anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 11. April 2025
Ab sofort wieder nur mit Sprit
K hat heute den Tesla endgültig auf seinen Sohn übertragen und wir können damit das Kapitel E-Auto fürs erste abschließen.
Als K den Wagen vor über 3 Jahren bestellt hat, war es hauptsächlich interesse und Neugier auf dieses Auto und die feste Überzeugung, dass es kein finanzielles Risiko ist, weil damals 6 Monate alte Teslas zum Neuwagenpreis (abzüglich Förderung) von Händlern aufgekauft wurden, da die Lieferzeiten so irre lang waren und die Nachfrage eindeutig höher als der Liefernachschub. Der Plan war also, den Wagen sechs Monate zu fahren, so lange musste man ihn behalten, um die Förderung, die es damals noch gab, nicht zurückzahlen zu müssen und dann zum Listenpreis abzüglich Förderung weiterzuverkaufen.

Ein Jahr später, als das Auto laut Plan wieder verkauft werden sollte, hatte Tesla aber die Listenpreise selber soweit gesenkt, dass das geplante Null-Kosten-Spiel nicht mehr funktionierte und es statt dessen einen dicken Verlust bedeutet hätte, wenn das Auto so schnell wieder verkauft worden wäre. Also blieb der Tesla im Bestand und wir hatten über 30 Monate und mehr als 50.000km lang Gelegenheit, alle Vorzüge, aber auch alle Nachteile dieses Autos kennenzulernen.

Das einzige, was definitiv nie ein Problem war, war die Reichweite und das Laden. Wir haben bis heute keine Wallbox, wir haben den Wagen einfach an eine ganz normale Steckdose in der Garage angeschlossen, das funktioniert auch, er lädt dann etwas langsamer, aber üblicherweise steht er ja auch die ganze Nacht rum, da reicht die langsame Ladezeit dicke. Eine Wallbox kostet ca. 1000 € - wenigstens diese Ausgabe haben wir gespart.

Alle anderen Besonderheiten des Teslas sind gewöhnungsbedürftig - ich fand das Auto bis zum letzten Tag vor allem ganz ungemein unkomfortabel. Unbequeme Sitze, beschissene Federung und störend laute Fahrgeräusche. Ganz weit weg von wegen so ein Elektroauto ist flüsterleise. Die Karre ist bei 140 km/h deutlich lauter als mein Cabrio, weil sie Windgeräusche macht, dass einem die Ohren abfallen und die Abrollgeräusche der Reifen sind lauter als jeder Benzin-Motor sein könnte.

Außerdem kam ich bis zum Schluss nicht damit klar, dass der Wagen keinen "Segelmodus" hat. Wenn man vom Gas geht, bremst er stark, statt einfach nur ohne Antrieb weiter zu rollen, auch nach über zwei Jahren konnte ich mich daran nicht gewöhnen.
Und er hat eine widerliche Lüftung - es war entweder zu warm oder zu kalt, aber die Lüftung einfach nur auszustellen war genauso wenig möglich wie einfach nur zu rollen ohne Gas zu geben.

Die sonstige Bedienung über diesen bekloppten Wischbildschirm fand ich ebenfalls anstrengend, ärgerlich, lästig und weit weg von intuitiv. Da sich das Auto alle naselang updatet und dabei dann selber neu erfindet, muss man sich auch alle naselang an neue Wisch- und Bedienbewegungen samt geänderter Menüführung gewöhnen. Wer's mag, ich finde so etwas einfach nur ätzend.
Naja, und dann kommt natürlich noch dazu, dass ich persönlich auch das Image dieses Autos nicht mehr wirklich positiv finde.

Insgesamt bin ich deshalb sehr, sehr froh, dass wir nicht mehr mit dem Tesla fahren müssen. Der alte Mercedes, Baujahr 2012, der jetzt wieder zum Einsatz kommt (wenn er repariert ist), verbraucht zwar böses Benzin und ist im Verbrauch damit teurer als der Tesla, dafür hat er aber sozusagen keinen Wertverlust mehr, über alles gerechnet ist er damit eindeutig günstiger als der Tesla und außerdem auch noch entschieden bequemer und komfortabler.

Ich denke, wir können uns in 2-3 Jahren noch mal mit dem Thema E-Auto beschäftigen, bis dahin wird es sicherlich noch große Verbesserungen in der technischen Entwicklung geben, aber für die nächste Zeit reichen die alten Autos, die es ja noch gibt, durchaus aus
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Donnerstag, 10. April 2025
Allerlei Krimskrams
Den Vormittag habe ich irgendwie komplett verdröselt, mir fehlt jede Erinnerung an Dinge, die ich hätte getan haben können, ich glaube, ich bin hauptsächlich orientierungs- und gedankenlos durchs Haus getapert, habe 17 Dinge angefangen und 18 unvollendet hinterlassen, es gibt so Tage.

Immerhin war ich um 11.30h abfahrbereit, denn ich hatte um 13h meinen Reifenwechseltermin in Rheda und musste vorher noch bei der Post vorbei, um ein Paket abzuholen, was aus mir völlig unverständlichen Gründen nicht in die Packstation geliefert werden konnte.
Die Post ist seit einiger Zeit in dem riesigen Edekamarkt untergebracht, zu dem ein riesiger Parkplatz gehört, bis auf die eingeschränkteren Öffnungszeiten ist ein Abholen bei der Post damit fast genauso komfortabel wie aus der Packstation.
Vorher war die Post in der Fußgängerzone der Innenstadt, solche Abholorte kann ich ja sehr hassen.

Pünktlich um 13h war ich beim Reifenhändler, jetzt kann es ab sofort Sommer werden.
Anschließend fuhren wir zum Showroom des Fliesenlegers, die letzten bestellten Muster für die im Erdgeschoss geplanten Fliesen waren gekommen und ich war sehr neugierig, ob die Unterschiede sichtbar sind. Die Optik selber hatten wir schon vor ziemlich genau einem Jahr ausgesucht , jetzt ging es aber noch darum, welche Größe die Fliesen haben sollen, es gibt sie nämlich in 80x80cm und in 60x60cm. Spontan hatte ich gedacht, je größer je besser, als ich heute aber von beiden Formaten mehrere Fliesen am Stück ausgelegt sah, gefiel mir das kleinere Format deutlich besser, weil es wilder und lebhafter wirkt.
Wäre das jetzt auch entschieden.

Dann hatte K noch Dinge zu erledigen und als wir mit dem Kram durch waren, fuhren wir nach Bielefeld und besuchten J, konnten aber nicht sehr lange bleiben, weil K um 19h schon wieder in Greven sein musste - es geht um das finale Abschließen mit dem örtlichen Fliegerclub, es ist alles ungemein kompliziert und anstrengend.

Insgesamt also ein Tag mit viel unzusammenhängendem Kleinkram, morgen wird es hoffentlich wieder etwas strukturierter zugehen
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Mittwoch, 9. April 2025
Einkauf, Reifen- und Autowechsel und neuer Flugplatz
Der Tag begann heute mit dem Physiotermin von gestern, den ich zum Glück umlegen konnte, denn gestern Morgen waren wir noch auf Borkum.

Anschließend fuhr ich zu Lidl, weil es einiges einzukaufen gab und außerdem verteilt Lidl mal wieder täglich irgendwelche Rabattgutscheine, leider bin ich dafür immer noch sehr anfällig.
Vorgstern gab es einen Gutschein über 5€ Rabatt, (noch zwei Tage gültig) wenn man für mindestens 50€ einkauft und ich war mir sehr unschlüssig, ob ich das ernsthaft angehen sollte oder lieber gleich standhaft ignorieren.
Andererseits, wenn ich dann nachher irgendwelchen Kram für 40€ auf dem Bon gehabt hätte, hätte ich mich geärgert, die fehlenden 10€ kann man immer finden.

Dann entdeckte ich, das es Lamm im Angebot gab, damit hatte ich die ersten 10€ schon mal eingepackt, Kaffee war auch im Angebot, damit war ich schon bei 15, Brot, Gemüse, Kleinkram (das, was ich sowieso kaufen wollte) machte noch mal ungefähr 15, jetzt fehlten nur noch 20€ bis zur großen Ersparnis.
Es wurde dann mal wieder Klopapier und Zewatücher sowieso größere Mengen an alkoholfreiem Bier, das von Lidl finde ich geschmacklich wirklich gut und wird bei uns auch entsprechend viel und gerne getrunken.
Ich hoffe jetzt allerdings sehr, dass demnächst nicht schon wieder so ein Großumsatz bei Lidl abgearbeitet werden muss, so langsam quillt mein Klopapier- und Zewalager über.

Dann fuhren wir mit Ks altem Mercedes nach Rheda - Reifenwechsel. Danach machten wir einen Abstecher zur Baustelle und freuten uns darüber, dass die Erdgeschossdecke inzwischen komplett fertig betoniert ist und heute die Maurer damit begannen, die Außenwände im ersten Stock hoch zu mauern. Es geht voran, ich blende hartnäckig alle Verzögerungen aus und freue mich, dass überhaupt etwas passiert.

Als wir dann wieder losfuhren blinkte die Motorwarnlampe, K telefonierte mit der Werkstatt und fragte nach Gründen und was zu tun sei - am Ende brachten wir den Wagen in Rheda in die Werkstatt und fuhren mit einem Ersatzauto weiter. Mit Motorwarnlampen ist nicht zu spaßen.

Als wir wieder in Greven waren, packte K rasch seine Fliegersachen zusammen und wir fuhren zum Flugplatz in Münster, um von dort nach Nordhorn-Lingen zu fliegen.
K sucht aktuell nach einem anderen Fliegerverein, der Verein in Münster ist inzwischen zu so einem Katastrophenhaufen geworden, dass es keinen Spaß mehr macht, dort weiter zu fliegen. Von Nordhorn-Lingen hatte er viel Gutes gehört, weshalb wir uns dort heute umsahen und sehr freundlich empfangen wurden.
Ich gehe davon aus, dass wir demnächst dann nicht mehr ab Münster, sondern ab Nordhorn fliegen werden, was etwas mehr Autofahrt bis zum Flugplatz bedeutet, dafür aber eine um Längen angenehmere Community und das ist im Hobbybereich schon von entscheidender Bedeutung.

Der Flugplatz liegt mitten in einem militärischen Übungsgebiet, weshalb das gesamte Gebiet manchmal komplett gesperrt ist und man dann sehr skurrile An- und Abflugvorgaben beachten muss, um nicht durch Zufall von einem Tornadokampfjet gerammt zu werden (und natürlich einen irren Ärger zu riskieren). Ich glaube, das wird da alles sehr spaßig, die Menschen, die wir heute kennengelernt haben, machten auf alle Fälle einen sehr positiven Eindruck
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Dienstag, 8. April 2025
Paketpreise, Börsensturz und Rückflug
Die Meldung, die mir heute am besten gefiel: DHL plant Erhöhungen in der Paketpost.
Meine Reaktion darauf: Jajajaja.
Von allen Dienstleistungen, die es so gibt, finde ich die der Paketzustellung eine der eher entbehrlicheren Leistungen, weil es so einfach ist, ein Substitutionsprodukt zu finden: Man macht es selber.

Ich meine nicht, dass Paketzustellung zu 100% entbehrlich ist, aber wenn die Paketpost deutlich teurer wird, überlegen die Leute vielleicht auch mal mehr, ob sie wirklich wie die Blöden alles mögliche bestellen und sich einzeln liefern lassen müssen oder ob sie sich vielleicht einfach mal selber irgendwohin bewegen, um die Dinge ohne externen Lieferdienst irgendwo abzuholen. Und die Warenverkäufer überlegen sich, ob sie nicht vielleicht irgendwo große, zentrale Sammelabhollager einrichten, die gut an die Infrastruktur, also ÖPNV und Straßen, angeschlossen sind, wo man sich dann zentral die Dinge hin liefern lassen kann, die man sich gerne mal ansehen oder anprobieren möchte - und wenn es einem nicht gefällt, kann man es einfach vor Ort sofort wieder zurückgeben. Dass ist energetisch tausendmal sinnvoller, vermeidet Müll und CO2 und beutet keine unterbezahlten Paketboten mehr aus.

Meines Erachtens nach gibt es nichts, was dagegen spricht, außer der individuellen Bequemlichkeit der Menschen, die es natürlich toll finden, wenn sie sich ohne größere Zusatzkosten alles bis in das eigene Wohnzimmer liefern lassen können.
Wenn aber die Zusatzkosten für das Liefern plötzlich spürbar steigen - nun, dann besteht Hoffnung, dass sich die Leute ihre eigene Bequemlichkeit vielleicht doch noch mal überlegen.

Die meisten anderen Meldungen, die so auf meinem Handy eintrudeln, beschäftigten sich sonst mit Trumps Zöllen und den Börsenturbulenzen, die dadurch ausgelöst wurden. Vielleicht kommen bei mir extra viele davon an, weil es so lange mein Job war und ich natürlich immer noch an Informationen dazu interessiert bin, was bedeutet, ich habe die einschlägigen Medien alle abonniert, bleibe selber aber ausgesprochen unberührt bei diesen Meldungen. Meine seit Ewigkeiten wiederholte Kernaussage: Man investiert in den Aktienmarkt nur, wenn man das Geld langfristig entbehren kann, kann ich auch jetzt nur in Dauerschleife wiederholen. Nicht kirre machen lassen, laufen lassen, in 15 Jahren ist das alles vergessen.

Ja, natürlich ist der Wert meines Depots gewaltig in die Knie gegangen, aber ich habe ja die glückliche Situation, dass ich das, was ich da im Depot habe, in der nächsten Zeit gar nicht als Liquidität brauche, sondern vor allem um Dividenden und Erträge zu generieren und die sind von den aktuellen Börsenabstürzen nicht betroffen. Die Liquidität, die ich brauche, um das Haus zu bauen, habe ich überwiegend schon vor längerer Zeit flüssig gemacht und dazu gute Verkaufsgelegenheiten genutzt und weil der Bau so viel Verzögerung hat, liegt das Geld aktuell gut verzinst auf irgendwelchen Festgeldkonten rum, hier bin ich also überhaupt nicht von dem Theater betroffen.

Das einzige, was mich doch etwas interessiert, sind die Abstürze einzelner Werte, hinter denen ich nur Panik erkennen kann, aber substantiell auf Dauer kein Problem. Hier ergeben sich natürlich sehr gute Einstiegschancen. Das ist aber nur was für Experten, allen Privatanlegern kann man derzeit nur raten: Nicht hingucken, nicht bekloppt machen lassen, irgendwann erholt es sich wieder, aber Einstiegschancen auf Indizes (=ETFs) sind aktuell viel zu riskant, Finger weg!

Und meine Meinung zu den Zöllen: Nun, wenn die USA die Zölle erhöhen, dann bedeutet das für die Menschen in den USA, dass die Preise für Güter aus dem Ausland steigen. Es wird Güter geben, wo sie auf heimische Produkte ausweichen können, es gibt aber auch eine ganze Menge Güter, die werden in den USA schlicht nicht produziert, Kaffee zB.
Und wenn landesweit außer den Eierpreisen jetzt auch noch die Kaffeepreise derart irre steigen, weil Herr Trump da meint, ein Spiel spielen zu müssen, nun, ich denke, das fällt ihm auf Dauer auf die Füße. Irgendwann ist auch der glühendste Trumpfanatiker genervt, wenn sein eigenes Leben kontinuierlich teurer wird. Ich bin da also auch sehr gelassen und beobachte es vor allem mit einer gewissen Popcorn-Spannung.

Sonst so:
Am Spätnachmittag wechselten wir wieder aufs Festland
Rückflug aufs Festland über den Hafen von Borkum
Für morgen und übermorgen (zwei Autos, zwei Tage) haben wir Termine zum Räderwechsel in Rheda und am Freitag ist die feierliche Weitergabe des Teslas geplant. Ks Sohn ist ganz wild auf den Wagen und ich freue mich wie Bolle, dass wir dieses rollende Unbequemlichkeitsmonster endlich los sind
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Montag, 7. April 2025
Ein schöner Tag
Wenn ich mich abends hinsetze, um einen Text für das Blog zu schreiben, ist mein erster Gedanke immer: Was war das für ein Tag? Welches Gefühl hat er hinterlassen?

Die Reaktionen reichen dann von "uff, endlich vorbei und immerhin überlebt" bis zu "was habe ich für ein Glück, dass ich sowas erleben darf".

Seitdem ich nicht mehr ins Büro gehe, sind die Tage, die sich so richtig komplett rundum schrecklich anfühlen zum Glück sehr selten geworden. Mit Arbeit versaut man sich 'ne ganze Menge, kann ich rückwirkend nur eindeutig bestätigen.

Aber vielleicht helfen diese schrecklichen Tage aus dem Arbeitsleben auch, andere schreckliche Tage aus dem Privatleben in einem pragmatischen Relationsverhältnis zu sehen.

Ich meine, jeder hat mal schlechte Tage, egal aus welchem Grund, Auslöser gibt es immer, aber wenn man es an einem externen Grund (Arbeit/Umgebung/Chef/Kollegen) festmachen kann, dann fühlt sich alles ohne diesen fremdbestimmenden Grund schon fast wie Ponyhof an. Dann hat man im Zweifel einfach nur selber grade einen schlechten Tag, das ist aber kein Grund für nachhaltiges Gejammer, an seiner eigenen Laune kann man deutlich besser arbeiten als an fremdbestimmten Dingen wie Chef/Kollegen/Umgebung/Aufgaben etc.

Diese Gedanken gingen mir heute durch den Kopf, als ich mir überlegte, wie genervt ich gestern war, als ich den Entschluss, den Haushalt mal wieder zu verlegen, umsetzte und wie albern ich bin, mir von solchen Kleinigkeiten die Laune verderben zu lassen.

Als wir uns gestern entschieden, nach Borkum zu fliegen, war ich spontan gestresst. Ja, ja, ich weiß, Luxusprobleme, aber trotzdem. Ich habe den Ehgreiz, den jeweiligen Abreise-Haushalt halbwegs ordentlich zu verlassen, was spontane Putz- und Aufräumattacken bedeutet und außerdem muss ich mir überlegen, was aus dem Kühlschrank eingepackt werden sollte, damit einerseits nichts verkommt, andererseits aber auch nichts unsinnig mit hin und im schlechtesten Fall auch wieder mit zurück geschleppt wird. Wenn man weiß, dass wir grundsätzlich einen Hang zu exzessiver Vorratshaltung haben und das in (mindestens) zwei Kühlschränken pro Haushalt ungebremst ausleben, dann kann man sich vielleicht auch vorstellen, dass eine Picknick-Kühltasche im Zweifel nicht reicht, um die zu kühlenden Vorräte hin- und her zu transportieren.

Dazu kommt, dass ich bei jedem Ortswechsel auch das Müllproblem irgendwie lösen muss. In Greven wird der Müll jeden Montag bzw. Dienstag abgeholt - wenn ich dann nicht da bin, um die passende Mülltonne rauszustellen, bin ich sofort gestresst, denn ich kultiviere ja mein ganz persönliches Mülltrauma.
Aktuell habe ich es dadurch gelöst, dass ich die beiden Mülltonnen, die Montag und Dienstag geleert werden, beide schon am Sonntagvormittag an die Straße gestellt habe, dann stehen sie da jetzt eben länger rum, man kann nicht alles perfekt hinbekommen.

Trotzdem hat es mich genervt und es wäre mir lieber gewesen, ein Nachbar hätte die Mülltonnen zur richtigen Zeit passend an die Straße gerollt und von dort nach der Leerung auch wieder zurückgerollt, aber dann hätte ich mit einem Nachbarn reden müssen, was ich ebenfalls als stressig empfunden hätte und letztlich habe ich mich für die Variante entschiede, die mir über alles betrachtet, als am wenigstens schrecklich erschien. Mit Menschen reden - ne, dann lasse ich doch lieber die Mülltonnen sinnlos lange an der Straße rumstehen.

All diese Kleinigkeiten führen dazu, dass ich bei jedem Ortswechsel keine besonders gute Laune habe.
Wenn ich dann aber einmal angekommen bin, besonders, wenn ich hier auf Borkum angekommen bin, dann fällt mir ganz deutlich auf, wie schön es hier ist und was ich für ein Glück habe, hier sein zu können.

Dieses Gefühl hat mich heute den gesamten Tag begleitet, als ich also vorhin in mich hineinhorchte und mich selber fragte, wie der Tag so war, fühlte ich nur ein ganz großes glückliches Zufriedensein.
Es war ein wirklich schöner Tag heute.

Das Wetter war super, wir haben wieder eine große Radtour gemacht, waren im Dorf, haben Fahrkarten gekauft, waren im Drogeriemarkt und haben Dinge gekauft, die ersetzt/nachgefüllt werden müssen, waren bei Lidl und haben Lebensmittel eingekauft (ich hatte nämlich wirklich nur eine kleine Kühltasche mitgenommen), sind über den Loopdeelweg gefahren und haben unterwegs eine Pause mit Eisessen gemacht (wohl dem, der vorher bei Lidl eingekauft hat) und am Nachmittag haben wir die trockenen Blüten der Hortensien entfernt, uns lange mit der Nachbarin unterhalten, die sich jetzt auch schon auf unseren hündischen Familienzuwachs im Sommer freut und am Abend wurde eine weitere, mitgebrachte Portion Lammkeule mit Sauce erwärmt, dazu gab es von K perfekt gebratene Gnocchi und Schmorgurkengemüse, weil immer nur Bohnen zu Lamm ist auch langweilig.

Bevor wir uns mit Essen machen beschäftigten, saßen wir noch eine Weile draußen auf dem Waldsofa, tranken einen Limoncellospritz und freuten uns daran, wie gut es uns geht und wie schön es grade in diesem Moment an diesem Fleck der Erde ist.
Das Waldsofa stand noch in der Sonne, es war nahezu windstill und angenehm warm und außer diversem Vogelgezwitscher war einfach kein anderes Geräusch zu hören. Es war absolut still. Verkehrslärm hört man auf Borkum eh wenig, aber noch nicht mal das Meer oder die Schiffe oder der Strand oder irgendwelche Touristen (gibt grad nur wenige, die Wonnen der Vorsaison) machten irgendeinen Lärm, es war wirklich beeindruckend leise und in solchen Momenten kann ich das Glück sehr deutlich spüren.

Heute war also insgesamt ein wirklich schöner Tag
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Sonntag, 6. April 2025
Ortswechsel, Buchbestellung, Saisonstart
Gestern Nachmittag waren wir alle beide zu faul, uns noch mal aufzuraffen, um den Hausstand nach Borkum zu verlegen, was grundsätzlich schon seit längerem auf dem Plan steht, aber es kam halt immer was dazwischen und überhaupt, es läuft ja nichts weg.

Ich gebe zu, dass es schon fast peinlich dekadent ist, wenn ich sage, wir waren zu bequem, uns an den Ort zu begeben, um den uns so viele Menschen beneiden, aber es hilft ja nix drumrumzureden: seitdem ich so viel auf Borkum sein kann wie ich will, weil es keine beruflichen Verpflichtungen mehr gibt, die mich auf dem Festland festnageln, seitdem ich also völlig frei bin, zu entscheiden, wann und wie lange ich auf der Insel bin, seit dem Moment finde ich es auf dem Festland gar nicht mehr so öde wie vorher.

Dazu kommt, dass wir auch wirklich viel mit dem Bau zu tun haben und es gab eine Menge wichtiger Baubesprechungen in der letzten Zeit, die unsere Anwesenheit auf dem Festland verlangten.

Und außerdem war das Wetter jetzt auch nicht so verlockend, dass ich das Gefühl hatte, ich muss meine Zeit dringend draußen und am Meer verbringen. Wenn ich also sowieso überwiegend drinnen bin, dann ist es ja auch egal, an welchen geografischen Koordinaten ich das grade mache, sprich, es gab nicht sehr viele Gründe, die mich dazu trieben, einen Wechsel des Haushalts anzustreben.

Nächste Woche Mittwoch, Donnerstag und Freitag haben wir schon wieder Termine in Rheda, es blieb also nur die Möglichkeit, mal eben für 2-3 Tage nach Borkum zu fahren und für so einen kurzen Zeitraum ist es natürlich deutlich bequemer, das Flugzeug zu nehmen.

Das machten wir dann heute.
Die Sichten war phänomenal, wir konnten schon beim Überfliegen der Meyer-Werft Borkum am Horizont erkennen, beim Anflug konnte man die Kette der verschiedenen Windparks, die alle mindestens 40km nördlich von Borkum im Meer stehen, sehr gut sehen.

Anflug auf Borkum

Im Haus erwartete mich ein Buch, das ich mir direkt beim Autor bestellt hatte, weil ich seinen Blog und seine Schreibe mag und deshalb davon ausgehe, dass ich sein Buch auch mögen werde. Ich hatte es nach Borkum schicken lassen, weil ich nicht genau wusste, wann es verschickt wird und außerdem ja auch nicht damit rechnete, dass ich so lange an einem Stück auf dem Festland bleibe. Deshalb lag es hier und wartete.
Als ich es dann heute endlich aufschlug, musste ich etwas über die Widmung grinsen:
Buch: Springweg brennt
<br />
Mit Widmung
aber ja, ich kann es verstehen. Wenn ich dieses Haus nicht hätte, wäre ich auch sehr neidisch auf alle, die so etwas haben.

Zum Lesen hatte ich noch keine Zeit, denn nach der Ankunft machte ich erst etwas zu essen und anschließend starteten wir zu einer größeren Radtour, das Wetter sah zu verlockend aus. Es war allerdings ziemlich kalt und windig war es auch, trotzdem machte die Tour viel Spaß.
Wir fuhren erst zum Flugplatz, weil K den tragbaren Kompressor eingepackt hatte und die Reifen des Flugzeugs etwas mehr aufpusten wollte. Hier auf Borkum kommt man am allereinfachsten einfach so auf das Flugfeld und an den Flieger dran, da bietet es sich an, solche Reparaturen auch hier zu erledigen.

Zurück fuhren wir dann erst quer durch die Waterdelle bis zum Sommerdeich und von dort durch die Greune-Stee bis zum Deckwerk, ich hatte nämlich mitbekommen, dass der Loopdeelenweg schon wieder ausgelegt ist und das mussten wir sofort selber testen.

Anschließend fuhren wir zum Onkel, K erledigte einige Reparaturarbeiten für ihn, ich bewunderte die Küche, die er für die Ferienwohnung bestellt hat, dann brach der Onkel auf zu seinem Stammtisch und wir fuhren nach Hause, machten vorher nur noch einmal kurz einen Zwischenstopp am Strand und beguckten, wie weit der Saisonstart schon gediehen ist.

Die ersten Strandkörbe stehen schon
Der erste Strandkorb
und eine der zwei Milchbuden direkt am Südstrand ist auch schon in Betrieb und war sogar ziemlich gut besucht
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Donnerstag, 3. April 2025
Dacharbeiten vergeben, Fliesen ausgesucht und angespargelt
Um 11h hatten wir heute einen Termin mit der mindestbietenden Firma für die Zimmermann- und Dachdeckerarbeiten und wenn ich zunächst Sorge hatte, ob die mindestbietende Firma auch wirklich die beste Firma für uns sei, so verflog diese Sorge in dem Gespräch komplett und ich bin sehr zufrieden, dass wir dieser Firma jetzt den Zuschlag erteilt haben.

Der Chef der Firma war selber da, er ist Zimmermannmeister und Dachdeckermeister, 29 Jahre alt, hat die alteingesessene Firma letztes Jahr von seinem Vater übernommen und machte einen wirklich rundum kompetenten und vor allem auch engagierten und mitdenkenden Eindruck.

Grade weil unser Bau so viele individuelle Besonderheiten und damit auch technische Herausforderungen aufweist und weil das begleitende Architekturbüro als kleines Zwei-Mann-Büro nicht die fachlichen Ressourcen hat wie ein Großbüro mit Experten für jedes Sonderdetail, so ist es für uns besonders wichtig, dass alle beteiligten Handwerker selber mitdenken und nicht einfach nur stur nach vorgegebenem Plan ausführen.

Dieser Zimmermann-Dachdecker gefiel mir heute genau deshalb so gut, weil er bereits beim ersten Gespräch aktiv Verbesserungsvorschläge machte und die schwierigen Details sofort erkannte.
Er fragte gezielt nach, wo unsere Prioritäten liegen, was uns mehr und was nicht so wichtig ist und gab sich viel Mühe, ein Gefühl für den Bau und die gewünschte Atmosphäre zu bekommen, um sich vor diesem Hintergrund nun ausführlich Gedanken zu machen, wie die noch offenen Problempunkte am sinnvollsten gelöst werden können.

Dadurch, dass wir Zimmermann- und Dachdeckerarbeiten an eine Firma vergeben, müsste es auch hoffentlich gut mit dem Timing und dem "Aufeinanderabstimmen" funktionieren, wir haben bei dieser Firma jetzt alle beide ein gutes Gefühl.

Anschließend fuhren wir zum Fliesenleger und suchten die noch nicht final festgelegten Fliesen für den Keller, die Garage und die Bäder aus. Wir wollten für den Keller gerne Fliesen mit Holzoptik und die Firma hatte jetzt extra für uns mehr als zehn verschiedenen Holzoptik-Musterfliesen bestellt.

Am Ende entschieden wir uns für diese:
Kellerfliesen
Die gemusterten Fliesen kommen in die Waschküche, ich finde, die passen da besser als ein Holzoptikboden.

Nach diesen zwei sehr erfolgreichen Terminen fuhren wir noch kurz Einkaufen (das Auto musste geladen werden) und weil das Angebot in der Gemüseabteilung so verlockend aussah, haben wir heute zum Abendessen angespargelt.
Wir haben angespargelt

Ich mag grünen Spargel viel lieber als weißen und am liebsten einfach in Olivenöl auf der Teppanyakiplatte gebraten, dazu gab es Ofen-Kartoffelspalten, ein richtig frisches Frühlingsessen
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Mittwoch, 2. April 2025
Zwei Tage Finanzmarktkonferenz
Nach zwei Tagen Frankfurt bin ich eben erst wieder nach Hause gekommen, in der Kurzzusammenfassung kann ich aber schon mal festhalten, dass mir die zwei Tage sehr gut gefallen haben.

Eigentlich ist das eine Konferenz nur für institutionelle Investoren und seit dem ich nur noch Privatinvestor bin, gehöre ich da ganz klar nicht mehr hin. Aber wenn man einmal auf der Teilnehmerliste steht (und ich habe letztes Jahr schon gesagt, dass ich mich über eine Einladung für dieses Jahr sehr freuen würde), wenn man also einmal gelistet ist, dann kann man sich auch nach dem Ausscheiden aus dem beruflichen Umfeld noch weiter dort einschmuggeln.
K habe ich gleich mit eingeschmuggelt, wir hatten deshalb gemeinsam zwei wirklich interessante Tage.

Neben deutschen Finanzgrößen wie Axel Weber oder Veronika Grimm waren auch einige internationale Stars als Redner dort, ich fand es sehr interessant, die verschiedenen Sichtweisen aus den unterschiedlichsten Perspektiven so direkt nebeneinander vorgetragen zu bekommen.

Geschwänzt haben wir den Galaabend, weil wir nicht mehr Netzwerken müssen (bester Vorteil überhaupt am Privatierdasein).
Da wir im Hotel von einem einfachen Doppelzimmer auf eine echte Suite upgegradet worden waren, haben wir stattdessen den Abend höchstzufrieden in der Suite auf dem Sofa vorm Fernseher verbracht, die passende Getränkebegleitung hatte ich vorher aus der Konferenzverpflegung mitgehen lassen und aufs Zimmer geschmuggelt. Ein Paket mit Nüssen und Salzstangen hatte ich in weiser Voraussicht von zu Hause mitgenommen.

Die Hotelbetten waren grundsätzlich gut und groß, aber gelernt habe ich, dass ich auf keinen Fall eine zweigeteilte Matratze mit Ritze haben möchte, wenn wir für Rheda ein neues Bett kaufen. Wie lästig ist denn bitteschön so eine Ritze?

Und eine zweigeteilte Bettdecke will ich auch nicht. Jetzt haben wir eine 2m x 2,20m große Bettdecke und das ist perfekt. Wie sind beide sehr zufrieden damit. In dem Hotelbett hatte jeder eine Bettdecke von 1,35m x 2m, in Summe also mehr Decke, aber irgend ein Körperteil guckte bei mir ständig raus und es war ungemütlich und zog oder war zu warm oder zu kalt oder zu einsam, kurzum, ich möchte bitte immer nur ein Bett mit einer Matratze und einer Zudecke, alles davon einfach nur groß genug.

Auf dem Rückweg haben wir in Eschborn in einem Gewerbepark einen Zwischenstopp eingelegt, da gibt es nicht nur Lidl und Aldi und einen Riesenmarkt namens Globus, sondern auch einen Tesla-Supercharger und um nach Hause zu kommen, musste das Auto erstmal geladen werden.
Praktischerweise kann man während das Auto lädt sehr bequem einkaufen gehen, wir gingen zunächst zu Lidl, weil ich da weiß, was es gibt, was ich davon mag und was ich haben möchte. Als die wichtigen Einkäufe erledigt waren, war das Auto immer noch mit Laden beschäftigt, also schlug ich vor, dass wir zu Globus gehen, das kenne ich nicht und dann bin ich immer extra neugierig.

Globus ist ein Riesensupermarkt, wo es nicht nur alles gibt, sondern alles auch in mindestens 17 Ausführungen, deshalb ist der Markt auch so gigantisch groß.
Für mich aber auch gigantisch überflüssig, denn ich kann von allem ja immer nur eines gebrauchen, die anderen 16 Varianten sind für mich also nutzlos. Warum brauche ich ein Regal, wo es 17 (oder mehr) verschiedene Sorten von Leberwurst gibt? Ich weiß, welche ich mag, von mir aus kann der Laden noch Auswahl im Stil von "grob/fein/mit Zutaten" anbieten, aber dann ist es auch gut, mehr braucht es aus meiner Sicht nicht. Die zusätzlichen 16 Varianten machen das Einkaufen nur umständlich und anstrengend.

Ich bin deshalb sehr zufrieden mit dem Angebot von Lidl, alles, was es dort nicht gibt, kaufe ich dann einmal im Monat in so einem Superriesenladen - aber öfter hätte ich keine Lust, da durch die Gänge zu irren
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Montag, 31. März 2025
Kisten packen und aussortieren
Heute habe ich die ersten beiden Umzugskisten gepackt und beschriftet.
Wenn man irgendwo einzieht, dauert es oft Monate, wenn nicht Jahre, bis man die letzten Kisten ausgepackt hat, dementsprechend normal finde ich es, wenn ich mit dem Kisteneinpacken auch schon jetzt anfange und die fertig gepackten Kisten dann noch ein paar Monate lagere.
Einziges Problem: Wenn man irgendwo einzieht ist der Keller am Anfang üblicherweise leer, man kann also problemlos seine Kisten dort reinstellen, um sie dann irgendwann auszupacken.
Beim Auszug ist der Keller dagegen noch rappelvoll und ich musste erst mal etwas räumen, bis ich eine Stelle fand, wo man die gepackten Kisten lagern kann.

Aber nun stehen da zwei fertig gepackte Kisten voll mit Kochbüchern. Jede Kiste ist so schwer, dass K sie grade eben noch tragen konnte, aber ich habe in der aktuellen Wohnsituation keinen regulären Platz, wo ich diese Bücher unterbringen könnte, außer in einem meterhohen Stapel in einer Ecke des Wohnzimmers, der mir heute spontan derart auf die Nerven ging, dass ich etwas dagegen unternahm. Immerhin werden wir noch rund ein halbes Jahr hier ganz normal wohnen, und außerdem gilt: Was schon gepackt ist, ist erledigt. Mir wird allerdings etwas flau, wenn ich mir überlege, wie viele Bücher es sonst noch in diesem Haushalt gibt, das wird noch ein ganz eigenes Thema, die alle umzuziehen.

Vorgenommen habe ich mir, jeden Tag mindestens eine Stelle im Haus durchzusortieren, sauber zu machen und aufzuräumen.
Gestern haben wir die Kugelschreiber durchsortiert, jeden ausprobiert und nur noch die, die gut schreiben, behalten, alle anderen wurden ausrangiert. Das waren erstaunlich viele, zwei 1l Eiscremeboxen voller Kugelschreiber flogen raus. Ich werde die Flohmarktkochbuchfrau fragen, ob sie die auch haben möchte.
Trotzdem blieben immer noch zwei andere Schalen voller Kugelschreiber übrig, wir müssen dringend etwas gegen die fortwährende Vermehrung dieser Kugelschreiberinvasion unternehmen. Vielleicht hilft es ja schon, wenn man keinem Bürojob mehr nachgeht, dann bekommt man auch keine längst nicht mehr so viele Werbekulis mehr.

Heute habe ich die Kochbuchecke aufgeräumt und die Batterievorräte überprüft und geordnet.
Gefunden haben wir dabei eine uralte Laptopbatterie (von einem Mac, das schränkt den Kreis derjenigen, die sie hier hinterlassen haben, ein), die sich schon wölbte. Ich bin sehr froh, dass wir die gefunden haben, bevor sie explodierte, jetzt ist sie aus dem Haus geschafft und alle anderen leeren Batterien wurden auch gleich entsorgt.

Morgen fahren wir schon morgens sehr früh nach Frankfurt, wo wir bis übermorgen an einer Finanzmarktkonferenz teilnehmen. Das Teilnahmeticket habe ich mir noch über meine ehemalige Tätigkeit erschlichen, weil ich genau diese Konferenz in den letzten Jahren immer sehr, sehr interessant fand. Da die alte Firma es nicht bezahlt, sondern es ein Gästeticket auf Kosten des Veranstalters ist, hatte ich auch wenig schlechtes Gewissen, mich um eine Einladung zu bemühen
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Sonntag, 30. März 2025
Zeitumstellung und Uhren
Dass wir es trotz eines Mehrheitsbeschlusses aller EU-Bürger immer noch nicht geschafft haben, uns auf eine einheitliche und vor allem ganzjährig gleiche Zeit in der EU zu einigen, ist wirklich ein Armutszeugnis.

Als späte Eule bin ich grundsätzlich zwar für die Sommerzeit, aber wenn man nur mit der Winterzeit eine Ganzjahreszeit darstellen kann, dann von mir aus, Hauptsache, diese völlig schwachsinnige Zeitverschiebung zweimal im Jahr hört endlich auf. Ich hasse, hasse, hasse es.

Das liegt vor allem auch daran, dass ich Uhrenfan bin und durch diese Zeitumstellungen zweimal jährlich insgesamt rund 50 Uhren verstellen muss (Greven und Borkum zusammen), es sind nur zwei Funkuhren dabei, der Rest muss manuell verdreht werden. Das ist lästig, weil so ungemein überflüssig und macht deshalb gewaltig schlechte Laune.
Vor allem gelingt es mir nie, in einem Hausdurchgang alle Uhren zu erwischen, als ich heute verkündete, dass ich fertig bin, hatte ich die Küche komplett vergessen, dort hängen drei Uhren. Jetzt, wo ich das schriebe, fällt mir ein, dass Herd und Mikrowelle ja auch eine Uhr haben, die müssen natürlich auch noch umgestellt werden, manno.

Früher waren es noch viel mehr Uhren, die umgestellt werden mussten, denn ich besitze nicht nur 50 Wanduhren, sondern mindestens auch so viele Armbanduhren. Das Einstellen dieser Uhren hat sich dadurch erübrigt, dass ich seit vier Jahren eine Smartwatch trage. All die vielen, teils wirklich wunderschönen Armbanduhren liegen nun einsam und unbeachtet in einer Schublade, aber was soll ich machen, so eine Smartwatch ist einfach praktisch und vor allem sehr bequem, ich möchte sie nicht mehr missen.
Die Hauptaufgabe meiner Smartwatch besteht darin, mein Handy zu finden. Es gibt nämlich einen Knopf an der Uhr, der lässt mein Handy klingeln und die Uhr selber zeigt mir an, wie weit weg es ist, so eine Art Heiß-und-Kalt-Spiel, das ich täglich mehrfach spiele, weil ich mein Handy ständig irgendwo hinlege und dann nicht mehr weiß wo.

Die zweite, wichtige Aufgabe ist das Bezahlen, ich bezahle fast alles mit der Uhr und das ist deutlich bequemer als mit dem Handy, weil ich die Uhr immer zahlbereit am Handgelenk habe, das Handy müsste ich dagegen erst mühsam aus der Handtasche kramen.
Gekauft habe ich mir die Uhr während Corona, weil die Uhr kein FaceID zum Entsperren braucht und ich deshalb auch mit Maske ohne Umstände problemlos damit bezahlen konnte. Das Handy dagegen hat mich mit Maske nicht erkannt und verlangte eine Pin, die aber, je nach Qualität der verwendeten Handschuhe, nur sehr umständlich eingegeben werden konnte, kurz, ich habe mich so über die durch Corona induzierten Probleme beim Bezahlen mit dem Handy aufgeregt, dass ich mir trotz meines bis dahin laut geäußerten Widerstands (so ein unnützes Teil, so teuer, braucht kein Mensch, was soll der Blödsinn etc. etc. pp) so eine Smartwatch zulegte - und sie seitdem nur für eine Stunde täglich zum Laden ablege.

Eine dritte und sehr wichtige Funktion der Uhr ist nämlich auch, dass ich nicht mehr auf mein Handy achten muss (deshalb ist es jetzt ja auch ständig weg, was aber nicht schlimm ist, ich kann es ja anklingeln.)
Wenn ich angerufen werde, kann ich das Gespräch im Notfall auch an der Uhr annehmen, auf alle Fälle bekomme ich von der Uhr ein Signal (sie vibriert leicht und ruckelt an meinem Handgelenk), wenn mich jemand anruft.
Das gleiche gilt für Nachrichten, die ich sogar sofort auf der Uhr lesen und beantworten kann, wenn ich will (zumindest die, die ich dafür freigeschaltet habe), so dass ich keinerlei Bedarf mehr habe, regelmäßig mein Handy zu checken oder es ganz dicht bei mir zu führen. Ich finde das höchst komfortabel und möchte meine Uhr nicht mehr missen.

Praktisch finde ich auch, dass sie auf Sprachbefehle reagiert, ich erstelle mir häufiger mal einen Timer durch Zuruf und wenn der abgelaufen ist, ruckelt es an meinem Handgelenk. Ich kann also problemlos das Zimmer verlassen und im Haus umherwandern, ich kann den Timer nicht verpassen. Im Unterschied zu dem Küchentimer überm Herd, den ich natürlich nicht mehr höre, wenn ich grade im Keller rumkrame.

Das, was mich sozusagen gar nicht oder auf alle Fälle nur sehr untergeordnet interessiert, sind meine Trainingsdaten. Die Uhr zählt natürlich meine täglichen Schritte etc., mir ist das aber völlig wurscht und ich schaue sie mir so gut wie nie an. Ich laufe so viel, wie ich eben laufe, um mich während des Tages durch meinen Alltag zu bewegen, aber sinnloses Laufen, nur um Schritte zu generieren, das käme mir wirklich nie in den Sinn. Seitdem ich denken kann, lehne ich Sport nur um des Sportes willen auf das Schärfste ab. Hätte der liebe Gott gewollt, dass ich laufe, hätte er mich als Pferd gemacht.

Ich trage die Uhr auch nachts und kann dann theoretisch am nächsten Morgen nachschauen, wie gut ich geschlafen habe. Praktisch mache ich das aber nur sehr selten, ich schlafe einfach immer gut, was soll ich da groß hinterherrecherchieren?

Ich weiß ja nicht, wie andere Menschen ihre Smartwatch benutzen, aber die Features, für die diese Uhren am meisten beworben wurden, die nutze ich überhaupt nicht, dagegen sind mir die Möglichkeiten, für die ich die Uhr gezielt brauche, so wichtig, dass ich nicht mehr darauf verzichten möchte.
Und eine weitere, praktische Eigenschaft hat sie natürlich auch noch: Sie stellt sich selbständig auf die grade geltende Zeit ein und sie geht immer genau, damit war diese Uhr heute meine Referenzuhr, als ich durchs Haus lief, um all die anderen Uhren manuell vorzudrehen
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