anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 19. November 2024
Punktlandung und kluges Google
Heute war dann endlich der Termin zum Räderwechsel und ich sag mal so: Besser kann eine Punktlandung nicht gelingen.
Auf der Hinfahrt hat es zwar auch schon geregnet, aber mit +5°C war das noch alles weit weg von und Schnee und Eis, als ich dagegen am Nachmittag mit den neuen Winterreifen von Rheda wieder nach Greven fuhr, setzte ein starkes Schneetreiben ein und ich kann gar nicht beschreiben, wie erleichtert ich war, durch dieses Wetter nicht mehr mit Sommerreifen fahren zu müssen.

Normalerweise halte ich mich beim Wechsel von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt an die alte "von O bis O-Regel", also ab Oktober Winterreifen und ab Ostern dann wieder Sommerbereifung.
Das war dieses Jahr aber etwas kompliziert, weil die Firma, bei der ich bisher meine Reifen- bzw. Räderwechsel habe machen lassen, nicht mehr existiert und ich erst etwas aufgescheucht und leicht verspätet meine Felgen mit den alten Winterreifen aus der Insolvenz retten musste, um mir dann anschließend auch noch eine neue Firma für den Reifenwechsel samt Einlagerung suchen musste, was im Ergebnis dazu führte, dass der frühest mögliche Termin, den ich bekommen heute, eben erst heute war.

Weil ich fand, es lohnt sich nicht mehr, mir eine neue Firma in Greven zu suchen, habe ich deshalb gleich nach einem Reifendienst in Rheda gesucht, was wiederum bedeutete, ich hatte heute eine etwas längere Anfahrt, aber wie gesagt, als der erste Schnee fiel, waren die Winterreifen schon drauf.

Mit dieser Aktion habe ich dann fast den gesamten Tag verbracht, es ist sehr angenehm, seine Zeit so entspannt verplempern zu können, weil es keine weiteren drängenden Termine gab.

Was ChatGPT oder Perplexity, oder wie diese sagenumwobenen neuen Möglichkeiten jetzt alle heißen, tatsächlich Sinnvolles mehr oder besser können als Google, das habe ich immer noch nicht entdeckt, dafür habe ich mich aber heute zum zweiten Mal intensiv von Google beeindrucken lassen, weil Google mir ein Lied gefunden hat, nach dem ich verzweifelt in meinem Hirn kramte, aber ums Verrecken nicht auf den Titel kam.

Es ging damit los, dass ich ein Lied der Höhner hörte: "Ich luur dich jän ahn", einen Ohrwurm davon bekam, aber mit einem anderen Text, den ich nicht richtig zu fassen bekam, weshalb ich wissen wollte, wie das Lied im Original heißt.

Dass es ein ziemlich bekanntes Lied ist, war mir eigentlich klar, weshalb ich dachte, ich google einfach nach dem Höhnerlied und dann wird da doch irgendwo stehen, wer das Original zumindest komponiert hat. Fand ich aber nicht, alles, was ich fand war: Text und Music: maccoll - damit konnte ich nichts anfangen, vor allem weil ich sicher war, dass die Musik jemand anderes als den kölschen Text gemacht hatte

So ein Ohrwurm ist eine ziemlich lästige Sache und so nach und nach machte es mich immer nervöser, dass ich den richtigen Text nicht fand. K, der mir das sofort hätte sagen können, war im Büro und bis heute Abend war ich nicht bereit, dieses Suchkarussell im Kopf zu ertragen.

Dann fiel mir ein, dass Google ja auch Lieder finden kann, die man ihm einfach nur vorsummt. Das habe ich nämlich schon mal ausprobiert, als Shazam bei dem Originalstück, das irgendjemand hinter ein Insta-Video gelegt hatte, versagte, ich aber genau wusste, dass ich das Stück kenne.

Nun ist das mit mir und meiner Musikalität so, dass ich nicht nur ein verlässliches Rhythmusgefühl, sondern auch ein extrem gutes Gehör besitze und verlässlich auch minimale Tondifferenzen heraushöre, - sehr nützlich, wenn man zB Flöten so stimmen möchte, dass sie im mehrstimmigen Einsatz nicht automatisch klingen wie rollige Katzen, aber sehr lästig, wenn man ein Instrument benutzen möchte, bei dem man die Töne nicht so eindeutig bestimmbar produzieren kann wie bei einem Klavier oder einer Flöte. Ein Instrument, was ich deshalb überhaupt nicht beherrsche, ist meine eigene Singstimme. Ich höre, dass ich falsche Töne produziere, habe aber keine Idee, was ich tun soll, um die richtigen zu finden. Beim Klavier muss man nur die richtige Taste drücken, bei der Flöte den richtigen Griff benutzen - und beim Singen? - Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich überhaupt nicht singen (oder summen) kann und dass ich von 10 Tönen in einem Lied sieben falsch treffe.
Genau deshalb fasziniert es mich so, dass Google sogar wenn ICH ihm (natürlich nur wenn ich vorher für sichere Einsamkeit gesorgt habe) etwas vorsumme, mir Vorschläge für das richtige Lied macht.

Das Original des gesuchten Liedes heißt übrigens "Dirty old Town", Google schlug es mir als ersten Treffer vor und schrieb dahinter: 15% Wahrscheinlichkeit. Die anderen 85% führten wegen an meiner schieftönigen Summerei im Zweifel nur zu Null-Ergebnissen, aber immerhin. Das richtige Lied wurde gefunden und Autor und Komponist ist übrigens Evan MacColl, aber woher sollte ich das wissen
?

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Freitag, 15. November 2024
Schlunz2
Das war ein wunderbarer Schlunztag heute, alles, was ich als "könnte man ja mal machen" auf der Vorhabenliste hatte, habe ich unerledigt nach vorne geschoben und mich bis mittags mit Vormittags-TV unterhalten bis ich Lust hatte, mich anzuziehen und ein wenig aufzuräumen.
Dann habe ich mich mit Computeraufräumarbeiten, Buchhaltung, Rechnungen bezahlen und ähnlichem Zeugs beschäftigt, bis sich K meldete und sagte, er wäre so gegen 18h zu Hause und hätte Hunger. Daraufhin aktivierte ich meine Hausfrauenskills, überprüfte die Vorräte, bereitete ein ordentliches Abendessen vor (Haxe, Salzkartoffeln und selbstgemachtes Sauerkraut) und schmiss das Bügeleisen an.

K kam pünktlich nach Hause, das Essen war fertig, danach waren wir beide satt und zufrieden und K erklärte, er hätte keine Lust mehr, irgendwas zu machen, er ginge am liebsten ins Bett und würde dort einen schönen Film gucken - und so endete der Tag so schlunzig wie er begonnen hat, solche Tage sind wunderbar
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Mittwoch, 13. November 2024
Fußgängerampel
Meine Schwester hatte heute ihren Scheidungstermin und sie hatte zum Feiern vor dem Amtsgericht eingeladen. Familiensachen werden ja nie öffentlich verhandelt, deshalb musste man draußen warten, entweder ganz draußen vorm Gericht oder im Gericht vor dem Saal, dazu musste man aber erst durch die Zutrittsschleuse und Personenkontrolle am Gerichtseingang und das bedeutete, Handy abgeben.

Weil es regnete und ungemütlich war und ich schon ahnte, dass der Verhandlungstermin etwas länger dauern würde, weil es alles in allem keine friedliche Auseinandersetzung war, habe ich die erste dreiviertel Stunde lieber bequem wartend mit Handy (und Podcast) in meinem Auto verbracht, ich hatte durch Zufall einen Parkplatz direkt vor der Eingangstür des Gerichts gefunden und wäre sofort dazu gestoßen, wenn sie unerwartet früh aus dem Gebäude gekommen wäre.
Irgendwann bin ich dann aber doch ausgestiegen und ins Gericht gegangen, dort traf ich vor der Verhandlungstür auf den Rest der Familie und Freunde, die alle hibbelig auf den Ausgang der Veranstaltung warteten.

Irgendwann ging dann die Tür auf und es quoll weißer Rauch aus dem Saal - die Parteien hatten sich tatsächlich zu einem Vergleich in Punkto Zugewinn und Versorgungsausgleich einigen können und so endete eine 22jährige Ehe wie sie begonnen hatte, auch bei der Scheidung wird man offiziell gefragt, ob man will und muss offiziell "Ja" sagen.

Ich habe persönlich ja überhaupt keine Erfahrung in all diesen Ehe-Dingen, aber wenn ich so einen Scheidungsdramakampf miterlebe, fühle ich nur immer wieder tiefe Dankbarkeit darüber, dass mich mein tiefsitzendes Selbstständigkeits- und Unabhängigkeitsgefühl bisher sauber vor so einem Debakel bewahrt hat.
Es ist eine Sache, wenn eine Beziehung scheitert, aber eine komplett andere, wenn man seine eigene finanzielle Situation mit der eines anderen Menschen verknüpft und das nicht sauber vertraglich geregelt hat, vorher! - als man sich noch gut verstand und es wirklich für beide Seiten fair und ehrlich vereinbaren kann.

Wie auch immer, für die Schwester ist es jetzt überstanden und ich habe ihr als Geschenk für ihre neue Freiheit gleich einen Satz neue Visitenkarten mitgebracht - jetzt darf sie ihren eigenen Namen wieder annehmen, ein weiteres Symbol der zurückeroberten Persönlichkeit.

Vorm Gericht gab es dann erstmal für alle ein Glas Sekt - die Schwester hat eine Menge Freunde, die sich mit ihr freuten, der Ex-Mann hat sich eilig davon gemacht.

Drei Stunden später und nach einem sehr leckeren Brunch mit zwei großen Cappuccino in einem Café in der Nähe hatte ich dann auch den Sekt soweit verdaut, dass ich mich traute, wieder nach Hause zu fahren und bin ziemlich langsam (dem Navi hatte ich gesagt: kürzeste Strecke) im Zickzack über die Dörfer wieder nach Greven gefahren.
Dabei habe ich die letzte Podcastfolge aus dem Hotel Matze gehört, mit Christian Lindner, und mich beim Hören innerlich immerzu geschüttelt, was ist das für ein selbstherrlicher, eingebildeter, überheblicher Fatzke. Erzählt so nebenbei, dass er sich schon mit 19 mit einer Agentur für Werbung und Kommunikation selbstständig gemacht hat und sich auch mit 19 dann von dem ersten selbstverdienten Geld gleich mal für 80.000 DM einen (gebrauchten) Porsche gekauft hat. Und das Geld hätte er eben verdient, weil er dafür hart gearbeitet hätte.
Harte Arbeit bei der Produktion von hohlen Phrasen und Abzockegesülze in einer Agentur für Kommunikation und Marketing. Ja, ne, is klar.
Und heute würde er immer noch jede Woche 80 Stunden arbeiten. Und natürlich hätten Mitglieder der Bundesregierung keinen Urlaub, sondern wären immer und jederzeit erreichbar und im Dienst. Und er hätte sich immer an die Regeln gehalten. Klar, genau wie der Ex-Mann meiner Schwester. Wir halten uns alle immer und jederzeit an die Regeln, man muss die Regeln nur richtig auslegen.

Ne, pfui, es ist gut, dass wir den los sind - und Fußgängerampel als Bezeichnung für den verbliebenen Rest in der Regierung finde ich ein sehr passendes Wortspiel. Mag sein, dass man ohne die wortführenden Schaumschläger jetzt Probleme mit dem Haushalt bekommt, aber lieber künftig auf einiges verzichten als weiter mit solchen Menschen in Angeberautos durch die Gegend fahren
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Sonntag, 10. November 2024
Heizen und Empowerment
Zur Zeit ist C im Borkumhaus und mit ihr eine große Truppe weiterer Menschen, zwei Familien mit kleinen Kindern und eine weitere Einzelfreundin. Das Haus ist also voll und ich schicke auf Nachfrage per Messengerchat allerlei Hinweise, Erklärungen und Bedienungshilfen für den Umgang mit dem Haus.
C hatte schon vorher vorsorglich angefragt, ob man das Haus auch wärmer heizen könnte als es üblicherweise geheizt ist, weil sie sagte, bei ihren Freunden wäre es immer deutlich wärmer als bei uns. Sie mag es ja auch lieber kühler, aber die würden schon eher höhere Temperaturen bevorzugen.
Ich musste innerlich ein bisschen grinsen, denn so hat halt jeder seine eigenen Weltrettungs-Klima-Karma-Schwerpunkte. Vegan essen, aber dafür heizen. Und wahrscheinlich Türen offen lassen, das weiß ich natürlich nicht, aber ich vermute es.

Das Borkumhaus ist ein recht altes Haus, es hat eine Gasheizung und Heizkörper in den einzelnen Wohnräumen, nicht aber im Flur. Die Gasheizung ist von 2010, weil damals der Heizungskeller in der großen Flut vollkommen unter Wasser stand und alles neu kam. Weil sie nur 14 Jahre alt ist, ist sie zu jung als dass ich extra Fördermittel bekäme, wenn ich sie jetzt gegen eine Wärmepumpe ersetzte, aber immerhin kann ich sie über das zusätzlich installierte Gateway von Buderus über eine App auf meinem Handy auch aus der Ferne steuern. Die Heizkörper selber werden seit zwei Jahren über smarte Ventile von Tado gesteuert, nach dem wir vorher viele Jahre sehr zufrieden mit dem gut funktionierenden Smarthome-System von RWE waren. Das wurde aber von RWE verkauft und der neue Eigentümer unterstützt die alten Geräte nicht mehr. Kann ich ja auch verstehen, wenn die Geräte gut funktionieren gibt es keinen Grund, neue zu kaufen, dann kann man nix verdienen, also ändert man die Software so, dass die alten Geräte damit nicht mehr arbeiten können und voilà, lasset den Umsatz sprudeln. Exakt an dieser Stelle setzte bei uns der Widerstand ein und wir kauften dann lieber ein komplett anderes System.

Grundsätzlich kann ich also die Wärme im Haus über mein Handy und übers Internet steuern und kontrollieren und deshalb sehe ich, dass sie aktuell die Heizung in zwei Zimmern auf 25°C hochgedreht haben und ich denke mir nur naja, muss halt jeder selber wissen, s.o., aber vielleicht wäre Ihnen schon geholfen, wenn sie einfach nur die Türen zumachten, denn der Flur zieht mangels Heizkörpern schon eine Menge Wärme aus den Zimmern - wenn man die Türen offen stehen lässt.

Wie auch immer, die werden sich da schon irgendwie arrangieren, ich bin nur froh, dass ich da jetzt nicht hin muss, denn drei kleine Kinder, ähem, nein danke, dafür reichen meine Nerven einfach nicht mehr.

+++++++++++++++++++

Im Handelsblatt ist ein Artikel (€) mit der Überschrift:
"Trump hält den Eliten der westlichen Demokratien den Spiegel vor" und besonders ein Satz fasziniert mich sehr, weil er das gesamte Problem meiner Meinung sehr gut auf den Punkt bringt:
Da ihre Lebenswelt kaum noch mit der harten Realität von bildungsfernen, einkommensschwachen Schichten in Berührung kommt, blickt die liberale Elite in den Spiegel unserer Gesellschaft und sieht nur sich selbst.

All die gebildeten, woken, gender- und minderheitensensiblen Akademiker haben schlicht keine Ahnung mehr, wie es ist, wenn man nicht dazu gehört und wenn man vor allem das Gefühl hat, dass man selber verdammt wenig an der eigenen Situation ändern kann. Selbstermächtigung oder Empowerment, wie es auf Englisch heißt, ist schon seit jeher die Leitschnur für mein eigenes Leben, denn ich kann alles alleine, was aber, wenn mir das nichts nutzt, weil die Umstände (sprich: andere Menschen) mächtiger sind als ich und ich schlicht nichts daran ändern kann?
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie grässlich sich das anfühlen muss und deshalb kann ich auch das Gefühl der Ohnmacht verstehen, aus dem heraus die Menschen Trump, die AFD oder was auch immer wählen: Wenn wir sowieso nicht gewinnen können, dann treten wir denen wenigstens den Rasen kaputt
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Freitag, 8. November 2024
Viele Termine
Heute Nachmittag haben wir uns eine zum Verkauf stehende Villa angeschaut - andererleuts Häuser zu begucken finde ich immer wieder spannend und sei es auch nur, um mich zu freuen, dass ich da nicht wohnen muss. Diese Villa war grundsätzlich allerdings sehr hübsch, schöne Häuser anzuschauen finde ich noch besser, denn dann kann ich da gute Ideen klauen.

Am Vormittag habe ich fast drei Stunden mit einer Mandantin telefoniert, am Abend waren wir in Warendorf mit einem Schulfreund von K zum Essen verabredet,
so habe ich wundervoll den größten Teil des Tages mit externer Beschäftigung verbracht und musste mir keinerlei Gedanken zum Thema Struktur machen. Grundsätzlich sehr angenehm, wenn es nicht zu oft passiert...

Auf alle Fälle bin ich jetzt erstaunlich müde, deshalb an dieser Stelle nur noch ein
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Donnerstag, 7. November 2024
Brillen, Hundewaschanlage und verbesserte Handyverträge
Gestern hatte ich keinen eingetragenen Termin im Kalender, gestern war aber auch Mittwoch und da gibt es einen Dauertermin, den ich sehr gerne wahrnehme, wenn es nicht grade Hunde und Katzen regnet, denn Mittwochsvormittag ist immer Flohmarkt in Münster am Preußenstadion.

Gestern war es zwar trüb und nebelig, aber doch noch ausreichend akzeptabel, um zum Flohmarkt zu fahren und zu schauen, wer alles da ist und was so angeboten wird. Ein bisschen findet sich immer, und so war ich insgesamt zufrieden mit meinen Einkäufen, immerhin habe ich für 2 € eine Hose und drei T-Shirts erworben, für 1 € zwei Bücher und für 50 cent schließlich noch einen Messbecher mit 25ml Einteilung ab 25ml, genau so einer fehlte mir nämlich letzte Woche, und damit wäre diese Lücke im Haushalt jetzt auch geschlossen.

Insgesamt hatte ich aber meine Einkaufslust noch nicht abschließend befriedigt und so dachte ich, ich könnte zur Abwechslung ja auch mal in der Innenstadt von Münster shoppen gehen.
Fünf Stunden später war ich total k.o. und schleppte mich nur noch mühsam zurück zum Auto, dieses Rumlaufen in einer Innenstadt ist deutlich anstrengender als ich es erwartet hatte.

Gekauft habe ich exakt gar nichts bis auf einen Bremer bei Nordsee, eine Frühlingsrolle beim China-Imbiss und drei Brillen bei eyes and more, außerdem habe ich 50 cent für einmal Pipi machen im Kaufhof bezahlt.

Dass das mit den Brillen so perfekt funktionierte, das hat mir sehr gut gefallen, denn ich hatte in der letzten Zeit schon häufiger überlegt, dass ich eigentlich mal wieder meine Augen überprüfen lassen solle, beim Lesen musste ich das Kinn immer höher heben.
Ich möchte aber unbedingt nur zu diesem einen bestimmten Mitarbeiter in dem einen bestimmten eyes and more Laden gehen, doch leider hatte ich seinen Namen vergessen, weshalb ich weder online noch telefonisch einen Termin machen konnte.

Als ich also gestern so durch die Innenstadt von Münster lief, fiel mir ein, dass ich dann doch am einfachsten persönlich in dem Laden vorbeigehe, mit Glück hat der gesuchte Optiker ja grade Dienst und dann kann ich direkt vor Ort einen Termin vereinbaren.
Ich hatte sogar noch mehr Glück, der gesuchte Optiker hatte nicht nur grade Dienst, er hatte auch Zeit und konnte stand by und ohne weitere Terminvereinbarung einen Sehtest mit mir machen.
(Und bevor ich den Namen noch mal vergesse, notiere ich ihn jetzt hier: der Mensch heißt Herr Siegel.)
Wie ich es mir gedacht hatte, haben sich die Werte verändert, was für eine wunderbare Begründung dafür, dass ich mir dann gleich drei Brillen ausgesucht habe, denn schließlich gibt es für die dritte einen dicken Rabatt.

In drei Wochen kann ich sie abholen, ich bin sehr zufrieden mit der Situation.

Ansonsten kam ich noch nirgendwo in Versuchung, in irgendeinem anderen Laden irgendetwas kaufen zu wollen, überall schreckten mich die Preise mehr als deutlich ab. Nach 40 Jahren Flohmarkt bin ich wahrscheinlich für immer für jeden Einkauf zu regulären Preisen im Laden verdorben.

Auf dem Rückweg nach Greven machte ich einen Zwischenstopp an einem Secondhandladen, der Werbung im Internet gemacht hatte, der aber keine interessanten Dinge anbot, dafür stand direkt daneben ein sehr spannendes Teil:

Hundewaschanlage

Eine Hundewaschanlage. DAS ist doch wirklich mal eine schräge Erfindung, es scheint aber Nachfrage zu geben.

Heute hatte ich ein Präsenzseminar in Münster, organisiert von der Steuerberaterkammer, von dem ich erst am frühen Nachmittag wieder zurück in Greven war, aber noch früh genug als dass ich dachte, ich könnte dann heute ja mal eine Tour durch die Grevener Innenstadt machen.
In Greven gibt es erst recht keine spannenden Geschäfte, dafür aber einen Rossmann, den ich sonst nie besuche, weil er in der Fußgängerzone liegt und damit nicht per Auto und Vorfahren vorm Geschäft erreichbar ist.
Heute war ich aber zu Fuß unterwegs und nutzte die Gelegenheit, die Bestände an Hygieneartikeln mal gründlich aufzufüllen.

Und es gibt einen Telekomshop und dort habe ich den Telefontarif für das Handy vom Vater erfolgreich auf einen deutlich günstigeren PrePaid Tarif umgestellt und meinen eigenen Vertrag zu guten Konditionen um zwei Jahre verlängert. Auch dieses Vorhaben stand schon sehr lange auf meiner Vorhabenliste, sehr zufrieden konnte ich es nun endlich abhaken.

Zum Abendessen gab es explodiertes Huhn (Frikassee) mit Reis und Gurkensalat, auch so ein Essen, bei dem ich mich frage, warum ich es nicht öfter mache, es schmeckt schon ziemlich sehr gut
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Dienstag, 5. November 2024
Etwas mehr Struktur
Heute standen zwei Termine im Kalender, morgens um 9.30h mein wöchentlicher Physiotermin und abends um 17h eine Besprechung mit einer Mieterin in Rheda.

Wenn es am Nachmittag Termine in Rheda gibt, heißt das, dass K früh nach Hause kommt, denn bei einer Stunde Fahrtzeit bis Rheda klappt das nur, wenn er rechtzeitig Feierabend macht.
Er zählt seine Tage auch schon, offiziell muss er noch bis Jahresende, das wären noch 55 Tage, er kann aber sicherlich allerspätestens am 20.12. sein Büro leerräumen, das heißt, es sind nur noch 45 Tage und seitdem sein Nachfolger auch schon feststeht und bereits mitarbeitet, kann er immer mehr Arbeit direkt in diese Richtung abschieben, da sind auch frühe Feierabende möglich, ein Umstand, den ich natürlich absolut begrüße.

Meinen wöchentlichen Physiotermin habe ich von abends um 18.30h auf vormittagss gelegt, weil die Abendtermine so begehrt sind, denn natürlich können berufstätige Menschen schlecht vormittags Physiotermine wahrnehmen. Mittlerweile habe ich aber das Gefühl, dass die "guten" Vormittagstermine ebenfalls sehr begehrt sind, denn es gibt immer mehr Rentner und die wollen natürlich alle lieber früh als spät einen Termin haben.

Wenn ich jetzt um 9.30h in der Physiopraxis erscheine, ist die gesteckt voll mit alten Leuten - und ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt, dass ich unbestreitbar auch dazugehöre, noch gruselt es mich immer ein wenig.

Schlimm finde ich auch, dass meine Selbstwahrnehmung offensichtlich um einige (viele) Jahre nachgeht, denn immer öfter passiert es mir, dass ich richtig alte Leute treffe, bei denen sich dann herausstellt, dass sie jünger sind als ich. Es ist wirklich beschämend.

Nach einigem Hin und Her ist es mir gelungen, Dienstags um 9.30h als festen Dauertermin für mich herauszuhandeln und welche Greise da sonst noch rumturnen, ignoriere ich inzwischen krampfhaft. Nur nicht bange machen lassen. Ein nicht zu unschätzender Vorteil dieses Termins ist erstens, dass er mir hilft, den Tag etwas besser zu strukturieren - wenn ich um 9.30h bei der Physio sein muss, kann ich nicht bis 10.30h im Bett rumgammeln.
Und zweitens habe ich inzwischen herausgefunden, dass in unserem Lidl immer Dienstagsvormittags die Haltbarkeitsdaten der Frischwaren überprüft werden - und alles, was kurzfristig abläuft, bekommt ein 30% Rette-mich-Rabatt-Schild.
Ich kümmere mich ja eh nie um Haltbarkeitsdaten, dafür liebe ich Rabatte und Dienstagsvormittags nach der Physio ist der weltbeste Einkaufstermin, denn da gibt es die größte Auswahl an frisch bepreisten Rette-Mich-Artikeln.

Heute gab es Gulasch, Hühnchen und Bio-Rinderfiletsteaks mit 30% Rabatt, die Steaks laufen sogar erst übermorgen ab, ein perfektes Timing, denn so kann ich sie heute schon mit Rabatt kaufen, ohne sie sofort verarbeiten zu müssen.

Sofort weg musste das Hühnchen (das liegt inzwischen gekocht und entbeint im Kühlschrank, morgen gibt es Frikassee) und das Gulasch, das ich postwendend gemeinsam mit der ältlichen Paprika, den schlappen Möhren, den eingetrockneten Champignons, den kleinen Kartoffeln und den schon fast keimenden Zwiebeln zu einem One-Pot-Gericht in den Crockpot geworfen habe. Als wir heute Abend gegen 20.30h aus Rheda zurückkamen, war das Essen fertig, Crockpot ist immer wieder eine feine Sache.

Als wir in Rheda ankamen, war es leider schon so dunkel, dass fotografieren kaum noch möglich war, K platzierte den Tesla so, dass er wenigstens den vorderen Teil der Baustelle ausleuchtete,



Immerhin ließ sich feststellen, dass weiter gearbeitet wurde und jetzt kann es nicht mehr lange dauern, bis die erste Decke eingezogen wird
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Montag, 4. November 2024
Montags im Urlaub
Mein Kalender sieht lustig aus: An fast jedem Tag steht irgendein Termin, den ich mir für den jeweiligen Tag eingetragen oder vereinbart habe, nur die Montage, die sind alle komplett jungfräulich. Kein Termin, kein Vorhaben, einfach nur leer.

Das habe ich nicht mit Absicht so gemacht, es ist mir nur heute aufgefallen und dann musste ich grinsen, weil ich glaube, das war mein Unterbewusstsein, was Termine für Montage ablehnt.

Montage sind traditionell als üble Tage mit viel Quälerei und trüber Laune vorbelegt, wenn es sich also vermeiden lässt, macht man Montags keine Termine, an denen einem etwas liegt.

Seitdem ich keine Bürotermine mehr habe, sind alle meine Verabredungen rein privat veranlasst und natürlich liegt mir an jedem dieser Termin irgendwie irgendwas, sonst würde ich sie ja nicht machen - und ich glaube, aus genau diesem Grund habe ich keinen dieser Termin auf einen Montag gelegt. Das Unterbewusstsein ist ziemlich mächtig.

Jetzt muss ich mich also aktiv wieder daran gewöhnen, dass ein Montag nur einfach irgendein Tag ist, es gibt keinen Grund mehr, Montage anders zu behandeln als den Rest der Woche, im Urlaub unterscheidet man die Wochentage ja auch nicht - und ich bin jetzt in einem lebenslangen Urlaub.

Weil für heute nichts als Vorhaben geplant war, musste ich mich selber mit spontan neudefinierten to-dos beschäftigen, was so lala gelang. Am Nachmittag fielen mir nur noch blöde to-dos ein, weshalb ich aus Verzweiflung anfing zu bügeln. So weit ist es also schon.

Ich muss mir dringend irgendwelche Termine für die Montage suchen
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Samstag, 2. November 2024
Ganz viel unternommen
Die gestern gesparte Energie konnte ich in dem vollgepackten Tag heute gleich miteinsetzen, der Tag bestand aus reichlich Aktivitäten.

Als festen Programmpunkt geplant war der Besuch einer Möbelschreinerei in Havixbeck, die heute Tag der offenen Tür hatten und wir diese Firma sehr gerne mit der Fertigung der Tresenecke in der Deele beauftragen möchten.

Vorher war aber noch Zeit für Flohmarkt, K setzte mich dort ab und fuhr selber in den Baumarkt, weil er eine lange Einkaufsliste vom Onkel hatte. Grundsätzlich gibt es auf Borkum auch einen Baumarkt und sehr viel teurer als auf dem Festland ist es da auch nicht, aber der Onkel hat sich über den Borkumer Baumarkt mal entsetzlich geärgert und deshalb dort vor Ort eine große Szene veranstaltet, die er mit dem theatralischen Satz: "Ihr werdet mich hier nie mehr sehen." beendete, bevor er den Laden für immer verließ - und jetzt kann er da natürlich nicht mehr hingehen.
Den Borkumer Baumarkt hat der Verlust dieses Kunden offensichtlich nicht in die Insolvenz getrieben, nur für den Onkel ist das Leben jetzt deutlich schwieriger, weil er sich ja nun alles, was er so aus dem Baumarkt braucht (und das ist eine Menge, er ist schließlich Handwerker) irgendwie vom Festland besorgen muss. Aber was tut man nicht alles, wenn es ums Prinzip geht.

Aktuell braucht er wasserfesten Holzleim und irgendwelche Leisten und eine bestimmte Sorte Schrauben - K hatte eine lange Liste, die er im Münsteraner Baumarkt abarbeitete, während ich mich auf dem Flohmarkt vergnügte.
Es gab dort heute erstaunlich viele Verkäufer mit einem erstaunlich guten Angebot, das Wetter hatte sich zu fast perfektem Flohmarktwetter entwickelt und alle hatten gute Laune.
Eine Frau verkaufte ganz viele Teile in meiner Größe in blauweiß-gestreift von Marc O'Polo und da ich sowohl auf blauweiß gestreift als auch auf Marc O'Polo stehe, habe ich ihr für 30 € kurzerhand alles (zwei Pullis, ein T-Shirt, eine Bluse, eine Hose und eine Jacke) abgekauft und ich glaube, wir waren beide sehr zufrieden mit diesem Geschäft. An anderen Ständen habe ich noch einen grünen Cashmere Pullover (wegen der grünen Phase) für 5 € und einen Lammfell-Nierengurt für 2 € und sonstigen Krimskrams, den ich schon wieder vergessen habe, gekauft, insgesamt also ein sehr zufriedenstellender Einkaufstrip.

Danach dann der geplante Besuch in der Schreinerei, die sehr gerne den Tresenbau machen würden und dann entschieden wir, dass das Wetter gut genug ist, dass wir heute noch nach Borkum fliegen.
K war eh schon ganz hibbelig, weil er seit einem Monat nicht mehr geflogen ist und hatte schon vor, morgen einfach so nur ein paar Runden im Kreis um Münster zu fliegen, Flieger sind so, das habe ich längst gelernt. Bevor er sinnlos Kreise um Münster zieht, fand ich es viel besser, dass wir heute nach Borkum fliegen, außerdem kam der Onkel so auch an seine schon lange ersehnten Baumarkteinkäufe.

In ungefähr 3000 Fuß Höhe lag eine recht kompakte Wolkendecke, zum Glück konnten wir aber kurz vorm Teuto durch das Loch vom Dienst (Fliegersprech) über die Wolken steigen und kurz vor Emden gab es dann passend das nächste Loch, so dass wir auch wieder legal sinken konnten. (Wenn man VFR fliegt, ist das Fliegen durch Wolken verboten, also ist man zwingend auf diese Wolkenlöcher angewiesen, wenn man über die Wolken steigen bzw. irgendwann wieder unter die Wolken sinken möchte. Aber genau dafür gibt es ja fast immer irgendwo ein Wolkenloch, das Dienst hat.)

Flugimpressionen

Der Onkel holte uns ab und freute sich über seine Baumarktmitbringsel.
Wir packten zuhause kurz den Inhalt der Kühltasche in den Kühlschrank, prüften die Bestände und fuhren noch mal zu Lidl, Eier, Brot und Schinken fehlten.

Auf dem Rückweg sahen wir dann schon, wie sich der Himmel immer röter färbte, die Sonne versank in einem Wahnsinnsfarbspektakel und als wir wieder vorm Haus angekommen waren, ließ ich alles stehen und liegen und kletterte erst mal auf die Düne vorm Haus, um dieses Farbschauspiel zu fotografieren.

Abendhimmel

Der Leuchtturm ist ja sowieso eines meiner Lieblingsmotive, vor diesem Hintergrund gefiel er mir besonders gut

Elektrischer Leuchtturm im Abendlicht

Unser Haus lag zwar nicht im flimmernden Abendlicht, aber wenn ich schon mal auf die Düne geklettert war, konnte ich das ja auch mal knipsen und ich finde, selbst wenn es nicht direkt beschienen war, so strahlte es doch trotzdem irgendwie

Haus Dünenblick

Zum Abendessen gab es gebratene Camembert mit Feldsalat in warmem Kartoffeldressing, ein wunderbares Essen, was wir viel häufiger machen sollten. Vor allem dieses Dressing mag ich sehr gerne, keine Ahnung, warum ich es so lange nicht gemacht habe
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Freitag, 1. November 2024
Ein Tag in schlapp
Da ich plane, von der angenehm wirksamen Prosecco-Medizin noch deutlich mehr auf meinen schmerzenden Impfarm zu kippen (innerlich natürlich, nicht äußerlich, äußerlich wäre ja Alkoholmissbrauch), ziehe ich das mit dem Blogeintrag für heute mal vor, da ich nicht davon ausgehe, dass in den letzten fünfeinhalb Stunden des Tages noch wirklich bloggenswerte News passieren werden. Ich rechne eher damit, dass der Tag so ereignislos weiter geht wie er bisher verlaufen ist, denn bisher habe ich nichts Spannendes erlebt, da ich das Haus noch nicht mal zum Müllrausbringen verlassen habe, für diese Arbeit war K heute zuständig.

Insgesamt habe ich mich wegen Impfarm-Aua und allgemeiner Antriebslosigkeit auch mehr schlapp als aktiv durch einen total uninspirierten Tag treiben lassen, mein persönliches Highlight war das schlechte Wetter, das ganz klar jede Überlegung, ob wir nach Borkum fliegen, verhinderte, denn ich hätte mich wegen dieser Antriebslosigkeit arg quälen mussen, so eine große Aktion durchzuziehen, war also heilfroh, dass sich das Thema ganz von alleine erübrigte.
Das heutige Flugwetter
Bei diesen Bedingungen fliegt man nicht, wenn man alle Tassen im Schrank hat.

Um irgendwas zu kochen war ich auch zu schlapp, zum Glück hatten wir aber noch große Mengen an Baguette und Dips und Krabbensalat und Lachstatar - und schwupp, waren wir satt, so dass sich auch die Frage nach dem "was kochen wir denn heute" erübrigte.

Zusammenfassung: Mir graut jetzt schon vor der zweiten Gürtelrose-Impfung, die nach Aussagen diverser Fachleute üblicherweise viel mehr Nebenwirkungen hat als die erste, da ich jetzt aber weiß, dass Prosecco sehr gut hilft, werde ich für den zweiten Impftermin ausreichende Mengen vorher kalt stellen
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