anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 27. November 2024
Hausfrauentag
N ist heute wieder abgefahren und knapp war er fort, kam der Sturm, deshalb verwarf ich alle theoretischen Flohmarkt Vorhaben und blieb einfach nur zu Hause.

K wiederum war sehr früh aufgebrochen und würde erst sehr spät abends wiederkommen, ich hatte also einen ganzen Tag für mich und habe das sehr genossen.

Erst habe ich sehr lange gelesen, dann habe ich zwei Thermoskannen gründlich geputzt und für den eBay Verkauf vorbereitet und mich anschließend an einen ziemlich großen Berg Bügelwäsche gemacht, weil ich es unterm Strich einfacher fand, 13 Hemden selber zu bügeln, statt sie umständlich erst in die Wäscherei zu bringen und anschließend genauso umständlich wieder abzuholen. Außerdem bin ich ja jetzt Hausfrau und habe nichts mehr zu tun, da kann ich auch brav dem Mann die Hemden selber bügeln.

Den Computer habe ich dafür heute kein einziges Mal eingeschaltet, ich bin insgesamt sehr mit diesem Tag zufrieden
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Dienstag, 26. November 2024
Mindestumsatz und Sushibestellung
Meine Dienstage haben durch den festen Physiotermin um 9.30h immer eine einigermaßen disziplinierende Struktur, die verhindert, dass ich einfach bis 12h im Bett bleibe. Grundsätzlich finde ich es völlig okay, seine Tage systematisch zu vergammeln, wenn man sonst nichts anderes vorhat und solange K immer noch morgens ins Büro verschwindet und abends erst wiederkommt, habe ich wenig Energie, mich um ein alternatives Unterhaltungsprogramm nur für mich zu kümmern, mir ist schließlich nicht langweilig, wenn ich einfach im Bett rumgammel, was also sollte ich daran ändern?

Aber einmal die Woche etwas früher aufzustehen ist völlig okay, zumal ich anschließend dann ja immer früh genug zu Lidl komme, um die grade frisch rabattierten Rette-Mich-Produkte kaufen zu können.

Heute lohnte sich der Einkauf für diese Dinge aber nur so mittel, denn da heute noch N samt Freundin zu Besuch ist, hatten wir vereinabrt, für abends eine große Platte gemischte Sushi zu bestellen, J reiste deshalb sogar extra aus Bielefeld an. Wegen geringer Haltbarkeit rabattierte Fleischprodukte lohnten sich deshalb nicht zu kaufen, da ich sie heute nicht mehr hätte verarbeiten können.
Da ich aber ausgerechnet heute einen 3 €-Gutschein in der App hatte, der ab einem Einkauf von 40 € aktiviert werden konnte, habe ich etwas länger rumgesucht, was ich denn noch alles kaufen könne, um diese 40 € Umsatzgrenze zu schaffen. Mich triggern solche Gutscheine sehr und ich fürchte, ich bringe es fertig, für 10 € Unsinn zu kaufen, bloß um dann einen 3 €-Rabatt zu erhalten.
Und nein danke, muss man nicht kommentieren, manches muss man einfach nur akzeptieren, wie es eben ist.
Früher habe ich solche Mindestumssatzgrenzen immer mit dem Kauf von Alkohol problemlos erreichen können, aber erstens haben wir inzwischen immense Alkoholvorräte und zweitens trinken wir kaum etwas davon, dass ich erkannt habe, dass wir wirklich nicht noch mehr Alkohol brauchen.
Aber was dann? Mit einer Tüte Brötchen, etwas Aufschnitt und einem Liter Milch erreiche ich trotz Inflation keine 40 € Mindestumsatz.

Aber zum Glück war Klopapier grade im Angebot und so kaufte ich davon eine 20-Rollen-Großpackung, die wird auch nach längerer Lagerung wenigstens nicht schlecht.
Zu Hause entdeckte ich dann, dass wir bereits weitere 40 Rollen Klopapier auf Vorrat da liegen haben, ich fürchte, ich werde mit Teilen des jetzt gekauften Klopapiers umziehen müssen, wenn ich in den nächsten Monaten nicht mal gewaltig Durchfall bekomme, was einen zweckdienlich erhöhten Klopaperverbrauch nach sich zöge.

Aber nun ja, vielleicht gibt es ja auch noch mal eine Pandemie, was weiß ich, Klopapier auf Vorrat kann so schlecht nicht sein.

Am Ende kam ich auf einen Umsatz von 40,38€ für den ich nur 37,38€ bezahlen musste, so spart man sich reich.

Am Nachmittag fuhr ich nach Münster, meine neuen Brillen konnten abgeholt werden und im Wesentlichen war der Tag dann auch um.

Die Sushi-Bestellung und Abholung funktionierte gut, N war auch in Münster und holte alles ab, während ich schon mal vorfuhr und J in Greven vom Bahnhof abholte.

Bis auf einen ganz kleinen Minirest haben wir auch alles aufgegessen, das sollte extra erwähnt werden, denn bei Sushis habe ich grundsätzlich weit mehr Appetit als Platz im Magen, so dass ich eigentlich immer viel zu viel bestelle, weil halt alles so verführerisch ist, aber wenn mehr Leute mitessen, kann man auch eine größere Vielfalt bestellen und dann entspannt mit allen teilen. Gutes System
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Montag, 25. November 2024
Baustelle und Geburtstag
Heute wurde endlich die Kellergeschossdecke erfolgreich betoniert. Gesamtverzug damit etwas mehr als drei Wochen.
Aber immerhin, der Sockel ist jetzt schon mal fertig.

Am Nachmittag fuhren wir nach Rheda, weil N aus Berlin kam, für anderthalb Tage in Greven bleibt und in Rheda unbedingt die Baustelle gucken wollte.
Bedingt durch Stau und sonstige Verzögerungen trafen wir uns erst um 18:00 Uhr an der Baustelle, da war es natürlich schon stockdunkel, ich hatte aber in weiser Voraussicht zwei sehr helle Taschenlampen mitgenommen. In noch weiserer Voraussicht hatte ich für mich sogar ein Paar Gummistiefel eingepackt, denn auch wenn die Kellerdecke jetzt betoniert ist, so gibt es ja doch immer noch zwei Öffnungen, nämlich die beiden Treppenschächte, durch die es munter rein regnet und es war sehr sicher davon auszugehen, dass der Kellerboden ziemlich feucht ist.

Genau so war es auch, meine Gummistiefel waren eine perfekte Lösung und ich bin heute das erste Mal durch die Räume gelaufen und habe sie nicht nur vom Rand aus gesehen. Dadurch wirkt die Fläche natürlich viel konkreter und ich war sehr beeindruckt, wie großzügig das tatsächlich alles ist.
Witzig finde ich es immer, wenn andere, ältere Paare erzählen, dass sie im Alter umgezogen sind und sich verkleinert haben. Wir vergrößern uns, und dass mit voller Absicht und viel Genuss, denn ich habe erst im Alter wirklich die Kohle, mir so etwas auch problemlos leisten zu können. Insgesamt haben wir zwar nachher weniger Zimmer, aber deutlich mehr Quadratmeter, weil erstens alles barrierefrei sein wird und ich genug Platz haben möchte, um überall problemlos auch mit einem Rollstuhl rumfahren zu können und weil ich zweitens größere Räume einfach schöner finde, ich hasse es, wenn alles so eng und klein und voll gestellt ist.

Nach der spannenden Baustellenbesichtigung fuhren wir weiter nach Bielefeld, holten J. von der Uni ab, C. kam auch noch dazu und wir feierten in Js Wohnung Ns Geburtstag mit Torte, die den Transport erstaunlich gut überstanden hatte.

K brachte dann noch schnell zwei Garderoben an, dann hatten wir alle Aufträge in Bielefeld erfüllt und fuhren wieder nach Greven. Mittlerweile ist N auch hier angekommen und jetzt gehen wir erst mal alle ins Bett
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Sonntag, 24. November 2024
Sonntagsgedanken
Im Alltag passieren die meisten Dinge mit einer gewissen Selbstverständlichkeit, so dass man sie längst nicht mehr als Besonderheit wahrnimmt. Selbst wenn man in dem Moment, wo sie passieren, kurz stutzt, sie positiv oder negativ wahrnimmt, sich freut, lächelt, wundert oder sich ärgert, so hat man sie oft kurz danach schon wieder vergessen, weil sich der weitere Verlauf des Alltags in seiner erdrückenden Gleichartigkeit über alle Kleinigkeiten legt und am Ende des Tages nur wieder einen ähnlichen Alltagsbrei übrig lässt.

Seitdem ich nicht mehr täglich 10 Stunden mit Büroarbeit verbringe, ist mein Alltag um einiges bunter geworden.
Zwar habe ich viel weniger Menschenkontakt, denn außer K, den ich zuverlässig morgens, abends und am Wochenende um mich habe, muss ich den Kontakt zu anderen Menschen nun aktiv suchen.
Ich habe dadurch aber plötzlich auch viel mehr Kapazitäten für freiwillige Menschenkontakte, denn nun muss ich keine Energie mehr darauf verwenden, Menschen aktiv auszuweichen, wie ich es im Büro- und Berufsleben immer wieder tat bzw. tun musste, um die Contenance wenigstens weitestgehend zu wahren.
Im Ergebnis macht es mir jetzt dadurch viel mehr Spaß, anderen Leuten aufgeschlossen und neugierig zu begegnen, weil ich ja weiß, dass es jetzt keine automatischen Folgen mehr hat, denn nur weil ich offen auf andere Leute zugehe, werfen sie mich nicht sofort mit Mengen an Arbeit zu - wie das im Berufsleben leider oft genug der Fall war.

Heute habe ich allerdings niemanden außer K gesehen, ich habe heute das Haus nämlich nur maximal zwei Meter weit verlassen, als ich den Müll ausleerte und mich von dem faszinierenden Wetterumschwung beeindrucken ließ. Gestern auf dem Flohmarkt war ich froh, dass ich meine Handschuhe dabei hatte und heute hätte ein T-Shirt gereicht, es war richtig frühlingshaft warm. Verrückt.

Dafür hatte ich aber heute Zeit über die Sprüche nachzudenken, die ich gestern auf dem Flohmarkt aufgeschnappt habe. An einem Stand unterhielten sich zwei jüngere Menschen (jung aus meiner Perspektive, ich schätze, die waren auch schon gut über 30) über Politik, Politiker, den aktuellen Ampelcrash und ob die AFD nun davon profitiert, als einer der beiden sagte: "Wenn du aus Protest AFD wählst, weil dir die aktuellen Politiker nicht gefallen, dann kannste auch im Club aus'm Klo trinken, nur weil dir das Bier da nicht schmeckt." - Ich fand das einen gelungenen Vergleich.

An einem anderen Stand verkauften sie Postkarten mit Sinnsprüchen, ich kaufte mir eine auf der stand ein Satz von Karl Valentin: "Gesegnet seien die, die nichts zu sagen haben und trotzdem den Mund halten."

Ansonsten habe ich mich heute vor allem mit Aufräumen und dem Putzen von Stellen, die nicht zur Alltagsroutine gehören, beschäftigt. Das eine Dachzimmer (N. ehemaliges Zimmer), in dem die Wolle, die Stoffe und sonstiger Krimskrams gelagert waren, ist jetzt geputzt und soweit auf- und ausgeräumt, dass man fremde Leute wieder ohne schlechtes Gewissen dort übernachten lassen kann. Das andere Dachzimmer steht als nächstes auf der Auf- und Ausräumliste.

Außerdem habe ich diverse Maschinen Wäsche durchgeschleust, eine Torte gebacken, Abendessen gekocht und sowohl die Küche als auch das Wohnzimmer pikobello aufgeräumt. Ruckzuck ist dann so ein Tag vergangen und ich bin jetzt auch ziemlich k.o. Ich habe grade nachgeschaut, die Uhr zeigt 9.379 Schritte und 15 Treppen. Wobei ich sicher bin, dass es deutlich mehr Treppen waren, die Uhr zählt da grundsätzlich viel zu wenig
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Samstag, 23. November 2024
Reverse-Shopping
Am Vormittag fuhren wir auf den Flohmarkt, wo ich Reverse-Shopping machte, d.h. ich hatte allerlei Krimskrams aussortiert, den ich gerne loswerden wollte, der mir aber zu schade zum Wegwerfen erschien. Ich hatte Glück, die Dame, wo ich immer meine Kochbücher kaufe, war heute auch da und sie freute sich über meine Spenden.
Gleichzeitig freute ich mich darüber, dass sie heute viele neue und besonders schöne Bücher dabei hatte, so füllte ich meine Tasche sofort wieder mit Büchern und bekam für 6 € 12 schöne Bücher, der Flohmarktbesuch hatte sich also sofort gelohnt.
An einem anderen Stand kaufte ich dann noch ein Paar kaum getragene schwarze Velours-Overknee-Stiefel von Donna Carolina für 3 € - mir ist klar, dass das der absolute Schnapper war, weil sie auch noch perfekt passen, andererseits weiß ich noch nicht, zu welchem Anlass ich solche Stiefel tragen könnte, aber es ist allemal besser solche Stiefel zu besitzen und keinen Anlass zu haben als umgekehrt.

Anschließend fuhren wir zu Mr. Wash, weil K den Tesla mal wieder durch eine Waschanlage schicken wollte.
Mittlerweile hat K sich gemerkt, an welcher Stelle in welchem siebten Untermenue zum Hauptpunkt "Service" die Einstellungen versteckt sind, mit der man den Tesla in den Waschstraßenmodus versetzen kann, denn den muss man zwingend einschalten, damit die Räder nicht blockieren, wenn das Förderband den Wagen durch die Waschstraße schiebt, weil der Tesla ja kein Getriebe hat und man deshalb auch nicht den Gang rausnehmen kann. Die ersten Waschstraßenbesuche mit dem Tesla waren etwas peinlich, weil er jedesmal den Betrieb gründlich aufhielt, denn dieser blöde Waschstraßenmodus ist wirklich gründlich versteckt.
Aber inzwischen kennt K sich gut aus, er und sein Tesla waren deshalb heute kein Problem, dafür blieb aber die Waschanlage einfach stehen, als wir halb durch waren. Irgendetwas vor uns muss sich verkeilt haben, wir waren wirklich komplett unschuldig, es ist aber witzig, mitten in einer Waschstraße festzustecken und darüber zu phantasieren, wie der Tag jetzt wohl weitergeht.

Am Ende war die Fortsetzung trivial, irgendwann lief wieder alles und wir konnten die Anlage am Ende ohne Probleme mit einem sehr sauberen Auto verlassen.

Danach fuhren wir nach Telgte, um unsere mittlerweile typische Samstagseinkaufsrunde abzuarbeiten.

Zum Abendessen gab es Käsespätzle mit vielen gerösteten Zwiebeln, auch so ein Essen, bei dem ich mich frage, warum ich das nicht viel häufiger mal mache
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Donnerstag, 21. November 2024
Wolle weg und noch 'ne Impfung
Heute habe ich endlich auch den letzten Fitzel Wolle aus dem Haus befördert, ab sofort ist dieser Haushalt damit wieder Wolle frei und das fühlt sich schon ziemlich gut an. Ich habe auf dem Flohmarkt eine Dame gefunden, die sich bereit erklärt hat, sich mit dem Verkauf der restlichen Wolle zu befassen, der Erlös wird an irgendeinen Tierschutzverein gespendet und ich finde das eine wunderbare Lösung.
Neben der Wolle hat sie auch gleich die paar Kartons mit Quilting-Stoffen genommen, die hier ebenfalls noch lagerten, und ich bin froh um jedes Stück und jedes Ding, was diesen Haushalt verlässt.
Denn auch wenn ich noch nicht genau weiß, wann wir umziehen, so weiß ich doch sicher, dass wir umziehen werden und ich gehe davon aus, dass es sein wird wie Weihnachten - plötzlich ist es da und man ist total aufgescheucht und verstört, weil man natürlich nicht vernünftig vorbereitet ist. Da ich grundsätzlich schon immer Team frühzeitige Vorbereitung war und auch durchaus Weihnachtsgeschenke schon im Januar kaufe, wenn es sich grade ergibt, so laufen bei mir auch die Umzugsvorbereitungen spätestens seit dem Moment, wo ich meine sonstige Zeit nicht mehr im Büro verplempern muss.
Teil 1 der Vorbereitungen besteht darin, den Bestand zu sichten und diese Gelegenheit dazu zu nutzen, alles, was man im neuen Haus nicht genauso neu kaufen würde, schon vor dem Umzug loszuwerden.

Diese von der Onkelfrau übernommenen Wolleberge gehören definitiv dazu.

Grundsätzlich ist natürlich Wegwerfen immer die einfachste und bequemste Lösung und ich werfe auch wirklich gerne weg, andererseits ist es natürlich bei vielen Dingen auch sehr schade, wenn ihr einziger Mangel darin besteht, dass ich sie nicht mehr haben will.
Ich finde Verschenken deshalb wesentlich besser als Wegwerfen, aber nur, wenn sich der Aufwand für mich dabei in Grenzen hält.
Das mit der Wolle war jetzt ein überschaubarer Aufwand, ich musste nur einfach alles ins Auto packen und der Dame bringen und weil ich immer noch sehr, sehr viel Wolle hatte, musste ich zweimal fahren, weil nicht alles in ein Auto passte, aber Wegwerfen wäre auch nicht sehr viel weniger Aufwand gewesen, auch dann hätte ich das Zeug ja irgendwohin bringen müssen.

Jetzt ist es auf alle Fälle erledigt, das Zimmer, wo die Kisten mit der Wolle lagerten, ist schon aufgeräumt und gestaubsaugt und ich habe erstaunt bemerkt, wie groß dieses Zimmer tatsächlich ist, merkte man gar nicht, so lange es mit Kisten voller Wolle zugestellt war.
Das letzte Mal, dass das Zimmer vollständig leer war, ist inzwischen acht Jahre her und K freute sich heute wieder über den schönen und vor allem so perfekt verlegten Fußboden :-)

Ansonsten war ich heute noch beim Arzt und habe mir eine Pneumokokkenimpfung abgeholt, angeblich soll die keine besonderen Nebenwirkungen machen, ich merke den Impfarm aber schon wieder deutlich und bin genervt.
Mir steht noch die zweite Gürtelrose-Impfung bevor, von der alle sagen, dass sie schlimm ist, so nach und nach beginne ich mich immer mehr davor zu grausen. Andererseits: Keine meiner Covidimpfungen fand ich wirklich schlimm (und davon hatte ich ja nun wirklich genug und auch quer durch alle Sorten Impfstoffe, nur Sputnik habe ich mir gespart), vielleicht reagiere ich also nur auf Impfungen, die andere nicht schlimm finden und vielleicht kümmert sich mein Körper dafür nicht um die Impfungen, die andere umwerfen. Wer weiß, am besten ich warte es einfach entspannt ab, hilft ja auch nichts
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Dienstag, 19. November 2024
Punktlandung und kluges Google
Heute war dann endlich der Termin zum Räderwechsel und ich sag mal so: Besser kann eine Punktlandung nicht gelingen.
Auf der Hinfahrt hat es zwar auch schon geregnet, aber mit +5°C war das noch alles weit weg von und Schnee und Eis, als ich dagegen am Nachmittag mit den neuen Winterreifen von Rheda wieder nach Greven fuhr, setzte ein starkes Schneetreiben ein und ich kann gar nicht beschreiben, wie erleichtert ich war, durch dieses Wetter nicht mehr mit Sommerreifen fahren zu müssen.

Normalerweise halte ich mich beim Wechsel von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt an die alte "von O bis O-Regel", also ab Oktober Winterreifen und ab Ostern dann wieder Sommerbereifung.
Das war dieses Jahr aber etwas kompliziert, weil die Firma, bei der ich bisher meine Reifen- bzw. Räderwechsel habe machen lassen, nicht mehr existiert und ich erst etwas aufgescheucht und leicht verspätet meine Felgen mit den alten Winterreifen aus der Insolvenz retten musste, um mir dann anschließend auch noch eine neue Firma für den Reifenwechsel samt Einlagerung suchen musste, was im Ergebnis dazu führte, dass der frühest mögliche Termin, den ich bekommen heute, eben erst heute war.

Weil ich fand, es lohnt sich nicht mehr, mir eine neue Firma in Greven zu suchen, habe ich deshalb gleich nach einem Reifendienst in Rheda gesucht, was wiederum bedeutete, ich hatte heute eine etwas längere Anfahrt, aber wie gesagt, als der erste Schnee fiel, waren die Winterreifen schon drauf.

Mit dieser Aktion habe ich dann fast den gesamten Tag verbracht, es ist sehr angenehm, seine Zeit so entspannt verplempern zu können, weil es keine weiteren drängenden Termine gab.

Was ChatGPT oder Perplexity, oder wie diese sagenumwobenen neuen Möglichkeiten jetzt alle heißen, tatsächlich Sinnvolles mehr oder besser können als Google, das habe ich immer noch nicht entdeckt, dafür habe ich mich aber heute zum zweiten Mal intensiv von Google beeindrucken lassen, weil Google mir ein Lied gefunden hat, nach dem ich verzweifelt in meinem Hirn kramte, aber ums Verrecken nicht auf den Titel kam.

Es ging damit los, dass ich ein Lied der Höhner hörte: "Ich luur dich jän ahn", einen Ohrwurm davon bekam, aber mit einem anderen Text, den ich nicht richtig zu fassen bekam, weshalb ich wissen wollte, wie das Lied im Original heißt.

Dass es ein ziemlich bekanntes Lied ist, war mir eigentlich klar, weshalb ich dachte, ich google einfach nach dem Höhnerlied und dann wird da doch irgendwo stehen, wer das Original zumindest komponiert hat. Fand ich aber nicht, alles, was ich fand war: Text und Music: maccoll - damit konnte ich nichts anfangen, vor allem weil ich sicher war, dass die Musik jemand anderes als den kölschen Text gemacht hatte

So ein Ohrwurm ist eine ziemlich lästige Sache und so nach und nach machte es mich immer nervöser, dass ich den richtigen Text nicht fand. K, der mir das sofort hätte sagen können, war im Büro und bis heute Abend war ich nicht bereit, dieses Suchkarussell im Kopf zu ertragen.

Dann fiel mir ein, dass Google ja auch Lieder finden kann, die man ihm einfach nur vorsummt. Das habe ich nämlich schon mal ausprobiert, als Shazam bei dem Originalstück, das irgendjemand hinter ein Insta-Video gelegt hatte, versagte, ich aber genau wusste, dass ich das Stück kenne.

Nun ist das mit mir und meiner Musikalität so, dass ich nicht nur ein verlässliches Rhythmusgefühl, sondern auch ein extrem gutes Gehör besitze und verlässlich auch minimale Tondifferenzen heraushöre, - sehr nützlich, wenn man zB Flöten so stimmen möchte, dass sie im mehrstimmigen Einsatz nicht automatisch klingen wie rollige Katzen, aber sehr lästig, wenn man ein Instrument benutzen möchte, bei dem man die Töne nicht so eindeutig bestimmbar produzieren kann wie bei einem Klavier oder einer Flöte. Ein Instrument, was ich deshalb überhaupt nicht beherrsche, ist meine eigene Singstimme. Ich höre, dass ich falsche Töne produziere, habe aber keine Idee, was ich tun soll, um die richtigen zu finden. Beim Klavier muss man nur die richtige Taste drücken, bei der Flöte den richtigen Griff benutzen - und beim Singen? - Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich überhaupt nicht singen (oder summen) kann und dass ich von 10 Tönen in einem Lied sieben falsch treffe.
Genau deshalb fasziniert es mich so, dass Google sogar wenn ICH ihm (natürlich nur wenn ich vorher für sichere Einsamkeit gesorgt habe) etwas vorsumme, mir Vorschläge für das richtige Lied macht.

Das Original des gesuchten Liedes heißt übrigens "Dirty old Town", Google schlug es mir als ersten Treffer vor und schrieb dahinter: 15% Wahrscheinlichkeit. Die anderen 85% führten wegen meiner schieftönigen Summerei nur zu Null-Ergebnissen, aber immerhin. Das richtige Lied wurde gefunden und Autor und Komponist ist übrigens Evan MacColl, aber woher sollte ich das wissen
?

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Freitag, 15. November 2024
Schlunz2
Das war ein wunderbarer Schlunztag heute, alles, was ich als "könnte man ja mal machen" auf der Vorhabenliste hatte, habe ich unerledigt nach vorne geschoben und mich bis mittags mit Vormittags-TV unterhalten bis ich Lust hatte, mich anzuziehen und ein wenig aufzuräumen.
Dann habe ich mich mit Computeraufräumarbeiten, Buchhaltung, Rechnungen bezahlen und ähnlichem Zeugs beschäftigt, bis sich K meldete und sagte, er wäre so gegen 18h zu Hause und hätte Hunger. Daraufhin aktivierte ich meine Hausfrauenskills, überprüfte die Vorräte, bereitete ein ordentliches Abendessen vor (Haxe, Salzkartoffeln und selbstgemachtes Sauerkraut) und schmiss das Bügeleisen an.

K kam pünktlich nach Hause, das Essen war fertig, danach waren wir beide satt und zufrieden und K erklärte, er hätte keine Lust mehr, irgendwas zu machen, er ginge am liebsten ins Bett und würde dort einen schönen Film gucken - und so endete der Tag so schlunzig wie er begonnen hat, solche Tage sind wunderbar
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Mittwoch, 13. November 2024
Fußgängerampel
Meine Schwester hatte heute ihren Scheidungstermin und sie hatte zum Feiern vor dem Amtsgericht eingeladen. Familiensachen werden ja nie öffentlich verhandelt, deshalb musste man draußen warten, entweder ganz draußen vorm Gericht oder im Gericht vor dem Saal, dazu musste man aber erst durch die Zutrittsschleuse und Personenkontrolle am Gerichtseingang und das bedeutete, Handy abgeben.

Weil es regnete und ungemütlich war und ich schon ahnte, dass der Verhandlungstermin etwas länger dauern würde, weil es alles in allem keine friedliche Auseinandersetzung war, habe ich die erste dreiviertel Stunde lieber bequem wartend mit Handy (und Podcast) in meinem Auto verbracht, ich hatte durch Zufall einen Parkplatz direkt vor der Eingangstür des Gerichts gefunden und wäre sofort dazu gestoßen, wenn sie unerwartet früh aus dem Gebäude gekommen wäre.
Irgendwann bin ich dann aber doch ausgestiegen und ins Gericht gegangen, dort traf ich vor der Verhandlungstür auf den Rest der Familie und Freunde, die alle hibbelig auf den Ausgang der Veranstaltung warteten.

Irgendwann ging dann die Tür auf und es quoll weißer Rauch aus dem Saal - die Parteien hatten sich tatsächlich zu einem Vergleich in Punkto Zugewinn und Versorgungsausgleich einigen können und so endete eine 22jährige Ehe wie sie begonnen hatte, auch bei der Scheidung wird man offiziell gefragt, ob man will und muss offiziell "Ja" sagen.

Ich habe persönlich ja überhaupt keine Erfahrung in all diesen Ehe-Dingen, aber wenn ich so einen Scheidungsdramakampf miterlebe, fühle ich nur immer wieder tiefe Dankbarkeit darüber, dass mich mein tiefsitzendes Selbstständigkeits- und Unabhängigkeitsgefühl bisher sauber vor so einem Debakel bewahrt hat.
Es ist eine Sache, wenn eine Beziehung scheitert, aber eine komplett andere, wenn man seine eigene finanzielle Situation mit der eines anderen Menschen verknüpft und das nicht sauber vertraglich geregelt hat, vorher! - als man sich noch gut verstand und es wirklich für beide Seiten fair und ehrlich vereinbaren kann.

Wie auch immer, für die Schwester ist es jetzt überstanden und ich habe ihr als Geschenk für ihre neue Freiheit gleich einen Satz neue Visitenkarten mitgebracht - jetzt darf sie ihren eigenen Namen wieder annehmen, ein weiteres Symbol der zurückeroberten Persönlichkeit.

Vorm Gericht gab es dann erstmal für alle ein Glas Sekt - die Schwester hat eine Menge Freunde, die sich mit ihr freuten, der Ex-Mann hat sich eilig davon gemacht.

Drei Stunden später und nach einem sehr leckeren Brunch mit zwei großen Cappuccino in einem Café in der Nähe hatte ich dann auch den Sekt soweit verdaut, dass ich mich traute, wieder nach Hause zu fahren und bin ziemlich langsam (dem Navi hatte ich gesagt: kürzeste Strecke) im Zickzack über die Dörfer wieder nach Greven gefahren.
Dabei habe ich die letzte Podcastfolge aus dem Hotel Matze gehört, mit Christian Lindner, und mich beim Hören innerlich immerzu geschüttelt, was ist das für ein selbstherrlicher, eingebildeter, überheblicher Fatzke. Erzählt so nebenbei, dass er sich schon mit 19 mit einer Agentur für Werbung und Kommunikation selbstständig gemacht hat und sich auch mit 19 dann von dem ersten selbstverdienten Geld gleich mal für 80.000 DM einen (gebrauchten) Porsche gekauft hat. Und das Geld hätte er eben verdient, weil er dafür hart gearbeitet hätte.
Harte Arbeit bei der Produktion von hohlen Phrasen und Abzockegesülze in einer Agentur für Kommunikation und Marketing. Ja, ne, is klar.
Und heute würde er immer noch jede Woche 80 Stunden arbeiten. Und natürlich hätten Mitglieder der Bundesregierung keinen Urlaub, sondern wären immer und jederzeit erreichbar und im Dienst. Und er hätte sich immer an die Regeln gehalten. Klar, genau wie der Ex-Mann meiner Schwester. Wir halten uns alle immer und jederzeit an die Regeln, man muss die Regeln nur richtig auslegen.

Ne, pfui, es ist gut, dass wir den los sind - und Fußgängerampel als Bezeichnung für den verbliebenen Rest in der Regierung finde ich ein sehr passendes Wortspiel. Mag sein, dass man ohne die wortführenden Schaumschläger jetzt Probleme mit dem Haushalt bekommt, aber lieber künftig auf einiges verzichten als weiter mit solchen Menschen in Angeberautos durch die Gegend fahren
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Sonntag, 10. November 2024
Heizen und Empowerment
Zur Zeit ist C im Borkumhaus und mit ihr eine große Truppe weiterer Menschen, zwei Familien mit kleinen Kindern und eine weitere Einzelfreundin. Das Haus ist also voll und ich schicke auf Nachfrage per Messengerchat allerlei Hinweise, Erklärungen und Bedienungshilfen für den Umgang mit dem Haus.
C hatte schon vorher vorsorglich angefragt, ob man das Haus auch wärmer heizen könnte als es üblicherweise geheizt ist, weil sie sagte, bei ihren Freunden wäre es immer deutlich wärmer als bei uns. Sie mag es ja auch lieber kühler, aber die würden schon eher höhere Temperaturen bevorzugen.
Ich musste innerlich ein bisschen grinsen, denn so hat halt jeder seine eigenen Weltrettungs-Klima-Karma-Schwerpunkte. Vegan essen, aber dafür heizen. Und wahrscheinlich Türen offen lassen, das weiß ich natürlich nicht, aber ich vermute es.

Das Borkumhaus ist ein recht altes Haus, es hat eine Gasheizung und Heizkörper in den einzelnen Wohnräumen, nicht aber im Flur. Die Gasheizung ist von 2010, weil damals der Heizungskeller in der großen Flut vollkommen unter Wasser stand und alles neu kam. Weil sie nur 14 Jahre alt ist, ist sie zu jung als dass ich extra Fördermittel bekäme, wenn ich sie jetzt gegen eine Wärmepumpe ersetzte, aber immerhin kann ich sie über das zusätzlich installierte Gateway von Buderus über eine App auf meinem Handy auch aus der Ferne steuern. Die Heizkörper selber werden seit zwei Jahren über smarte Ventile von Tado gesteuert, nach dem wir vorher viele Jahre sehr zufrieden mit dem gut funktionierenden Smarthome-System von RWE waren. Das wurde aber von RWE verkauft und der neue Eigentümer unterstützt die alten Geräte nicht mehr. Kann ich ja auch verstehen, wenn die Geräte gut funktionieren gibt es keinen Grund, neue zu kaufen, dann kann man nix verdienen, also ändert man die Software so, dass die alten Geräte damit nicht mehr arbeiten können und voilà, lasset den Umsatz sprudeln. Exakt an dieser Stelle setzte bei uns der Widerstand ein und wir kauften dann lieber ein komplett anderes System.

Grundsätzlich kann ich also die Wärme im Haus über mein Handy und übers Internet steuern und kontrollieren und deshalb sehe ich, dass sie aktuell die Heizung in zwei Zimmern auf 25°C hochgedreht haben und ich denke mir nur naja, muss halt jeder selber wissen, s.o., aber vielleicht wäre Ihnen schon geholfen, wenn sie einfach nur die Türen zumachten, denn der Flur zieht mangels Heizkörpern schon eine Menge Wärme aus den Zimmern - wenn man die Türen offen stehen lässt.

Wie auch immer, die werden sich da schon irgendwie arrangieren, ich bin nur froh, dass ich da jetzt nicht hin muss, denn drei kleine Kinder, ähem, nein danke, dafür reichen meine Nerven einfach nicht mehr.

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Im Handelsblatt ist ein Artikel (€) mit der Überschrift:
"Trump hält den Eliten der westlichen Demokratien den Spiegel vor" und besonders ein Satz fasziniert mich sehr, weil er das gesamte Problem meiner Meinung sehr gut auf den Punkt bringt:
Da ihre Lebenswelt kaum noch mit der harten Realität von bildungsfernen, einkommensschwachen Schichten in Berührung kommt, blickt die liberale Elite in den Spiegel unserer Gesellschaft und sieht nur sich selbst.

All die gebildeten, woken, gender- und minderheitensensiblen Akademiker haben schlicht keine Ahnung mehr, wie es ist, wenn man nicht dazu gehört und wenn man vor allem das Gefühl hat, dass man selber verdammt wenig an der eigenen Situation ändern kann. Selbstermächtigung oder Empowerment, wie es auf Englisch heißt, ist schon seit jeher die Leitschnur für mein eigenes Leben, denn ich kann alles alleine, was aber, wenn mir das nichts nutzt, weil die Umstände (sprich: andere Menschen) mächtiger sind als ich und ich schlicht nichts daran ändern kann?
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie grässlich sich das anfühlen muss und deshalb kann ich auch das Gefühl der Ohnmacht verstehen, aus dem heraus die Menschen Trump, die AFD oder was auch immer wählen: Wenn wir sowieso nicht gewinnen können, dann treten wir denen wenigstens den Rasen kaputt
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