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Freitag, 15. November 2024
Schlunz2
anje, 21:33h
Das war ein wunderbarer Schlunztag heute, alles, was ich als "könnte man ja mal machen" auf der Vorhabenliste hatte, habe ich unerledigt nach vorne geschoben und mich bis mittags mit Vormittags-TV unterhalten bis ich Lust hatte, mich anzuziehen und ein wenig aufzuräumen.
Dann habe ich mich mit Computeraufräumarbeiten, Buchhaltung, Rechnungen bezahlen und ähnlichem Zeugs beschäftigt, bis sich K meldete und sagte, er wäre so gegen 18h zu Hause und hätte Hunger. Daraufhin aktivierte ich meine Hausfrauenskills, überprüfte die Vorräte, bereitete ein ordentliches Abendessen vor (Haxe, Salzkartoffeln und selbstgemachtes Sauerkraut) und schmiss das Bügeleisen an.
K kam pünktlich nach Hause, das Essen war fertig, danach waren wir beide satt und zufrieden und K erklärte, er hätte keine Lust mehr, irgendwas zu machen, er ginge am liebsten ins Bett und würde dort einen schönen Film gucken - und so endete der Tag so schlunzig wie er begonnen hat, solche Tage sind wunderbar
.
Dann habe ich mich mit Computeraufräumarbeiten, Buchhaltung, Rechnungen bezahlen und ähnlichem Zeugs beschäftigt, bis sich K meldete und sagte, er wäre so gegen 18h zu Hause und hätte Hunger. Daraufhin aktivierte ich meine Hausfrauenskills, überprüfte die Vorräte, bereitete ein ordentliches Abendessen vor (Haxe, Salzkartoffeln und selbstgemachtes Sauerkraut) und schmiss das Bügeleisen an.
K kam pünktlich nach Hause, das Essen war fertig, danach waren wir beide satt und zufrieden und K erklärte, er hätte keine Lust mehr, irgendwas zu machen, er ginge am liebsten ins Bett und würde dort einen schönen Film gucken - und so endete der Tag so schlunzig wie er begonnen hat, solche Tage sind wunderbar
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Donnerstag, 14. November 2024
Es dauert alles länger
anje, 23:49h
Es gibt einen Verzug auf der Baustelle, weil der Architekt die Ausführungspläne für das EG noch nicht fertig hatte und der Rohbauer jetzt eine Behinderungsanzeige geschickt hat.
Inzwischen hat der Architekt die Pläne zwar an den Rohbauer geschickt, der sie daraufhin sofort an den Hersteller der Betonfertigteiledecken weitergeleitet hat, damit der mit der Produktion beginnen kann. Wann der aber nun fertig ist und liefert und wann dann der Rohbauer die Decke auf das Kellergeschoss baut, das weiß natürlich keiner genau, aber insgesamt wird es wohl alles gut 2-3 Wochen Baustillstand bedeuten.
Wir werden ja inzwischen von vielen Leuten gefragt, wann das Haus denn fertig ist und wann wir einziehen wollen.
Meine Standardantwort darauf lautet: Oktober 2024, denn das war der ganz ursprünglich mal anvisierte Termin, zu dem wir allerspätestens fertig sein wollten.
Das hatte ich ja vor drei Jahren auch unserem Vermieter hier in Greven gesagt, nämlich dass wir spätestens bis Ende 2024 hier ausziehen.
Nun, dass wir das nicht schaffen werden, ist mittlerweile offensichtlich, wann das Haus jetzt aber wirklich fertig wird, weiß auch keiner so genau, weil es halt immer mal wieder Verzögerungen gibt.
K hofft ja sehr darauf, dass wir Mitte 2025 umziehen können, ich habe heute mal mutig die Hausratversicherung für Greven zum 31.10.2025 gekündigt, spätestens irgendwann im 2. Halbjahr 2025 müsste das Haus bezugsfertig sein, ich möchte aber lieber nichts beschreien…
Unser Vermieter hat sich mit einer saftigen Mieterhöhung revanchiert, die ich lieber ohne Widerspruch akzeptiert habe, eine Kündigung kurz vor knapp brauche ich nicht auch noch.
Es fehlen zur Zeit noch die Ausschreibungen für das Dach und für die Glasfassade fehlen offensichtlich auch noch irgendwelche technischen Details und Lösungen, weshalb auch hier noch keine Angebote eingeholt werden können.
Ob nachher wirklich alle Gewerke fließend ineinandergreifen, werden wir sehen, ich drücke da einfach die Daumen. Aktuell haben wir Baustillstand, weil die Pläne für Betondecken nicht rechtzeitig fertig waren und ich fürchte fast, das wird nicht die letzte Verzögerung gewesen sein.
Die ersten Überlegungen, dass wir auf diesem Grundstück, was K schon vor vielen Jahren mal gekauft hat, selber ein Haus bauen könnten, hatten wir ungefähr 2018 oder 2019, als klar war, dass das mit dem Verkauf der Fabrik in MG funktioniert und die Finanzierung eines Neubaus damit nicht weiter zur Diskussion stand. Dann haben wir sehr, sehr lange nach einem Architekten gesucht, der uns eine Planung macht, die uns gefällt und bei dem wir uns passend beraten und betreut fühlen.
Wir haben uns sehr viele Häuser (Neubauten) angeschaut, wirklich gefallen oder gar überzeugt hat uns keines, es half höchstens, sehr viele Architekten auszusortieren, weil uns klar war, dass wir ein Haus wollen, das jemand passend für unsere Vorstellungen entwirft und nicht irgendein Massenstandardmodell von der Stange.
Dummerweise fehlte mir anfangs jede Phantasie oder Vorstellung, was ich überhaupt haben möchte, ich hatte nur eine sehr lange Negativliste mit Elementen und Details, die ich auf keinen Fall haben wollte.
Dann kam Corona und alles wurde noch langsamer, immerhin fanden wir Anfang 2021 den Architekten, den wir dann letztlich auch beauftragten, weil es ihm gelang, uns Entwürfe zu präsentieren, die uns sowohl überraschten als auch begeisterten. Eine meiner Vorgaben war, dass ich auf keinen Fall ein Haus haben möchte, was von außen schon klobig, klotzig, protzig oder neureich aussieht, ich wollte immer gerne so etwas wie das Haus auf Borkum, eher klein und unauffällig, dafür aber mit ganz viel Platz innendrin.
Ich wollte aber auch kein norddeutsches Inselhaus, sondern durchaus etwas regional passendes, diese westfälischen Bauernhäuser gefallen mir sehr gut, aber bitte nicht so riesig von außen.
Was mir an den westfälischen Bauernhäusern sehr gut gefällt ist die große Deele, die es häufig als zentralen Mittelpunkt für alle Alltagsdinge in diesen Häusern gibt. Was ich tendenziell eher nicht so wichtig finde, ist "die gute Stube", also ein großes Wohnzimmer, wie es heute in modernen Häusern üblich ist.
Als Ergebnis schlug uns der Architekt vor, dass wir dann einfach zwei Häuser bauen, jedes einzelne für sich nicht so riesig und beide in der Mitte verbunden durch eine große Deele. Diese Lösung faszinierte und begeisterte uns beide sofort und so entstehen da jetzt grade zwei Häuser gleichzeitig, links das etwas kleinere "Gästehaus" und rechts unser Wohnhaus, in dem im Erdgeschoss nur Küche und Wohn-Essbereich sind und im OG dann Schlafzimmer und Bad, im Obergeschoss sind die Häuser durch eine Brücke über die Deele verbunden, in die ansonsten mit rund 5m Raumhöhe auch ein hochbeladener Trecker reinfahren könnte :-)
Als dieses grobe Konzept klar war, besprachen und verfeinerten wir die Details mit dem Architekten immer weiter und nach ca. einem Jahr Planung stand der Rohentwurf und wir nahmen Kontakte zu verschiedenen Generalunternehmern (GU) auf, und erbaten Angebote für die Gesamtfertigstellung.
Mitte 2022 sah es so aus, als ob das Haus eventuell schon Ende 2023 fertig sein könnte.
Blöd war nur, dass uns keiner der GUs gefiel und ich immer mehr Bedenken hatte, ob das wirklich eine gute Idee sei, das Haus ohne weitere, konkretisierte Detailplanung pauschal zu beauftragen.
K war ebenfalls dagegen, weil er die GU-Angebote als viel zu teuer empfand - und so beschlossen wir, dass wir Einzelgewerke ausschreiben und uns weiter von unserem Architekten betreuen lassen. Das war Mitte 2023.
Ende 2023 war die Rohbauausschreibung fertig, im Frühjahr 2024 hatten wir nach vielen Gesprächen mit diversen Rohbauern dann endlich den besten Anbieter gefunden, der uns sagte, dass er gerne im Mai anfangen wollte, als erstes bräuchte er aber Baustrom auf dem Grundstück, weil ohne Strom kein Bau.
Um Strom zu beantragen, brauchten wir einen Elektriker, den wir zwar auch schon ausgesucht aber noch nicht beauftragt hatten, weshalb er sich natürlich noch nicht um den Baustrom gekümmert hatte.
Das tat er im Mai, allerdings konnte er zunächst auch nur einen Antrag auf Versorgung stellen und es stellte sich heraus, dass zwischen Antrag und Umsetzung schon mal locker zwei Monate liegen können - in denen nichts geschah. Als wir dann endlich Strom auf dem Grundstück hatten, hatte der ausgewählte Rohbauer Sommerferien, so dass der eigentlich Beginn der Bauarbeiten damit erst Ende August war.
Im Hintergrund bastelt der Architekt eifrig weiter an der Ausarbeitung der Ausführungsplanung und wir beschäftigen uns mit immer feineren Einzeldetails und inzwischen bin ich absolut sicher, dass es die allerbeste Entscheidung war, das Haus nicht in der Grobplanung zur Pauschalausführung an einen GU zu geben, sondern sich selber weiter mit den Details zu beschäftigen, weil wir so immer schönere Individuallösungen gefunden haben, die uns ein GU ganz sicher nicht angeboten hätte und wenn wir sie nachträglich verlangt hätten, dann hätte es saftige Nachträge zum vorab schon nicht günstigen GU-Pauschalpreis gegeben.
Insofern dauert jetzt alles deutlich länger als ursprünglich mal gedacht, es wird dafür aber sicherlich auch noch viel individueller und passender und wenn auch K nächstes Jahr nicht mehr ins Büro gehen muss, haben wir gemeinsam 100% Zeit, uns nur noch um den Bau zu kümmern. Das ist ein sehr sinnvoller Zeitplan
.
Inzwischen hat der Architekt die Pläne zwar an den Rohbauer geschickt, der sie daraufhin sofort an den Hersteller der Betonfertigteiledecken weitergeleitet hat, damit der mit der Produktion beginnen kann. Wann der aber nun fertig ist und liefert und wann dann der Rohbauer die Decke auf das Kellergeschoss baut, das weiß natürlich keiner genau, aber insgesamt wird es wohl alles gut 2-3 Wochen Baustillstand bedeuten.
Wir werden ja inzwischen von vielen Leuten gefragt, wann das Haus denn fertig ist und wann wir einziehen wollen.
Meine Standardantwort darauf lautet: Oktober 2024, denn das war der ganz ursprünglich mal anvisierte Termin, zu dem wir allerspätestens fertig sein wollten.
Das hatte ich ja vor drei Jahren auch unserem Vermieter hier in Greven gesagt, nämlich dass wir spätestens bis Ende 2024 hier ausziehen.
Nun, dass wir das nicht schaffen werden, ist mittlerweile offensichtlich, wann das Haus jetzt aber wirklich fertig wird, weiß auch keiner so genau, weil es halt immer mal wieder Verzögerungen gibt.
K hofft ja sehr darauf, dass wir Mitte 2025 umziehen können, ich habe heute mal mutig die Hausratversicherung für Greven zum 31.10.2025 gekündigt, spätestens irgendwann im 2. Halbjahr 2025 müsste das Haus bezugsfertig sein, ich möchte aber lieber nichts beschreien…
Unser Vermieter hat sich mit einer saftigen Mieterhöhung revanchiert, die ich lieber ohne Widerspruch akzeptiert habe, eine Kündigung kurz vor knapp brauche ich nicht auch noch.
Es fehlen zur Zeit noch die Ausschreibungen für das Dach und für die Glasfassade fehlen offensichtlich auch noch irgendwelche technischen Details und Lösungen, weshalb auch hier noch keine Angebote eingeholt werden können.
Ob nachher wirklich alle Gewerke fließend ineinandergreifen, werden wir sehen, ich drücke da einfach die Daumen. Aktuell haben wir Baustillstand, weil die Pläne für Betondecken nicht rechtzeitig fertig waren und ich fürchte fast, das wird nicht die letzte Verzögerung gewesen sein.
Die ersten Überlegungen, dass wir auf diesem Grundstück, was K schon vor vielen Jahren mal gekauft hat, selber ein Haus bauen könnten, hatten wir ungefähr 2018 oder 2019, als klar war, dass das mit dem Verkauf der Fabrik in MG funktioniert und die Finanzierung eines Neubaus damit nicht weiter zur Diskussion stand. Dann haben wir sehr, sehr lange nach einem Architekten gesucht, der uns eine Planung macht, die uns gefällt und bei dem wir uns passend beraten und betreut fühlen.
Wir haben uns sehr viele Häuser (Neubauten) angeschaut, wirklich gefallen oder gar überzeugt hat uns keines, es half höchstens, sehr viele Architekten auszusortieren, weil uns klar war, dass wir ein Haus wollen, das jemand passend für unsere Vorstellungen entwirft und nicht irgendein Massenstandardmodell von der Stange.
Dummerweise fehlte mir anfangs jede Phantasie oder Vorstellung, was ich überhaupt haben möchte, ich hatte nur eine sehr lange Negativliste mit Elementen und Details, die ich auf keinen Fall haben wollte.
Dann kam Corona und alles wurde noch langsamer, immerhin fanden wir Anfang 2021 den Architekten, den wir dann letztlich auch beauftragten, weil es ihm gelang, uns Entwürfe zu präsentieren, die uns sowohl überraschten als auch begeisterten. Eine meiner Vorgaben war, dass ich auf keinen Fall ein Haus haben möchte, was von außen schon klobig, klotzig, protzig oder neureich aussieht, ich wollte immer gerne so etwas wie das Haus auf Borkum, eher klein und unauffällig, dafür aber mit ganz viel Platz innendrin.
Ich wollte aber auch kein norddeutsches Inselhaus, sondern durchaus etwas regional passendes, diese westfälischen Bauernhäuser gefallen mir sehr gut, aber bitte nicht so riesig von außen.
Was mir an den westfälischen Bauernhäusern sehr gut gefällt ist die große Deele, die es häufig als zentralen Mittelpunkt für alle Alltagsdinge in diesen Häusern gibt. Was ich tendenziell eher nicht so wichtig finde, ist "die gute Stube", also ein großes Wohnzimmer, wie es heute in modernen Häusern üblich ist.
Als Ergebnis schlug uns der Architekt vor, dass wir dann einfach zwei Häuser bauen, jedes einzelne für sich nicht so riesig und beide in der Mitte verbunden durch eine große Deele. Diese Lösung faszinierte und begeisterte uns beide sofort und so entstehen da jetzt grade zwei Häuser gleichzeitig, links das etwas kleinere "Gästehaus" und rechts unser Wohnhaus, in dem im Erdgeschoss nur Küche und Wohn-Essbereich sind und im OG dann Schlafzimmer und Bad, im Obergeschoss sind die Häuser durch eine Brücke über die Deele verbunden, in die ansonsten mit rund 5m Raumhöhe auch ein hochbeladener Trecker reinfahren könnte :-)
Als dieses grobe Konzept klar war, besprachen und verfeinerten wir die Details mit dem Architekten immer weiter und nach ca. einem Jahr Planung stand der Rohentwurf und wir nahmen Kontakte zu verschiedenen Generalunternehmern (GU) auf, und erbaten Angebote für die Gesamtfertigstellung.
Mitte 2022 sah es so aus, als ob das Haus eventuell schon Ende 2023 fertig sein könnte.
Blöd war nur, dass uns keiner der GUs gefiel und ich immer mehr Bedenken hatte, ob das wirklich eine gute Idee sei, das Haus ohne weitere, konkretisierte Detailplanung pauschal zu beauftragen.
K war ebenfalls dagegen, weil er die GU-Angebote als viel zu teuer empfand - und so beschlossen wir, dass wir Einzelgewerke ausschreiben und uns weiter von unserem Architekten betreuen lassen. Das war Mitte 2023.
Ende 2023 war die Rohbauausschreibung fertig, im Frühjahr 2024 hatten wir nach vielen Gesprächen mit diversen Rohbauern dann endlich den besten Anbieter gefunden, der uns sagte, dass er gerne im Mai anfangen wollte, als erstes bräuchte er aber Baustrom auf dem Grundstück, weil ohne Strom kein Bau.
Um Strom zu beantragen, brauchten wir einen Elektriker, den wir zwar auch schon ausgesucht aber noch nicht beauftragt hatten, weshalb er sich natürlich noch nicht um den Baustrom gekümmert hatte.
Das tat er im Mai, allerdings konnte er zunächst auch nur einen Antrag auf Versorgung stellen und es stellte sich heraus, dass zwischen Antrag und Umsetzung schon mal locker zwei Monate liegen können - in denen nichts geschah. Als wir dann endlich Strom auf dem Grundstück hatten, hatte der ausgewählte Rohbauer Sommerferien, so dass der eigentlich Beginn der Bauarbeiten damit erst Ende August war.
Im Hintergrund bastelt der Architekt eifrig weiter an der Ausarbeitung der Ausführungsplanung und wir beschäftigen uns mit immer feineren Einzeldetails und inzwischen bin ich absolut sicher, dass es die allerbeste Entscheidung war, das Haus nicht in der Grobplanung zur Pauschalausführung an einen GU zu geben, sondern sich selber weiter mit den Details zu beschäftigen, weil wir so immer schönere Individuallösungen gefunden haben, die uns ein GU ganz sicher nicht angeboten hätte und wenn wir sie nachträglich verlangt hätten, dann hätte es saftige Nachträge zum vorab schon nicht günstigen GU-Pauschalpreis gegeben.
Insofern dauert jetzt alles deutlich länger als ursprünglich mal gedacht, es wird dafür aber sicherlich auch noch viel individueller und passender und wenn auch K nächstes Jahr nicht mehr ins Büro gehen muss, haben wir gemeinsam 100% Zeit, uns nur noch um den Bau zu kümmern. Das ist ein sehr sinnvoller Zeitplan
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Mittwoch, 13. November 2024
Fußgängerampel
anje, 23:11h
Meine Schwester hatte heute ihren Scheidungstermin und sie hatte zum Feiern vor dem Amtsgericht eingeladen. Familiensachen werden ja nie öffentlich verhandelt, deshalb musste man draußen warten, entweder ganz draußen vorm Gericht oder im Gericht vor dem Saal, dazu musste man aber erst durch die Zutrittsschleuse und Personenkontrolle am Gerichtseingang und das bedeutete, Handy abgeben.
Weil es regnete und ungemütlich war und ich schon ahnte, dass der Verhandlungstermin etwas länger dauern würde, weil es alles in allem keine friedliche Auseinandersetzung war, habe ich die erste dreiviertel Stunde lieber bequem wartend mit Handy (und Podcast) in meinem Auto verbracht, ich hatte durch Zufall einen Parkplatz direkt vor der Eingangstür des Gerichts gefunden und wäre sofort dazu gestoßen, wenn sie unerwartet früh aus dem Gebäude gekommen wäre.
Irgendwann bin ich dann aber doch ausgestiegen und ins Gericht gegangen, dort traf ich vor der Verhandlungstür auf den Rest der Familie und Freunde, die alle hibbelig auf den Ausgang der Veranstaltung warteten.
Irgendwann ging dann die Tür auf und es quoll weißer Rauch aus dem Saal - die Parteien hatten sich tatsächlich zu einem Vergleich in Punkto Zugewinn und Versorgungsausgleich einigen können und so endete eine 22jährige Ehe wie sie begonnen hatte, auch bei der Scheidung wird man offiziell gefragt, ob man will und muss offiziell "Ja" sagen.
Ich habe persönlich ja überhaupt keine Erfahrung in all diesen Ehe-Dingen, aber wenn ich so einen Scheidungsdramakampf miterlebe, fühle ich nur immer wieder tiefe Dankbarkeit darüber, dass mich mein tiefsitzendes Selbstständigkeits- und Unabhängigkeitsgefühl bisher sauber vor so einem Debakel bewahrt hat.
Es ist eine Sache, wenn eine Beziehung scheitert, aber eine komplett andere, wenn man seine eigene finanzielle Situation mit der eines anderen Menschen verknüpft und das nicht sauber vertraglich geregelt hat, vorher! - als man sich noch gut verstand und es wirklich für beide Seiten fair und ehrlich vereinbaren kann.
Wie auch immer, für die Schwester ist es jetzt überstanden und ich habe ihr als Geschenk für ihre neue Freiheit gleich einen Satz neue Visitenkarten mitgebracht - jetzt darf sie ihren eigenen Namen wieder annehmen, ein weiteres Symbol der zurückeroberten Persönlichkeit.
Vorm Gericht gab es dann erstmal für alle ein Glas Sekt - die Schwester hat eine Menge Freunde, die sich mit ihr freuten, der Ex-Mann hat sich eilig davon gemacht.
Drei Stunden später und nach einem sehr leckeren Brunch mit zwei großen Cappuccino in einem Café in der Nähe hatte ich dann auch den Sekt soweit verdaut, dass ich mich traute, wieder nach Hause zu fahren und bin ziemlich langsam (dem Navi hatte ich gesagt: kürzeste Strecke) im Zickzack über die Dörfer wieder nach Greven gefahren.
Dabei habe ich die letzte Podcastfolge aus dem Hotel Matze gehört, mit Christian Lindner, und mich beim Hören innerlich immerzu geschüttelt, was ist das für ein selbstherrlicher, eingebildeter, überheblicher Fatzke. Erzählt so nebenbei, dass er sich schon mit 19 mit einer Agentur für Werbung und Kommunikation selbstständig gemacht hat und sich auch mit 19 dann von dem ersten selbstverdienten Geld gleich mal für 80.000 DM einen (gebrauchten) Porsche gekauft hat. Und das Geld hätte er eben verdient, weil er dafür hart gearbeitet hätte.
Harte Arbeit bei der Produktion von hohlen Phrasen und Abzockegesülze in einer Agentur für Kommunikation und Marketing. Ja, ne, is klar.
Und heute würde er immer noch jede Woche 80 Stunden arbeiten. Und natürlich hätten Mitglieder der Bundesregierung keinen Urlaub, sondern wären immer und jederzeit erreichbar und im Dienst. Und er hätte sich immer an die Regeln gehalten. Klar, genau wie der Ex-Mann meiner Schwester. Wir halten uns alle immer und jederzeit an die Regeln, man muss die Regeln nur richtig auslegen.
Ne, pfui, es ist gut, dass wir den los sind - und Fußgängerampel als Bezeichnung für den verbliebenen Rest in der Regierung finde ich ein sehr passendes Wortspiel. Mag sein, dass man ohne die wortführenden Schaumschläger jetzt Probleme mit dem Haushalt bekommt, aber lieber künftig auf einiges verzichten als weiter mit solchen Menschen in Angeberautos durch die Gegend fahren
.
Weil es regnete und ungemütlich war und ich schon ahnte, dass der Verhandlungstermin etwas länger dauern würde, weil es alles in allem keine friedliche Auseinandersetzung war, habe ich die erste dreiviertel Stunde lieber bequem wartend mit Handy (und Podcast) in meinem Auto verbracht, ich hatte durch Zufall einen Parkplatz direkt vor der Eingangstür des Gerichts gefunden und wäre sofort dazu gestoßen, wenn sie unerwartet früh aus dem Gebäude gekommen wäre.
Irgendwann bin ich dann aber doch ausgestiegen und ins Gericht gegangen, dort traf ich vor der Verhandlungstür auf den Rest der Familie und Freunde, die alle hibbelig auf den Ausgang der Veranstaltung warteten.
Irgendwann ging dann die Tür auf und es quoll weißer Rauch aus dem Saal - die Parteien hatten sich tatsächlich zu einem Vergleich in Punkto Zugewinn und Versorgungsausgleich einigen können und so endete eine 22jährige Ehe wie sie begonnen hatte, auch bei der Scheidung wird man offiziell gefragt, ob man will und muss offiziell "Ja" sagen.
Ich habe persönlich ja überhaupt keine Erfahrung in all diesen Ehe-Dingen, aber wenn ich so einen Scheidungsdramakampf miterlebe, fühle ich nur immer wieder tiefe Dankbarkeit darüber, dass mich mein tiefsitzendes Selbstständigkeits- und Unabhängigkeitsgefühl bisher sauber vor so einem Debakel bewahrt hat.
Es ist eine Sache, wenn eine Beziehung scheitert, aber eine komplett andere, wenn man seine eigene finanzielle Situation mit der eines anderen Menschen verknüpft und das nicht sauber vertraglich geregelt hat, vorher! - als man sich noch gut verstand und es wirklich für beide Seiten fair und ehrlich vereinbaren kann.
Wie auch immer, für die Schwester ist es jetzt überstanden und ich habe ihr als Geschenk für ihre neue Freiheit gleich einen Satz neue Visitenkarten mitgebracht - jetzt darf sie ihren eigenen Namen wieder annehmen, ein weiteres Symbol der zurückeroberten Persönlichkeit.
Vorm Gericht gab es dann erstmal für alle ein Glas Sekt - die Schwester hat eine Menge Freunde, die sich mit ihr freuten, der Ex-Mann hat sich eilig davon gemacht.
Drei Stunden später und nach einem sehr leckeren Brunch mit zwei großen Cappuccino in einem Café in der Nähe hatte ich dann auch den Sekt soweit verdaut, dass ich mich traute, wieder nach Hause zu fahren und bin ziemlich langsam (dem Navi hatte ich gesagt: kürzeste Strecke) im Zickzack über die Dörfer wieder nach Greven gefahren.
Dabei habe ich die letzte Podcastfolge aus dem Hotel Matze gehört, mit Christian Lindner, und mich beim Hören innerlich immerzu geschüttelt, was ist das für ein selbstherrlicher, eingebildeter, überheblicher Fatzke. Erzählt so nebenbei, dass er sich schon mit 19 mit einer Agentur für Werbung und Kommunikation selbstständig gemacht hat und sich auch mit 19 dann von dem ersten selbstverdienten Geld gleich mal für 80.000 DM einen (gebrauchten) Porsche gekauft hat. Und das Geld hätte er eben verdient, weil er dafür hart gearbeitet hätte.
Harte Arbeit bei der Produktion von hohlen Phrasen und Abzockegesülze in einer Agentur für Kommunikation und Marketing. Ja, ne, is klar.
Und heute würde er immer noch jede Woche 80 Stunden arbeiten. Und natürlich hätten Mitglieder der Bundesregierung keinen Urlaub, sondern wären immer und jederzeit erreichbar und im Dienst. Und er hätte sich immer an die Regeln gehalten. Klar, genau wie der Ex-Mann meiner Schwester. Wir halten uns alle immer und jederzeit an die Regeln, man muss die Regeln nur richtig auslegen.
Ne, pfui, es ist gut, dass wir den los sind - und Fußgängerampel als Bezeichnung für den verbliebenen Rest in der Regierung finde ich ein sehr passendes Wortspiel. Mag sein, dass man ohne die wortführenden Schaumschläger jetzt Probleme mit dem Haushalt bekommt, aber lieber künftig auf einiges verzichten als weiter mit solchen Menschen in Angeberautos durch die Gegend fahren
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123 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
Dienstag, 12. November 2024
Kurzfassung
anje, 23:23h
Heute Nachmittag nahm mich K mit nach Bielefeld, weil er in der Nähe einen Termin hatte, setzte mich vor Js Haus ab, der absolut zeitgleich mit uns ankam und fuhr weiter zu seinem Termin.
Drei Stunden später war er wieder da und brachte J noch mal eben zwei Regale und die Führungsschienen für eine reparierte Schublade an, so nach und nach schreitet der Fertigstellungszustand von Js Wohnung voran, wenn ich das derzeit richtig überblicke, fehlt ihm nur noch eine Garderobe und ein Papierkorb für den Papiermüll.
Die Schwester war in der Zwischenzeit auch erschienen, morgen ist für sie ein wichtiger Tag und sie war entsprechend aufgeregt. Ich drücke ihr die Daumen, dass alles gut klappt.
Ich habe mir für morgen früh auch einiges vorgenommen und muss deshalb früh raus, bis dahin muss ich aber noch einiges vorbereiten, so dass keine Zeit mehr bleibt, für einen längeren Bericht im Blog
.
Drei Stunden später war er wieder da und brachte J noch mal eben zwei Regale und die Führungsschienen für eine reparierte Schublade an, so nach und nach schreitet der Fertigstellungszustand von Js Wohnung voran, wenn ich das derzeit richtig überblicke, fehlt ihm nur noch eine Garderobe und ein Papierkorb für den Papiermüll.
Die Schwester war in der Zwischenzeit auch erschienen, morgen ist für sie ein wichtiger Tag und sie war entsprechend aufgeregt. Ich drücke ihr die Daumen, dass alles gut klappt.
Ich habe mir für morgen früh auch einiges vorgenommen und muss deshalb früh raus, bis dahin muss ich aber noch einiges vorbereiten, so dass keine Zeit mehr bleibt, für einen längeren Bericht im Blog
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Montag, 11. November 2024
Einkäufe mit Rabatt
anje, 22:12h
Als ich letzten Mittwoch diese Tour durch Münsters Einkaufsläden gemacht habe, war ich natürlich auch in diversen Schuhgeschäften und habe dort ein Paar Stiefel gefunden, die mir grundsätzlich zwar sehr gefielen und auch perfekt passten und bequem zu tragen waren, genauso grundsätzlich aber auch viel zu teuer waren.
Reich sein hin oder her, manche Preise sind einfach des Guten ein wenig zu viel. Und so merkte ich mir Marke und Modellname und schaute mal im Internet, was genau diese Schuhe denn dort so kosten. Ich weiß, so ein Verhalten trägt zum Aussterben der lokalen Läden bei, aber wenn man die Schuhe lokal sowieso nicht kaufen würde, dann ist es doch auch egal, oder?
Wie erwartet waren sie im Internet auch günstiger zu haben, den allergünstigsten Preis boten aber zwei Internetshops aus Spanien an. In Spanien sind nicht nur die Big Macs billiger als bei uns in Deutschland, in Spanien sind auch sehr viele andere Markenartikel deutlich preiswerter als hier, weil die Kaufkraft eines Euros in Spanien einfach geringer ist.
Im Fall meiner Stiefel machte das inklusive Versand 85€ Ersparnis aus, und das ist dann doch eine Menge. Zwar waren die Stiefel auch mit 85€ Rabatt immer noch nicht günstig, aber sie waren zumindest nicht mehr gänzlich überteuert, so dass ich wenigstens darüber nachdachte.
Am Donnerstag habe ich mir die beiden Shops dann mal genauer angesehen und ihre Bewertungen gelesen, die sehr widersprüchlich waren. Es gab durchaus zufriedene und begeisterte Kunden, die sagten, es wäre alles super gelaufen, es gab auch eine ganze Menge Kunden, die sich beschwerten und von allerlei Problemen berichteten.
Die meisten Probleme gab es offensichtlich mit dem Rückversand, was ich mir sofort vorstellen kann, denn es ist halt was anderes, ob ich Dinge innerhalb Deutschlands oder ins Ausland verschicke und die Kommunikation mit Spaniern ist auch eine andere als mit deutschen Händlern, bei denen die meisten ja wengistens fließend türkisch sprechen.
Durch die vielen Beschwerden war der Durchschnittsscore der beiden spanischen Versandhändler nicht gut und so klickte ich am Donnerstag dann alles wieder weg und beschloss, dass ich ja eh keine Stiefel brauche.
Am Freitag fiel mir auf, dass ich neue Bepanthensalbe brauche. J kann das zwar zu Einkaufspreisen aus der Apotheke mitbringen, aber bei OTC-Produkten sind die Internetapotheken meist deutlich preiswerter und wir stellten fest, dass sein Einkaufspreis nur 50 cent niedriger ist als der günstigste Onlinepreis, ich spare mir allerdings die Versandkosten - wenn ich die Salbe persönlich in Bielefeld abhole.
Wirklich wertvoll war seine Expertise aber durch einen Hinweis auf wirkungsgleiche Generika, die nur die Hälfte vom bekannten Markenprodukt kosten (wer Bepanthensalbe kaufen möchte, sollte nach Panthenol Wund- und Heilcreme von Jenapharm fragen) und: eine 20g Tube reicht locker für mehr als drei Jahre - und länger ist das Zeug eh nicht haltbar.
20g hört sich so mickrig wenig an, tatsächlich ist es aber eine normal große Tube. Die 100g Tube sieht schon aus wie eine Anstaltspackung und kann von einem normalen Haushalt mit durchschnittlichem Verletzungsrisiko niemals in drei Jahren verbraucht werden. Also merken:_ 20g Tuben haben ausreichend Inhalt und in der Heilsalbe von Jenapharm ist das gleiche drin, alles andere ist nur ein Verkaufstrick der Hersteller.
Und während ich mich da so durch die Doc-Shop-Gesund-Apotheken des Internets klickte, sah ich, dass es bei Shopapotheke einen 10€ Gutschein gibt, wenn man das erste Mal ein E-Rezept einlöst.
Ich bestellte mir also online ein frisches Schilddrüsenrezept bei meinem Hausarzt, bekam kurze Zeit später eine E-Mail, sie hätten es mir auf die Karte gebucht, weil die Karte dieses Quartal ja schon eingelesen wurde, lud mir dann die Shopapotheken-App runter, registrierte mich und hielt meine Karte hinters Handy genau wie Herr Jauch - und konnte sofort mein verschriebenes Medikament in den Warenkorb legen. Ein kurzer Test an der Kasse zeigte mir, dass die 10€-Gutschein direkt auf die Zuzahlung Mehrkosten* angerechnet werden, also war das wirklich eine gute Idee.
*Das heißt nicht Zuzahlung, sondern Mehrkosten, sagt mir mein studierter Apothekersohn, weil das so in der Arzneimittelpreisverordnung steht und da ich ja auch immer auf eine korrekte Verwendung von Fachbegriffen bestehe, schreibe ich hier lieber nicht mehr Zuzahlung.
Für den Rest des Gutscheins bestellte ich dann noch eine 20g Tube und eine 50g Tube Jenapharm-Creme, weil zwei 20g Tuben immer noch zu wenig gewesen wären für den Rest des Gutscheins. Insgesamt war das somit die allerpreiswerteste Einkaufsvariante für die fehlende Heilsalbe. Gut fand ich, dass ich das Ganze komplett ohne Menschenkontakt zu 100% durch Klicken im Internet erledigen konnte und nicht das Haus verlassen musste. Das musste ich erst am nächsten Tag als das Paket von DHL direkt in die Packstation umgeleitet wurde - ich habe nämlich vor vielen Jahren mal bei DHL hinterlegt, dass ich bitte kein Paket an meine Adresse zugestellt haben möchte, sondern alle Pakete direkt in die Packstation geschickt werden sollen. Als ich tagsüber noch im Büro und nicht zu Hause war, war das eine gute Einrichtung, heute ist es etwas überflüssig, ich bin aber zu faul, es zu ändern, denn ich spekuliere ja da drauf, dass ich eh nicht mehr allzu lange hier wohne.
Nun, und weil ich bei diesem sagenhaften Medikamente- und Salbenkauf ja so unendlich viel gespart hatte, da brauchte ich dringend eine Belohnung - und bestellte die Stiefel in Spanien.
Die Medikamente waren einen Tag später da, die Stiefel aus Spanien brauchten, wenn man mal den Sonntag abzieht, nur einen Tag länger, die konnte ich also heute schon aus der Packstation abholen, laufe jetzt schon den ganzen Abend in diesen Stiefeln rum und bin sehr zufrieden mit allen meinen Einkäufen. Zurücksenden will ich ganz bestimmt nichts, also gibt es auch weit und breit kein Problem
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Reich sein hin oder her, manche Preise sind einfach des Guten ein wenig zu viel. Und so merkte ich mir Marke und Modellname und schaute mal im Internet, was genau diese Schuhe denn dort so kosten. Ich weiß, so ein Verhalten trägt zum Aussterben der lokalen Läden bei, aber wenn man die Schuhe lokal sowieso nicht kaufen würde, dann ist es doch auch egal, oder?
Wie erwartet waren sie im Internet auch günstiger zu haben, den allergünstigsten Preis boten aber zwei Internetshops aus Spanien an. In Spanien sind nicht nur die Big Macs billiger als bei uns in Deutschland, in Spanien sind auch sehr viele andere Markenartikel deutlich preiswerter als hier, weil die Kaufkraft eines Euros in Spanien einfach geringer ist.
Im Fall meiner Stiefel machte das inklusive Versand 85€ Ersparnis aus, und das ist dann doch eine Menge. Zwar waren die Stiefel auch mit 85€ Rabatt immer noch nicht günstig, aber sie waren zumindest nicht mehr gänzlich überteuert, so dass ich wenigstens darüber nachdachte.
Am Donnerstag habe ich mir die beiden Shops dann mal genauer angesehen und ihre Bewertungen gelesen, die sehr widersprüchlich waren. Es gab durchaus zufriedene und begeisterte Kunden, die sagten, es wäre alles super gelaufen, es gab auch eine ganze Menge Kunden, die sich beschwerten und von allerlei Problemen berichteten.
Die meisten Probleme gab es offensichtlich mit dem Rückversand, was ich mir sofort vorstellen kann, denn es ist halt was anderes, ob ich Dinge innerhalb Deutschlands oder ins Ausland verschicke und die Kommunikation mit Spaniern ist auch eine andere als mit deutschen Händlern, bei denen die meisten ja wengistens fließend türkisch sprechen.
Durch die vielen Beschwerden war der Durchschnittsscore der beiden spanischen Versandhändler nicht gut und so klickte ich am Donnerstag dann alles wieder weg und beschloss, dass ich ja eh keine Stiefel brauche.
Am Freitag fiel mir auf, dass ich neue Bepanthensalbe brauche. J kann das zwar zu Einkaufspreisen aus der Apotheke mitbringen, aber bei OTC-Produkten sind die Internetapotheken meist deutlich preiswerter und wir stellten fest, dass sein Einkaufspreis nur 50 cent niedriger ist als der günstigste Onlinepreis, ich spare mir allerdings die Versandkosten - wenn ich die Salbe persönlich in Bielefeld abhole.
Wirklich wertvoll war seine Expertise aber durch einen Hinweis auf wirkungsgleiche Generika, die nur die Hälfte vom bekannten Markenprodukt kosten (wer Bepanthensalbe kaufen möchte, sollte nach Panthenol Wund- und Heilcreme von Jenapharm fragen) und: eine 20g Tube reicht locker für mehr als drei Jahre - und länger ist das Zeug eh nicht haltbar.
20g hört sich so mickrig wenig an, tatsächlich ist es aber eine normal große Tube. Die 100g Tube sieht schon aus wie eine Anstaltspackung und kann von einem normalen Haushalt mit durchschnittlichem Verletzungsrisiko niemals in drei Jahren verbraucht werden. Also merken:_ 20g Tuben haben ausreichend Inhalt und in der Heilsalbe von Jenapharm ist das gleiche drin, alles andere ist nur ein Verkaufstrick der Hersteller.
Und während ich mich da so durch die Doc-Shop-Gesund-Apotheken des Internets klickte, sah ich, dass es bei Shopapotheke einen 10€ Gutschein gibt, wenn man das erste Mal ein E-Rezept einlöst.
Ich bestellte mir also online ein frisches Schilddrüsenrezept bei meinem Hausarzt, bekam kurze Zeit später eine E-Mail, sie hätten es mir auf die Karte gebucht, weil die Karte dieses Quartal ja schon eingelesen wurde, lud mir dann die Shopapotheken-App runter, registrierte mich und hielt meine Karte hinters Handy genau wie Herr Jauch - und konnte sofort mein verschriebenes Medikament in den Warenkorb legen. Ein kurzer Test an der Kasse zeigte mir, dass die 10€-Gutschein direkt auf die
*Das heißt nicht Zuzahlung, sondern Mehrkosten, sagt mir mein studierter Apothekersohn, weil das so in der Arzneimittelpreisverordnung steht und da ich ja auch immer auf eine korrekte Verwendung von Fachbegriffen bestehe, schreibe ich hier lieber nicht mehr Zuzahlung.
Für den Rest des Gutscheins bestellte ich dann noch eine 20g Tube und eine 50g Tube Jenapharm-Creme, weil zwei 20g Tuben immer noch zu wenig gewesen wären für den Rest des Gutscheins. Insgesamt war das somit die allerpreiswerteste Einkaufsvariante für die fehlende Heilsalbe. Gut fand ich, dass ich das Ganze komplett ohne Menschenkontakt zu 100% durch Klicken im Internet erledigen konnte und nicht das Haus verlassen musste. Das musste ich erst am nächsten Tag als das Paket von DHL direkt in die Packstation umgeleitet wurde - ich habe nämlich vor vielen Jahren mal bei DHL hinterlegt, dass ich bitte kein Paket an meine Adresse zugestellt haben möchte, sondern alle Pakete direkt in die Packstation geschickt werden sollen. Als ich tagsüber noch im Büro und nicht zu Hause war, war das eine gute Einrichtung, heute ist es etwas überflüssig, ich bin aber zu faul, es zu ändern, denn ich spekuliere ja da drauf, dass ich eh nicht mehr allzu lange hier wohne.
Nun, und weil ich bei diesem sagenhaften Medikamente- und Salbenkauf ja so unendlich viel gespart hatte, da brauchte ich dringend eine Belohnung - und bestellte die Stiefel in Spanien.
Die Medikamente waren einen Tag später da, die Stiefel aus Spanien brauchten, wenn man mal den Sonntag abzieht, nur einen Tag länger, die konnte ich also heute schon aus der Packstation abholen, laufe jetzt schon den ganzen Abend in diesen Stiefeln rum und bin sehr zufrieden mit allen meinen Einkäufen. Zurücksenden will ich ganz bestimmt nichts, also gibt es auch weit und breit kein Problem
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Sonntag, 10. November 2024
Heizen und Empowerment
anje, 21:33h
Zur Zeit ist C im Borkumhaus und mit ihr eine große Truppe weiterer Menschen, zwei Familien mit kleinen Kindern und eine weitere Einzelfreundin. Das Haus ist also voll und ich schicke auf Nachfrage per Messengerchat allerlei Hinweise, Erklärungen und Bedienungshilfen für den Umgang mit dem Haus.
C hatte schon vorher vorsorglich angefragt, ob man das Haus auch wärmer heizen könnte als es üblicherweise geheizt ist, weil sie sagte, bei ihren Freunden wäre es immer deutlich wärmer als bei uns. Sie mag es ja auch lieber kühler, aber die würden schon eher höhere Temperaturen bevorzugen.
Ich musste innerlich ein bisschen grinsen, denn so hat halt jeder seine eigenen Weltrettungs-Klima-Karma-Schwerpunkte. Vegan essen, aber dafür heizen. Und wahrscheinlich Türen offen lassen, das weiß ich natürlich nicht, aber ich vermute es.
Das Borkumhaus ist ein recht altes Haus, es hat eine Gasheizung und Heizkörper in den einzelnen Wohnräumen, nicht aber im Flur. Die Gasheizung ist von 2010, weil damals der Heizungskeller in der großen Flut vollkommen unter Wasser stand und alles neu kam. Weil sie nur 14 Jahre alt ist, ist sie zu jung als dass ich extra Fördermittel bekäme, wenn ich sie jetzt gegen eine Wärmepumpe ersetzte, aber immerhin kann ich sie über das zusätzlich installierte Gateway von Buderus über eine App auf meinem Handy auch aus der Ferne steuern. Die Heizkörper selber werden seit zwei Jahren über smarte Ventile von Tado gesteuert, nach dem wir vorher viele Jahre sehr zufrieden mit dem gut funktionierenden Smarthome-System von RWE waren. Das wurde aber von RWE verkauft und der neue Eigentümer unterstützt die alten Geräte nicht mehr. Kann ich ja auch verstehen, wenn die Geräte gut funktionieren gibt es keinen Grund, neue zu kaufen, dann kann man nix verdienen, also ändert man die Software so, dass die alten Geräte damit nicht mehr arbeiten können und voilà, lasset den Umsatz sprudeln. Exakt an dieser Stelle setzte bei uns der Widerstand ein und wir kauften dann lieber ein komplett anderes System.
Grundsätzlich kann ich also die Wärme im Haus über mein Handy und übers Internet steuern und kontrollieren und deshalb sehe ich, dass sie aktuell die Heizung in zwei Zimmern auf 25°C hochgedreht haben und ich denke mir nur naja, muss halt jeder selber wissen, s.o., aber vielleicht wäre Ihnen schon geholfen, wenn sie einfach nur die Türen zumachten, denn der Flur zieht mangels Heizkörpern schon eine Menge Wärme aus den Zimmern - wenn man die Türen offen stehen lässt.
Wie auch immer, die werden sich da schon irgendwie arrangieren, ich bin nur froh, dass ich da jetzt nicht hin muss, denn drei kleine Kinder, ähem, nein danke, dafür reichen meine Nerven einfach nicht mehr.
+++++++++++++++++++
Im Handelsblatt ist ein Artikel (€) mit der Überschrift:
"Trump hält den Eliten der westlichen Demokratien den Spiegel vor" und besonders ein Satz fasziniert mich sehr, weil er das gesamte Problem meiner Meinung sehr gut auf den Punkt bringt:
Da ihre Lebenswelt kaum noch mit der harten Realität von bildungsfernen, einkommensschwachen Schichten in Berührung kommt, blickt die liberale Elite in den Spiegel unserer Gesellschaft und sieht nur sich selbst.
All die gebildeten, woken, gender- und minderheitensensiblen Akademiker haben schlicht keine Ahnung mehr, wie es ist, wenn man nicht dazu gehört und wenn man vor allem das Gefühl hat, dass man selber verdammt wenig an der eigenen Situation ändern kann. Selbstermächtigung oder Empowerment, wie es auf Englisch heißt, ist schon seit jeher die Leitschnur für mein eigenes Leben, denn ich kann alles alleine, was aber, wenn mir das nichts nutzt, weil die Umstände (sprich: andere Menschen) mächtiger sind als ich und ich schlicht nichts daran ändern kann?
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie grässlich sich das anfühlen muss und deshalb kann ich auch das Gefühl der Ohnmacht verstehen, aus dem heraus die Menschen Trump, die AFD oder was auch immer wählen: Wenn wir sowieso nicht gewinnen können, dann treten wir denen wenigstens den Rasen kaputt
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C hatte schon vorher vorsorglich angefragt, ob man das Haus auch wärmer heizen könnte als es üblicherweise geheizt ist, weil sie sagte, bei ihren Freunden wäre es immer deutlich wärmer als bei uns. Sie mag es ja auch lieber kühler, aber die würden schon eher höhere Temperaturen bevorzugen.
Ich musste innerlich ein bisschen grinsen, denn so hat halt jeder seine eigenen Weltrettungs-Klima-Karma-Schwerpunkte. Vegan essen, aber dafür heizen. Und wahrscheinlich Türen offen lassen, das weiß ich natürlich nicht, aber ich vermute es.
Das Borkumhaus ist ein recht altes Haus, es hat eine Gasheizung und Heizkörper in den einzelnen Wohnräumen, nicht aber im Flur. Die Gasheizung ist von 2010, weil damals der Heizungskeller in der großen Flut vollkommen unter Wasser stand und alles neu kam. Weil sie nur 14 Jahre alt ist, ist sie zu jung als dass ich extra Fördermittel bekäme, wenn ich sie jetzt gegen eine Wärmepumpe ersetzte, aber immerhin kann ich sie über das zusätzlich installierte Gateway von Buderus über eine App auf meinem Handy auch aus der Ferne steuern. Die Heizkörper selber werden seit zwei Jahren über smarte Ventile von Tado gesteuert, nach dem wir vorher viele Jahre sehr zufrieden mit dem gut funktionierenden Smarthome-System von RWE waren. Das wurde aber von RWE verkauft und der neue Eigentümer unterstützt die alten Geräte nicht mehr. Kann ich ja auch verstehen, wenn die Geräte gut funktionieren gibt es keinen Grund, neue zu kaufen, dann kann man nix verdienen, also ändert man die Software so, dass die alten Geräte damit nicht mehr arbeiten können und voilà, lasset den Umsatz sprudeln. Exakt an dieser Stelle setzte bei uns der Widerstand ein und wir kauften dann lieber ein komplett anderes System.
Grundsätzlich kann ich also die Wärme im Haus über mein Handy und übers Internet steuern und kontrollieren und deshalb sehe ich, dass sie aktuell die Heizung in zwei Zimmern auf 25°C hochgedreht haben und ich denke mir nur naja, muss halt jeder selber wissen, s.o., aber vielleicht wäre Ihnen schon geholfen, wenn sie einfach nur die Türen zumachten, denn der Flur zieht mangels Heizkörpern schon eine Menge Wärme aus den Zimmern - wenn man die Türen offen stehen lässt.
Wie auch immer, die werden sich da schon irgendwie arrangieren, ich bin nur froh, dass ich da jetzt nicht hin muss, denn drei kleine Kinder, ähem, nein danke, dafür reichen meine Nerven einfach nicht mehr.
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Im Handelsblatt ist ein Artikel (€) mit der Überschrift:
"Trump hält den Eliten der westlichen Demokratien den Spiegel vor" und besonders ein Satz fasziniert mich sehr, weil er das gesamte Problem meiner Meinung sehr gut auf den Punkt bringt:
Da ihre Lebenswelt kaum noch mit der harten Realität von bildungsfernen, einkommensschwachen Schichten in Berührung kommt, blickt die liberale Elite in den Spiegel unserer Gesellschaft und sieht nur sich selbst.
All die gebildeten, woken, gender- und minderheitensensiblen Akademiker haben schlicht keine Ahnung mehr, wie es ist, wenn man nicht dazu gehört und wenn man vor allem das Gefühl hat, dass man selber verdammt wenig an der eigenen Situation ändern kann. Selbstermächtigung oder Empowerment, wie es auf Englisch heißt, ist schon seit jeher die Leitschnur für mein eigenes Leben, denn ich kann alles alleine, was aber, wenn mir das nichts nutzt, weil die Umstände (sprich: andere Menschen) mächtiger sind als ich und ich schlicht nichts daran ändern kann?
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie grässlich sich das anfühlen muss und deshalb kann ich auch das Gefühl der Ohnmacht verstehen, aus dem heraus die Menschen Trump, die AFD oder was auch immer wählen: Wenn wir sowieso nicht gewinnen können, dann treten wir denen wenigstens den Rasen kaputt
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Samstag, 9. November 2024
Aufräumaktion
anje, 23:49h
Ich habe unseren Medikamentenschrank aufgeräumt, oder besser ausgedrückt: Ich habe mal von allen Stellen, wo in diesem Haushalt Dinge zur medizinischen Versorgung lagerten, die Bestände zusammengetragen, dann sortiert, überprüft und sehr viel weggeworfen, weil selbst ich bei einem aufgedruckten Haltbarkeitsdatum von 2005 oder älter nicht mehr erwarte, dass eine sinnvolle Nutzung möglich ist.
Manche Medikamente hatten noch ein Datum aus dem letzten Jahrtausend, das waren schon fast nostalgische Momente, als ich die wieder in die Finger bekam und mich erinnerte, wofür mir die mal verschrieben wurden.
Gefunden habe ich nämlich größere Mengen an Benzos, die mir in den 90ern ein Arzt verschrieben hatte, weil ich permanent über einen steifen Nacken, Kopfschmerzen, Schulterschmerzen und überhaupt allgemeine Muskelverspannungen an diversen Körperstellen klagte.
Die Tabletten machten die Muskelverspannungen zwar nicht weg, sorgten aber dafür, dass es mir egal war. Ich glaube, für den Arzt war das die einfachste Methode, mein Dauergejammer loszuwerden.
Wenn man schon mal regulär BTM-Zeug verschrieben bekommen hat, dann wirft man sowas ja auch nicht einfach weg, wenn man das akute Problem letztlich komplett anders gelöst hat. Gelöst in meinem Fall im wahrsten Sinne des Wortes, denn statt größere Mengen Benzos zu essen, kam ich auf die geniale Idee, mir einfach einen (selbstbezahlten) Physiotherapeuten ins Haus zu holen und nach zwei Monaten wöchentlicher Behandlung hatte er alle Muskelblockaden wegmassiert und ich konnte beim Rechtsabbiegen endlich wieder den Kopf nach links drehen, um zu prüfen, ob jemand kommt und musste mich nicht mehr umständlich (und zeitraubend) mit dem gesamten Oberkörper erst mühsam nach links drehen, bis ich sehen konnte, dass jemand kommt, der aber noch weit genug entfernt war, so dass ich vorher noch rechts abbiegen kann, wenn ich sofort mit Vollgas losfahre.
Solche Situationen gab es nämlich häufiger und ich glaube, die herankommenden Autofahrer haben sich mehr als einmal über die Irre gewundert, die rechts angefahren kommt, anhält und an der Kreuzung locker 10 Sekunden rumsteht und nichts macht und erst in letzter Sekunde mit Vollgas und quietschenden Reifen losbrettert, um grade noch eben so vor dem herankommenden Verkehr einzuscheren.
Von den verschriebenen Tabletten habe ich damals zwei Stück gegessen, dann wurde mir das unheimlich und ich begriff, dass mir ein Arzt auch nicht sinnvoll helfen kann, so dass ich mich auf mein altes Mantra: Ich kann alles alleine - besann und mir die Lösung mit dem Physiotherapeuten überlegte.
Seit weit über 25 Jahren liegt das Zeug jetzt in meinem Medikamentenschrank rum, es wurde Zeit, dass ich mal alles gründlich aufräumte.
Weil ich dann einmal dabei war, habe ich auch gleich alle anderen Schubladen und Schränke im Bad ausgeräumt, eine irre Mengen an Zeug weggeworfen und den Rest ordentlich sortiert und entstaubt in einer neuen Ordnung wieder zurückgeräumt.
Wesentliche Erkenntnis des Tages: Ich brauche keinen Haarspangen mehr, denn ich habe endlich meine 60 Jahre alten Zopfspangen wiedergefunden und auch gleichzeitig die passenden Gummis, um sie benutzen zu können. Das finde ich höchst erfreulich. Jetzt bin ich sehr zufrieden, wenn auch die weißen Hunde, die mal auf den Zopfspangen klebten, inzwischen alle weggekommen (abgefallen?) sind, aber ohne Hunde sind die Spangen auch schön
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Manche Medikamente hatten noch ein Datum aus dem letzten Jahrtausend, das waren schon fast nostalgische Momente, als ich die wieder in die Finger bekam und mich erinnerte, wofür mir die mal verschrieben wurden.
Gefunden habe ich nämlich größere Mengen an Benzos, die mir in den 90ern ein Arzt verschrieben hatte, weil ich permanent über einen steifen Nacken, Kopfschmerzen, Schulterschmerzen und überhaupt allgemeine Muskelverspannungen an diversen Körperstellen klagte.
Die Tabletten machten die Muskelverspannungen zwar nicht weg, sorgten aber dafür, dass es mir egal war. Ich glaube, für den Arzt war das die einfachste Methode, mein Dauergejammer loszuwerden.
Wenn man schon mal regulär BTM-Zeug verschrieben bekommen hat, dann wirft man sowas ja auch nicht einfach weg, wenn man das akute Problem letztlich komplett anders gelöst hat. Gelöst in meinem Fall im wahrsten Sinne des Wortes, denn statt größere Mengen Benzos zu essen, kam ich auf die geniale Idee, mir einfach einen (selbstbezahlten) Physiotherapeuten ins Haus zu holen und nach zwei Monaten wöchentlicher Behandlung hatte er alle Muskelblockaden wegmassiert und ich konnte beim Rechtsabbiegen endlich wieder den Kopf nach links drehen, um zu prüfen, ob jemand kommt und musste mich nicht mehr umständlich (und zeitraubend) mit dem gesamten Oberkörper erst mühsam nach links drehen, bis ich sehen konnte, dass jemand kommt, der aber noch weit genug entfernt war, so dass ich vorher noch rechts abbiegen kann, wenn ich sofort mit Vollgas losfahre.
Solche Situationen gab es nämlich häufiger und ich glaube, die herankommenden Autofahrer haben sich mehr als einmal über die Irre gewundert, die rechts angefahren kommt, anhält und an der Kreuzung locker 10 Sekunden rumsteht und nichts macht und erst in letzter Sekunde mit Vollgas und quietschenden Reifen losbrettert, um grade noch eben so vor dem herankommenden Verkehr einzuscheren.
Von den verschriebenen Tabletten habe ich damals zwei Stück gegessen, dann wurde mir das unheimlich und ich begriff, dass mir ein Arzt auch nicht sinnvoll helfen kann, so dass ich mich auf mein altes Mantra: Ich kann alles alleine - besann und mir die Lösung mit dem Physiotherapeuten überlegte.
Seit weit über 25 Jahren liegt das Zeug jetzt in meinem Medikamentenschrank rum, es wurde Zeit, dass ich mal alles gründlich aufräumte.
Weil ich dann einmal dabei war, habe ich auch gleich alle anderen Schubladen und Schränke im Bad ausgeräumt, eine irre Mengen an Zeug weggeworfen und den Rest ordentlich sortiert und entstaubt in einer neuen Ordnung wieder zurückgeräumt.
Wesentliche Erkenntnis des Tages: Ich brauche keinen Haarspangen mehr, denn ich habe endlich meine 60 Jahre alten Zopfspangen wiedergefunden und auch gleichzeitig die passenden Gummis, um sie benutzen zu können. Das finde ich höchst erfreulich. Jetzt bin ich sehr zufrieden, wenn auch die weißen Hunde, die mal auf den Zopfspangen klebten, inzwischen alle weggekommen (abgefallen?) sind, aber ohne Hunde sind die Spangen auch schön
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