anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 8. Mai 2016
Weiß keine Überschrift
Schräger Tag heute.
Okay, ein Tag, der im Büro beginnt, kann eigentlich nur besser werden, aber er hat sich schwer damit getan.
Gegen 1h wurde ich so müde, dass es keinen Sinn mehr machte, noch weiter irgendwelche Akten zu lesen, ich verstand eh nicht mehr, was ich da las.
Auf dem Weg zum Auto muss ich immer um das Gebäude herum auf so einer Art Rampe bis zum Parkplatz gehen. Die Beleuchtung ist dabei so seltsam eingestellt, dass ich unterwegs von meinem eigenen Schatten überholt werde. Heute Nacht war ich bereits so übermüdet, dass ich nicht mehr realisierte, dass es mein Schatten ist, sondern ich hielt es für irgendetwas Schwarzes, Gefährliches, dass sich völlig geräuschlos von hinten angeschlichen hatte und sich jetzt bereit machte, mich anzuspringen. Da ich grundsätzlich sowieso schon zu einer gewissen Schreckhaftigkeit neige, sind solche Situationen natürlich bestens geeignet, alle meine Spontanreaktionen auf einen Schlag zu aktivieren, was bedeutete, dass ich also nicht nur einen Schreck bekam und zusammenzuckte, nein, so reagiere ich eigentlich eher selten nie, wenn ich einen Schreck bekomme, sondern ich machte einen ca. 2m weiten Satz zur Seite und schrie dabei wie irre. Jetzt war ich über die Uhrzeit doch wieder sehr froh, denn immerhin konnte ich sicher sein, dass es niemand mitbekommen hatte.
Meine Schreckhaftigkeit geht mir regelmäßig selber auf den Wecker, ich habe nur leider überhaupt keine Idee, was ich dagegen tun kann. Die Kinder haben sich längst angewöhnt, schon von ganz weitem zu rufen und "Hallo, ich komme jetzt ins Zimmer" zu schreien, wenn sie sich mir nähern und ich ihnen den Rücken zu drehe. Es gab da schon diverse wilde Szenen, weil die Nachbarn dachten, bei uns wird jemand abgestochen. Dabei habe ich nur vorm Herd gestanden, wegen der laut brummenden Dunstabzugshaube die gebrüllte Ankündigung nicht gehört und dann stand da plötzlich ein Mensch mit einem Messer in der Hand hinter mir. Ich meine, wer schreit da nicht? Kann ich ahnen, dass sich ein Familienmitglied einfach nur ein Butterbrot schmieren will?

Nun ja, den gefährlichen Angriff auf der Bürorampe habe ich auch unverletzt überstanden, zum Glück ist da gerade diese Woche ein Geländer rundrum angebracht worden, sonst hätte mich mein Schrecksprung locker in größeres Unglück stürzen können.

Heute morgen bin ich dann schon wieder relativ früh (gegen 8h) wach geworden und resigniert aufgestanden. Lange im Bett rumlümmeln, Internet lesen und den Samstagvormittag vergammeln macht alleine einfach keinen Spaß. Also war ich früh unterwegs und dementsprechend produktiv. Ich habe
alle Nähsachen zusammengepackt und in einer Näherei abgegeben, die fertigen Hemden aus der Reinigung abgeholt, meine Brille beim Optiker richten lassen, eine lange Tour übern Flohmarkt gemacht und die Wocheneinkäufe erledigt. Gegen 13.30h war ich schon wieder zu Hause und sehr stolz auf meine Produktivität.
Allerdings bin ich jetzt auch der festen Überzeugung, dass Leute, die regelmäßig so produktiv am Wochenende sind, entweder Single sind oder einfach nur eine schlechte Beziehung führen. Warum sollte man sonst an einem Samstag so früh aufstehen?

Anscheinend hat mich meine eigene, ungewohnte Produktivität aber so gestresst, dass ich schreckliche Kopfschmerzen bekam, so dass ich um 14.30h schon wieder im Bett lag, um 18h eine Aspirin nachschob und erst seit einer halben Stunde halbwegs beschwerdefrei wieder gucken kann.
Per Saldo bringt es also nichts, so einen Raketenstart hinzulegen.

Alle sonstigen Vorhaben (der Wochenputz ist überfällig und der Garten wartet auch schon länger) sind damit grandios gescheitert. Morgen kommt mein Westfalenmann wieder, wird aber auch Zeit. Ich tauge nicht für ein produktives Singleleben, erschrecke mich vor meinem eigenen Schatten, höre seltsame Geräusche im Haus und bekomme Kopfschmerzen, weil ich zu früh aufgestanden bin und keinen Kaffee getrunken habe (Ich glaube, in den letzten 26 Jahren habe ich mir höchsten fünfmal morgens selber Kaffee gekocht. Das ist so ein Ding, was sich selber ausschließt: Ohne Kaffee bin ich morgens absolut nicht fit genug, um Kaffee zu kochen.)

Was mir heute gut gefiel: Ich habe eine wunderhübsche Tulpenvase auf dem Flohmarkt gefunden, hier können sie jetzt in aller Ruhe rauswachsen


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Samstag, 30. April 2016
Shoppingrausch
Normalerweise kaufe ich Kleidung nur gebraucht. 70% meines Kleiderschrankinhaltes stammt vom Flohmarkt, ca. 25% aus Secondhandläden und von eBay und höchstens 5% kaufe ich als Neuware in einem Laden.
Das liegt vor allem daran, dass ich einen ausgeprägten Marken- und Qualitätstick habe, den ich beim Kauf von Neuware nur sehr kurzfristig ausleben könnte, weil ich dann innerhalb von kürzester Zeit pleite wäre oder nackicht bleiben müsste.
Naja, so nackicht wie eine Frau eben ist, die dann ganz bestimmt nichts vernünftiges mehr zum Anziehen hat.
Mein Glück dabei ist, dass ich einen arg praktischen, weil sehr zeitlosen Geschmack habe. Ich meine, nicht mein Geschmack ist zeitlos (oder doch?, kann ich gar nicht beurteilen), sondern die Moderichtung, die ich am liebsten trage. Keine Experimente, kein wilder Schischi, sondern möglichst schlicht und edel, aus hochwertigen Materialien und perfekt geschnitten. Dabei nicht vornehm, sondern lässig leicht, lieber sportlich als elegant.
Erfahrungsgemäß gibt es solche Teile eher selten bis gar nicht bei Aldi/Lidl, Kik oder Ernstings Family - und wenn man sich einmal an Flohmarktpreise gewöhnt hat, dann findet man auch 7,99 für ein T-Shirt schon teuer.
Deshalb kaufe ich Kleidung fast ausschließlich gebraucht.

Gestern gab es aber einen Lagersonderverkauf von meiner Lieblingsdesignerin Annette Görtz. Und wenn man dann für ein Shirt nicht mehr 149,- sondern nur noch 10,- € bezahlt, dann sind auch die Neuteile nicht mehr komplett uninteressant.
Gestern habe ich also schon einen akuten Shoppingtrip nur mit Neuware ausgelebt.
Und heute war ich dann bei TK - Maxx.
Was soll ich sagen?
Kannte ich noch nicht.
Lohnt sich aber.....

Und morgen ist endlich wieder Flohmarkt.
Wurde aber auch Zeit!
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Dienstag, 26. April 2016
Blindduscher
In Sachen Kosmetikprodukte bin ich nur bei Parfüms anspruchsvoll, denn da lasse ich einfach meine Nase entscheiden und die scheint eine ganz eindeutige Stilrichtung vorzugeben: Hauptsache teuer.
Ab und zu gibt es auch bei Aldi ganz akzeptable Parfüms, zumindest finde ich sie nicht spontan stinkig, aber beim nochmaligen Hinriechen stelle ich dann fest, dass mir das Urteil "riecht nicht schlecht" nicht reicht, um ein Parfum auch nach dem Kauf noch zu benutzen. Aus diesem Grund fristen mindestens 5 bis 7 Billigparfüms ein traurig verstaubtes Leben in meinem Badezimmerschrank. Es gibt halt immer (mindestens) ein Parfüm, was mir noch besser gefällt und so werden diese Discounterparfüms von mir zwar gekauft, schließlich bemühe ich mich stets, nicht eingebildet und neureich snobby zu sein, aber nach dem Kauf dann nicht mehr benutzt. Wenn ich so darüber nachdenke, ist ein Kauf zur Nichtverwendung noch viel mehr neureich snobby, aber das ist ein anderes Thema.
Zu meinen Lieblingsparfüms gehören einige der "Un Jardin-Parfüms" von Hermes und seit fast 30 Jahren mein Dauerliebling "Sun" von Jil Sander.

Bei sonstiger Kosmetik bin ich dagegen im preislichen Bereich total anspruchslos. Muss nix Teures sein.
Bei Shampoos allerdings mag ich kein Schauma. Das fühlt sich dann doch zu billig an, das hatte ich als Kind schon und da waren wir arm. Da wurde wirklich immer das Preiswerteste gekauft und so arm, dass ich auch heute noch Schauma Shampoo kaufen müsste, so arm will ich nie wieder sein.
Aber ich kaufe die nächst teurere Kategorie, das ist dann irgendwas von L'Oreal oder Nivea oder Pantene oder so etwas ähnliches und immer, immer, immer brauche ich Shampoo UND Conditioner.
Da alle Firmen Wert auf CorporateDesign legen, sehen Shampoo- und Conditionerflasche meist sehr ähnlich aus. Und ob in einer Flasche dann Shampoo oder Conditioner ist, kriegt man nur raus, wenn man den aufgedruckten Text liest. Und da beginnt mein Problem: Ich dusche nämlich ohne Lesebrille.
Und ich kann mir vorstellen, dass ich da nicht die einzige bin.
Früher konnte man Shampoo und Conditioner auch immer an der Konsistenz unterscheiden, Shampoo war meist durchsichtig und flüssig und Conditioner eher trüb und pastös. Heute fühlt sich das eine an wie das andere und der Unterschied ist wirklich nur am Text auf der Flasche auszumachen.
Nur genau den kann ich nicht lesen, unter der Dusche, ohne Lesebrille.
Ich habe mir die Flaschen jetzt gekennzeichnet

und frage mich, wann Firmen von selbst so simple Dinge einfallen
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Freitag, 22. April 2016
Nur unterwegs
Schon wieder den ganzen Tag nur unterwegs, aber heute mit spannenden Erlebnissen und Eindrücken.
Die erste Sitzung heute fand im Heinz Nixdorf Museumsforum statt.
Ziemlich überflüssige Sitzung mit sehr seltsamen Menschen, zwischendurch habe ich mehrfach geprüft, ob irgendwo Leute mit einer versteckten Kamera zu sehen waren, weil ich nicht mehr glauben wollte, dass es tatsächlich Menschen gibt, die ohne Schauspiel-Auftrag so viel Unsinn erzählen, aber es gibt wohl mehr Irre auf der Welt als man sich gemeinhin so vorstellen kann.
Aber das Museum ist toll. Absolut spannend und ich habe mir fest vorgenommen, dort demnächst mal für einen ganzen Tag hinzufahren.
Und lustig fand ich, dass sie dort die Ausstattung meines ersten Büros komplett ausgestellt hatten.



Man fühlt sich ja immer wie ein Dinosaurier, wenn man erklärt, dass man noch mit Lochstreifenmaschinen gearbeitet hat, dabei waren die damals eine ganz fortschrittliche Sache....
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Freitag, 22. April 2016
Bericht
Als ich heute morgen aufwachte war es schon nach 7Uhr. Leider war ich noch müde wie 5Uhr.
Ich habe mich dann angezogen und bin ins Büro gefahren. Dort habe ich einen Bericht geschrieben, der schon lange hätte geschrieben sein sollen, habe nach Zahlen für eine Tabelle gesucht, die schon lange hätte fertig gerechnet sein sollen und habe mit Menschen telefoniert, die mir alle erklärten, warum die Arbeit, die sie schon lange hätten abgeben sollen, immer noch nicht getan ist.
Als es schon fast wieder dunkel war, bin ich zurück nach Hause gefahren.
Mehr ist eigentlich nicht passiert.
Was für ein Tag
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Mittwoch, 13. April 2016
Doppeltrick mit Ausfallschritt
Bei den meisten online Shops werden Neukunden mit den tollsten Rabatten und Geschenken umworben, Bestandskunden haben dagegen kaum Vorteile, außer, dass man erst Bestandskunde sein muss, um Prämien für geworbene Neukunden zu erhalten.
Da ich ja nun über zwei Haushalte und damit über zwei Adressen verfüge, ist es für mich ein großer Spaß, mich regelmäßig selber zu werben.
Neulich kam ich dazu auf die grandiose Idee, mir auch noch einen Zusatznamen zuzulegen, schließlich wohnen unter meiner Festlandsadresse auch noch einige von CWs Gesellschaften, die kann man doch personalisieren.
So wurde Herr Vitus Park geboren, Geburtstag 1.4.1963, und war dann auch interessierter Kunde von DocMorris. Herr Park bekam 5 Euro Neukundenrabatt und ich 10 Euro Werbeprämie, wenn Herr Park für über 20 Euro einkauft. Also kaufte Herr Park für über 20 Euro ein, gab (meine) Kreditkartennummer an und ich fand mich ganz schön schlau.
Bis ich die Paketabholkarte im Briefkasten fand und lernte, das DocMorris seine Medikamente niemals beim Nachbarn zustellen lässt und ich plötzlich vor dem Problem stand, dass ich ein Paket an Herrn Vitus Park mit meinem Personalausweis, auf dem natürlich ein anderer Name steht, bei der Postausgabestation abholen
muss.
Dumm, daran hatte ich einfach nicht gedacht.
Letztlich habe ich es mit viel Gerede, einem Anwaltsschreiben an Herrn Vitus Park und einer Vollmacht, die er mir erteilt hat, geschafft, bin aber schon etwas ins Schwitzen gekommen.
Fast hätte ich mich mit meiner Superschläue also selber ins Knie geschossen. Wir lernen: Zu viel Trickserei kann daneben gehen
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Montag, 11. April 2016
Wegwerfen ist toll
Morgen ist Sperrmüll. Die perfekte Gelegenheit, den gesamten Müll, den wir beim Renovieren des ersten Dachzimmers bisher auf der Terrasse gesammelt hatten, loszuwerden.
Und damit von dem zweiten Dachzimmmer der Kram ohne Zwischenlagerung auf der Terrasse sofort entsorgt wird, haben wir heute das zweite Dachzimmer ausgeräumt.
Stand bis heute Mittag war so, dass das erste Dachzimmer komplett fertig renoviert und der Kleiderschrank aufgebaut und im Wesentlichen auch gefüllt war. Aber sehr viel mehr war nicht passiert. Außer dem Kleiderschrank stand sonst kaum etwas in dem Zimmer an seinem endgültigen Platz, Regale, Tische, Schränke und Stühle waren einfach nur wahllos in das Zimmer geräumt worden, damit man im zweiten Dachzimmer wenigstens wieder treten konnte, trotzdem war das zweite Dachzimmer immer noch recht voll und es war klar, dass das auch alle noch ausgeräumt werden musste.
Und das ist dann heute Nachmittag geschehen. Alles wurde rausgeräumt, viele Kisten (mit Kram von den Kindern) wurden auf den Dachboden geschafft, aber einige Regale fanden auch schon ihren endgültigen Platz im ersten Dachzimmer, so dass einige Kisten mit Kram von K. auch schon wieder in diese Regale ausgeräumt werden konnten. Insgesamt war es eine rundum erfolgreiche Räumaktion, denn nicht nur haben wir den Teppichboden samt Fußbodenleisten aus dem zweiten Dachzimmer komplett rausgeholt und zum Sperrmüll auf die Straße gestellt (Halleluja, das finde ich einfach nur toll, dass dieses Problem jetzt schon komplett erledigt ist), nein, wir sind in einen wahren Wegwerfrausch geraten und haben die Gelegenheit genutzt, gleich mal gründlich auszusortieren.
Eigentlich gehört Elektroschrott ja nicht auf den Sperrmüll, und davon hatten wir eine ganze Menge, aber wir haben die Sachen trotzdem einfach mal rausgestellt - und keine Viertelstunde später waren sie auch schon weg. Wenn hier Sperrmüll ist, kreisen jede Menge polnische, rumänische und seit neuestem auch diverse holländische Autos hier ständig im Kreis und beobachten genau, was rausgestellt wird. Unser Elektroschrott war also gar kein Problem, der wurde schon vorher privat abgefahren. Sehr fein.
Eigentlich wird alles mitgenommen, was noch irgendwie nutzbar sein könnte, so dass vom offiziellen Sperrmüllauto jetzt tatsächlich nur noch der rausgerissene Teppichboden, die Fußbodenleisten und der zerhackte alte Kleiderschrank morgen abgefahren werden müssen.
Und ich bin die alten Gartenstühle und einen Schreibtischstuhl los, ein Riesenfaxgerät, zwei alte Drucker, diverse Telefone, eine große Wohnzimmerlampe und jede Menge weiteren Krimskrams, den ich schon wieder vergessen habe, den ich aber so nach und nach beim Durchgehen aus dem Haus gesammelt und den holländischen Polen zum Abtransport hingestellt habe.
Mit jedem Stück, was verschwindet, stellt sich ein Stück gefühlte Befreiung ein. Endlich wieder Luft, Platz, Ordnung, Übersichtlichkeit.
Das Tollste am Wegwerfen ist aber eindeutig der viele freie Platz, den man dadurch gewinnt, so dass man endlich wieder entspannt und ohne schlechtes Gewissen einkaufen gehen kann.
Darauf freue ich mich jetzt schon
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Sonntag, 3. April 2016
Bei mir klappt das nicht
Ich habe eine neue App.
Kitchen storys wurde jetzt schon an verschiedenen Stellen gelobt, da muss ich das natürlich auch haben, vor allem, da die App nichts kostet.

Gestern habe ich fast anderthalb Stunden vorm iPad gesessen und habe mir fasziniert ein Rezeptvideo nach dem nächsten beguckt. Echt gut gemacht, hat mich tatsächlich beeindruckt.

"Kochen kann jeder" war ja mal ein alter Spruch von mir, weil ich nie ernsthaft nach Rezept koche, sondern oft einfach so Dinge zusammenwerfe, die halt grad da sind und nie verstanden habe, weshalb Menschen meinen, Kochen wäre kompliziert.
Bis ich S. kennenlernte und auch mal mehrere Tage bei S. wohnte und dort von ihr mitbekocht wurde.
S. gab sich richtig viel Mühe mit dem Kochen, betrieb es sozusagen als erklärtes Hobby - und es schmeckte eigentlich immer grottig, was sie so zusammenkochte.
Wie sie das gemacht hat, weiß ich nicht, denn sie überschlug sich immer vor Begeisterung, wenn sie bei mir zu Gast war, wollte unbedingt das Rezept haben (was ich dann ordnungsgemäß irgendwie für sie erfand), kochte es nach und es schmeckte übel.
Seit derzeit halte ich mich zurück mit dem Spruch "Kochen kann jeder", bilde mir aber ein, dass es mir doch meistens recht gut gelingt.

Manche Dinge kriege ich aber auch nicht hin. Auch nicht nach mehreren Versuchen.
Eines der Dinge, die ich schrecklich gern selber produzieren können wollen wollte, sind Chips.
Und hierbei am liebsten die fettreduzierten aus dem Backofen, die aber dann genauso lecker schmecken sollen, wie die superfettigen aus der Friteuse.
Normale Kartoffelchips habe ich schon ausprobiert, das Ergebnis war so, hmmmm, ich kauf doch lieber schnell 'ne Tüte, die sind einfach besser und für den Preis lohnt sich das nicht, so einen Aufstand zu machen.

Neulich habe ich dann eine (im Vergleich ziemlich teure) Tüte "Gemüsechips" gekauft und war ziemlich angetan. Drin waren Chips aus Pastinaken, Süßkartoffel und rote Beete und dafür, dass ich eigentlich mit einem Wegwerfergebnis gerechnet hatte (ich kaufe manchmal neue Dinge, nur um nachher mit gutem Gewissen behaupten zu können, dass ich sie scheußlich finde, weil ich sie beim ersten Kauf schon ruckzuck entsorgt habe) also, dafür, dass ich dachte, die wären bestimmt ekelig, waren sie erstaunlich lecker.

Seit der Zeit treibt mich die Idee um, dass ich das selber machen möchte. Immerhin sind diese Gemüsechips wirklich noch ziemlich teuer im Vergleich zu normalen Kartoffelchips.
Ich dachte, am einfachsten probiere ich das mal mit Süßkartoffel.
Und dann fand ich auch noch das dazu passende Anleitungsvideo in dieser "Koch-mich-App".
Ich habe also alles genau so gemacht, wie in dieser Anleitung beschrieben, angeblich nach 15-20 Minuten sind die Chips fertig.
Meine sahen nach 15 Minuten so aus (unten links, der Rest ist die anleitungsgerechte Vorbereitung, da sah noch alles ganz schick aus).

Süßkartoffelchips

Die nicht verbrannten Teile schmeckten übrigens scheußlich
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Sonntag, 27. März 2016
Nordsee mit fünf B's
Diese Musik hat mich heute hier begleitet.

Ostersonntag

Die Musik aus dem Film "Jenseits der Stille" gehört zu meiner Lieblingsmusik, aber wie es für mich typisch ist, habe ich mich nie darum gekümmert, wo sie herkommt.

Ich kümmere mich selten um die Menschen hinter einer "Performance". Ich kenne keine Schauspieler und ich kenne keine Sänger. Ich weiß ja auch nicht auf welcher Druckmaschine ein Buch gedruckt wurde.
Für mich sind Schauspieler und Sänger vergleichbar mit einer Buchdruckmaschine: Sie transponieren nur fremde Ideen in die Wahrnehmbarkeit, sie sind damit irgendwie ein "Medium", das mich aber wenig interessiert.

Ich kenne aber Maler, Schriftsteller und Komponisten - denn das sind die Menschen, die die Ideen haben und die interessieren mich schon deshalb, weil ich natürlich gerne "vorfiltere", wenn ich mich mit fremden Ideen beschäftige. Es gibt Komponisten, da gefällt mir sehr viel der Musik, die sie geschrieben haben und es gibt welche, wo ich schon vorher genau weiß, dass das wohl nicht meine Richtung sein wird. (Vorurteile mag ich übrigens auch, sie machen das Leben sehr viel überschaubarer.)
Von manchen Schriftstellern habe ich alles gelesen, was sie je geschrieben haben, bei anderen, die noch leben, bin ich auf jedes neue Stück Literatur, das sie veröffentlich sehr gespannt und versuche so viel es geht, davon mitzubekommen.

Dass ich den Komponisten Niki Reiser nicht bewusst wahrgenommen habe, habe ich erst bemerkt als meine Tochter mit den Noten von "Glücklich" aus dem Film "Pünktchen und Anton" ankam und mir sagte, derselbe Komponist hätte doch auch die Musik zu "Jenseits der Stille" geschrieben.
Seit dem Tag weiß ich, dass Niki Reiser zu den Komponisten gehört, die mir sehr gut gefallen.

Bis vor einiger Zeit hatte er auch die einfach gesetzten Klaviernoten zu seinen Liedern auf seiner eigenen Homepage stehen, jetzt sind sie dort leider nicht mehr verfügbar, aber mit ein bisschen Suchen findet man sie natürlich doch noch irgendwo im Netz.

"Nordsee" habe ich jetzt in einem Arrangement in Des-Dur gefunden. Fünf B's, da habe ich beim Spielen doch wenigstens etwas anderes zu tun als mich über meinen kaputten Daumen aufzuregen
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Sonntag, 27. März 2016
Heute war etwas mehr Action
Nachdem wir uns gestern ja ausgiebig ausgeruht hatten, wollten wir heute endlich mal wieder was tun. „Was tun“ im Sinne von Computer-/Büroarbeit ist dabei zwar nicht rausgekommen, was bei mir aber auch zu nachhaltig schlechter Laune geführt hätte, denn es war einfach nur tolles Wetter und selbst ich, als überzeugter Drinnenmensch verspürte einen großen Drang nach draußen sein.
Bei einem Schmuckladen im Dorf habe ich schon im November zwei große, längliche Bernsteinstücke abgegeben und besprochen, dass mir die Inhaberin des Ladens daraus zwei Haarspangen bastelt, denn ich habe Haarspangen mit den verschiedensten Steinen und Dekoelementen, nur aus Bernstein habe ich noch nie welche gesehen, so dass ich mir jetzt einfach welche machen lassen möchte.
Im Januar sagte sie mir, dass sie jetzt endlich eine Idee hat, wie sie die Steine an der Spange befestigt, im Februar meinte sie, dass sie spätestens in zwei Wochen fertig ist und heute meinte sie, für nächste Woche will sie es schaffen. Nun denn, habe ich nächste Woche noch mal einen Grund, ins Dorf zu fahren.
Der Treibgutladen hatte auch wieder geöffnet (diesmal mit Ankündigung, für so etwas sind Facebookgruppen schon praktisch) und wenn ich schon mal im Dorf bin….. Das meiste hatte ich aber am Mittwoch schon weggekauft, so dass es jetzt nur noch drei weitere Teile wurden, darunter eine Hose aus schwarzem Lederimitat, die ziemlich gut zu meinen roten Highhheel-Lacklederpumps aussehen wird – jetzt brauche ich nur noch den passenden Anlass, so eine Kombination auszuführen.
Demnächst ist garantiert wieder irgendwo eine Bankerveranstaltung, da liebe ich solche Verkleidungen, kombiniert mit Sprüchen wie: „Je höher der Absatz, desto kürzer der Hauptsatz“. Unter den gehobenen Bankern kommen ja nun nicht sehr viele Frauen vor. Die, die es bis dort geschafft haben, faszinieren mich aber immer wieder mit ihrem artistischen Schuhwerk. Ein Mysterium, was ich bis heute noch nicht aufklären konnte: Warum machen die das? Kann man als Frau in der Bank nur Karriere machen ab 10cm Absatz? Ich meine, ich habe ja sogar professionell gelernt auf solchen Schuhen zu gehen – aber bequem finde ich die Dinger bis heute nicht.
Überhaupt: Kleidung. Ein Thema, was mich immer wieder fasziniert und über das ich stunden- , ja tagelang philosophieren kann, während ich Leute und ihre Kleidung beobachte.
Heute war schönes Wetter außerdem Osterferien, die Insel ist randvoll und damit eine wunderbare Gelegenheit, diesem Hobby nachzugehen. Also habe ich mich mit einem großen Eis auf eine Bank in der Fußgängerzone gesetzt und Leute geguckt. Erste Erkenntnis: Jacken werden wieder parkaähnlicher, hinten länger als vorne, mit einem kleinen Schlitz in der Mitte, der mit einem Bändchen zugehalten wird. So
Jacke von hinten
Interessant dabei, dass es die sowohl in beige für Damen Ü60 gibt als auch in Holz für Girlies U20, es sieht aber so aus, dass die Damen Ü60 beginnen mehr auf kräftige Farben wie weinrot, petrol und aubergine zu stehen, wahrscheinlich weil sie Sorge haben, sonst zu modern zu wirken, wenn jemand beige und Holz nicht unterscheiden kann.
Eine andere Frage, die mich beschäftigt, seitdem ich Badegäste auf Borkum beobachte: Warum gibt es Leute, die sich aufbrezeln wie für eine Abendveranstaltung, nur um in diesem Outfit (Highheels und volle Kriegsbemalung) auf der Promenade zu flanieren? Ich meine, dass hier abends die Luzi abgeht, wenn die Kur- und Klinikinsassen ausschwärmen, das war schon immer so, aber vormittags in diesem Styling in einer Milchbude am Strand zu sitzen – was genau erwarten Menschen wohl in solchen Situationen?
Auch immer wieder richtig spannend: Pärchenstyling. Es gibt ja Pärchen, die passen richtig gut zusammen, und dabei meine ich nicht die im Zwillingslook, die gibt es hier natürlich auch in Mengen. Die sind süß, aber langweilig, so sehr typische Schublade, dass ich schon gar nicht mehr weiter drüber nachdenke. Nein, es gibt auch Pärchen, da macht es richtig Spaß, die zusammen zu sehen, weil die so aussehen, als passten sie richtig gut zusammen. Die hiesige Inselmalerin und ihr Freund sind so ein Pärchen. Die sehen so aus, als ob sie extra für ihre Rollen gecastet und entsprechend gekleidet wurden. Stilrichtung: in die Jahre gekommene, lässige Naturmenschen, maritim ohne blauweiß, sondern eher syltgraubeige mit den passenden Akzenten, Fahrrad mit der obligatorischen Weinkiste, Holzschuhstiefeletten und Grobstrickmütze. Extrem stilsicher, passt in jeden Rosamunde Pilcher Roman als Besetzung für das Pärchen am Meer und werten Borkum natürlich gewaltig auf. Hier sind zwei, die nehmen Kleidung ernst und haben sie als wesentlichen Teil, der ihre Persönlichkeit repräsentiert, in ihr Leben integriert. Ich finde das toll, gucke die zwei richtig gerne an – und schäme mich dann immer ein bisschen für meine eigene „für Borkum reicht das-Einstellung“.
Dann gibt es aber auch Pärchen, da fragt man sich, warum die Frau mit ihrem Hausmeister Händchen hält. Aber auch andersherum gibt es richtig schicke Männer, die mit einer Frau unterwegs sind, die im günstigsten Fall eine Patientin ist und sie begleiten sie nur in ihrem sozialen Wiedereingliederungsprozess.
Aber nach einer Stunde Leute gucken ist auch wieder gut, wir sind dann noch bei meinem Onkel vorbeigefahren und haben die Heckenschere ausgeliehen und einen Anhänger voll Mutterboden mitgenommen. Er hat in seinem Garten nämlich keinen Platz mehr für „Erde“, produziert aber durch seinen gut bewirtschafteten Garten größere Mengen Kompost, was wir dann, wenn es zu Erde geworden sind, benutzen, um Stück für Stück den hinteren Rasen aufzufüllen und so irgendwann die Terrasse und Rasen auf ein Niveau zu bringen.
K hat also den Knöterich frisiert (Ergebnis: drei volle grüne Säcke), den Efeu, der von der Nachbarseite rüberwuchert gewaltig runtergeschnitten und ein weiteres Stück Rasen aufgefüllt.
Gartenarbeit

Der Efeu bleibt jetzt erst mal einfach so liegen bis er verwelkt ist, dann nimmt er nur noch halb so viel Platz weg und kann viel leichter in Säcke gestopft werden.
Und Osterfeuer haben wir uns heute abend einfach geschenkt. Irgendwann ist man aus dem Alter raus und es war auf der Couch einfach gemütlicher
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