Keine Ahnung, was da heute passiert ist, aber ich habe eben sehr erstaunt bemerkt, dass wir schon nach 22h haben und dass es sich deshalb jetzt auch nicht mehr lohnt, noch großartige Pläne für den Tag zu amchen.
Dabei bin ich weder sehr spät aufgestanden noch habe ich an anderer Stelle Teile des Tages derart vertrödelt, dass die Zeit schneller vergeht als die Wahrnehmung hinterher kommt. Sehr mysteriös, das alles.
Ob das jetzt einer dieser typischen Rentnertage war, die der Grund sind, warum so viele Rentner keine Zeit haben und ständig klagen, sie kommen zu nichts?
Dann wird das ja ein anstrengender Spaß, künftig, wenn ich mal irgendwann wirklich etwas erledigen möchte und mich nicht durch das altersbedingte Turbotempo der Zeit hetzen lassen will.
Aber wie auch immer, ich habe den Tag heute überwiegend vorm PC verbracht, habe E-Mails beantwortet, Rechnungen bezahlt, Ablage erledigt und ich habe diverse Steuererklärungen begonnen, einige sogar schon final erledigt.
Außerdem habe ich weiter in meinem PC aufgeräumt und mir Gedanken darüber gemacht, wie ich bestimmte Dateien besser strukturieren kann.
Dafür habe ich mich natürlich intensiv auf meine Tätigkeit konzentriert und vielleicht ist das auch schon die Erklärung: Ich habe vergessen, zwischendurch Pause zu machen und mich darüber zu freuen, dass ich nichts zu tun habe, weil ich zu viel zu tun hatte - so war dann schwupps - plötzlich der Tag vorbei.
Na egal, es kommen ja noch mehr Tage und so schlimm ist es auch nicht, wenn mal einzelne dabei sind, an denen ich vergesse, meine Freiheit aktiv zu genießen, denn das ist es, was mir die allergrößte Zufriedenheit beschert: Zwischendurch immer wieder innezuhalten, mich umzusehen und mich darüber zu freuen, wie schön es alles ist und wie friedlich und dass ich im Grunde nichts anderes zu tun habe, als genau diese Schönheit und diesen Frieden intensiv zu bewundern, zu bewahren und, wenn ich möchte, zu vergrößern.
Außerdem haben wir heute beschlossen, für Sonntag die Fähre aufs Festland zu buchen. Für meine Kühlschrankvorräte bedeutet das, dass wir heute nicht mehr einkaufen waren, sondern dass ich aktiv begonnen habe, den Bestand zu verringern.
Heute gab es Pilz-Tortellini in Champignon-Rahmsoße mit Salat, morgen gibt es Gemüsecremesuppe und übermorgen Ofengemüse, dann dürften sich die frischen Vorräte hoffentlich gut minimiert haben.
Morgen wird der Müll abgeholt, eine Maschine voll mit Handtüchern ist schon durchgelaufen und so nach und nach beginne ich damit, das Haus wieder in einen abreisebereiten Zustand zu versetzen
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Also ich meine, wenn wir nicht inzwischen beide aus dem Beruf ausgeschieden wären, hätten wir heute beide brav im Büro gesessen und uns mit dem Arbeitseinstieg ins neue Jahr beschäftigt.
Es fühlte sich sehr gut an, sich das heute den ganzen Tag immer wieder vorzustellen und sich dann zu freuen, dass man nicht mehr dazugehört. Ich stand mehrfach einfach nur so vorm Fenster, schaute auf die Dünen und war glücklich.
Der im Grunde noch schlimmere Tag wäre gestern gewesen, denn unter normalen Büro-Arbeitsbedingungen hätten wir gestern zurück aufs Festland fahren müssen und wären dabei voll in die mit Eisregen spiegelglatt gefrorene Verkehrssituation gerutscht.
Ich habe mich gestern schon den ganzen Tag voller Zufriedenheit darüber, dass wir bei diesem Wetter nicht Autofahren müssen, dauergefreut.
Das schönste an diesem arbeitsfreien Leben ist zum einen, dass wir nun endlich wieder gemeinsam der gleichen Beschäftigung nachgehen und zum anderen, dass wir niemandem mehr irgendeine Art von Rechenschaft schuldig sind. Wir haben für nichts und niemanden mehr Verantwortung, ich kann es gar nicht oft genug wiederholen, wie gut sich das anfühlt.
Ich habe mich in meinem Leben nie vor Verantwortung gedrückt, ich bin oft genug voran gegangen, wenn sich sonst keiner traute, habe mich um die Organisation, Struktur und Strategie von mehr als einer Unternehmung gekümmert, habe Unternehmen aufgebaut, um sie, wenn sie liefen, an andere weiterzugeben und das habe ich stets deshalb getan, weil ich wusste, dass es entweder eine große Chance ist, denn nur wer sät kann auch ernten, oder weil es halt einfach getan werden musste und sonst niemand da war, der es halbwegs sinnvoll hätte machen können.
Ich habe also sehr häufig die Führung übernommen, dabei habe ich mich nie als Führungsperson gesehen. Das ist wie Autofahren: Ich bin viel lieber Beifahrer als dass ich selber fahre, ich kann allerdings nur dann ein guter Beifahrer sein, wenn ich ein tiefes Zutrauen zu dem Fahrer habe, weil ich weiß, er macht es gut und ich könnte es auch nicht besser.
Dummerweise gibt es nicht sehr viele Fahrer, bei denen ich gerne daneben sitze, so dass ich in vielen Situation doch lieber selber fahre, ist für mich nervenschonender und weniger anstrengend.
Aber jetzt bin ich angekommen, ich muss nirgendwohin mehr fahren, außer ich habe einfach nur so Lust dazu. Vor allem muss ich niemanden mehr mitnehmen, mich niemals mehr für eine gewählte Route rechtfertigen und keinerlei pünktliche Abfahrts- oder Ankunftszeiten beachten.
Ich bin einfach frei, ich muss keine Reise mehr planen, ich kann ab sofort tun und lassen, was ich will. Ich finde das immer noch so unglaublich, dass ich mich mehrmals täglich selber kneife, um zu testen, ob ich nicht doch in einem irren Traum festhänge.
Dabei ist es ja nicht nur das reine nicht mehr arbeiten müssen, das hätte ich schon viel eher haben können, nein, es ist das Gesamtpaket von allem, was insgesamt geplant war und dann auch wirklich genau so funktioniert hat.
Dass wir jetzt beide nicht mehr arbeiten müssen, dass wir beide die gleichen Vorstellungen haben von dem, womit wir uns künftig beschäftigen wollen und dass wir uns dabei keinerlei Sorgen um die finanzielle Situation machen müssen, das alles zusammen macht diese tiefe Zufriedenheit aus.
Denn auch dieses Zitterpaket der mittleren Erwachsenenzeit, wie funktioniert das mit der Altersvorsorge?, wird das wirklich reichen?, welche Zukunft erwartet mich?, an was muss ich alles denken und was kann im schlimmsten Fall schiefgehen? - alle diese Fragen sind inzwischen erfolgreich abgehakt und erledigt. Es wird reichen, es hat alles funktioniert, es hat sogar deutlich besser funktioniert als ich es mir je hätte vorstellen können, was vielleicht daran liegt, dass ich immer das worst case im Blick hatte und versuchte, dafür ein passendes Polster zu schaffen, mich gleichzeitig innerlich aber auch mit dem worst case hätte arrangieren können.
Und es hat vor allem auch deshalb funktioniert, weil ich irre viel Glück hatte und nichts daneben ging.
Und ja, ich genieße es, ich genieße es in vollen Zügen, mir um Geld keine Gedanken mehr machen zu müssen, weil ich festgestellt habe, dass sich mein Ausgabeverhalten in den letzten Jahren sozusagen gar nicht verändert hat und ich inzwischen relativ gelassen davon ausgehe, dass es sich dann in der Zukunft auch nicht mehr ändern wird.
Ich wollte immer nur so viel Geld haben, dass ich mir alles, was ich mir kaufen möchte, auch kaufen kann. Da ich diesen Wunsch nun schon seit mehr als 50 Jahren habe, habe ich im Laufe der Zeit eine nahezu perfekte Einnahmen-Ausgaben-Balance entwickelt. Viel leichter und bequemer als höhere Einnahmen lassen sich nämlich geringere Ausgaben realisieren, man muss einfach nur das Prinzip der Konsumentenrente verstanden haben und die zum eigenen Nutzen maximieren. Im Einkauf liegt der Gewinn - auch wenn man nicht mit Ware handelt ist das ein sehr kluger Satz.
Und man muss wissen, warum man Dinge haben möchte. Wenn man geübt hat, seine Wünsche so weit zu hinterfragen, das man rechtzeitig genug merkt, dass man sich eine Sache nicht wegen der Sache selber wünscht, sondern weil man damit ein anderes Bedürfnis befriedigen will, zB um andere Menschen damit zu beeindrucken oder auch nur, um sich selber eine Belohnung zu genehmigen, dann kann man viele Käufe noch vor ihrer Umsetzung erfolgreich abbrechen. Das allermeiste Geld spare ich üblicherweise dadurch, dass ich die meisten Dinge nicht kaufe.
Da ich außer Lebensmitteln so gut wie nie Neuware kaufe und wenn, dann aktiv auf Sonderangebote achte, habe ich bei der Summe meiner Anschaffungen im Schnitt eine Ersparnis von 80% verglichen mit dem Listenpreis.
In der Kombination mit den vielen Dingen, die ich nicht kaufe, weil ich sie gar nicht dringend genug haben will, um dafür Geld auszugeben, für das ich dann zusätzlich hätte arbeiten müssen, hat sich im Laufe der Jahre ein relativ niedriges Ausgabelevel eingependelt, das mir aber gleichzeitig auch das Gefühl vermittelt, ich habe mir alles gekauft, was ich haben wollte.
Da ich meine privaten Einnahmen und Ausgaben schon seit Jahrzehnten in einer relativ detaillierten Buchhaltung festhalte, weiß ich also ziemlich genau, wie viel Geld ich so im Durchschnitt pro Monat ausgebe, um rundum zufrieden zu sein und genau deshalb weiß ich auch, dass meine Einnahmen auch in Zukunft locker reichen werden, um dieses Niveau zu halten - ich muss mir also überhaupt keine Sorgen machen und das ist wirklich ein äußerst angenehmes Gefühl
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Ich schlief dann noch mal bis 11h, als ich zum zweiten Mal wach wurde, war K nicht mehr da und neben meinem Bett stand eine längst kalt gewordene Tasse Kaffee.
Ich wartete ein paar Minuten, aber K blieb verschwunden, also rief ich ihn an.
Ich liebe diese modernen Smartphones. All die sonstigen Smarttechniken finde ich gar nicht so wichtig, das wichtigste finde ich die Tatsache, dass sich jeder so sehr an sein Smartphone gewöhnt hat, dass er es wie eine Unterhose den ganzen Tag mit sich herumträgt und man ihn so auch jederzeit überall problemlos und ohne zusätzliche Kosten erreichen kann.
Auf meiner Anrufliste steht K mit großem Abstand ganz weit oben, es gibt niemandem, mit dem ich öfter telefoniere, im Schnitt jeden Tag locker 3-4mal. In den allermeisten Fällen ist er bei diesen Telefonaten nicht mehr als 10-15m von mir entfernt, grade so weit, dass ich ihn nicht sehen kann und nicht weiß, wo genau er grade ist und was er tut, ich ihm aber irgendetwas dringend sagen, fragen oder zu etwas auffordern muss. Bevor ich durchs Haus brülle "Essen ist fertig", ist es doch viel bequemer, ihn eben anzurufen und zu Tisch zu bitten. Heute rief ich ihn an, um ihm mitzuteilen, dass ich jetzt wach, mein Kaffee aber leider schon kalt sei. Gestern rief ich ihn an als wir beide bei Lidl waren und ich mit Einkaufen fertig, deshalb teilte ihm mit, dass ich an Kasse zwei auf ihn warte, so brauchte er nicht weiter irgendwo mitten im Laden rumzustehen und ich musste ihn dort nicht abholen.
Umfragen zufolge, ist für die meisten Menschen ihr Smartphone das wichtigste Technikteil in ihrem Leben, eher würden sie alles andere abgeben, bevor sie auf ihr Smartphone verzichteten und in den letzten Tagen haben mich mehrere Angebote von verschiedenen Anbietern erreicht, die mich dabei unterstützen wollten, nicht so viel Zeit am Smartphone zu verbringen. Die Angebote kamen von den Krautreportern, der Techniker Krankenkasse, Zeit Online und FAZ usw., also alle durchaus seriös und um mein Wohl besorgt, gleichzeitig aber auch dicht dran an den aktuellen Problemen der Menschen.
Handysucht, die neue Droge?
Ich schaue mir die Angebote an und hebe fragend die Augenbrauen. Was machen die Leute die ganze Zeit an/mit ihrem Telefon?
Ich finde mein Smartphone auch sehr praktisch, benutze es aber ganz offensichtlich für komplett andere Dinge als die meisten anderen Menschen, denn ich habe überhaupt nicht das Gefühl, ich sei davon abhängig oder wäre zu viel damit online.
Zugegeben, die Vorstellung, mein Smartphone sei weg, macht mich sofort sehr nervös, aber vor allem deshalb, weil ich es für siebenunddrölfzig Zwei-Faktor-Authentifizierungen benötige, ohne die ein Online-Leben am PC ja inzwischen nicht mehr möglich ist. Und dass über das Handy mittlerweile so eine Art Walkie-Talkie-Verbindung zu den Menschen möglich ist, mit denen man immer mal wieder kurzen Kommunikationsbedarf hat, finde ich enorm praktisch, aber sonst?
Das Gerät, dessen Nutzung ich gerne reduzieren möchte, ist der PC, aber hey, ich habe fast vierzig Jahren mehr oder minder ständig beruflich vor der Kiste sitzen müssen, da finde ich es nachvollziehbar, dass ich da jetzt erst mal einen gewissen Überdruss abbauen muss. (Ich habe schon an einem PC gearbeitet, lange bevor es das Internet für alle gab. Ich habe 1986 meine Diplomarbeit auf einem PC geschrieben und sehr früh Schreib- und Kalkulationsprogramme benutzt.)
Aber das Handy als Ersatz für den PC? Ne, ganz sicher nicht. Wie unbequem ist das denn.
Und mit allgemeinen SocialMediaKanälen bin ich schon seit vielen Jahren komplett durch. Ich hätte aber auch nie in einer Kneipe etwas schreiben oder lernen oder anderes arbeiten können. Ist mir alles viel zu wuselig da, zu laut, zu viele Leute, die ich anstrengend finde, ich finde es da insgesamt weder gemütlich noch kann ich mich vernünftig auf eine konkrete Tätigkeit konzentrieren.
Ich habe lange in einer Kneipe (und in einer Disco) als Bedienung gearbeitet, das war für mich okay, da hatte ich ja auch etwas zu tun, aber weshalb da so viele Leute Abend für Abend in meinen Augen komplett sinnlos rumstanden/-saßen, ihr Bier tranken und die Zeit totschlugen, das habe ich schon im Reallife nicht verstanden, umso weniger verstehe ich es, weshalb man so etwas digital tun sollte.
Mir fehlt tatsächlich jedes rationale Verständnis für so etwas wie Twitter oder wie die Nachfolger heißen mögen, emotional bin ich da noch viel weiter weg. Und ich habe es wirklich probiert.
Es gibt Leute, denen fallen erstaunlich viele, kurze Witze ein und ich lese die best-of-Kurznachrichtendienste, die von verschiedenen Leute gesammelt und monatlich veröffentlich werden, gerne, dafür lohnt es sich, diese Dienste zu unterhalten.
Aber darüber hinaus? Ich bin kein Mensch der 140 Zeichen, ich kann also nicht aktiv mitmachen und mitlesen ist mir zu umständlich. Irgendwie wurde mir immer alles durcheinander angezeigt und wenn ich Dinge noch mal lesen wollte, weil ich mich beim ersten Mal nicht richtig konzentriert hatte oder es einfach gut fand und mir merken wollte, dann war die Meldung schon wieder weg und ich konnte sie auch mit viel Suchen nicht wiederfinden. Durch solche Komplikationen habe ich schnell das Interesse daran verloren.
Ich mag es, Dinge per E-Mail zu bekommen. Da kann ich mich entscheiden, wann es mir am besten passt, sie zu lesen oder gar darauf zu reagieren, ich kann das archivieren, was ich gerne wiederfinden und vielleicht noch mal lesen will, ich kann Wichtiges von Unsinn trennen und ich kann alles löschen, was irrelevant ist. Meine E-Mail-Ordner sind ganz wunderbar strukturiert und aufgeräumt und aus meiner Sicht ist die Kommunikation per E-Mail eine der besten Erfindungen des letzten Jahrtausends.
Und ich mag Blogs - zumindest die, die nicht randvoll mit Werbung sind und deren Verfasser weder den Schreibstil von Uwe Johnson noch den von Rosamunde Pilcher nachahmen wollen.
E-Mails bekomme ich nur von Leuten oder von Kanälen, die ich kenne und/oder aktiv abonniert habe.
Für mich ist es deshalb ganz elementar wichtig, dass ich keine Werbung zwischen meinen E-Mails habe. Ich bekomme natürlich Spam-Mails, jeder bekommt Spam-Mails, aber der größte Teil wird schon bevor ich ihn überhaupt zu sehen bekomme, direkt in den Spam-Mail-Ordner umgeleitet und alles andere kann ich durch einen Klick löschen und verschwinden lassen und es ploppt nicht ständig und überall ungefragt wieder neu auf.
Werbung, die sich wiederholt, brauche ich nur mit einem Klick als Spam zu markieren und schon ist Ruhe.
Durch meinen E-Mail-Feed kann ich also ohne ungewünschte und unbestellte Unterbrechung durch Werbung immer wieder in der gleichen Reihenfolge durchscrollen.
In keinem Social-Media-Kanal ist das möglich, schon deshalb habe ich kein besonderes Verlangen, mich damit zu beschäftigen, weil es alles so zugemüllt ist mit Werbung. Ich schaue ja auch keine Kanäle aus dem Privatfernsehen, ich ertrage die Dauerwerbung dort nicht. Meine Werbungsallergie ist im Laufe immer schlimmer geworden und mittlerweile reagiere ich aktiv aggressiv auf jede Art von Werbung. Für mich die allgegenwärtige Werbung schlimmer als Krätze und Krebs gleichzeitig.
Aus all diesen Gründen habe ich schon vor sehr langer Zeit bei allen Apps aus dem Social-Media-Bereich die Mitteilungen ausgestellt, ich kriege also gar nicht mit, ob dort jemand etwas Neues gepostet hat.
Apps wie Facebook oder Twitter öffne ich nur, wenn ich gezielt nach konkreten Informationen suche, bei Instagram oder TikTok schaue ich mir vor allem an, wie sich Frauen einen Haarknoten zwirbeln oder irgendwelche Köche das schnellste Menu aller Zeiten zaubern. Wo der genaue Unterschied zwischen den beiden ist, habe ich noch nicht herausgefunden, ist aber wahrscheinlich auch egal, wenn man eh nicht mitmachen will, denn längst habe ich es aufgegeben, mich dort selber betätigen zu wollen, weil, warum und für wen?
Und trotzdem finde ich die Erfindung des Smartphones genial, dieses Gerät vereint so viele Dinge und Möglichkeiten gleichzeitig in einem Gerät, dass es natürlich schon ganz enorm komfortabel ist, quasi alle denkbaren Anforderungen mit so einem kleinen Teil wenigstens irgendwie erledigen zu können, dass ich es natürlich nur sehr ungern wieder abgeben wollen würde, es würde meinen Alltag deutlich unkomfortabler machen.
So ein Smartphone ist
- Fotoapparat und Fotoalbum in einem,
- es ist Diktiergerät und Schreibkraft in einem,
- es kommt dem Babelfisch sehr nahe,
- es ist Buch, Radio und Bibliothek in einem
- es ist Musikabspiel- und -sammelgerät in einem,
- es ist Haus- und Postbriefkasten in einem,
- es ersetzt Stift, Papier und Briefmarken,
- es übernimmt viele Aufgaben eines Wachhundes und eines Hausmeisters und
- es weiß auch sonst auf fast alle Fragen eine Antwort
Außerdem hat es noch zig und zig andere Möglichkeiten und Fähigkeiten, viele sind natürlich dem direkten Zugang zum Internet geschuldet, d.h. all diese Dinge kann ein PC auch, dort dann nur auf einem großen Bildschirm mit einer bequemeren Tastatur.
Und es ist natürlich jederzeit bereit, mit dir zu spielen, was auch immer du gerne spielst. Okay, Fangen ist schwierig und in Gummitwist ist es auch nicht so gut, aber ansonsten ist das Spieleangebot gigantisch und es ist für jeden was dabei.
Wer auf digitale Spiele steht, wird sein Smartphone sicherlich schon deshalb lieben, aber auch hier gilt: Ist das am PC nicht alles noch viel komfortabler?
Ich bin deshalb weit entfernt davon, auch nur Ansätze von Handysucht zu spüren, ich finde es allerdings sehr bequem, dass es diese Dinger gibt und deshalb fast jederzeit problemlos darüber zu erreichen ist. Ich übrigens nur schlecht über WhatsApp, das habe ich stumm gestellt, WhatsApp ist mir zu sehr Meta, aber eine E-Mail erreicht mich immer
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Ich gehöre noch zu der Generation Menschen, die Schönschreiben als Schulfach hatte und heute würde man es bodyshaming nennen, aber in meiner Grundschulzeit war es wichtiger eine schöne Handschrift zu besitzen als eine schöne Figur.
Ich kann mich überhaupt gar gar nicht daran erinnern, dass wir uns je über Figuren definiert hätten, es gab welche, die waren etwas dicker, wenn sie das aber mit einer schönen Handschrift ausgleichen konnten, dann waren sie in der Hackordnung definitiv deutlich vor den dünneren mit Krakelschrift.
Meine Handschrift ist, ähem, nun ja, sagen wir so, ich hatte immer ein Gut in Handschrift, meine Mutter meinte aber, das läge daran, dass sich die Lehrer nicht getraut hätten, mir eine schlechtere Note zu geben, immerhin waren meine Eltern beide ebenfalls Lehrer und einem Lehrerskind, dass offensichtlich keinerlei intellektuellen Lernprobleme hatte, ein schlechte Note in Handschrift zu geben, hätte sich für meine Lehrer wahrscheinlich angefühlt wie Treten unterm Tisch. Peinlich, so etwas machte man nicht. Deshalb hatte ich immer ein Gut, aber natürlich gab es außer den offiziellen Zeugnisnoten auch die inoffiziellen Beurteilungen der anderen Mitschüler und naja, wenn es darum ging, dass jemand mit einer schönen Handschrift ausgewählt werden musste, dann war ich nie dabei.
Damals gab es ja auch Poesiealben, mein Endgegner. ALLE Einträge sahen schöner aus als meiner.
Bis zur fünften Klasse, ab da war Annegret in meiner Klasse und im Vergleich zu Annegret hätte ich sofort jeden Kalligraphiewettbewerb gewonnen. Ich mochte Annegret sehr, schon aufgrund ihrer entsetzlichen Handschrift.
Aber wo war ich, ach ja, neues Jahr ist wie neues Heft, ich habe mir diesmal (mal wieder) vorgenommen, das Datum in der Überschrift (ich archiviere meine Blogbeiträge in One-Note und jede Überschrift beginnt mit dem aktuellen Tagesdatum. Im Blog erübrigt sich das, da steht das Datum von alleine da, aber in der offline-Archivierung ist es sinnvoll, das Datum dazu zu schreiben), ich habe mir also vorgenommen, das Datum endlich mal durchgängig 8stellig zu schreiben, also nicht 1.1.2025, das wären ja nur sechs Stellen, sondern ordentlich 01.01.2025, damit auch der 31.12.2025 dieselbe Länge hat am Ende des Jahres.
Heute haben wir den 3.1.2025 und ich habe eben beim 1.1. und beim 2.1. die Nullen gelöscht.
Solche Ordnungsvorsätze sind unsinnig, die machen nur zusätzliche Arbeit und haben keinen eigenen Nutzen.
Da schau mal an, dieser Vorsatz hat wirklich nicht lange gehalten.
Sonst ist wie üblich nicht viel passiert. Als ich um 17h auf die Uhr schaute und sagte, ich könne es gar nicht fassen, dass der Tag sozusagen schon um ist und wir hätten doch bisher kaum etwas getan, antwortete K trocken, dass das daran liegen könne, dass wir erst um 13h aufgestanden seien. So genau wollte ich das gar nicht wissen, aber was tut man gegen Westfalen, bei denen die Feinheiten des Lebens eindeutig ein anderes Gewicht haben?
Und außerdem konnte ich gar nicht vor 13h aufstehen, weil ich vorher noch lesen musste und noch vorher musste ich schlafen, mein ureigener Winter-Biorhythmus hat sich auf eine Schlafenszeit von 1h-9h eingependelt.
Und wenn man bis 9h schläft, dann braucht man bis 10h, bis man ausreichend wach ist, um überhaupt irgendwelche Entscheidungen zu treffen und die erste Entscheidung, die zu treffen ist, ist, was alles gelesen werden muss bevor man aufsteht. Tja, und dann ist es 13h, was soll ich tun?
Am Abend waren wir dann über drei Stunden beim Onkel, erst hat K seinen Computer repariert, der sich aufgehangen hatte und anschließend hat er ihm seine TV-Senderliste neu eingerichtet. Ab 7.1. senden die öffentlich-rechtlichen nämlich nicht mehr als SD, sondern nur noch als HD und natürlich machen sie das nicht auf demselben Kanal, das wäre ja langweilig, dann würde es ja niemand aus ihrer Zielgruppe bemerken.
Einen optischen Unterschied kann ich zwischen SD und HD nicht erkennen, was daran liegen kann, dass ich im Alter nicht mehr so gut gucken kann wie als Teenager, es kann aber auch am Alter des Fernsehgerätes liegen, denn nur um analoges Fernsehen zu gucken finde ich es nicht notwendig, mir alle paar Jahre das neueste Modell zu kaufen, so ein Fernseher ist schließlich kein Handy und so lange der alte es noch tut, wird er auch weiter benutzt.
Diese Einstellung ist beim Onkel noch ausgeprägter, sein aktueller Fernseher ist unser alter, der für ihn deutlich moderner ist als sein alter, der immerhin noch Röhren hatte.
Aber ab dem 7.1.2025 laufen die Dritten nur noch als HD, was bedeutet, es musste ein Sendersuchlauf und anschließend eine komplette Neuorganisation der Senderliste erfolgen, denn natürlich waren auf seinem TV noch alle Dritten als SD-Programme eingespeichert.
Das dauerte dann insgesamt etwas mehr als eine Stunde, weil sich ein etwas älterer Fernseher auch nicht mehr ganz so komfortabel bedienen lässt, wie die ganz modernen, wo man die Senderliste am PC bearbeiten und dann auf den Fernseher übertragen kann. Das war hier nicht möglich, hier lief das alles manuell über die nicht so besonders komfortabel Fernbedienung. Hessen3 und MDR3 ließ sich über Astra 19,2 übrigens nicht als HD-Version finden, der Onkel wird also künftig ohne leben müssen.
Wenn wir das nächste Mal da sind, muss das ganze Theater noch auf dem Fernseher in seinem Schlafzimmer und auf dem in seinem Wohnzimmer passieren, heute hatten wir nur genug Energie für den Fernseher in seiner Wohnküche. Die anderen kommen später dran
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Wir beschlossen eine Fahrradtour zu machen, bis wir uns allerdings soweit zurechtgeruckelt hatten, dass wir losfahren konnten, hatte sich das Wetter schon wieder verändert und knapp waren wir 100m vom Haus entfernt, begann es zu regnen. Wir fuhren aber verbissen weiter, man kann sich schließlich nicht alles bieten lassen, allerdings fuhren wir nicht den schönen Weg, sondern den kurzen direkt zu Lidl. Als wir dort wieder rauskamen, schien schon wieder die Sonne, also sind wir noch einmal ins Dorf gefahren, weil K einen Friseurtermin machen wollte.
Als wir dort ankamen, war aber grade Mittagspause, Pech.
Am Nachmittag habe ich ausführlich Buchhaltung gemacht. Am Jahresanfang müssen alle Vorjahreswerte abgeschlossen und als Eröffnungswerte vorgetragen werden, das dauert, ist aber auch ein gutes Gefühl, wenn nachher alles ordentlich und frisch fürs neue Jahr eingerichtet ist.
Erst hatte ich eine Differenz von 5.175,09 €, davon waren 5.175 € nur vergessene Werte, die ich noch nachtragen musste, die waren schnell gefunden. Aber die 9 cent, die mir zum Schluss noch fehlten, danach habe ich fast eine Stunde gesucht, bis ich entdeckte, dass ich in der laufenden Buchhaltung mal einen Tippfehler (Zahlendreher 0,89/0,98) gemacht hatte, den ich zwar in der laufenden Datei korrigiert hatte, aber nicht in der Auswertungsdatei. Die laufende Datei wird nämlich nicht automatisch übertragen, das zu programmieren war mir zu umständlich, ich dachte, es reicht mir, wenn ich da mit copy/paste arbeite. Dafür muss man dann aber auch alle nachträglichen Korrekturen sauber überall nachpflegen, tja, meine Schuld.
Am Abend gab es Züricher Geschnetzeltes mit Rösti und echten Kochbuchrezepten. K sagte, dass er sich jetzt künftig auch mehr mit Kochen befassen möchte und ich dachte mir, ich lasse ihn dann gleich mal die wichtigste Erfahrung von allen machen: Halte dich nie sklavisch an die Mengen und die Zeitangaben aus dem Kochbuch, das passt fast nie in echt.
Zum Glück hatte ich genug Kartoffeln vorgekocht, so dass es nicht schlimm war, dass die zweite Rösti überwiegend aus Acrylamid bestand. Bei der ersten hatte ich noch sowohl bei der Hitze als auch bei der Bratzeit eingegriffen, die zweite sollte für K sein, die wurde nach Kochbuchangaben gebacken - wir haben uns schließlich die erste geteilt, die war groß genug.

Und das Geschnetzelte ist wirklich gut gelungen - aber nur, weil ich mich auch hier über einige Kochbuchvorgaben rigoros hinweggesetzt habe, immerhin hatte ich das Gefühl, dass K verstanden und im Nachhinein akzeptiert hat, warum ich Dinge anders gemacht habe.
Ich benutze Rezepte in Kochbüchern ja stets nur als Ideenlieferant und unverbindliche Vorschläge, aber wahrscheinlich braucht es dafür erst eigene Erfahrung, bis man locker improvisieren kann
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Ab sofort sind wir komplett auf uns selbst gestellt und haben keine externen Verpflichtungen mehr, in gewisser Weise fühlt sich das immer noch etwas unwirklich an, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass ich/wir uns da gut reinfinden werden.
Ich habe das mit dem aktiven Verlottern ja schon die letzten drei Monate geübt, K trainiert es jetzt aber auch eifrig.
Zur Zeit ist das Wetter draußen zusätzlich ein aktiver Unterstützer jedes Verlotterungsvorhaben.
Man muss schon sehr ehrgeizig sein, wenn man bei Temperaturen knapp über Null, Dauerregen und diesem irren Sturm freiwillig vor die Tür geht.
Grundsätzlich planen wir ja, uns einen Hund zuzulegen, allerdings haben wir gestern schon diskutiert, wer mit ihm vor die Tür ginge, wäre er schon da. Ich denke, das Beste wird sein, wir bringen ihm gleich von Anfang an bei, zur Not auch so etwas wie ein
Das offizielle Feuerwerk gestern wurde abgesagt, aber auch die private Knallerei hielt sich in Grenzen, zumindest war es in unserer Gegend relativ ruhig, ganz im Unterschied zu den Vorjahren, wo ich teilweise das Gefühl hatte, die beklopptesten Knallerbsen wohnen direkt in unserer Umgebung. Weichereier sind sie also trotzdem, die Böllerkäufer, tönen zwar laut rum, dass sie sich vom Staat nichts verbieten lassen (dabei ist es gar nicht verboten, das finde ich so besonders skurril. Jeder darf böllern, er outet sich damit einfach nur als Idiot), aber vor ein bisschen Orkan mit Regen kuschen sie dann doch.
Wir starteten diesmal mit einem Festmahl ins neue Jahr. Die letzte Flasche Sekt aus Werbepräsentbeständen, die noch im Haus war (das erste Weihnachten ohne Nachschub, man merkt es doch) hatte ich rechtzeitig kaltgestellt und um 23h begann ich Kartoffeln zu schälen, schob sie durch den Pommesschneider und dann in die Heißluftfritteuse. Während sie dort brutzelten, machte ich noch fix frische Mayonnaise, verrührte einen Teil mit Ketchup, einen anderen Teil mit frisch gepresstem Knoblauch und pünktlich um Mitternacht wurde das Schlemmermahl serviert, selbstgemachte Pommes mit Sekt, köstlich.
Heute haben wir ebenfalls keinen Fuß vor die Tür gesetzt, K ist immerhin aber noch tapfer genug, ab und zu in den Schuppen zu gehen, um neues Holz zu holen. Der Ofen bullert hier den ganzen Tag vor sich hin und es ist richtig schön warm und gemütlich, das Windgeheule und Regengeprassel auf die Dachfenster erhöht nur die Gemütlichkeit innen.
Zum Mittagessen gab es Hühnersuppe mit Möhren, aus dem Möhrengrün habe ich dann noch einen Topf Pesto gemacht, ist fast sio gut wie grünes Pesto mit Basilikum.

Mein persönliches Highlight des Tages war die Reparatur der Innentasche einer Jacke, die ich neulich auf dem Flohmarkt gekauft habe. Grundsätzlich ist die Jacke super in Schuss, gefällt mir sehr und sitzt perfekt. Nur das Futter der rechten Tasche war völlig zerfetzt und
Ich hatte mir schon den passenden Stoff dafür rausgesucht und darauf spekuliert, dass C sich darum kümmert, wenn sie über Weihnachten hier ist, dann reichte aber die Zeit nicht mehr. Geschafft hat sie es aber noch, ein wunderschönes Innenfutter für meinen blauen Korb zunähen, das hätte ich nie selber hinbekommen, denn ich kann bis heute nicht mit einer Nähmaschine umgehen. (Steht auf meiner Lernliste für meine Rentnerzeit). Die Onkelfrau hat ja reichlich Stoffe hinterlassen, die mit maritimen Motiven habe ich behalten.

Das mit dem kaputten Taschenfutter war allerdings auch keine Aufgabe für eine Nähmaschinenarbeit, denn das musste zweifelsohne von Hand eingenäht werden, weil es viel zu umständlich gewesen wäre, die gesamte Jacke dafür aufzutrennen.
Weil ich aber nun unbedingt diese Jacke startklar haben wollte, habe ich mich heute damit beschäftigt, da ein neues Futter reinzufriemeln.
Ich finde, es ist mir gut gelungen und ich bin sehr mit mir zufrieden.
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Hier wurden nämlich Wavelkes gebacken, eine klassische Borkumer Spezialität, die traditionell im Winter gebacken und dann bis zum Frühjahr nach und nach verzehrt wird. Hauchdünne Waffelplatten, die in einer Blechdose aufbewahrt werden, damit sie immer schön knusprig bleiben.
Zutaten sind in Wasser aufgelöster Kandis, Mehl, Butter, ein Ei und Gewürze wie Kardamom, Anis und Zimt. Der Teig ist extrem flüssig und es reicht ein Esslöffel voll für eine Waffel. Es gibt ein spezielles Waffeleisen, mit dem Ostfriesland Wappen und ich habe mein Eisen jetzt nach vielen Jahren mal wieder rausgekramt, um selber Wavelkes zu backen.

Mittlerweile ist die Hälfte schon weg, die verdunsten irgendwie.
Nachdem es hier ein paar Tage fast windstill war, frischte der Wind gestern schon wieder recht deutlich auf, 4-5 Windstärken sind ideale Bedingungen für Kite-Surfer und es gab einige, die mussten offensichtlich ihre Weihnachtsgeschenke sofort ausprobieren.

Trotz frischem Wind hingen die Wolken immer noch sehr tief und auch der Nebel war noch nicht komplett weggepustet, trotzdem war die Borkumer Skyline aber vom Wasser aus schon wieder zu sehen.

Heute hatte der Wind noch mal an Schwung zugelegt, Fahrradfahren war sehr ungemütlich, ich war froh, dass ich das Auto vor der Tür stehen hatte, um meine tägliche Einkaufsrunde zu erledigen.
Für Morgen ist richtiger Sturm mit Windgeschwindigkeiten von über 100km/h, also Windstärke 11, Orkan, angesagt, ich bin schon sehr gespannt, wie sich das mit der Knallerei verträgt. Wenn die Vorhersage wirklich eintrifft, wird das offizielle Feuerwerk morgen wahrscheinlich abgesagt und Feiern am Strand erscheint mir auch maximal ungemütlich.
Was für ein Glück, dass wir schon seit Jahren Silvester am liebsten verschlafen, da ist mir das Wetter herzlich egal.
Unerfreulich: Mein Crockpot hat mitten bei der Gulaschzubereitung einen Kurzschluss entwickelt und heizte nicht mehr weiter, mit der Folge, dass das Gulasch am Abend, als ich mich nach sechs Stunden Crockpotzeit auf eine warme Mahlzeit freute, nur noch lauwarm und vor allem erst halbgar war. Wirklich höchst unerfreulich, vor allem, weil es sich allen Versuchen, es im Ofen nachzuschmoren, hartnäckig widersetzte, auch nach weiteren zwei Stunden Backofen waren die Kartoffeln noch steinhart. Schließlich stellte ich den Topf auf den Herd und ließ ihn dort noch mal eine halbe Stunde köcheln, was vor allem dazu führte, dass danach alles gründlich angebrannt war. Und K meinte, jetzt hätte ich die Kartoffeln endgültig richtig hart gekocht.
Nun ja, es war zum Glück noch Brot im Haus. Viel mehr schmerzte mich, dass ich jetzt keinen Crockpot mehr hatte, weshalb ich heute Morgen kurzerhand einen neuen bestellte.
K wollte den alten nicht kampflos aufgeben und stöpselte ihn noch mal ein, um zu prüfen, ob er den Fehler wegoperieren kann. Das hat das Gerät offensichtlich als Drohung empfunden und funktionierte sofort wieder einwandfrei. Ich schätze, jetzt habe ich zwei Crockpötte, sowas
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Kurzum, das Readly-Abo spart vor allem deshalb richtig viel Geld, weil ich jetzt keine Zeitschriften mehr kaufen muss, um sie doch nicht zu lesen, und da in dem Readly-Abo eine Menge Zeitschriften enthalten sind, die mich interessieren, aber noch mehr, die K interessieren (zB alle Flieger- und Aeromagazine) und überhaupt lässt sich so ein Digital-Zugang ja viel besser teilen als Papierzeitschriften, so spart sich auch gleich der Rest der Familie das Zeitschriftenkaufen.
Einen zusätzlichen Vorteil hat K erkannt, seitdem er mühsam die Shampoopröbchen aus den früheren Zeitschriften aufbrauchen musste: In digitalen Zeitschriften kleben keine Pröbchen zum Raustrennen. Er begrüßt das sehr.
Wie auch immer, ich habe dieses Abo und außer den Zeitschriften, die ich kenne und für die ich mir in meinem Feed Marker gesetzt habe (Psychologie heute zB., die ich tendenziell immer interessant finde, im Ergebnis dann aber immer zu faul bin, sie auch zu lesen), blättere ich auch ab und zu durch Zeitschriften, von denen ich vorher noch nie gehört habe, einfach weil ich es kann und neugierig bin.
Heute habe ich eine Zeitung namens Mentling gefunden, in der Interviews mit Menschen zwischen 10 und 20 Jahren abgedruckt werden.
Seitdem mein jüngstes Kind ja mittlerweile auch dichter an der 30 als an der 20 ist, habe ich zu Menschen in dieser Altersgruppe so gut wie gar keine Kontakte oder Beziehungen mehr und fand es entsprechend interessant, mir ein Magazin anzusehen, das extra für diese Zielgruppe entwickelt wurde.
Ich habe bisher nur dieses eine Heft (die fünfte Ausgabe) durchgeblättert und quergelesen, aber wenn im Editorial schon steht
"Das Leben ist nicht irgendwann, weil dann ist es vielleicht vorbei. Das Leben ist jetzt. Und es gibt keinen besseren Zeitpunkt, um etwas daraus zu machen, was dein Herz randvoll füllt. Ich glaube, das muss man erlebt haben. Denn immer, wenn sich dein Herz bis oben hin voll anfühlt, bist du vermutlich gerade auf dem richtigen Weg. Dann bist du für einen Moment genau da, wo du sein sollst - und hast vielleicht alles erreicht, worum es wirklich geht: Das Herz füllen. Bis es randvoll ist."
dann liest sich das, als wäre der Herausgeber dieses Magazins selber das beste Beispiel für die umgesetzten Ideale der Gen Z. Statt sich selber mühsam einen Text fürs Editorial abzuringen, gibt er den Auftrag an Chat GPT weiter und zack, fertig.
Das Leben ist jetzt, Digga, verschwende bloß keine Zeit an Dinge, die voll nerven.
Kurz hinter dieser Hefteinleitung steht dann aber das Interview mit der 16jährigen Olympiateilnehmerin Helen Kevric, die sich in Paris eine Platzierung unter den ersten 10 am Barren erturnt hat. Helen ist schon Gen Alpha und berichtet, wie hart das Leben als Leistungssportler ist und dass das endlich mal alle erfahren sollen.
"Was denkst du, worüber sollten mehr Menschen erfahren?
Ich finde, dass man generell das Turnen mehr präsentieren sollte. Aber abseits davon natürlich auch den Hintergrund was wir alles machen, damit wir dahin kommen. Klar, man weiß, dass wir zur Schule gehen und gleichzeitig viel trainieren müssen. Aber wie hart und wie zeitaufwendig das wirklich ist, wissen die meisten Menschen gar nicht."*
Wie passt das jetzt zu: Das Leben ist jetzt? Wie passt überhaupt irgendeine Art hartes Training zu dieser Idee?
Lustig finde ich allerdings auch, dass Frau Kevric meint, dass die meisten Menschen nicht wissen, dass Leistungssport harte Arbeit ist, mehr Verzicht als Erfolg, mehr Hoffnung als Triumph und vor allem eins: Ein im Verhältnis zum Gesamtleben relativ hart erkämpfter, kurzer Fame. Ich stehe ja grundsätzlich nur kopfschüttelnd vor all diesen heranwachsenden, eifrigen Möchtegernprofisportlern. Sie ruinieren sich alle Möglichkeiten einer gechillten Jugend und - wenn es schlecht läuft - ruinieren sie sich auch gleich ihre Gesundheit mit und haben dann bis ins Alter was von ihrem Jugendtraum.
Vielleicht sollte man die wahre Realität hinter überzogenem sportlichen Ehrgeiz wirklich mal viel deutlicher publik machen, da hat sie durchaus einen Punkt getroffen, die Frau Kevric.
Gesamtzusammenfassung nach dem Durchblättern dieser Zeitung: Uff, was bin ich froh, dass meine Kinder schon aus dem Gröbsten raus sind und sich den wahrhaft langweiligen Dingen des Lebens widmen können.
*Ich habe da übrigens eine technische Anmerkung: Readly ist so eingestellt, dass man aus den Zeitschriften, die man liest, nichts kopieren kann. Da ich hier aber konkrete Zitate aus den Artikeln verwenden wollte, habe ich einen Screenshot von dem Text gemacht - und Text in Fotos erkennt meine Handysoftware sofort. Aus einem Foto kann ich also völlig problemlos 1:1 den Text kopieren. Ich finde, hier kann man durchaus mal lobend einen technischen Fortschritt erwähnen
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Für mich hieß das, dass ich mir seit langer Zeit mal wieder einen Wecker stellen und zu ungewohnt früher Uhrzeit wach sein musste, um die zwei zum Hafen zu bringen.
Erstaunt habe ich feststellen können, dass es um 7.30h noch ziemlich dunkel ist, kombiniert mit den Lichtern am Hafen und dem Nebel, der seit vier Tagen hier fest in der Luft steht, ergab das allerdings einen interessanten Anblick.
Das Fährterminal ist hell erleuchtet, der Nebel wabert in Schwaden um die Lampen.

Am Anleger selber ist es außen dunkel, so dass man wunderbar in das beleuchtete Innere der Fähre blicken kann.

Am anderen Ende des Hafens, dort wo kaum andere Lichter sind, steht ein Windrad, das vorschriftsgemäß in der Spitze erleuchtet ist, man sieht die Lampe, die Flügel dagegen sind im Nebel verschwunden.

Auf dem Rückweg stoppe ich bei Lidl und kaufe frische Brötchen. Um diese Uhrzeit ist der Laden schon erstaunlich voll, bis ich begreife, warum: Ab heute werden Feuerwerkskörper verkauft und in dem Gang mit der berghoch gestapelten Knallerware knubbeln sich die Kunden.
Die Stadt veranstaltet an Silvester ein öffentliches, großes Feuerwerk am Strand, das man wunderbar von der Promenade aus beobachten kann (ich warte ja jedes Jahr darauf, dass die Insel irgendwann kentert, weil sich so immens viele Menschen alle auf der einen Stelle der Insel versammeln) und es wurde in allen lokalen Medien darum gebeten, möglichst keine eigenen Feuerwerkskörper zu zünden. (Die Gründe sind klar: Rücksicht auf andere und die Umwelt).
Ganz offensichtlich ist das den anwesenden Kunden ziemlich schnuppe, sie kaufen ganze Einkaufswagen voll Pyrotechnik zu gehoben dreistelligen Beträgen, ich stand eine Zeitlang neben der Kasse und habe es fasziniert beobachtet, während sich das "WARUM???" in meinem Kopf immer schneller um sich selber drehte.
Es mag ein Zufall gewesen sein, aber fast alle Käufer waren Männer und sie ähnelten sich auffallend in ihrem Phänotyp. Tendenziell leicht adipös mit kurz geschorenen, dunklen Haaren an den Seiten, auf dem Oberkopf etwas länger, mehrere trugen eine weite Jogginghose und eine in Wülsten gesteppte Jacke. Optisch also eher keine Urlauber, aber auch nicht der typische Ureinwohner der Insel. Mir war gar nicht klar, dass wir so viele Männer von diesem Typ hier auf der Insel haben und dass sich die Feuerwerkskäufer so ähnelten, fand ich durchaus faszinierend.
Wie auch immer, die Antwort auf das „Warum?“ fände ich noch viel spannender. Warum kaufen und zünden Menschen diese Knallkörper?
Das Zeug ist nicht nur richtig teuer, sondern auch blitzschnell verpufft, wobei es Gestank und Dreck hinterlässt. Dass offiziell darum gebeten wird, es bitte nicht zu tun, scheint die Käufer ja genauso wenig zu interessieren wie die Tatsache, dass wir uns hier im Nationalpark Wattenmeer befinden und dieses Knallerzeug Tiere und Umwelt massiv belastet.
Ich verstehe einfach nicht, warum Menschen so etwas tun
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N fuhr mit der 10.30h-Fähre, weshalb ich früh wach und auf war, anschließend könnte man sagen, ich habe den Tag entspannt verbummelt und mich mal hiermit, mal damit beschäftigt, auf alle Fälle bin ich jetzt am Abend sehr zufrieden mit dem Tag.
Ich habe gelesen und außerdem viel in der Küche rumgekruschelt, alles mögliche vor- und zubereitet, wobei es kein "richtiges" Essen heute gab, sondern nur Nachtisch und Vorspeisen.
Den Nachtisch gab es heute so gegen Mittag als erstes.
Ich hatte Herrencreme gemacht, weil K sich das gewünscht und ich dann aus Neugier nach dem Rezept gegoogelt hatte.
Herrencreme kenne ich als Münsterländer Nachspeise, die häufig auf Buffets angeboten wird, die ich aber noch nie mochte. Für meinen Geschmack ist das eine viel zu sahnige, labberige Cremespeise - ich gebe aber zu, dass ich auch andere Nachspeisen nicht mag, insofern hat die Herrencreme da kein Alleinstellungsmerkmal.
Was ich allerdings extrem gerne esse, ist Vanillepudding und als ich nun nach dem Rezept für Herrencreme googelte, stellte ich fest, dass Herrencreme nichts anderes ist als Vanillepudding mit geschlagener Sahne vermischt, außerdem noch ein Schuss Rum und ein paar Schokosplitter.
Spontan beschloss ich natürlich, für K Herrencreme herzustellen, wenn Vanillepudding drin ist, muss es doch bestimmt gut schmecken, wahrscheinlich habe ich bisher nur künstlich produzierte Massenware probiert, gekauften Vanillepudding mag ich auch nicht.
Ich kochte also guten Vanillepudding (gestern) und rührte heute in den abgekühlten Pudding einen Topf geschlagene Sahne, probierte und staunte, wie sehr man mit Sahne wirklich guten Vanillepudding verschandeln kann. Das Zeug schmeckte genau so labberig, sahnig wie ich Herrencreme in Erinnerung habe.
Da halfen auch Rum und Schokosplitter nicht, die machten es eindeutig nicht besser.
Nun ja, jetzt hatte ich aber eine große Schüssel Herrencreme fertig, jetzt musste sie auch gegessen werden.
Im Vorratsschrank gab es noch ein Paket gerollte Neujahrshörnchen, in die wurde die Creme eingefüllt und als Frühstück serviert.
Vorbereitet habe ich dann noch eine Schüssel mit Wavelkesteig, die werden morgen gebacken, wenn der Teig durchgequollen ist. Außerdem habe ich ein Huhn gekocht und entfleddert, Hühnerfleisch und Brühe können später weiterverarbeitet werden.
Zum Abendessen gab es dann ein Blech mit Blätterteighäppchen, sowie Cracker mit verschiedenen Dips, man wird gut satt davon.
Den Abend habe ich vor dem flackernden Kaminofen verbracht und die Serie Reisen mit Muddi geschaut. Ein bisschen skurril, hat aber auch Spaß gemacht, vier von fünf Sternen
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