anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 10. Dezember 2023
Sonntagsgekruschel
Aufgewacht bin ich heute um 7.77h.
Weil sich die Anzeige der Projektionsuhr verschoben hatte (merke: nach dem Staubwischen immer kontrollieren, ob die Uhrzeit noch vernünftig zu erkennen ist), weil ich das aber gestern nach dem Großreinemachen im Schlafzimmer vergessen hatte, brach sich die Anzeige der Uhr genau an der Kante eines Bildes, d.h. ich konnte die 7 vorne erkennen und die 7 hinten und in der Mitte sah es auch aus wie eine 7.

Um 7:77h bin ich noch nie aufgewacht, ich fand es aber eine schöne Uhrzeit und überlegte sofort, welchen Einfluss das wohl auf den Tag hat.
Ich meine, ein Tag, der mit so einer Schnapsuhrzeit beginnt, der hat doch sicher auch sonst noch so einiges zu bieten.
Weil die 7 Ks Zahl ist, habe ich ihn natürlich sofort aufgeweckt und auf die wunderbare Uhrzeit hingewiesen.
Er schaute aber aus einem anderen Winkel auf die Projektion der Zahlen und meinte, es sei 7:37h.
Westfalen haben einfach nicht genug Kreativität, um aus so einer Gelegenheit etwas Tolles zu machen.

Nun denn, immerhin stand er auf und machte Kaffee, als der aufgetrunken war, machte er noch frischen Orangensaft.
Das ist das Beste am Winter, es gibt Orangen im Überfluss und zu bezahlbaren Preisen und deshalb gibt es bei uns im Winter am Wochenende fast grundsätzlich und immer frischgepressten Orangensaft. Dass ich schon seit vielen, vielen Jahren eine Profisaftpresse habe, versteht sich von selbst.

So lagen wir also im Bett, tranken erst Kaffee, dann Orangensaft, genossen die frische Bettwäsche und lasen beide auf unseren iPads. Ungefähr eine Stunde später war es plötzlich 12h. Keine Ahnung wie das passieren konnte.

Gegen 13h war ich fertig geduscht und angezogen und begann ein wenig im Haus aufzuräumen. Es ist jedes Mal wieder erstaunlich, in welchem Tempo so ein Haus sich selber vollmüllt und zudreckt, wir können es ja nicht gewesen sein, wir sind ja kaum zu Hause.

Weiße Fliesen im Erdgeschoss sind bei Matschwetter definitiv nicht die erste Wahl in Punkto Schmutzunanfälligkeit, unser Erdgeschoss ist vollständig weiß gefliest. Und auch wenn kein Matschwetter ist, in der Küche sieht der Boden eigentlich immer gesprenkelt aus. Bei uns kann man vom Boden essen, liegt ja sichtbar genug rum.

Ich sagte also zu K., dass wir auch mal wieder den Boden staubsaugen und wischen müssten, seine Gegenfrage: "Kriegen wir Besuch?"

Da wir keinen Besuch erwarten, habe ich weitergehende Reinigungsaktionen verschoben, ich fühlte mich spontan auch nicht zuständig.

Kleiner Einschub: Ich glaube, diese Fähigkeit, drängelnde Aufgaben von einer to-do-Liste kurzerhand in eine na-dann-nicht-Liste zu verschieben, hat mich mein gesamtes Leben vor jeder Art von "mental load" bewahrt. Gleichzeitig fehlt mir aber genau deshalb auch jedes Verständnis für irgendeine Art von "mental load". Wo ist das Problem, Dinge einfach nicht zu tun?

Zurück zum Tagesablauf: Kurz nach 14h setzte ich mich an den Rechner, um endlich mal all die liegengebliebene, private Büroarbeit abzuarbeiten. Sowohl Beihilfe als auch Debeka machten in letzter Zeit viel Theater und ich musste jede Einreichung für den Vater reklamieren. In der letzten Abrechnung passten die Zahlen so sehr gar nicht, dass ich dringend eine ganz genaue Kontrolle mit anschließendem ausführlichen Widerspruch erarbeiten musste, es ist an dieser Front zur Zeit alles etwas mühsam.

Aber jetzt habe ich wieder einen guten Überblick, gegen alles, was verkehrt lief, habe ich Widerspruch eingelegt, jetzt schauen wir mal, ob es irgendwann wieder im passenden Alltagstrott weiterläuft.

Außerdem gab es stapelweise Zettelkram, der auf Ablage wartete, auch das ist jetzt erledigt. Es ist seltsam, denn eingescannt und digital abgelegt wird bei mir alles sofort, aber dann traue ich mich nicht, den Originalbeleg wegzuwerfen, also wandert der in eine Kiste mit abzulegenden Belegen und wenn die überquillt, dann weiß ich, jetzt ist es Zeit.

Ich glaube, die Idee von Digitalisierung ist anders, aber noch betrachte ich die analoge Ablage als reduntantes System, kann ja nicht schaden, macht nur extra Arbeit.

Ich saß also am Rechner und arbeitete konzentriert vor mich hin, als ich nach 8h mal auf die Uhr schaute, war es erst 15h, private Büroarbeit benimmt sich auch nicht anders als bezahlte Büroarbeit.

Am Abend schauten wir den Münster Tatort, weil K meinte, Münster Tatort wäre doch immer gut.
Ich verweigere ja eigentlich seit über zwei Jahren die klassische Sonntagsabendunterhaltung aus deutschen Haushalten, sprich, ich bin durch mit Tatort, das Zeug ist mir entweder viel zu psycholastig oder zu klamaukig.
Heute war es die klamaukige Variante und ich machte den Fehler, meinen Grundsatzboykott nicht auch grundsätzlich durchzuziehen. Ich glaube aber, ab sofort hat es auch K begriffen, dass man diesen Teil der deutschen Fernsehunterhaltung wirklich nicht mehr anschauen muss
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