anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 4. Februar 2024
Prozentrechner
Mir ist bewusst, dass meine persönliche Zuneigung und mein eigenes positives Verhältnis zu Zahlen vielleicht nicht dem Durchschnittsverhältnis der Menschen zu Zahlen entspricht, gleichwohl halte ich ein Basisverständnis für Zahlen für genauso selbstverständlich wie ein Basisverständnis für Buchstaben, oder anders ausgedrückt, Fähigkeiten in den Schulfächern Lesen, Rechnen Schreiben erwarte ich im Durchschnitt wenigstens auf dem Niveau eines Hauptschulabschlusses. Dass es einzelne Menschen gibt, die an Legasthenie oder Dyskalkulie leiden, weiß ich, ich bin bisher aber fest davon ausgegangen, dass der Durchschnitt der breiten Masse wenigstens die vier Grundrechenarten grob beherrscht. War bisher zumindest meine Überzeugung.

So nach und nach beginne ich aber daran zu zweifeln, also ob es wirklich selbstverständlich ist, dass der Durchschnitt der Menschen sich wenigstens auf diesem Niveau bewegt, denn ich finde immer öfter Veröffentlichungen von interaktiven Tabellen, die die einfachsten mathematischen Rechenoperationen vom Grundschulniveau aufs Kindergartenniveau herunterschleusen, so dass der Benutzer noch nicht mal mehr die Bedienung eines Taschenrechners begreifen muss, es ist alles auf das bequemste simplifiziert.
Grundsätzlich habe ich ja auch gar nichts gegen solche Tabellen, schließlich gibt es unbestritten Menschen mit akuter Rechenschwäche, die wirklich dankbar für diese Unterstützung sind, dass Artikel mit solchen Tabellen aber in der letzten Zeit verstärkt von Zeitungen angeboten werden, deren (mehrheitliche) Leserschaft ich eher nicht auf Bildzeitungsniveau verortet hätte, das verunsichert mich schon, was mich dann aber noch mehr ins Grübeln bringt, ist die Tatsache, dass ausgerechnet solche Artikel zu echten Klickmagneten dieser Zeitungen werden.

Im Handelsblatt zB führt seit einiger Zeit in der Rubrik "meistgelesene Artikel" ein Artikel, der einen interaktiven Prozentrechner anbietet deutlich vor Artikeln mit Infos über bezahlbare Elektroautos oder Steuerhinterziehung.



Ja, da staunt man, dieser Prozentrechner rechnet mit nur einem Klick aus, wie viel 50% von 200 sind. Das ist doch wirklich super, endlich lassen sich auch derart schwierige mathematische Probleme mit einem Klick lösen. Kein Wunder, dass es einer der meistgelesenen Artikel im Handelsblatt ist, denn grade Handelsblattleser stehen ja häufig vor derart komplexen Problemen der gehobenen Prozentrechnung und sind deshalb sehr dankbar für die praktischen Finanztools, die das Handelsblatt anbietet.

Das Handelsblatt bietet noch ganz viele andere "Finanztools" an, aber der Prozentrechner ist der unangefochtene Klicksieger.

Ich kann darüber nur staunen und mich ein wenig gruseln. Deutschland, das Volk der Dichter und Denker. Ganz dicht sind die offensichtlich überwiegend nicht mehr, fällt aber nicht auf, weil ja auch niemand mehr denkt
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Samstag, 3. Februar 2024
Plan erfüllt
Heute war Baumesse in Rheda und wir waren früh genug da, um einen Parkplatz in der Nähe zu bekommen, d.h. ich bin den dritten Tag in Folge sehr früh aufgestanden und heute auch noch sehr viel gelaufen, gestanden und Taschen getragen, als ich am späten Nachmittag wieder zu Hause war, bin ich nur noch umgefallen und war sehr froh, dass ich dabei neben meinem Bett stand.

Fünf Stunden Schlaf später stelle ich fest, dass ich wenigstens wieder genug Energie habe, um mich auszuziehen und ordnungsgemäß bettfertig zu machen.

Ich fürchte, ich bin aus dem Alter raus, wo ich drei Tage Schlafmangel locker wegstecke
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Freitag, 2. Februar 2024
nur die - ein Leben in 99 Geschichten
Auf meinen Fahrten ins und vom Büro höre ich derzeit das Buch "nur die - Ein Leben in 99 Geschichten" von Heike-Melba Fendel.
Ich bin zu dreiviertel durch, aber immer noch nicht entschieden, ob es mir insgesamt gefällt oder nicht.
Es fasziniert mich aber auf alle Fälle, denn die Idee, sein eigenes Leben in 99 einzelnen Geschichten von jeweils überschaubar Länge zu erzählen, die im Hörbuch dann auch noch von 99 verschiedenen, teilweise sehr bekannten Sprechern vorgelesen werden, diese Idee finde ich super.

Ich habe konstant das Gefühl, da wird ein Blog vorgelesen, denn die Geschichten sind eindeutig im Stil von Blogeinträgen geschrieben. Die Länge passt und die einzelne Zusammenhanglosigkeit, die insgesamt dann aber doch wieder ein rundes Bild ergibt. Außerdem variiert der Stil zwischendurch, je nach dem ob die Blogschreiberin an dem jeweiligen Tag grade gut oder schlecht drauf ist, genervt, angestrengt, albern, gekünstelt, gedrechselt, gelangweilt, aber auch enorm witzig und wohlformuliert, es findet sich wild gemischt jede Stilart und allein das gefällt mir schon gut.

Hörbücher haben leider das Problem, dass man so schlecht Klebezettel oder Bleistiftnotizen am Rand anbringen kann, aber genau danach war mir während des bisherigen Hörens schon mehrfach, denn es sind einzelne, wirklich äußerst gelungen formulierte Satz- und/oder Bildperlen dabei, die ich mir unbedingt merken möchte, noch weiß ich aber nicht genau, wie ich das anstelle.
Vielleicht höre ich es einfach alles ein zweites Mal und lege mir dabei einen Zettel mit Stift auf den Beifahrersitz, so dass ich jedesmal (während der Fahrt, hmmm, räusper, naja, wat mutt, dat mutt) fix den Titel der jeweiligen Geschichte aufschreiben kann, in der besonders merkenswerte Ausdrücke vorkommen.
Ich weiß noch nicht, wie ich das löse, aber einzelne Passagen möchte ich wirklich nicht im schnellen Grau des Vergessens absaufen lassen.

Was mir also gut gefällt sind Sprache und Art des Aufbaus und des Vortrags.

Was mir nicht gefällt, ist das Leben der Autorin selber, bzw. die Person, die die Autorin offensichtlich ist, wenn man die Geschichten als Autobiographie versteht.
Dann möchte ich sie lieber nicht persönlich kennenlernen, ich glaube, sie ist ein Typ Mensch, den ich einfach als Klischeegenre sowohl langweilig als auch anstrengend finde.
Irre wildes Leben als Kind/Jugendliche/Twen, wildes Rumgevögel mit allem, was sich so ergibt, Drogen, Subkultur, Exzesse, keinerlei Akzeptanz von Konventionen, am Ende aber irgendwie herausgeklettert, um als Agenturchefin wie Phönix aus der Asche super erfolgreich zu werden - mir ist das alles too much und zu singulär. Ich zweifele gar nicht, dass sie wirklich ihr eigenes Leben beschreibt, aber ich kann mich da genauso wenig reinfühlen wie in die Autobiographie irgendeines Extremsportlers oder so.

Trotzdem macht es Spaß die vielen kurzen Geschichten anzuhören und allein für einzelne wirklich wunderbare Formulierungen hat es sich gelohnt, die muss ich jetzt nur noch mal wiederfinden
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Donnerstag, 1. Februar 2024
Alles sehr früh
Sehr kurze Nacht, Aufstehen um 4h, Onkel zum Bahnhof bringen um 4.45h, als ich um 5.30h wieder zu Hause war, war ich so gründlich wach, dass es keinen Sinn mehr machte, mich wieder ins Bett zu legen.

Also habe ich zwei Stunden lang das Haus geputzt, das ist jetzt sehr schön sauber und fuhr anschließend ins Büro, wo ich mit meiner ungewohnt frühen Ankunft die Lerchen-Mitarbeiter verstörte, die meinten, es gehöre sich nicht, dass ich ihnen den friedlichen, frühen Vormittag durch meine Anwesenheit vermiese.

Trotzdem wurde es abends auch wieder spät, aktuell ist wirklich ungehörig viel zu tun.

Morgen steht noch mal (relativ) frühes Aufstehen an, morgen ist der Blutentnahmetermin und übermorgen stehe ich freiwillig nochmal recht früh auf, um nämlich entsprechend früh nach Rheda zu fahren, wo eine Baumesse stattfindet und ich möchte gerne da sein, bevor sie öffnet, vielleicht habe ich so eine Chance auf einen Parkplatz in halbwegs erreichbarer Nähe der Messe.

Wahrscheinlich habe ich mir am Sonntag meinen Biorhythmus so verfuddelt, dass ich anschließend drei Tage durchschlafen muss
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Mittwoch, 31. Januar 2024
Funktionierende Logistik
Das hat heute alles ganz wunderbar funktioniert. Die ersten drei Stunden Home-Office habe ich sozusagen nonstop telefoniert. Nicht die gesamte Zeit mit derselben Person, sondern mit verschiedenen, und das passte so genau, dass zwischen dem Beenden des einen und dem Klingeln des nächsten Gesprächs immer nur ein paar Sekunden waren. Sehr faszinierend.

Dann fuhr ich mit dem Onkel nach Münster ins Krankenhaus, dort erkundeten wir, wo er hin musste, und nach dem er angemeldet und nur noch warten musste, bis er dran war, ließ ich ihn allein und fuhr einkaufen. Verabredet war, dass er mich anruft, wenn er fertig ist und wieder abgeholt werden möchte. Als ich mit Einkaufen fertig war, entschied ich, dass Autowäsche ein guter Programmpunkt sei und grade als das Auto komplett unter Bürsten und Schaum verschwunden war, da klingelte das Telefon und der Onkel meldete Vollzug.

Ich holte ihn mit einem blitzsauberen Auto ab, dann fuhren wir wieder nach Hause, wo ich Teil 2 meiner Home-Office-Aktivitäten startete, diesmal nur ein paar Telefonate und vor allem Mailverkehr beantworten.

Am Abend gab es warmen Kartoffelsalat und Schnitzel, jetzt gehen wir schnell ins Bett, denn morgen geht sein Zug schon um 5.13h, es wird also eine kurze Nacht, aber dann ist der erste Teil dieser Untersuchungsreihe logistisch auch schon mal geschafft
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Dienstag, 30. Januar 2024
Kurzfassung
Etwas anstrengender Tag mit langen Besprechungen im Büro, am Abend ein harter Cut, ich musste die letzte Besprechung mittendrin verlassen, weil der Onkel mit dem Zug um 18.44h in Greven ankam und dann hilft das ja alles nichts, da werden die Prioritäten eben schon mal anders gesetzt, ich kann den Onkel schließlich nicht einsam am Bahnhof stranden lassen.

Bisher hat sonst alles gut geklappt, jetzt schauen wir mal, was der Termin morgen so bringt, wird sich schon alles irgendwie entwickeln.

Arbeitstechnisch habe ich auch noch keinen konkreten Plan, ich bin telefonisch erreichbar und werde versuchen, irgendwie ein bisschen Home-Office drumherum zu machen, meine to-do-Liste hat diverse Dinge, die ich gut am Telefon erledigen kann, das wird schon alles irgendwie funktionieren
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Montag, 29. Januar 2024
Montag und Planänderungen
Insgesamt war das ein normaler Bürotag heute, keine erzählenswerten Besonderheiten, ich bin intensiv mit Jahresabschlussarbeiten und Vorbereitungen für die nächste Aufsichtsratssitzung beschäftigt, insofern war es sehr positiv, dass es keine erzählenswerten Besonderheiten gab, denn dafür habe ich grad mal so gar keine Zeit.

Morgen Abend kommt der Onkel, ich muss also heute noch das Gästezimmer in einen bewohnbaren und vor allem frisch bezogenen Zustand versetzen und im Rest des Hauses wenigstens die sichtbarsten Dreckstellen grob verputzen.

Die Grundriss-Pläne für das Haus in Rheda habe ich noch mal mit einer Innenarchitektin durchgesehen, ihr gefiel alles sehr gut, an zwei Stellen hatte sie aber ganz wichtige Änderungsvorschläge, die vor allem in Wand weglassen bestehen und ich freue mich sehr, dass diese Anregung noch rechtzeitig genug kam, noch ist kein Stein verbaut.

Im Ergebnis hat sie durch simples Wand weglassen aus dem Ankleidezimmer und dem Badezimmer jetzt ein Wohn-Ankleide-Lounge-Bad gemacht und ich bin maßlos schwer begeistert von dieser Idee.

Das vom Architekten standardmäßig geplante Ankleidezimmer hatte mir noch nie richtig gefallen, weil ich ein als Ankleidezimmer eingerichtet und benutztes Zimmer als toten Raum empfinde. Ein begehbarer Kleiderschrank auf 14qm, ich fand es totale Platzverschwendung.
Und ein Badezimmer, was nur aus Badezimmer besteht, ist im Grunde auch sehr langweilig, man erledigt seine Körperhygiene, aber zu was anderem taugt der Raum nicht.

Aus diesen beiden Zimmern hat sie einfach durch Wand weglassen jetzt ein Wohn-Ankleide-Lounge-Bad gemacht und ich bin schwer begeistert von dieser Idee.

Im Erdgeschoss hat sie die Küche vergrößert, in dem sie einen kleinen Vorraum, der als Garderobe und Eingang zur Küche geplant war, durch Weglassen der Wand entfernte. Die Tür ist jetzt eine Schiebetür, die hinter einem Schrank verschwindet, theoretisch kann sie immer noch geschlossen werden, praktisch wird sie aber wahrscheinlich in 90% der Fälle offenstehen, was bedeutet, dass dann deutlich mehr Licht in die Küche fällt als vorher und dass vor allem niemand mehr um die blöde Tür drumrum laufen muss. Sehr viel besser also.

Innenarchitekten haben einfach einen komplett anderen Blick auf und vor allem aus einem Haus heraus als Architekten, die ihr Werk vor allem von außen begutachten
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