anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 14. September 2023
Müll erledigt und Fliegerpark
Im Büro ist grade gründlich viel Ärger mit dem großen Projekt, das ist alles ganz ungemein unerfreulich.

Da ich heute unbedingt die gelbe Tonne auf Borkum rausstellen wollte, hatte K plangemäß für heute den Flieger reserviert.
Während er die Maschine abflugbereit machte, lief ich im großen Hangar herum und fotografierte den Flugzeugpark des Vereins.



Es wurde zum Abend hin dann ganz plötzlich* doch etwas knapp mit der Zeit, weil der Platz hier auf Borkum um 19h schließt, aber wir landeten um 18.55h, also dicke in der Zeit.
*ist ja immer so, erst ist stundenlang noch Zeit ohne Ende und dann wird es plötzlich von jetzt auf gleich eilig.

Hier auf Borkum ist es deutlich kühler als auf dem Festland, wir machten abends noch eine kurze Radtour, um frische Milch und Eier zu kaufen - und ohne Jacke hätte ich arg gefroren. Wie schnell die Temperaturen jetzt plötzlich gesunken sind.

Ansonsten bin ich sehr zufrieden, dass ich das Müllrausstellproblem so gut im Griff habe - zwar stand die gelbe Tonne schon an der Straße als wir nach Hause kamen, die Nachbarin hatte vorsorglich schon mal ausgeholfen, aber man weiß ja nie und doppelt genäht hält besser und überhaupt, auf alle Fälle ist dieses Thema jetzt für die nächsten vier Wochen erstmal abgehakt
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Mittwoch, 13. September 2023
Nur Büro
Nach zwei kurzen Bürotagen war ich heute wieder bis deutlich in den Abend hinein beschäftigt und musste mich zuhause dann noch mit dem Finalisieren einer Vorlage beschäftigen. In 14 Tagen ist mal wieder Aufsichtsrat und das führt grundsätzlich zu vermehrter Hektik im Vorfeld.

Sonst ist nichts passiert, es gab ja auch kaum Zeit außerhalb des Büros, an solchen Tagen bin ich froh, wenn ich noch genug Schwung habe, um mich auszuziehen und nicht gleich in kompletter Montur umfalle, wenn ich mein Schlafzimmer betrete
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Dienstag, 12. September 2023
Eigentümerversammlung und Sushi
Noch ein angenehm kurzer Bürotag, es war immer noch zu warm, es stand aber auch die Eigentümerversammlung in Velbert an, so dass ich heute sogar zwei gute Gründe hatte, das Büro um kurz nach15h zu verlassen.

Die Immobilie in Velbert, die vor zwei Jahren so spektakulär in dieser Unwetter- und Überflutungslage abgesoffen ist, ist ein relativ großes, gemischt genutztes Gebäude, das CW zusammen mit einem Immobilienprojektentwickler Ende der 80er Jahren gebaut hat. Im EG und im 1.OG sind Ladenlokale und Arztpraxen, da drüber gibt es diverse Eigentumswohnungen, die überwiegend selbst genutzt werden, nur einige wenige sind vermietet.

CW hat das Projekt damals zu 100% mit Fremdkapital finanziert, das nötige Eigenkapital für den Bankkredit bekam er durch den Verkauf der Wohnungen, die Ladenlokale und Arztpraxen blieben im Bestand und zahlten über die Jahre nach und nach die komplette Finanzierung ab, das klassische Immobilienprojekt der Goldgräberjahre.
Knapp war es abbezahlt, soff es ab, so ist das Leben, immerhin war es grade eben schuldenfrei geworden und hatte somit Platz im Grundbuch für neue Darlehen.

Da die Wohnungen anderen Eigentümern gehören, wird das gesamte Objekt von einer Verwaltungsgesellschaft betreut und die lädt einmal im Jahr zur Eigentümerversammlung, die war heute.

Es gibt höchst anstrengende Eigentümerversammlungen, aber die aktuelle Eigentümergruppe ist insgesamt ganz enorm friedlich. Nach einer halben Stunde waren wir fertig, alles wurde abgenickt und durchgewunken, sogar meine Ansage, dass ich mich künftig nicht mehr an den Kosten der Hausreinigung beteiligen möchte, weil durch die Ladenlokale im Erdgeschoss das Treppenhaus des Wohngebäudes nicht mitbenutzt wird, eine Ansage, die die Reinigungskosten für die anderen Wohnungseigentümer mal eben locker verdoppelt - wurde trotzdem ohne Gemecker akzeptiert.

Auf dem Rückweg hielten wir in Essen und gingen Essen.

Unser traditionelles Sushi-Menü beim Vietnamesen.

Das war insgesamt ein sehr angenehmer Tag
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Montag, 11. September 2023
Hitze und Büro ist nicht kompatibel
Es ist einfach zu heiß für Büroarbeit.
Ich habe um 15h meinen Kram eingepackt und bin nach Hause gefahren, es machte alles keinen Sinn mehr.

Das Haus hier in Greven ist grundsätzlich angenehm kühl, das ist der Vorteil der Ost-West-Ausrichtung, die ansonsten natürlich den Nachteil hat, dass wenig Licht ins Haus fällt. Da ich aber ja am Wochenende selten und unter der Woche überwiegend nur abends hier bin, wenn die Sonne eh schon untergegangen ist, finde ich das fehlende Licht nicht so schlimm und genieße dafür die Kühle.

Zum Abendessen gab es eine Schmorgurkenpfanne mit Zwiebeln und Zuckererbsen - alles aus dem Onkelgarten mitgebracht, ich kam mir schon fast vor wie so ein Ökobauer. Aber es schmeckt natürlich auch wirklich richtig gut
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Sonntag, 10. September 2023
Noch mehr Nebel, der sich dann aber lichtete
Ich fange ja grundsätzlich gerne mit dem Schluss an, deshalb das Wichtigste zuerst: Wir sind wieder in Greven, um morgen ordnungsgemäß ins Büro gehen zu können.

Der Flug am Abend war langweilig mit schlechten Sichten, aber immerhin konnten wir fliegen, das sah nämlich am Morgen noch ganz anders aus.
Der Nebel, den wir gestern Abend zunächst nur auf dem Flugplatz beobachten konnten, hatte sich während der Nacht über die gesamte Insel ausgebreitet und als ich morgens aus dem Fenster schaute, lag er ziemlich dicht über allem, an Fliegen wäre überhaupt nicht zu denken gewesen:



Aber er löste sich im Laufe des Tages weitestgehend auf, so dass wir am Abend ohne Probleme zurück nach Münster fliegen konnten.
Die Sichten waren zwar immer noch nicht berauschend, aber wir wollten ja auch keine Sightseeing-Tour machen, sondern einfach nur von Borkum nach Münster gelangen.

Tja, und eigentlich ist sehr viel mehr auch gar nicht passiert. Das Wetter war heiß und schwül und drückend, wenn ich vor die Tür ging, und da reichte schon der Weg von der Haustür zum Fahrradschuppen, war ich sofort nassgeschwitzt, so ein Wetter macht hauptsächlich schlechte Laune und verleitet überhaupt nicht zu außer Haus Aktivitäten.

Ich beschäftigte mich also mit Hausarbeit und außerdem mit ein bisschen liegengebliebener privater Buchführung, und E-Mail-Korrespondenz, eben alles, was so getan werden musste, außerdem habe ich zwei Maschinen Wäsche durchgeschoben und getrocknet und am Ende des Tages war das Haus auf alle Fälle wieder geputzt und aufgeräumt, der Müll entsorgt und die Taschen mit dem Krempel, der immer hin- und hertransportiert wird, gepackt.

Kurz bevor der Onkel kam, um uns zum Flugplatz zu bringen, machten wir noch eine kleine Radtour und ich fotografierte eines der neuen Schilder, die auf die Dünenbewohner hinweisen, das ist eine Aktion, die gefällt mir sehr gut.



Außerdem kontrollierten wir im Vaterhaus den Posteingang und stellten die gelbe Mülltonne vorsichtshalber schon mal VOR den Fahrradschuppen.

An die Straße gestellt werden muss sie erst nächsten Donnerstagabend, Freitagfrüh ist Leerung und eigentlich planen wir, schon am Donnerstagabend wieder nach Borkum zu fliegen und dann könnte ich das alles selber erledigen.
Falls da aber was dazwischen kommt, dann könnte ich immer noch jemand anderes bitten, die Tonne an die Straße zu rollen, sich schon mal prophylaktisch auf alle Eventualitäten vorbereiten, wenn es um Müll geht, ist mir kein Aufwand zu viel.
(Und es machte natürlich auch ein bisschen Spaß, allen zu erzählen, dass ich extra um die Mülltonne rauszustellen schon am Donnerstag nach Borkum fliegen will. Ich meine, bekloppter geht kaum, oder ?)

Als wir wieder hier im Grevenhaus angekommen waren, räumte ich fix den Kühltascheninhalt in den Kühlschrank und dann schwangen wir uns auf die Räder und fuhren zum Griechen.

Es ist schon seltsam mit dem Auswärtsessengehen, aber auf Borkum habe ich dazu sozusagen überhaupt keine Lust, weil da die Restaurants voll sind mit Rentner-Badegästen und wenn ich irgendeine Menschengruppe wirklich nur noch anstrengend finde, dann sind es alle diese gutbetuchten Rentner, die jetzt im Alter nicht nur Geld und Zeit haben, sondern auch der festen Überzeugung sind, sie haben es sich verdient - und wenn ich eine Meinung überhaupt nicht teile, dann diese. Verdient haben sie es sich wirklich nicht, sie hatten einfach nur verdammt viel Glück im Leben.

Ich gönne ihnen ihren gutfinanzierten Ruhestand, aber ich hasse ihre überheblich arrogante Anspruchshaltung à la "jetzt bin ich mal dran", die sie jede Rücksichtnahme auf andere vergessen lässt, denn sie haben es sich schließlich verdient und sind jetzt endlich mal selber dran.
"Nein" fällt mir dazu nur ein, immer wieder nur "Nein", verdient haben sie es sich wirklich nicht und deshalb fände ich ein bisschen höfliche Zurückhaltung dem Rest der Welt gegenüber durchaus angebracht. Und ich meine damit nicht mich, ich kann sehr gut auf mich selber aufpassen, sondern einfach nur den Rest der Welt, der nicht mit dieser arroganten Selbstherrlichkeit zu viert nebeneinander auf der Straße langradelt
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Samstag, 9. September 2023
Perfekter Tag
Das Highlight des Tages gab es erst am Abend, aber auch am Vormittag startete der Tag positiv und so blieb es dann auch für den Rest des Tages. Ich hatte durchgängig gute Laune, alles fluppte, das Wetter war super, nicht mehr so schwül wie gestern, sondern warm und trotzdem gut zu ertragen, ich denke, dieser Tag verdient eindeutig zehn von zehn Punkten.

Aber der Reihe nach:
Nach dem Aufstehen fuhren wir ins Dorf, ich brauchte noch mehr Vorratsdosen, hatte mir diesmal aber ganz genau überlegt, was noch fehlt und als Ergebnis des Einkaufs kann ich jetzt endlich feststellen:
Es ist vollbracht.

Meine Vorratsdosen-Schublade ist endgültig final ausgestattet und ich bin sehr zufrieden.

Ein Kurzbesuch auf dem Flohmarkt an der Kulturinsel endete mit dem Kauf von fünf Büchern, die mir alle sehr gut gefallen bzw. schon länger auf meine Leseliste standen.

Dann noch ein Zwischenstop bei Rossmann, Hygieneartikel auffüllen, alles in allem ein sehr produktiver Vormittagsausflug.

Wieder zurück zu Hause habe ich mich mit dem finalen Einrichten der Vorratsschublade beschäftigt, außerdem ein großes Glas Pesto hergestellt und anschließend die Küche aufgeräumt und saubergemacht.

Weil ich durch Zufall wieder an dieses Rezept erinnert wurde, fiel mir auch wieder ein, dass ich das ja schon lange mal wieder machen wollte, also fuhr ich noch mal einkaufen - Sardellenfilets besorgen.

Am späten Nachmittag gab es dann geröstetes Brot mit Sardellenbutter und Ei, sehr, sehr lecker, kann ich nur empfehlen.

Am frühen Abend wollte K gerne noch mal zum Flugplatz, weil er noch etwas Luft in die Flugzeugreifen pusten wollte, so etwas macht man besser, wenn es etwas kühler ist und nicht in der prallen Mittagssonne.

Wir entschieden uns für die große Runde außen rum, also Loopdeelenweg, dann innen am Sommerdeich lang und schließlich quer durch die Waterdelle bis zum Flugplatz - sehr schöner Fahrradweg.

Während K mit dem Flieger beschäftigt war, machte ich Fotos vom Sonnenuntergang

und plötzlich stellten wir fest, dass sich über der Landebahn eine flache Nebelwalze immer mehr ausbreitete, es war maßlos faszinierend, dabei zuzusehen, weil es sozusagen blitzschnell passierte.

Der Nebel war höchstens 2m hoch, breitete sich aber in einer rasenden Geschwindigkeit aus, K machte ein Video davon, wie die Nebelfetzen über die Landebahn waberten.

Und natürlich mussten wir uns mitten in den Nebel stürzen, der Flugplatz war schon geschlossen, also konnte uns auch keiner aufhalten, als wir mit den Fahrrädern über die Landebahn geradeaus rein in den Nebel fuhren.




Es war wirklich ganz ungemein beeindruckend. Ich kenne Seenebel und weiß in welchem Tempo und welcher Dichte er aufzieht, dass es so etwas aber auch an Land gibt, das hatte ich noch nicht erlebt.

Nach dem wir genug im Nebel gebadet hatten, wischte ich meine Brille wieder sauber, denn die war von dem Nebel komplett beschlagen und dann fuhren wir durch die Dünen auf die andere Seite der Insel bis an den Strand bei Café Seeblick. Von dort führt ein Fahrradweg immer am Wasser lang bis zum elektrischen Leuchtturm, den ich dann auch nochmal fotografieren musste, weil er bereits angestrahlt war und gleichzeitig noch blauer Himmel dahinter hervorleuchtete




Mit diesem Nebelerlebnis am Flugplatz war das wirklich ein spektakulärer Ausflug
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Freitag, 8. September 2023
Vom Schwimmen und anderen Schrecklichkeiten
Plangemäß wurde der Haushalt für das Wochenende nach Borkum verlegt, es war auf dem Festland aber auch schon wieder so warm, dass es eh nicht mehr zum Aushalten war.
Nach der Ankunft hier im Haus rissen wir uns quasi explosionsartig die Kleider vom Leib, warfen uns in Badehose/-anzug und liefen zum Wasser.
Uns klebte die Festlandhitze noch am Leib, wir waren gründlich durchgeschwitzt und lechzten nur nach Abkühlung.

Das Wasser hat zur Zeit 20°C stand auf der DLRG-Tafel, der September ist schon immer ein guter Bademonat gewesen, denn über den Sommer wird ja das Wasser immer wärmer und es dauert dann bis in den Oktober, bis es mit den Wassertemperaturen wieder runtergeht.

Hier ist aktuell kaum Wind, das Meer plätschert schon fast ostseeartig langweilig vor sich hin, keinerlei Wellengang, still ruht die See.
Wenn man aber so wie ich gar nicht richtig schwimmen, sondern nur baden will, ist das auch völlig okay.

K schwimmt immer brav seine Bahnen zwischen den Buhnen hin und her, ich aber hasse Schwimmen seitdem ich schwimmen kann.
Warum man sich ohne technische Unterstützung nur mit eigener Muskelkraft durchs Wasser bewegen soll, erschließt sich mir genauso wenig wie sinnloses Rumlaufen auf dem Land.
Hätte der liebe Gott gewollt, dass ich an Land viel laufe, hätte er mich als Pferd konstruieren sollen, hätte er gewollt, dass ich mich ausführlich im Wasser fortbewege, hätte er mich als Fisch machen sollen.
Da ich beides nicht bin, finde ich nutzloses Rumlaufen genauso überflüssig wie unsinniges Hin- und Herschwimmen.
Ich benehme mich im Wasser deshalb so ähnlich wie an Land, wo ich am allerliebsten irgendwo rumsitze. Das mache ich im Wasser auch, ich brauche dazu noch nicht mal einen Stuhl oder festen Untergrund.
Ich kann auch dort im Wasser sitzen, wo ich mit meinen Füßen den Boden nicht mehr erreichen kann, ich kann sogar im Wasser stehen, das heißt, ich gehe auch in 2m tiefem Wasser nicht unter, wenn ich die Beine lang nach unten ausstrecke. Dafür muss ich die Muskeln aber schon wieder anspannen, viel Sinn sehe ich also nicht darin, am allergemütlichsten ist es, wenn ich mich in einer leicht gekrümmten Sitz-Liegehaltung treiben lasse.

Dass ich nicht untergehe liegt natürlich daran, dass ich es hasse, wenn die Haare nass werden. Das weiß mein Körper, deshalb geht er nicht unter. Eine andere Erklärung habe ich nicht, es war aber auch schon immer so.

Ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht wirklich daran erinnern, wie oder wann ich schwimmen gelernt habe - ich meine also, das offizielle Ausführen von gezielten Arm- und Beinbewegungen, um sich im Wasser fortzubewegen.
Da ich von kleinauf immer schon in der Nordsee baden gegangen bin, kenne ich es gar nicht anders, als dass man vom Wasser genauso getragen wird wie ein Vogel von der Luft. Möwen segeln ja auch ohne mit den Flügeln zu schlagen einfach so durch die Luft.
Weshalb Menschen mit dem Kopf unter Wasser rutschen, wenn sie nicht wie wild irgendwelche Schwimmbewegungen machen, hat sich mir noch nie erschlossen.

Ich erinnere mich daran, dass ich irgendwann so ein Abzeichen am Badeanzug haben wollte. Seepferdchen gab es damals noch nicht, das Anfängerabzeichen hieß Freischwimmer. Um das zu erhalten musste man eine Viertelstunden im "großen Becken", also dort, wo man nicht mehr mit den Füßen auf den Boden kommt, "schwimmen" und außerdem vom 1m-Brett springen. Ich wollte mich also gemütlich eine Viertelstunde dort ins Wasser legen und fand es völlig unverständlich, dass der Schwimmmeister darauf bestand, dass ich während dieser Zeit auch noch mit Armen und Beinen Schwimmbewegungen machen sollte. Das stand nicht so in den Regeln, das war erst für den Jugendschwimmschein vorgesehen, der explizite Streckenvorgaben (und das auch noch in einer bestimmten Zeit, ächz) vorsah. Aber als erfahrenes Lehrerkind wusste ich, dass es unsinnig ist, mit Autoritäten zu diskutieren, klüger ist es, darauf zu warten, dass sie nicht hingucken und dann kann man ja doch tun, was man will.

Rein theoretisch beherrsche ich also die offiziellen Schwimmbewegungen, finde es aber sehr überflüssig, sie ohne Not anzuwenden.

Ich habe übrigens mit 16 dann sogar noch einen DLRG-Schein gemacht, rein theoretisch kann ich im Wasser also noch viel mehr als nur ein paar alberne Schwimmbewegungen ausführen, das beherrsche ich aber erstens vor allem theoretisch und zweitens war mein Antrieb, diesen Schein zu machen, keine plötzlich aufgeflammte Wassersportbegeisterung, sondern ein sehr hübscher Rettungsschwimmer am Südstrand, mit dem ich gerne in einem Team verbandelt sein wollte. Blöd war, dass dieser wirklich sehr gutaussehende Junge nur einen Sommer auf Borkum im Einsatz war, wirklich gelohnt haben sich meine Anstrengungen insofern nicht.

Ich sollte an dieser Stelle vielleicht auch der Ehrlichkeit halber zugeben, dass es gefährlich geworden wäre, wenn ich wirklich jemanden hätte retten müssen. Denn die Abschleppübung - eine hilflose Person in voller Kleidung 50m durchs Schwimmbecken zu zerren, habe ich nur bestanden, weil meine Freundin, die den Kurs damals mit mir zusammen machte, quasi Weltmeisterin im Streckentauchen war. Ich fürchte, jemand, der ernsthaft hätte abgeschleppt werden müssen, wäre einfach jämmerlich abgesoffen, während meiner Abschleppbemühungen.
Mein Freundin fand übrigens den gleichen DLRG-Jungen toll, weshalb wir den Kurs gemeinsam machten, was für uns aber auch überhaupt kein Problem war, denn wir haben uns damals alle Jungs immer sehr fair geteilt.
Schließlich kamen wir beide aus dem Reitstall, wo es grundsätzlich einen eklatanten Jungsmangel gibt, so dass es völlig normal ist, dass sich die Pferdemädchen die vorhandenen männlichen Wesen mit vorheriger Absprache (also untereinander, die Jungs selber wurden natürlich nie gefragt) und genauer Planung untereinander aufteilen. Wir kannten das quasi gar nicht anders.
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Wie auch immer, K und ich sind kurz nach unserer Ankunft direkt ins Wasser gegangen und ich finde, genau so sollte das Leben sein, ich möchte bitte keine Hitzewelle mehr woanders verbringen.

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Sonst noch so:
Ich habe diesen Artikel im Spiegel gelesen und amüsiere mich sehr darüber, dass AFD-Wählern nicht Schlimmeres passieren könnte als dass die AFD wirklich maßgeblich die Politik in unserem Land bestimmt, andererseits ist es gleichzeitig auch nicht sehr verwunderlich, dass es so ist wie es ist, denn als besonders helle kann man wohl keinen AFD-Wähler bezeichnen, das sind wenn überhaupt nur einige der AFD-Politiker, die sich ganz bewusst von den weniger klugen Menschen für diesen Müll wählen lassen, weil sie auf die Unterstützung von klügeren Menschen niemals rechnen können.

Wenn es nicht so unglaublich traurig wäre, wäre es schon wieder sehr lustig
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