheres Gehalt auszugleichen, was meiner Meinung nach auch kein Argument dafür ist, dass man Leute deshalb so respektlos behandeln darf, wenn man sie vorher gut bezahlt hat. Das ist wie ein Freier, der eine Nutte schlägt und sich einbildet, er hat sich das Recht dazu erkauft. Aber in diesem Fall war es ja noch nicht mal eine Investmentbank. Und je mehr Details ich erfahre, umso mehr bin ich geschockt, über das Verhalten des Vorstands, für mich fällt das in die allerunterste Übelkategorie von verachtenswertem Verhalten. Einfach nur unglaublich.
Und weil ich grade dabei war, mich über Korruption und Machtmissbrauch aufzuregen, habe ich dann an anderer Stelle auch noch dafür gesorgt, dass wenigstens die Details einiger Deals mal dem handelnden Kreis an Personen so vorgelegt werden, dass jedem ins Auge fällt, wer da grade begünstigt wird, und darum gebeten, mir offiziell zu bestätigen, dass das wirklich jeder so will. Interessant ist, wie viele Leute unter diesen Bedingungen plötzlich einen Rückzieher machen und erklären, dass sie das so ja auch nicht wollen.
Mit so vielen Widerlingen zu tun zu haben, bringt meine latent schwelende Frustrationsdepression natürlich wieder weit nach oben. Grundsätzlich lebt es sich leichter, wenn man das alles gar nicht weiß, Scheuklappen haben eine durchaus medizinische Berechtigung
.
Und weil ich grade dabei war, mich über Korruption und Machtmissbrauch aufzuregen, habe ich dann an anderer Stelle auch noch dafür gesorgt, dass wenigstens die Details einiger Deals mal dem handelnden Kreis an Personen so vorgelegt werden, dass jedem ins Auge fällt, wer da grade begünstigt wird, und darum gebeten, mir offiziell zu bestätigen, dass das wirklich jeder so will. Interessant ist, wie viele Leute unter diesen Bedingungen plötzlich einen Rückzieher machen und erklären, dass sie das so ja auch nicht wollen.
Mit so vielen Widerlingen zu tun zu haben, bringt meine latent schwelende Frustrationsdepression natürlich wieder weit nach oben. Grundsätzlich lebt es sich leichter, wenn man das alles gar nicht weiß, Scheuklappen haben eine durchaus medizinische Berechtigung
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Mittwoch, 23. November 2016
Kloß im Bauch
anje, 21:52h
Jetzt ist es mir zum zweiten Mal passiert, dass ich jemanden persönlich kenne, der Montagsmorgens nichtsahnend an seinem Arbeitsplatz auftaucht, um dort zu erfahren, dass er ab sofort keinen Arbeitsplatz mehr hat und deswegen nur noch eben seine persönlichen Dinge zusammenräumen möge, um sich dann nach Hause zu verfügen.
Beim ersten Mal traf es einen Bekannten von mir, der damals in London für die BoA arbeitete, die 2008 in einer Hauruck-Aktion die angeschlagene Investmentbank Merrill Lynch übernahm und beschloss, dass die Merrys wohl die besseren Mitarbeiter sind und deshalb kurzerhand ihre eigenen Arbeitnehmer alle entließ. Freitags arbeiteten noch rund 300 Leute auf der Etage - am Montag waren nur noch 40 da. Es muss gespenstisch gewesen sein.
Denn genau genommen kannte ich damals zwei Leute, die davon betroffen waren, der eine gehörte zu den 40, die bleiben durften, der andere durfte nach Hause gehen. Der, der bleiben durfte, blieb aber nur noch solange, bis er einen neuen Arbeitgeber gefunden hatte. Er wechselte zu einer deutschen Privatbank, unter anderem auch deshalb, weil er hoffte, dort ein anderes Klima vorzufinden. Wenn sich diese amerikanische hire and fire Mentalität in einem derart respektlosen Umgang mit den Mitarbeitern präsentiert, dass man sich noch nicht mal die Mühe macht, solche "notwendigen Vorstandsentscheidungen" wenigstens vernünftig zu kommunizieren und den Angestellten eine letzte Anstandsfrist gibt, sich von ihrem Arbeitsplatz zu verabschieden, sondern sich verhält wie der letzte Prolimacker, der per SMS Schluss macht, weil es bequemer ist, dann kann ich sehr gut verstehen, dass jemand für so eine Bank nicht mehr arbeiten mag.
Tja, und jetzt ist es dem, der bleiben durfte, zum zweiten Mal passiert - auch sein neuer Arbeitgeber pflegt diesen seltsamen Stil des "Sie sind ab sofort freigestellt, räumen bitte ihre persönlichen Sachen zusammen und verlassen dann umgehend das Gebäude." Der, der damals bei der BoA bleiben durfte, darf auch jetzt bei dieser Privatbank bleiben, aber wieder kenne ich persönlich bei dieser Bank noch jemanden, dem völlig unerwartet und aus heiterem Himmel mitgeteilt wurde, dass man ab sofort auf seine Dienste verzichte.
Und wieder wurde eine gesamte Etage komplett entlassen und ohne Vorwarnung am Montagmorgen kurzerhand nach Hause geschickt.
Mir macht das einen ganz dicken, kalten Kloß im Bauch.
Natürlich gibt es jetzt in Deutschland Arbeitsschutzgesetze, die dafür sorgen, dass die Leute immerhin noch eine Zeitlang weiter bezahlt werden und dann wahrscheinlich eine ansehnliche Abfindung bekommen, aber darum geht es mir gar nicht. Die finanzielle Seite einer Kündigung ist immer die gleiche und natürlich kann ich verstehen, dass Kündigungen sein müssen, weil die Menge der Mitarbeiter auf Dauer einfach nicht mehr bezahlt werden können, wenn die Geschäfte schlecht gehen, aber deswegen kann man das doch trotzdem mit den Menschen vorher besprechen? Und wir reden hier nicht von ungebildeten Hilfsarbeitern, "die so komplexe betriebswirtschaftliche Strukturen doch gar nicht begreifen", sondern von hochqualifizierten Akademikern. Da wäre es doch wenigstens einen Versuch wert, ihnen zu erklären, weshalb der Vorstand sich gezwungen sieht, eine derartige Entscheidung zu treffen - und das bitte mit einer vertretbaren Menge Zeit im vorhinein.
Für unsere Anlagerrichtlinien überlegen wir derzeit, in welcher Form man "Nachhaltigkriterien" als Grundbedingung für die Kapitalanlage definieren könnte. Ich denke, wir sollten derartige Nachhaltigkeitskriterien auch auf die "Verhaltensgrundsätze" der Banken anwenden, mit denen wir überhaupt zusammenarbeiten
.
Beim ersten Mal traf es einen Bekannten von mir, der damals in London für die BoA arbeitete, die 2008 in einer Hauruck-Aktion die angeschlagene Investmentbank Merrill Lynch übernahm und beschloss, dass die Merrys wohl die besseren Mitarbeiter sind und deshalb kurzerhand ihre eigenen Arbeitnehmer alle entließ. Freitags arbeiteten noch rund 300 Leute auf der Etage - am Montag waren nur noch 40 da. Es muss gespenstisch gewesen sein.
Denn genau genommen kannte ich damals zwei Leute, die davon betroffen waren, der eine gehörte zu den 40, die bleiben durften, der andere durfte nach Hause gehen. Der, der bleiben durfte, blieb aber nur noch solange, bis er einen neuen Arbeitgeber gefunden hatte. Er wechselte zu einer deutschen Privatbank, unter anderem auch deshalb, weil er hoffte, dort ein anderes Klima vorzufinden. Wenn sich diese amerikanische hire and fire Mentalität in einem derart respektlosen Umgang mit den Mitarbeitern präsentiert, dass man sich noch nicht mal die Mühe macht, solche "notwendigen Vorstandsentscheidungen" wenigstens vernünftig zu kommunizieren und den Angestellten eine letzte Anstandsfrist gibt, sich von ihrem Arbeitsplatz zu verabschieden, sondern sich verhält wie der letzte Prolimacker, der per SMS Schluss macht, weil es bequemer ist, dann kann ich sehr gut verstehen, dass jemand für so eine Bank nicht mehr arbeiten mag.
Tja, und jetzt ist es dem, der bleiben durfte, zum zweiten Mal passiert - auch sein neuer Arbeitgeber pflegt diesen seltsamen Stil des "Sie sind ab sofort freigestellt, räumen bitte ihre persönlichen Sachen zusammen und verlassen dann umgehend das Gebäude." Der, der damals bei der BoA bleiben durfte, darf auch jetzt bei dieser Privatbank bleiben, aber wieder kenne ich persönlich bei dieser Bank noch jemanden, dem völlig unerwartet und aus heiterem Himmel mitgeteilt wurde, dass man ab sofort auf seine Dienste verzichte.
Und wieder wurde eine gesamte Etage komplett entlassen und ohne Vorwarnung am Montagmorgen kurzerhand nach Hause geschickt.
Mir macht das einen ganz dicken, kalten Kloß im Bauch.
Natürlich gibt es jetzt in Deutschland Arbeitsschutzgesetze, die dafür sorgen, dass die Leute immerhin noch eine Zeitlang weiter bezahlt werden und dann wahrscheinlich eine ansehnliche Abfindung bekommen, aber darum geht es mir gar nicht. Die finanzielle Seite einer Kündigung ist immer die gleiche und natürlich kann ich verstehen, dass Kündigungen sein müssen, weil die Menge der Mitarbeiter auf Dauer einfach nicht mehr bezahlt werden können, wenn die Geschäfte schlecht gehen, aber deswegen kann man das doch trotzdem mit den Menschen vorher besprechen? Und wir reden hier nicht von ungebildeten Hilfsarbeitern, "die so komplexe betriebswirtschaftliche Strukturen doch gar nicht begreifen", sondern von hochqualifizierten Akademikern. Da wäre es doch wenigstens einen Versuch wert, ihnen zu erklären, weshalb der Vorstand sich gezwungen sieht, eine derartige Entscheidung zu treffen - und das bitte mit einer vertretbaren Menge Zeit im vorhinein.
Für unsere Anlagerrichtlinien überlegen wir derzeit, in welcher Form man "Nachhaltigkriterien" als Grundbedingung für die Kapitalanlage definieren könnte. Ich denke, wir sollten derartige Nachhaltigkeitskriterien auch auf die "Verhaltensgrundsätze" der Banken anwenden, mit denen wir überhaupt zusammenarbeiten
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Dienstag, 22. November 2016
Statt bei den Kommentaren weiterzuschreiben
anje, 22:39h
Und auch sehr süß, dass du dich über die Technik aufregen darfst, aber wenn ich das mache, dann ist das lächerlich. Nur weil ich halt noch nicht offiziell alt bin. Unfair
Naja, erstens regst du dich über Technik auf, deren Bedienung schon immer kompliziert war und da kann ein neues Update nur Vorteile bringen, weil es definitiv die Chance auf Fortschritt beinhaltet. Man mag zB das letzte iOS-Update jetzt blöd finden, aber um ein Smartphone zu bedienen, musste man schon immer ein Mindestmaß an Softwareumgang akzeptieren. Und dasselbe gilt für Windows 10. Bei Computerbetriebssystemen habe ich zumindest ein gewisses Grundverständnis, dass es kompliziert ist, denn es war ja noch nie einfach. Einen Fernseher zu bedienen war aber früher einfach und ist erst heute kompliziert geworden, weil er jede Menge Extras bekommen hat, die ich alle gar nicht nutzen will.
Und zweitens finde ich so ein gnatteriges Krückstockgefuchtel von Leuten U30 einfach albern.
Du kannst doch nicht jetzt schon aufgeben und sagen "lohnt sich für mich nicht mehr". Du hast noch unglaublich viele Chancen vor Dir, du kannst noch alles angehen, alles ausprobieren und das Beste: du hast noch ausreichend Zeit, um ganz viele Fehler zu machen, die du anschließend wieder alle korrigieren kannst. Denn du kennst doch dein Ziel noch gar nicht.
Du musst doch auch all die Fehler noch machen, um durch try and error herauszufinden, was dir nachher wirklich gut gefällt. Das ist ja auch der Spaß dahinter - und die Absicht. Jede bewältigte Katastrophe macht dich ein klein wenig stärker - und bietet wunderbare Möglichkeiten zum späteren Geschichtenerzählen.
Da kannst du dich nicht jetzt schon drücken und einen auf "das brauche ich alles nicht mehr" machen. Pfui, wie langweilig ist das denn. Denn wenn du eines noch im Überfluss hast, dann ist es Zeit.
Als ich 18 war, hatte ich definitiv mehr Zeit als Pläne. Heute ist das umgekehrt, denn je länger man durch sein Leben surft, umso mehr interessante Links entdeckt man, die man auch gerne mal ausprobieren möchte und wenn man sie anklickt, stecken dahinter noch mehr neue, spannende Dinge. Wenn ich allerdings ganz früh im Leben schon sage "Nö, das will ich gar nicht erst ausprobieren, das ist mir alles zu unbequem." - dann verschenkt man damit unglaublich viele Möglichkeiten. Man nimmt sich die Chance, Dinge zu entdecken, die man nicht kennt, Dinge zu lernen, von denen man gar nicht gewusst hat, dass es sie gibt und Erfahrungen zu machen, die einem wieder neue Möglichkeiten eröffnen.
Natürlich kann man ein Leben auch mit nur einer Erfahrungen und einem Minimum an Fremdeinflüssen führen. Aber willst du das wirklich? Jede Chance auf einen möglichen Spaß schon im Vorfeld vergeben? Klar macht man Fehler, klar gehen Dinge daneben, klar wird man Katastrophen durchstehen müssen, die man sich alle hätte sparen können, wenn man einfach nur immer dasselbe gemacht hätte. But, so what? Wo ist das Problem? Was hast du zu verlieren? Dein Einsatz ist einfach nur Zeit - und das sollte es Dir wirklich wert sein, finde ich.
Wenn man älter wird, ist es aber genau das, was einem am meisten fehlt, Zeit.
Zeit, die man braucht, um Fehler wieder glattzuziehen, Zeit, die es braucht, um Wunden heilen zu lassen, und Zeit, die man endlich nutzen möchte, um das Leben zu leben, auf das man sich all die Jahre vorher so ausführlich vorbereitet hat.
Deshalb werden ältere Leute mit ihrer Zeit immer knauseriger, denn alles was knapp wird, wird auch wertvoll. Je älter ich werde, umso mehr wäge ich ab: Lohnt sich das - noch oder überhaupt?
Die Zeit, die ich noch habe, kann ich mittlerweile überschauen. Sie reicht weniger weit nach vorne als ich rückwärts zurückblicken kann, deshalb weiß ich, dass es nicht mehr so viel ist.
Und deshalb weiß ich auch, dass ich für manche Dinge tatsächlich nicht mehr genug Zeit haben werde, schon gar nicht für alle Dinge, die ich mir wenigstens theoretisch noch als spannend vorstellen könnte. Dafür habe ich jedoch die Liste "100 things to do before you die" schon ganz gut abgearbeitet, das beruhigt mich dann gleichzeitig auch wieder.
Aber ich setze meine Zeit inzwischen bewusster ein und vermeide an einigen Stellen "Investitionen", eben weil ich mittlerweile sicher bin, dass ich die Früchte dieser Investitionen gar nicht mehr ernten werde. Das aber kann ich nur deshalb beurteilen, weil ich heute gezwungen bin, meine Zeit und meine Pläne und Vorhaben zu "bewirtschaften". Auf der einen Seite macht das natürlich gleichzeitig auch wieder unfrei, ich fühle mich oft von mir selber und meinem Zwang, meine Zeit "sinnvoll" zu nutzen, verfolgt und vergeude dann wieder dadurch Zeit, dass ich gegen meine eigene Vernunft rebelliere, aber das ist mein ganz persönliches Problem, muss ja nicht jeder so bekloppt sein wie ich.
Was ich sagen will, ist, dass ich mittlerweile ganz gut überschauen kann, wann es sich lohnt, Dinge noch mal neu zu lernen und sich gedanklich aufwändig damit auseinanderzusetzen - und welche ich Dinge ich mittlerweile lassen kann. Vorbeiziehen lassen, unberührt lassen, dabei wissen, dass damit zwar auch immer Chancen und Möglichkeiten vergeben werden, dass ich davon aber noch reichlich auf Vorrat habe und ich eben wirklich in der mir verbliebenen Zeit nicht mehr alles werde mitnehmen können.
Deshalb verzichte ich auf die Chance, die mir ein Fernseher mit 27tausend Extrafeatures bietet, weil ich für mich längst gelernt habe, dass bewegte Bilder, gleich welcher Art, noch nie besonders wichtig für mich waren. Ich lerne dann lieber die neue Smarthomesteuerung und versuche zu ergründen, was ich tun muss, wenn ich die Warmwasserzirkulation schon vorm Duschen, vom Bett aus, in Gang setzen möchte, um mir zwei Minuten Kaltwasserduschen, bevor es warm wird, zu ersparen. (Ich dusche ja nur DANACH kalt. Erst warm finde ich schon schön.)
Und deshalb denke ich, ist es etwas anderes, ob ein alter Mensch über die sich ständig und ständig fortentwickelnde Technik schimpft - oder ein junger.
Mag jetzt sein, dass du dich als Wertewahrer fühlst, dass du Stabilitätsanker suchst, die dir in dieser sich immer schneller drehenden Zeit etwas Sicherheit geben. Und sicher hast du es heute schwerer als ich es damals hatte, damals drehte sich die Welt noch nicht ganz so schnell wie heute und doch prangte auf meiner Schulkladde ganz groß der Spruch: Stop the world I want to get off - ich glaube allerdings vor allem deshalb, weil ich ihn so cool fand.
Und im Unterschied zu dir hatte ich auch ein äußerst wertstabiles Elternhaus. Meine Eltern waren nicht so durchgeknallt wie deine, die hielten noch auf Zucht und Ordnung, Sitte, Anstand und Moral. Von mir wurde diese unendliche Neugier, dieses nicht zu bremsende Verlangen, meine Fehler selber machen zu wollen und zwar am besten mehr als alle, das wurde alles nicht erwartet. Ich hätte es deutlich leichter haben können als du, denn ich hätte einfach nur tun müssen, was alle taten und keiner hätte geschimpft.
Ich gebe es deshalb sofort zu, dass dein Leben schwerer ist als meines. Die Erwartungen deiner Eltern zu erfüllen ist eine ungleich größere Herausforderung als ich sie meistern musste. Ich hätte nur einen längst vorgezeichneten, ausgetretenen Weg gehen müssen und alle hätten sich für mich gefreut. Du dagegen sollst einen Weg gehen, der gar keiner ist, den keiner kennt, den es noch nicht gibt, den du dir komplett selber trampeln musst. Einen Zickzackkurs quer durchs Leben. Und das auch noch ganz alleine. Meine Qualitäten als "Fürsorgemutter" sind bekanntermaßen eher schlecht.
Von dir wird erwartet, dass du Fehler nicht nur machst, sondern sie auch noch bravourös reparierst. Von dir wird erwartet, dass du dir deine Wegpunkte selber suchst und am besten sollen sie noch möglichst schillernd und abwechslungsreich sein. Du darfst alles sein, nur nicht langweilig. Dabei stehst du in ständigem Wettbewerb nicht nur mit deinen Geschwistern, sondern auch mit deinen Eltern. Ob du den Erwartungen deines Vaters je entsprechen wirst, wird dir immer eine Frage bleiben, (ich kann dir allerdings versichern, er wäre mittlerweile grottenstolz auf dich und könnte es dir aber immer noch nur dadurch zeigen, dass er noch mehr ranzen würde.) Das ist alles kein Zuckerschlecken, das kann ich gut verstehen, und trotzdem.
Und trotzdem ist es keine Entschuldigung sich aus dem Leben zurückzuziehen. Das Leben den anderen zu überlassen. Denen, die neugierig genug sind, sich der Herausforderung zu stellen. Denen, die mutig genug sind, Fehler zu machen. Denen, die übermütig genug sind, Blödsinn zu machen. Denen, die stark genug sind, die darauf folgenden blöden Sprüche der anderen auszuhalten. Und denen, die den Widrigkeiten des Lebens, und dazu gehören Softwareupdates und neue Technik, mit einem Lächeln begegnen und fest daran glauben, das schon alles seinen Sinn haben wird.
Punkt
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Naja, erstens regst du dich über Technik auf, deren Bedienung schon immer kompliziert war und da kann ein neues Update nur Vorteile bringen, weil es definitiv die Chance auf Fortschritt beinhaltet. Man mag zB das letzte iOS-Update jetzt blöd finden, aber um ein Smartphone zu bedienen, musste man schon immer ein Mindestmaß an Softwareumgang akzeptieren. Und dasselbe gilt für Windows 10. Bei Computerbetriebssystemen habe ich zumindest ein gewisses Grundverständnis, dass es kompliziert ist, denn es war ja noch nie einfach. Einen Fernseher zu bedienen war aber früher einfach und ist erst heute kompliziert geworden, weil er jede Menge Extras bekommen hat, die ich alle gar nicht nutzen will.
Und zweitens finde ich so ein gnatteriges Krückstockgefuchtel von Leuten U30 einfach albern.
Du kannst doch nicht jetzt schon aufgeben und sagen "lohnt sich für mich nicht mehr". Du hast noch unglaublich viele Chancen vor Dir, du kannst noch alles angehen, alles ausprobieren und das Beste: du hast noch ausreichend Zeit, um ganz viele Fehler zu machen, die du anschließend wieder alle korrigieren kannst. Denn du kennst doch dein Ziel noch gar nicht.
Du musst doch auch all die Fehler noch machen, um durch try and error herauszufinden, was dir nachher wirklich gut gefällt. Das ist ja auch der Spaß dahinter - und die Absicht. Jede bewältigte Katastrophe macht dich ein klein wenig stärker - und bietet wunderbare Möglichkeiten zum späteren Geschichtenerzählen.
Da kannst du dich nicht jetzt schon drücken und einen auf "das brauche ich alles nicht mehr" machen. Pfui, wie langweilig ist das denn. Denn wenn du eines noch im Überfluss hast, dann ist es Zeit.
Als ich 18 war, hatte ich definitiv mehr Zeit als Pläne. Heute ist das umgekehrt, denn je länger man durch sein Leben surft, umso mehr interessante Links entdeckt man, die man auch gerne mal ausprobieren möchte und wenn man sie anklickt, stecken dahinter noch mehr neue, spannende Dinge. Wenn ich allerdings ganz früh im Leben schon sage "Nö, das will ich gar nicht erst ausprobieren, das ist mir alles zu unbequem." - dann verschenkt man damit unglaublich viele Möglichkeiten. Man nimmt sich die Chance, Dinge zu entdecken, die man nicht kennt, Dinge zu lernen, von denen man gar nicht gewusst hat, dass es sie gibt und Erfahrungen zu machen, die einem wieder neue Möglichkeiten eröffnen.
Natürlich kann man ein Leben auch mit nur einer Erfahrungen und einem Minimum an Fremdeinflüssen führen. Aber willst du das wirklich? Jede Chance auf einen möglichen Spaß schon im Vorfeld vergeben? Klar macht man Fehler, klar gehen Dinge daneben, klar wird man Katastrophen durchstehen müssen, die man sich alle hätte sparen können, wenn man einfach nur immer dasselbe gemacht hätte. But, so what? Wo ist das Problem? Was hast du zu verlieren? Dein Einsatz ist einfach nur Zeit - und das sollte es Dir wirklich wert sein, finde ich.
Wenn man älter wird, ist es aber genau das, was einem am meisten fehlt, Zeit.
Zeit, die man braucht, um Fehler wieder glattzuziehen, Zeit, die es braucht, um Wunden heilen zu lassen, und Zeit, die man endlich nutzen möchte, um das Leben zu leben, auf das man sich all die Jahre vorher so ausführlich vorbereitet hat.
Deshalb werden ältere Leute mit ihrer Zeit immer knauseriger, denn alles was knapp wird, wird auch wertvoll. Je älter ich werde, umso mehr wäge ich ab: Lohnt sich das - noch oder überhaupt?
Die Zeit, die ich noch habe, kann ich mittlerweile überschauen. Sie reicht weniger weit nach vorne als ich rückwärts zurückblicken kann, deshalb weiß ich, dass es nicht mehr so viel ist.
Und deshalb weiß ich auch, dass ich für manche Dinge tatsächlich nicht mehr genug Zeit haben werde, schon gar nicht für alle Dinge, die ich mir wenigstens theoretisch noch als spannend vorstellen könnte. Dafür habe ich jedoch die Liste "100 things to do before you die" schon ganz gut abgearbeitet, das beruhigt mich dann gleichzeitig auch wieder.
Aber ich setze meine Zeit inzwischen bewusster ein und vermeide an einigen Stellen "Investitionen", eben weil ich mittlerweile sicher bin, dass ich die Früchte dieser Investitionen gar nicht mehr ernten werde. Das aber kann ich nur deshalb beurteilen, weil ich heute gezwungen bin, meine Zeit und meine Pläne und Vorhaben zu "bewirtschaften". Auf der einen Seite macht das natürlich gleichzeitig auch wieder unfrei, ich fühle mich oft von mir selber und meinem Zwang, meine Zeit "sinnvoll" zu nutzen, verfolgt und vergeude dann wieder dadurch Zeit, dass ich gegen meine eigene Vernunft rebelliere, aber das ist mein ganz persönliches Problem, muss ja nicht jeder so bekloppt sein wie ich.
Was ich sagen will, ist, dass ich mittlerweile ganz gut überschauen kann, wann es sich lohnt, Dinge noch mal neu zu lernen und sich gedanklich aufwändig damit auseinanderzusetzen - und welche ich Dinge ich mittlerweile lassen kann. Vorbeiziehen lassen, unberührt lassen, dabei wissen, dass damit zwar auch immer Chancen und Möglichkeiten vergeben werden, dass ich davon aber noch reichlich auf Vorrat habe und ich eben wirklich in der mir verbliebenen Zeit nicht mehr alles werde mitnehmen können.
Deshalb verzichte ich auf die Chance, die mir ein Fernseher mit 27tausend Extrafeatures bietet, weil ich für mich längst gelernt habe, dass bewegte Bilder, gleich welcher Art, noch nie besonders wichtig für mich waren. Ich lerne dann lieber die neue Smarthomesteuerung und versuche zu ergründen, was ich tun muss, wenn ich die Warmwasserzirkulation schon vorm Duschen, vom Bett aus, in Gang setzen möchte, um mir zwei Minuten Kaltwasserduschen, bevor es warm wird, zu ersparen. (Ich dusche ja nur DANACH kalt. Erst warm finde ich schon schön.)
Und deshalb denke ich, ist es etwas anderes, ob ein alter Mensch über die sich ständig und ständig fortentwickelnde Technik schimpft - oder ein junger.
Mag jetzt sein, dass du dich als Wertewahrer fühlst, dass du Stabilitätsanker suchst, die dir in dieser sich immer schneller drehenden Zeit etwas Sicherheit geben. Und sicher hast du es heute schwerer als ich es damals hatte, damals drehte sich die Welt noch nicht ganz so schnell wie heute und doch prangte auf meiner Schulkladde ganz groß der Spruch: Stop the world I want to get off - ich glaube allerdings vor allem deshalb, weil ich ihn so cool fand.
Und im Unterschied zu dir hatte ich auch ein äußerst wertstabiles Elternhaus. Meine Eltern waren nicht so durchgeknallt wie deine, die hielten noch auf Zucht und Ordnung, Sitte, Anstand und Moral. Von mir wurde diese unendliche Neugier, dieses nicht zu bremsende Verlangen, meine Fehler selber machen zu wollen und zwar am besten mehr als alle, das wurde alles nicht erwartet. Ich hätte es deutlich leichter haben können als du, denn ich hätte einfach nur tun müssen, was alle taten und keiner hätte geschimpft.
Ich gebe es deshalb sofort zu, dass dein Leben schwerer ist als meines. Die Erwartungen deiner Eltern zu erfüllen ist eine ungleich größere Herausforderung als ich sie meistern musste. Ich hätte nur einen längst vorgezeichneten, ausgetretenen Weg gehen müssen und alle hätten sich für mich gefreut. Du dagegen sollst einen Weg gehen, der gar keiner ist, den keiner kennt, den es noch nicht gibt, den du dir komplett selber trampeln musst. Einen Zickzackkurs quer durchs Leben. Und das auch noch ganz alleine. Meine Qualitäten als "Fürsorgemutter" sind bekanntermaßen eher schlecht.
Von dir wird erwartet, dass du Fehler nicht nur machst, sondern sie auch noch bravourös reparierst. Von dir wird erwartet, dass du dir deine Wegpunkte selber suchst und am besten sollen sie noch möglichst schillernd und abwechslungsreich sein. Du darfst alles sein, nur nicht langweilig. Dabei stehst du in ständigem Wettbewerb nicht nur mit deinen Geschwistern, sondern auch mit deinen Eltern. Ob du den Erwartungen deines Vaters je entsprechen wirst, wird dir immer eine Frage bleiben, (ich kann dir allerdings versichern, er wäre mittlerweile grottenstolz auf dich und könnte es dir aber immer noch nur dadurch zeigen, dass er noch mehr ranzen würde.) Das ist alles kein Zuckerschlecken, das kann ich gut verstehen, und trotzdem.
Und trotzdem ist es keine Entschuldigung sich aus dem Leben zurückzuziehen. Das Leben den anderen zu überlassen. Denen, die neugierig genug sind, sich der Herausforderung zu stellen. Denen, die mutig genug sind, Fehler zu machen. Denen, die übermütig genug sind, Blödsinn zu machen. Denen, die stark genug sind, die darauf folgenden blöden Sprüche der anderen auszuhalten. Und denen, die den Widrigkeiten des Lebens, und dazu gehören Softwareupdates und neue Technik, mit einem Lächeln begegnen und fest daran glauben, das schon alles seinen Sinn haben wird.
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Montag, 21. November 2016
Aufgeräumt
anje, 22:53h
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Sonntag, 20. November 2016
Noch mehr geräumt, geputzt und sortiert
anje, 23:18h
Heute war der Tagesanfang nicht ganz so schwungvoll, bis mittags haben wir im Bett gelesen, aber dann habe ich doch noch die Kurve gekriegt und bin höchst energisch aufgestanden, um erstmal einen Frühstückssmoothie zu mixen und erfreut festzustellen, dass ja noch Brötchen und Eier von gestern da sind. Frühstück gegen 12h ist eine feine Sache, vor allem wenn man so wunderbar die Reste damit verwerten kann, das Obst für den Smoothie musste nämlich auch langsam aber sicher dringlich verarbeitet werden, insgesamt war ich damit also rundum zufrieden.
Anschließend habe ich beschlossen, dass das Arbeitszimmer endlich mal grundgereinigt wird und K. sehr deutlich nahe gelegt, dass es für ihn und sein Karma definitiv besser ist, wenn er seine auf dem Fußboden seit Monaten gezüchteten Ablagestapel jetzt sofort beginnt zu sortieren, um sie dann in Ordner zu verteilen. Denn ich wollte unbedingt den Boden freigeräumt haben und ich glaube, Frauen im Putzwahn wirken auf meinen Westfalenmann sehr bedrohlich.
Deren Aktionismus kennt er von klein auf, da hat er immer verloren.
K. verschwand also mit ca. 1,5m Papierstapel im Wohnzimmer (auf dem Wohnzimmerteppich ist Platz für mindestens 20 einzelne Stapel, da durfte er also in Ruhe vorsortieren) und ich konnte mit Staubsauger und Feudel im Arbeitszimmer wirbeln. Gefühlt haben wir das Arbeitszimmer zwar grade eben erst renoviert, weshalb ich ganz verstört auf die Riesenmengen an Staub, Spinnweben und Fliegenkacke in den Ecken geschaut habe, tatsächlich war das aber schon 2013, so dass es jetzt durchaus Zeit wurde, hier auch in den Ecken mal sauberzumachen.
Da ja mittlerweile auch die beiden Dachzimmer fertig renoviert sind, habe ich gleich die Gelegenheit genutzt und jede Menge Ordner von CWs Altlasten, soweit sie inzwischen abgearbeitet wurden, nach oben zu schaffen, jetzt kommt man an die laufenden Ordner im Arbeitszimmer wieder dran, das ist wunderbar.
Eigentlich hatte ich mir für das Wochenende grundsätzlich vorgenommen, mindestens zwei-drei Abschlüsse von CWs restlichen Hinterlassenschaften endlich mal anzugehen, aber mich am frühen Abend dann noch mit schnöder, langweiliger, normaler Schreibtischarbeit an diesen schönen, aufgeräumten und sauberen Schreibtisch zu setzen - dazu hatte ich einfach keine Lust. Ich habe es deshalb auf morgen vertagt.
Unter organisatorischen Gesichtspunkten war es ein sehr produktives Wochenende, wenn da nicht diese vermaledeiten Abschlüsse von CWs hinterlassenem Firmenimperium wären. Aber kriegen wir auch noch fertig, irgendwie
.
Anschließend habe ich beschlossen, dass das Arbeitszimmer endlich mal grundgereinigt wird und K. sehr deutlich nahe gelegt, dass es für ihn und sein Karma definitiv besser ist, wenn er seine auf dem Fußboden seit Monaten gezüchteten Ablagestapel jetzt sofort beginnt zu sortieren, um sie dann in Ordner zu verteilen. Denn ich wollte unbedingt den Boden freigeräumt haben und ich glaube, Frauen im Putzwahn wirken auf meinen Westfalenmann sehr bedrohlich.
Deren Aktionismus kennt er von klein auf, da hat er immer verloren.
K. verschwand also mit ca. 1,5m Papierstapel im Wohnzimmer (auf dem Wohnzimmerteppich ist Platz für mindestens 20 einzelne Stapel, da durfte er also in Ruhe vorsortieren) und ich konnte mit Staubsauger und Feudel im Arbeitszimmer wirbeln. Gefühlt haben wir das Arbeitszimmer zwar grade eben erst renoviert, weshalb ich ganz verstört auf die Riesenmengen an Staub, Spinnweben und Fliegenkacke in den Ecken geschaut habe, tatsächlich war das aber schon 2013, so dass es jetzt durchaus Zeit wurde, hier auch in den Ecken mal sauberzumachen.
Da ja mittlerweile auch die beiden Dachzimmer fertig renoviert sind, habe ich gleich die Gelegenheit genutzt und jede Menge Ordner von CWs Altlasten, soweit sie inzwischen abgearbeitet wurden, nach oben zu schaffen, jetzt kommt man an die laufenden Ordner im Arbeitszimmer wieder dran, das ist wunderbar.
Eigentlich hatte ich mir für das Wochenende grundsätzlich vorgenommen, mindestens zwei-drei Abschlüsse von CWs restlichen Hinterlassenschaften endlich mal anzugehen, aber mich am frühen Abend dann noch mit schnöder, langweiliger, normaler Schreibtischarbeit an diesen schönen, aufgeräumten und sauberen Schreibtisch zu setzen - dazu hatte ich einfach keine Lust. Ich habe es deshalb auf morgen vertagt.
Unter organisatorischen Gesichtspunkten war es ein sehr produktives Wochenende, wenn da nicht diese vermaledeiten Abschlüsse von CWs hinterlassenem Firmenimperium wären. Aber kriegen wir auch noch fertig, irgendwie
.
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Samstag, 19. November 2016
Aufgeräumt, gebastelt und gekocht
anje, 22:47h
Heute morgen bin ich um halb acht aufgestanden, weil ich mir fest vorgenommen hatte, hier im Haus mal all die Stellen aufzuräumen, die seit Monaten unberührt vor sich hinstauben und sich nur dann verändern, wenn noch mehr Kram, von dem ich grad nicht weiß, wohin damit, dazugepackt wird.
Früher, also so ungefähr von 1990 bis 2008 hatte ich ja mal ein sehr großes und immerzu größer werdendes "Bastelstudio" und war auch ständig damit beschäftigt, irgendwelche Dinge zu basteln, wobei meine Basteleien meist irgendwas mit Papier zu tun haben.
Seit dem Neustart im Jahr 2008 habe ich nur noch eine relativ kleine Menge an Bastelkram, wobei das anderen Leute zwar immer noch gigantisch viel erscheint, aber verglichen mit dem, was ich mal hatte, ist es halt nur noch ein Bruchteil der früheren Menge und ich verbringe auch nur noch ganz wenig Zeit am Basteltisch. Aber ein Rest ist geblieben und ich habe auch immer noch viele Ideen, was ich gerne machen möchte.
Am meisten Spaß habe ich daran, Bücher neu zu beziehen und Karten zu gestalten, wobei ich die am liebsten als Collage fertige. D.h. aber auch, dass ich "Grundmaterial" brauche und das wiederum heißt, dass ich Papier sammele, wenn ich meine, daraus lässt sich noch was machen.
Dieses Jahr habe ich eigentlich nur gesammelt aber noch nichts Größeres produziert. Da ich beruflich sehr viel mit Banken zu tun habe und Banken wiederum sehr viel Wert auf hochwertiges Papier legen, rette ich regelmäßig Bankpräsentationen, weil ich das viel zu schade finde, so schönes Papier einfach wegzuwerfen.
Jetzt wurde es allerdings Zeit, diese geretteten Schätze einmal kritisch auszudünnen und vor allem wegzuräumen, denn mein Arbeitstisch war mittlerweile randvoll mit "Bankenkram".

Einiges hat sich dabei übrigens von alleine erledigt, denn den Taschenkalender für 2016 muss ich jetzt außen rum nicht mehr aufpimpen....
Nach dem ich diesen Arbeitstisch dann einmal gründlich auf- und leergeräumt hatte, war endlich Platz für ein neues Projekt, denn ich wollte dieses Jahr unbedingt mal wieder einen Adventskalender basteln.
Früher bekam jedes Kind immer seinen eigenen Adventskalender. Die mussten zwar nicht mehr gebastelt werden, denn dafür wurden immer dieselben "Tüten" verwendet, da lag die Herausforderung vor allem darin, jedes Jahr 72 (=3x24) Kleinigkeiten zusammenzutragen, die dann in der Nacht vom 30.11/1.12. einzeln eingewickelt in die Tüten gesteckt und die Adventskalender dann an den passenden Stellen im Haus aufgehangen wurden.
Gefüllt wurden die Tüten mit allen möglichen Dingen, die ich im Laufe des Jahres so sammelte. Mit dieser Sammelei fing ich im Zweifel bereits im Januar an, denn es ist gar nicht so leicht, so viele "Gimmicks" zu finden, die erstens ja nicht viel kosten sollten und zweitens auch nicht zu groß sein durften, denn sonst hätten sie nicht mehr in die Tüten gepasst. Ich war also fast 20 Jahre fest auf die "Adventskalenderkleinkramsuche" gepolt und deshalb irgendwann sehr froh, dass die Kinder meinten, sie bräuchten jetzt keine Adventskalender mehr, sie hätten im Laufe der Jahre genug Radiergummis, Furzkissen und bunte Stifte bekommen, sie wüssten jetzt leider nicht mehr wohin mit dem Kram.
Aber dieses Jahr war mir wieder nach Adventskalender, als ich nämlich einen Bausatz für einen Adventskalender aus kleinen Schächtelchen sah und richtig Lust bekam, mal wieder was zu basteln. Carlina, die dabei war, als ich den Bausatz kaufte, fragte relativ sorgenvoll, für wen der denn wohl sein solle, weil, sie hätte ja wirklich nur sehr wenig PLatz in ihrem winzigkleinen WG-Zimmer. Als ich ihr aber erklärte, den würde ich jetzt für meine Schwester machen, denn die hätte ein großes Haus und seit einem Jahr sogar ein eigenes Zimmer, da wäre genug Platz für Kram, da war sie beruhigt.
Die Füllungen für den Kalender hatte ich inzwischen auch schon zusammen, er musste jetzt nur noch zusammengebaut werden. Dafür braucht es Platz und um den zu schaffen, bin ich heute extra früh aufgestanden. Durch das frühe Aufstehen entwickelte sich ein richtig großer Energieschub - wenn ich um so eine ungewohnte Zeit schon wach bin, dann auch richtig. Das war auch gut so, denn ich habe tatsächlich über vier Stunden hier rumgeräumt, bis ich endlich den Arbeitstisch frei und alle notwendigen Werkzeuge parat hatte.

Jetzt bin ich sehr zufrieden mit dem Tag, denn nebenher habe ich noch ein superleckeres Gulasch im Crockpot gekocht. Das Problem bei Gulasch im Crockpot ist, dass es über 6h braucht, bis es fertig ist, deshalb muss man sehr früh anfangen zu kochen, wenn man vor Mitternacht essen möchte, aber ich war ja heute schon früh unterwegs, weshalb ich endlich auch dieses Vorhaben mal umsetzen konnte. Ich liebe Gulasch, das so zart ist, dass man die Fleischstücke mit der Gabel zerteilen kann, aber das gelingt halt nur im Crockpot und braucht einfach diese Zeit.
Insgesamt also ein höchst erfolgreicher Tag und ich gehe jetzt mit glänzender Laune ins Bett.
Punkt
.
Früher, also so ungefähr von 1990 bis 2008 hatte ich ja mal ein sehr großes und immerzu größer werdendes "Bastelstudio" und war auch ständig damit beschäftigt, irgendwelche Dinge zu basteln, wobei meine Basteleien meist irgendwas mit Papier zu tun haben.
Seit dem Neustart im Jahr 2008 habe ich nur noch eine relativ kleine Menge an Bastelkram, wobei das anderen Leute zwar immer noch gigantisch viel erscheint, aber verglichen mit dem, was ich mal hatte, ist es halt nur noch ein Bruchteil der früheren Menge und ich verbringe auch nur noch ganz wenig Zeit am Basteltisch. Aber ein Rest ist geblieben und ich habe auch immer noch viele Ideen, was ich gerne machen möchte.
Am meisten Spaß habe ich daran, Bücher neu zu beziehen und Karten zu gestalten, wobei ich die am liebsten als Collage fertige. D.h. aber auch, dass ich "Grundmaterial" brauche und das wiederum heißt, dass ich Papier sammele, wenn ich meine, daraus lässt sich noch was machen.
Dieses Jahr habe ich eigentlich nur gesammelt aber noch nichts Größeres produziert. Da ich beruflich sehr viel mit Banken zu tun habe und Banken wiederum sehr viel Wert auf hochwertiges Papier legen, rette ich regelmäßig Bankpräsentationen, weil ich das viel zu schade finde, so schönes Papier einfach wegzuwerfen.
Jetzt wurde es allerdings Zeit, diese geretteten Schätze einmal kritisch auszudünnen und vor allem wegzuräumen, denn mein Arbeitstisch war mittlerweile randvoll mit "Bankenkram".

Einiges hat sich dabei übrigens von alleine erledigt, denn den Taschenkalender für 2016 muss ich jetzt außen rum nicht mehr aufpimpen....
Nach dem ich diesen Arbeitstisch dann einmal gründlich auf- und leergeräumt hatte, war endlich Platz für ein neues Projekt, denn ich wollte dieses Jahr unbedingt mal wieder einen Adventskalender basteln.
Früher bekam jedes Kind immer seinen eigenen Adventskalender. Die mussten zwar nicht mehr gebastelt werden, denn dafür wurden immer dieselben "Tüten" verwendet, da lag die Herausforderung vor allem darin, jedes Jahr 72 (=3x24) Kleinigkeiten zusammenzutragen, die dann in der Nacht vom 30.11/1.12. einzeln eingewickelt in die Tüten gesteckt und die Adventskalender dann an den passenden Stellen im Haus aufgehangen wurden.
Gefüllt wurden die Tüten mit allen möglichen Dingen, die ich im Laufe des Jahres so sammelte. Mit dieser Sammelei fing ich im Zweifel bereits im Januar an, denn es ist gar nicht so leicht, so viele "Gimmicks" zu finden, die erstens ja nicht viel kosten sollten und zweitens auch nicht zu groß sein durften, denn sonst hätten sie nicht mehr in die Tüten gepasst. Ich war also fast 20 Jahre fest auf die "Adventskalenderkleinkramsuche" gepolt und deshalb irgendwann sehr froh, dass die Kinder meinten, sie bräuchten jetzt keine Adventskalender mehr, sie hätten im Laufe der Jahre genug Radiergummis, Furzkissen und bunte Stifte bekommen, sie wüssten jetzt leider nicht mehr wohin mit dem Kram.
Aber dieses Jahr war mir wieder nach Adventskalender, als ich nämlich einen Bausatz für einen Adventskalender aus kleinen Schächtelchen sah und richtig Lust bekam, mal wieder was zu basteln. Carlina, die dabei war, als ich den Bausatz kaufte, fragte relativ sorgenvoll, für wen der denn wohl sein solle, weil, sie hätte ja wirklich nur sehr wenig PLatz in ihrem winzigkleinen WG-Zimmer. Als ich ihr aber erklärte, den würde ich jetzt für meine Schwester machen, denn die hätte ein großes Haus und seit einem Jahr sogar ein eigenes Zimmer, da wäre genug Platz für Kram, da war sie beruhigt.
Die Füllungen für den Kalender hatte ich inzwischen auch schon zusammen, er musste jetzt nur noch zusammengebaut werden. Dafür braucht es Platz und um den zu schaffen, bin ich heute extra früh aufgestanden. Durch das frühe Aufstehen entwickelte sich ein richtig großer Energieschub - wenn ich um so eine ungewohnte Zeit schon wach bin, dann auch richtig. Das war auch gut so, denn ich habe tatsächlich über vier Stunden hier rumgeräumt, bis ich endlich den Arbeitstisch frei und alle notwendigen Werkzeuge parat hatte.
Jetzt bin ich sehr zufrieden mit dem Tag, denn nebenher habe ich noch ein superleckeres Gulasch im Crockpot gekocht. Das Problem bei Gulasch im Crockpot ist, dass es über 6h braucht, bis es fertig ist, deshalb muss man sehr früh anfangen zu kochen, wenn man vor Mitternacht essen möchte, aber ich war ja heute schon früh unterwegs, weshalb ich endlich auch dieses Vorhaben mal umsetzen konnte. Ich liebe Gulasch, das so zart ist, dass man die Fleischstücke mit der Gabel zerteilen kann, aber das gelingt halt nur im Crockpot und braucht einfach diese Zeit.
Insgesamt also ein höchst erfolgreicher Tag und ich gehe jetzt mit glänzender Laune ins Bett.
Punkt
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