anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 21. Oktober 2024
Wer hat's gemacht?
Herr Buddenbohm verlinkt ein YouTube-Video mit einem Song von Fleetwood Mac, ich lasse das Lied laufen, während ich neben K im Bett liege und warte darauf, wie viele Takte der einleitenden Trommelmusik er wohl braucht, um reflexartig Gruppe und Titel des Musikstücks zu nennen. Das macht er nämlich meistens, wenn irgendwo Musik aus den 70er oder den (frühen) 80er gespielt wird, sein Ehrgeiz besteht darin, nicht länger als fünf Sekunden für das Erkennen eines Musikstücks zu benötigen. Meistens ist er schneller als Shazam.
K hatte in den 70er und bis in die 80er eine intensive Tonband-Musikaufnahme-Sammelleidenschaft und kennt so ziemlich jeden Titel aus den jeweiligen Top 100 Jahres-Charts. Auch in den Titeln aus den 60ern ist er ziemlich gut orientiert, die hat er nachträglich noch abgearbeitet, denn in den 60ern war er selber noch zu klein, um schon aktiv zeitnah auf seinem Tonband die jeweils aktuellen Titel mitzuschneiden, sie wurden aber auch in den folgenden Jahrzehnten noch reichlich im Radio gespielt.

Faszinierend finde ich, dass er die Titel nicht nur blitzschnell erkennt (oft nach den ersten 1-2 Takten des Intros) und dann nicht nur den Namen des Stücks, sondern auch grundsätzlich den Interpreten dazu und oft auch das Veröffentlichungsjahr aufsagen kann. Ich bin in dieser Disziplin der komplette Vollversager, selbst wenn ich Musik kenne, habe ich doch sehr oft keine Ahnung, wie das Stück nun genau heißt und vor allem weiß ich fast nie, wer der Interpret ist oder war.

Das liegt sicherlich an meinem sehr schmalspurigen Musikgeschmack und dem daraus resultierenden, mangelnden Interesse für Populärmusik. Ich kann ja noch nicht mal die einzelnen Musikrichtungen wie Rock, Pop, Metal, Hardrock, Techno, House oder was auch immer es da gibt, benennen oder gar unterscheiden. Das einzige, was ich zuverlässig erkenne, sind Chansons oder Liedermacher.
Das meiste, was ich durch Zufall so im Radio höre, ist mir entweder zu schlagermusikig oder zu langweilig/eintönig oder zu künstlich (elektronisch erzeugte Musik wird von mir hartnäckig als "Plastikmusik" bezeichnet), zu laut, und/oder zu sehr gebrüllt.
Ich habe noch nie verstanden, warum so viele Sänger immer so schrecklich laut schreien müssen, die haben doch ein Mikrophon? Ich meine damit nicht nur irgendwelche kreischenden Wacken-Sänger, sondern auch Künstler wie Adele, die kann ja auch nicht in normaler Lautstärke singen, sondern grölt immer volle Kanne in ihr Mikro - mein Geschmack ist das eindeutig nicht.
Ich mag aber auch keine Opernsänger, deren Ehrgeiz ist ja auch stets je lauter desto toll.
Mein Lieblingswitz dazu ist der Dialog zwischen Fritzchen und seiner Mutter in der Oper:
Fritzchen: Warum droht der Mann der Frau dort mit dem Stock?
Mutter: Der droht nicht, der dirigiert.
Fritzchen: Und warum schreit die Frau dann so?

Ich bin eindeutig sehr dicht bei Wilhelm Busch, der treffend feststellte: Musik wird störend oft empfunden, da sie mit Geräusch verbunden.
Ich finde nicht, dass Lautstärke Musik schöner macht, ich bin ja schließlich nicht taub.

Ich habe also ausgesprochen wenig Ahnung von "moderner" Musik, von klassischer Musik verstehe ich zumindest theoretisch deutlich mehr, das gehörte zu meiner musikalischen Grundausbildung, schließlich hatte ich lange genug Klavierunterricht, aber auch hier fällt es mir teilweise schwer, Komponisten immer korrekt zu erkennen und/oder zu benennen.

Das ist bei mir übrigens keine Ignoranz, die sich nur auf die Musik beschränkt, das mache ich mit allen Künstlern (und mit allen Menschen) so, ich vergesse einen Namen meist schon eine Sekunde nach dem ich ihn gehört oder gelesen habe.
Am ehesten unterscheide ich noch Schriftsteller nach Namen, aber auch nicht zuverlässig und konsequent (Kästner und Ringelnatz zB verwechsele ich ständig und auch bei Rilke, Mörike, Heine und Co. bin ich nicht sattelfest.)
Vollständige Unfähigkeit mir irgendwelche Personen und Namen zu merken habe ich bei Schauspielern aller Art, was aber nicht verwundert, die inszenieren sich ja auch ständig neu und anders und außerdem gefällt mir ja wenn überhaupt, dann die jeweilige Rolle der Person. Der Schauspieler selber wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein komplett anderer Mensch sein, Namen von Schauspielern sind für mich deshalb komplett irrelevant.
Aber auch bei allen anderen "bildenden Künstlern"* gilt für mich leider: Ich mag ein Bild, eine Skulptur, eine Installation (oder ein Buch oder ein Lied) - aber ob der Hersteller nun Picasso, Manet, Monet, Otto oder Grass heißt - am Ende ist es mir einfach wurscht, weil mich persönlich nur das Produkt interessiert und nicht die Person dahinter - und auch nicht, wie der Hersteller sein Produkt genannt hat.
*ich muss hier leicht beschämt zugeben, dass ich viele Jahre lang dachte, bildende Künstler sind sowas wie Kunstlehrer, also Künstler, die (andere) bilden. Dass Bilden hier für Abbilden, oder etwas Bilden = Erschaffen und Gestalten steht, kam mir nicht in den Sinn.

Dass K sich nun von einer fast unüberschaubar großen Anzahl von Musikstücken nicht nur den Namen des Titels, sondern auch den Interpreten und das Erscheinungsjahr merkt, beeindruckt mich jedes Mal aufs Neue, ich bewundere es allerdings völlig neidlos, weil ich selber überhaupt keine Neigung verspüre, Ähnliches zu können, ich finde es nur lustig, ihn immer wieder neu auf die Probe zu stellen.
Deshalb spielte ich heute auch das erwähnte Stück von Fleetwood Mac ab - und staunte, weil K es erst nach über 30 Sekunden erkannte. Die Kriterien, wann er schon in den ersten zwei Takten ein Lied erkennt, habe ich noch nicht genau definieren können, aber bei Fleetwood Mac und dieser wilden Trommelei am Anfang wäre ich sehr sicher gewesen, dass…
Naja, dann teste ich weiter, vielleicht erkenne ich ja irgendwann ein System.

Sonst so: Heute war ich exakt einmal draußen vor der Tür, für ca. 20 Sekunden, ich habe den Müll rausgebracht.
Ansonsten war ich nur drinnen und habe stundenlang an meinem PC gesessen und Dateien sortiert, aufgeräumt, überarbeitet, besser strukturiert, gesichert, kurz, all das getan, was viel Zeit braucht und was man immer vor sich herschiebt, weil es halt so viel Zeit braucht und nicht dringlich ist, worüber man sich aber auch immer ärgert, dass man es noch nicht getan hat.
Mir gefiel der Tag heute gut, ich bin zwar noch lange, lange nicht fertig, ich habe aber ja auch noch einen langen Winter ohne Büroverpflichtungen vor mir, ich freue mich drauf
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Sonntag, 20. Oktober 2024
Alles ruhig
Ein sehr ruhiger Tag, ich habe aufgeräumt, beim Aufräumen entdeckte Zeitschriften durchgelesen, eine Steuererklärung gemacht (jetzt habe ich für 2022 endgültig alle erledigt) und eine Suppe gekocht.

Haarewaschen musste auch wiedermal sein, mit dem kaputten Finger eine aufregende Veranstaltung, weil es sicherlich unklug ist, die Wunde nass werden zu lassen.
Also zog ich Handschuhe an und verklebte die zusätzlich mit drei Runden Leukoplast am Handgelenk, das funktionierte erstaunlich gut, der Finger blieb trocken und ich weiß jetzt, dass ich bedenklich duschen kann.

Außerdem waren wir noch mal einkaufen, diesmal mit dem Fahrrad, weil es nicht regnete. Dafür windete es.
Wir hatten uns die große Runde über den Loopdeelenweg als Tour vorgenommen, als wir direkt am Wasser langfuhren und der Wind uns dort exakt von der Seite erfasste, hatte ich zwischenzeitlich Sorge, einfach mitsamt Rad in die Dünen gepustet zu werden. Ich bin hier ja Wind gewöhnt, aber das heute war schon etwas mehr als üblich.

Am Nachmittag schmissen wir den Ofen an und ich stellte mal wieder fest, dass es kaum eine gemütlicherere Kombination gibt, als ein warmes, flackerndes Feuer vor dem Sofa, dicke Socken, ein Buch und ein Tasse Tee dazu
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Samstag, 19. Oktober 2024
Schlagerfans
Sehr viel getan haben wir heute nicht.
Weder das Wetter noch unsere Motivation passten zu größeren Aktionen, so waren wir damit zufrieden, irgendwann am späten Vormittag in einer Regenpause einmal ins Dorf zu fahren, um in einer Apotheke fehlendes Verbandsmaterial für den Finger zu kaufen und auf dem Rückweg beim Onkel einen längeren Zwischenstopp einzulegen.

Am späten Nachmittag fuhren wir dann noch einmal (mit dem Auto, es regnete unablässig) zu Lidl und damit sind auch schon alle aushäusigen Aktivitäten erzählt.



Als Abendessen gab es Dip, Cracker und frisches Baguette, wir waren beide sehr damit zufrieden.

Noch zufriedener war ich danach, als der Ofen brannte und ich mich wohlig auf dem Sofa davor ausstrecken konnte.

Im Fernsehen kam irgendeine große Schlager2024 Show mit Florian Silbereisen und jeder Menge bekannter und einer noch größeren Menge mir nicht bekannter Schlagersänger*innen. Eigentlich habe ich im ZDF die Krimis geguckt, aber zwischendurch musste ich immer mal wieder zur ARD rüberschalten, weil mich diese Schlagershow mindestens so sehr fesselte wie ein Verkehrsunfall. Grundsätzlich gräßlich anzusehen, aber wegsehen geht auch nicht. Wirklich faszinierend finde ich nicht die Sänger, die da auftreten, die machen ihren Job und verdienen damit ihr Geld, wirklich faszinierend finde ich das Publikum, was häufig von der Kamera eingefangen wird und man sieht, wie begeistert die Menschen mitsingen und sich glücklich in dieser Musik wiegen.
Aus meiner Sicht leben die alle in einer anderen Welt als ich.
Und ich will gar nicht werten und festlegen, welche Welt besser ist, ich weiß nur, dass ich in dieser anderen Welt nicht leben möchte, das fände ich wirklich zutiefst gruselig
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Freitag, 18. Oktober 2024
Wieder auf Borkum
Gestern war ich wegen des Fingers noch sehr jammerig und wollte eigentlich die Fähre noch mal verschieben, weil mir das alles zu kompliziert und umständlich wurde, denn der Finger soll regelmäßig neu verbunden werden und eigentlich soll ich dazu zum Hausarzt, aber hier auf Borkum gibt es nur komplett ausgebuchte und überlastete Ärzte, also wäre es auf dem Festland alles viel einfacher zu organisieren und überhaupt tat der Finger schon ziemlich fies weh.

Die Nacht war aber dann völlig okay, der Finger hörte auf zu puckern und heute Morgen war ich schon wieder einigermaßen guter Dinge. Ursprünglich hatte ich zwar vorgehabt, heute zuerst nach Leer zu fahren, um den Vater zu besuchen, bevor ich dann nach Eemshaven zur Fähre weiterfahre.
Diesen Plan habe ich verworfen und mir lieber gegen Mittag einen Termin beim Hausarzt in Greven geholt.
Dort wurde der Verband von gestern entfernt, der leider an der Naht festgeklebt war, also zuppelte ich an dem Ding rum, mit dem Erfolg, dass es wieder anfing zu bluten, aber nicht so schlimm wie gestern, das meiste war ja gut zugenäht.

Die MFA verband anschließend den Finger neu und legte diesmal ein Antianpappvlies über die Wunde, nochmal dürfte der Verband also nicht ankleben. Dann bekam ich Instruktionen, wie ich die nächsten Tage den Verband selber wechseln kann, ich bin zuversichtlich, dass das gut funktionieren wird.

Nachdem ich erfolgreich die medizinischen Grundlagen geklärt hatte, packten wir das Auto und fuhren direkt nach Eemshaven, ab da verlief der Tag nur noch smooth.
Keinerlei Stau oder Behinderungen auf der Straße, Umbuchen der Fahrkarten ohne Aufpreis und ohne Widerstand, die Fähre war nur halb voll und das Meer so ruhig, wie ich es selten erlebt habe.



Jetzt, wo ich hier mit Wärmedecke kuschelig im Bett liege, bin ich sehr froh, dass ich die Fähre nicht nochmal verschoben habe, hier zu Hause ist es einfach am schönsten
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Dienstag, 15. Oktober 2024
Computertag
Ich habe heute das Haus exakt dreimal verlassen. Einmal am Vormittag, um die geleerte Mülltonne wieder reinzuholen, einmal am frühen Nachmittag, um mir meine Grippeimpfung beim Hausarzt abzuholen und einmal am späten Nachmittag, weil ich vergessen hatte, Salat fürs Abendessen zu kaufen - ansonsten war ich heute den ganzen Tag zu Hause und saß die meiste Zeit am Rechner oder telefonierte - so ein Baumanagement für eine laufende Baumaßnahme kann schnell zu einem Fulltimejob werden.

Nach dem Besuch beim Arzt fuhr ich allerdings noch zum örtlichen Baumarkt, weil die mir einen 10€ Gutschein zum Geburtstag geschickt hatten, der nur einen Monat gültig ist und an einen Mindestumsatz von 50€ gekoppelt war. Da ich von diesem Baumarkt aber auch noch 50€ Gutscheinkarten besitze, die ich vor einem halben Jahr für 40€ kaufen konnte, dachte ich mir, das ist eine gute Gelegenheit, einmal durch diesen Markt zu laufen und zu prüfen, ob es nicht irgendetwas gibt, was ich sowieso brauche und wenn das dann 50€ kostet, bezahle ich dafür unterm Strich aber nur 30€, das ist doch ein attraktiver Rabatt, dafür kann man wenigstens mal gucken gehen.

Zu meiner Freude fand ich sogar etwas, nämlich sehr schöne Geburtstags- / Weihnachtsgeschenke und zwar exakt für 50€ besser hätte es nicht laufen können. Lustigerweise verbuchte die Kasserin zunächst meine Gutscheinkarte als Bezahlung, dann erst zog sie den 10€ Geburtstagsgutschein ab, so dass ich per Saldo 10€ in bar als Wechselgeld zurückbekam, statt dass 10€ Restguthaben auf der Gutscheinkarte verblieben wären, mir ist das natürlich sehr recht und ich freute mich, über diesen erfolgreichen Einkauf.

Die Fähre haben wir jetzt auf Freitag verschoben, irgendwie hat hier keiner Lust, sich extra Stress durch Rückzug einzuhandeln. Interessant ist auch, dass das dringende Bedürfnis, jede freie Minute auf Borkum zu verbringen, schlagartig verschwunden ist, seitdem ich nur noch freie Minuten habe.

Morgen fahren wir dann wieder ausführlich in der Gegend rum, die Termine dafür haben wir alle heute abgestimmt und begucken uns bei drei verschiedenen Anbietern Fenster und bei einem Türen, denn auch hier müssen wir uns ja demnächst mal entscheiden, wen wir womit beauftragen
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Samstag, 12. Oktober 2024
Bauladen, Friedhof, Autotausch
Eigentlich wollten wir heute so früh aufstehen, dass wir um 9h, pünktlich zur Öffnungszeit, in Bielefeld im Bauladen sind, weil die eine der qualifizierten Fachfirmen sind, die den Mühlenboden verkaufen und zu allen Themen rund um Verlegung, Heizung etc. beraten können.
Wir waren dann erst um 11h in Bielefeld, um als erstes zu erfahren, dass der zuständige Fachberater ausgerechnet heute frei hat.
Jetzt werden wir am Montag mit ihm telefonieren und einen konkreten Termin zur Beratung vereinbaren.

Die Beraterin, die heute Dienst hatte, war Baubiologin, deshalb kannte sie sich zwar nicht so gut mit Holz aus, dafür aber mit Lehmputz und so haben wir wenigstens dazu sehr viele wichtige Dinge erfahren und die Entscheidung, das gesamte Haus innen mit Lehmputz zu verputzen, ist noch mal ausdrücklich gefestigt worden, das Raumklima und die Atmosphäre im Haus wird es uns danken.

Neben dem Bauladen war eine Mielevertretung und ich wollte K den neuen Mieleherd mit matter Oberfläche zeigen, den ich in Berlin schon gesehen hatte, weil unser Küchenbauer meinte, wir sollten uns den wenigstens mal anschauen, bevor wir uns rigoros dagegen entscheiden.
Wie gesagt, ich bin aus dem Grund schon in Berlin bei einem Mielehändler in die Ausstellung gegangen und habe mir den Herd angesehen, aber K kannte ihn noch nicht. - Leider kennt er ihn immer noch nicht, denn in dieser Mielevertretung in Bielefeld wusste die maximal unqualifizierte Beratungsunfachkraft noch nicht mal, dass Miele diesen Herd neu im Programm hat. Wahrscheinlich ist Bielefeld einfach zu abseits gelegen, da dauert es alles etwas länger, bevor die neuen Modelle aus der Produktion auch in Bielefeld angekommen sind....
Das war alles in allem ein spannendes Erlebnis in diesem Fachgeschäft, denn die Beraterin hier war das exakte Gegenteil von der Beraterin in dem Bauladen. Nicht nur hatte sie überhaupt keine Ahnung, sondern, viel schlimmer, sie hatte so wenig Ahnung von irgendwas, dass sie noch nicht mal wusste, dass sie keine Ahnung hat. So etwas ist immer sehr, sehr übel.
Und außerdem stank sie nach Zigarettenrauch aus dem Mund, mag sein, dass ich da überempfindlich bin, die schlimmsten Kritiker der Elche waren früher selber welche, aber ich finde diese Sorte Gestand wirklich widerlich.

Als wir uns etwas mühevoll wieder aus den Fängen dieser Verkäuferin befreit hatten, fuhren wir nach Rheda, um das Grab von Ks Eltern für Allerheiligen schick zu machen, Wir machen das immer einmal im Jahr, immer passend zu Allerheiligen, andere Feiertage sind für katholische Tote offensichtlich nicht so wichtig.

Dieses Jahr war es so sehr zugewuchert wie noch niemals vorher, dieser Sommer war offensichtlich ein Fest für alle Unkrautpflanzen.
K schnitt alles rigoros zurück, ich stoch ca. eintausendfünfhundert Disteln und Löwenzähne aus, am Ende sah dann wieder alles ordentlich und vgepflegt aus, K kaufte noch einen großen Sack Pinienrindenmulch und verteilte ihn großzügig auf allen offenen Stellen, sehr praktische Methode um Ordnung herzustellen.

Dann machten wir uns auf den Weg zurück nach Greven, unterwegs erledigten wir noch unseren Wochenendeinkauf bei Lidl und bei DM, denn da kaufte ich mir ein neues, frisches Döschen rotes Tigerbalm. Auf dem, was ich hier habe, steht 2014 und J meint, das Zeug wird nicht schlecht, aber der Campher verfliegt und ich bildete mir ein, dass die Creme auch nicht mehr wirkt, weshalb ich unbedingt ein neues Döschen, nicht abgelaufen, haben wollte. Das, was ich jetzt gekauft habe, ist bis 2027 haltbar, steht da gut lesbar drauf, so unendlich lange halten die Tigerbalms sich also nicht.

Zuhause packten wir die Einkäufe weg und machten uns noch mal auf den Weg, weil K den Tesla über Nacht an die firmeneigene Wallbox hängen wollte, damit über Nacht einmal maximal voll geladen wird. Morgen holen wir den Tesla wieder ab und fahren nach Schmallenberg, denn da wird nicht nur der Mülenboden gefertigt, sondern auch Falkesocken und beides ist morgen geöffnet, ein guter Grund für einen Ausflug ins Sauerland.

Auf der Rückfahrt bewunderte ich den Sonnenuntergang





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Freitag, 11. Oktober 2024
Zufrieden mit der Umplanung
Die für heute 16.45h reservierte Fähre habe ich auf Mittwoch umgebucht und fühlte sofort eine große Erleichterung, weil jetzt Zeit ist, hier auf dem Festland Dinge zu tun, die mir wichtiger sind als einfach nur auf Borkum zu sein.

Okay, eigentlich wollten wir auch das neue Gartenhaus aufbauen und das alte abreißen, aber das eilt ja nun auch nicht, dann machen wir das eben erst nächstes Jahr, das Holz liegt fertig imprägniert im Schuppen, da kann es auch ruhig noch etwas länger liegen.

Für den Hausbau ist es aber sehr wichtig, dass wir die letzten Gewerke klären, vor allem für den Fußboden im Obergeschoss existiert bisher nur eine grobe Vorstellung, die aber technisch herausfordernd ist, hier müssen wir nicht nur die Technik klären, sondern auch passende Handwerker finden, die das anschließend auch ausführen können.

Also habe ich heute ein bisschen rumtelefoniert und nun fahren wir morgen früh nach Bielefeld, wo wir hoffentlich die passenden Experten finden.

Am Sonntag fahren wir dann nach Schmallenberg, dort ist Tag der offenen Tür und dort hat nicht nur Sockenfalke geöffnet, sondern auch der Hersteller der weltschönsten Dielenböden. Darauf freue ich mich auch schon sehr.

Heute habe ich außerdem erstmal hier im Haus Klarschiff gemacht, es sah ziemlich abenteuerlich aus, die Küche ein klebriges Schlachtfeld, alle Böden in einem Zustand von "drei Wochen nicht gesaugt", Bäder und Toiletten möchte ich gar nicht erst beschreiben. Ein großer Berg ungewaschener Wäsche wartete auf Bearbeitung und auf meinem Schreibtisch stapelten sich schon wieder Unterlagen, die bearbeitet werden mussten.

Nicht nach Borkum zu fahren, war eine wirklich gute Idee
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Donnerstag, 10. Oktober 2024
Abschiedsbrunch
Uff! Geschafft. Am Ende hat alles funktioniert, ich bin dafür jetzt auch wirklich richtig k.o.

Ich hatte für heute im Büro die Nachholung meines Abschiedsbrunches angekündigt, der urpsprüngliche Termin fiel ja meiner Krankheit zum Opfer und ohne offizielle Abschiedsveranstaltung einfach so zu verschwinden, das gehört sich nicht, das habe selbst ich begriffen.

Also habe ich den Nachholtermin auf heute gelegt - Donnerstage sind immer gute Tage für Präsenzveranstaltungen, denn da sind auch die allermeisten Home-Office Mitarbeiter vor Ort und anwesend.

Mein Ehrgeiz bestand darin, alle Zutaten für diesen Abschiedsbrunch selber herzustellen und nicht irgendwo ein fertiges Catering einzukaufen. Gefühlt würde ich sagen 8 von 10 Abschiedsrentnern wählen die Catering-Alternative, was ich grundsätzlich auch verstehen kann, aber ich kann ja immer alles selber und so ein Brunchbuffet für 25 Personen - das wäre doch gelacht.

Eine Menge Dinge hatte ich gestern schon vorbereitet, es blieb aber noch reichlich, was möglichst frisch hergestellt werden musste und so stand ich heute um 7h auf und begann mit der Herstellung von rund 60 Minifrikadellen, danach briet ich ca. 20 Minischnitzel (TK vorgefertigt), außerdem schnibbelte ich in größeren Mengen Obst für einen Obstsalat, kochte 1l Vanillesauce (die ich in eine Thermoskanne füllte und so warme Vanillesauce zum Obstsalat anbieten konnte), außerdem erhielt die gestern schon vorbereitete Pumpernickeltorte heute ihr letztes Finish und ich bereitete eine Platte mit Käse-Weintrauben-Piksern vor und eine zweite mit Tomate-Mozarella-Basilikum Spießchen sowie allerlei Dips und Füllungen, die ich dann vor Ort in die passenden Roggencrispies füllte.

Ein nicht unwesentlicher Teil der Herausforderung bestand darin, den gesamten Kram kipp- und schleuderfest im Auto unterzubringen und von dort dann noch irgendwie ins Büro in der obersten Etage zu transportieren.

Aber unterm Strich funktionierte alles ganz wunderbar, ich hatte etwas Verspätung, weil die Vorbereitungen heute doch länger dauerten als gedacht, aber ich war klug genug, das durch die Sekretärin früh genug kommunzieren zu lassen und so war am Ende dann alles pünktlich, alle wurden satt und es wurde auch fast alles aufgegessen, übrig blieb ein Bagutte, zwei Teller Suppe und ein bisschen Brokkolisalat, ich glaube, die von mir gewählten Mengen und Gerichte waren ein echter Volltreffer.

Anstrengend war es trotzdem, vor allem, weil wir um 16h schon wieder in Rheda sein mussten, wo heute der Termin mit dem Installateur anstand.

Aber auch das funktionierte, wir waren halbwegs pünktlich in Rheda, hatten ein wirklich gutes, konstruktives und wichtiges Gespräch mit dem Installateur, vieles ist jetzt klarer und einiges wurde auch sofort entscheiden (Stichwort: Schlitz- und Durchbruchplanung, der Rohbauer scharrt mit den Hufen.)

Außerdem haben wir entschieden, die für morgen gebuchte Fähre zu vwerschieben, aktuell ist hier zu viel zu tun und zu viel Stress rundum den Bau als dass wir es uns leisten könnten, morgen dann einfach mal so nach Borkum zu verschwinden.
Das machen wir erst nächste Woche und ich freue mich jetzt sehr, dass es plötzlich alles entspannter wird
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Mittwoch, 9. Oktober 2024
Neue Arbeit und Brunchvorbereitungen
Es hat sich offensichtlich blitzschnell rumgesprochen, dass ich meine sonstige Büroarbeit aufgegeben habe, so dass ich jetzt doch sicherlich massenweise Zeit für direkt beauftragte Steuerberaterleistungen habe. Heute hat mir ein alter Mandant schon wieder zwei neue Mandate aufgedrängt.
Wenn der Zulauf an neuen Mandanten und Ausweitung der Aufgaben für bestehende Mandanten jetzt so weitergeht, wie sich das in den letzten drei Wochen entwickelt hat, muss ich zum Ende des Jahres noch Mitarbeiter einstellen, um das alles zu schaffen. Irgendwie hatte ich mir Ruhestand anders vorgestellt.

Heute Vormittag hatte ich also erst mal eine ausführliche Videobesprechung mit Mandanten, die ich seit über 25 Jahren betreue und die jetzt mit neuen, komplexen Themen und Aufgaben aufgrund eines Erbfalls kamen.
Die Frau hat einen halben Bauernhof geerbt. In Erbengemeinschaft mit ihrer Schwester ist das ein ganzer Bauernhof mit allem Drum und Dran.
Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, auch das noch, wenn ich von irgendwas überhaupt keine Ahnung habe, dann ist es L+F, dafür gibt es grundsätzliche spezialisierte L+F-Berater, so einen hat die Erblasserin wohl auch gehabt, den findet die Erbin aber blöd und will unbedingt, dass ich mich darum kümmere.
Blöderweise ist das eine Mandantin die schon immer grundsätzlich das doppelte von dem bezahlt hat, was ich ihr als Rechnungspreis nenne, weil sie meint, dass sei angemessen und meine Preise zu niedrig. Selbst ich bin also käuflich und werde mich für eine gute Bezahlung jetzt also mit Land- und Forstwirtschaft beschäftigen. Sachen gibt's.

Anschließend fuhr ich einkaufen, insgesamt war ich in vier Geschäften und habe doch nicht alles bekommen, was ich suchte. Jetzt also improvisierter Ersatz, es ist
mühsam, aber auch nicht zu ändern. Morgen veranstalte ich meinen offiziellen Abschiedsbrunch in der Firma, der erste Termin musste wegen Krankheit abgesagt werden.
Mein Ehrgeiz ist ja, alles selber zu machen und maximal sowas wie Baguette oder Apfelsaft als Fertigprodukte zuzukaufen, alles andere stammt aus eigener Zubereitung.
Am Nachmittag war dann schnibbeln und mixen angesagt, jetzt schmurgelt der Crockpot leise vor sich hin, eine Pumpernickeltorte ist schon fertig, und diverse Dips, mit denen ich morgen früh kleine Roggencrispis fülle, stehen auch schon im Kühlschrank.
Außerdem muss ich morgen dann noch ca. 20 kleine Schnitzel braten, 800g Hack zu Frikadellen verarbeiten und braten, einen Obstsalat machen, einen Brokkoli-Apfelsalat zusammen mixen und eine große Schüssel Vanillesauce kochen. Außerdem alles irgendwie in Schüsseln füllen und ins Auto verladen, das vorbestellte Brot abholen und dann im Büro das Buffet aufbauen. Ich glaube, ich sollte mir morgen den Wecker auf ziemlich früh stellen
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Dienstag, 8. Oktober 2024
Der Galabauer
Heute war der Termin mit dem Galabauer direkt am Grundstück und es war richtig, richtig gut.
Ich bin jetzt ausgesprochen zuversichtlich, dass wir nicht nur den genau zu uns passenden, weltbesten Galabauer gefunden haben, sondern dass der auch die allerperfektesten Ideen zur Gestaltung von allem rund ums Haus haben wird.
Ich werde jetzt zwei Listen schreiben, eine mit allem, was ich gut finde (z.B. Farn, Bambus, Pampasgras, Trompetenbaum, Flieder, SteamPunk und Parkuhr) und eine, mit allem was ich nicht haben möchte (Kirschlorbeer, Liguster, Buchsbaum, Nadelhölzer, englischen Rasen, Gabionen und Stabgitterzäune) - und daraus bastelt er dann den ersten Vorschlag.
Ich bin vor lauter Begeisterung richtig aufgekratzt.

Ansonsten: Im Keller liegen jetzt schon die ersten Grundsteine für die künftigen Innenwände, die Außenwände sind ausgeschalt und trocknen nun in Ruhe vor sich hin.


Anschließend fuhren wir weiter nach Bielefeld und brachten der Mutter eine Tüte voll roter Wolle und eine Tüte mit braun-beiger Wolle, aus letzterer wünsche ich mir einen Pullover.
Von ihrem Balkon aus bewunderten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang


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