Freitag, 22. Dezember 2023
Driving home for Christmas
anje, 23:39h
Es ist jedes Jahr Weihnachten dasselbe: die Mengen an Dingen, die mitgenommen werden müssen, sprengen jedes vorstellbare Maß, der kleine Raum im Keller, den wir "Borkumkeller" genannt haben und in dem wir die Dinge zwischenlagern, die wir auf dem Festland kaufen, um sie mit auf die Insel zu nehmen, dieser Raum quillt über, Geschenke mit und ohne Verpackung stapeln sich im Vorraum zur Tiefgarage, im Getränkekeller und am Treppenabgang, die erste Tiefkühltasche ist schon voll, obwohl erst ein Drittel der Lebensmittel eingepackt sind, heute wurden es also drei Tiefkühltaschen und eine Tasche mit "Trockenzeug" wie Kartoffeln, Brot und Äpfel, die Zwiebeln habe ich vergessen, fällt mir grade ein.
Jedes Jahr im Dezember bin ich fest davon überzeugt, dass all diese Dinge niemals in mein kleines Cabrio passen, weil die praktische Gepäckraumerweiterung des Cabrios, nämlich Dach auf, im Winter keine akzeptable Option ist.
Und trotzdem hat es bisher jedes Jahr wieder funktioniert, diesmal natürlich auch. Das Auto ist randvoll, wir mussten aber nichts zurücklassen, was für die Mitnahme gedacht war, im Gegenteil, es war sogar noch Platz, so dass ich noch fix sechs Eierkartons mit getrockneten Kaffeepads (perfekte Ofenanzünder) und drei Flaschen Eierpunsch in die Lücken im Kofferraum geschoben habe.
Hier auf Borkum ist ja aktuell Sturmflut, die findet aber mehr so im SocialMedia Bereich und weniger in echt statt. Es ist natürlich schon sehr windig und das Hochwasser lief auch sichtbar höher auf als normal, so dass der Hafen etwas unter Wasser stand, aber da um 13h Niedrigwasser war, hat man kurzerhand die Abfahrten etwas Richtung Mittag verschoben und dann funktionierte wieder alles.
Die Nacht war kurz, weil ich gestern natürlich so lange weiter geräumt und geputzt habe, bis ich alles Wesentliche fertig vorbereitet hatte, um heute Morgen nur noch die Kühltaschen und das Auto selber einräumen zu müssen. Als ich nach knapp fünf Stunden Schlaf wieder wach wurde, fühlte ich mich frisch und wohlgelaunt, obwohl ich wusste, dass noch eine Menge Arbeit auf mich wartet, bevor es gemütlich wird. Aber dieses anstrengende "Ichwillnicht-Gefühl", das seit Monaten jeden Morgen als erstes aufploppt und mühsam zur Seite geschoben werden muss, weil, hilft ja nicht, dieses Gefühl hat wohl genauso Urlaub wie ich, auf alle Fälle war nichts davon zu verspüren und das macht dann ja schon mal sofort gute Laune.
Wie auch immer, heute war alles gut, was ich eigentlich grundsätzlich schlecht finde, ich habe nach zu wenig Schlaf sozusagen ohne Unterbrechung mit Putzen und Räumen weitergemacht und fand alles völlig okay. Die Psyche ist schon eine geile Sau, was die für Unmöglichkeiten möglich macht. Und blöderweise auch umgekehrt, aber das war ja heute kein Thema.
Zuhause angekommen räumten wir das Auto wieder aus und im Haus dann alles irgendwohin, lief.
Als der Kühlschrank durchsortiert und aus allen drei Tiefkühltaschen alles ordentlich eingeräumt war, hatte ich einen Überblick, was in diesem Haushalt noch fehlt, morgen kommen alle drei Kinder, wir brauchten dringlich noch mehr Essen. Also einkaufen fahren, jetzt ist alles gut, Weihnachten kann kommen.
Anschließend fuhren wir zum Onkel, der allerdings einen sehr seltsamen Eindruck machte. Er erzählte seltsame Dinge und war irgendwie komplett durch den Wind. Wüsste ich nicht, dass er mit Tüten nichts an der Tüte hat, hätte ich angenommen, er ist total bekifft. Weil das aber keine brauchbare Erklärung war, habe ich den Inselarzt bemüht, sich den Onkel anzusehen, der ihn dann vorsichtshalber mal über Nacht ins Krankenhaus schickte. Dort wurde er gründlich durchgecheckt und die aktuell wahrscheinlichste Diagnose war eine akute Unterzuckerung, nach einem Liter Glukoselösung war er schon deutlich normaler.
Ich denke also, ich hole ihn morgen wieder ab, muss ja nicht sein, dass er über Weihnachten sinnlos im Krankenhaus rumliegt, wenn man das Problem mit Glukoselösung lösen kann, ist ja alles okay
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Jedes Jahr im Dezember bin ich fest davon überzeugt, dass all diese Dinge niemals in mein kleines Cabrio passen, weil die praktische Gepäckraumerweiterung des Cabrios, nämlich Dach auf, im Winter keine akzeptable Option ist.
Und trotzdem hat es bisher jedes Jahr wieder funktioniert, diesmal natürlich auch. Das Auto ist randvoll, wir mussten aber nichts zurücklassen, was für die Mitnahme gedacht war, im Gegenteil, es war sogar noch Platz, so dass ich noch fix sechs Eierkartons mit getrockneten Kaffeepads (perfekte Ofenanzünder) und drei Flaschen Eierpunsch in die Lücken im Kofferraum geschoben habe.
Hier auf Borkum ist ja aktuell Sturmflut, die findet aber mehr so im SocialMedia Bereich und weniger in echt statt. Es ist natürlich schon sehr windig und das Hochwasser lief auch sichtbar höher auf als normal, so dass der Hafen etwas unter Wasser stand, aber da um 13h Niedrigwasser war, hat man kurzerhand die Abfahrten etwas Richtung Mittag verschoben und dann funktionierte wieder alles.
Die Nacht war kurz, weil ich gestern natürlich so lange weiter geräumt und geputzt habe, bis ich alles Wesentliche fertig vorbereitet hatte, um heute Morgen nur noch die Kühltaschen und das Auto selber einräumen zu müssen. Als ich nach knapp fünf Stunden Schlaf wieder wach wurde, fühlte ich mich frisch und wohlgelaunt, obwohl ich wusste, dass noch eine Menge Arbeit auf mich wartet, bevor es gemütlich wird. Aber dieses anstrengende "Ichwillnicht-Gefühl", das seit Monaten jeden Morgen als erstes aufploppt und mühsam zur Seite geschoben werden muss, weil, hilft ja nicht, dieses Gefühl hat wohl genauso Urlaub wie ich, auf alle Fälle war nichts davon zu verspüren und das macht dann ja schon mal sofort gute Laune.
Wie auch immer, heute war alles gut, was ich eigentlich grundsätzlich schlecht finde, ich habe nach zu wenig Schlaf sozusagen ohne Unterbrechung mit Putzen und Räumen weitergemacht und fand alles völlig okay. Die Psyche ist schon eine geile Sau, was die für Unmöglichkeiten möglich macht. Und blöderweise auch umgekehrt, aber das war ja heute kein Thema.
Zuhause angekommen räumten wir das Auto wieder aus und im Haus dann alles irgendwohin, lief.
Als der Kühlschrank durchsortiert und aus allen drei Tiefkühltaschen alles ordentlich eingeräumt war, hatte ich einen Überblick, was in diesem Haushalt noch fehlt, morgen kommen alle drei Kinder, wir brauchten dringlich noch mehr Essen. Also einkaufen fahren, jetzt ist alles gut, Weihnachten kann kommen.
Anschließend fuhren wir zum Onkel, der allerdings einen sehr seltsamen Eindruck machte. Er erzählte seltsame Dinge und war irgendwie komplett durch den Wind. Wüsste ich nicht, dass er mit Tüten nichts an der Tüte hat, hätte ich angenommen, er ist total bekifft. Weil das aber keine brauchbare Erklärung war, habe ich den Inselarzt bemüht, sich den Onkel anzusehen, der ihn dann vorsichtshalber mal über Nacht ins Krankenhaus schickte. Dort wurde er gründlich durchgecheckt und die aktuell wahrscheinlichste Diagnose war eine akute Unterzuckerung, nach einem Liter Glukoselösung war er schon deutlich normaler.
Ich denke also, ich hole ihn morgen wieder ab, muss ja nicht sein, dass er über Weihnachten sinnlos im Krankenhaus rumliegt, wenn man das Problem mit Glukoselösung lösen kann, ist ja alles okay
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