Geweckt wurde ich heute von meinem Wecker, was als solches schon etwas Besonderes ist, denn üblicherweise verweigere ich das Weckerstellen und vertraue darauf, dass ich schon irgendwann aufwachen werde, was natürlich dazu führt, dass ich manche Tage erst nach 9h beginne.
Das wäre heute schlecht gewesen, denn ich wollte um 10.30h die Fähre kriegen und um 8h wollte der Installateur kommen, und den Versicherungsmenschen musste ich auch noch anrufen und dazu bewegen, dass er möglichst früh kommt, damit eben alles, was noch vor Ort auf der Insel erledigt werden musste auch bis 10.15h erledigt war, denn zu dem Zeitpunkt muss ich spätestens das Haus verlassen, wenn ich die Fähre kriegen will.
Also habe ich mir den Wecker auf 6.45h gestellt und mich nach dem Klingeln mühsam aus dem Bett gequält. Die letzten Tage waren rein körperlich ungewohnt anstrengend gewesen, das viele Putzen, Wischen, Laufen und Räumen bin ich nicht gewohnt, am liebsten wäre ich jetzt erstmal zwei Tage komplett im Bett geblieben.
Hilft aber ja nix, also Kaffe kochen (auch das musste ich ungewohnterweise ganz alleine und selber machen, denn K. war nicht da) was das Aufstehen noch mal extra erschwerte, dann aufstehen, duschen anziehen - gegen 7.45h war ich fertig und begann im Schlafzimmer aufzuräumen. Wenn ich das eine Haus verlasse, um die nächste Zeit wieder in dem anderen Haus zu wohnen, dann gebe ich mir immer einigermaßen viel Mühe, es möglichst aufgeräumt und ordentlich zu hinterlassen, weil ich es schrecklich finde, nach längerer Abwesenheit in ein Haus zu kommen, in dem es aussieht, als hätte sich der Teufel zerrissen.
Gegen 8.15h waren die Installateure da, haben das Trockengerät entleert, oben die Abdeckung wieder vor den Spülkasten geschraubt und dann haben wir gemeinsam besprochen, wie es weitergeht. Wir werden versuchen, eine Rohrheizung einzubauen, irgendwie muss man diesen dauernden Rohrbrüchen wegen eingefrorener Leitungen doch Herr werden können.
Der Versicherungmensch kam auch, beschaut das kaputte Rohr, jetzt ist die Schadensmeldung unterschrieben und raus, der Bautrockner läuft frisch entleert wieder auf Hochtouren, dann ist es 10.15h, ich drehe das Wasser ab (ab sofort ist das in die Standardroutine der Abreise fest eingebaut), schreibe die Zählerstände auf und gehe zur Haltestelle.
Die Fährabfahrten werden auf Borkum ja immer "ab Bahnhof" genannt, die Fähre um 10.30h fährt tatsächlich erst so gegen 11h ab - aber der Zubringerzug zur Fähre, der fährt um 10.30h am Bahnhof ab und ist um 10.35h an der Haltestelle Jakob-van-Dyken-Weg, wo ich einsteige.
Ich bin pünktlich an der Haltestelle und freue mich, dass alles so gut geklappt hat.
Dann fährt vorne ein Bus lang und ich komme auf die kluge Idee, mal auf die Anzeigetafel zu schauen: der Zubringerzug fällt aus, stattdessen Einstieg heute an der Bushaltestelle. Mit einem gewaltigen 200m Sprint erreiche ich noch den Bus und breche erschöpft zusammen - so war das nicht geplant.
Die Temperaturen sind gewaltig gestiegen, schon am Morgen sind es +5°C, aber der Hafen ist noch voll Eis.
Auf der Fähre gebe ich meinen Rucksack in die Obhut einer ehrlich guckenden Familie und gehe hoch auf Deck, um noch mehr Eis zu fotografieren.
Hatte ich am Freitag nicht gemacht, da war es mir draußen schlicht zu kalt, aber heute ist das kein Problem und ich knipse ohne Ende Eisbilder.
Aber auch +5°C sind noch nicht so kuschelig, dass ich die gesamte Überfahrt an Deck verbringen möchte, als wir an der Fischerbalje sind, bin ich schon wieder unter Deck und knipse den Leitdamm noch schnell durchs Fenster.
In Eemshaven muss ich mein Auto aus dem Parkplatz freikaufen, die Holländer stellen daneben Schilder auf, um auf die Int. Dollard Route hinzuweisen - bei den Preisen fürs Parken bin ich der festen Überzeugung, sie haben das hintere d zu viel drangehangen.
Auf der Fahrt Richtung Münster wird es konstant wärmer, das schönere Wetter gibt es aber im Rückspiegel
Die Fahrt selber geht schnell und stockungsfrei, um halb zwei habe ich schon dreiviertel der Strecke hinter mir, aber noch knapp eine Stunde Fahrtzeit vor mir. Die letzten 50km sind nur Stadtverkehr.
Gegen 15h bin ich im Büro und überrasche die Kollegen, weil ich mich ja eigentlich abgemeldet hatte, aber morgen bin ich auch den ganzen Tag unterwegs, da wollte ich wenigstens die Post ansehen und zwei-drei Dinge unterschreiben und rausschicken, von denen ich wusste, dass sie fertig sind und warten.
Gegen 20.15h packe ich dann endgültig zusammen, fahre noch an der Tankstelle vorbei und tanke voll - 32l bzw. 42 € für einmal Eemshaven und zurück (und nein, ich habe keinen Diesel), Zug fahren wäre deutlich teurer gewesen, kein Wunder, dass die Bahn immer noch Minus macht.
Zuhause wärme ich mir die aus Borkum mitgebrachten Essensreste, hole mir ein Bier dazu, sortiere die Fotos des Tages und beginne diesen Bericht
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Ein Problem war das Wasserbett von J., denn es stand genau unter der Stelle, wo das meiste Wasser aus der Decke schoss, es wurde auf die Art zu einem echten Wasserbett, was aber auch entsprechend kompliziert ist, wenn man es wieder trocken legen will. Denn zu dem Zweck musste die Wasserbettmatratze geleert werden und das geht nur mit Pumpe. Der Installateur hatte keine und sonst kannte ich auch niemanden, bei dem ich mir eine Pumpe hätte leihen können, allerdings besitze ich selber eine, die stand aber leider grade in Greven.
Dort war aber auch K., denn der liegt seit einer Woche mit
Als wir heute morgen telefonierten und ich mein Pumpenproblem erläuterte, beschloss er kurzfristig, mir die Pumpe mal eben zu bringen, er wäre nämlich schon wieder fast gesund, auf alle Fälle gesund genug, um mal eben mit dem Flieger nach Borkum zu kommen, um das Wasserbett abzupumpen.
Und so geschah es.
Gegen 14h kam er mit der Pumpe im Gepäck auf Borkum an, gegen 16.20h hatten wir die Matratze abgepumpt, das Bett abgebaut, alles dadrunter und drumherum trockengelegt und K. wieder zum Flugplatz gebracht. (Hier war ich sehr froh, dass der Onkel so geduldig Taxi spielt, ich habe mein Auto nämlich in Eemshaven stehen gelassen, weil ich dachte, für ein Wochenende muss ich das nicht extra mitnehmen.)
Mittlerweile war übrigens auch der letzte Teil der Wasserleitung, der gestern noch immer eingefroren war und die Toilettenspülung außer Funktion setzte, wieder aufgetaut, ohne dabei größere, weitere Schäden zu verursachen, jetzt funktioniert wieder alles im Haus, nun müssen wir nur noch renovieren und aufräumen und die Wasserleitungen besser isolieren (oder eine Wasserleitungsheizung basteln.)
Im übrigen bleibt es natürlich spannend, was die Versicherung dazu sagt, ganz billig wird dieser Schaden wohl nicht werden.
Ich bin also heute nicht aufs Festland gefahren, sondern hoffe, dass ich morgen früh die Fähre bekomme, wenn Installateur und Versicherungsmensch morgen früh rechtzeitig da sind, damit wir besprechen können, wie es weitergeht, könnte das klappen. Sonst eben erst Dienstag.
Ansonsten kann ich noch von den Orangen erzählen, weil ich mich hier auch darüber gefreut habe, wie gut das auskam.
Ich bin Freitag ja ohne frischen Lebensmittelproviant hier angekommen, da ich das Auto auf dem Festland gelassen habe, denn wenn ich zu Fuß auf die Fähre gehe und vom Hafen mit dem Zug weiterfahre, dann muss ich den letzten Kilometer bis nach Hause laufen und dann habe ich üblicherweise wenig Lust, auf dieser Strecke auch noch schwere Kühltaschen zu schleppen.
Deshalb habe ich einfach den Kühlschrankinhalt in greven gelassen und als ich hier ankam, bin ich mit dem Fahrrad einkaufen gefahren, ist allemal bequemer, als den Kram zu Fuß zu schleppen.
Lidl hat ja wieder geöffnet, alles ist also wie immer und außer ein wenig Gemüse und Brötchen wollte ich auch Orangen haben, frisch gepresster Orangensaft gehört bei mir traditionell zu einem entspannten Wochenende.
Das normale zwei Kilonetz Orangen kostete aber 2,99€, was ich arg teuer fand, letzte Woche gab es die noch für 1,49€, 100% Preisaufschlag fü+hrt bei mir zur Verweigerung. Dann entdeckte ich aber die Bioorangen, die ich normalerweise komplett ignoriere, weil üblicherweise ja noch viel teurer. Diesmal waren die aber im Angebot, ein Kilo Bioorangen = vier Stück für 1,29€.
Perfekt, erstens brauche ich ja auch nur für mich alleine und für zwei Tage nicht mehr und zweitens waren die auch im Kilopreis günstiger als die normalen Orangen. Seltsame, verkehrte Welt, aber soll mir recht sein.
Und dann waren diese Bioorangen auch noch so ergiebig, wie ich es selten erlebt habe
Nach anderthalb Orangen war mein Glas schon randvoll
ich habe mich richtig ausgiebig über diese Orangen gefreut, die im übrigen auch noch außergewöhnlich lecker waren.
So, und zum Schluss noch ein paar Bilder vom Strand, die ich gestern wegen Erschöpfung nicht mehr gepostet habe, aber während zu Hause das Rohrbruchdrama seinen Lauf nahm, lief ich zunächst ja noch fröhlich am Strand rum und freute mich über das schöne Wetter und die Tatsache, dass ich ganz alleine unterwegs war und kein Westfalenmann mir ständig erklärte, ich würde mir die Schuhe ruinieren und ich solle da nicht langlaufen, so dass ich mir mit viel Spaß die Schuhe ruinierte, denn selbstverständlich hätte er recht gehabt, wenn er dabei gewesen wäre, der aufgespülte Sand sieht nur obenrum fest aus, wenn man drauftritt, sinkt man aber knöcheltief ein und faszinierenderweise war unter dem Sand dann wieder Schnee. Das hätte ich natürlich nie entdeckt, wenn mich jemand rechtzeitig genug zurückgepfiffen hätte. Hat sich also gelohnt.
Und natürlich der Leuchtturm, immer wieder, hiervon kriege ich ja nie genug
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Durch den Extratag im Bett gestern war ich heute Morgen angenehm ausgeschlafen und deshalb auch tatsächlich bereit für einen Samstag relativ früh aufzustehen, es ist aber auch immer noch viel zu tun.
Hauptsächlich habe ich mich heute mit der Erstellung der Steuererklärungen für 2014-2016 und dem "Feinmachen" der Bilanzen für die entsprechenden Jahre beschäftigt. Sollte man nicht meinen, aber nur für so "Klimperkram" ist auch fast wieder ein kompletter Tag draufgegangen.
Die Bilanzen waren ja letzte Woche schon fertig, was aber nur bedeutete, die finalen Zahlen waren ermittelt. Was noch fehlte war das Zusammenstellen aller wesentlichen Erläuterungen zu den Zahlen, das Formatieren und optische Aufbereiten aller Bilanzen und der damit in Zusammenhang stehenden Papiere und eben die Steuererklärungen.
Und als das alles fertig war, musste der ganze Klimbim noch zweimal ausgedruckt, sortiert und abgeheftet werden, mit den Unterlagen bis 2016 für die erste Gesellschaft bin ich grade fertig geworden. Jetzt fehlt nur noch das Begleitschreiben und der Einspruch, dann wäre Firma 1 erst mal maximal à jour.
Morgen dann noch die zweite Gesellschaft und die Anmeldung der dritten Firma, auf die wir seit 2018 alles übertragen haben.
Und wenn das alles raus und abgeschickt ist, mache ich siebenundzwanzig Kreuze, es war wirklich eine zähe Geschichte.
K. hat derweil heute seine eigenen Unterlagen sortiert. Nach außen wirkt er immer so ordentlich, diszipliniert und selbstverständlich - nach innen besteht sein Papierleben aus einem deutlich größeren Durcheinander als meines, ich bin immer ganz erschüttert, wenn ich sehe, was für ein Chaos er da regelmäßig mit seinen Unterlagen veranstaltet. Aber so hat halt jeder seine Schwerpunkte.
J. hat mittlerweile alle Klausuren im letzten Schulhalbjahr geschrieben - jetzt muss er nur noch die Abiturklausuren schreiben und dann ist das Thema Schule auch für ihn endlich passé.
Im Moment läuft es wohl ganz gut, am meisten Spaß hatte er an der Deutschklausur, für die er mit 15 Punkten auch schon das Ergebnis kennt, was selbstverständlich unschlagbar gut ist, aber am meisten freut ihn, dass sein Plan aufgegangen ist. Er hatte aufgrund der Hinweise der Lehrerin nämlich eine ziemlich genaue Ahnung, welches Thema drankommen wird und ist deshalb zu einem der Deutschcracks gegangen, die letztes Jahr Abiturgemacht haben, (mit denen war er bis vor drei Jahren ja noch in einer Klasse und ist jetzt nur ein Jahr hinter, weil er ja ein Jahr in Kanada war). Auf alle Fälle hat er den "Germanistikstar" aus seiner früheren Klasse, von dem er weiß, dass der immer und grundsätzlich nur 15 Punkte in Deutsch geschrieben hat, gebeten, ihm seine Klausur, die er selber letztes Jahr zu genau dem gleichen Thema geschrieben hat, zu kopieren. (Die Lehrerin scheint, was die Themenauswahl angeht, nicht wirklich kreativ zu sein.) J. hat dann die Meisterklausur aus dem letzten Jahr einfach auswendig gelernt. Und zack - auch dieses Jahr gab es dafür 15 Punkte. Ich finde, dass J. sich die Punkte schon wegen seiner genialen Strategie verdient hat.
Ein weiteres Highlight des Tages war K.s erfolgreiche Kontaktaufnahme mit Unitymedia. Er hat es tatsächlich geschafft, dort jemanden ans Telefon zu bekommen - und die haben jetzt versprochen, dass am Montag ein Techniker rauskommt. Wenn es dem dann gelingt, den Fehler, der zu diesen dauernden Internetverbindungslöchern führt, zu finden und abzustellen - das wäre schon genial
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Immerhin fanden die Termine nicht gleichzeitig statt, sondern der eine heute Mittag und der andere am Abend.
Da es bei solchen Veranstaltungen immer etwas zu essen gibt, hatte ich heute also einen Dauerschlemmertag, vier Gänge zum Mittagessen und gleich sechs am Abend, davon habe ich dann aber zwei ausfallen lassen, ich habe tatsächlich nicht mehr geschafft.
Die Vorträge waren ebenfalls sehr interessant, teilweise widersprüchlich, aber genau das macht ja das Spannende bei der Beurteilung der Kapitalmärkte aus und jeder, der auf diesem Feld tätig ist, muss sich selber eine Meinung bilden.
Zwischen diesen Veranstaltungen noch fix ein entscheidendes Strategiegespräch mit dem allerobersten Chef aus dem Mutterhaus, insgesamt ein sehr feiner und erfolgreicher Tag, morgen und übermorgen stehen dafür die zwei unangenehmen Zahnarzttermine auf dem Plan, ich hoffe, es wird nicht zu schlimm
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Heute Abend haben wir die Unterlagen für 2016 und 2017 sortiert, denn für diese Jahre gab es gar keine Buchhaltung mehr. Da es sich von der Menge der Bewegungen aber auch im überschaubaren Rahmen hielt, habe ich mir da nicht so viele Gedanken drum gemacht.
Fasziniert war ich dann davon, dass K. so ein komplett anderes Ablagesystem präferiert als ich. K. war nämlich ab 2016 für die Bankkonten dieser Firmen zuständig, d.h. er hat sich um die Überweisungen gekümmert und die Abrechnungen erstellt. Wie gesagt, es war nicht viel, aber auch wenn es nur 25 Bewegungen gab, sucht man doch erstaunlich lange, wenn man die Belege nicht sofort hinter den Kontoauszügen abheftet.
Für mich ist das derart selbstverständlich, dass ich jeden Beleg immer hinter den Kontoauszug hefte, auf dem er bezahlt wurde, denn dann findet man ihn am allereinfachsten wieder, wenn man ihn sucht, dass ich gar nicht auf den Gedanken gekommen wäre, dass das jemand nicht macht.
Aber nun ja, ist ja alles wieder aufgetaucht (fast alles, ein Kontoauszug fehlt, sowas finde ich auch immer schräg), ich habe alle Bewegungen auf den Bankkonten geklärt und einsortiert, jetzt muss ich nur noch alles zu einer Bilanz zusammenstellen, da es aber kaum noch Forderungen oder Verbindlichkeiten gibt, ist das wirklich kein Hexenwerk mehr.
Ich hoffe, morgen ist das dann endgültig erledigt
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Ich habe deshalb die Fähre auf morgen umgebucht (da fährt sogar noch eine Extrafähre am Nachmittag), meinem Chef erster Ordnung mitgeteilt, dass er sich morgen nicht über mich ärgern muss, weil ich nicht da bin, und habe meinen Onkel zu diesem Gespräch begleitet.
Das war eine ausgesprochen weise Entscheidung, weil ich ziemlich sicher bin, dass sie ihn ohne mein Eingreifen gründlich über den Tisch gezogen hätten.
Jetzt haben wir einen akzeptablen Preis als "Orientierungsgröße" festgelegt, es wird ein Gutachter beauftragt und dann schauen wir mal.
Außerdem habe ich noch diverse andere Immobilienverwaltungsangelegenheiten für das neu übernommene Haus geregelt, nach einem Eigentümerwechsel sind doch immer noch allerlei Dinge zu erledigen.
Am Nachmittag habe ich dann noch den Onkel-Computer wieder auf den neuesten Stand gebracht, ihm ein paar Bilder ausgedruckt, die er für die Versicherung brauchte, alle Drucker mit Tinte befüllt, ihm ein ADAC-Online-Konto eingerichtet und dann ein paar Routenplanungen erstellt und ausgedruckt - mit so einem Schnickschnack ist man schnell einen halben Tag beschäftigt, so dass ich erst nach 19h wieder zu Hause war.
Morgen packe ich dann noch ein paar Kartons Wolle und Quiltingstoffe ins Auto, in der Hoffnung, dass sich der Kram auf dem Festland besser verkaufen lässt.
Die Wollberge, die ich Anfang Januar schon mitgenommen habe, liegen ja immer noch weitestgehend unberührt in Greven rum, hier muss jetzt endlich mal etwas passieren und ich muss mich aktiv um das Verkaufen kümmern.
Das Wetter war heute längst nicht so schlimm, wie der Wetterbericht es einem weismachen wollte, und morgen soll es laut Wetterbericht deutlich besser werden, was für K.s Rückflug nur positiv ist. K. ist natürlich nicht mit Zug und Fähre nachgekommen, sondern mit dem Flieger und jetzt sieht es so aus, als ob es ihm auch problemlos gelingt, den Flieger wieder mit zurückzunehmen. Bei dem angekündigten Wetter für heute hatte ich ja schon schadenfroh gekichert, aber da ich jetzt einen Tag länger bleibe, hat er seinen Urlaub auch verlängert und für Morgen ist wirklich akzeptables Fliegerwetter angekündigt
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Ich war nämlich auf der E-World.
Bis gestern hatte ich von dieser Messe überhaupt noch gar nie etwas gehört, aber weil ich zufällig eine Eintrittskarte geschenkt bekam, habe ich mal gegoogelt, worum es da geht, muss aber zugeben, dass ich mir auch nach dem ich mir das alles durchgelesen hatte, noch nicht recht vorstellen konnte, was man auf dieser Messe zu sehen bekommt bzw. weshalb man da hingehen sollte.
Aber egal. Ich hatte diese Eintrittskarte geschenkt bekommen und wegen des Notartermins in MG am Nachmittag sowieso einen freien Tag und damit ergab sich eine gute Beschäftigung für den Anfang des Tages, denn wenn man nach MG fährt, liegt Essen samt E-World quasi auf dem Weg.
Die Website der Messe konnte ich entnehmen, dass es eine Messe nur für Fachpublikum ist und zur Abschreckung von Otto Normalo kostet die Tageskarte 60€.
Was das Fachpublikum da genau macht, bzw. was man davon hat, wenn man als Fachpublikum da hingeht kann ich übrigens auch nach dem Besuch der Messe nicht erklären, genausowenig wie die Frage, welche Geschäfte sich die Aussteller davon versprechen, dass sie da ausstellen.
Gut, das mag jetzt daran liegen, dass ich ja auch kein Fachpublikum bin, aber eigentlich habe ich mir viel Mühe gegeben, auf diese Fragen eine Antwort zu bekommen, weil es mich selber sehr interessiert hat, aber, wie gesagt, ich habe es nicht herausfinden können. Und das, obwohl ich mir über vier Stunden lang ganz viele Stände angesehen und mich mit allen möglichen Leuten unterhalten habe (wenn man da rumläuft und einen Stand anguckt, kann man gar nicht vermeiden, ins Gespräch gezogen zu werden.)
Als Resümee kann ich nur sagen, dass es mich sehr faszinierte, dass dort so eine unendlich große Menge an Menschen augenscheinlich Termine während ihrer Arbeitszeit absolvierten und doch hatte ich nur den Eindruck, das ist alles nur eine Riesensmalltalkveranstaltung für Späßchen.
Nun ja, wahrscheinlich bin ich wirklich das komplett falsche Fachpublikum und stelle mir unter Arbeit etwas anderes vor.
Da ich schon oft genug auf Messen jeder Art war, weiß ich, dass man dort sehr viel steht und läuft, das absolut wichtigste Accessoire für einen Messetag sind deshalb bequeme Schuhe.
Das weibliche Fachpublikum hatte entweder noch nicht so viel Erfahrung mit Messen oder setzt andere Schwerpunkte als ich, auf alle Fälle war das erste, was mich sehr erstaunte, die Fußbekleidung der anwesenden Damen
Es gibt doch diesen Hashtag #notme, den ich ehrlich gesagt bisher eher albern fand, aber wenn ich die Füße dieser Damen begucke, kann ich aus tiefstem Herzen auch nur sagen #notme. Ich trage wirklich gerne Highheels und ich finde, die Dinger geben einer Frau eine ganz andere Ausstrahlung und ein anderes Auftreten (im wahrsten Sinne des Wortes) - aber wie bescheuert muss man sein, dass man solche Schuhe anzieht, wenn man damit den ganzen Tag auf einer Messe rumstehen/rumlaufen muss - und dann auch noch auf einer Messe, wo tatsächlich nur Fachpublikum rumläuft. Mit welcher Ausstrahlung will man damit eigentlich wen beeindrucken? Das einzige was mir dazu einfällt, ist doch, dass diese Frauen die Sorge haben, dass ihre Fachkompetenz nicht genug Ausstrahlung hat und sie deshalb den Rest mit Highheels reißen müssen. Alternativ besteht das weibliche Fachpublikum auf dieser Messe überwiegend aus Masochisten - auch keine wirklich bessere Interpretation.
Ansonsten habe ich als Sinn der Messe sehr schnell erkannt, dass es darum geht, Werbegeschenke in großer Zahl an das anwesende Fachpublikum zu verteilen, die die auch zufrieden abnimmt. Anfangs habe ich mich ja noch gewundert, wo die Leute alle diese bunt bedruckten Taschen mit Inhalt, die sie in Mengen mit sich rumschleppten, herhatten, bis ich begriff, dass man sich die Taschen und den Inhalt (=alle möglichen Werbegeschenke) einfach an den einzelnen Messeständen geben lässt.
Wenn man erst mal das Einsammeln von (interessanten) Werbegeschenken in den Vordergrund gestellt hat, verändert sich auch der Blick auf die Messestände, schon nach kurzer Zeit hat man raus, wo drauf man achten muss und welche Stände attraktiv sind. Wenn man zwischendurch noch auf Toilette geht, kann man aus den Gesprächen der anderen Toilettenbesucher noch wertvolle Tipps mitnehmen.
Mir reichten deshalb die vier Stunden, die ich auf der Messe verbracht habe, vollkommen, ich konnte danach all die Tüten und Taschen kaum noch tragen und war froh, zurück zum Auto gehen zu können.
Das war meine Ausbeute des Tages
Und ich war wirklich sehr wählerisch, was das Mitnehmen bzw. Annehmen von Werbegeschenken betraf, denn sonst hätte ich schon nach zwei Stunden das erste Mal meine Tüten zum Auto bringen müssen.
Ich brauche wirklich keine Kugelschreiber mehr und auch Luftballons, Bonbons, Aufkleber, Schreibblöcke, Flaschenöffner, Schlüsselanhänger, Feuerzeuge, PostIts, Schlüsselanhänger, Taschenrechner, Brillenputztücher und Displayreiniger habe ich (spätestens jetzt) genug.
Was ich gerne genommen habe waren Powerbanks und das USB-dreifach-Ladekabel, wo Lightning, USB micro und USB-C an einem Kabel zusammen sind, finde ich ganz prima, davon habe ich gleich drei mitgenommen.
Ein paar Stofftaschen mit langem Henkel habe ich mitgenommen, die liebt mein Vater und bei Moleskine-Büchern kann ich ja auch nie widerstehen.
Der TÜV-Nord hatte einen wirklich guten Spannungsprüfer und die NRW-Bank einen witzigen Bleistift mit Radiergummi in Form eines Hammers.
Insgesamt war das Nachhausekommen heute Abend wie die Rückkehr nach einem erfolgreichen Flohmarkt-Tag: Das Schätzegucken hat richtig viel Spaß gemacht.
Was ich allerdings wirklich nicht erklären kann ist, wem diese Messe etwas nutzt (außer den Werbemittelherstellern), aber irgendeinen Vorteil müssen sich die ausstellenden Firmen ja davon versprechen, sonst würden sie nicht mitmachen.
Was ich als bemerkenswerte Produkte mitgenommen habe, waren diese hier
Ein E-Bobbycar und eine Handyladestation in der Schließfachvariante, mehr ist mir nicht als Besonderheit aufgefallen
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Meine anfängliche Befürchtung, dass über die Verlinkung auf einem derart prominenten Blog plötzlich Menschen auf dieses Blog hier aufmerksam werden, von denen ich gar nicht möchte, dass sie dieses Blog hier überhaupt kennen, hat sich bisher nicht konkretisiert, dafür hat es mir aber viel Spaß gemacht, bei dieser Aktion mitzumachen und deshalb folgt heute zum dritten Mal die Beantwortung der "Was machst du eigentlich den ganzen Tag"-Fragestellung.
(Ich überlege mir grade, dass sich die offizielle Teilnahme an dieser Aktion für mich anfühlt wie mit Absicht zu schnell an einer Radarfalle vorbeizufahren. Man weiß zwar, dass da immer noch ein wenig Karenztempo draufgegeben wird und außerdem geht der eigene Tacho auch meist nach, aber es bleibt ein Nervenkitzel, wenn man mit Ansagen nicht mit 50km/h, sondern mit 55km/h an so einem Blitzer dran vorbeirast. Die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich etwas passiert, ist gering, aber ganz ausschließen kann man es natürlich nicht. - Mit meinem paranoiden Verfolgungswahn passt dieses Bild für mich ganz gut.)
Egal, zurück zum Geschehen des Tages.
Da ich mich die letzten Male ja neugierig durch die anderen teilnehmenden Blogs gelesen habe, habe ich amüsiert festgestellt, dass sehr viele ihren Eintrag beginnen mit: "Der Tag begann mit Aufwachen."
Auch bei mir begann mein Tag heute mit Aufwachen, wenn ich mal die halbe Stunde Überziehung, die ich nach 0.00h heute ganz früh noch wach war, weil ich unbedingt noch etwas zu Ende lesen musste, ignoriere.
Also: Ich wachte auf, so gegen 7.30h, weil K. aufgewacht war und aufstand, um Kaffee zu machen.
Dass ich vor dem Aufstehen einen Kaffee ans Bett serviert bekomme ist mittlerweile eine fast 28jährige Gewohnheit, die CW 1990 einführte, weil er selber auch gerne einen Kaffee im Bett trinken wollte und fand, dass er besser Kaffee kochen könne als ich. Ich habe ihm nie widersprochen (so blöd kann man schließlich nicht sein), habe aber sehr früh schon N. angelernt, dass er morgens Kaffee kocht und seinen Eltern jeweils einen Becher Kaffee ans Bett bringt, denn erstens fand N. das toll, so eine wichtige Aufgabe zu bekommen und zweitens kann man Kindern so eine Tätigkeit ganz genau vorgeben und sie halten sich dann auch sehr präzise an diese Vorgaben. (Also: soundsoviel Wasser und soundsoviel Löffel Kaffee - wenn man Kindern ein Rezept vorgibt, dann wird das exakt immer gleich ausgeführt, CW nahm sich da durchaus regelmäßig größere schöpferische Freiheiten, was dazu führte, dass sein Kaffee mal so und mal so schmeckte. Der Kinderkaffee war dagegen eigentlich immer perfekt.)
Sehr lange hat N. den Kaffeekochjob allerdings nicht alleine gemacht, er hatte schließlich eine kleine Schwester, die er seinerseits selber sehr schnell angelernt hat und dann waren sie schon mal zu zweit zuständig,
Bis 2013 haben die Kinder also das morgendliche Kaffeekoch- und -bringritual sehr zuverlässig ausgefüllt, denn die Kinder mussten ja immer vor mir aufstehen, da Schule keine Gleitzeit hat und deshalb stets eher anfing als Büro :-). (Als bekennende Rabenmutter bin ich nie für meine Kinder aufgestanden, um ihnen ein liebevolles Frühstück zuzubereiten oder ein Pausenbrot mitzugeben, das haben jahrelang immer die AuPairs erledigt und als wir keine mehr hatten, haben die Kinder das eben alleine geregelt.)
Seit 1998 trank ich meinen Kaffee übrigens immer aus demselben Becher, den ein Freund der Familie extra für mich bemalt hatte und der deshalb extrem heilig war.
Der Becher hatte keinen Henkel und so war es immer ein schmaler Grat zwischen Finger verbrühen und Tasse fallenlassen, wobei Tasse fallen lassen für die Kinder einem Harakiri gleichgekommen wäre und damit grundsätzlich ausschied. (Ich habe jetzt keine Lust mehr an diesem Satz rumzufummeln, das korrekte Wort wäre Seppuku und nicht Harakiri und den begeht man dann, weil einem nichts anderes übrig bleibt, aber irgendwie kriege ich das nicht vernünftig in diesem Satz formuliert, doch ich denke, man versteht, was gemeint ist. Die Kinder haben durch diese Tasse auf alle Fälle alle eine traumatische Störung.)
Als 2013 auch C. zum Studieren auszog und J. sich panisch ins Internat flüchtete (er hatte große Sorge als zurückgebliebenes Einzelkind meinen mütterlichen Ansprüchen nicht gerecht werden zu können), übernahm K. dauerhaft die Morgenskaffeeansbettbring-Routine, weil er das für das kleinere Übel hielt als alternativ mit einer kaffeelos aufstehenden AnJe überleben zu müssen.
Als klar war, dass künftig immer K. für den Kaffee zuständig ist, habe ich vorsichtshalber die Tasse gewechselt und akzeptiere jetzt jeden Kaffeebecher, in den eine doppelte Tasse Kaffee passt. Den heiligen AnJe-Becher habe ich in Sicherheit gebracht und benutze ihn nicht mehr, denn mein Westfalenmann hat irgendwie eine andere Einstellung zu den Gründen für einen Seppuku, und ohne den nötigen Respekt sollte man den Kaffeebecher besser nicht durchs Haus tragen.
So, zurück zur Tagesbeschreibung: Ich bin also aufgewacht und bekam meinen Kaffee, dann habe ich ein wenig Morgenmagazin geschaut (nach dem Aufwachen schalte ich fast immer den Fernseher ein, um das Morgenmagazin laufen zu lassen. Nach dem dritten Durchgang der Nachricht bin ich dann meistens wach genug, auch aufzustehen und vor allem, habe ich die Nachrichten auch wirklich vollständig wahr- und aufgenommen, damit habe ich eine Grundinformation über das aktuelle Weltgeschehen, da ich ja keine Zeitung lese, ist das sehr praktisch.)
Aufstehen, Duschen, Anziehen, Rechner einpacken (muss ich Montagsmorgens immer extra dran denken, denn üblicherweise habe ich den Laptop am Wochenende ja benutzt und dann ist es sehr lästig, wenn ich einfach nur meine Arbeitstasche schnappe und ins Büro fahre - ohne Rechner im Büro ist wie Shopping ohne Geld, eben ziemlich sinnlos), Butterbrote schmieren, Möhren schälen und Abfahrt. Ankunft im Büro: 9:30h
Dann ganz normales Büroleben. E-Mails lesen und beantworten, (absolut entschieden mehr lesen als beantworten, ich bin in vielen E-Mail-Verkehren nur informationshalber cc gesetzt, aber auch das reine E-Mail-Lesen nimmt ja schon genug Zeit in Anspruch.), ein wenig organisatorischen Bürokram klären (die VPN-Leitung ist so langsam, dass ein Arbeiten damit im Grunde kaum möglich ist, deshalb folgt nach einem Gespräch mit dem für PC zuständigen Mitarbeiter ein Telefonat mit dem EDV-Betreuuer, so etwas dauert immer)
Um 14h war eine Telefonkonferenz angesetzt, in der ich hauptsächlich nur zuhören musste, das fand ich prima, denn seitdem ich einen Ohrhörer mit Freisprecheinrichtung fürs Festnetztelefon habe, liebe ich solche Telkos, sie sind eine wunderbare Gelegenheit, die Fingernägel zu feilen.
Am Nachmittag habe ich dann noch eine Vorlage für eine Sitzung, zu der demnächst eingeladen werden muss,
Außerdem hatte ich ein Telefonat mit der Kollegin, die seit einem halben Jahr in Elternzeit ist und eigentlich ja mindestens zwei Jahre oder vielleicht noch länger nur für ihr Baby da sein wollte, die wollte jetzt am allerliebsten doch schon nächste Woche wieder anfangen zu arbeiten. Ich musste innerlich schon sehr grinsen, weil ich ausgerechnet mit dieser Kollegin längere Diskussionen darüber hatte, dass ich sagte, ich fände sogar 60 Stunden Büro weniger anstrengend als den ganzen Tag auf ein Kleinkind aufzupassen und ich aus reinem Selbsterhaltungstrieb schon sehr schnell nach den Geburten wieder arbeiten gegangen bin und dass ich auch bedenkenlos mein Gehalt zu 100% für Kinderbetreuung ausgegeben hätte, einfach nur, um raus zu kommen und nicht ausschließlich auf die Kinder reduziert zu sein. Sie konnte das alles gar nicht verstehen und ließ deutlich durchblicken, wie sehr ihr meine armen, von der Mutter verlassenen Kinder leid täten.
Nun, diese Kollegin kommt jetzt ab nächste Woche erst mal nur für einen Tag die Woche wieder und dann schauen wir mal, aber sie hat schon sehr kleine Brötchen gebacken, da heute am Telefon.
Dann gab es noch ein paar Gespräche mit den Wirtschaftsprüfern, die grade im Haus sind, ein paar Telefonate mit Banken - und dann wurde der Server abgeschaltet, weil ich ja heute genug Wirbel wegen der VPN-Probleme gemacht habe, da scheint sich also tatsächlich jemand mit zu beschäftigen.
Gute Gelegenheit, nach Hause zu fahren, weshalb ich schon vor 19h zu Hause war.
Ab diesem Zeitpunkt war aber nicht mehr viel mit mir los. Hauptsächlich habe ich auf dem Sofa rumgelümmelt und Inspektor Barnaby geguckt, dann fiel mir ein, dass ich ja noch den Notar-Termin für morgen vorbereiten sollte, was bedeutet, ich musste verschiedene Dokumente im Original finden. Es gab ein paar heiße Adrenalin-Schübe, weil einige der Dokumente natürlich erst mal weg waren, aber dann habe ich doch alles wieder gefunden und jetzt schauen wir mal, was wir morgen alles so geregelt bekommen.
Wär ja schon sehr schön, wenn es in dieser verfuckelten Angelegenheit endlich mal einen Schritt nach vorne ginge.
I'll keep my fingers crossed
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Zwei Dinge haben mich am meisten fasziniert: Die Lampen und der Redner
Weil ich die Lampen so ausführlich geknipst und bewundert habe, sprach mich der Chefaufseher der Oetkerhalle an und offerierte mir eine persönliche Führung durchs Gebäude, ich scheine eine bemerkenswerte Wirkung auf Hallenaufseher zu haben, ist mir ja neulich schon mal passiert.
Und außerdem habe ich Herrn Gauck kennengelernt und bin wirklich zutiefst fasziniert.
Nach seinem Vortrag gab es noch ein flying Buffet im Vorraum, an dem auch Herr Gauck teilnahm und zunächst am Nachbartisch stand, bevor er plötzlich an unseren Tisch kam und meinte, er wolle sich ja mit allen mal unterhalten und fröhlich wissen wollte, wo wir so herkämen und was wir machten.
Jetzt fühle ich mich quasi semiprominent, weil sich unser ehemaliger Bundespräsident aktiv mit mir unterhalten hat.
Vorher hatte er eine Rede gehalten zu dem Thema „In welchem Deutschland wollen wir leben?“
Er hatte eine sehr klare Meinung und konnte gleichzeitig erklären, warum es Leute gibt, die eine andere Meinung haben. Er hat diese Leute aber nicht verurteilt, sondern nur versucht, Verständnis aufbringen, für Leute, die eine so komplett andere Haltung haben als er. Das hat mich sehr beeindruckt.
Vielleicht morgen mehr, jetzt muss ich erst mal schlafen
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Denn C. hat gestern ihren Gutschein eingelöst, den sie mir zu Weihnachten geschenkt hat und der lautet: "Ich helfe Dir beim Sortieren des Bücherregals."
Als ich vor fast 10 (zehn! - ich kann selber kaum glauben wie die Zeit verfliegt, aber im Sommer sind es tatsächlich zehn Jahre), also, als ich 2008 mein altes Leben gekündigt und mein neues Leben hier in Westfalen begonnen habe, bedeutete das auch, dass ich meine Wohnfläche von ca. 500m² Loft (altes Leben) auf die normale Durchschnittsfläche eines westfälischen Reihenhauses (neues Leben) reduzieren musste.
Ich musste also gründlich aussortieren und habe deshalb nur noch die Dinge mitgenommen, von denen ich annahm, dass ich sie auch in meinem neuen Leben benutzen werde.
Ganz gewaltig gekürzt habe ich beim Bücherbestand. Da CW in dem Loft wohnen blieb und es ja immer schon schick fand, viele Bücher zu besitzen, habe ich die allermeisten Bücher und Regale einfach dort gelassen. Mitgenommen habe ich nur einige wenige, ausgewählte, einzelne Bücher, die mir persönlich etwas bedeuteten, meine Gedichtbände, ein paar Bildbände und ansonsten nur Bücher, die ich noch nicht gelesen hatte, aber grundsätzlich irgendwann gerne noch mal lesen wollte. Und drei Meter Bücherregal - alles andere blieb zurück.
Verglichen mit den ca. 20m Bücherregal (ich meine Bücherregalwandstellfläche, nicht laufende Regalfläche), die zurück blieben, war das also lächerlich wenig und ich machte mir beim Einzug nicht viel Mühe mit dem Einsortieren der Bücher. Die Gedichte waren eh in einer Kiste zusammen gepackt worden, ebenso die Bildbände - und alles andere war eher ein riesengroßer Bücherstapel "nochzulesen".
Das war 2008.
Heute sind wir fast zehn Jahre weiter und ich habe (völlig überraschend...) doch tatsächlich das eine andere Buch dazu bekommen. Einige habe ich geschenkt bekommen, viele aber (leider) auch selber gekauft. Da ich so gut wie nie in der Stadt zum Einkaufen unterwegs bin, sind Buchläden auch selten eine Gefahr für mich. Wenn ich durch irgendwelche Zufälle aber doch mal einen betrete, endet das meistens übel....
Und dann war ich die ersten Jahre auch noch in der örtlichen Bücherei angemeldet (weil das für mich eine reflexartige Selbstverständlichkeit ist, wenn ich in einer neuen Stadt wohne) und diese Bücherei machte einmal im Jahr ihren großen Sonderverkauf für aussortierte Bücher. Als geborener Schnäppchenjäger kann ich an der Kombination von "Sonderverkauf" und "Büchern" nur schlecht dran vorbei gehen.
Mittlerweile habe ich meine Mitgliedschaft in der Bücherei nicht mehr verlängert, denn ich habe inzwischen begriffen, dass man auch über 50 Jahre gewachsene Angewohnheiten tatsächlich aufgeben kann und vor allem habe ich inzwischen gelernt, dass man Bücher nicht nur besitzen, sondern auch die Zeit finden sollte, sie zu lesen und das bedeutet, dass der Zustrom an Büchern in meinen Haushalt vernünftigerweise kleiner gleich Null sein sollte, denn der mittlerweile vorhandene nochzulesen-Lesestapel reicht ungefähr bis ins Jahr 2098.
Ganz auf Null werde ich wahrscheinlich aber trotzdem nie kommen, denn selbstverständlich reagiere ich immer noch auf die Rezensionen, an denen ich gar nicht vorbeilesen kann, weil sie aufs Blogs stehen, die ich regelmäßig besuche - schwupp, muss ich schon wieder dringend genau dieses eine Buch dann auch wieder haben und online sind diese Bücher blöderweise ja immer nur zwei Klicks entfernt, aber: ich habe den Zustrom schon gewaltig gebremst.
Doch insgesamt bedeutet das, dass das vor zehn Jahren angenehm überschaubar und fast nur einreihig besetzte Bücherregal mittlerweile komplett zweireihig zugestellt ist und mit den zusätzlich in größeren Mengen quergestapelten Büchern zu einem nicht mehr kontrollierbaren Durcheinander verkommen ist.
Da ich natürlich in den letzten zehn Jahren auch das eine oder andere Buch gelesen habe (längst nicht so viele wie ich gewollte hätte, aber zum Glück dann doch eine größere Menge) vermischten sich in diesem Bücherdurcheinander inzwischen auch die nochzulesen-Bücher mit den habeichgelesen-Büchern und ich war einfach nur noch unglücklich und unzufrieden mit diesem ichfindehiergarnichtsmehr-Zustand und deshalb hat mir C. den Gutschein geschenkt, dass sie mir hilft, das Regal zu sortieren, denn alleine bin ich vor dieser Aufgabe immer wieder zurückgeschreckt.
Gestern ist sie nun extra zu diesem Zweck angereist und hat sich am Nachmittag zunächst mal auch ganz alleine ans Werk gemacht, denn vor dem Sortieren musste ja alles komplett ausgeräumt werden.
Gegen 20h war dann dieser Zustand erreicht:
C. hatte fast alle Bücher ausgeräumt und nach Kategorien grob vorsortiert im restlichen Teil des Zimmers aufgestapelt.
Das mit den Kategorien bilden ist auch so eine Schwierigkeit, die ihre wahren Probleme erst im Verlauf der Tätigkeit zeigt, denn wie sortiert man seine Bücher eigentlich am besten? Alle nach Autorennamen alphabetisch zu sortieren, ist ja Unsinn, da manche gar keinen Autor haben (Anthologien), bei anderen der Autor völlig uninteressant ist (Sachbücher) und bei wieder anderen der Inhalt selber schon als "Kategorie" gebildet werden kann (Gedichte).
Zu meinem Erstaunen habe ich festgestellt, dass ich auch größere Mengen an so "Komedianbüchern" besitze, also Dieter Nuhr, Eckhart von Hirschhausen etc., für die wir deshalb die Kategorie "Sonstige" eröffnet haben.
Außerdem habe ich dann noch alle Krimis zusammengestellt und eine Ecke im Regal für Biographien reserviert.
In meiner Familie ist das ja so ein Thema mit den Geschenken und den Wünschen. Wenn man unvorsichtigerweise sagt "Dies oder jenes finde ich gut." - dann kann es einem passieren, dass man bei der nächsten Geburtstags- oder Weihnachtsgelegenheit damit überhäuft wird. So ging es mir mit Biographien.
Naja, auf alle Fälle war es so, dass ich mich dann mit dem Bilden von sinnvollen Kategorien beschäftigt habe und mit dem Aussortieren.
Ich habe zwar schon seit langem die Angewohnheit, ein Buch, was ich beim Lesen schon gräßlich finde, sofort und ohne Mitleid in die Papiertonne zu stecken, aber trotzdem fanden sich in meinem Regal immer noch einige sehr seltsame Bücher. (*)
Und es gab auch ein paar Autoren, die habe ich inzwischen durchgelesen, fand sie auch völlig okay, weiß aber genau, dass ich sie je weder erneut werde lesen wollen, noch werde ich sie jemandem empfehlen oder gar ausleihen wollen - und die habe ich dann auch alle komplett aussortiert.
Und doppelte Bücher gab es auch, wobei mich wunderte, dass es letztlich nur fünf oder sechs doppelte Bücher waren. Bei dem Zuflussdurcheinander der letzten Jahre hätte ich mit mehr gerechnet, aber vielleicht ist mein Gedächtnis doch nicht so schlecht, wie ich manchmal meine.
Gegen 1h heute Nacht waren wir dann fertig, ziemlich k.o. aber auch sehr zufrieden.
So eine riesige Büchersortieraktion habe ich schon einmal gemacht, vor rund 13 Jahren. Damals habe ich alle Bücher in dem gemeinsamen Haushalt mit CW sortiert und wieder ins Regal gestellt, da ich die Doppelbesetzung der Regale und die immer weiter in den Himmel wachsenden, wilden Bücherstapeln neben den Regalen nicht mehr ertragen konnte und deshalb kurzerhand 10 neue Billyregale gekauft hatte, die ich dann alle im Zugangsflur zu unserem Loft nebeneinander aufbaute. Die Büchermenge, die ich damals sortiert habe, war um ein Vielfaches größer als mein vergleichsweise immer noch bescheidener Bücherbestand heute, aber deshalb wusste ich auch, was für eine ungeheure Arbeit das ist und wie k.o. man ist, wenn man stundenlang auf dem Boden hockt und Bücher sortiert.
Damals hat mir meine Mutter geholfen und wir haben die Nummer tatsächlich in einem Riesengewaltakt an einem Tag durchgezogen. Allerdings haben wir vormittags angefangen und waren dann bis weit nach Mitternacht beschäftigt. Irgendwann am späten Abend kam damals CW nach Hause und ich erwartete ein großes Lob, für unsere gigantische Arbeit - stattdessen hat er die ausgeräumten und noch leeren Regale beguckt, mit dem Finger drübergewischt und erklärt, dass wir die aber alle erst gründlich sauber machen sollten, bevor wir sie wieder einräumen.
Ich habe ihn damals nur mit offenem Mund angestarrt und konnte vor lauter Enttäuschung über diese derart unverschämte Missachtung unserer Leistung lange nichts mehr sagen.
Damit mir etwas Ähnliches nicht noch mal passiert, habe ich meinen Westfalenmann diesmal vorgewarnt, als ich ihn so gegen 1h nachts ins Wohnzimmer runterrief, damit er unser fertiges Werk bewundern solle. Da mein Westfalenmann als echter Westfale nicht grade zu enthusiastischen Emotionsausbrüchen neigt und ein "kann man nicht Meckern" schon als großes Lob ansieht, habe ich ihn sehr nachdrücklich zu einer vernünftigen Bewunderungsrede aufgefordert und ihm erklärt, dass ich den letzten Mann, der nach so einer Aktion das Falsche gesagt hätte, anschließend verlassen hätte. K. hat die Gelegenheit aber nicht ausgenutzt, sondern sich tatsächlich ausreichend lobend geäußert, wir werden also weiter zusammenbleiben und haben anschließend sogar noch ein wenig die neue Aufgeräumtheit gefeiert.
(*)Ich habe hier allerdings schwer CW in Verdacht, dem ich durchaus zutraue, dass er mir jedesmal, wenn er hier war, unbemerkt ein paar Bücher ins Regal geschmuggelt hat, weil er wahrscheinlich der Meinung war, ich müsse auch solche Bücher besitzen. Eine andere Erklärung für all diese osteuropäischen Klassiker, die ich schon immer abgelehnt habe, fällt mir nicht ein.
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