anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 3. August 2024
Was man so macht, wenn man nix macht
Ich glaube, ich werde zum größten Langeweiler aller Zeiten, denn ich mache jeden Tag dasselbe, was vor allem aus intensivem Nichtstun besteht und habe eindeutig nicht das Gefühl, dass ich daran irgendetwas ändern müsste, denn es fühlt sich einfach nur rundum okay an.

Teil meines Nichtstun ist auch, dass ich es extrem genieße, mir mein Leben mit zunehmend abnehmender Computerzeit zu blockieren, mittlerweile gilt das auch für das iPad, das ich zu 90% zum Internetlesen benutze und genau das tue ich auch immer weniger. Praktisch finde ich, dass viele Blogger grade Sommerpause machen und es deshalb zum Glück auch eindeutig weniger zu lesen gibt.

Aktive Tätigkeiten, die mir Spaß machen, gibt es nicht sehr viele, aber einmal am Tag ein wenig einkaufen zu gehen, ist doch immer noch ein echter Spaß, vor allem weil wir es regelmäßig mit einer Radtour über den Lopdeelenweg verbinden.

Heute kaufte ich ein großes Stück Putenbrust, was ich zu Hause in den Tiefkühler steckte, vier Stunden später leicht angefroren wieder herausnahm, denn in dem Zustand kann man es problemlos mit der Brotschneidemaschine in dünne Scheiben schneiden, die ich anschließend mit Pesto, geräuchertem Schinken und Käse belegte und zu kleinen Rouladen einrollte, die jetzt fertig gebraten als Picknicksnack für morgen bereitliegen.

Das Aufwendigste bei diesem Gericht ist die notwendige Generalreinigung der Schneidemaschine, nach dem man Geflügelfleisch darauf geschnitten hat, aber ab und zu lohnt es sich schon deshalb, weil es ja gar nicht so verkehrt ist, einmal im Jahr die Schneidemaschine sowieso zu reinigen.

Wir haben jetzt also eine sehr saubere Brotschneidemaschine und 10 köstlich duftende Puteninvoltini für morgen.
Heute gab es erst mal die Reste der letzten Tage, ist ja auch wichtig, dass das mal wegkommt
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Freitag, 2. August 2024
Alles vergessen
Ich habe jetzt eine halbe Stunde lang überlegt, was ich in den letzten 12 Stunden getan habe - aber mir fällt höchstens etwas für 2 Stunden ein.

Wir waren einkaufen, sind dabei die große Runde am Wasser lang gefahren, das dauerte insgesamt rund eine Stunde.

Danach habe ich in der Küche rumgekramt und unter anderem einen zweiten Versuch mit Bananen-Haferflocken-Kekse gestartet, der genauso misslang, wie der erste, obwohl, es kann auch sein, dass es rezeptkorrekt funktionierte, ich habe nur noch niemanden gefunden, der das Ergebnis essen will, weil sie nicht knusprig, sondern zäh und leicht gummiartig werden. Ich werde das Vorhaben jetzt als gescheitert abschließen.

Dann haben wir etwas zu essen gemacht, was aber schnell ging, es gab Carpaccio mit Salat - und dann waren wir beide so müde, dass wir auf dem Sofa eingeschlafen sind.

Irgendetwas werde ich auch am Vormittag gemacht haben, aber die Erinnerung ist verschwommen.
Ich hatte den Computer an, wahrscheinlich ist das sofortige Vergessen dessen, was ich da trieb, ein klares Zeichen dafür, dass es verschwendete Lebenszeit ist, was jetzt gleichzeitig keine neue Erkenntnis ist.

Ach, eines fällt mir jetzt doch noch ein. Ks Sohn samt Freundin ist zur Zeit in Wacken und als K auf GoogleMaps nachschaute, wo genau Wacken überhaupt ist, zeigte ihm Google folgenden Hinweis:



Na sowas, fällt einem dazu nur ein
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Donnerstag, 1. August 2024
Putztag
Heute Abend kam K endlich wieder. Auf dem Festland war das Wetter wohl nicht so dolle, aber je weiter nördlich er kam, umso problemloser wurde die Fliegerei. Als er ausstieg, war er sehr verwundert, wie kalt es hier ist - ich finde, 22°C reicht dicke, mehr muss gar nicht sein, aber wenn man aus dem Festlandbrutkasten kommt, fühlt es sich hier erst mal kalt an. Er hat sich aber rasch akklimatisiert, sonst hätte ich ihm noch den Ofen angeworfen ;-)

Ich habe mir einen weiteren Tag ohne Computer gegönnt, diesmal aber mit wirklich produktiver Tätigkeit, ich habe in der Küche nämlich die gesamte Fensterseite (inklusive Fenster) geputzt.
Es ist erstaunlich, in welchem Tempo so eine Küche eindreckt, sie ist schließlich erst ein Jahr alt und natürlich habe ich sie regelmäßig "ganz normal" geputzt, aber eben nicht die Ritzen und die Aufbewahrungsbehälter usw.

Vier Stunden habe ich daran herumgewienert und ca. zwei Zentner Sand aus den Ritzen der Fenster entfernt, aber jetzt ist wieder alles pikobello und ich bin sehr zufrieden.

Zum Abendessen gab es erneut Hackbällchen Toskana, diesmal hatte ich ja auch die regional passende Würzmischung, dazu eine große Pfanne mit Schmorgurken, Zuckererbsen und Spinatgnocchi, jetzt sind wir beide total überfressen, aber auch sehr glücklich.

Zu zweit ist schon schöner, da lohnt sich das Kochen auch viel mehr
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Mittwoch, 31. Juli 2024
Wäschespinne
Um der akut drohenden Verlotterung* etwas entgegenzusetzen, habe ich gestern Abend die Wäsche sortiert, eine Maschine schon gefüllt und mit Zeitverzug gestartet, so dass ich den Tag mit Wäsche aufhängen beginnen konnte.

*wenn ich wirklich komplett alleine bin und keinerlei weitere Sozialkontakte im Haus mich veranlassen, wenigstens für jemand anderen den Schein eines geordneten Lebens aufrechtzuerhalten, neige ich sofort dazu, alle Regeln einer westlichen Zivilisation zu vergessen, um in beeindruckender Geschwindigkeit genau das Leben zu führen, vor dem mich meine Mutter schon gewarnt hat, als ich 14 war. Ich kann mich allerdings nicht entscheiden, ob ich das gut oder schlecht finde.


Da K letzte Woche ganz frisch die Wäschespinne, die er mir vor zwei Jahren schon zum Geburtstag geschenkt hatte, endlich im Garten aufgestellt hat, konnte ich genau diese Wäschespinne heute einweihen.



Praktisch ist, dass man große Wäschestücke, wie Bettwäsche und Badehandtücher, problemlos unterbringen kann, für kleine Teile wie Socken und Unterhosen ist aber ein einfacher Wäscheständer komfortabler zu bestücken.

Außer Wäsche waschen und trocknen habe ich ansonsten heute kaum was berichtenswertes geleistet, ich übe mich grade im ausgiebigen Nichtstun und werde dabei täglich besser
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Dienstag, 30. Juli 2024
Rückkehr zum Buch
Ich habe ein Buch gelesen.

Wenn ich das einfach so aufschreibe, sieht es seltsam aus, so, als ob es etwas Besonderes wäre, aber in gewisser Weise ist es das auch, denn ich habe das Buch so gelesen, wie ich früher Bücher gelesen habe. Ohne besondere Ansprüche, Hauptsache eine gedruckte Geschichte und möglichst keine Bilder.

Früher habe ich sozusagen in jeder freien Sekunde gelesen. So wie die jungen Leute heute handysüchtig sind, war ich Bücher süchtig. Wohin ich auch ging, stets hatte ich mindestens ein Buch bei mir und an allen Orten, an denen ich mich üblicherweise länger aufhielt (Bett, Toilette, Sofa), lagen Bücher parat, nach denen ich nur greifen musste, wenn ich an dem jeweiligen Ort war.

Mein Anspruch an den Inhalt der Bücher war ungefähr so dezidiert wie der Anspruch der heutigen Jugend an irgendeine Form der Unterhaltung durch Instagram, TikTok oder welches Medium auch immer, in meiner Jugend waren Bücher teuer und bei meinem Konsum hatte ich die örtliche Dorfbibliothek mit 15 schon fast durchgelesen, inklusive der verbotenen Erwachsenenliteratur, die ich auf den Ausweis meiner Adoptivoma auslieh.
Ich benutzte sehr schnell mehrere Ausweise, denn auf einen Ausweis konnte man immer nur drei Bücher ausleihen und da die Bücherei nur zweimal die Woche geöffnet hatte, wäre ich mit einem Ausweis nicht weit gekommen.
Meine sechs Jahre jüngere Schwester wurde im zarten Alter von 3 Jahren Büchereimitglied, mein 12 Jahre jüngerer Bruder wurde es bereits am dritten Tag nach seiner Geburt, das hatte ich der Leiterin schon lange vorher angekündigt und die zur Unterschrift notwendigen Unterlagen lagen fertig vorbereitet bei mir zu Hause, es fehlte nur der Name und das Geburtsdatum des Bruders, Informationen die ich logischerweise erst nach seiner Geburt eintragen konnte.

Unterschrieben war der Antrag auch schon, ich hatte sehr früh gelernt, dass es das sinnvollste ist, solche Dinge meine Großmutter in Vertretung unterschreiben zu lassen, weil kein Erwachsener bei uns im Ort ihre Unterschrift kannte, aber niemand an ihrer Echtheit zweifelte, denn sie unterschrieb stets in einer schwungvollen Sütterlinhandschrift.

Ich hatte mir schon in der dritten Klasse selber Sütterlin als "Fremdschrift" (analog zur Fremdsprache) beigebracht und rasch gemerkt, wie praktisch es ist, das zu können, denn bei einem in Sütterlin geschriebenen Brief (den damals die meisten Erwachsenen noch lesen konnten) vermutete niemand, dass er von einem Kind geschrieben worden sei, weshalb ich spätestens ab dem Gymnasium dazu überging, meine Großmutter auch alle Entschuldigungen für von mir versäumten Unterricht schreiben zu lassen.*

Da all diese Vergehen mittlerweile verjährt sind, auch die, die ich später als Mutter beging, kann ich das heute alles locker zugeben.

*weil ich dadurch aus eigener Erfahrung gelernt habe, dass es sinnlos ist, Kinder in einen Schulunterricht zu zwingen, zu dem sie keine Lust haben, sie finden eh einen Weg, solche Lästigkeiten zu vermeiden, habe ich meinen Kindern immer sehr großzügig Entschuldigungen geschrieben und außerdem gab es die Regel, dass sie für jede 1, die sie in einer Klassenarbeit geschrieben hatten, einen Tag schulfrei nach Wunsch bekommen konnten. Das war schon deshalb eine gute Idee, weil sie dadurch motiviert waren, wenigstens so oft iam Unterricht teilzunehmen, dass sie eine reelle Chance auf eine 1 hatten.

Wie auch immer, ich war ja eigentlich bei Büchern und als Kind/Jugendliche las ich sozusagen ununterbrochen.
Ich kann Jugendlichen deshalb überhaupt nicht vorwerfen, dass sie ständig auf ihr Handy schauen, hätte es früher schon Handys gegeben, wäre vieles für mich einfacher gewesen. Beispielsweise hätte ich mir die Anschaffung des großen Stapels kleiner Reclamausgaben gespart, die ich brauchte, weil die als einzige problemlos in ein Gesangsbuch passten, so dass ich damit unbemerkt und ungestört in der Kirche (elterliche Zwangsveranstaltung) lesen konnte.

Diese unbremsbare Lesewut ist mir irgendwann abhanden gekommen. Ich weiß nicht, woran es lag, ich denke, es waren viele Gründe, die zusammenkamen, aber im Laufe der Jahre wurde ich immer pickiger, was Bücher anging, weil die Zeit knapper und die sonstigen Interessen und Verpflichtungen vielfältiger wurden und irgendwann kam es so gut wie gar nicht mehr vor, dass ich ein Buch in einem Rutsch einfach so durchlas.

Aber jetzt habe ich es wieder getan, ich habe einfach ein Buch genommen, das nicht mehr ins Regal passte, weil es einen grünblauen Buchrücken hatte, der schlechter in die Reihe mit den grünen Büchern passte als ein neues Buch mit einem reingrünen Buchrücken, das ich gekauft hatte und im Regal unterbringen wollte. Das sind halt so die Zwänge, denen man sich beugen muss, wenn man seine Bücher nach Farben sortiert.

Und so las ich heute Vormittag das Buch "Die Putzfraueninsel" eben mal fix durch, damit ich es jetzt wegtun kann, denn ein Buch, das farblich weder blau noch grün ist, lässt sich einfach viel zu kompliziert aufbewahren.



Interessant dabei fand ich, wie viel Spaß es mir machte, einfach immer weiter zu lesen und mir keinerlei Gedanken darum zu machen, was ich sonst vielleicht Sinnvolleres tun müsste/könnte/sollte und ich fand das Thema der Geschichte interessant, denn es ging darum, dass eine Frau, die ihr Leben bisher höchst erfolgreich geführt hatte und dies ohne Zweifel durch viel persönlichen Einsatz, Energie und Selbstdisziplin, dass diese Frau zu einem echten Hassobjekt für eine andere Frau wurde, deren Leben bisher vor allem aus Scheitern bestand. Und das Interessante war, dass die erfolgreiche Frau die unsympathische war und die Verliererfrau, die sich rein objektiv total Scheiße benahm, viel sympathischer erschien. Es ist wahrscheinlich, wie fast immer im Leben, einfach nur eine Frage der Perspektive.

Am Nachmittag gelang es mir endlich den Fehler in einer Excel-Tabelle zu finden, den ich dort seit 10 Tagen suchte, so dass ich danach eine komplexe Steuererklärung fertigstellen und einreichen konnte
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Montag, 29. Juli 2024
Mediatheken
Alle wieder abgeflogen, ich habe hier jetzt drei Tage sturmfreie Bude und ich kann mich nicht entscheiden, ob ich es gut finde oder traurig sein soll.

Ich werde die letzten drei Monate des Jahres auch noch sehr viel allein sein, denn während ich tagsüber meinem Privatiersdasein fröne, muss K noch weiter arbeiten und auch da weiß ich nicht, wie das sein wird.

Ich bin überhaupt nicht daran gewöhnt, ohne Arbeit alleine zu sein und ich gebe zu, es fühlt sich etwas seltsam an. Zu zweit Nichtstun ist eindeutig angenehmer.

Aber nun ja, erstens ist die Alleinseinzeit absolut überschaubar und zweitens ist es ja vielleicht auch eine echte Chance, mich auf das zu besinnen, was mich wirklich interessiert.

Heute startete ich damit, dass ich zwei Stunden lang vergeblich versuchte, den Panasonic Fernseher so zu programmieren wie den Samsung Fernseher, also dass er außer so blöden Commercial-Apps wie Netflix und Prime etc. auch die Mediatheken der Öffentlich Rechtlichen auf der Startseite anzeigte, damit bin ich aber kläglich gescheitert.
Die einzige Möglichkeit, auf dem Panasonic-TV die Mediatheken aufzurufen, ist den jeweiligen Kanal im analogen Fernsehen auszuwählen und dann eine der bunten Tasten zu drücken, dann landet man auf der jeweiligen Mediathekseite.
Diesen Weg finde ich aber blöde, ich hätte gerne alle Mediatheken nebeneinander zur Auswahl, so wie auf dem Samsung, da war das ganz einfach einzurichten.
Und Netflix & Co würde ich dafür gerne löschen, brauche ich schließlich nicht. Aber das ist mir nicht gelungen.

Dann habe ich in der Arte-Mediathek Dicte gucken wollen, weil mir das von der Arte-App empfohlen wurde, stellte aber fest, dass die Serie nur auf Dänisch mit deutschen Untertiteln läuft und das ist eine Kombi, die funktioniert für mich nicht, weil ich dann ja hingucken müsste, um zu verstehen, was da passiert und das wiederum ist mir schlicht zu anstrengend.
Wenn ich Filme gucke, gucke ich locker die Hälfte der Zeit nicht hin, weil ich mit allerlei anderen Dingen nebenher beschäftigt bin, nur Film gucken ist mir fast immer zu langweilig. Spätestens nach 10 Minuten brauche ich noch irgendeine andere Abwechslung, ein Buch lesen nebenher, etwas essen, kochen, basteln, was auch immer, aber stumm auf dem Sofa hocken, auf eine Mattscheibe starren und sonst nix tun? Wie öde ist das denn?

Deshalb habe ich das wieder gestoppt und stattdessen in der ZDF-Mediathek den Film Pärchenabend geschaut - und naja, ich habe ihn bis zu Ende geguckt, aber empfehlen kann ich ihn nicht unbedingt, dafür sind zu viele platte Klischees und Ungereimtheiten drin.
Ich frage mich zB immer, wie Paare, die laut Drehbuch so ganz normale Durchschnittsberufe haben, also Anwalt oder Architekt oder so was, wie sich solche Leute schon mit Mitte 40 eine Wohnung/Haus mit einer topmodernen Einrichtung aus dem gehobenen 7stelligen Bereich leisten können. Solche Wohnsituationen, wie sie in diesen Filmen gerne vorgestellt werden, sind für Paare in dem Alter mit solchen Berufen aus ganz normalem, laufenden Einkommen auf keinen Fall finanzierbar, das ist totaler Bullshit. Schon gar nicht, wenn dann nur der Mann arbeitet und sich damit brüstet, dass er die Familie ernährt.
Was sind das für schräge Klischees, die da bedient werden? Warum tun die so, als sei das alles völlig normal? Mich ärgert so was regelmäßig, aber wahrscheinlich habe ich ein viel zu pragmatisches Bild von der Realität
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Samstag, 27. Juli 2024
Wenn man so vor sich hin dröselt
Auf eher aktive Tage wie gestern folgen meist eher schlappe Tage wie heute.
Ich weiß gar nicht, was ich heute getan habe. Gegen Mittag saß ich bummelig zwei Stunden am PC, weil K mich fragte, wie ich eine bestimmte Website bzw. die dort aufgeführten Informationen beurteile und da ich an andererleuts Rechnern grundsätzlich nicht sinnentnehmend lesen kann, machte ich meinen eigenen an und schaute mir die Website auf meinem eigenen Bildschirm an.
Weil ich dann den PC einmal angeworfen hatte, konnte ich auch gleich noch ein paar Überweisungen erledigen, unter anderem Js Semesterbeitrag, denn er hat sich grade frisch und neu an der Uni Bielefeld für Jura eingeschrieben und ich unterstütze das zu 100%.
Er sagt, alles im Leben ist besser als den Rest der Tage (und in seinem Fall sind das im statistischen Mittel noch ziemlich viele) ganz normal als 08-15-Pharmazeut vor sich hinzuarbeiten.

Ich finde es prima, dass er noch mal etwas komplett Neues anfangen will, den Pharmazieabschluss nimmt ihm ja niemand mehr weg und nur mit diesem formalen Titel als approbierter Apotheker (den er ja auch komplett inklusive Praktikumsjahre bis zum dritten Staatsexamen vollständig durchgezogen hat) kann er sich grundsätzlich immer irgendwie seinen Lebensunterhalt finanzieren, da er aber außer sich selbst gegenüber keinerlei Verpflichtungen hat, finde ich es eine Superidee, dass er einfach noch mal eine andere Studienrichtung ausprobiert.

Am Nachmittag machten wir eine Tour mit dem Fahrradanhänger, brachten Pfandflaschen weg, fuhren zum Onkel, K zersägte dort eine Palette und diverse Holzstücke, ich pflückte Erbsen, anschließend brachten wir im Anhänger Brennholz und Gemüse mit nach Hause.

Außerdem ist der Fahrradschuppen jetzt gründlich gefegt und gesäubert und ich habe eine Schwarzwälderkirschtorte gebacken, denn J hat morgen Geburtstag und da gehört so eine Torte zwingend dazu.

Heute Abend ist Strandfete, das war für mich früher immer DAS Highlight des Jahres, ich merke aber, dass sich im Alter die Highlights verändern, heute Abend war ich froh, dass K ebenfalls keine Lust hatte und J nichts dagegen hatte, alleine dort hinzufahren, so dass wir uns zu zweit einen gemütlichen Abend machen konnten.

K erzählte, dass sein Sohn mit Freundin nächste Woche für vier Tage nach Wacken fährt - wir waren uns einig, dann 10mal lieber Strandfete, aber am allertollsten ist es, wenn wir weder noch machen müssen
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Donnerstag, 25. Juli 2024
Schleiftag
Heute war wieder ein Tag mit sehr viel körperlicher Aktivität.
Den PC habe ich nur einmal heute Vormittag angemacht, weil ich auf dem Handy eine Nachricht vom Finanzamt fand, die ich nur über den PC abrufen und lesen kann, als ich das erledigt hatte, habe ich den PC wieder runtergefahren und mich den sonstigen Aufgaben des Tages zugewandt. Okay, und jetzt eben grade habe ich den PC natürlich zum zweiten Mal hochgefahren, Bloggen auf dem Handy bleibt für mich eine Notlösung.

Die Aufgabe für heute: Alle Bretter des Waldsofas glatt schleifen und polieren.
J hat mir geholfen und zu zweit waren wir nach weniger als zwei Stunden mit dem ersten Durchgang fertig, d.h. wir haben alle Bretter von allen Seiten zuerst mit dem Deltaschleifer und sehr feinem Schleifpapier glatt geschmirgelt, um anschließend noch von Hand und Stahlwolle 00 auch die letzten rauhen Stellen zu entfernen.

Dann haben wir uns Wraps gemacht, mehr als zwei Stück hat aber keiner von uns geschafft, die Dinger machen enorm satt.

Danach habe ich die geschliffenen Bretter noch mal mit der Schutzlasur eingerieben, ich habe das Zeug aber nicht mit dem Pinsel aufgetragen, sondern mit einem Stofflappen intensiv einmassiert, was den Vorteil hat, dass es deutlich schneller trocknet, nach drei Stunden konnte ich schon die Rückseiten einreiben.
Inzwischen stehen alle Bretter rundrum behandelt und mit einer schmuseweichen Oberfläche zum Trocknen im Fahrradschuppen, morgen können wir das Waldsofa dann endlich zusammenmontieren, ich freu mich schon.

Am Abend trudelte K wieder ein, ich finde das Leben grundsätzlich angenehmer, wenn er sich im selben Haushalt aufhält wie ich
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Mittwoch, 24. Juli 2024
Kurzfassung
Der erste Teil des Tages war ganz wunderbar, ich habe nämlich bis 13h gemütlich im Bett rumgefläzt, gelesen, Vormittags-Fernsehen geschaut und noch mal ein kurzes Nickerchen eingeschoben.

Dann packte mich das schlechte Gewissen, ich stand auf und setzte mich an den PC.
Dort habe ich bis ca. 17h an einer Steuererklärung rumgewerkelt (noch lange nicht fertig, aber immerhin habe ich diesmal nicht den Computer beschimpft, wie J lobend bemerkte), dann sind J und ich ins Dorf gefahren, ein bisschen Leute kucken und vor allem, um wenigstens einmal im Sommer im Dorf gewesen zu sein.
Eigentlich wollten wir ein Sandwich essen, die Sandwichbude hat aber Mittwochs Ruhetag, was wir natürlich erst erfuhren, als wir vor der geschlossenen Tür standen.

Deshalb liefen wir einfach so noch eine mittelgroße Runde durchs Dorf, für diesen Sommer reicht das jetzt auch.

Als wir wieder zu Hause waren, haben wir uns etwas zu Essen gemacht und uns dann noch sehr lange unterhalten.
Jetzt ist der Tag vorbei, ich habe nicht die vorbehandelten Latten des Waldsofas geschliffen, vielleicht schaffe ich das morgen, ich werde mir Mühe geben
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Dienstag, 23. Juli 2024
Planlos und frei
Und noch ein Tag des entspannten sich Treibenlassens.
Ich stelle am Abend fest, dass ich einerseits rundum damit zufrieden bin, weil ich den ganzen Tag gute Laune hatte, andererseits aber auch gleichzeitig eine gewisse latente Nervosität entwickele, weil mir ja bewusst ist, welche Dinge ich alle bewusst ignoriere. Ich müsste mich langsam dringlich an den PC setzen und Dinge erledigen, aber noch sind die Verlockungen des analogen Kohlenstofflebens ungleich größer als meine Disziplin in Sachen Lebensverwaltung.

Für heute waren wilde Wetterdramen, Gewitter mit Starkregen, Blitz, Donner und Hagel angekündigt, die Nina-Warn-App pushte sich auch mehrfach blinkend in den Vordergrund und meldete Unwettergefahren - aber immer nur für Gegenden außerhalb von Borkum.
Ich habe natürlich auch Meldungen für Münster und den Kreis Gütersloh abonniert, außerdem den gesamten Kreis Leer und überall war was los, nur halt auf Borkum, da fiel heute nicht ein einziger Regentropfen, es war den gesamten Tag über bestes Wetter.
Und weil so schönes Wetter war, hatte ich keine Lust auf Computerarbeit und wurde eben auch den gesamten Tag lang von keinem Unwetter an den Schreibtisch getrieben.

Statt dessen fuhr ich am Vormittag zum Onkel und pflückte Erbsen (Zuckerschoten).
Heute gab es warmen Kartoffelsalat mit Erbsen, den Rest der Woche wird es auch irgendwas mit Erbsen geben, ich saufe hier grade etwas ab in einer regelrechten Erbsenschwemme, ich beklage mich aber nicht, ich mag Zuckererbsen wirklich gerne.

Als ich wieder zu Hause war, habe ich die Küche aufgeräumt, um sie für die große Erbsenverarbeitung vorzubereiten. Dabei fiel mir dann ein, dass ich ja neulich bemerkt hatte, dass ich keine italienischen Kräuter als fertige Kräutermischung besitze, also googelte ich kurz, was typischerweise in so einer Mischung drin ist, stellte fest, dass ich das alles in Einzelteilen im Haus habe.
Getrockenet Kräuter wie Oregano, Thymian, Basilikum etc. sind selbstverständlich, ich habe jetzt aber noch getrockenete Tomaten, Knoblauch und Zwiebeln mit dazu gegeben und dann muss das ganz schon etwas gründlicher gemahlen werden. Das geht sicherlich auch in jedem anderen Häcksler, aber in solchen Situationen bin ich jedesmal sehr zufrieden, dass ich den Kram einfach nur in den Thermomix schmeißen kann und eine Minute später konnte ich eine wunderbar duftende, italienische Kräutermischung in ein Gewüzglas umfallen.
Die nächsten Hackbällchen Toskana werden regional richtig gewürzt.

Aus den Resten des Ofengemüsesalates machte ich dann noch Ofengemüsesalatpüree, was nun im Kühlschrank im Frischkäsesieb abtropft, um die Salatflüssigkeit zu verlieren, ich hoffe, morgen ist es streichfest und kann dann als Brotbelag zu Ende verbraucht werden.

Zwei alte Brötchen wurden zu Semmelbröseln, kurzum, ich habe den Thermomix einmal rundum für alles benutzt, ich bleibe dabei, es ist ein phantastisch versatiles Küchengerät, das einzige, wozu ich es nie benutze, ist, irgendwelche Gerichte nach Displayanweisung zu kochen, das ist totaler Humbug und nur was für Leute, die nicht kochen können.

Am Nachmittag fuhr ich dann noch mal mit J zum Onkel, um ihm die Leiter zurückzubringen - und irgendwie war der Tag dann auch im Wesentlichen um. Am Abend sortierte ich noch ein wenig in meinem Kleiderschrank um und aus, freute mich über J, der sich darüber freute, dass er in unserem Medikamentenschrank Original Aspirin aus dem Jahr 2005 entdeckt hatte und per Geruchstest bestätigt fand, was er bisher nur theoretisch in seinen Fachbüchern gelesen hatte: ASS zersetzt sich zu Essig, wenn es altert. Dieses ASS war jetzt gründlich gealtert, der Essiggeruch war unverkennbar, schädlich oder giftig sind die Tabletten daurch nicht, nur wirkungslos. Da nach meiner These, "alle Krankheiten kommen aus dem Kopf" aber eine Therapie vor allem den Kopf reparieren muss, funktionieren alte Aspirin bestimmt genauso gut wie frische, man darf nur nicht wissen, dass sie alt und wirkungslos sind.
Jetzt hat J den Nimbus der Pillen zerstört, jetzt konnte ich sie auch wegwerfen.

Plan für morgen: Ich sollte mich endlich mal mindestens zwei Stunden an den PC setzen und die allerdringendsten Dinge erledigen
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