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Samstag, 3. Dezember 2016
Vergessen
anje, 00:48h
Mein Auto ist in der Werkstatt und bekommt neue Schuhe Reifen, eine Kollegin war so nett, mich am Morgen an der Werkstatt einzusammeln und mit ins Büro zu nehmen. Leider habe ich so viel zu tun, dass ich zur normalen Büroschlusszeit noch nicht fertig bin, weshalb ich ihr Angebot, mich auf dem Rückweg auch wieder an der Werkstatt abzusetzen, ausschlug. Ich rufe stattdessen K. an und frage ihn, ob er mich auf seinem Heimweg im Büro abholt und mitnimmt. K. meint, er wäre so gegen 19h bei mir im Büro. Er kommt etwas früher, ich bin noch nicht fertig, wir quatschen zusammen und ich nutze die Gelegenheit, eine knifflige Exceltabelle mit ihm zu besprechen. K. ist nämlich bekennender Excel-Freak und freut sich immer, wenn er bei Excelproblemen helfen kann. Er bringt mich auch auf die richtige Idee und ich bastel begeistert an meiner Exceltabelle rum, die jetzt wieder fluppt.
K. schaut mir noch eine Weile zu und sagt dann: "Ich fahr jetzt." Ich nicke dazu und antworte, ohne das Geklicke an der Exceltabelle zu unterbrechen:"Ja, ich komm auch gleich."
K. verlässt das Büro.
10 Minuten später fällt mir auf, dass ich kein Auto habe und K. doch eigentlich nur gekommen war, um mich abzuholen. Das hatten wir zwischenzeitlich beide vergessen.
Zum Glück geht er an sein Telefon als ich ihn anrufe und findet es ausgesprochen witzig, dass er mich glatt vergessen hat.
Aber immerhin dreht er um und so komme ich doch noch recht problemlos nach Hause
.
K. schaut mir noch eine Weile zu und sagt dann: "Ich fahr jetzt." Ich nicke dazu und antworte, ohne das Geklicke an der Exceltabelle zu unterbrechen:"Ja, ich komm auch gleich."
K. verlässt das Büro.
10 Minuten später fällt mir auf, dass ich kein Auto habe und K. doch eigentlich nur gekommen war, um mich abzuholen. Das hatten wir zwischenzeitlich beide vergessen.
Zum Glück geht er an sein Telefon als ich ihn anrufe und findet es ausgesprochen witzig, dass er mich glatt vergessen hat.
Aber immerhin dreht er um und so komme ich doch noch recht problemlos nach Hause
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Donnerstag, 1. Dezember 2016
Uggmhmpf
anje, 22:35h
Ich hab's getan.
Ich habe es wirklich getan.
Ich schäme mich schon ein bisschen, genauer gesagt schäme ich mich sogar sehr und es ist mir auch wirklich peinlich - aber irgendwie war es mir jetzt auch egal und ich dachte mir, ich bin jetzt sowieso alt und hässlich und deshalb kommt es da nun auch nicht mehr drauf an.
Ich habe mir nämlich UGG Boots gekauft.
ja, genau diese unendlich hässlichen Dinger, vor denen es mich seit Jahren gruselt und deren Trägerinnen ich auf das tiefste verachte, weil ich immer fest davon überzeugt war, dass ich niemals, never ever je so tief sinken würde, so einen Modemüll, der wirklich den Tiefpunkt jeglicher modischer Peinlichkeit kennzeichnet, also dass ich so etwas je überhaupt nur in Erwägung ziehen würde auch nur anzuprobieren.
Aber jetzt habe ich sie nicht nur anprobiert, ich habe sie auch noch gekauft.
Und was soll ich sagen: Sie sind mindestens so warm und kuschelig wie sie hässlich sind.
Federleicht und sehr bequem, unter der reinen Nutzfunktion betrachtet sind es wirklich traumhaft tolle Schuhe.
Wenn sie nur nicht so hässlich wären.
Und wenn es nicht immer noch ein paar unverwüstliche Modehonks gäbe, die meinen, dass es besonders schick ist, diese Pantoffelstiefel zum Minirock zu kombinieren....
Aber das muss ich ja zum Glück gar nicht tun. Ich muss sie auch nicht im Büro tragen, sondern nur privat am Wochenende, vorzugsweise wenn es maximal dunkel ist oder ich mir alternativ einen Burkaschleier über den Kopf werfe, dann kann es mir auch egal sein, ob ich gesehen werde.
Denn es bleibt als Fakt: Wenn ich jetzt irgendwo kalte Füße bekomme, dann bin ich selber schuld, weil ich meine verdammte Eitelkeit nicht in Griff kriege und mir immer noch einbilde, ich müsste akzeptables Schuhwerk tragen.
Irgendeinen Tod muss man wohl sterben
.
Ich habe es wirklich getan.
Ich schäme mich schon ein bisschen, genauer gesagt schäme ich mich sogar sehr und es ist mir auch wirklich peinlich - aber irgendwie war es mir jetzt auch egal und ich dachte mir, ich bin jetzt sowieso alt und hässlich und deshalb kommt es da nun auch nicht mehr drauf an.
Ich habe mir nämlich UGG Boots gekauft.

ja, genau diese unendlich hässlichen Dinger, vor denen es mich seit Jahren gruselt und deren Trägerinnen ich auf das tiefste verachte, weil ich immer fest davon überzeugt war, dass ich niemals, never ever je so tief sinken würde, so einen Modemüll, der wirklich den Tiefpunkt jeglicher modischer Peinlichkeit kennzeichnet, also dass ich so etwas je überhaupt nur in Erwägung ziehen würde auch nur anzuprobieren.
Aber jetzt habe ich sie nicht nur anprobiert, ich habe sie auch noch gekauft.
Und was soll ich sagen: Sie sind mindestens so warm und kuschelig wie sie hässlich sind.
Federleicht und sehr bequem, unter der reinen Nutzfunktion betrachtet sind es wirklich traumhaft tolle Schuhe.
Wenn sie nur nicht so hässlich wären.
Und wenn es nicht immer noch ein paar unverwüstliche Modehonks gäbe, die meinen, dass es besonders schick ist, diese Pantoffelstiefel zum Minirock zu kombinieren....
Aber das muss ich ja zum Glück gar nicht tun. Ich muss sie auch nicht im Büro tragen, sondern nur privat am Wochenende, vorzugsweise wenn es maximal dunkel ist oder ich mir alternativ einen Burkaschleier über den Kopf werfe, dann kann es mir auch egal sein, ob ich gesehen werde.
Denn es bleibt als Fakt: Wenn ich jetzt irgendwo kalte Füße bekomme, dann bin ich selber schuld, weil ich meine verdammte Eitelkeit nicht in Griff kriege und mir immer noch einbilde, ich müsste akzeptables Schuhwerk tragen.
Irgendeinen Tod muss man wohl sterben
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Mittwoch, 30. November 2016
Zeitraumraffer
anje, 23:24h
Dass mein Zeitgefühl für große Zeitschritte in die Vergangenheit unter dem verbreitetem Zeitraffersyndrom leidet, habe ich just bei einer Kontrolle der Getränkevorräte bemerkt.
Irgendwie war mir nach Aufräumen und als mich dieses Gefühl überkam, stand ich grade im Keller und wollte eigentlich eine Flasche Wasser hochholen. Außer Wasser haben wir auch immer noch eine bunte Auswahl sonstiger Softdrinks und allerlei Säfte im Haus, und als ich nun dort unten in diesem Getränkelager stand, fiel mir eine Flasche Möhrensaft ins Auge und ich beschloss, hier mal für Ordnung zu sorgen.
Der Möhrensaft war nämlich noch ein Überbleibsel von CW. Nicht, dass der den je getrunken hätte, aber er musste immer mindestens ein bis zwei Flaschen Möhrensaft im Haus haben. Wofür, habe ich nie herausfinden können, war aber so. Anfangs habe ich ja noch den Fehler gemacht, diese Möhrensaftflaschen, wenn sie das Haltbarkeitsdatum überschritten hatten, wegzuwerfen. Das war natürlich unklug. Denn knapp bemerkte CW, dass wir keinen Möhrensaft mehr im Haus hatten, kaufte er neuen. Der blieb dann so lange im Getränkekeller stehen, bis ich irgendwann die völlig eingestaubten und verdreckten Flaschen nicht mehr ertragen konnte und sie wegschmiss, eine Woche später hatten wir wieder frischen Möhrensaft im Keller. Getrunken wurde er nach meiner Erinnerung nie.
Nun ist CW aber schonanderthalb zweieinhalb* Jahre tot, die Wahrscheinlichkeit, dass er frischen Möhrensaft anschleppen wird, wenn ich den alten endgültig entsorge, ist damit gering. Und weil ich gerade einmal dabei war, habe ich auch die sonstigen Getränke kontrolliert und mir angeschaut, was ich da eigentlich für Vorräte horte.
Eine muntere Sammlung von Jahrgangssäften habe ich dabei entdeckt.
Gefühlt hätte ich fest behauptet, ich habe diesen Getränkekeller gerade eben erst sauber gemacht und sortiert. Ist wirklich noch nicht lange her. Nur leider habe ich keine Erklärung, wieso da immer noch Saft aus dem Jahr 2010, 2011 und 2012steht stand.
Schon sehr seltsam.
*nachträgliche Korrektur, weil ich nun von verschiedenen Seiten ausdrücklich darauf hingewiesen wurde (aber mit diesem Fehler habe ich auf ganz konkrete Art meinen eingebauten Zeitraumraffer bewiesen, unglaublich, dass es wirklich schon zweieinhalb Jahre sind.)
.
Irgendwie war mir nach Aufräumen und als mich dieses Gefühl überkam, stand ich grade im Keller und wollte eigentlich eine Flasche Wasser hochholen. Außer Wasser haben wir auch immer noch eine bunte Auswahl sonstiger Softdrinks und allerlei Säfte im Haus, und als ich nun dort unten in diesem Getränkelager stand, fiel mir eine Flasche Möhrensaft ins Auge und ich beschloss, hier mal für Ordnung zu sorgen.
Der Möhrensaft war nämlich noch ein Überbleibsel von CW. Nicht, dass der den je getrunken hätte, aber er musste immer mindestens ein bis zwei Flaschen Möhrensaft im Haus haben. Wofür, habe ich nie herausfinden können, war aber so. Anfangs habe ich ja noch den Fehler gemacht, diese Möhrensaftflaschen, wenn sie das Haltbarkeitsdatum überschritten hatten, wegzuwerfen. Das war natürlich unklug. Denn knapp bemerkte CW, dass wir keinen Möhrensaft mehr im Haus hatten, kaufte er neuen. Der blieb dann so lange im Getränkekeller stehen, bis ich irgendwann die völlig eingestaubten und verdreckten Flaschen nicht mehr ertragen konnte und sie wegschmiss, eine Woche später hatten wir wieder frischen Möhrensaft im Keller. Getrunken wurde er nach meiner Erinnerung nie.
Nun ist CW aber schon
Eine muntere Sammlung von Jahrgangssäften habe ich dabei entdeckt.

Gefühlt hätte ich fest behauptet, ich habe diesen Getränkekeller gerade eben erst sauber gemacht und sortiert. Ist wirklich noch nicht lange her. Nur leider habe ich keine Erklärung, wieso da immer noch Saft aus dem Jahr 2010, 2011 und 2012
Schon sehr seltsam.
*nachträgliche Korrektur, weil ich nun von verschiedenen Seiten ausdrücklich darauf hingewiesen wurde (aber mit diesem Fehler habe ich auf ganz konkrete Art meinen eingebauten Zeitraumraffer bewiesen, unglaublich, dass es wirklich schon zweieinhalb Jahre sind.)
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Dienstag, 29. November 2016
Frühe Kommunikation
anje, 23:03h
Die modernen Autos sind ja ausgesprochen kommunikativ. Meines zB teilt mir immer ganz genau mit, was es möchte und wie viel Zeit es mir einräumt, diesen Wunsch zu erfüllen.
Meldungen wie "Tanken, noch 50km" sollte man möglichst schnell befolgen. Den Hinweis "Kofferraumklappe schließen" finde ich vor allem deshalb lästig, weil er bis zur Erfüllung des Wunsches das Display blockiert und das Auto jede weitere Kommunikation einstweilen verweigert. Es sagt mir noch nicht mal, wie viel Uhr wir haben oder was grade im Radio läuft, was es mir sonst jederzeit bereitwillig mitteilt.
Vorletzte Woche blinkte dann der Wunsch "Inspektion in 12 Tagen" auf. 12 Tage Vorlauf finde ich echt nett, da hat man Zeit genug, einen Termin zu vereinbaren, auch wenn die Werkstätten derzeit alle etwas überlaufen sind.
Heute war Inspektion, was dann für mich bedeutet, ich muss den Weg ins und vom Büro irgendwie anders organisieren, Autofahren ist nicht, eben wegen Inspektion.
Am Morgen hat mich dann ein Kollege mitgenommen, der allerdings schon um 7.45h im Büro sein wollte. Eine Zeit, zu der ich ansonsten höchsten mal darüber nachdenke, ob ich jetzt gleich mal duschen gehe. Aber was blieb mir übrig, Auto will inspiziert werden und ich muss irgendwie ins Büro gelangen, also war ich schon um 7h beim VW Händler meines Vertrauens, um 7.20h saß ich dann beim Kollegen im Auto und um 7.40h war ich tatsächlich im Büro. Irgendwie war der Tag da aber für mich schon gelaufen. Um diese Uhrzeit nicht nur wach, sondern auch konzentriert am Schreibtisch zu sitzen, kostet mich ungefähr die zehnfache Anstrengung wie drei Stunden später. Was dann aber logischerweise dazu führt, dass ich so gegen 9h, also nach knapp anderthalb Stunden Schreibtischarbeit schon die gesamte Energie des Tages verbraucht hatte, von da an habe ich nur noch versucht, nicht am Schreibtisch einzuschlafen.
Um 17h fuhr dann endlich eine Kollegin Richtung Greven, die mich wieder zurück bis zur VW Werkstatt mitnahm, länger hätte ich es auch nicht ausgehalten, ich war vollkommen k.o.
Jetzt ist mein Autochen nicht nur frisch inspiziert, sondern auch gewaschen und gesaugt, übermorgen bekommt es noch frische Winterreifen, dann ist alles wie neu
.
Meldungen wie "Tanken, noch 50km" sollte man möglichst schnell befolgen. Den Hinweis "Kofferraumklappe schließen" finde ich vor allem deshalb lästig, weil er bis zur Erfüllung des Wunsches das Display blockiert und das Auto jede weitere Kommunikation einstweilen verweigert. Es sagt mir noch nicht mal, wie viel Uhr wir haben oder was grade im Radio läuft, was es mir sonst jederzeit bereitwillig mitteilt.
Vorletzte Woche blinkte dann der Wunsch "Inspektion in 12 Tagen" auf. 12 Tage Vorlauf finde ich echt nett, da hat man Zeit genug, einen Termin zu vereinbaren, auch wenn die Werkstätten derzeit alle etwas überlaufen sind.
Heute war Inspektion, was dann für mich bedeutet, ich muss den Weg ins und vom Büro irgendwie anders organisieren, Autofahren ist nicht, eben wegen Inspektion.
Am Morgen hat mich dann ein Kollege mitgenommen, der allerdings schon um 7.45h im Büro sein wollte. Eine Zeit, zu der ich ansonsten höchsten mal darüber nachdenke, ob ich jetzt gleich mal duschen gehe. Aber was blieb mir übrig, Auto will inspiziert werden und ich muss irgendwie ins Büro gelangen, also war ich schon um 7h beim VW Händler meines Vertrauens, um 7.20h saß ich dann beim Kollegen im Auto und um 7.40h war ich tatsächlich im Büro. Irgendwie war der Tag da aber für mich schon gelaufen. Um diese Uhrzeit nicht nur wach, sondern auch konzentriert am Schreibtisch zu sitzen, kostet mich ungefähr die zehnfache Anstrengung wie drei Stunden später. Was dann aber logischerweise dazu führt, dass ich so gegen 9h, also nach knapp anderthalb Stunden Schreibtischarbeit schon die gesamte Energie des Tages verbraucht hatte, von da an habe ich nur noch versucht, nicht am Schreibtisch einzuschlafen.
Um 17h fuhr dann endlich eine Kollegin Richtung Greven, die mich wieder zurück bis zur VW Werkstatt mitnahm, länger hätte ich es auch nicht ausgehalten, ich war vollkommen k.o.
Jetzt ist mein Autochen nicht nur frisch inspiziert, sondern auch gewaschen und gesaugt, übermorgen bekommt es noch frische Winterreifen, dann ist alles wie neu
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Montag, 28. November 2016
Adventsstress
anje, 23:30h
So, wir haben mal wieder Adventszeit und, wie der lateinische Name schon richtig vermuten lässt, da kommt was an. Advenire heißt nicht nur ankommen, sondern auch eintreffen, und für die Adventszeit trifft zuverlässig immer dasselbe ein, nämlich dass sich der Stress des Jahres mindestens verdoppelt, wenn nicht noch. Alle denkbaren Stressfaktoren kommen pünktlich in der Adventszeit an und treffen damit gleichzeitig ein, sie legen quasi einen Endspurt hin, um dieses Jahr noch mal richtig auf die Kacke zu hauen.
Ich habe mich darüber letztes Jahr schon beklagt, und vorvorletztes und all die Jahre davor auch, aber hilft ja nix, Advent ist Advent, da muss man wohl durch.
Manche Stressfaktoren sind jedes Jahr dieselben, nämlich all die Dinge, die bis Ende des Jahres noch unbedingt getan werden müssen, aber bisher halt noch nicht getan wurden. Dazu gehört das Erstellen der Steuererklärung samt sämtlicher Veröffentlichungsvorgaben, weil die Fristverlängerung auch Steuerberatern traditionell nur bis zum 31.12. gewährt wird. Dazu gehört aber auch das Überprüfen aller Termine, die verjähren könnten, das Rausschicken von Mahnungen und Mahnbescheiden, Mieterhöhungsverlangen ab dem 1.1. (neues Jahr, neue Chance), Erstellen von Abrechnungen, Rechnungen und all dem sonstigen Bürokram, der halt fristgebunden für dieses Jahr nur noch bis zum 31.12. möglich ist.
Manche Dinge stehen traditionell erst in der Adventszeit auf der Tagesordnung, zB all die unsäglichen Weihnachtsfeiern und Weihnachtseinladungen. Dieses Jahr geht es den Banken und vielen anderen Unternehmen schlecht, das merkt man daran, dass sich die Karten mit "statt Geschenken spenden wir dieses Jahr" in auffälliger Weise häufen, weshalb auch reichlich Weihnachtseinladungen wegfallen, aber die gemeinnützigen Einrichtungen scheinen dafür tatsächlich mehr Kohle zu haben dieses Jahr, die Zahl der Einladungen zu Adventskaffee oder Weihnachtskonzert etc. von "ngo's" ist überproportional gestiegen.
Und dann gibt es natürlich jedes Jahr eigene Stressprojekte, die man in seiner eigenen, privaten Sphäre verwirklicht und die sich traditionell in der Adventszeit, wenn eh schon weniger Zeit für irgendwas da ist, mit Wonne breitmachen.
"Weihnachtsgeschenke besorgen" gehört da noch zu den harmlosen, weil bekannten Aktivitäten, die natürlich mit immer größer werdendem Druck den Stress im Dezember kumulativ aufbauen.
Ich persönlich habe dazu noch das "Vaterdrama" auf Borkum am Hals. Keine Ahnung, wann das Haus meines Vaters wieder bezugsfertig ist und noch weniger Ahnung, wie das je wieder so eingeräumt werden könnte, dass er da überhaupt alleine drin wohnen kann und darum habe ich ehrlich gesagt auch nur sehr wenig Ahnung, ob ich ihn überhaupt je wieder loswerde. Nur, so lange er in meinem Haus wohnt, ist mein eigenes Haus für mich selber im Grunde auch nicht richtig nutzbar, ganz unabhängig davon, dass ich mich permanent verpflichtet fühle, hinzufahren, um dort regelmäßig zu putzen und zu waschen - und wie das Weihnachten werden soll, daran wage ich gar nicht zu denken. Es ist nur ein kleines Haus und wenn alle Kinder da sind, dann ist es eigentlich voll, zumindest wenn jedes Kind in seinem eigenen Zimmer wohnen will. Aber genau das wird ja dann nicht klappen, denn ein Zimmer belegt jetzt mein Vater. Und das Wohnzimmer samt Fernseher. Und überhaupt. Er war schon als Vater nicht beliebt, als Opa mag ihn leider auch niemand, so ist das eben, wenn man fest davon überzeugt ist, ein guter Mensch zu sein……
Und ja natürlich gibt es Lösungsvorschläge für dieses Problem, aber alle hängen an der Grundproblematik: Es muss sich jemand darum kümmern. Es muss jemand organisieren, es muss jemand planen, es muss jemand in Gang setzen, es muss jemand überwachen und es muss jemand eingreifen, wenn was geändert werden muss.
Denn ja klar, man könnte jemanden suchen, der die Arbeit macht - aber das ist eine dermaßen aufwändige Angelegenheit, Leute zu finden, Anzeigen aufzugeben, Bewerber auszusuchen, einzustellen, die Kostenübernahme zu organisieren, Anträge zu stellen, Abrechnungen zu fertigen, zu überwachen, als Daueransprechpartner zu dienen, dass ich lieber selber alle 14 Tage nach dem rechten sehe und alles wieder sauber mache, einfach weil ich den Rattenschwanz der Organisation, die an der Alternative "wir suchen jemanden dafür" hängt, noch mehr scheue.
Und dasselbe gilt für all die Dinge, die getan werden müssen. Für die Organisation all der Dinge, die zwar ganz bestimmt irgendwann getan werden müssen, die ich aber scheue, wie der Teufel das Weihwasser. Ich will das nicht organisieren. Ich will nicht Ansprechpartner dafür sein, ich will eigentlich mit all dem Kram überhaupt nichts zu tun haben.
Bisher war mein Borkumhaus mein Fluchtziel, meine Rettungsinsel, mein Rückzugsdomizil. Wenn mir das Leben zu viel, der Alltag zu stressig wurde, dann wusste ich immer, ich kann ja jederzeit einfach auf die Insel fahren und mich dort in meinem Haus vergraben. Das ist jetzt nicht mehr möglich, im Gegenteil, alles in mir sträubt sich dagegen, dort überhaupt hinzufahren, weil es dort eben nicht mehr so ist, wie es mal war und weil alles, was mit Borkum zusammenhängt, mit unendlichen Problemen verbunden ist. Mit Kümmern und Arbeit, mit Dreck, Gestank und Ekel, mit Bildern, die ich nicht sehen will, mit Dingen, die ich nicht hören will und mit Worten, die ich nicht sagen will.
Mein ganz persönlicher Adventsstress eben
.
Ich habe mich darüber letztes Jahr schon beklagt, und vorvorletztes und all die Jahre davor auch, aber hilft ja nix, Advent ist Advent, da muss man wohl durch.
Manche Stressfaktoren sind jedes Jahr dieselben, nämlich all die Dinge, die bis Ende des Jahres noch unbedingt getan werden müssen, aber bisher halt noch nicht getan wurden. Dazu gehört das Erstellen der Steuererklärung samt sämtlicher Veröffentlichungsvorgaben, weil die Fristverlängerung auch Steuerberatern traditionell nur bis zum 31.12. gewährt wird. Dazu gehört aber auch das Überprüfen aller Termine, die verjähren könnten, das Rausschicken von Mahnungen und Mahnbescheiden, Mieterhöhungsverlangen ab dem 1.1. (neues Jahr, neue Chance), Erstellen von Abrechnungen, Rechnungen und all dem sonstigen Bürokram, der halt fristgebunden für dieses Jahr nur noch bis zum 31.12. möglich ist.
Manche Dinge stehen traditionell erst in der Adventszeit auf der Tagesordnung, zB all die unsäglichen Weihnachtsfeiern und Weihnachtseinladungen. Dieses Jahr geht es den Banken und vielen anderen Unternehmen schlecht, das merkt man daran, dass sich die Karten mit "statt Geschenken spenden wir dieses Jahr" in auffälliger Weise häufen, weshalb auch reichlich Weihnachtseinladungen wegfallen, aber die gemeinnützigen Einrichtungen scheinen dafür tatsächlich mehr Kohle zu haben dieses Jahr, die Zahl der Einladungen zu Adventskaffee oder Weihnachtskonzert etc. von "ngo's" ist überproportional gestiegen.
Und dann gibt es natürlich jedes Jahr eigene Stressprojekte, die man in seiner eigenen, privaten Sphäre verwirklicht und die sich traditionell in der Adventszeit, wenn eh schon weniger Zeit für irgendwas da ist, mit Wonne breitmachen.
"Weihnachtsgeschenke besorgen" gehört da noch zu den harmlosen, weil bekannten Aktivitäten, die natürlich mit immer größer werdendem Druck den Stress im Dezember kumulativ aufbauen.
Ich persönlich habe dazu noch das "Vaterdrama" auf Borkum am Hals. Keine Ahnung, wann das Haus meines Vaters wieder bezugsfertig ist und noch weniger Ahnung, wie das je wieder so eingeräumt werden könnte, dass er da überhaupt alleine drin wohnen kann und darum habe ich ehrlich gesagt auch nur sehr wenig Ahnung, ob ich ihn überhaupt je wieder loswerde. Nur, so lange er in meinem Haus wohnt, ist mein eigenes Haus für mich selber im Grunde auch nicht richtig nutzbar, ganz unabhängig davon, dass ich mich permanent verpflichtet fühle, hinzufahren, um dort regelmäßig zu putzen und zu waschen - und wie das Weihnachten werden soll, daran wage ich gar nicht zu denken. Es ist nur ein kleines Haus und wenn alle Kinder da sind, dann ist es eigentlich voll, zumindest wenn jedes Kind in seinem eigenen Zimmer wohnen will. Aber genau das wird ja dann nicht klappen, denn ein Zimmer belegt jetzt mein Vater. Und das Wohnzimmer samt Fernseher. Und überhaupt. Er war schon als Vater nicht beliebt, als Opa mag ihn leider auch niemand, so ist das eben, wenn man fest davon überzeugt ist, ein guter Mensch zu sein……
Und ja natürlich gibt es Lösungsvorschläge für dieses Problem, aber alle hängen an der Grundproblematik: Es muss sich jemand darum kümmern. Es muss jemand organisieren, es muss jemand planen, es muss jemand in Gang setzen, es muss jemand überwachen und es muss jemand eingreifen, wenn was geändert werden muss.
Denn ja klar, man könnte jemanden suchen, der die Arbeit macht - aber das ist eine dermaßen aufwändige Angelegenheit, Leute zu finden, Anzeigen aufzugeben, Bewerber auszusuchen, einzustellen, die Kostenübernahme zu organisieren, Anträge zu stellen, Abrechnungen zu fertigen, zu überwachen, als Daueransprechpartner zu dienen, dass ich lieber selber alle 14 Tage nach dem rechten sehe und alles wieder sauber mache, einfach weil ich den Rattenschwanz der Organisation, die an der Alternative "wir suchen jemanden dafür" hängt, noch mehr scheue.
Und dasselbe gilt für all die Dinge, die getan werden müssen. Für die Organisation all der Dinge, die zwar ganz bestimmt irgendwann getan werden müssen, die ich aber scheue, wie der Teufel das Weihwasser. Ich will das nicht organisieren. Ich will nicht Ansprechpartner dafür sein, ich will eigentlich mit all dem Kram überhaupt nichts zu tun haben.
Bisher war mein Borkumhaus mein Fluchtziel, meine Rettungsinsel, mein Rückzugsdomizil. Wenn mir das Leben zu viel, der Alltag zu stressig wurde, dann wusste ich immer, ich kann ja jederzeit einfach auf die Insel fahren und mich dort in meinem Haus vergraben. Das ist jetzt nicht mehr möglich, im Gegenteil, alles in mir sträubt sich dagegen, dort überhaupt hinzufahren, weil es dort eben nicht mehr so ist, wie es mal war und weil alles, was mit Borkum zusammenhängt, mit unendlichen Problemen verbunden ist. Mit Kümmern und Arbeit, mit Dreck, Gestank und Ekel, mit Bildern, die ich nicht sehen will, mit Dingen, die ich nicht hören will und mit Worten, die ich nicht sagen will.
Mein ganz persönlicher Adventsstress eben
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Montag, 28. November 2016
1.Advent
anje, 00:53h
Ein Wochenende mit enorm viel Reiserei, aber auch viel geschafft, erledigt und erlebt.
Gestern um 14h bin ich in Greven losgefahren, heute um 22h zurückgekommen, in Summe also 32h für Borkum, davon 12h reine Reisezeit und 20h Aufenthalt auf der Insel.
Zwei Stunden davon bin ich heute am Strand und am Wasser entlang gelaufen, denn es war strahlend schönes Wetter, warm und fast windstill. Das war Genuss pur.

Auf dem Rückweg habe ich in der Stadt in einem der drei noch geöffneten Straßencafes einen Punsch getrunken und genossen, wie schön die Insel sein kann, wenn kaum Gäste da sind.
Das fand der Fasan wohl auch, der entspannt durch die Fußgängerzone trippelte.

Wir hatten also viel Sonne und Fasan am ersten Advent, und ihr?
In Vaters Haus laufen noch immer die Trocknungsgeräte und im Moment werden grade die Heizungsrohre neu verlegt. Sieht alles noch recht wüst aus.

Vor der Abfahrt den Vater noch fix gezwungen in die Wanne zu steigen, jetzt ist er kurzfristig mal komplett sauber, so wie der Rest des Hauses, den ich ebenfalls gründlich geschrubbt habe.
Es gibt so einen Spruch aus meiner Teenagerzeit, den ich immer als "ganz weise" empfunden habe: "Seitdem du weg bist, weiß ich wonach ich suchte als wir zusammenwaren." - Keine Ahnung, von wem der ist, steht einfach so, ohne Quellenangabe in meinem Sprüchebuch aus dem Jahr 1980, hat mir aber immer gefallen.
Keine Ahnung, weshalb ausgerechnet dieser Spruch mir jetzt immer wieder einfällt, wenn ich darüber nachdenke, wie putzintensiv die Beherbergung meines Vaters für mich ist. Vielleicht weil ich erst jetzt begreife, was für ein hygienefanatischer Putzfreak ich bin, seitdem ich das erste Mal in meinem Leben mit so einer Dreckschleuder konfrontiert bin. Bisher hielt ich mich in Punkto Sauberkeitsansprüche sonst immer für ganz locker......
.
Gestern um 14h bin ich in Greven losgefahren, heute um 22h zurückgekommen, in Summe also 32h für Borkum, davon 12h reine Reisezeit und 20h Aufenthalt auf der Insel.
Zwei Stunden davon bin ich heute am Strand und am Wasser entlang gelaufen, denn es war strahlend schönes Wetter, warm und fast windstill. Das war Genuss pur.

Auf dem Rückweg habe ich in der Stadt in einem der drei noch geöffneten Straßencafes einen Punsch getrunken und genossen, wie schön die Insel sein kann, wenn kaum Gäste da sind.
Das fand der Fasan wohl auch, der entspannt durch die Fußgängerzone trippelte.
Wir hatten also viel Sonne und Fasan am ersten Advent, und ihr?
In Vaters Haus laufen noch immer die Trocknungsgeräte und im Moment werden grade die Heizungsrohre neu verlegt. Sieht alles noch recht wüst aus.

Vor der Abfahrt den Vater noch fix gezwungen in die Wanne zu steigen, jetzt ist er kurzfristig mal komplett sauber, so wie der Rest des Hauses, den ich ebenfalls gründlich geschrubbt habe.
Es gibt so einen Spruch aus meiner Teenagerzeit, den ich immer als "ganz weise" empfunden habe: "Seitdem du weg bist, weiß ich wonach ich suchte als wir zusammenwaren." - Keine Ahnung, von wem der ist, steht einfach so, ohne Quellenangabe in meinem Sprüchebuch aus dem Jahr 1980, hat mir aber immer gefallen.
Keine Ahnung, weshalb ausgerechnet dieser Spruch mir jetzt immer wieder einfällt, wenn ich darüber nachdenke, wie putzintensiv die Beherbergung meines Vaters für mich ist. Vielleicht weil ich erst jetzt begreife, was für ein hygienefanatischer Putzfreak ich bin, seitdem ich das erste Mal in meinem Leben mit so einer Dreckschleuder konfrontiert bin. Bisher hielt ich mich in Punkto Sauberkeitsansprüche sonst immer für ganz locker......
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Samstag, 26. November 2016
Reiselyrik
anje, 23:34h
Wochenend kein Sonnenschein,
nur Nebel, Niesel - gar nicht fein.
Da ist mal nix mit Fliegen,
Und Fähre nicht zu kriegen,
Zumindest nicht am Freitag,
weil ich da nicht so frei hab,
wie ich frei haben müsste,
für den Sprint an die Küste.
Für die Fähre um dreiviertel sechs,
bräucht ich die Kraft einer Hex,
denn erst um viertel nach vier,
war ich fertig mit mir
und dem Kram im Büro.
Zwar war ich sehr froh,
denn alles lief gut,
nur nix mehr Borkum, das steck dir an Hut.
Deshalb heute, viel später und auch noch allein,
dafür konnt ich lesen, das war dann fein.
Drei Stunden Zug und drei Stunden Fähre,
verflogen die Zeit als ob's nichts wäre.
Der Vater, der wartete sehnlich,
der Fernseher tat's nicht, wie dämlich.
Hab's schon repariert, alles flimmert wie neu,
Der Vater ist glücklich und freut sich. Ahoi.
Die Wäsche läuft auch schon, das Bad ist geputzt,
ich habe den Schwung aus der Reise genutzt.
Jetzt geh ich ins Bett, morgen früh wieder raus,
als erstes Kontrolle in Vaters Haus.
Sechs Wochen werkeln die dort schon rum,
so langsam wird mir die Sache zu dumm.
Das muss doch mal weiter geh'n,
Sackschwerenot
sich nicht nur im Kreise dreh'n,
dann ist alles im Lot.
.
nur Nebel, Niesel - gar nicht fein.
Da ist mal nix mit Fliegen,
Und Fähre nicht zu kriegen,
Zumindest nicht am Freitag,
weil ich da nicht so frei hab,
wie ich frei haben müsste,
für den Sprint an die Küste.
Für die Fähre um dreiviertel sechs,
bräucht ich die Kraft einer Hex,
denn erst um viertel nach vier,
war ich fertig mit mir
und dem Kram im Büro.
Zwar war ich sehr froh,
denn alles lief gut,
nur nix mehr Borkum, das steck dir an Hut.
Deshalb heute, viel später und auch noch allein,
dafür konnt ich lesen, das war dann fein.
Drei Stunden Zug und drei Stunden Fähre,
verflogen die Zeit als ob's nichts wäre.
Der Vater, der wartete sehnlich,
der Fernseher tat's nicht, wie dämlich.
Hab's schon repariert, alles flimmert wie neu,
Der Vater ist glücklich und freut sich. Ahoi.
Die Wäsche läuft auch schon, das Bad ist geputzt,
ich habe den Schwung aus der Reise genutzt.
Jetzt geh ich ins Bett, morgen früh wieder raus,
als erstes Kontrolle in Vaters Haus.
Sechs Wochen werkeln die dort schon rum,
so langsam wird mir die Sache zu dumm.
Das muss doch mal weiter geh'n,
Sackschwerenot
sich nicht nur im Kreise dreh'n,
dann ist alles im Lot.
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