Sonntag, 24. Dezember 2023
Warten aufs Christkind
anje, 18:13h
So, von meiner Seite ist alles erledigt, was erledigt werden sollte, das Essen ist fertig und wartet nur darauf serviert zu werden, ich habe alle Geschenke verpackt und zusammengeräumt, der Ofen flackert gemütlich.
Einen Weihnachtsbaum brauchen wir seit zwei Jahren nicht mehr, weil die Kinder immer dachten, ich wolle den haben und ich immer dachte, die Kinder wollen den haben und wir erst vor zwei Jahren feststellten, dass keiner von uns einen Baum braucht. Diese Erkenntnis war eine große Erleichterung für alle Beteiligten, so dass wir diese lästige Sache umgehend von der Traditionsliste strichen.
Weihnachten mit ohne Baum und ohne Kirche ist deutlich entspannter.
Von mir aus könnte es jetzt also losgehen, aber die Kinder haben noch keine Zeit. Zwei müssen noch ganz unbedingt einige Runden Pokémon und/oder Harry Potter auf der Switch spielen, der Dritte ist gleich komplett verschwunden und alle können sowieso noch nicht mit Geschenkeauspacken anfangen, weil sie ihre Geschenke vorher erst noch einpacken müssen.
Dieser Zwang, Geschenke einpacken zu müssen, scheint viele Menschen sehr zu belasten, ich lese überall großes Gestöhne darüber, die Kinder hier im Haus stöhnen auch und ich wundere mich.
Wenn man doch keinen Bock hat, Geschenke einzupacken, weil das was mit Basteln zu tun hat und dazu fühlen sich viele Menschen nicht berufen, warum besorgt man sich dann nicht wiederverwendbare Geschenketüten in allen möglichen Größen, da steckt man sein Geschenk einfach rein, kann es mit Umverpackung übergeben und nimmt die Verpackung dann wieder mit. Ich meine, das macht man mit Salatschüsseln oder Kuchenplatten doch auch.
Da verschenke ich den Inhalt, aber doch nicht das Transportmedium.
Mir persönlich macht Einpacken nichts aus, früher fand ich es sogar das Wichtigste am Geschenke machen. Eine beeindruckende Verpackung wertet jedes Geschenk sofort gewaltig auf und wenn man ein enges Budget hat, ist das eine wunderbare Möglichkeit, Geld zu sparen.
Da ich seit jeher am allerliebsten alles auf dem Flohmarkt kaufe, kaufe ich dort natürlich auch sehr gerne Geschenke für andere. Nur um jemandem etwas zu schenken, weil sich das so gehört und erwartet wird, finde ich es enorm unsinnig, in einen Laden zu gehen und für teures Geld nutzlosen Kram zu erwerben.
Früher, als ich noch in der Fabrik wohnte und außer viel Platz auch ein aktives Gesellschaftsleben führte, besaß ich einen sehr großen, gut gefüllten "Geschenkeschrank". Immer wenn ich auf dem Flohmarkt für kleines Geld etwas sah, was sich gut als Geschenk eignete, habe ich es schon mal auf Vorrat gekauft, eine Gelegenheit, es zu verschenken fand sich irgendwann immer und so kam ich nie in die Verlegenheit, dass ich rasch irgendetwas kaufen musste, nur weil ich kurzfristig ein Geschenk oder ein Mitbringsel brauchte. Außerdem bekamen diejenigen, denen ich ein Geschenkt mitbrachte, meist etwas, was sogar einigermaßen gut zu ihnen passte, ich hatte schließlich ausreichend Auswahl.
Und wenn man das Geschenk dann noch schick verpackte, dann machte das überall einen bleibenden Eindruck, ohne dass man viel Geld dafür ausgegeben hatte.
Heute habe ich kein aktives Gesellschaftsleben mehr und brauche deshalb auch den Geschenkeschrank mit Geschenkvorräten nicht mehr, die verbliebenen Reste passen in eine überschaubar mittelgroße Kiste und warten dort in Ruhe vor sich hin.
Was aber noch in kaum vermindertem Umfang existiert ist meine Sammlung an Schleifenbändern, hier habe ich die schon mal beschrieben, so dass ich natürlich bis ans Ende meiner Tage immer genug Material zum Geschenkeverpacken im Haus haben werde, sehr aufwändige Verpackungen sind aber selten geworden und zu Weihnachten allemal nicht, dafür sind es zu viele Päckchen, die ich verpacken muss.
Für mich ist Geschenkeverpacken eine Arbeit vergleichbar mit Bügeln oder Staubsaugen, ich weiß wie es geht, ich habe die passende und vor allem hocheffiziente Technik dafür im Haus, vor Weihnachten gibt es halt mal eine oder zwei Einpacksessions und dann ist auch wieder gut.
Mir fehlt es definitiv an Empathie für diejenigen, die darüber so stöhnen, ich finde, die müssten sich dann besser organisieren oder sich neben einer Putzfrau eben auch noch einen professionellen Einpackservice leisten, gibt es natürlich.
Interessant finde ich übrigens auch die volkswirtschaftlichen Zahlen zum weihnachtlichen Geschenkerausch, rund 120 Milliarden Euro geben die Deutschen für Weihnachtsgeschenke aus, dabei schätzen sie den Wert ihrer eigenen Geschenke, also der, die sie selber erhalten, rund 15% niedriger ein als das, was das Geschenk wirklich gekostet hat und das ist in meinen Augen das Bemerkenswerteste an dieser ganzen Geschenkekauferei. Ich kaufe jemandem etwas für 100€, der glaubt aber, dass ich nur 85€ dafür ausgegeben habe, d.h. wir geben insgesamt 18 Milliarden Euro sinnlos aus, weil wir dafür keinen adäquaten Gegenwert erhalten.
Mein Bestreben war seit jeder das Gegenteil, also dass das, was ich verschenke, für denjenigen, dem ich es schenke, gefühlt deutlich mehr wert ist als das, was ich dafür bezahlt habe. Man könnte das sozusagen meine persönliche Geschenkearbitrage nennen.
++++++++++
So, jetzt haben auch die Kinder die Weihnachtskurve bekommen, während ich hier friedlich vor mich hinbloggte, haben sie ihre Geschenke eingewickelt und den Tisch gedeckt,
ich schätze, jetzt kann es gleich losgehen, sonst wird das Essen warm
.
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Einen Weihnachtsbaum brauchen wir seit zwei Jahren nicht mehr, weil die Kinder immer dachten, ich wolle den haben und ich immer dachte, die Kinder wollen den haben und wir erst vor zwei Jahren feststellten, dass keiner von uns einen Baum braucht. Diese Erkenntnis war eine große Erleichterung für alle Beteiligten, so dass wir diese lästige Sache umgehend von der Traditionsliste strichen.
Weihnachten mit ohne Baum und ohne Kirche ist deutlich entspannter.
Von mir aus könnte es jetzt also losgehen, aber die Kinder haben noch keine Zeit. Zwei müssen noch ganz unbedingt einige Runden Pokémon und/oder Harry Potter auf der Switch spielen, der Dritte ist gleich komplett verschwunden und alle können sowieso noch nicht mit Geschenkeauspacken anfangen, weil sie ihre Geschenke vorher erst noch einpacken müssen.
Dieser Zwang, Geschenke einpacken zu müssen, scheint viele Menschen sehr zu belasten, ich lese überall großes Gestöhne darüber, die Kinder hier im Haus stöhnen auch und ich wundere mich.
Wenn man doch keinen Bock hat, Geschenke einzupacken, weil das was mit Basteln zu tun hat und dazu fühlen sich viele Menschen nicht berufen, warum besorgt man sich dann nicht wiederverwendbare Geschenketüten in allen möglichen Größen, da steckt man sein Geschenk einfach rein, kann es mit Umverpackung übergeben und nimmt die Verpackung dann wieder mit. Ich meine, das macht man mit Salatschüsseln oder Kuchenplatten doch auch.
Da verschenke ich den Inhalt, aber doch nicht das Transportmedium.
Mir persönlich macht Einpacken nichts aus, früher fand ich es sogar das Wichtigste am Geschenke machen. Eine beeindruckende Verpackung wertet jedes Geschenk sofort gewaltig auf und wenn man ein enges Budget hat, ist das eine wunderbare Möglichkeit, Geld zu sparen.
Da ich seit jeher am allerliebsten alles auf dem Flohmarkt kaufe, kaufe ich dort natürlich auch sehr gerne Geschenke für andere. Nur um jemandem etwas zu schenken, weil sich das so gehört und erwartet wird, finde ich es enorm unsinnig, in einen Laden zu gehen und für teures Geld nutzlosen Kram zu erwerben.
Früher, als ich noch in der Fabrik wohnte und außer viel Platz auch ein aktives Gesellschaftsleben führte, besaß ich einen sehr großen, gut gefüllten "Geschenkeschrank". Immer wenn ich auf dem Flohmarkt für kleines Geld etwas sah, was sich gut als Geschenk eignete, habe ich es schon mal auf Vorrat gekauft, eine Gelegenheit, es zu verschenken fand sich irgendwann immer und so kam ich nie in die Verlegenheit, dass ich rasch irgendetwas kaufen musste, nur weil ich kurzfristig ein Geschenk oder ein Mitbringsel brauchte. Außerdem bekamen diejenigen, denen ich ein Geschenkt mitbrachte, meist etwas, was sogar einigermaßen gut zu ihnen passte, ich hatte schließlich ausreichend Auswahl.
Und wenn man das Geschenk dann noch schick verpackte, dann machte das überall einen bleibenden Eindruck, ohne dass man viel Geld dafür ausgegeben hatte.
Heute habe ich kein aktives Gesellschaftsleben mehr und brauche deshalb auch den Geschenkeschrank mit Geschenkvorräten nicht mehr, die verbliebenen Reste passen in eine überschaubar mittelgroße Kiste und warten dort in Ruhe vor sich hin.
Was aber noch in kaum vermindertem Umfang existiert ist meine Sammlung an Schleifenbändern, hier habe ich die schon mal beschrieben, so dass ich natürlich bis ans Ende meiner Tage immer genug Material zum Geschenkeverpacken im Haus haben werde, sehr aufwändige Verpackungen sind aber selten geworden und zu Weihnachten allemal nicht, dafür sind es zu viele Päckchen, die ich verpacken muss.
Für mich ist Geschenkeverpacken eine Arbeit vergleichbar mit Bügeln oder Staubsaugen, ich weiß wie es geht, ich habe die passende und vor allem hocheffiziente Technik dafür im Haus, vor Weihnachten gibt es halt mal eine oder zwei Einpacksessions und dann ist auch wieder gut.
Mir fehlt es definitiv an Empathie für diejenigen, die darüber so stöhnen, ich finde, die müssten sich dann besser organisieren oder sich neben einer Putzfrau eben auch noch einen professionellen Einpackservice leisten, gibt es natürlich.
Interessant finde ich übrigens auch die volkswirtschaftlichen Zahlen zum weihnachtlichen Geschenkerausch, rund 120 Milliarden Euro geben die Deutschen für Weihnachtsgeschenke aus, dabei schätzen sie den Wert ihrer eigenen Geschenke, also der, die sie selber erhalten, rund 15% niedriger ein als das, was das Geschenk wirklich gekostet hat und das ist in meinen Augen das Bemerkenswerteste an dieser ganzen Geschenkekauferei. Ich kaufe jemandem etwas für 100€, der glaubt aber, dass ich nur 85€ dafür ausgegeben habe, d.h. wir geben insgesamt 18 Milliarden Euro sinnlos aus, weil wir dafür keinen adäquaten Gegenwert erhalten.
Mein Bestreben war seit jeder das Gegenteil, also dass das, was ich verschenke, für denjenigen, dem ich es schenke, gefühlt deutlich mehr wert ist als das, was ich dafür bezahlt habe. Man könnte das sozusagen meine persönliche Geschenkearbitrage nennen.
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So, jetzt haben auch die Kinder die Weihnachtskurve bekommen, während ich hier friedlich vor mich hinbloggte, haben sie ihre Geschenke eingewickelt und den Tisch gedeckt,
ich schätze, jetzt kann es gleich losgehen, sonst wird das Essen warm
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