anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 27. Dezember 2023
ein gewöhnlicher Wochentag
Endlich wieder ein normaler Wochentag ohne "Feier" davor im Namen, die Geschäfte haben normal geöffnet, man kann Menschen bei der Arbeit anrufen und man kann selber angerufen werden.
Letzteres zum Glück nur von dem Borkumer Versicherungsagenten, der mit mir einen Termin zum Unterschreiben diverser Verträge ausmachen wollte.

Das mit den Versicherungen ist ja auch so ein Ding, was mich tief beeindruckt hat, man kann die Tarife nämlich aushandeln wie auf dem Basar.
Ich hatte bisher angenommen, dass die Kosten für Versicherungen in etwa so feststehen wie die Kosten für den Versand eines Paketes. Sie unterscheiden sich natürlich von Anbieter zu Anbieter, ich dachte aber, dass jeder seine festen Tarifstrukturen hat und dann gibt man ein, was genau man versichern will, wie groß, wie teuer, wie alt etc. und welche persönlichen Vorbedingungen man selber mitbringt - und am Ende kommt automatisch der Preis der Versicherung raus.

Ist aber nicht so, habe ich grade frisch gelernt.
Ich hatte die Gebäudeversicherung für das Mietshaus hier auf Borkum gekündigt, weil ich fand, dass sie unverhältnismäßig stark gestiegen wäre im nächsten Jahr und ich wollte mich dann lieber mal woanders umschauen. Von einer Versicherung hatte ich auch schon ein Angebot, das war nicht nur günstiger, sondern umfasste auch mehr Leistungen.

Ein Problem bei den Gebäudeversicherungen hier auf der Insel sind immer die Elementarversicherungen, denn Sturmflut ist grundsätzlich ausgeschlossen - und die anderen Elementargewalten wie Bergrutsch, Lawine und Vulkanausbruch, nun, die kommen hier so selten vor, dass es sich nicht wirklich lohnt, eine Elementarversicherung abzuschließen.

Es gibt aber noch Starkregen als Elementarereignis und das ist durchaus ein Thema, denn hier auf der Insel wurde das Kanalsystem für Abwasser im Wesentlichen mit Anlaufen der großen Tourismuswelle ausgebaut und das war zum Teil Anfang des 20 Jahrhunderts und ein großer Teil dann 40 Jahre später, nach dem zweiten Weltkrieg.
Das Borkumer Kanalsystem kann es in Punkto Aktualität und Leistungsfähigkeit in etwa mit dem Schienennetz der Deutschen Bahn aufnehmen, sprich, für Starkregenereignisse ist es eindeutig nicht gerüstet.

Ich wollte also zusätzlich zur normalen Gebäudeversicherung auch eine Elementarversicherung nur für Starkregen, die Risiken für Lawine, Bergrutsch und Vulkanausbruch lasse ich als echter Zocker gerne unversichert.

Wurde mir angeboten, sollte ca. ein Drittel Extraprämie kosten, was mir entschieden zu teuer war. Als ich sagte, dass ich dann lieber ganz darauf verzichte, wurde ich gefragt, wie viel ich denn bereit wäre, für eine Elementarversicherung, die nur Starkregen abdeckt, zu bezahlen, ich sagte ca. 100 € pro Jahr, der versicherungsmensch sagte, er wird sich kümmern, um am nächsten Tag wieder anzurufen und mir mitzuteilen, dass das von der Zentrale genehmigt worden sei.

Das fand ich durchaus bemerkenswert und weil ich dann einmal dabei war, habe ich ihm gleich das Angebot der anderen Versicherung geschickt und gesagt, wenn er die gleichen Leitungen günstiger anbieten kann, würde ich bei ihm abschließen - und nun, was soll ich sagen, er kommt dann morgen, um sich die Unterschrift zu holen.

K telefonierte währenddessen ausdauernd mit den diversesten Handwerksfirmen, mit Mietern, mit seiner Versicherung usw., denn in Ostwestfalen scheint es aktuell mehr Wasser zu geben als hier, allüberall stehen die Keller unter Wasser, in allen läuft das Wasser nicht von oben rein, sondern drückt sich von unten durch die Mauern, die Mieter sind not amused, K auch nicht, allein, es geht wohl allen so und außer ständig alles aufzuwischen und die werthaltigeren Gegenstände in den höheren Etagen in Sicherheit zu bringen, kann man kaum was unternehmen.

Herr Buddenbohm fährt über Weihnachten auf Familienbesuch ins Ostwestfälische und schreibt Über die neue Seenplatte.

Über diesen Satz musste ich grinsen
Auf den Bäumen die lauernden großen Greifvögel, die sich über den neuen Gewässern wohl fragen, ob sie jetzt noch auf Seeadler umschulen sollen oder was.
allerdings ist diese Riesenüberflutung für die Tiere da draußen sicher ein noch viel größeres Problem als für die Mieter, die nur unerwünschtes Wasser im Keller haben. Ich möchte grade weder Bussard noch Feldmaus sein.

Heute war also wieder ein normaler Arbeitstag, man konnte Handwerker anrufen und sich sagen lassen, dass sie bis nächstes Jahr Weihnachten schon ausgebucht sind, das wird alles nicht so lustig demnächst.

Dafür konnten wir aber endlich wieder normal Einkaufen gehen, ich hatte ja schon fast Entzug. Gestern waren die Läden auch geöffnet, aber nur bis 14h, da konnte ich meinen Einkaufsdrang also nicht ausleben, weil ich erst um 15h aufgestanden bin.

Heute war alles normal, es gab sogar frische Ware, wenigstens hier muss man sich noch keine Sorgen machen.

Ich suchte noch vegane Zutaten zum Eintunken in einen Fonduetopf und fand das hier


Weil ich mir nicht sicher war, ob die Wildschweinkroketten fleischfrei, also nur aus Sellerie hergestellt waren, habe ich sie nicht gekauft, weil die Veganer kein Wildschwein essen und ich mag keinen Sellerie.

Vor der Tür stand dieses Gefährt


Ich habe keine Ahnung, wie der hintere Teil aussieht und wo er hingekommen ist, ich fand so ein halbes Rad aber ausreichend interessant, um es fotografisch festzuhalten.

Den Plan des Fondue-Essens habe ich heute endgültig gecancelt, ist alles viel zu umständlich. Viel schneller und bequemer ist es, wenn man das Fleisch in einer Pfanne brät und das Gemüse in einer zweiten, deutlich größeren Pfanne, auch, so können anschließend alle gleichzeitig essen und man spart sich große Mengen an Fettspritzerei. Morgen gibt es dann den zweiten Teil des Fondue-Essens zentral in einer Fritteuse zubereitet, da freue ich mich jetzt schon drauf
.

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