anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 27. November 2023
Opium fürs Volk
Ich lese den Text von Herrn Buddenbohm, der an dem evangelischen Totensonntagsgottesdienst, in dem sein verstorbener Schwiegervater abgekündigt wurde, teilnahm und sich über das Wort "Einzelkelch" amüsierte. Seit Corona sei man zu Einzelkelchen übergegangen, erklärte dort der Pfarrer, ein Wort, das ich genauso witzig finde wie Herr Buddenbohm, und deshalb las ich diesen Textabschnitt auch meinem Westfalenmann vor, der mich allerdings nur fragend anschaute, weil er katholisch aufgewachsen ist und den gesamten Zusammenhang nicht verstand.

Die Katholen feiern ein anderes Abendmahl als die Evangelen, in der katholischen Version trinkt der Pfarrer alleine vom Wein Blut Jesu, das einfache Gemeindeschäfchen wird mit einer Oblate abgefüttert und fertig, die brauchen deshalb keine ansteckungsvorbeugenden Einzelkelche. Bei den Evangelen bekommt dagegen jeder auch vom Blut Christi zu trinken, früher alle aus demselben Kelch, heute also aus Einzelkelchen.
Ich erklärte K die Unterschiede beim Abendmahl, er konnte allerdings auch mit dem Begriff des "Abkündigen im Gottesdienst" nichts anfangen, weshalb ich ihm auch die erweiterte Textpassage mit der Erklärung von Herrn Buddenbohm vorlas und plötzlich war es da, dieses Gefühl der dunkelsten Kindheitserinnerungen als Furcht vor etwas ganz Gräßlichem.

Ich kenne das natürlich alles, die Unterschiede beim Abendmahl, die Rituale des Totensonntags und noch viel, viel mehr, was für gläubige (evangelische) Christen wichtig ist. Ich bin in einem sehr christlichen Haushalt aufgewachsen, meine Eltern waren nicht nur gläubige Evangelen, sondern auch Lehrer, wenn also jemand die Theorie hinter all diesem Glaubenskram gründlich gelernt hat, dann ich.

Und trotzdem hat nichts davon bei mir so verfangen, dass ich je das Gefühl gehabt hätte, ich bräuchte auch so einen Glauben.
Es sind dabei gar nicht die kirchlichen Vorschriften und Rituale, die ich ablehne, genausowenig wie ich leugne, dass es eventuell einen Gott geben könnte, es gibt ja genug Menschen, die zwar die Kirche blöd finden, aber trotzdem an einen Gott glauben. Das alles ist es nicht, ich habe nichts gegen die Kirche und auch nicht gegen die Vorstellung, dass es einen Gott gibt, ich habe für all das nur ein ungemein breites Schulterzucken übrig, weil ich für mich keinerlei Nutzen darin sehe, an so etwas zu glauben. Konkret bedeutet das, ich brauche keinen Glauben.
Und zwar in keine Richtung, d.h. ich bin weder Atheist noch Agnostiker, ich bin einfach nur extrem desinteressiert.
Mir ist es völlig egal, ob es einen Gott gibt. Mag sein, mag auch nicht sein, not my cup of tea.

Und mit dieser Einstellung habe ich auf einen Schlag alle Religionen der Welt abgehandelt, die sich im grundsätzlichen ja vor allem durch ihre Vorschriften und Rituale unterscheiden, aber alle nur deshalb existieren, weil es so unendlich vielen Menschen wohl ein dringendes inneres Bedürfnis ist, an irgendeinen Gott zu glauben und sich selber und ihre eigene Existenz nur mit diesem Glauben beruhigen und rechtfertigen können.

Das ist mir mindestens so fremd wie ein Interesse für Fußball oder Sport allgemein. Von mir aus können sich die Leute, denen Fußball oder Religion wichtig ist, gerne damit zum Affen machen, dass sie seltsamen Ritualen huldigen und komische Kleidung anziehen, dass sie mit Begeisterung Unbequemlichkeiten ertragen und seltsame Lieder singen, ist mir grundsätzlich alles total schnuppe, lästig finde ich es nur, wenn sie versuchen, mich auch für ihren jeweiligen Fanclub zu begeistern oder ihre seltsame Musik in meiner Nähe abspielen.

Meine Eltern haben natürlich intensiv darauf hingearbeitet, dass ich ihren Glauben als Selbstverständlichkeit übernehme, weil meine Eltern ja auch fest davon überzeugt waren, dass so ein Glauben etwas Tolles ist, da sie ihn für sich selbst stets als Bereicherung empfunden haben.

Hat aber irgendwie nicht geklappt, der Funke ist nicht übergesprungen, statt dessen habe ich mich immer mehr in den Glauben an mich selber verrannt. Ich kann alles alleine, und wenn ich was nicht hinkriege, nun, dann muss ich lernen, ohne dies oder jenes auszukommen. Manchmal gehen auch Dinge schief, shit happens, aber alles kein Grund, deshalb plötzlich irgendeinen Gott zu Hilfe rufen zu wollen, sondern nur ein extra Ansporn, mich mehr zu kümmern. Mich darum zu kümmern, alles, was ich gerne haben möchte, auch selber hinzukriegen. Irgendwie.

Und natürlich brauche ich dafür die Unterstützung von anderen Menschen, alles alleine zu können, ist immer ergebnisorientiert ausgerichtet. Wenn ich einen Felsbrocken von A nach B bringen möchte, heißt das nicht, dass ich den persönlich tragen muss, sondern es bedeutet, dass ich den Transport irgendwie organisieren muss.

Die einzige Unterstützung, die ich in meinem ganzen Leben noch nie in Anspruch genommen habe und die mir auch noch nie gefehlt hat, das war ein Glaube an etwas, was größer ist als wir alle und das immer dann eingreift, wenn menschliches Können versagt. Wie gesagt, mag sein, dass es das gibt, aber dann gibt es das eben und vor allem gibt es das auch dann, wenn ich nicht dran glaube, dafür muss ich während meiner Lebenszeit keinen extra Zirkus darum machen.

Als ich K heute die evangelischen Rituale des Abendmahls und der Abkündigungen am Totensonntag erklärte, da blubberte etwas in mir hoch, was sich anfühlte wie so ein untoter Zombie. Dieser gesamte Religionsschnickschnack ist schon eine wirklich schreckliche Geißel der Menschheit. Im Namen der Religion bringen sich Menschen seit Jahrhunderten in Heerscharen um und trotzdem wird in unserer Gesellschaft immer noch erwartet, dass man alle Religionen und vor allem die Religion der jeweils Anderen respektiert und akzeptiert. Ich verstehe das nicht und ich verstehe nicht, weshalb man Religion in irgendeiner Form respektieren sollte?

Karl Marx fand Religion sei "Opium fürs Volk" und ich denke, da ist viel Wahres dran. Nur, wenn man doch längst die schädlichen Folgen von Opium kennt, weshalb behandelt man Religion, egal welche, nicht auch wie Opium? Wenn Menschen privat Drogen konsumieren, kann man es vielleicht nicht verhindern, aber man sollte es als Staat doch nicht auch noch unterstützen.

Alles in allem bin ich für mich nur sehr froh, dass ich von meinen Eltern weder die Fußballleidenschaft (des Vaters) noch eine irgendwie geartete Gläubigkeit übernehmen musste, weil ich schlicht nie das notwendige Mangelgefühl hatte, was die Voraussetzung für eine Infektion mit dem Religions- und/oder Fußballfieber ist
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Sonntag, 26. November 2023
Vom Hausbau zum Blogbau
Ich habe heute darüber nachgedacht, welches Blogdesign ich gerne haben würde, wenn ich frei wählen könnte und dabei festgestellt, welche Unmenge an unterschiedlichen Möglichkeiten es gibt und plötzlich fühlte mich sehr an die ersten Schritte beim Hausbauen erinnert, da musste ich ja auch erst mal festlegen, was ich unbedingt haben will, was ich auf keinen Fall haben will und was mir egal ist.

Das Blog, was ich zur Zeit hier habe, ist so etwas wie ein Haus vom Bauträger: Es gibt eine Liste von Dingen, aus denen man auswählen kann und dann klickt man sich das zusammen, was einem davon am besten gefällt und fertig. Die Rahmenbedingungen sind aber schon vorgegeben und üblicherweise werden die Nachbargrundstücke ja vom selben Bauträger bebaut, so dass sich die Häuser nachher zwar in der äußeren Optik unterscheiden, aber der grundsätzliche Aufbau und das Innenleben folgen bestimmten Regeln, weil der Bauträger ja üblicherweise auch immer mit denselben Architekten, Planern und Handwerkerfirmen zusammenarbeitet und da ist eine gewisse Einheitlichkeit nicht nur für den Bauträger wirtschaftlich sinnvoll, sondern wahrscheinlich auch praktisch gar nicht zu vermeiden.

Das Haus, was wir seit vielen Jahren planen zu bauen, wird eine Einzelanfertigung. Alles an diesem Haus wird einzeln überlegt, geplant und ausgesucht sein, angefangen von dem Grundstück, das ursprünglich mal Teil eines neu erschlossenen Baulandgebietes am Stadtrand war, inzwischen ist es aber die einzige Baulücke in einem Gebiet, das längst kein Stadtrand mehr ist, weil sich die Bebauungspläne des ursprünglichen Eigentümers zerschlagen haben und das Grundstück deshalb noch nie bebaut wurde. Es gibt also keinen Projektentwickler oder Bauträger mehr, es gibt noch nicht mal ein altes Haus, was in Ansätzen als Vorlage dienen könnte, für dieses Grundstück müssen wir also alles komplett neu und alleine planen.

Weil wir das Grundstück nun schon seit einigen Jahren* besitzen, hatten wir alle Welt der Zeit, uns ausführlich Gedanken darüber zu machen, was wir von unserem neuen Haus erwarten, was es können soll und was wir auf keinen Fall haben wollen.

*wenn man die Gelegenheit hat, an ein solches Grundstück zu kommen, muss man zugreifen, auch wenn wir damals wussten, dass wir frühestens im Jahr 2024 umziehen können.

K sagt immer, dass ich sehr schlecht bin in Anfangen, aber sehr gut in Verbessern. Das beschreibt mich ziemlich gut, weil ich fast immer eine Idee habe, wie man aus etwas nicht so Gelungenem doch noch etwas Brauchbares machen kann. Aber ein Neustart ohne Vorlage, im wahrsten Sinne des Wortes auf der grünen Wiese, das überfordert mich.

Bei mir bestand deshalb die Hausbeschreibung zunächst mal nur aus einer Negativliste, sogar aus einer sehr langen Negativliste, weil es mir leicht fällt, zu erkennen, was mir nicht gefällt, aber eben schwer zu beschreiben, was mir so gut gefällt, dass ich anschließend nichts mehr zu verbessern habe.

Ich bin durch die Weltgeschichte gefahren, habe andere Häuser angesehen und konnte seitenweise aufzählen, was ich alles hässlich, unpraktisch, überflüssig, zu protzig, stillos, oder anders übel fand - was ich also auf keinen Fall haben will, wenn ich bei Null anfange.
Ein "Musterhaus", bei dem ich spontan gesagt hätte, das ist cool, so ähnlich oder in diesem Stil möchte ich das auch haben, habe ich in mehr als zehn Jahren aktives Häuserangucken nicht gefunden.

K löste dieses Problem, wie er es immer löst: Er machte eine Vorgabe und ich durfte Verbessern. Als Team sind wir wirklich gut, erstens weil K die stoische Westfalenruhe hat, sich von meinem Gemecker nicht aus dem Tritt bringen zu lassen und zweitens, weil er an Dinge denkt, die mir als Grundbeschreibung nicht eingefallen wären, die ich aber sofort sinnvoll "umbaue" und ergänze, wenn sie mir jemand vorlegt.

Nach dem es uns auch gelungen war, einen Architekten zu finden, der uns als Team ertrug und sogar Spaß daran hatte, unsere Vorgaben aus architektonischer Sicht umzusetzen und uns aktiv Lösungen vorschlug, die uns gemeinsam begeisterten, haben wir fast drei Jahre zu dritt gemeinsam in die Detailplanung des Hauses gesteckt.

Mittlerweile haben wir einen Entwurf, den ich persönlich als äußerst gelungen bezeichne, jetzt müssen wir nur noch Handwerker finden, die das Ganze dann auch bauen, das ist noch mal ein größerer Kraftakt und da wir beide beruflich grade sehr eingespannt sind, haben wir uns um diesen Teil der Umsetzung länger nicht gekümmert, ich bin aber nach wie vor zuversichtlich, dass es irgendwann auch mal fertig ist.

Aber zurück zum Blogdesign, denn das war ja mein eigentlicher Ausgangspunkt.
Auch hier könnte ich eine Variante wählen, die bei Null beginnt und jedes Detail von Hand programmiert selber einfügt.
Einen echten Mehrwert kann ich dabei aber für mich nicht erkennen, denn bei Blogdesigns bin ich viel eher mit Baukasten-Bauträger-Systemen zufrieden, wahrscheinlich bin ich hier viel weniger anspruchsvoll, weil meine Negativliste auch viel kürzer ist.

Was ich auf keinen Fall möchte, ist eine Seite, auf der die einzelnen Artikel immer nur mit den ersten zwei Sätzen angeteasert werden und man jeden Beitrag separat anklicken muss, wenn man weiterlesen möchte. Mich macht das jedes Mal sehr misstrauisch, denn ich erkenne keinen Nutzen dahinter, außer dass der Blogbetreiber Mengen an Klicks für jeden Beitrag einzeln generiert. Es mag sein, dass das für manche Menschen wichtig ist, im Maschinenraum dahinter die Klickzahlen zu sehen und sich am eigenen Fame zu berauschen, ich brauche das nicht und ich möchte auch nicht in Ansätzen den Verdacht aufkommen lassen, dass es mich überhaupt interessiert. Für mich deshalb bitte eine Blogoberfläche, wo für eine angemessene Menge an Tagen alle Beiträge offen hintereinander lesbar sind.
Und ich hätte gerne eine zweite Spalte, in der man sieht, wo und was als letztes kommentiert wurde, weil ich das praktisch finde.
Eine Blogroll mag ich auch, am liebsten hätte ich eine, deren Reihenfolge sich ständig von alleine aktualisiert, d.h. Blogs, auf denen grade neue Beiträge erschienen sind, stehen oben, Blogs, die seit längerem schlafen, weiter unten.

Und eigentlich war's das schon, sehr viel mehr brauche ich nicht. Auf ein Haus übertragen würde ich sagen, dass ich zum Bloggen mit einem stinklangweiligen, nullachtfünfzehn Einfamilienreihenhaus von der Bauträgerstange zufrieden bin. Keine schwierigen Extras, keine hervorgehobene Individualität und auch keinen eigenen Eintrag bei Google Maps. (Das ist etwas, über dass ich mich schieflachen könnte, wer sich da bei Google Maps alles eines Privateintrag generiert hat, Leute gibt's, ehrlich.)

Mir zu überlegen, was mir bei unserem eigenen, final zu bauenden Haus wichtig ist, fand ich ungleich komplizierter, vielleicht beschreibe ich das auch mal, was ich alles von unserem neuen Haus erwarte.
Das wird dann aber ein eigener Text, mit dem ich das Gesamtkonzept sicherlich noch einmal gründlich überdenke und zusammenfasse, wahrscheinlich also eine gute Idee, das einmal in Worte zu fassen, bevor wir den Auftrag für den Rohbau unterschreiben
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Samstag, 25. November 2023
Aufgeräumt und Kochgeschirr
Ich bin immer wieder davon fasziniert, wie schnell so ein Tag rum ist, wenn man Spaß an den Dingen hat, die man tut.
Ich habe nämlich heute aufgeräumt und wenn ich so etwas anfange, weil ich da grade Lust zu habe, dann ist nachher nicht nur alles ganz ordentlich, sondern ich bin auch noch hochzufrieden mit mir und sehr froh über so einen gelungenen Tag.

Im Grunde ist es ganz einfach: Wenn man glücklich sein will, muss man nur von der richtigen Seite auf die Dinge schauen.
Grundsätzlich hört sich Aufräumen ja nicht nach einer spaßbringenden Tätigkeit an, liegt aber nur daran, dass man es oft als lästige Tätigkeit betrachtet. Wenn man sich darüber freut, dass man endlich mal ausreichend Zeit und Schwung hat, die Dinge auf- und wegzuräumen, die schon seit Wochen oder Monaten die Schönheit der Einrichtung behindern, dann ist das eine tolle Sache, denn man wird ja sofort belohnt, nämlich mit einer Wohnung, in der man sich richtig wohlfühlen kann.

Als ich fertig war, wollte ich den Raum auch noch richtig stylisch schön leuchten lassen, Ambiente pur.

Ich habe außer der über Hue gesteuerten, indirekten Beleuchtung auch noch ein paar Kerzen angezündet und mich sehr über den Teelichthalter mit dem Hirsch gefreut, den ich am Mittwoch auf dem Flohmarkt für 50 cent gekauft habe. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass der so hübsch aussieht.


Sehr begeistert bin ich übrigens auch über die beiden Aufsatzplatten für den Induktionsherd.
Kennengelernt habe ich die über die neue Küche auf Borkum, bei der hat mir der Küchenverkäufer nämlich gesagt, dass es für den Herd, den ich auf Borkum habe, passendes Zubehör gibt und ich habe eine Grillplatte und einen Teppanyaki-Aufsatz bestellt und bin sehr zufrieden damit, denn die Grillplatte ersetzt problemlos jeden externen Grill, man kann darauf von Steaks über Gemüse bis hin zu Scampis wirklich alles so perfekt grillen, dass man überhaupt keinen anderen Grill mehr braucht. Ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich es nicht selber erlebt hätte, aber auf dieser Grillplatte habe ich inzwischen schon mehrfach so perfekte Steaks gegrillt, dass jedes Steakhaus neidisch werden könnte. Das beste ist, dass das fast fettfrei funktioniert, was bedeutet, es gibt keine verspritzte Sauerei anschließend wegzuwischen und die Grillplatte selber lässt sich völlig problemlos in der Spülmaschine reinigen.

Der Teppanyaki-Aufsatz ist auch super, darauf kann man Kochen wie beim Japaner und da ich japanisches Essen sehr schätze, bin ich mit dieser Platte natürlich im siebten Himmel, endlich kann ich auch die heißen Gerichte selber machen, ich bin mit beiden Aufsätzen hochzufrieden.

Da beide Platten offiziell Sonderzubehör für das Neff-Kochfeld sind, was ich nun auf Borkum habe, brauchte es eine Weile, bis in meinem Kopf die Frage entstand, wieso eigentlich nur für Neff-Herde. Muss doch auf jedem Induktionsherd funktionieren.
Ich googelte etwas und erfuhr, dass man ein sogenanntes "Flex-Induktionsfeld" dafür braucht, also einen Induktionsherd, bei dem die einzelnen Kochstellen nicht einzeln sind, sondern zusammengeschaltet werden können.

Genau so einen Induktionsherd habe ich auch in Greven. Als ich das begriffen hatte, wollte ich diese Aufsatzplatten natürlich unbedingt auch für Greven haben. Zunächst scheiterte es daran, dass ich Schnappatmung bekam als ich sah, was die Platten laut Hersteller kosten sollen. DAS fand ich dann doch etwas sehr viel. Was ich für die Platten auf Borkum bezahlt habe, weiß ich nicht, die waren im Gesamtpreis der Küche enthalten.
Ich googelte also rum und entdeckte, dass man die auch bei ebay kaufen kann und dass es dann deutlich! preiswerter wird.

Inzwischen sind beide Platten angekommen und die Grillplatte haben wir gestern auch schon erfolgreich eingeweiht - es funktioniert auf diesem Herd genauso super wie auf Borkum und ich bin rundum zufrieden damit.


Heute gab es allerdings nichts Gegrilltes, sondern Suppe, schließlich ist heute Samstag.

K hat auch mit aufgeräumt, er hat sich unter anderem darum gekümmert, meine alte AppleWatch zu fotografieren, ordentlich einzupacken und bei Ebay einzustellen. Zurückgesetzt hatte ich sie schon, es war also alles erledigt, es musste sich jetzt nur noch ein Käufer finden. Knapp hatte K die Uhr eingestellt, fragte der Erste nach dem Batteriezustand - und ich hatte keine Ahnung. Ich weiß zwar, dass der Batteriezustand der Uhr immer noch sehr gut ist, aber die konkrete Prozentzahl des Batteriezustandes hatte ich natürlich vergessen vor dem Zurücksetzen nachzuschauen.

Also habe ich die Uhr wieder ausgepackt, gekoppelt, festgestellt dass die Batterie noch eine Ladekapazität von 85% hat, dann konnte ich sie wieder zurücksetzen und erneut verpacken. Was für ein Umstand, aber immerhin habe ich jetzt ein Foto als Beweis für den guten Batteriezustand
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Freitag, 24. November 2023
Kein Samstag
Irgendwie war ich heute den gesamten Tag davon überzeugt, dass heute Samstag ist, aber eben wurde mir klar, dass morgen erst Samstag ist und das machte mich sehr froh. So habe ich durch Gefühlsverirrung glatt einen Tag gewonnen, das finde ich prima.

Ich habe heute aber auch das erste Mal seit langem wieder Home-Office gemacht und das bestand hauptsächlich aus Telefonieren, dadurch entstand kein klassisches Bürogefühl, weil ich dafür viel zu wenig am PC saß und so kam wohl das Samstagsgefühl auf.

Dazu kam, dass ich heute aber auch mit der Home-Office-Telefoniererei sehr früh Schluss machte, denn es stand ein Familienausflug zu Solkenfalke an.
Dort wurde heute Black-Friday gefeiert mit 20% Rabatt auf alles, eine perfekte Gelegenheit den schon länger geplanten Familienausflug ins Sauerland endlich umzusetzen.

N sagte ab, er wollte sich lieber in Berlin einen schönen Tag im Spa machen, er hat nämlich heute Geburtstag und ich feierte mit ihm 32 Jahre Mutterschaft.

Aber J war extra um 6h in Hamburg aufgestanden, um sich in den Zug zu schmeißen, der gegen 13h hier in Greven ankam, den sammelten wir also ein und fuhren weiter nach Kamen, wo C gegen 14h aus Bielefeld ankam, dann waren wir komplett , fuhren zu viert weiter und trafen gegen 15h im Sauerland im Werksverkauf ein, wo wir großzügig einkauften.

Ich hatte einen Sockenfalke-Einkaufsfonds aufgelegt, in den ich all die Werbeprämien einzahlte, die die Kinder dadurch verdienten, dass sie ein C24-Konto mit meinem Einladungslink eröffneten (C24 zahlt nur für das Eröffnen des Kontos 70 €, selbstverständlich haben wir dort alle ein Konto eröffnet, schneller kann man kein Geld verdienen. Außerdem zahlt C24 aber auch noch 4% Zinsen aufs Tagegeld, solche Angebot sollte man nicht ausschlagen.)

Wie auch immer, wir waren finanziell gut gerüstet und mit einem Rabatt von 20% auf alles, selbstverständlich muss man dann den halben Laden aufkaufen.

Es war also ein sehr schöner und einkaufstechnisch sehr erfolgreicher Tag, ich besitze jetzt drei neue Falke-Strick-Strumpfhosen für 40% des normalen Ladenpreises, absolut betrachtet ist auch das noch viel Geld für eine blöde Strumpfhose, aber wenn ich mir selber oft genug vorsage, dass ich reich bin und mir das alles leisten kann, dann glaube ich mir das auch irgendwann - und falle dann in ein nur schwer bremsbares Einkaufsfieber.

Auf alle Fälle sind jetzt alle wieder gut mit Socken versorgt, und insgesamt war das ein wirklich gelungener Ausflug
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Donnerstag, 23. November 2023
Skimpflation und kurze Arbeitswege
Ich habe heute gelernt was Skimpflation bedeutet und sofort sehr viele Anwendungsmöglichkeiten dafür gefunden.
Inflation ist, wenn die Preise steigen, das kennt man.
Shrinkflation kannte ich auch schon, da "shrinkt" der Inhalt bei gleichbleibendem Preis.
Bei Butter war das mal ein großes Thema, denn da gab es früher gesetzliche Vorgaben, für die Art und Mengen der Verpackungen. Als das 2010 aufgehoben wurde, brachten einzelne Molkereien 200g Butter-Pakete auf den Markt, wurden dafür aber sehr schnell ausgebuht, weil sich die Verbraucher getäuscht fühlten.
In letzter Zeit gibt es allerdings wieder vermehrt die kleineren 200g Butterpakete im Angebot, so fällt es natürlich weniger auf, wenn der Grundpreis pro kg gestiegen ist.
Und Skimpflation ist, wenn der Preis gleich bleibt, aber die Qualität sinkt. Wenn der Hersteller bei den Produktionskosten knausert (to skimp), in dem er schlechtere Qualitäten einkauft, ist das betriebswirtschaftlich die klassische Alternative zu Preissteigerungen, neu war für mich nur der Begriff dafür, er gefiel mir aber sofort.

Außerdem ist heute Rudolph in mein Büro eingezogen, ich finde, er passt dort sehr gut hin.



Meine Auto-Fahrtstrecke zum Büro dauert für 15km Entfernung ca. 20 Minuten. Davon brauche ich für die ersten 20% der Strecke fast genauso lange wie für die restlichem 80%, denn ich muss zunächst einmal quer durch Greven fahren, bevor ich auf die Landstraße nach Münster komme, wo mein Büro verkehrstechnisch perfekt direkt am Stadtrand von Münster liegt. Langsamen Stadtverkehr habe ich also nur in Greven, der Rest geht ziemlich zügig.
Mich erinnert das immer an den Spruch meiner Großmutter, die sagte: 80% der Arbeit brauchen 80% der Zeit, die restlichen 20% der Arbeit brauchen noch mal 80% der Zeit.

Heute war das Verhältnis noch ungünstiger, denn erstens war ich schon vor 8h unterwegs und wäre damit in die Rush-Hour der Grundschulkinderbringmuttis geraten, wenn ich mich nicht spontan entschieden hätte, dann lieber einen Schlängelweg durch die verkehrsberuhigte Zone der kleinen Anliegerstraßen zu wählen, weshalb ich zweitens genau dort hinter einem Müllauto landete, an dem es aufgrund der ausgeuferten Verkehrsberuhigung kein Vorbeikommen gab.
Ich bin ja nur sehr selten so früh schon unterwegs und seit heute weiß ich auch ganz genau, weshalb ich das grundsätzlich tunlichst vermeiden sollte, denn es dauert fast dreimal so lange, ich bin übrigens fest überzeugt, dass ich durch den SUV-Stau vor der Grundschule auch nicht schneller durchgekommen wäre.

Weil ich nun hinter diesem Müllauto festhing, hatte ich alle Zeit der Welt mir in Seelenruhe anzuschauen, wie Mülltonnen geleert werden und was für einen tollen Job die Jungs machen, die hinten am Müllwagen hängen und alle fünf Meter abspringen, um die nächsten Mülltonnen heranzurollern, einzuhängen, auszuleeren und wieder zurückrollern. Echt beeindruckend.

Insgesamt brauchte ich für die Fahrt ins Büro heute 35 Minuten, also eine Viertelstunde länger als zu meiner üblichen Zeit gegen 9h und ich stöhnte schon innerlich über diese extra Viertelstunde.
Was bleibt ist die für mich völlig unerklärliche Frage, warum 80% der arbeitenden Bevölkerung unbedingt zwischen 7h und 8h hin - und gegen 16h bis 17h zurückfahren will. Die stehen sich doch alle nur selber im Weg.

Zusätzlich habe ich mir aber auch mal wieder selber bestätigt, dass mir ein Arbeitsweg von mehr als 20 Minuten eine derart abstrus schlechte Laune macht, dass es völlig sinnlos wäre, mir einen Job in der Innenstadt oder mit längeren Anfahrtswegen zu suchen, zum Glück habe ich das aber auch schon immer gewusst und eine Zusammenarbeit mit so Schickimicki-Büros in Innenstadtlage seit jeher rigoros verweigert. Lieber weniger verdienen, dafür kein Stress mit dem Arbeitsweg, so hat halt jeder seine eigenen Prioritäten
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Mittwoch, 22. November 2023
Halbtagsjob und Fastunfall
Mittwochsvormittag ist hier in Münster am Fußballstadion immer Flohmarkt und ich mag grade diesen Flohmarkt sehr gerne, weil er genau die richtige Größe hat, weil es sozusagen keine Händler mit Neuware gibt (ab und zu ein paar Gemüsehändler, aber die stören ja nicht), weil es ausreichend Parkplätze gibt, weil der Markt nämlich nicht komplett überlaufen ist.
Der einzige Nachteil ist, dass ich eigentlich Mittwochsvormittags arbeiten müsste, aber wenn das Wetter schön ist, verlässt mich jede Art von Arbeitsmoral und es zieht mich dringend auf diesen Flohmarkt.

Heute war schönes Wetter und ich war angenehm früh unterwegs, so dass ich gar nicht erst ins Büro, sondern gleich weiter bis zum Flohmarkt gefahren bin, das passte alles ganz wunderbar. Um 11h hatte ich eine Videokonferenz, bis dahin fühlte ich mich frei und genoß meinen Ausflug.

Die Kombination aus Flohmarkt und Büro ist in Punkto Kleidung und Schuhe immer eine gewisse Herausforderung, im Sommer habe ich oft ein zweites Paar Büroschuhe dabei, jetzt im Winter ist mir das Schuheumziehen zu lästig. Heute hatte ich mich für ein Paar schwarze, hohe Lederboots mit Metallhaken statt Löcher für die Schnürbänder entschieden.
Für den Flohmarkt waren die prima, weil sehr bequem beim Laufen, bürotauglich wurde der Look mit einer engen schwarzen Hose und einem riesigen schwarzen Rollkragenpullover, das Ganze hatte gewollt architektenhafte Züge, ich finde, man muss nicht zwingend selber Architekt sein, um sich so zu kleiden.

Ich hatte allerdings übersehen, dass Menschen, die solche Schnürboots tragen, wohl eher selten gelangweilt die Füße übereinanderschlagen, was ich immer dann mache, wenn ich in Besprechungen sonst nix zu tun habe. Heute führte das aber fast zu einem spektakulären Unfall, denn die Schnürriemen der übereinandergeschlagenen Schuhe verhakten sich gegenseitig in ihren Ösen - und ich war gefesselt.

Ich saß auf meinem Stuhl und konnte die Füße nicht mehr auseinander nehmen, weil der Schnürsenkel des linken Schuhs sich in den Ösen des rechten verfangen hatte und umgekehrt.
Das war ziemlich blöd, denn während ich verzweifelt versuchte, meine Füße zu befreien, verhakten sich die Schuhe nur immer mehr ineinander und ich wurde langsam panisch.

Mit sehr viel Selbstdisziplin und Zusammenreißen gelang es mir aber dann doch ohne fremde Hilfe meine Füße wieder zu entfesseln, ich möchte mir nicht vorstellen, zu welcher Schadenfreue es geführt hätte, hätte ich fremde Hilfe in Anspruch nehmen müssen.

Nach dieser Aktion mit den Schuhen war mir endgültig die Lust auf Büro vergangen, deshalb machte ich früh Schluss und fuhr nach Emsdetten, um noch viel mehr durchsichtige Vorratsdosen für die Küchenschublade zu kaufen.

So ein Halbtagsjob im Büro ist eine sehr angenehme Sache, ich muss mir das viel öfter mal gönnen
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Dienstag, 21. November 2023
Das Radio simuliert Gesundheit
Seit vier Wochen haben sich die Macken des Radios ja immer weiter gesteigert bis es zum Schluss auf der 20minütigen Fahrt zwischen Münster und Greven mindestens fünfmal ausging und wieder hochfuhr.

Nächsten Dienstag ist mein Auto für die Jahresinspektion in der Werkstatt angemeldet, als Zusatzaufgabe hatte ich die Reparatur des durchgeknallten Radios in Auftrag gegeben.
Auf der Rückfahrt gestern Abend lief das Radio schon die gesamte Zeit unterbrechungsfrei durch, heute Morgen sprang alles sofort an, so dass ich testweise probierte, was passiert, wenn ich mein Handy mit dem Auto verbinde und einen Podcast starte. Es passierte nichts, oder anders ausgedrückt: Es funktionierte alles.
Das finde ich jetzt wirklich höchstärgerlich, denn ich traue dem blöden Gerät sofort zu, dass es jetzt für eine Woche noch ohne Macken funktioniert, nur um nach dem Werkstattbesuch, bei dem dann ja keine Störung gefunden oder behoben werden kann, sofort wieder in den alten Trott zu verfallen.
Das Ding simuliert doch nur, dass es wieder funktioniert.

Im Büro drehte sich heute alles um Wirtschaftspläne und Kollegen, die anderen Kollegen keine Fehler melden, so dass der falsche Export aus der Buchhaltung, der die Grundlage für die Wirtschaftspläne bildet, von keinem Kollegen angeprangert wurde, mit der Folge, dass der Leiter Rechnungswesen Wirtschaftspläne erstellt hat, die alle an demselben, schwerwiegenden Geburtsfehler litten und es kann sein, dass ich heute ein bisschen geschrien habe.

Eigentlich hatte ich vorgehabt, heute früh aus dem Büro nach Hause zu fahren, um noch bei Emsa vorbeifahren zu können, weil ich ja noch dringend mehr von den viereckigen Vorratsdosen für die Küchenschubladen brauche. Als ich um 19h das Büro verließ, standen die Chancen schlecht, dass ich es bis 18h noch rechtzeitig vor Ladenschluss zum Emsa-Werksverkaufs geschafft hätte, vielleicht wenn ich rückwärts gefahren wäre, das wollte ich dann aber doch nicht ausprobieren
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