anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 10. März 2025
Über das Verlottern und eine Steuerreform
Kein konkreter Termin und schon setzt das akute Verlottern ein. Ich beschwere mich nicht, ich beobachte es nur, habe aber auch nicht vor, etwas dagegen zu unternehmen, weil ich es nicht schlimm finde.

Ich meine, natürlich wäre ich auch gerne so ein bewundernswert aktiver Mensch, der ohne Not, einfach weil er sich und sein Leben so gut im Griff hat, auch ohne Termin jeden Tag pünktlich um 6h aufsteht, Frühsport macht, dann seine Zeitung liest, während er ein gesundes Frühstück zu sich nimmt, dann, ähem, jetzt weiß ich schon nicht mehr weiter, was machen solche Leute eigentlich sonst so mit ihrem Tag? Also die, die nicht verlottern?

Ich habe zu solchen Menschen, also denen, die sich und ihr Leben so gut im Griff haben, stets immer einen größeren Abstand gehalten, weil sie mir unheimlich waren. Die leben in einem anderen Abschnitt der Matrix, wenn ich versuche, da hinzugelangen, glitsche ich nur auf irgendeiner Verbindungslinie aus, schlage der Länge nach hin, hole mir blaue Flecken und schlechte Laune und wenn ich Pech habe, finde ich anschließend nicht mehr zurück in meinen Teil und dann ist alles erst recht blöd.
Ne, lass mal bleiben, ich finde mein Verlottern schon völlig okay und sehe keine Notwendigkeit, jetzt noch zu so einem Perfektionsstreber zu werden.

Ich kann also ausgesprochen wenig von diesem Tag erzählen, denn ich habe ihn überwiegend zufrieden lesend im Bett verbracht und da passiert halt nicht so viel Erzählenswertes.

Obwohl, eine Sache fällt mir doch ein, ich habe nämlich einen Text gelesen, der mir enorm gut gefiel und den gebe ich hier gerne weiter.
Christian Buggisch bringt die positiven Aspekte der aktuellen weltpolitischen und Deutschland spezifischen Situation und möglichen Zukunft ins Spiel und schreibt einen Text über die optimistische Sicht der Dinge.
Ich bin nicht nur in jedem Punkt, den er anführt, komplett seiner Meinung, ich habe mich vor allem auch sehr darüber gefreut, endlich mal kein Gejammer, kein Gestöhne, keine Weltuntergangsstimmung zu lesen, das macht sofort gute Laune.
Noch existiert Europa und noch haben wir alle Chancen.

Ein Aspekt, der mir in der gegenwärtigen Weltlage besonders gut gefällt, ist die Tatsache, dass es kaum noch attraktive Alternativen gibt, wo man gerne hin auswandern möchte.
Ich meine, ich will hier eh nicht weg, dazu bin ich viel zu bequem und außerdem habe ich ja noch die Insel, auf der ich mich verbarrikadiere, wenn es hier auf dem Festland eng wird, aber ich kann mir halt auch nicht vorstellen, was Menschen machen, wenn es für sie hier in Deutschland irgendwann nicht mehr ganz so bequem ist, wie sie es seit vielen Jahrzehnten gewohnt sind.
Und nein, ich meine nicht die Armen, sondern ich meine die Reichen.

Was machen die eigentlich, wenn die Politik, weil wir jetzt Unmengen an Geld brauchen, endlich mal die Steuern erhöht, und zwar im Spitzensteuerbereich?
Und die völlig ungerechte, auf nur 25% gedeckelte Höchstsatzbesteuerung für Kapitaleinkünfte wieder abschafft?
Und die Vermögensteuer wieder aktiviert?
Und die Erbschaftsteuer reformiert?

Aus meiner Sicht sind das alle schon seit langem fällige, notwendige Steuerreformen, aber immer wenn ich sie in einer Diskussion ins Spiel brachte, wurde abgewunken: "Vergiss es, dann gehen die Reichen einfach woanders hin."
Und genau darauf könnte man es jetzt doch mal ankommen lassen, denn wohin könnten die eigentlich noch gehen?

Ich finde, die Tatsache, dass es mittlerweile überall auf der Welt gruselig ist und ganz besonders in den USA, weil man da noch nicht mal weiß, was morgen sein wird, spricht doch ganz klar für Steuererhöhungen, oder sehe ich das falsch?

Und ja, ich bin ausdrücklich dafür, auch wenn ich selber dann ebenfalls mehr Steuern zahlen müsste, aber wir reden hier auf zusätzliche Steuern für nicht lebensnotwendiges Vermögen, was also spricht dagegen, wenn es jeden trifft?
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Sonntag, 9. März 2025
Flohmarkt, Radtour und Physik
Am Vormittag habe ich mich erneut mit der Nextcloud und dem neuen Server beschäftigt, die Daten sind jetzt vollständig migriert, aber für den Alltagsgebrauch müssen alle Geräte und alle Nutzer wieder neu angemeldet werden, alle Freigaben müssen wieder neu erteilt werden, es ist also noch einiges zu tun, bevor es wieder ruckelfrei läuft, aber es ist auf einem guten Weg.

Gegen Mittag holte ich das Fahrrad raus und fuhr zum Flohmarkt. Heute war einer der wenigen Flohmärkte direkt hier in Greven und da es dort immer zu wenig Parkplätze gibt, dachte ich, es ist eine gute Idee, das Problem dadurch zu umgehen, dass ich gleich Fahrrad fahre.

Es war so warm, dass ich nach 300m wieder anhielt und meine Jacke auszog, es fühlte sich schon fast sommerlich an.
Auf dem Flohmarkt fand ich ein paar sehr interessante Kochbücher, zwei weitere Sachbücher, die mich schon länger interessierten, ein breites Umhängeband für mein Handy, eine schicke, dicke Baumwollstrickjacke in anthrazit (davon habe ich erst drei, aber von dieser Art Strickjacke kann man gar nicht genug haben) und ein altes, aber dennnoch ungebrauchtes Besteckset von WMF, ich tippe, es ist aus den 70ern, mir gefiel es auf alle Fälle gut und für 5 € kann man nicht viel falsch machen.

WMF Happy Life Besteckset
WMF Happy Life Besteckset

Anschließend machte ich noch eine ausgedehnte Radtour die Ems entlang, das Wetter war wirklich herrlich.

Den Rest des Tages habe ich dann auf dem Sofa verbracht und gelesen - und das erste Mal in meinem Leben Physik interessant gefunden und sogar verstanden. Ich gebe allerdings zu, dass es vor allem die Wörter waren, die mich am meisten faszinierten. Zb amphiphile Molkeküle, ist das nicht ein wunderbares Wort?
Und Grenzflächenenergie - hat keinerlei politischen Inhalt, ist rein physikalisch zu sehen - und brachte mich trotzdem zum Schmunzeln.
Insgesamt weiß ich jetzt, warum Seifen (Tenside) sauber machen und dass der Schaum nur für den psychologischen Effekt nützlich ist, weil er einem das gute Gefühl vermittelt, viel Seifenenergie eingesetzt zu haben, ansonsten aber nichts zum Reinigen von Oberflächen beiträgt.

Ich habe Physik und Chemie in der Schule in der siebten bzw. der achten Klasse abgewählt, weil die Lehrerinnen (ist nicht gegendert, es waren nur Frauen), die ich in diesen beiden Fächern hatte, solche Totalausfälle waren, dass ich nie ein Wort von dem verstanden habe, was sie da vorne erzählten und ich mir deshalb dachte, es ist klug, maximal viel Abstand zwischen mich und die Themen der Physik und Chemie zu bringen.

Eines meiner liebsten (und besten Fächer) war Mathematik - aber für Physik war ich schlicht zu blöd. Und für Chemie erst recht. In Chemie kippen sie 500ml von Stoff A mit 500ml von Stoff B zusammen und haben anschließend 350ml Stoff C - ich meine, ganz ehrlich, die pfuschen doch.

Ich habe in meinem Leben dann allerdings mehrfach sehr deutlich erfahren dürfen, dass es mir vielleicht möglich ist, die Physik abzuwählen, was aber nicht bedeutet, dass sie für mich nicht mehr gilt. So Unverschämtheiten wie Fliehkraft oder Schwerkragft haben Null Respekt vor meinen Entscheidungen.

In dem Buch, was ich heute las, wurde Physik aber plötzlich so erklärt, dass ich es nicht nur verstand, sondern auch noch spannend fand und jetzt trauere ich ein wenig meinen verpassten Chancen in der Schulzeit hinterher
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Donnerstag, 6. März 2025
Die wollen das so
Mein aktueller Lieblingswitz:

Ein Mensch stirbt und kommt in die Hölle.
Der Teufel führt ihn herum, um ihm alles zu zeigen und der Mensch staunt sehr, denn es sieht alles völlig normal und harmlos aus. Schicke Wohnhäuser, gutes Wetter, die Sonne scheint, ein weißer Sandstrand mit leisem Meeresrauschen, zufriedene Leute, die geschäftig ihren Dingen nachgehen, insgesamt also wirklich eine angenehme Umgebung, die so gar nicht nach der Hölle aussieht, die er sich vorgestellt hatte.
Dann sieht er einen großen Zaun, hinter dem riesige Kessel auf dem Feuer stehen, in denen Menschen sitzen, die von Arbeitern mit Stangen gepiesackt und immer wieder unter Wasser geschubst werden.
Fragend schaut er den Teufel an, der die Schultern zuckt und sagt: "Ach das sind die Katholiken, die wollen das so."

Gefühlt kommentiere ich mindestens einmal täglich irgendwas mit: "Ach, das sind die Katholiken, die wollen das so."

Sonst so: Nicht viel passiert.
Ich habe ein wenig Baucontrolling betrieben und die eingegangenen Angebote in unser Budget eingearbeitet und für einen Vergleich vorbereitet. Außerdem haben wir erneut gemeinsam eine Haustür ausgesucht, weil unser Ansprechpartner beim Hersteller, mit dem wir letztes Jahr im Oktober schon mal besprochen hatten, welche Haustür für uns in Frage kommt, unsere Anfrage löschte - er hatte keine Maße bekommen und dachte deshalb, das hätte sich erledigt.
Inzwischen haben wir die finalen Maße und grob erinnern wir uns auch noch, wo drauf wir achten müssen (kein Echtholz, ist viel zu pflegeintensiv!) und so mussten wir nur einmal durch das Gesamtprogramm scrollen, um wieder zu wissen, was wir gerne hätten.

Für den Vater kamen stapelweise Beihilfeabrechnungen - die Anträge der letzten zwei Monate wurden alle auf einen Rutsch hintereinanderweg bearbeitet. Wo der Vorteil so einer schwallweisen Bearbeitung liegt, kann ich nicht erkennen, ich bin jetzt aber dazu übergegangen, jede eingehende Rechnung sofort einzureichen, da die Einreichungen in der Behörde ja offensichtlich eh erst eine Zeitlang in einer Warteschleife hängen, bevor sie dran sind, dafür werden aber dann alle eingegangenen Einreichungen einer Beihilfenummer abgearbeitet, wenn die älteste ihr Liegealter erreicht hat.

Ein weiterer Vorteil ist, dass für jede Einzeleinreichung auch ein Einzelbescheid erstellt wird, was bedeutet, dass ich natürlich nur gegen die Bescheide Widerspruch einlege, wo ein Bescheid Fehler zu Ungunsten des Vaters enthält. Es gibt auch immer wieder Bescheide, die enthalten Fehler zu Gunsten des Vaters, d.h. es wird mehr erstattet als ihm zusteht, aber selbstverständlich akzeptiere ich diese Bescheide ohne Widerspruch.
Mich würde ja mal sehr interessieren, ob es dazu statistische Erhebungen bzw. Schätzungen gibt, was sich die Beamten da so durchschnittlich als Extrabonus einstecken, für den Vater, für den ich ja eine beachtliche Summe an Krankheits- und Pflegekosten jährlich abrechne, ist es auf alle Fälle ein gutes Geschäft.

Dass die private Krankenversicherung als Vollversicherung für besonders Reiche und für Beamte ein in meinen Augen von Grund auf ungerechtes System ist, habe ich ja schon gesagt, wobei es mich besonders aufregt, dass die Beamten da auch noch ohne eigene Zusatzbelastung einfach nur so von profitieren, weil es eben so ist.
Wenn ich die Abrechnungen für den Vater mache, rege ich mich jedes Mal aufs Neue wieder darüber auf, und dabei ließe es sich so einfach ändern: Einfach alle Beamte in die gesetzliche Versicherung - und zack, bekommt das gesamte System der Pfründeverteilung Schlagseite und muss in Gänze neu berechnet und besprochen werden.

Ich habe mal ein wenig recherchiert:
In der Wikipedia ist eine Liste mit den 10 größten privaten Krankenversicherern mit Anzahl der vollversicherten Personen zu finden, das sind zusammen ca. 6,9 Mio Personen. Wenn man noch mal 0,5 Mio vollversicherte Personen für die kleineren Versicherungen dazu schätzt, sind es ungefähr 7,4 Mio. Menschen, die rein privat krankenversichert sind.
Laut Destatis gibt es ca. 3,7 Mio. Beamte inklusive Pensionäre, d.h. ziemlich genau die Hälfte aller privat versicherten Menschen sind Beamte - und jetzt erkläre mir mal jemand, was das mit Gerechtigkeit zu tun hat? Also ich meine, dass privat Versicherte exakt Nullkommanull Wartezeiten für einen Facharzttermin haben, dass sie die deutlich ausführlichere und zugewandtere Behandlung bekommen, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch finanziell davon profitieren, wenn sie nur ausreichend viel krank sind (der Vater tut es auf alle Fälle, das sehe ich ja und warum sollte er ein Einzelfall sein?)............ ach, ich reg mich schon wieder auf, aber ich finde es nunmal einfach nur ungerecht
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Mittwoch, 5. März 2025
Umsiedlung und die Beobachtung von Scrunch-Leggings
So, wieder zurück auf dem Festland, K hat morgen einen Friseurtermin und seitdem diese Termine schwieriger zu bekommen sind als Facharzttermine, geben sie selbstverständlich Rhythmus und Aufenthaltsort vor.

In den nächsten Tagen haben wir dann aber auch gemeinsame Termine, einmal beim Küchenbauer, um die Badmöbel zu besprechen und einmal beim Ofenbauer um die Sauna zu besprechen. Die Handwerker entwickeln offensichtlich vermehrt lustige Crossover-Fähigkeiten, aber wenn es passt, soll es mir recht sein.

Außerdem ist am Freitag wieder Kleiderkreisel, die Tochter hat schon gesagt, dass sie mitgeht, ich hoffe, die Schwester auch, es macht einfach mehr Spaß mit mehr Leuten.

Beim Autobeladen ist heute ein Missverständnis passiert, so dass meine Computertasche, in der allerlei sonstiger Kram, also alles außer ein Computer drin ist, nicht von K ins Auto geräumt wurde, obwohl ich sie fertig gepackt und verschlossen genau dahin gestellt habe, wo alle Dinge stehen, die ins Auto geräumt werden müssen. Während ich in der Küche noch den Kühlschrankinhalt in die Kühltaschen räumte, hatte K schon begonnen, das Auto mit dem sonstigen Kram zu beladen und rief, ob ich meinen Computer schon eingepackt habe. Ich antwortete, dass ich meinen Computer nicht mitnehme, weil der jetzt fest auf Borkum bleibt, dass ich aber alles, was ich mitnehme, dahingestellt habe, wo alles steht, was eingepackt werden muss - ich dachte, damit ist klar, dass die Tasche eingepackt werden muss. Was K dachte weiß ich nicht, aber er hat verstanden, dass ich meinen Computer nicht mitnehme und ließ deshalb auch die Tasche stehen und ich kontrollierte nicht extra, ob auch wirklich alles, was ich bereit gestellt hatte, im Auto ist.

So kann's gehen, trotzdem blöd. Aber jetzt werde ich mir eben ein paar Dinge, von denen ich dachte, für die kurze Zeit, in der ich sie benutze, reicht es, wenn ich sie immer hin- und herschleppe, doch noch mal kaufen, auf ein paar andere Dinge werde ich einfach solange verzichten, bis ich wieder auf Borkum bin und bei noch weiteren Dinge müssen andere Leute jetzt noch etwas länger warten, bis ich mich damit beschäftigen kann, es lässt sich jetzt grad nicht ändern.

Auf dem Rückweg fuhren wir wieder in Leer vorbei und besuchten den Vater, der sich freute und während wir uns unterhielten, kam eine Pflegerin rein, die die Wunde an seinem Rücken kontrollieren wollte. Da war ein Abzess rausgeschnitten worden und offensichtlich näht man so etwas nach der OP nicht zu, sondern tamponiert die Wunde nur, dann kommt eine speziell für solche Dinge ausgebildete Pflegerin und wechselt ständig Tampon und Verband, und dann muss man warten, bis das Ganze von innen heraus zuwächst und sich so von alleine schließt. Ich habe das nicht weiter hinterfragt, obwohl mir eine Bemerkung wie: "Da hatte ich ja Glück, dass ein Kaiserschnitt anders behandelt wird" auf der Zunge lag, aber was weiß ich schon von Abzessen.

Wie auch immer, weshalb ich das eigentlich erzähle, ist, dass ich diese spezielle Pflegerin erwähnen wollte, die trug nämlich einen String-Tanga mit langen Beinen statt einer Jeanshose und ich konnte gar nicht mehr aufhören, ihr auf den Hintern zu starren, weil es mich so faszinierte, dass es wirklich Frauen gibt, die solche Hosen als normale Alltagsbekleidung tragen und weil es mich außerdem faszinierte, dass ich wusste, dass diese seltsame Bekleidung sogar einen speziellen Namen hat, nämlich Scrunch-Leggings, weil ich genau das erst grade eben bei Herrn Buddenbohm gelernt hatte.
Manchmal ist das mit den Koinzidenzien wirklich bemerkenswert
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Dienstag, 4. März 2025
Bruschetta
Als Aufgabe standen heute nur ein paar Kleinigkeiten an, die für den Onkel zu erledigen waren. Wir hatten also ausreichend Zeit, lange im Bett rumzutrödeln und taten es deshalb auch ausgiebig.

Gegen Mittag lockte uns die Sonne nach draußen, beim Fahrradfahren war ich aber noch froh, dass ich vorsichtshalber doch die Handschuhe angezogen hatte.

Bei Lidl kauften wir ein frisches Baguette und ergatterten eine Rettertüte Gemüse. Diese Rettertüten finde ich prima, da werfen die Mitarbeiter nämlich alle möglichen Obst- und Gemüsereste und jede Tüte kostet dann 3€. Es ist ein bisschen wie Wundertüte, weil man natürlich erst zuhause sieht, was wirklich alles so in der Tüte drin ist, ich lunkere aber immer vorab schon mal, um abzuschätzen, ob das, was drin ist, auch zu mir und meinem krausen Geschmack passt.
Heute war es perfekt: drei Kohlrabi, zwei Gurken, mehrere Minipaprika, zwei Bund Frühlingszwiebeln, eine Handvoll Zwiebeln, 10 Möhren, ein paar Mandarinen und ein Zuckerhut, ich war sehr zufrieden.

Dann fuhren wir zum Onkel und erledigten alle Arbeiten, die ihm in den letzten zwei Wochen eingefallen sind.

Gegen 17h waren wir wieder zu Hause und ich beschloss, eine große Portion Bruschetta herzustellen.
Dazu schnitt ich die Reste des alten Baguettes von gestern und ein Stück des frischen Baguettes von heute in Scheiben und röstete sie auf dem Kontaktgrill.

Gleichzeitig schnitt ich einige Tomaten, eine der grade geretteten Minipaprika, einen Bund Frühlingszwiebeln und einen Mozarellaklops in kleine Stücke, gab eine passende Menge Bruschettagewürz* und Olivenöl dazu, rührte um und schichtete die Gemüse-Käsemischung dann auf die gerösteten Baguettescheiben, die ich anschließend 10 Minuten bei 180°C im Ofen backte.
*ich liebe fertige Gewürzmischungen, die ich mir häufig (im Thermomix) in großen Mengen selber anmische und dann gerne den Kindern und der Schwester davon abgebe. Bruschettagewürz ist dabei ein Klassiker, denn es werden getrocknete Tomaten erst klein geschreddert und dann noch mal im Ofen gründlich nachgetrocknet bevor sie mit diversen weiteren Gewürzen gemischt werden. Für die Herstellung von Bruschetta brauche ich dann nur frisches Gemüse und 1-2 Teelöffel von dieser Gewürzmischung und es ist perfekt gewürzt.

Insgesamt habe ich ein ganzes Backblech mit Bruschettascheiben gefüllt, ein Foto der fertigen Mahlzeit habe ich aber verpasst zu knipsen, es schmeckte so gut, dass ruckzuck alles aufgegessen war, bevor mir einfiel, dass das doch ein hübsches Blogfoto gewesen wäre.
Muss man sich also denken, zum Glück sieht Bruschetta ja eigentlich immer gleich aus.

Als Ersatz habe ich noch eines von Mond, Venus und Leuchtturm (und Funkmast, aber der ist so groß im Bild, den muss man nicht extra erwähnen)
Mond, Venus und Leuchtturm

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Montag, 3. März 2025
Friedhofsplanungen und Ofengemüse
Der Onkelgeburtstag wurde ordnungsgemäß nach Plan gefeiert, der Männerchor erschien fast in Vollbesetzung und sang vier Lieder, der Ollerman des Jungsvereins war auch da und hielt eine salbungsvolle Rede, alles war so, wie es sich gehört, es ist sehr erfreulich, dass das nun erledigt ist.

Heute um 11h hatte sich der Pastor zu einem Gratulationsbesuch angesagt, Sonntags sind Pastöre ja verhindert, da anderweitig beschäftigt, also kam er heute und der Onkel meinte, ich solle man gleich dazukommen, dann könne ich sofort mit dem Pastor die Sache mit dem Grab besprechen.

Es ist ja so, dass der Vater sich Gedanken um die Choreografie seiner Beerdigung gemacht hat und in dem Zusammenhang festlegte, dass er eine richtige Beerdigung wünscht, also eine Erdbestattung im Sarg.
Er möchte auf keinen Fall verbrannt werden und in einer Urne enden. Nun denn, wenn er das so wünscht, dann sei es so, der Onkel dagegen findet ein Ende als Asche in einer Urne deutlich sinnvoller, weil er es überflüssig findet, riesige Grabstellen zu unterhalten, wo ja doch nur Tote liegen, die das gar nicht mehr zu würdigen wissen.

Der Pragmatismus ist unter den Brüdern offensichtlich unterschiedlich verteilt, was aber schon immer so war. Der Onkel war Handwerker und musste Probleme lösen, der Vater war Lehrer und musste über Probleme nur reden, das prägt natürlich auch die eigene Grundhaltung.

Wie auch immer, der Onkel findet, es sei ja praktisch, wenn sie sich eine Grabstelle teilen, was aber in der Kombination Urne/Sarg erst abgeklärt werden muss.

Ich schrieb zu dem Zweck schon vor drei Wochen die Friedhofsbeauftragte der zuständigen Gemeinde an, habe aber bis heute noch keine Antwort erhalten, deshalb meinte der Onkel, wenn der Pastor doch schon mal da ist, dann könne ich ja dazukommen und das Thema direkt mit dem Chef der Truppe besprechen.

So geschah es, ich fuhr also heute pünktlich um 11h zum Onkel, wo ich gemeinsam mit dem Pastor ankam und nach einem höflichen Smalltalk über Gott und die Welt, - wobei, eigentlich ging es nur um die Welt, Gott kam gar nicht vor, aber egal, - nach einer angemessenen Zeit brachte ich das Gespräch auf Friedhof und Gräber und der Pastor sagte, er werde sich sofort darum kümmern, dass meine E-Mail-Anfrage bearbeitet wird, aber es wäre so, dass nur die Kombination Sarg und dadrauf dann Urne möglich wäre, umgekehrt nicht.

Ich verpflichtete den Onkel also, sich gesundheitlich am Riemen zu reißen, er hätte jetzt eine Aufgabe, nämlich seinen Bruder zu überleben, weil sonst wäre das blöd mit der gemeinsamen Grabstelle, er meinte, er könne für nichts garantieren, würde sich aber anstrengen.

Soviel also zu diesem Thema, wäre das auch erstmal geklärt.

Am Nachmittag setzte ich mich an den PC, machte ein bisschen Buchhaltung und beantwortete eine E-Mail, die ich jetzt schon seit einer Woche vor mir herschob. Wenn man so Dinge, zu denen man keine Lust hat, dann doch irgendwann erledigt hat, fühlt sich das sehr gut an.

Dann fuhren wir einkaufen, Milch war alle und wir mussten noch klären, was wir heute essen wollten.
Bei Lidl gab es schöne Drillingskartoffeln und Zucchini im Angebot, damit fiel die Entscheidung für Ofengemüse (weil ich noch Auberginen, Möhren und Pilze hatte, die wegmussten) mit Kartoffelspalten - und jedesmal, wenn ich so ein Essen auf den Tisch stelle, überfresse ich mich daran und frage mich, warum ich das nicht viel öfter mache. Vielleicht gelingt es mir irgendwann, mich nicht zu überfressen, wenn ich es nur oft genug serviere und ich dann nicht jedesmal vor lauter Appetitjieper eskaliere
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Samstag, 1. März 2025
Wäsche gewaschen und Fahrrad gefahren
Heute schien den ganzen Tag die Sonne, das machte richtig gute Laune.

Ich ließ die zweite Maschine Wäsche durchlaufen und hängte sie draußen auf die Leine, bei 2-3°C trocknet Wäsche aber grundsätzlich nur so mittelgut, so dass ich sie nach dem Abnehmen am Abend drinnen noch mal ausbreitete zum Nachtrocknen. Immerhin ist jetzt die gesamte Bettwäsche von dem Besuch der Handwerkerfamilie neulich einmal durchgewaschen, morgen kann ich sie dann direkt wieder auf die Betten ziehen.

Wegen des schönen Wetters machten wir eine lange und ausgedehnte Radtour bis zum Flugplatz und von dort durch die Dünen bis zum Café Seeblick, wo der befestigte Radweg direkt am Strand entlang bis ins Dorf beginnt - oder aufhört, je nach dem, wie man draufschaut.

Den Abend haben wir dann irgendwie gemeinsam verdröselt, als ich eben bemerkte, dass es schon 23h ist, war ich echt erstaunt, manchmal vergeht die Zeit auch dann blitzschnell, wenn man gar nichts Besonderes macht
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Freitag, 28. Februar 2025
IT-Sprache
Einen Großteil des Tages habe ich heute damit verbracht, alle Daten in der Nextcloud auf einer externen SD-Platte zu sichern, weil ich gestern von dem Supportmensch bei hosting.de die Nachricht erhalten habe, dass er jetzt alles, was er bräuchte, um den Servern umzuziehen, hat, das aber erst nächste Woche konkret machen wird.

Die Kommunikation mit diesem Supportmenschen fand ich schwierig und anstrengend, zwischendurch war ich versucht, mir noch ein weiteres IT-Dienstleistungsunternehmen zu suchen, was ich damit beauftragt hätte, die Vermittler-/Übersetzerrolle zwischen mir und dem Supportmensch von hosting.de zu übernehmen, denn irgendwie gelang es mir nicht, dem Supportmenschen zu vermitteln, dass ich schlicht keine Ahnung habe von dem, was er da versucht mir zu erklären.

Am Dienstag schrieben wir mehrfach hin und her, ich teilte ihm ziemlich deutlich mit, dass ich nicht weiß, was ein SSH-Zugang ist, den er sich so dringend wünscht, und dass ich auch nicht beabsichtige, meine IT-Kenntnisse diesbezüglich auszuweiten, sondern dass ich ihn gerne damit beauftragen möchte, den Umzug in Gänze für mich zu erledigen und dass ich seine Arbeit auch gerne bezahle.
Am Ende soll einfach alles wieder so sein wie jetzt, nur dass es dann jemanden gibt, der sich darum kümmert, dass das System im Hintergrund regelmäßig gewartet wird. Ich wäre deshalb gerne bereit, ihm alle Passwörter und Zugangsrechte zu geben, damit er sich selber darum kümmert, er solle mir nur mitteilen, auf welchem Weg ich ihm diese Daten zukommen lassen könne, einfach so per E-Mail wäre mir etwas zu unsicher.

Telefonieren scheut er offensichtlich wie der Teufel das Weihwasser, am Mittwoch schrieb er mir: …da Sie bei netcup einen dedizierten Server haben, müssten Sie auch root-Rechte dort haben, sodass dann auch ein SSH-Zugang Ihrerseits eingerichtet werden kann, sodass wir dann den Umzug für Sie vornehmen können.

Das war der Moment als ich begann nach einem IT-Übersetzer zu suchen.

Am Abend probierte ich dann einen letzten Versuch. Ich stellte alle Zugangsdaten, Passwörter etc., die mir in Zusammenhang mit dieser Nextcloud vorliegen, in einem Word-Dokument zusammen, schützte das Dokument mit einem Passwort, lud es in einen Ordner in meiner bestehenden Nextcloud hoch, produzierte einen Freigabelink für diesen Ordner, schickte diesen Link an den Supportmensch und in einer zweiten E-Mail schickte ich ihm das Passwort zum Öffnen der Datei und teilte ihm noch mal ausdrücklich mit, dass er sich doch bitte mit diesen Daten alle Rechte und Zugänge selber verschafft.
Dann hörte ich nichts mehr von dem Supportmenschen.

Bis gestern Abend, da kam eine E-Mail, in der stand dann: "..die Zugangsdaten reichen uns aus."
Uff, na endlich.
Wegen der Größe und Menge der zu migrierenden Dateien passiert das erst nächste Woche, aber das ist mir ja egal, die Hauptsache sie kommen jetzt endlich alleine klar.
Die Dateien werden nicht umgezogen, sondern migriert. Habe ich anschließend Dateien mit Migrationshintergrund?
Und wird man es ihnen ansehen? Oder bleibt wirklich alles so wie es war, nur dass die Daten migriert sind, was aber ja an den Daten selber nichts ändert. Hoffe ich. Wir werden sehen.
Heute habe ich vorsichtshalber aber noch mal alle Daten lokal gesichert, erschien mir klug.
Und ich habe den alten Server gekündigt. No risk, no fun.

Weitere Aktivitäten heute: Eine kürzere Fahrradtour kombiniert mit Einkaufen und Einsammeln von drei Heften "Borkum aktuell", der kostenlosen Monatszeitschrift der Insel. Ein Heft habe ich dann am Abend noch dem Onkel gebracht und das dritte ist für den Vater, der ja regelmäßig mit allen verfügbaren Inselnachrichten von mir versorgt wird.

Der Onkel hatte alte Fotoalben rausgekramt, die wir dann gemeinsam anschauten. Vor 60 Jahren sah es hier noch deutlich anders aus, ich finde es aber erstaunlich, wie vieles davon mir noch durchaus vertraut ist. Ich fürchte, ich bin auch schon ziemlich alt
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Donnerstag, 27. Februar 2025
Ortswechsel und müde
Heute wieder Umsiedlung nach Borkum, die Fähre war rappelvoll, die Karnevalsflüchtlinge werden jedes Jahr mehr.

Bei der Abfahrt Nieselregen und tiefhängende, graue Wolken, je weiter nördlich wir kamen umso blauer wurde der Himmel und aus den trüben Regenwolken wurden fröhliche Schäfchenwolken, die von einer zunehmenden Menge an Windrädern umgerührt wurden.
Windrad

Als wir auf Borkum ankamen, regnete es, am Nachmittag hatten sich die Wolken aber verzogen und wir holten die Räder raus, um zunächst zu Lidl, dann zum Onkel und anschließend in einem großen Bogen übers Dorf bis zur Promenade zu fahren, wo ich Fotos machte, weil wir Niedrigwasser hatten und ich es immer wieder spannend finde, wie sich die Priele und Sandbänke dort am Nordstrand ständig verändern.

Sonnenuntergang bei N iedrigwasser

Es war erst kurz nach fünf am Nachmittag, aber die Sonne schickte sich schon an, unterzugehen.
Andererseits: in weniger als vier Monaten werden die Tage schon wieder kürzer….., irgendwie ist da was verdreht.

Mit dem Verschwinden der Sonne kam die große Müdigkeit, ich schaffte es grade noch, das vorbereitete Essen warm zu machen und das Brot aus dem Ofen zu holen. Frisches Brot mit Kräuterbutter schmeckt super, vollgefressen ist man aber noch müder als eh schon, also gab es einen Zubettgehbeschluss und das fühlt sich absolut richtig an
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Dienstag, 25. Februar 2025
Schnibbeltag und aufgeräumter Schreibtisch
Heute gab es endlich wieder wenigstens einen Termin, der meinen Tag strukturierte und mich zwang, früh aufzustehen, um 9.30h war ich bei der Physio.

Anschließend fuhr ich Einkaufen, diesmal nicht zu Lidl, sondern zu Netto, weil ich in der Werbung gesehen hatte, dass es dort Holzbriketts zu einem sehr guten Preis im Sonderangebot gibt und wenn wir übermorgen nach Borkum fahren, ist das eine gute Gelegenheit, den Vorrat dort aufzustocken.

Wir waren in diesem Winter ja so viel wie noch nie dort und mittlerweile haben wir das gesamte Resteholz verheizt und letzte Woche schon begonnen, das "gute, gekaufte" Holz zu verfeuern, Nachschub ist also nicht verkehrt.

Es stellte sich dann heraus, dass ich die Werbung für den "Samstagskracher" gesehen hatte, nur am Samstag gibt es diesen Supersonderpreis. Heute kosteten die Holzbriketts noch den Normalpreis. Das Angebot nutzt mir also nichts, am Samstag bin ich nicht in der Nähe eines Nettomarktes.
Blöde Werbung.

Dafür hatten sie diverses Obst und Gemüse zum halben Preis und als ich wieder zu Hause war, habe ich sofort begonnen, das zu verarbeiten.
Außer einer großen Schüssel Obstsalat habe ich noch eine Schale Guacamole und eine Schüssel Salsa gemacht, so dass wir ein wunderbar snackiges Mittagessen hatten. (Es gab noch warme Tortillachips mit Käse überbacken dazu.)

Lustig finde ich, dass dieses Essen, was gefühlt ja nur aus so "Kleinigkeiten" bestand, Vor- und Nachspeisen, aber nichts "Richtiges", deutlich mehr Arbeit gemacht hat als jede "richtige Mahlzeit", denn ich habe fast zwei Stunden in der Küche gestanden und Obst und Gemüse geputzt und kleingeschnibbelt. Grade für Salsa und Guacamole müssen Paprika und Tomaten winzigklein geschnibbelt werden und das ist erstaunlich aufwendig.

Am Nachmittag habe ich mich dann noch mal in die Küche gestellt und weiter geschnibbelt, weil ich erstens noch zwei Pakete Mettendchen hatte, die weg mussten und weil ich zweitens auch reduzierten Porree und reduzierte Petersilienwurzeln von Netto mitgebracht hatte, die auch nicht mehr lange haltbar waren und weil drittens mein Westfalenmann so gerne westfälische Mettendchensuppe isst. Eigentlich ist es eine Gemüsesuppe, die ich da zusammengeschnibbelt habe, wenn man aber in eine Gemüsesuppe zwei Pakete Mettenchen reinschnibbelt, wird sie zu einer westfälischen Mettendchensuppe und macht bestimmte Menschen sehr glücklich.

Außerdem kam heute mein Notebookständer an und ich bin mit der Lösung jetzt angemessen zufrieden.
Schreibtisch

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