anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 13. Dezember 2024
Problematisch
Ich habe mir Gedanken zu dem Wort "problematisch" gemacht.
Denn ich finde es nicht gut.

Auslöser ist die gefühlte Zunahme der Häufigkeit dieses Wortes, insbesondere aus der politischen Richtung, der ich mich trotz allem eher zugehörig fühle.

Mich hat das Wort immer gestört und das möchte ich hier versuchen auszuformulieren:

I. Der Duden definiert das Wort wie folgt: "1. schwierig, voller Probleme (BEISPIELE
er ist ein problematischer Mensch
das Kind ist problematisch (ist schwer zu erziehen)) 2. fraglich, zweifelhaft" und listet als Synonyme auf "heikel, kompliziert, mit Schwierigkeiten verbunden, nicht einfach"
Das deckt sich mit meiner Wahrnehmung von diesem Wort, denn es sagt eben nicht aus, dass etwas ein Problem sei sondern nur dass es Aspekte von einem Problem enthält. Es kann also gewissermaßen als abgeschwächte adjektiviserte Form des Wortes "Problem" gelten, oder anders ausgedrückt: "X ist ein Problem" und "X ist problematisch" sind nicht deckungsgleich.

Wenn man etwas als "Ein Problem" bezeichnet, dann stellt das für mich eine Haltung dar. Denn Dinge sind sehr selten rein und hundertprozentig schlecht und böse (hier fällt einem als Bodensatz der bundesrepublikanischen Kultur beispielsweise der Nationalsozialismus ein), sondern Dinge können auch gute Aspekte haben, Menschen können auch gute Dinge tun/sagen/denken, usw.
Man muss also zunächst abwägen, ob das schlechte das gute überwiegt.

II. Als nächstes, und das sehen erfahrungsgemäß viele Leute anders, muss die Sache auch eine gewisse Relevanz haben. Ich hätte beispielsweise Klaasohm nicht als Problem bezeichnet. Nicht, weil ich denke, dass hier das Gute das Schlechte überwiegt, sondern weil ich der Meinung war, dass die Sache keine Relevanz hat.
Hätten die Borkumer Jungs nicht frühzeitig verkündet, dass die Tradition des Schlagens abgeschafft ist, ich wäre jede Wette eingegangen, dass das Thema nach einer Woche bereits aus den Medien raus gewesen wäre. Und hier hätte ich (und diese Annahme ist durchaus robust, das gebe ich zu) geschlossen: Wenn es nach einer Woche schon aus den Medien raus ist, dann wird es die Leute nicht so sehr interessiert haben - dann wird es nicht so relevant sein. Es ist also scheinbar nichts, was ich als Problem bezeichnet hätte.


III. Was haben diese Gedanken mit dem Wort "problematisch" zu tun?
Benutzt man dieses Wort, so entzieht man sich diesen Stellungnahmen, man bezieht keine Position, man zeigt keine Haltung.
Natürlich ist xyz problematisch. Fast alles ist problematisch, denn fast alles hat eine Kehrseite!
Jeder Mensch wird irgendwo irgendwas irgendwie gesagt oder getan haben, das falsch ist.
Die reine Feststellung, dass ein gewisser Teilaspekt eines Ganzen nicht gut ist, ist keine Leistung, die interessiert. Sie rechtfertigt sicherlich nicht die Kommentare und Essays, die in Zeitungen oder Social-Media dazu verbreitet werden.
Das interessante ist das Abwägen und das Stellung beziehen.

Und dem entzieht man sich, wenn man Dinge nur "problematisch" nennt. Statt zu sagen (und zu begründen! und sich angreifbar zu machen!) was man meint, impliziert man es nur. Man endet mit "...", man vermittelt "du weißt ja was ich meine". Man tut so, als hätte man dem Leser ein fertiges Argument präsentiert, hat aber nicht mehr als einen rhetorischen Trick, einen Kniff angewandt.

Man könnte ja alternativ auch konstruktiv sagen "Bestimmte Teile sind ein Problem". Damit würde man aber viel deutlicher zu verstehen geben, dass Teilaspekte auch positiv sind. Warum wird das nicht gesagt? Wieso versteckt man das?

Mir bleibt als Fazit zu dem Wort nur:

Es ist feige.

Es ist eine Unart.

Es ist eine Methode der Kommunikation, die man verwendet, wenn man einen Mob aufpeitschen will, wenn man die Masse manipulieren will.
Vielleicht hat diese Art der Kommunikation sogar ihren Platz in der Welt, aber wo sie definitiv keinen Platz hat, ist in dem Austausch zwischen zwei Personen auf Augenhöhe.

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Donnerstag, 12. Dezember 2024
Abverkauf per App
Heute habe ich einen Teil meines Kleiderschranks durchsortiert und als Ergebnis ein großes Paket an Momox geschickt.
Weil ich dabei feststellte, dass es ziemlich einfach ist, denen auch Bücher und CDs zu verkaufen, man muss einfach nur den EAN-Code mit der App einscannen und schon weiß man, ob sie das Buch/die CD ankaufen, habe ich einmal systematisch alle ein Drittel der CDs durchgescannt und immerhin 28 Stück waren ankaufswürdig, also habe ich damit ein zweites Paket gepackt und auch schon verschickt.
Insgesamt fand ich die Aktion enorm befriedigend, den ganzen Pröddel per App weiterzuverkaufen ist eine äußerst bequeme Variante und alles, was die nicht ankaufen wollen, kann ich jetzt entspannt als Sachspende an die Flohmarktfrau weitergeben, besser geht nicht.

Diese gesamte Durchsortiererei mit Überprüfung der Ankaufsmöglichkeit und anschließender Paketpackerei, deren Hauptproblem darin bestand, erstmal die passenden Kartons zu finden, dann alles frankieren und verkleben, die nichts verkaufbaren Reste in anderen Tüten zur Flohmarktauslieferung am Samstag bereitstellen und schließlich das Einliefern der zwei ziemlich großen Pakete an der Packstation, das alles braucht erstaunlich viel Zeit, so war ich erst am frühen Nachmittag damit durch, dann aber auch sehr zufrieden.

Nebenher habe ich noch drei Maschinen Wäsche durchlaufen lassen, das Badezimmer gründlich geputzt und die Küche aufgeräumt, die Hausfrauenvibes jubilierten
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Mittwoch, 11. Dezember 2024
Ein Mittwoch wie er sein soll
Heute war endlich mal wieder Mittwoch UND trockenes Wetter, der Flohmarkt fand also statt und das passte mir sehr gut in mein Konzept.
Am Vormittag fuhr ich also zuerst zum Flohmarkt in Münster, dort gab ich die erste gut gefüllte Tasche mit eingelesenen CDs bei der Frau ab, die an ihrem Stand ausschließlich Waren aus Haushaltsauflösungen und Sachspenden verkauft und mit dem Erlös irgendein Projekt in Ghana unterstützt. Ich habe nicht so genau nachgefragt, was es ist, was sie da in Ghana betreut, sie fährt aber jedes halbe Jahr hin und den Rest des Jahres stellt sie sich jede Woche zweimal dafür auf den Flohmarkt. Dadurch, dass sie fast jedes Teil für 50 cent verkauft, hat sie nicht nur einen sehr hohen Umschlag, sondern sie unterstützt auch gleichzeitig den Flohmarktrundlauf, denn außer echten "Endkunden" so wie ich, gibt es auch viele Flohmarkthändler, die bei ihr einkaufen, um die Dinge dann selber für 1 Euro weiterzuverkaufen.

Ich finde also, dass meine CDs dort sehr gut aufgehoben sind und war froh, heute schon mal knapp 100 Stück dort abladen zu können.

Und natürlich habe ich auch sofort wieder Dinge gekauft, diesmal nur zwei Kochbücher, aber auch ein paar sehr hübsche Anziehsachen, es war ein sehr lohnender Ausflug.

Anschließend fuhr ich in die Innenstadt von Münster, weil ich meine Brillen reklamieren wollte. Da ist irgendwas schiefgelaufen beim letzten Sehtest - ich kann mit den neuen Brillen jetzt zwar besser lesen als mit den alten, aber dafür sind sie in der Weite nicht mehr so scharf und das nervt mich erstaunlicherweise mehr als ich mir das hätte vorstellen können. Wenn ich auf Straßenschildern nicht auf 10m Entfernung lesen kann, was drauf steht, dann macht mich das richtig nervös und deshalb wollte ich andere Gläser haben.
Wir haben jetzt einen neuen Sehtest gemacht und im Ergebnis ist es irgendwas mit meinen Muskeln im Auge, die sich nicht entspannen können und wegen der ständigen Anspannung in die Ferne nicht mehr scharf stellen können - ich habe es nicht wirklich begriffen, aber angeblich muss ich mich entscheiden, ob ich 100% im Nahbereich oder 100% im Fernbereich sehen will, beides zusammen geht nicht.
Da ich grade durch aktives Testen gelernt habe, dass ich es schrecklich finde, wenn in 10m Entfernung schon alles unscharf ist, verzichte ich lieber auf einen perfekten Nahbereich und lasse mir im Zweifel einfach noch eine perfekte Einstärkenbrille machen, die ich immer dann aufsetzen kann, wenn ich längere Zeit etwas lesen will. Für den normalen Alltag ist mir eine Verteilung von 90% im Nah-, dafür aber 100% im Fernbereich lieber. - Und deshalb habe ich meine neuen Brillen wieder abgegeben und lasse die Gläser noch mal umarbeiten.

Anschließend stand ich mitten in der Innenstadt von Münster und stellte fest, dass um mich herum alles voller Weihnachtsmärkte ist. In Münster gibt es irgendwie vier oder fünf Weihnachtsmärkte gleichzeitig, so dass es in der Innenstadt kaum noch irgendwo weihnachtsmarktfreie Zonen gibt - und nach dem ich dieses Jahr schon in Rheda und in Wiedenbrück auf dem Weihnachtsmarkt war, finde ich, ich habe hier mein Jahressoll erfüllt, ich ging also auf direktem Weg zum Parkhaus und machte, dass ich nach Hause kam.

Hier habe ich mich dann weiter mit dem Einlesen von CDs, einem Telefonat mit J und allgemeinen Aufräumarbeiten beschäftigt.
Der Onkel ist wieder heil auf der Insel angekommen, weitere Katastrophen sind nicht passiert
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Dienstag, 10. Dezember 2024
Allerlei Beschäftigungen
Nach dem Schlunztag gestern war heute wieder Aktivität angesagt, immerhin musste ich ja schon um 9.30h bei der Physio sein, die Uhrzeit habe ich selber so früh gewählt, damit ich wenigstens an einem Tag der Woche nicht bis mittags im Bett liegen bleibe.

Anschließend Einkauf bei Lidl, besondere Rette-mich-Rabatte gab es bedauerlicherweise nicht, also keine, die ich attraktiv fand, dafür aber erneut einen 5€-Rabatt, wenn man für mindestens 40 € einkaufte. Mein Endgegner, aber ich kann so etwas auch nicht ignorieren.
Da ich nicht schon wieder Klopapier kaufen wollte, habe ich mich schließlich mit zwei Weinflaschen über die Ziellinie gerettet, ob das wirtschaftlich wirklich alles so klug ist oder ob unterm Strich nicht vor allem nur Lidl dabei gewinnt, möchte ich vorsichtshalber nicht weiter untersuchen. Ist ja auch egal, ich kann es mir schließlich leisten.

Mit diesem Spruch erschlage ich viele Zweifel, die auch bei mir ab und zu im Hinterkopf rumschwirren, noch bin ich ja nicht ganz verkalkt, es gibt schon ab und an einige (manchmal durchaus störende) lichte Momente.
Probleme, die man mit Geld nicht lösen kann, kann man mit viel Geld lösen.
So, wie sich aktuell die Börsen entwickeln, stehe ich nur staunend davor und bin dann aber auch sofort überzeugt, dass ich es mir fraglos leisten kann, solche Rabattaktionen auch ohne wirtschaftliche Berechtigung einfach nur so aus Gaudi durchzuziehen.

Als ich heute Abend dann allerdings eine der beiden neuen Weinflaschen öffnete, um sie im direkten Vergleich gegen unseren Alltagswein, der mir ja eigentlich sonst immer gut genug schmeckt, um sie also gegen einen völlig akzeptablen Wein antreten zu lassen, musste ich sehr überrascht zugeben, dass es sich absolut gelohnt hat, mal eine andere Sorte einen anderen Hersteller auszuprobieren (die Sorte ist die gleiche, grade deshalb kann man es ja so gut vergleichen), denn die heute erworbene (teurere) Flasche ist auch eindeutig der bessere Wein. Voller, runder, intensiver, einfach in allen Bereichen besser.
Jetzt bin ich sehr unsicher, ob ich gleich morgen noch mal losgehen soll, um den Restbestand aufzukaufen - oder ob ich pokere und darauf spekuliere, dass es nächste Woche wieder so einen 5 € Rabatt mit Mindestumsatz gibt und ich dann sofort weiß, was ich kaufe. Das Risiko ist nur, dass dann der Wein unter Umständen vielleicht schon ausverkauft sein könnte.
Hach, das Leben ist kompliziert manchmal.

Als ich nach Physio und Einkauf wieder zu Hause war, habe ich den Crockpot fertig befüllt und angeworfen, als K heute Abend nach Hause kam, konnte ich ihm endlich das angekündigte Ossobuco servieren. Wir stellten fest, dass ich das, seitdem ich mit ihm zusammenlebe, noch nie gekocht habe, da kann man mal sehen, wie selten Kalbsbeinscheiben in normalen Discountern angeboten werden. Ich habe es ja auch nur gemacht, weil ich zufällig welche in der Fleischtheke entdeckt habe.
Nur um Beinscheiben zu bekommen, extra zum Metzger zu gehen und sie uU noch vorzubestellen, ne, so viel Einsatz ist es mir dann doch nicht wert, obwohl auch K fand, dass man es durchaus öfter machen könnte, es hat ihm offensichtlich sehr gut geschmeckt.

Während ab mittags der Crockpot vor sich hin crockte und das Abendessen zubereitete, saß ich am PC und staunte, wie viel ich da zu erledigen hatte bzw. wie viele Dinge aufgelaufen waren, knapp hatte ich den Rechner mal drei Tage nicht eingeschaltet.

Dann meldete sich noch der Onkel, der eigentlich heute in der Helios-Endo-Klinik in Hamburg hätte aufgenommen werden sollen, um morgen dort ein neues bzw. repariertes Knie zu bekommen, und teilte mit, dass die Klinik ihn wieder nach Hause geschickt hätte, seine Sauerstoffsättigung sei zu schlecht und das müsse jetzt erst behoben werden, bevor sie ihm das Knie reparieren. Diese Meldung kam natürlich genau zu dem Zeitpunkt, wo er die Abendfähre nach Borkum nicht mehr erreichen konnte, also brauchte er für eine Nacht ein Hotel und für morgen ein Zugticket und mein größtes Problem war, dass ich keine Idee hatte, wie ich ein Zugticket, was ich für ihn online kaufe, zu ihm bringe, denn er beherrscht auf seinem Handy eigentlich nur Whatsapp, schon mit dem Mailprogramm ist er überfordert.
Aber mit zwei Screenshots, die ich ihm per Whatsapp schickte, einmal den QR-Code und danach noch den Reiseplan mit Abfahrts- und Umstiegszeiten und Gleisen müsste er jetzt morgen eigentlich klarkommen.

Die Klinik ist in Hamburg St- Pauli, ich habe ihm das Hotel direkt schräg gegenüber gebucht, jetzt hat er also unerwartet eine ganze Nacht direkt auf der Reeperbahn gewonnen, ich fürchte nur, er wird die Gelegenheit nicht nutzen, um mal richtig auf die Sahne zu hauen.

Immerhin hat sich damit auch mein Logistikproblem mit Weihnachten gelöst, denn ich hatte versprochen, ihn nach der OP aus der Klinik abzuholen, weil er dann im Zweifel nicht fit genug ist, gleich alleine mit der Bahn und Koffer usw. durch die Weltgeschichte zu reisen, und wahrscheinlich wäre das am 20.12. gewesen - am 21.12. habe ich die Fähre mit PKW reserviert, weil K noch bis zum 20. arbeiten muss. Mit Pech hätte ich also am 20.12. eine ziemlich große Rundreise absolvieren müssen, um dann am 21. gleich noch mal loszufahren - aber das hat sich ja jetzt erledigt
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Montag, 9. Dezember 2024
Ossobuco
nach den vielen Aktivitäten am Wochenende habe ich mich heute darauf besonnen, dass
a) heute Montag ist, was mir
b) aber ja völlig egal sein kann, weil ich
c) keinen Termin für heute eingetragen habe und
d) auch sonst keine drängelnden Verpflichtungen mit deadline anstehen, so dass ich
e) mir heute einfach mal frei nehmen kann.

Uff, Liste bis e) zurechtgebogen, alte Grundsatzregel: Weniger als fünf Punkte auf einer Argumentationsliste führt zum Erlöschen des Anspruchs, aber ich habe es ja bis e) geschafft und durfte deshalb heute bis Nachmittags nichts tun, das habe ich sehr genossen.

Dann wurde ich etwas hektisch, weil mir einfiel, dass ich ja am Freitag schon Kalbsbeinscheiben gekauft hatte, um endlich mal wieder Ossobuco zu machen.
Am Samstag hatte ich das schon verschoben, weil wir so lange unterwegs waren und aus demselben Grund wurde das auch gestern nichts, denn so ein Schmortopf braucht mindestens sechs Stunden Schmorzeit plus Vorbereitungszeit für Gemüseschälen, -schreddern und anbraten, so dass heute endlich eine gute Gelegenheit gewesen wäre - aber ich hatte mir ja frei genommen.

Immerhin ist es mir am Nachmittag gelungen, mich zu erheben und die Küchenvorräte auf Vollständigkeit zu überprüfen, um beruhigt festzustellen, dass ich alles, was es braucht, im Haus habe.
Außer Kalbsbeinscheiben braucht es eine bunte Gemüsemischung bestehend aus Sellerie (1/4 Kopf und 3 Stangen), 6 Möhren, 2 Petersilienwurzel, 1 Porree, 2 gr. Zwiebel und 6 Knoblauch. Das Gemüse wird geputzt und dann kleingeschreddert gut angebraten, um die Röstaromen zu gewinnen, bevor es zuunterst in den Crockpot geschichtet wird, darauf legt man das Fleisch und dann wird alles mit einer Sauce aus Tomatenpüree, Weißwein und Brühe übergossen. Dazu noch ein paar Kräuter als Gewürze und viel Petersilie, das wird dann mindestens sechs Stunden im Crockpot geköchelt, bevor man das inzwischen ziemlich weich gekochte Fleisch rausfischt, auf einer Platte anrichtet und den Gemüsebrei aus dem Crockpot fein püriert, um so eine wunderbare Ossobuco Sauce herzustellen. Mein Rezept kommt ohne Gremolata aus, weil ich Zitrone nicht im Essen mag, nur als Eis oder als Getränk, aber niemals nie zu einem warmen Essen. (Auch nicht zu Fisch, ich verweigere hier sehr ausdrücklich!).
Gelernt habe ich das Rezept von einem Freund, der begeisterter Hobbykoch war, von ihm habe ich auch das Rezept für den warmen Kartoffelsalat, den ich viel häufiger mache, was sicherlich daran liegt, dass Kartoffeln und Salat leichter zu bekommen sind als Beinscheiben vom Kalb - und weil es deutlich schneller geht.

Grundsätzlich finde ich diese Crockpotgerichte ja sehr praktisch, weil sich das Essen, wenn man erst mal alles passend im Topf hat, von alleine kocht, es braucht aber eben auch immer viele Stunden Vorlauf und das ist nicht so ohne weiteres mit einem vollen Stundenplan zu kombinieren.

Heute hätte es gelingen können, wenn ich eher angefangen hätte, aber hätte, hätte, Fahrradkette - jetzt gibt es eben morgen Ossobuco, immerhin ist das Gemüse schon fertig geschreddert und angebraten, morgen muss der Kram dann nur noch vor sich hin schmoren.

Ansonsten musste ich noch sehr über eine Antwort meines Westfalenmannes grinsen, der sich, als er aus dem Büro nach Hause kam, umzog, wobei ich bemerkte, dass er seine Unterhose auf links anhatte und ihn fragte, ob das sein neuer Style sei. Er schaute an sich herunter und sagte: "Ach, im Büro hat das keiner bemerkt."
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Sonntag, 8. Dezember 2024
Baustellenbesichtigung und Weihnachtspizza
Ich bin nicht richtig krank, ich habe nur einen irren Schnupfen mit einer ständig laufenden Nase und jeder halben Stunden einer Serie mit irren Niesattacken. Also nichts Dramatisches, nur hohes Nervpotential und damit einhergehend einer ziemlich kurzen Lunte. Naja, geht auch wieder weg, irgendwann, später. Mit Glück ist es bis Weihnachten erledigt, so von wegen "sieben Tage kommt er, sieben Tage geht er". Bei K geht er auf alle Fälle grade, aber komplett fit ist der auch noch nicht.

Heute waren wir um halb 12 mittags auf der Baustelle mit Ks Sohn verabredet. Der ist vom Fach und K hatte ihn um eine Expertenbesichtigung gebeten, um eventuelle Missstände oder Probleme frühzeitig ansprechen zu können. Ich war nach einer Stunde so durchgefroren, dass ich mich ins Auto setzte und versuchte, dort wieder aufzutauen. Der Multivan, mit dem wir heute auch noch unterwegs waren, hat Standheizung, leider habe ich das erst herausgefunden, als nach einer weiteren Stunde auch K endlich mit der Besichtigung fertig war und wir den Wagen starteten, da ploppte die Anzeige mit der Standheizung kurz im Startmenu auf, keine Ahnung, warum ich das nicht vorher gesehen hatte.

Zum Glück war ich aber auch ohne extra Heizung schon wieder einigermaßen aufgetaut, mittlerweile hatte ich dafür gewaltig Hunger und so kamen wir auf die Idee, einen Abstecher zum Weihnachtsmarkt zu machen. K kam dort zu seinen heißgeliebten Reibeplätzchen und ich habe mir aus einer spontanen Laune heraus an einem Stand ein Stück Pizza gekauft.

Eigentlich bin ich kein besonders großer Pizzafan, an neun von zehn Pizzas habe ich mehr auszusetzen als ich mag, deshalb gehe ich unbekannten Pizzaanbietern meist aus dem Weg.
Heute war mir aber vor allem deshalb nach Pizza, weil die nur 5 € kostete, während der Flammkuchen, an dem ich üblicherweise viel weniger rumzumäkeln habe als an jeder Pizza, 10 € gekostet hätte und das fand ich so teuer, dass ich es aus Trotz verweigerte. Okay, die Pizza war auch deutlich kleiner als der Flammkuchen, aber kleine Stücke sind doch eh besser als so riesige, weil man dann mehr Abwechslung haben kann, oder?

Deshalb heute für mich Pizza und es war eine kleine Offenbarung. Ich habe selten eine so gute Pizza gegessen und das beste ist, dass dieser Pizzaverkäufer auch außerhalb des Weihnachtsmarktes ein normales Restaurant in Rheda betreibt, wo wir dann, wenn wir künftig dort wohnen, so oft wie wir wollen perfekte Pizza essen können. Wenn das mal keine phantastische Entdeckung war.

Auf dem Rückweg brachten wir den Multivan zurück und tauschten ihn gegen meinen Golf um, der Umstieg zurück in das kleine Auto war ein lustiges Gefühl, es fühlte sich wirklich sehr klein und kümmerlich an, sich plötzlich wieder so niedrig und beengt über die Straße zu bewegen, ich denke, die grundsätzliche Entscheidung Richtung Minibus ist schon gefallen, jetzt müssen wir uns nur noch entscheiden, von welchem Hersteller und in welchem Zustand. Aber das wird, ich bin da sehr zuversichtlich
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Samstag, 7. Dezember 2024
lange Probefahrt und Automarkenauswahl
Die Geburtagsfeier auf heute Vormittag zu legen, war eine sehr gute Idee, wir schliefen beide bis nach 8h, dann tranken wir erst noch gemütlich Kaffee im Bett bevor ich den Geburtstagstisch für K zusammenstellte und die Wunderkerzen anzündete.

Gelernt: alte Wunderkerzen brennen deutlich schneller ab und deutlich langsamer an als frische. Als ich die sechste Wunderkerze endlich am Brennen hatte, waren die ersten zwei schon wieder abgebrannt.
Nun ja, dann werden die Reste jetzt mal zügig wegverbraucht und zu Silvester frische beschafft.

Anschließend machten wir uns auf, eine große Probefahrtrunde mit dem Multivan zu absolvieren.
Unterwegs erledigten wir auch gleich die Wochenendeinkäufe, Platz genug im Auto hatten wir ja.

Zusammenfassung: Mir gefällt das Auto sehr, es ist komfortabel und einfach im Handling und ich mag den Status, den so ein Multivan ausstrahlt: praktisch, zuverlässig und langlebig.
Mehr Understatement im Autobereich geht nicht, das 100%ige Gegenteil von so einem peinlichen Prolo-SUV und ich mag den Hersteller. Ich fahre mit Unterbrechungen seit fast 25 Jahren VW und bin bisher mit allen Autos immer sehr zufrieden gewesen.
Diese Edelmarken wie BMW und Mercedes sind mir zu poserlastig und diese verkappte Möchtegern-Intellektuellen-Marke wie Volvo ist mir einerseits viel zu chinesisch und andererseits viel zu sehr "Typ FDP" als dass ich freiwillig so ein Auto haben möchte.
Früher war ich mal ein echter Volvo-Fan, das ist aber schon rund 20 Jahre her, heute geht diese Marke für mich überhaupt nicht mehr.

K möchte jetzt erst noch ein paar Vans anderer Hersteller dagegen ausprobieren, aber insgesamt ist er vom Konzept Multivan schon durchaus überzeugt.

Als wir am Nachmittag wieder zu Hause waren, musste ich mich erst mal hinlegen. Mit einer Woche Verspätung ist Ks Erkältung, die bei ihm mittlerweile langsam schon wieder abklingt, nun auch bei mir angekommen und ich reagiere auf Erkältungen grundsätzlich mit sofortiger Flucht ins Bett.

Schaun wir mal, wie es morgen sein wird
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