Wir verließen heute also beide um 10h das Haus und hatten sogar noch daran gedacht, das Leergut ins Auto zu laden und die Tüte mit den Flohmarktretouren einzustecken.
Dinge zum Flohmarkt zurückzubringen ist meine Idee der Kreislaufwirtschaft. Da ich
Ich habe mittlerweile mehrere Händler auf dem Flohmarkt kennengelernt, die sich freuen, wenn ich ihnen Dinge mitbringe und so ist es für uns alle eine perfekte Lösung.
Ich finde Einkaufen auf dem Flohmarkt super, Verkaufen ist dagegen nicht so mein Ding. Ich habe ja schon beim Einkauf so viel Geld gespart, dass ich mit einem Verkauf nicht noch extra Geld wieder einnehmen muss. Deshalb fällt es mir sehr leicht, Dinge zu verschenken, der finanzielle Aspekt ist dabei so untergeordnet, dass ich ihn bedenkenlos ignorieren kann.
Ich kaufe also zu einem sehr günstigen Preis Dinge auf dem Flohmarkt ein, benutze sie eine Zeitlang und gebe sie dann wieder an einen Flohmarkthändler zurück (nicht denselben, darauf kommt es nicht an), und bilde mir auf diese Art ein, dass für mich quasi nichts extra hergestellt werden muss.
Meine ganz persönliche Methode Nachhaltigkeit umzusetzen, die für mich den Vorteil hat, dass ich auf nichts verzichten muss und trotzdem kein schlechtes Konsumgewissen habe.
Auf dem Flohmarkt war mittelviel los, ich machte meine Tasche erst leer, in dem ich die mitgebrachten Dinge an einem Stand abgab - und dann wieder voll, weil ich natürlich andere Dinge fand, die ich gerne haben wollte.
Die Menge Kram, die ich besitze, hat sich insgesamt nicht verändert, sie ist für mich aber nützlicher geworden. Und Spaß hatte ich auch noch dabei.
Anschließend fuhren wir zum Großmarkt, danach noch nach Telgte, wo wir das Auto an die Ladestation bei Lidl hängten (weil der Strom da weniger kostet als bei uns zu Hause) und dann zu Fuß weiter einkaufen gingen.
Insgesamt ein sehr erfolgreicher Tag, alle Wochenendeinkäufe sind erledigt, das Auto ist voll geladen, das Leergut ist abgegeben und eine Tüte mit aussortiertem Altkram wurde erfolgreich gegen eine Tüte mit nützlichem (gebrauchtem) Neukram getauscht.
Wunderbar.
Als wir am Nachmittag wieder zu Hause ankamen, nutzte ich den verbliebenen Schwung, um endlich mal alle kleinen Kramnester, die sich in den letzten Monaten gleichmäßig verteilt überall im Haus ausgebreitet hatten, aufzulösen und machte rigoros klar Schiff. Ich habe jetzt schon wieder drei große Tüten mit Flohmarktretouren hier stehen, die Papiermülltonne ist fast voll und alle leeren Kartons von Dingen, die man vielleicht noch mal weitergeben kann, wurden auf den Dachboden geräumt.
So ein aufgeräumtes Wohnzimmer wirkt sofort viel gemütlicher und Treppen, die am Rand nicht mit irgendwelchen Dingen vollgestellt sind, sehen auch besser aus
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Das fand ich so lustig, dass ich es K erzählte, der, nach dem ich ihm erklärt hatte, wofür die Abkürzung steht, spontan meinte, das höre sich doch sehr gut an und ob wir Schnitzel im Haus hätten?
So ist das also im Alter, die Prioritätenverschiebung hätte man deutlicher nicht demonstrieren können.
Eigentlich hatten wir für heute verschiedene Pläne, was wir so alles machen wollten. Wir müssen noch die perfekte Waschbeckenarmatur aussuchen und in Sachen Lehmputz wollten wir uns auch noch näher informieren. Außerdem könnten wir mal wieder zum Großmarkt fahren und, ach den Rest habe ich schon wieder vergessen, wir hatten auf alle Fälle Pläne. Viele Pläne.
Aber dann musste ich erst noch verschiedene Dinge am PC regeln, dann hatte K grade irgendeine Sache angefangen, die er nicht mittendrin abbrechen wollte und dann bekam ich Hunger und mir fiel ein, dass ich ja gestern extra viel Reis gekocht habe, um heute aus dem Rest Bratreis zu machen, oder vielleicht auch Gallo Pinto , deshalb musste ich im Keller fix checken, ob wir noch Bohnen haben. Da entdeckte ich dann, dass wir sogar noch ganz viele Bohnen haben, manche sogar schon so lange, dass sie nur bis 2018 haltbar waren, das stand mit schwarzem Edding auf der Dose.
Zur Zeit feiern die Medien ja fünf Jahre Pandemie, es ist also einfach zu wissen, dass wir 2020 die Vorräte im Keller durchsortierten und damals alles wegwarfen, was ein Ablaufdatum von vor 2018 hatten.
Auf alle Dosen, die übrig blieben, schrieben wir das Ablaufjahr groß mit schwarzem Edding, um sie in der richtigen Reihenfolge wegzuverbrauchen.
Ich schätze mal, wir haben in den letzten fünf Jahren eher nicht so häufig Gallo Pinto gemacht, obwohl ich das wirklich gerne mag.
Naja, plötzlich war es 16h und irgendwie lohnte es sich dann auch nicht mehr, irgendwelche aushäusigen Vorhaben noch anzugehen.
Ich legte mich also wieder ins Bett und guckte ein paar Sendungen in der Mediathek und insgesamt war es heute unerwartet dann doch ein reiner Drinnentag.
Mal schauen, was wir für morgen so vorhaben
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Mir war nämlich eingefallen, dass heute Mittwoch ist und das heißt Flohmarkt in Münster, dafür stehe ich doch gerne auf.
K entschied sich, sich von meinem Energieschub mitreißen zu lassen und stand ebenfalls auf. Ihm ist dieses ausufernde Lotterleben viel peinlicher und unheimlicher als mir, er ist halt ein ordentlicher Westfale mit Prinzipien und Ordnung und so, da ist Verlottern normalerweise überhaupt nicht vorgesehen, es ist nur mein schlechter Einfluss, der ihn in diesen Sog des Verderbens zieht.
So waren wir denn um 11h in Münster am Stadion, da hatte die Hälfte der Händler schon eingepackt, es war aber auch vorher nicht sehr viel los gewesen, wie mir berichtet wurde.
Meine Lieblingsflohmarktfrau mit den 50cent Büchern war noch da und ich fand auch einige, die mir gut gefielen. Außerdem war die Frau mit den Haushaltsauflösungen da, dort fand ich auch noch ein paar Teile, die ich gebrauchen konnte, insgesamt hat sich der Ausflug für mich also gelohnt.
Anschließend fuhren wir in den nahegelegenen Mediamarkt, weil ich Pipi musste. Ich weiß, wo dort der Kloschlüssel hängt und finde das sehr praktisch.
Danach fiel uns nichts mehr ein, was wir sonst noch tun könnten und fuhren wieder nach Hause.
Dort packten wir den Elektroschrott und alte Neonröhren, die schon seit längerem hier rumliegen zusammen, luden alles ins Auto und brachten es zum Wertstoffhof.
Jedesmal, wenn ich erfolgreich Gegenstände so aus dem Haus gebracht habe, dass sie für immer entfernt sind (egal ob verschenkt oder entsorgt), bekomme ich gute Laune und fühle mich wieder ein Stück leichter.
Ich liebe Kram und ich liebe es, Dinge zu besitzen, aber nur, wenn ich auch genug Platz habe, um alles sichtbar und ordentlich in Regalen eingeräumt für den möglichen Einsatz jederzeit parat zu haben.
Wenn ich Sachen so verschachtelt wegräumen muss, dass es umständlich ist, sie mal eben herauszuholen, um etwas damit zu machen, dann habe ich keine Lust mehr, die Dinge zu benutzen.
Deshalb habe ich mich in den letzten 18 Jahren sehr wenig mit meinen Bastelsachen beschäftigt - sie waren so verschachtelt in den Kellerregalen eingeräumt, dass es mir viel zu umständlich war, sie für "nur mal eben ein bisschen" rauszukramen - und so blieben sie halt nahezu unberührt die letzten 18 Jahre im Keller stehen.
Im neuen Haus werde ich viel mehr Platz haben, weshalb ich mich schon sehr darauf freue, meine Bastelsachen endlich wieder so auszubreiten, dass ich sie auch benutzen kann. Nur ist einiges von den Sachen durch schieres Rumstehen inzwischen nicht mehr nutzbar, weshalb ich jetzt jedes Teil einzeln kontrolliere und eben auch sehr viel entsorge. Farben zB, haben 18 Jahre Rumstehen in der Regel nicht überlebt.
Naja, und allein durch das Aussortieren der unbrauchbaren Teile ist schon jetzt hier im Haus mehr Platz und es macht insgesamt viel mehr Spaß, sich mit den verbliebenen Dingen zu beschäftigen.
Deshalb macht mich Aussortieren so glücklich
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Ich wachte um halb acht morgens auf, setzte meine Brille auf, kontrollierte den nächtlichen E-Mail-Eingang und wartete darauf, dass K auch wach wurde und Kaffee kochte. Wurde er aber nicht. Um viertel vor acht spürte ich, wie ich begann mich zu ärgern, weil ich gerne einen Kaffee haben wollte, aber nicht selber dafür aufstehen wollte, um die ungemein positive Regel, dass K dafür zuständig nicht, nicht ins Wanken zu bringen. Kurzerhand setzte ich die Brille wieder ab, zog die Decke bis zur Nase und schlief wieder ein. Wenn ich schlafe, habe ich keinen Bedarf nach Kaffee und das Problem ist gelöst. Außerdem muss ich ja erst um 9.30h bei der Physio sein, es war also noch Zeit satt.
Als ich um 8.50h wieder wach wurde, war K inzwischen auch wach und bot an, Kaffee zu kochen. Geht doch.
Ich trank also in Ruhe meinen Kaffee, blätterte ein wenig durchs Internet und fiel nach gefühlt nur 5 Minuten bald vor Schreck aus dem Bett, weil die Uhr in diesem kurzen Moment schon eine ganze halbe Stunde weiter gelaufen war und ich für die Fahrt zum Physiostudio nur noch 10 Minuten Zeit hatte, blöderweise musste ich mich vorher auch noch anziehen, Haare kämmen und was halt so ansteht, bevor man ausgehfertig ist.
Ankunft bei der Physiofrau Punkt 9.30h, allerdings ohne geputzte Zähne, das alleine hätte ja schon 2 Minuten Zeit gebraucht, die ich nicht mehr hatte.
Erkenntnis des Tages: Wenn's wirklich dringend ist, kann ich immer noch sehr schnell sein.
Als ich wiederkam, war die schwarze Mülltonne anstandslos geleert worden. Bei mir löst so etwas immer wieder Erleichterung aus, vor allem weil ich diesmal wirklich viel extra Kram in die Tonne gestopft hatte und das nur sehr ungern mit einem Müll-Kontrolleur hätte diskutieren wollen. Ich habe mir vorgenommen, jedes Mal, wenn die schwarze Tonne geleert wird, sie zusätzlich zu dem Alltagsrestmüll, der ja ganz normal anfällt, noch mit allem, was ich nicht mit Umziehen möchte, bis zur Oberkante aufzufüllen - und so wird jede geleerte Mülltonne zu einem kleinen Freudenfest - wieder ein paar Teile weniger im Haus.
Den Rest des Tages verbrachte ich dann überwiegend vor dem PC und am Telefon.
Ich vereinbarte weitere Baubesprechungen für Donnerstag, schrieb allerlei E-Mails und klärte mit dem Architekten, dass die zweite Tür zum Bad durch eine geschlossene Wand und dafür die Wand zwischen Bad und Schlafzimmer durch einen Einbauschrank mit Schubladen ersetzt wird.
Außerdem exportierte ich alle eingegangenen Angebote für die Dacharbeiten von pdf in Excel, machte anschließend die Formatierung schön und fügte die passenden Formeln ein - das sind notwendige Grundlagenarbeiten, um anschließend die Angebote nebeneinander aufzulisten und so miteinander vergleichen zu können. Und weil ich einmal dabei war, machte ich mit den Fliesenangeboten das gleiche. Erst wenn ich die Angebote in einer strukturierten Excel-Tabelle habe, kann ich prüfen, ob sie richtig gerechnet sind, ob alle mit denselben Massen arbeiten und welche Positionen um wie viel Prozent voneinander abweichen, so dass ich dann gezielte Preisverhandlungen führen kann
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Ich meine, natürlich wäre ich auch gerne so ein bewundernswert aktiver Mensch, der ohne Not, einfach weil er sich und sein Leben so gut im Griff hat, auch ohne Termin jeden Tag pünktlich um 6h aufsteht, Frühsport macht, dann seine Zeitung liest, während er ein gesundes Frühstück zu sich nimmt, dann, ähem, jetzt weiß ich schon nicht mehr weiter, was machen solche Leute eigentlich sonst so mit ihrem Tag? Also die, die nicht verlottern?
Ich habe zu solchen Menschen, also denen, die sich und ihr Leben so gut im Griff haben, stets immer einen größeren Abstand gehalten, weil sie mir unheimlich waren. Die leben in einem anderen Abschnitt der Matrix, wenn ich versuche, da hinzugelangen, glitsche ich nur auf irgendeiner Verbindungslinie aus, schlage der Länge nach hin, hole mir blaue Flecken und schlechte Laune und wenn ich Pech habe, finde ich anschließend nicht mehr zurück in meinen Teil und dann ist alles erst recht blöd.
Ne, lass mal bleiben, ich finde mein Verlottern schon völlig okay und sehe keine Notwendigkeit, jetzt noch zu so einem Perfektionsstreber zu werden.
Ich kann also ausgesprochen wenig von diesem Tag erzählen, denn ich habe ihn überwiegend zufrieden lesend im Bett verbracht und da passiert halt nicht so viel Erzählenswertes.
Obwohl, eine Sache fällt mir doch ein, ich habe nämlich einen Text gelesen, der mir enorm gut gefiel und den gebe ich hier gerne weiter.
Christian Buggisch bringt die positiven Aspekte der aktuellen weltpolitischen und Deutschland spezifischen Situation und möglichen Zukunft ins Spiel und schreibt einen Text über die optimistische Sicht der Dinge.
Ich bin nicht nur in jedem Punkt, den er anführt, komplett seiner Meinung, ich habe mich vor allem auch sehr darüber gefreut, endlich mal kein Gejammer, kein Gestöhne, keine Weltuntergangsstimmung zu lesen, das macht sofort gute Laune.
Noch existiert Europa und noch haben wir alle Chancen.
Ein Aspekt, der mir in der gegenwärtigen Weltlage besonders gut gefällt, ist die Tatsache, dass es kaum noch attraktive Alternativen gibt, wo man gerne hin auswandern möchte.
Ich meine, ich will hier eh nicht weg, dazu bin ich viel zu bequem und außerdem habe ich ja noch die Insel, auf der ich mich verbarrikadiere, wenn es hier auf dem Festland eng wird, aber ich kann mir halt auch nicht vorstellen, was Menschen machen, wenn es für sie hier in Deutschland irgendwann nicht mehr ganz so bequem ist, wie sie es seit vielen Jahrzehnten gewohnt sind.
Und nein, ich meine nicht die Armen, sondern ich meine die Reichen.
Was machen die eigentlich, wenn die Politik, weil wir jetzt Unmengen an Geld brauchen, endlich mal die Steuern erhöht, und zwar im Spitzensteuerbereich?
Und die völlig ungerechte, auf nur 25% gedeckelte Höchstsatzbesteuerung für Kapitaleinkünfte wieder abschafft?
Und die Vermögensteuer wieder aktiviert?
Und die Erbschaftsteuer reformiert?
Aus meiner Sicht sind das alle schon seit langem fällige, notwendige Steuerreformen, aber immer wenn ich sie in einer Diskussion ins Spiel brachte, wurde abgewunken: "Vergiss es, dann gehen die Reichen einfach woanders hin."
Und genau darauf könnte man es jetzt doch mal ankommen lassen, denn wohin könnten die eigentlich noch gehen?
Ich finde, die Tatsache, dass es mittlerweile überall auf der Welt gruselig ist und ganz besonders in den USA, weil man da noch nicht mal weiß, was morgen sein wird, spricht doch ganz klar für Steuererhöhungen, oder sehe ich das falsch?
Und ja, ich bin ausdrücklich dafür, auch wenn ich selber dann ebenfalls mehr Steuern zahlen müsste, aber wir reden hier auf zusätzliche Steuern für nicht lebensnotwendiges Vermögen, was also spricht dagegen, wenn es jeden trifft?
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Gegen Mittag holte ich das Fahrrad raus und fuhr zum Flohmarkt. Heute war einer der wenigen Flohmärkte direkt hier in Greven und da es dort immer zu wenig Parkplätze gibt, dachte ich, es ist eine gute Idee, das Problem dadurch zu umgehen, dass ich gleich Fahrrad fahre.
Es war so warm, dass ich nach 300m wieder anhielt und meine Jacke auszog, es fühlte sich schon fast sommerlich an.
Auf dem Flohmarkt fand ich ein paar sehr interessante Kochbücher, zwei weitere Sachbücher, die mich schon länger interessierten, ein breites Umhängeband für mein Handy, eine schicke, dicke Baumwollstrickjacke in anthrazit (davon habe ich erst drei, aber von dieser Art Strickjacke kann man gar nicht genug haben) und ein altes, aber dennnoch ungebrauchtes Besteckset von WMF, ich tippe, es ist aus den 70ern, mir gefiel es auf alle Fälle gut und für 5 € kann man nicht viel falsch machen.


Anschließend machte ich noch eine ausgedehnte Radtour die Ems entlang, das Wetter war wirklich herrlich.
Den Rest des Tages habe ich dann auf dem Sofa verbracht und gelesen - und das erste Mal in meinem Leben Physik interessant gefunden und sogar verstanden. Ich gebe allerdings zu, dass es vor allem die Wörter waren, die mich am meisten faszinierten. Zb amphiphile Molkeküle, ist das nicht ein wunderbares Wort?
Und Grenzflächenenergie - hat keinerlei politischen Inhalt, ist rein physikalisch zu sehen - und brachte mich trotzdem zum Schmunzeln.
Insgesamt weiß ich jetzt, warum Seifen (Tenside) sauber machen und dass der Schaum nur für den psychologischen Effekt nützlich ist, weil er einem das gute Gefühl vermittelt, viel Seifenenergie eingesetzt zu haben, ansonsten aber nichts zum Reinigen von Oberflächen beiträgt.
Ich habe Physik und Chemie in der Schule in der siebten bzw. der achten Klasse abgewählt, weil die Lehrerinnen (ist nicht gegendert, es waren nur Frauen), die ich in diesen beiden Fächern hatte, solche Totalausfälle waren, dass ich nie ein Wort von dem verstanden habe, was sie da vorne erzählten und ich mir deshalb dachte, es ist klug, maximal viel Abstand zwischen mich und die Themen der Physik und Chemie zu bringen.
Eines meiner liebsten (und besten Fächer) war Mathematik - aber für Physik war ich schlicht zu blöd. Und für Chemie erst recht. In Chemie kippen sie 500ml von Stoff A mit 500ml von Stoff B zusammen und haben anschließend 350ml Stoff C - ich meine, ganz ehrlich, die pfuschen doch.
Ich habe in meinem Leben dann allerdings mehrfach sehr deutlich erfahren dürfen, dass es mir vielleicht möglich ist, die Physik abzuwählen, was aber nicht bedeutet, dass sie für mich nicht mehr gilt. So Unverschämtheiten wie Fliehkraft oder Schwerkragft haben Null Respekt vor meinen Entscheidungen.
In dem Buch, was ich heute las, wurde Physik aber plötzlich so erklärt, dass ich es nicht nur verstand, sondern auch noch spannend fand und jetzt trauere ich ein wenig meinen verpassten Chancen in der Schulzeit hinterher
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Ein Mensch stirbt und kommt in die Hölle.
Der Teufel führt ihn herum, um ihm alles zu zeigen und der Mensch staunt sehr, denn es sieht alles völlig normal und harmlos aus. Schicke Wohnhäuser, gutes Wetter, die Sonne scheint, ein weißer Sandstrand mit leisem Meeresrauschen, zufriedene Leute, die geschäftig ihren Dingen nachgehen, insgesamt also wirklich eine angenehme Umgebung, die so gar nicht nach der Hölle aussieht, die er sich vorgestellt hatte.
Dann sieht er einen großen Zaun, hinter dem riesige Kessel auf dem Feuer stehen, in denen Menschen sitzen, die von Arbeitern mit Stangen gepiesackt und immer wieder unter Wasser geschubst werden.
Fragend schaut er den Teufel an, der die Schultern zuckt und sagt: "Ach das sind die Katholiken, die wollen das so."
Gefühlt kommentiere ich mindestens einmal täglich irgendwas mit: "Ach, das sind die Katholiken, die wollen das so."
Sonst so: Nicht viel passiert.
Ich habe ein wenig Baucontrolling betrieben und die eingegangenen Angebote in unser Budget eingearbeitet und für einen Vergleich vorbereitet. Außerdem haben wir erneut gemeinsam eine Haustür ausgesucht, weil unser Ansprechpartner beim Hersteller, mit dem wir letztes Jahr im Oktober schon mal besprochen hatten, welche Haustür für uns in Frage kommt, unsere Anfrage löschte - er hatte keine Maße bekommen und dachte deshalb, das hätte sich erledigt.
Inzwischen haben wir die finalen Maße und grob erinnern wir uns auch noch, wo drauf wir achten müssen (kein Echtholz, ist viel zu pflegeintensiv!) und so mussten wir nur einmal durch das Gesamtprogramm scrollen, um wieder zu wissen, was wir gerne hätten.
Für den Vater kamen stapelweise Beihilfeabrechnungen - die Anträge der letzten zwei Monate wurden alle auf einen Rutsch hintereinanderweg bearbeitet. Wo der Vorteil so einer schwallweisen Bearbeitung liegt, kann ich nicht erkennen, ich bin jetzt aber dazu übergegangen, jede eingehende Rechnung sofort einzureichen, da die Einreichungen in der Behörde ja offensichtlich eh erst eine Zeitlang in einer Warteschleife hängen, bevor sie dran sind, dafür werden aber dann alle eingegangenen Einreichungen einer Beihilfenummer abgearbeitet, wenn die älteste ihr Liegealter erreicht hat.
Ein weiterer Vorteil ist, dass für jede Einzeleinreichung auch ein Einzelbescheid erstellt wird, was bedeutet, dass ich natürlich nur gegen die Bescheide Widerspruch einlege, wo ein Bescheid Fehler zu Ungunsten des Vaters enthält. Es gibt auch immer wieder Bescheide, die enthalten Fehler zu Gunsten des Vaters, d.h. es wird mehr erstattet als ihm zusteht, aber selbstverständlich akzeptiere ich diese Bescheide ohne Widerspruch.
Mich würde ja mal sehr interessieren, ob es dazu statistische Erhebungen bzw. Schätzungen gibt, was sich die Beamten da so durchschnittlich als Extrabonus einstecken, für den Vater, für den ich ja eine beachtliche Summe an Krankheits- und Pflegekosten jährlich abrechne, ist es auf alle Fälle ein gutes Geschäft.
Dass die private Krankenversicherung als Vollversicherung für besonders Reiche und für Beamte ein in meinen Augen von Grund auf ungerechtes System ist, habe ich ja schon gesagt, wobei es mich besonders aufregt, dass die Beamten da auch noch ohne eigene Zusatzbelastung einfach nur so von profitieren, weil es eben so ist.
Wenn ich die Abrechnungen für den Vater mache, rege ich mich jedes Mal aufs Neue wieder darüber auf, und dabei ließe es sich so einfach ändern: Einfach alle Beamte in die gesetzliche Versicherung - und zack, bekommt das gesamte System der Pfründeverteilung Schlagseite und muss in Gänze neu berechnet und besprochen werden.
Ich habe mal ein wenig recherchiert:
In der Wikipedia ist eine Liste mit den 10 größten privaten Krankenversicherern mit Anzahl der vollversicherten Personen zu finden, das sind zusammen ca. 6,9 Mio Personen. Wenn man noch mal 0,5 Mio vollversicherte Personen für die kleineren Versicherungen dazu schätzt, sind es ungefähr 7,4 Mio. Menschen, die rein privat krankenversichert sind.
Laut Destatis gibt es ca. 3,7 Mio. Beamte inklusive Pensionäre, d.h. ziemlich genau die Hälfte aller privat versicherten Menschen sind Beamte - und jetzt erkläre mir mal jemand, was das mit Gerechtigkeit zu tun hat? Also ich meine, dass privat Versicherte exakt Nullkommanull Wartezeiten für einen Facharzttermin haben, dass sie die deutlich ausführlichere und zugewandtere Behandlung bekommen, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch finanziell davon profitieren, wenn sie nur ausreichend viel krank sind (der Vater tut es auf alle Fälle, das sehe ich ja und warum sollte er ein Einzelfall sein?)............ ach, ich reg mich schon wieder auf, aber ich finde es nunmal einfach nur ungerecht
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In den nächsten Tagen haben wir dann aber auch gemeinsame Termine, einmal beim Küchenbauer, um die Badmöbel zu besprechen und einmal beim Ofenbauer um die Sauna zu besprechen. Die Handwerker entwickeln offensichtlich vermehrt lustige Crossover-Fähigkeiten, aber wenn es passt, soll es mir recht sein.
Außerdem ist am Freitag wieder Kleiderkreisel, die Tochter hat schon gesagt, dass sie mitgeht, ich hoffe, die Schwester auch, es macht einfach mehr Spaß mit mehr Leuten.
Beim Autobeladen ist heute ein Missverständnis passiert, so dass meine Computertasche, in der allerlei sonstiger Kram, also alles außer ein Computer drin ist, nicht von K ins Auto geräumt wurde, obwohl ich sie fertig gepackt und verschlossen genau dahin gestellt habe, wo alle Dinge stehen, die ins Auto geräumt werden müssen. Während ich in der Küche noch den Kühlschrankinhalt in die Kühltaschen räumte, hatte K schon begonnen, das Auto mit dem sonstigen Kram zu beladen und rief, ob ich meinen Computer schon eingepackt habe. Ich antwortete, dass ich meinen Computer nicht mitnehme, weil der jetzt fest auf Borkum bleibt, dass ich aber alles, was ich mitnehme, dahingestellt habe, wo alles steht, was eingepackt werden muss - ich dachte, damit ist klar, dass die Tasche eingepackt werden muss. Was K dachte weiß ich nicht, aber er hat verstanden, dass ich meinen Computer nicht mitnehme und ließ deshalb auch die Tasche stehen und ich kontrollierte nicht extra, ob auch wirklich alles, was ich bereit gestellt hatte, im Auto ist.
So kann's gehen, trotzdem blöd. Aber jetzt werde ich mir eben ein paar Dinge, von denen ich dachte, für die kurze Zeit, in der ich sie benutze, reicht es, wenn ich sie immer hin- und herschleppe, doch noch mal kaufen, auf ein paar andere Dinge werde ich einfach solange verzichten, bis ich wieder auf Borkum bin und bei noch weiteren Dinge müssen andere Leute jetzt noch etwas länger warten, bis ich mich damit beschäftigen kann, es lässt sich jetzt grad nicht ändern.
Auf dem Rückweg fuhren wir wieder in Leer vorbei und besuchten den Vater, der sich freute und während wir uns unterhielten, kam eine Pflegerin rein, die die Wunde an seinem Rücken kontrollieren wollte. Da war ein Abzess rausgeschnitten worden und offensichtlich näht man so etwas nach der OP nicht zu, sondern tamponiert die Wunde nur, dann kommt eine speziell für solche Dinge ausgebildete Pflegerin und wechselt ständig Tampon und Verband, und dann muss man warten, bis das Ganze von innen heraus zuwächst und sich so von alleine schließt. Ich habe das nicht weiter hinterfragt, obwohl mir eine Bemerkung wie: "Da hatte ich ja Glück, dass ein Kaiserschnitt anders behandelt wird" auf der Zunge lag, aber was weiß ich schon von Abzessen.
Wie auch immer, weshalb ich das eigentlich erzähle, ist, dass ich diese spezielle Pflegerin erwähnen wollte, die trug nämlich einen String-Tanga mit langen Beinen statt einer Jeanshose und ich konnte gar nicht mehr aufhören, ihr auf den Hintern zu starren, weil es mich so faszinierte, dass es wirklich Frauen gibt, die solche Hosen als normale Alltagsbekleidung tragen und weil es mich außerdem faszinierte, dass ich wusste, dass diese seltsame Bekleidung sogar einen speziellen Namen hat, nämlich Scrunch-Leggings, weil ich genau das erst grade eben bei Herrn Buddenbohm gelernt hatte.
Manchmal ist das mit den Koinzidenzien wirklich bemerkenswert
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Gegen Mittag lockte uns die Sonne nach draußen, beim Fahrradfahren war ich aber noch froh, dass ich vorsichtshalber doch die Handschuhe angezogen hatte.
Bei Lidl kauften wir ein frisches Baguette und ergatterten eine Rettertüte Gemüse. Diese Rettertüten finde ich prima, da werfen die Mitarbeiter nämlich alle möglichen Obst- und Gemüsereste und jede Tüte kostet dann 3€. Es ist ein bisschen wie Wundertüte, weil man natürlich erst zuhause sieht, was wirklich alles so in der Tüte drin ist, ich lunkere aber immer vorab schon mal, um abzuschätzen, ob das, was drin ist, auch zu mir und meinem krausen Geschmack passt.
Heute war es perfekt: drei Kohlrabi, zwei Gurken, mehrere Minipaprika, zwei Bund Frühlingszwiebeln, eine Handvoll Zwiebeln, 10 Möhren, ein paar Mandarinen und ein Zuckerhut, ich war sehr zufrieden.
Dann fuhren wir zum Onkel und erledigten alle Arbeiten, die ihm in den letzten zwei Wochen eingefallen sind.
Gegen 17h waren wir wieder zu Hause und ich beschloss, eine große Portion Bruschetta herzustellen.
Dazu schnitt ich die Reste des alten Baguettes von gestern und ein Stück des frischen Baguettes von heute in Scheiben und röstete sie auf dem Kontaktgrill.
Gleichzeitig schnitt ich einige Tomaten, eine der grade geretteten Minipaprika, einen Bund Frühlingszwiebeln und einen Mozarellaklops in kleine Stücke, gab eine passende Menge Bruschettagewürz* und Olivenöl dazu, rührte um und schichtete die Gemüse-Käsemischung dann auf die gerösteten Baguettescheiben, die ich anschließend 10 Minuten bei 180°C im Ofen backte.
*ich liebe fertige Gewürzmischungen, die ich mir häufig (im Thermomix) in großen Mengen selber anmische und dann gerne den Kindern und der Schwester davon abgebe. Bruschettagewürz ist dabei ein Klassiker, denn es werden getrocknete Tomaten erst klein geschreddert und dann noch mal im Ofen gründlich nachgetrocknet bevor sie mit diversen weiteren Gewürzen gemischt werden. Für die Herstellung von Bruschetta brauche ich dann nur frisches Gemüse und 1-2 Teelöffel von dieser Gewürzmischung und es ist perfekt gewürzt.
Insgesamt habe ich ein ganzes Backblech mit Bruschettascheiben gefüllt, ein Foto der fertigen Mahlzeit habe ich aber verpasst zu knipsen, es schmeckte so gut, dass ruckzuck alles aufgegessen war, bevor mir einfiel, dass das doch ein hübsches Blogfoto gewesen wäre.
Muss man sich also denken, zum Glück sieht Bruschetta ja eigentlich immer gleich aus.
Als Ersatz habe ich noch eines von Mond, Venus und Leuchtturm (und Funkmast, aber der ist so groß im Bild, den muss man nicht extra erwähnen)

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Heute um 11h hatte sich der Pastor zu einem Gratulationsbesuch angesagt, Sonntags sind Pastöre ja verhindert, da anderweitig beschäftigt, also kam er heute und der Onkel meinte, ich solle man gleich dazukommen, dann könne ich sofort mit dem Pastor die Sache mit dem Grab besprechen.
Es ist ja so, dass der Vater sich Gedanken um die Choreografie seiner Beerdigung gemacht hat und in dem Zusammenhang festlegte, dass er eine richtige Beerdigung wünscht, also eine Erdbestattung im Sarg.
Er möchte auf keinen Fall verbrannt werden und in einer Urne enden. Nun denn, wenn er das so wünscht, dann sei es so, der Onkel dagegen findet ein Ende als Asche in einer Urne deutlich sinnvoller, weil er es überflüssig findet, riesige Grabstellen zu unterhalten, wo ja doch nur Tote liegen, die das gar nicht mehr zu würdigen wissen.
Der Pragmatismus ist unter den Brüdern offensichtlich unterschiedlich verteilt, was aber schon immer so war. Der Onkel war Handwerker und musste Probleme lösen, der Vater war Lehrer und musste über Probleme nur reden, das prägt natürlich auch die eigene Grundhaltung.
Wie auch immer, der Onkel findet, es sei ja praktisch, wenn sie sich eine Grabstelle teilen, was aber in der Kombination Urne/Sarg erst abgeklärt werden muss.
Ich schrieb zu dem Zweck schon vor drei Wochen die Friedhofsbeauftragte der zuständigen Gemeinde an, habe aber bis heute noch keine Antwort erhalten, deshalb meinte der Onkel, wenn der Pastor doch schon mal da ist, dann könne ich ja dazukommen und das Thema direkt mit dem Chef der Truppe besprechen.
So geschah es, ich fuhr also heute pünktlich um 11h zum Onkel, wo ich gemeinsam mit dem Pastor ankam und nach einem höflichen Smalltalk über Gott und die Welt, - wobei, eigentlich ging es nur um die Welt, Gott kam gar nicht vor, aber egal, - nach einer angemessenen Zeit brachte ich das Gespräch auf Friedhof und Gräber und der Pastor sagte, er werde sich sofort darum kümmern, dass meine E-Mail-Anfrage bearbeitet wird, aber es wäre so, dass nur die Kombination Sarg und dadrauf dann Urne möglich wäre, umgekehrt nicht.
Ich verpflichtete den Onkel also, sich gesundheitlich am Riemen zu reißen, er hätte jetzt eine Aufgabe, nämlich seinen Bruder zu überleben, weil sonst wäre das blöd mit der gemeinsamen Grabstelle, er meinte, er könne für nichts garantieren, würde sich aber anstrengen.
Soviel also zu diesem Thema, wäre das auch erstmal geklärt.
Am Nachmittag setzte ich mich an den PC, machte ein bisschen Buchhaltung und beantwortete eine E-Mail, die ich jetzt schon seit einer Woche vor mir herschob. Wenn man so Dinge, zu denen man keine Lust hat, dann doch irgendwann erledigt hat, fühlt sich das sehr gut an.
Dann fuhren wir einkaufen, Milch war alle und wir mussten noch klären, was wir heute essen wollten.
Bei Lidl gab es schöne Drillingskartoffeln und Zucchini im Angebot, damit fiel die Entscheidung für Ofengemüse (weil ich noch Auberginen, Möhren und Pilze hatte, die wegmussten) mit Kartoffelspalten - und jedesmal, wenn ich so ein Essen auf den Tisch stelle, überfresse ich mich daran und frage mich, warum ich das nicht viel öfter mache. Vielleicht gelingt es mir irgendwann, mich nicht zu überfressen, wenn ich es nur oft genug serviere und ich dann nicht jedesmal vor lauter Appetitjieper eskaliere
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