anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 4. Juni 2025
Autofahrtag
Den größten Teil des Tages habe ich heute im Auto verbracht, über 500km in fast sieben Stunden, es war wenig Autobahn dabei.

Um 9h waren wir schon wieder in Rietberg verabredet, diesmal gemeinsam mit den Architekten im Büro des Zimmermanns. Rietberg hin und zurück sind ca. 150km, auf dem Rückweg mit einem Schlenker über die Baustelle. Diesmal führte die Besprechung zu einem finalen Ergebnis und jetzt sind auch die Architekten zufrieden.
Es bleibt zu hoffen, dass die Ausführung nun auch genau so erfolgt, wie besprochen, der Dachstuhl soll dann nächste Woche errichtet werden.

Gegen Mittag waren wir wieder in Greven, dort fand ich einen Brief des Vaters, der sich beklagte, dass ich so lange nicht mehr zu Besuch gekommen sei. Mein letzter Besuch bei ihm ist tatsächlich schon fünf Wochen her. Da wir die letzten Male immer mit dem Flieger auf Borkum waren, ergab es sich nicht, dass wir auf der Hin- oder Rückfahrt bei ihm vorbei schauten.
Also beschlossen wir spontan, dass wir nach Leer fahren und ihn besuchen. Das waren dann auch noch mal 400km.

So viel Autofahrerei ist erstaunlich ermüdend und etwas, was man verbloggen könnte, habe ich auch nicht erlebt, deshalb ist der Bericht von heute hier auch zu Ende
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Dienstag, 3. Juni 2025
Viel erledigt
Heute hat die Physiofrau sich noch mal ausführlich, aber anders als bisher mit meiner Schulter beschäftigt und diesmal spürte ich nach der Behandlung wirklich eine deutliche Besserung. Sie meinte, Schulter sei kompliziert und langwierig, ich richte mich darauf ein.

Anschließend wieder ein Zahnarzttermin, örgs.
Zur Belohnung fuhr ich danach zu Thomas Phillips, meine Ladenalternative zu Flohmarkt.
Ich schätze, das letzte Mal ist mindestens drei Jahre her, dass ich eine Shoppingtour durch diesen Resteverwerterladen gemacht habe, ich glaube aber auch, dass mein Spaß an diesem Laden mit jedem Besuch geringer wird, heute fand ich sozusagen nichts, was mir so gut gefiel, dass ich es kaufen wollte.

Weil ich durch meine Physio- und Zahnarzttermine verhindert war, fuhr K heute alleine nach Rheda, es gab eine Besprechung mit Architekt und Rohbauer und Zimmermann, in der die aktuellen, kritischen Themen geklärt werden sollten. Als Ergebnis haben wir jetzt erst mal das Richtfest auf Freitag den 13. verschoben und morgen früh müssen wir schon wieder um 9h in Rietberg sein, um die Konstruktion und die Innen-/Untenansicht des Flachdachs diesmal wirklich final zu entscheiden.

Am Nachmittag habe ich mich mit Buchhaltung, Überweisungen, Krankenkassenabrechnungen und ähnlichem Kram beschäftigt, außerdem habe ich einen Impftermin für Tetanus etc. vereinbart und ein Rezept für neue Schilddrüsentabletten bestellt, denn ich habe einen DocMorris Gutschein über 25€, den ich nur nutzen kann, wenn ich auch gleichzeitig irgendein verschreibungspflichtiges Rezept einlöse. Diesmal fand ich es praktisch, dass ich täglich diese Tabletten nehmen muss.

Insgesamt habe ich jetzt am Ende des Tages ein angenehmes "viel erledigt-Gefühl", das macht den Tag zu einem guten Tag
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Montag, 2. Juni 2025
Verzögerungen
Der Termin heute Vormittag war interessant und gefühlt auch produktiv. Wir waren in einem Sägewerk, die auf alte, abgelagerte, Eiche spezialisiert sind und haben gemeinsam mit dem Zimmerman ausgesucht, welches Holz für das Flachdach über der Deele verwendet werden soll. Geplant ist eine sichtbare Holzdecke mit dicken, sichtbaren Eichenbalken und da frisch geschlagene Eiche dafür nicht taugt, muss es alte Eiche sein, die wiederum vorher bearbeitet werden muss und da galt es zu entscheiden, wie das nachher aussehen soll.
Jetzt kann ich nur hoffe, dass wir das alles richtig verstanden haben und dass es nachher wirklich gut aussieht.

Am Abend haben wir dann allerdings noch mal mit dem Architekten telefoniert und es stellte sich heraus, dass die Technik und die Statik für die Konstruktion dieses Flachdachs noch gar nicht final abgestimmt sind.
Ich fürchte, das wird jetzt doch mal wieder alles länger dauern als geplant und das Richtfest am Freitag sollten wir verschieben, denn das Dach wird nicht fertig werden bis dahin.

Dabei hatten wir heute bereits die Getränke bestellt und allen Nachbarn Bescheid gegeben. Jetzt also alles umplanen, schon sehr ärgerlich.

Der Rohbauer hat sich auch noch gemeldet und auch da gibt es unabgestimmte Probleme, wenn das so weitergeht, wird das Haus dieses Jahr nicht mehr fertig.
Es ist ganz ungemein nervig, aber hilft ja nichts.

Dafür haben wir ein schönes Material als Belag für den Balkon gefunden. Bambus.
Nach Aussage des Holzhändlers sind die thermisch behandelten Bambusplanken das pflegeleichteste und unempflichdlichste Material, was man sich nur vorstellen kann, noch unempfindlicher als WPC und optisch schöner finde ich es auch. Wenigstens ein Lichtblick.

Als wir am Nachmittag wieder zu Hause waren, war ich so erschöpft, dass ich gradeaus ins Bett marschiert bin.
Jetzt geht es wieder etwas, aber wenn ich mir vorstelle, ich müsste neben dem Hausbau und all dem anderen Kram, der so zu meinem Leben gehört, auch noch jeden Tag acht Stunden im Büro arbeiten, dann wird mir richtig schwindelig, ich bin ganz sicher, dass ich dann schon lange zusammengeklappt wäre
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Sonntag, 1. Juni 2025
Hundeführerschein
Wir haben uns mal wieder mit dem Hundeführerschein beschäftigt.

Der Zeitpunkt, zu dem wir einen Hund im Haus haben werden, rückt näher, denn schon vor zwei Wochen hat uns die Züchterin mitgeteilt, dass sieben Welpen geboren wurden und dass eine für uns reserviert ist. Außerdem hat sie uns einer Whatsapp-Gruppe der künftigen Welpeneltern beigefügt, wo sie täglich Fotos und Videos hochlädt.
Die Vorfreude steigt, damit aber auch die Dringlichkeit, alle notwendigen Vorbereitungen für die Aufnahme des neuen Familienmitgliedes zeitnah zu erledigen.

Eine dieser notwendigen Vorbereitungen ist dieser Hundeführerschein, denn da ich in Niedersachsen wohne, sagt das entsprechende Niedersächsische Gesetz über das Halten von Hunden (§ 3 NHundG), dass alle Ersthundbesitzer (das sind die, die seit dem 1.7.2011 nicht nachweislich schon seit zwei Jahren einen Hund besessen haben) dass die so einen Sachkundenachweis ablegen müssen, wobei der theoretische Teil VOR der Anschaffung des Hundes abgelegt sein muss, es gibt auch einen praktischen Teil, den aber erst, wenn der Hund mindestens ein Jahr alt ist.

Wenn ich also in rund sechs Wochen einen Welpen übernehmen möchte, dann wird es jetzt langsam Zeit mit dem Erledigen des theoretischen Teils der bürokratischen Grundlagen.

In NRW gelten andere Vorschriften, da müssen nur Hundebesitzer, die einen "20/40" Hund besitzen, einen Sachkundenachweis ablegen, der andere Fragen beinhaltet als der niedersächsische und natürlich von anderen Prüfern abgenommen wird. Ein "20/40" Hund, ist ein Hund, der entweder schwerer ist als 20kg oder größer ist als 40cm Schulterhöhe, ein Dalmatiner ist also bestimmt ein "20/40" Hund, aber als Welpe noch nicht und außerdem muss man das in NRW nicht vor dem Beginn der Hundehaltung erledigt haben.

Der Nachweis, der in Niedersachsen verlangt wird, ist der umfangreichere und wird deshalb in allen anderen Ländern auch anerkannt, mit der reinen Sachkundeprüfung aus NRW kann man in Niedersachsen dagegen nichts anfangen.

So viel zu den theoretischen Grundlagen, die ich ausführlich recherchiert hatte. Mein Problem war dann, einen Prüfer zu finden, der den niedersächsischen Theorieteil prüft.

Normalerweise machen das die Tierärzte, aber auf Borkum gibt es nur Tierärzte mit Zweitniederlassungen, die nur ab und zu mal auf Borkum sind. Eine dieser Zweitniederlassungstierärztinnen hat ihre Hauptpraxis in Münster, das wäre für mich ja sehr praktisch gewesen, aber sie hat keine Berechtigung für die Abnahme der niedersächsischen Variante.

Irgendwo im Internet fand ich eine Liste aller zugelassenen niedersächsischen Prüfer (Stand 1.3.2025), da sind auch ein paar externe bei, die in NRW wohnen, bspw. in Münster oder Bielefeld, die habe ich angerufen, die teilten mir aber alle mit, dass sie in dem Bereich schon lange nicht mehr aktiv sind, es ist offensichtlich kompliziert und deshalb habe ich die Angelegenheit eine Zeitlang schleifen lassen, bis wir uns dieses Wochenende jetzt mal wieder konsequent damit beschäftigt haben.

Gefunden haben wir dann ein paar Adressen in Osnabrück, da werden wir dann versuchen, kurzfristig einen Prüfungstermin zu bekommen und außerdem haben wir eine App gefunden, mit der man alle Prüfungsfragen (259) üben kann, die haben wir dann gestern und heute ausführlich durchgespielt und haben jetzt beide den Übungstest schon mehrfach bestanden. Es geht voran.

Sonst so: Am Abend erfolgte der Rückflug aufs Festland, C und ihre Freundin haben wir in Rheine am Bahnhof abgesetzt, wir fuhren weiter nach Greven, machten allerdings unterwegs Stopp bei einem "Restaurant für asiatische Tapas", das klang so skurril und ich hatte Hunger, das haben wir ausprobiert und waren angenehm überrascht, es war wirklich alles sehr okay und obwohl wir nach der ersten Runde Tapas schon beide so weit gesättigt waren, dass wir keinen akuten Hunger mehr hatten, haben wir aus reiner Verfressenheit noch eine zweite Runde bestellt, die ebenfalls sehr gut schmeckte und dazu führte, dass wir uns anschließend natürlich mal wieder alle beide total überfressen fühlten, Strafe muss sein, wir hätten es wissen können.

Morgen müssen wir für einen Termin mit dem Zimmermann schon um 9h in Rietberg sein, d.h. Wecker auf kurz nach 6h.
Nach diesem Termin werden wir den sonstigen Kram für das Richtfest organisieren (Getränke, Würstchen etc.) und, wenn dann noch Zeit ist, noch in einem Spezialgeschäft den Balkonbelag aussuchen.
Langweilig wird uns morgen also nicht
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Samstag, 31. Mai 2025
Radtour und Kartoffelpuffer
Am Vormittag fuhren wir ins Dorf, weil ich wenigstens versuchen wollte, ob ich für meine Tochter so eine Verwandtenjahreskurkarte auch bei einer Samstags geöffneten Stelle beantragen kann, geht aber nicht, ich bekam den Hinweis, ich könne es doch mal online versuchen, was ebenfalls nicht geht.
Im Ergebnis haben sie sich heute beide eine Wochenendkurkarte gekauft, um im Hallenbad schwimmen gehen zu können. Ich sollte bei der nächsten Gelegenheit dran denken, diese blöde Jahreskarte zu beantragen.

Auf dem Hinweg über die Promenade war es noch etwas frisch, aber mittlerweile war es richtig warm geworden, wenn man direkt in der Sonne stand, suchte man schon instinktiv nach Schatten. Wir beschlossen, eine größere Fahrrunde einzulegen, das Wetter dafür war ideal.
Zwischenstopp am Flugplatz - als wir am Donnerstagvormittag ankamen, waren wir das zweite Flugzeug, heute war der Vorplatz und die Grasflächen randvoll mit Fliegern und es war ein reges Kommen und Gehen.
Nach dem K sich ausreichend mit allen möglichen Pilotenkollegen unterhalten hatte fuhren wir weiter, ich wollte zu Lidl, weil ich Hunger hatte und ein Brot kaufen wollte. Anschließend wollte ich dann auch direkt nach Hause, weil ich Hunger hatte und das Brot auch essen wollte.

Am Nachmittag mähte K den Rasen und ich machte Teig für Kartoffelpuffer, der mir diesmal besonders gut gelang, denn ich habe einen neuen Trick ausprobiert: Bei Lidl gibt es so dünne weiße Netzbeutel, die für die Mehrfachwendung als Ersatz für einen Plastikbeutel vorgesehen sind, um darin kleinteiliges Obst oder Gemüse zu transportieren.
Nach dem ich Kartoffeln und Zwiebeln im Thermomix geschreddert hatte, füllte ich die Kartoffelmasse in so einen Netzbeutel, wo sofort die Feuchtigkeit ablief. Insgesamt habe ich so noch fast 200ml Flüssigkeit aus den geschredderten Kartoffeln auspressen können. Anschließend kippte ich alles zurück in den Thermomix, fügte ein Ei, Kartoffelstärke und Haferflocken sowie Salz und Pfeffer dazu und rührte alles noch mal unter.
Durch das Ablassen der Flüssigkeit war der fertige Pufferteig viel trockner und ließ sich deutlich besser kross und knusprig ausbacken. Hat sich absolut gelohnt, werde ich jetzt künftig immer so machen.

Nicht funktioniert hat die Idee, den Kartoffelpufferteig in einem Waffeleisen auszubacken. Ich habe es mit einem Eisen für Brüsseler Waffeln probiert und grundsätzlich kamen da auch braun gebackene Kartoffelwaffeln raus, uns fehlte aber die krosse Knusprigkeit, die sich durch Braten in Öl ergibt. Wir schmissen die Waffeln also doch noch mal in die Pfanne, dann war es okay, aber der Umweg +über das Waffeleisen war entbehrlich.
Den Rest des Teigs brieten direkt in der Pfanne, insgesamt ein sehr gutes Abendessen
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Freitag, 30. Mai 2025
Hat halt jeder so seine Schrullen
Nach dem Aufwachen habe ich erstmal ausgiebig Internet gelesen und nebenher den hiesigen Rechner aktualisiert. Am späten Vormittag bin ich runtergegangen, wo C und ihre Freundin eifrig in der Küche werkelten.
Eigentlich hätte ich in die Kulturinsel fahren wollen, um Kurkarten für die beiden zu besorgen, weil sie gerne ins Schwimmbad gehen wollten und dafür muss man eine Kurkarte vorlegen. Der entsprechende Schalter ist nur werktags Vormittags geöffnet, das habe ich heute Vormittag aber komplett vergessen. Vielleicht gibt es morgen noch im Touristenbüro eine Chance.

Ich schaute den beiden beim Kochen zu und beschloss, dass ich mich heute lieber selber versorge, denn erstens merke ich, wie aggressiv ich innerlich auf vegan reagiere - mir ist das viel zu viel religiöse Ideologie als dass ich bereit wäre, mich auch nur in Ansätzen darauf einzulassen und zweitens war auch nichts dabei, was ich besonders appetitlich fand.

Mein absolut ewiges Standardproblem: Ich bin nicht gut darin, andererleuts Essen zu mögen.
Mit dem Essen geht es mir wie mit dem Autofahren: Ich habe keinen besonderen Drang, es selber zu machen, komme aber auch nicht damit klar, wenn es andere auf eine Art und Weise machen, die mir nicht gefällt.
Beim Autofahren beurteile ich das nach dem Sicherheitsaspekt: wenn ich das Gefühl habe, der andere weiß, was er tut und hat sich und das Auto und alle vorstellbaren Situationen gut im Griff, bin ich sehr gerne Beifahrer - ansonsten fahre ich lieber selber oder ich mache während der Fahrt die Augen zu und schalte um in einen fatalistischen Endzeitmodus. Es gibt Dinge, die sind wie sie sind, da muss man durch und wenn wir jetzt sterben sollen, dann soll es so sein, man kann es nicht verhindern. Aber wann immer möglich, versuche ich diese Situationen zu vermeiden.

Beim Essen geht es mir ähnlich: Ich esse sehr gerne und ich liebe es, wenn Leute wirklich gut kochen können und ich mich an den gedeckten Tisch setzen kann, allerdings habe ich das Gefühl, es gibt mehr Leute, die halbwegs akzeptabel Auto fahren als es Leute gibt, die akzeptabel kochen können.

Mir ist durchaus bewusst, dass ich nicht nur einen völlig verdrehten Geschmack habe, sondern mich auch ganz schrecklich anstelle, aber im Ergebnis läuft es doch immer wieder auf das gleiche hinaus: Ich mag andererleuts Essen nur sehr selten. Aus genau dem Grund gehe ich auch nicht so besonders gerne in Restaurants, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ich an dem Essen rummäkel ist deutlich größer als die Chance, dass ich es richtig gut finde.

Und nein, es liegt nicht an vegan - gegen das Essen selber habe ich nichts, ich habe nur was gegen die Religion. Von mir aus kann jeder glauben, an was er will und aus ethischen oder religiösen Gründen nur kosher oder halal oder frei von tierischen Produkten leben oder was auch immer - mir alles egal, ich bin nur nicht bereit, darauf Rücksicht zu nehmen und mich dem anzupassen. Wenn jemand so leben möchte, ist das sein gutes Recht, aber dann ist es halt einfacher, wenn jeder für sich lebt bzw. kocht. Es gibt ja keine Notwendigkeit, Kompromisse einzugehen, die im übrigen immer so aussehen würden, dass diejenigen, die keine religiös/ideologischen Essensvorgaben befolgen müssen, sich ja problemlos auf ein limitiertes Essen "ohne" herabregeln lassen könnten, aber genau dazu sehe ich keine Veranlassung.
Ich finde es dann praktischer, wenn sich jeder um sich selber kümmert.

Vegetarier lassen sich übrigens deutlich einfacher in eine Gemeinschaft von "Allesessern" integrieren, denn hier funktioniert viel über singuläres Weglassen. Der Vegetarier lässt halt das Fleisch weg, aber der Rest ist ja "normal".
Veganer dagegen können ja schon nichts mehr essen, wo Käse oder Eier oder Sahne oder Milch oder Yoghurt enthalten sind, die brauchen eine komplette Diätnahrung mit Ersatzstoffen. Wie ein Allergiker, mit dem Unterschied, dass diese Allergie selbst gewählt ist. Und sorry, aber nein, dafür fehlt mir jede Sorte Verständnis oder Akzeptanz.

Nun, wie auch immer, es gelingt uns ausreichend gut, uns aneinander vorbei zu versorgen, das ist ja wohl das, was wirklich zählt.

Den Nachmittag haben wir überwiegend beim Onkel verbracht, der jede Menge Aufgaben hatte, die K für ihn erledigen sollte. Alles etwas anstrengend, denn tendenziell geht das auch so ein wenig in Richtung Religion - es muss halt so gemacht werden, wie der Onkel sich das vorstellt, egal, ob das rational sinnvoll oder vernünftig ist.

Ich merke, dass meine Bereitschaft, sich auf andererleuts Schrulligkeiten einzulassen, grade sehr am Anschlag ist
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Donnerstag, 29. Mai 2025
Passendes Wetterloch
Transfer samt Logistik haben heute einwandfrei funktioniert. K schaute ständig aufs Wetter und änderte den Abflugzeitpunkt mehrfach, weil es zunächst so aussah, dass die Schlechtwetterfront bis Mittag weit genug nach Südosten abgezogen ist, so dass wir problemlos am frühen Nachmittag fliegen können. Dann war das schlechte Wetter aber plötzlich viel schneller da als erwartet und hatte sich in zwei Fronten aufgeteilt, am Vormittag war es zum Losfliegen auf dem Festland schlecht, dafür war es auf Borkum noch bestens, am Nachmittag wurde es auf Borkum schlecht, gleichzeitig wurde es dafür auf dem Festland besser.

Der Trick war also den perfekten Slot mittendrin zu erwischen und das gelang uns wirklich punktgenau.

K hatte C und ihre Freundin dazu gebrachte, mehr als zwei Züge eher abzufahren als ursprünglich geplant (sie fuhren dafür mit dem Nachtbus zum Bahnhof),so dass wir deutlich früher losfliegen konnten und am Ende waren wir schon vor 12h auf Borkum, danach begann es hier zu regnen und wird erst jetzt zum Abend hin langsam besser.

Weil hier auf der Insel die Läden ja auch am Feiertag geöffnet haben, fuhren wir am Nachmittag trotz Regen einkaufen, Cs Freundin ist Veganerin und dafür hatte ich nicht genug Spezialessen im Haus.

Satt wurden alle, weil wir einfach sehr viel Brot aßen, am Abend kochten die Mädchen verschiedene Gemüsesachen, die sie immer schon mal ausprobieren wollten, es war gut, dass wir vorher alle schon viel Brot gegessen hatten, aber einen Versuch war es wert.

Insgesamt ist es hier recht kühl, so dass ich zur innerlichen Aufwärmung mit Rotwein nachgeholfen habe, ich hoffe, K hat inzwischen den Ofen angefeuert, so dass auch die äußere Hülle noch nachgewärmt werden kann
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Mittwoch, 28. Mai 2025
Zeit vergessen, saubergemacht und Stuhl dekoriert
Den größten Teil des Tages habe ich mich heute damit beschäftigt, die Pläne für das Haus zu prüfen, Maße nachzutragen, Änderungen einzupflegen, Größen zu überprüfen, die Gesamtzusammenstellung neu zu sortieren und das Baubuch zu aktualisieren. Als ich am späten Vormittag auf die Uhr schaute, weil ich mich wunderte, warum ich so früh schon Hunger bekomme, war es bereits nach 16h. Es ist immer wieder unglaublich, wie schnell die Zeit verfliegt, wenn man konzentriert mit etwas beschäftigt ist.

Kochen musste ich nicht, es gab Reste von vorgestern, die nur aufgewärmt werden mussten, so ließ sich der Hunger schnell bekämpfen, das war praktisch.

Morgen fliegen wir nach Borkum und weil wir ja jetzt in Nordhorn starten, kommen wir auf der Fahrt dorthin unterwegs am Bahnhof in Rheine vorbei, wo wir C und ihre Freundin einsammeln, eine sehr praktische Logistik, denn Rheine lässt sich mit dem Zug von Bielefeld viel besser erreichen als Greven.

Für mich war das Wissen, dass ich morgen diesen Haushalt für ein paar Tage verlasse, mal wieder Ansporn, hier Ordnung zu schaffen.
Jetzt ist im Erdgeschoss alles gesaugt und gewischt, die Küche ist pikobello sauber, die Betten sind frisch bezogen, drei Maschinen voller Wäsche sind gewaschen, getrocknet und schon wieder weggeräumt (bis auf die Bettwäsche, die hängt noch auf der Leine) und die Blumen sind gegossen.

Außerdem habe ich einen sehr schönen Platz für das Schaffell gefunden, was ich letzte Woche gekauft habe: Es passt sozusagen perfekt auf den Eichensessel, den ich vor zwei Wochen gekauft habe und der auch noch etwas verloren hier in der Gegend rumstand.
Jetzt sieht man noch nicht mal, dass das Holz aufgearbeitet werden müsste und in der Ecke neben dem Flügel stört er auch kaum.

Mein alter Holzlehnsessel mit Fell

Das beste an diesem Stuhl ist, dass man ihn ziemlich weit nach hinten kippen kann, so wird er zu einem richtig bequemen Lesesessel und ich weiß jetzt schon mindestens zwei Stellen im neuen Haus, wo er perfekt hinpassen wird
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Montag, 26. Mai 2025
PC-Arbeit und Bratwurst braten
Heute war mal wieder ein reiner Drinnentag.
Gestern auch schon, wobei ich gestern vor allem geschlafen habe. Ich hatte da offensichtlich einen größeren Nachholbedarf.
Heute dagegen bin ich angemessen früh aufgestanden.
K turnte schon vor 7h hier rum, weil er am Vormittag einen Termin im Ruhrgebiet hatte, als er weg war, widerstand ich der Versuchung, noch mal ins Bett zu gehen, sondern zog mich vollständig an und setzte mich an den PC. Es war einiges liegengeblieben die letzten Tage, weil wir an den meisten Tagen unterwegs waren und wenn wir abends nach Hause kamen, war ich regelmäßig so k.o., dass ich keine Energie mehr hatte für PC Arbeit.

Gestern hatte ich mich auch schon an den PC gesetzt und versucht, Liegengebliebenes aufzuarbeiten, dabei verursachte ich aber mehr Durcheinander als sinnvolle Ergebnisse, deshalb ging ich lieber wieder ins Bett, gestern war ganz offensichtlich nicht mein Tag.

Heute ging es deutlich besser, ich brachte das Baucontrolling auf den aktuellen Stand, schrieb verschiedene E-Mails und räumte die Ablage auf.
Außerdem putzte ich die Küche, nur um sie anschließend sofort wieder einzudrecken.
Ich hatte frische Thüringer Bratwurst gekauft und seitdem ich in irgendeinem meiner tausend Rezeptbücher den Tipp gelesen hatte, dass Bratwurst am besten gelingt, wenn man sie in viel Öl fast eher frittiert als brät, seitdem schwimmt bei mir die Bratwurst im Fett und wird besser als jeder Versuch, Bratwürste "normal" zu braten oder zu grillen. Nachteil ist nur, dass viel Fett auch viel Gespritze verursacht, die schöne saubere Küche war also sehr schnell wieder sehr schmierig.

Dazu gab es eine große Schüssel voll Panzanella - Brotsalat, wir hatten noch reichlich altbackenes Baguette, was sich als krosse Brotwürfel im Salat stets wunderbar weiterverwenden lässt.

Am Abend schauten wir auf Arte die Buddenbrooks Verfilmung aus dem Jahr 2008, Teil 1 von 2, sehr gut gemachter Film, aber nach Teil 1 hatte ich genug, mehr als anderthalb Stunden Film sind mir eindeutig zu viel, den zweiten Teil werde ich später in der Mediathek schauen (wenn ich dran denke), schließlich weiß ich ja, worum es geht
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Samstag, 24. Mai 2025
Flohmarkt, Fliesen und Wiedenbrück
Mit dem Fliesenleger diskutierten wir das Verlegemuster, denn auch das bestimmt das Angebot, weil es unterschiedlich viel Verschnitt, eventuell unterschiedliche qm-Preise der Fliesen und unterschiedlich viel Arbeit bedeuten kann.
Ausgesucht hatten wir zunächst die Fliesen in 80x80cm, weil wir dachten, je größer, je schöner. Dann wurden Muster angefordert und wir stellten fest, dass die Fliesen in 80x80cm glatt geschnittene Kanten haben, während das gleiche Modell in 60x60cm mit gebrochenen Kanten bestellt werden kann, was beim Verfugen einen deutlich "älteren" Eindruck macht, da die gebrochenen Kanten nach dem Verfugen leicht angedengelt aussehen, was ich viel hübscher finde.
Meine Vorstellung ist, dass es nachher alles komplett wild und durcheinander ist, da mir das viel besser gefällt als ordentlich, symmetrisch, quadratisch, praktisch, gut.
Ein "Anti-Bild", also etwas, was ich ganz gruselig finde, ist diese Art der Verlegung, auch wenn die "Hauptfliese" die ist, die wir uns ausgesucht haben
Wie man schönen Fliesen verunstalten kann
Ich war also sehr verunsichert, als ich dieses Bild als Muster für die von mir ausgesuchten Fliesen bekam.

Aber dann schickte mir der Fliesenleger Bilder eines Fliesenbodens, den er vor vier Jahren mal verlegt hat und ich war sofort begeistert. Genau so etwas möchte ich auch.
Wildes Verlegemuster
Und weil ich das so toll fand, fragte ich, ob er die Leute mal fragen kann, ob wir uns das fertige Ergebnis mal in echt anschauen können.

Heute morgen bekam ich einen Anruf, dass die Leute heute bis 15h zu Hause sind und wenn ich vorher vorbeikommen möchte, wäre das okay.

Also fuhren wir erst nach Münster zum Flohmarkt, wo ich ein sehr großes, sehr gut erhaltenes Schaffell kaufte (finde ich super, um es im Herbst oder Frühjahr als Sitz-Unterlage auf den Terrassenmöbeln zu verwenden) und ein perfektes Geburtstagsgeschenk für K.
K hat erst im Dezember Geburtstag, so lange muss ich das Teil also gut versteckt erst aufbewahren, dann umziehen und dann auch noch passend wiederfinden, aber ich werde mir Mühe geben.
Ich finde, die besten Geburtstagsgeschenke sind die, von denen der Beschenkte gar nicht wusste, dass es so etwas gibt, weshalb er sich das nicht gewünscht hat, die aber ein latent vorhandenes Bedürfnis sozusagen perfekt befriedigen. So ein Geburtstagsgeschenk habe ich heute gefunden - Serendipity, ich liebe es.

Und anschließend fuhren wir nach Rheda-Wiedenbrück, genauer nach Wiedenbrück, denn dort hatten wir den Besichtigungstermin.
Wiedenbrück ist der vornehmere Teil von Rheda-Wiedenbrück, in der Altstadt gibt es sehr viele denkmalgeschützte Fachwerkhäuser und von O-O stehen dort auch immer ganz viele verschiedene Alltagsmenschen in der Gegend rum, die ich immer wieder gerne anschaue.
Alltagsmenschen

Mitten durch Wiedenbrück fließt die Ems mit einem künstlich angelegten Emssee, wo vor vielen Jahren mal eine Landesgartenschau stattfand. Heute leben da sehr entspannte Gänse, die wie Flamingos nur auf einem Bein stehen, um ihren Nachwuchs zu bewachen
Flamingogaense

Außerdem gibt es in Wiedenbrück eine wirklich gute Eisdiele, wo die Kugel Eis noch unter 2€ kostet. Ich probierte dort heute Zitronenkeks und Zimtschnecke als Eissorten und war sehr zufrieden.

Die Vorstellung, künftig in dieser Gegend zu leben, finde ich ausgesprochen angenehm
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