anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 16. Mai 2023
Vergrummelt
Als ich heute Abend nach Hause kam, hatte ich Hunger und schlechte Laune.
Ich bin viel zu spät aus dem Büro rausgekommen, aber statt den verbliebenen, kurzen Restabend dann wenigstens ausgiebig zu genießen, habe ich mich genervt und hungrig aufs Sofa gesetzt und mich darüber geärgert, dass ich zu faul war, mir noch etwas zu essen zu machen, was mich dann noch grummeliger als eh schon machte.

Es ist sehr lästig, wenn man sich selber so gründlich im Weg steht
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Montag, 15. Mai 2023
Der Hurz als Buch
Frau Nessy hat vor einem Monat ein Buch gelesen, was ihr gut gefiel, sie schrieb hier darüber in ihrem Blog und ich sah genau dieses Buch als Hörbuch kurze Zeit später auf dem Flohmarkt und kaufte es natürlich spontan, weil ich davon ausging, dass es mir auch gefallen wird, wenn es Frau Nessy gefiel.

Soweit alles normales Influencertum, für Buchempfehlungen von anderen Bloggern bin ich grundsätzlich sehr empfänglich. Kommt natürlich auf den Blogger an, aber Frau Nessy hielt ich grundsätzlich für eher bodenständig und nicht allzu abgehoben intellektuell.

Ich hatte also ein Hörbuch mit acht CDs zuhause, das ich letzte Woche extra für die Berlinfahrt grade noch vorher in iTunes importierte, um anschließend mein Handy mit iTunes zu synchronisieren. So gelangen die Daten von oldschool, kohlenstofflastigen CDs üblicherweise problemlos in mein Handy und ich kann sie dann ohne Internetempfang jederzeit und überall abhören.
Aus genau diesem Grund (also Abhören ohne Internet) besitze ich erstens ein Handy mit viel Speicherplatz und kaufe zweitens auch heute noch gerne CDs (auf dem Flohmarkt), weil ich mir damit die Unabhängigkeit von jedem Internetzugang und jedem Streaminganbieter sichere. Ich benutze natürlich auch Spotify, aber eigentlich nur, um neue Musik (also für mich neu, oft ist es eher alte Musik, aber das liegt an meinem verqueren Musikgeschmack), also auf alle Fälle, um Musik, die ich erstmal nur probehören möchte, auszuprobieren. Musik, die mir dann richtig gut gefällt, die habe ich sehr gerne als offline festverfügbare Datei auf dem Handy, denn auch wenn ich schwerpunktmäßig schon seit langem im Internet lebe, so traue ich der Beständigkeit dieses Mediums in Punkto Zuverlässigkeit doch nicht richtig über den Weg und kümmere mich lieber selber um die externe Datensicherung.

Dies nur als Exkurs, wie ich mit Musikdateien und Hörbüchern umgehe, ich mache das schon sehr lange so, es hat bisher stets wunderbar funktioniert und ich sehe auch keinen Grund, an diesem System irgendetwas zu ändern.

Ich importierte also alle 8 CDs des empfohlenen Hörbuchs in iTunes, fasste die 8 einzelnen Dateien dann zu einem Gesamtbuch zusammen und fuhr nach Berlin.

Bei Kapitel vier wunderte ich mich etwas, weshalb Frau Nessy so ein konfuses Buch empfiehlt, bei Kapitel sechs schlug ich die Buchbeschreibung samt Klappentext noch mal bei Amazon nach und fragte mich, wann man als fremder, neuer Erstleser bzw. -hörer die Zusammenhänge der Geschichte wenigstens soweit begreift, dass man weiß, worum es hier überhaupt geht und zumindest den Klappentext wiedererkennt, bei Kapitel acht war ich bereit, anzuerkennen, dass ich für dieses Buch nicht intellektuell genug bin.

Mich erinnerte der Aufbau des Buches und die sprunghaften Einzelblenden in den Kapiteln enorm an eine Oberstufen-Deutschkursliteratur von Uwe Johnson, Das dritte Buch über Achim. Es ist vierzig Jahre her, aber dieses Buch hat wirklich ein tiefsitzendes Trauma bei mir hinterlassen, weil ich auch nach mehrfachem Durchlesen weder begriffen hatte, worum es in dem Buch überhaupt ging, noch in der Lage war, es auch nur ansatzweise zusammenfassend wiederzugeben. Seitdem versuche ich, echte intellektuelle Literatur aktiv zu meiden, ich komme mir dann immer so dumm vor, wenn ich das nicht verstehe.

Weil ich aber in der Bahn saß und eh nichts anderes zu tun hatte, habe ich einfach weitergehört - und bei Kapitel neun dann einen schallenden Lachanfall bekommen.
Kapitel neun war nämlich eigentlich Kapitel zwei, denn bei Kapitel neun waren die jeweils ersten Kapitel jeder der acht CDs abgespielt und es folgten dann die zweiten Kapitel jeder CD. Das dämmerte mir aber erst, als die Geschichte wirklich wieder von ziemlich weit vorne anfing.
Beim Zusammenfassen aller acht CDs zu einem Hörbuch hatte iTunes einfach die Nummerierung durcheinandergeworfen und statt 1a, 1b, 1c usw. hintereinander abzuspielen, spielte es 1a, 2a, 3a usw ab, was bei mir den Effekt verursachte, das Buch insgesamt für hohe, intellektuell anspruchsvolle Literatur zu halten.
Was sollte es auch sonst sein, wenn es von anderen so gelobt wurde und nur ich zu blöd war, den Inhalt zu begreifen?

Inzwischen habe ich die Kapitel richtig sortiert und es ist insgesamt ein angenehmes, heiteres Buch, dem man gut zuhören kann
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Sonntag, 14. Mai 2023
Wieder zurück
So, ich habe den Ausflug in die Großstadt überstanden und bin jetzt sehr zufrieden wieder zuhause.
Ich war sechs Tage unterwegs und stelle mit einem erleichterten Stoßseufzer fest, dass es jetzt auch genügt. Mein Bedarf an Stadt und Rumreisen ist fürs erste gründlich gedeckt.

Heute sind wir nach dem Auschecken (das Wort sieht sehr seltsam aus, wir haben halt final und mit Gepäck das Hotel verlassen) danach also sind wir mit dem gesamten Krempel erst mal in ein Cafe gegangen, um unseren Frühstückskaffee zu trinken. Das ist ja auch so etwas, was ich am Rumreisen hasse - Kaffee ans Bett ist nur für einen derart horrenden Aufpreis möglich, dass es dann auch keinen Spaß mehr macht).

Wir saßen draußen und schauten den Menschen zu, die auch an einem Sonntagmorgen schon sehr zahlreich unterwegs waren, ich glaube, Berlin besteht zu 80% aus Touristen. Muss man auch mögen.

Dann fuhren wir mit zwei verschiedenen U-Bahnen und einer Straßenbahn zu N. Unterwegs schmiss es mich in einer U-Bahn um, ich hatte mich nicht schnell genug festgehalten und schlug der Länge nach hin - jetzt habe ich auch so eine Jeanshose mit einem stylishen Riss am Knie. Bei N bekam ich N Jod und Pflaster und humpelte den Rest des Tages etwas, inzwischen geht es aber schon wieder, ernsthaft kaputt ist nichts - außer der Jeanshose.

Dann fuhren wir auf einen Flohmarkt, weil ich neugierig darauf war, wie Flohmärkte in Berlin aussehen. Der für mich auffälligste Unterschied war die schier unendliche Menge an Klamotten, die angeboten wurde, dafür gab es kaum etwas anderes.
Also nur sehr wenig Bücher, Deko, Taschen, Haushaltskram, was man sonst halt so auf dem Flohmarkt findet, wenn man hier in NRW über Flohmärkte läuft.
Die Klamotten war zudem überwiegend von einer sehr einfachen Qualität, also sehr viel H&M, Zara und ähnliche Standardmode, sehr wenig gehobene Designerstücke, die paar, die angeboten wurden, waren unverhältnismäßig teuer. Überhaupt waren die Preise verglichen mit den NRW-Flohmarktpreisen deutlich höher. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur übertrieben verwöhnt, was gute Flohmärkte angeht.

Gegen 15h hatten wir genug und traten die Heimreise an. Die reine Fahrtzeit betrug ziemlich genau 5h, außerdem haben wir einmal in Berlin für 30 Minuten geladen und einmal in Hannover für 15 Minuten, insgesamt dauert Reisen mit einem Elektroauto eben schon länger als mit einem Benziner, aber auch hier ist es wahrscheinlich nur eine Frage dessen, was man gewöhnt ist und wir werden uns jetzt halt umgewöhnen müssen.
Oder nicht mehr reisen, was für mich auch völlig okay wäre.

Wenn ich wählen kann, ob ich mit der Bahn oder mit dem Auto reise, dann ziehe ich das Auto vor - da sind eindeutig weniger seltsame Menschen direkt um einen herum. Bahnreisen mag ganz witzig sein, wenn man es für soziologische oder psychologische Studien benutzt, ich bin aber inzwischen in einem Alter, wo sich auch die absurdesten Menschentypen wiederholen und ich es deshalb überwiegend langweilig finde, Menschen zu gucken. Ich habe das wahrscheinlich früher zu intensiv betrieben, auf alle Fälle entdeckte ich wenig Neues in diesen sechs Tagen intensivem Menschenbadens.

Morgen wieder normales Büro, es fühlt sich erstaunlich erholsam an
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Samstag, 13. Mai 2023
Noch ein Stadttag
Nach dem relativ frühen Start in den Tag war heute erst mal Ausschlafen angesagt. Es macht schließlich keinen Sinn, sich körperlich unwohl und mit akuten Schlafmangelsymptomen durch einen weiteren Tag in einer Stadt zu quälen, die ich schon im ausgeschlafenen Zustand als herausfordernd und anstrengend empfinde.

Da wir uns in einem Hotel direkt am Checkpoint Charly befinden, haben wir uns dort erstmal die nähere Umgebung angesehen und dabei entdeckt, dass sich neben diesem Touristensammelpunkt "Charly" auch noch ein spannendes Museum befindet, nämlich das Museum für ekelhafte Lebensmittel.

Nach einem sehr interessanten Durchgang durch das Museum, über den ich sicherlich noch mal ausführlicher berichten werde, probierten wir im Anschluss das ausgewählte Spezialessen an der Probiertheke des Museums

und aßen deshalb Heuschrecken, Mehlwürmer & Co. zum Frühstück. Ehrlich gesagt schmeckte das alles sehr ähnlich wie die Frühstückscerealien, die die Kinder früher so toll fanden. Ich brauch das nicht, aber Kellogs kann das sicher gut verkaufen.

Anschließend fuhren wir zum Alex, trafen uns dort mit N und gingen in die Körperweltenausstellung.
Auch sehr interessant, u.a. gab es einen plastinierten Angler als Explosionsmodell zu bestaunen.


Mehr Lust auf Unternehmung hatten wir dann aber auch nicht mehr und fuhren zurück ins Hotel, wo wir endlich mal wieder früh ins Bett gehen werden
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Verpasst
Tja, da hat der Abend länger gedauert als der Tag und jetzt haben wir schon Samstag, aber egal, es war ein schöner Freitag, auch wenn ich mehr gelaufen bin als mein Komfortlevel zulässt, trotzdem war es ein schöner und vor allem ein sehr erfolgreicher Tag.
Ich war shoppen und lasern und sehe jetzt aus als hätte ich akut die Affenpocken, aber das heilt alles wieder ab und dann habe ich eine totale gleichmäßige Haut, vielleicht. Ach was bestimmt, ich glaube da fest dran, auch wenn es im Moment nicht danach aussieht.



Am Abend kam K, wir bezogen unser Hotel und trafen uns dann wieder mit N beim Japaner, anschließend waren wir noch bei Ns Chef zu Besuch, wo der Absacker bis nach 2h dauerte.

Immerhin weiß ich jetzt schon, was wir morgen machen, nämlich erst mal gründlich ausschlafen
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Donnerstag, 11. Mai 2023
Städtische Anstrengungen
Der Kongress war heute Nachmittag zu Ende, passend zu Ns Arbeitsschluss in der Praxis, so dass er zum Hotel kam, von wo wir dann gemeinsam mit der Straßenbahn bis zu seiner Wohnung fuhren.

Am Abend gingen wir noch mal los, um etwas zu essen, es wurden Burger aus einer Szene-Burger-Frittenbude, die wir mitnahmen, um dann noch ca. 1km bis zur Spree zu laufen, wo wir das inzwischen recht gut abgekühlte Mahl am Ufer eines für meinen Geschmack arg stinkenden Flusses aßen.

Für Berliner mag das romantisch sein, mich überzeugt das Konzept Stadt nicht und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.

Diese permanente, dauernd wechselnde, aber immer laute Geräuschkulisse von tausenderlei menschengemachten Geräuschen schlägt mir richtig aufs Gemüt. Ich werde immer leiser, weil ich gegen den Dauerkrach um mich herum nicht mehr anschreien mag. Ich bin längst heiser und habe Halsschmerzen. Ein normales Gespräch in Zimmerlautstärke ist in dieser Stadt nicht möglich, weil auch die Wohnungen alle so hellhörig sind, dass es wirklich nirgendwo leise ist.

Und es riecht. So wie einem überall und permanent irgendwelche Geräusche auf die Ohren einhämmern, so geht es mit den Gerüchen genauso, die die Nase bombardieren. Ein latenter Geruch von Pisse ist immer in der Luft, der beständig von wechselnden Menschen-, und Kloakegerüchen ergänzt wird-, unterstützt von den diversesten Restaurantabluft- und Straßenverkehrgestanksvariationen.

Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass Laufen eindeutig nicht mein bevorzugtes Mobilitätskonzept ist, kann man sich ungefähr vorstellen, wie es meiner Laune mittlerweile geht.

Ich bin gespannt, was der morgige Tag so bringt
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Mittwoch, 10. Mai 2023
Zwischenmeldung
In 10 Minuten muss ich in der Hotellobby sein, denn dann fährt der Busshuttle, der die Teilnehmer aus diesem Hotel zur Abendveranstaltung bringt, die in Schönefeld stattfindet, was bedeutet, der Bus wird ca. 1h unterwegs sein.

Für Menschen, die nicht in einer Großstadt leben, führen Reisezeiten von 1h einen schon irgendwohin ziemlich weit weg, in Berlin fährt man in dieser Zeit von Berlin nach Berlin, also um von einem Bereich der Stadt, der fast in der Mitte liegt, zu einem Stadtbezirk zu gelangen, der etwas weiter am Rand liegt.

Ich finde das alles erschreckend gigantisch groß, aber ich wiederhole mich, wenn ich mich immer wieder aufs Neue darüber wundere, was alle diese Menschen dazu bringt, sich auf so engem Raum so dicht zusammenzuknubbeln.

Gelernt habe ich heute, dass es rein quantitativ gar keine Wohnungsnot gibt, denn in vielen Gegenden außerhalb, also dort wo offenbar niemand hin will, gibt es genau so viele Leerstände, wie es Wohnungsmangel in Großstädten gibt und ich habe eine neue Idee, wie man das mit dem Wohnungsmangel in Griff kriegt: Statt neue Wohnungen zu bauen, sollte man einfach nur mehr Therapeuten ausbilden, die den Leuten die fixe Idee, dass sie dringend in der Stadt wohnen wollen, auf die sanfte Tour wegtherapieren.

Andererseits: Dann wird es dort, wo ich es jetzt zur Zeit ja noch angenehm aushaltbar leer finde, plötzlich voll und ich hoffe deshalb, dass die Umsetzung dieser Idee noch mindestens 15 Jahre braucht, denn dann habe ich mein ökonomisches Mindesthaltbarkeitsalter erreicht, danach ist mir alles egal. Und 15 Jahre scheint eine realistische Perspektive für diese Idee zu sein, denn alleine so eine Therapeutenausbildung dauert ja schon fast 10 Jahre, dann fünf Jahre Therapie für die heilungsbedürftigen Stadtmenschen - das passt alles.

Die Abendveranstaltung findet heute hier statt, wenn ich mich morgen nicht melde, bin ich davongeflogen
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Dienstag, 9. Mai 2023
Berlin
Heute habe ich dann mal gleich mehrere Dinge getan, die in meinem normalen Alltagsleben nicht vorkommen und weil ich mir selber eingeredet habe, das wäre alles eine große Challenge, sozusagen ein Abenteuerspiel, für das andere Leute viel Geld bezahlen, um überhaupt so etwas Aufregendes spielen zu dürfen, hatte ich die gesamte Zeit eine positive Grundstimmung und ich denke, ich habe mich da wunderbar selber ausgetrickst.

Ich bin nämlich heute nach Berlin gefahren und das auch noch mit dem Zug.

Ich fahre so selten Zug, dass ich es tatsächlich jedes Mal ganz interessant finde, all die Leute um mich herum zu beobachten, außerdem ist es für mich ja schon eine Herausforderung, den richtigen Zug in die richtige Richtung und dort dann auch noch das richtige Abteil mit den reservierten Sitzplätzen zu finden.
Wir (ein Arbeitskollege und ich) fuhren ab Hamm, weil der Kollege dort in der Nähe wohnt und deshalb bis Hamm mit dem Auto fahren wollte. In Hamm stiegen wir in den nur leicht verspäteten ICE - und drei Stunden später in Berlin wieder aus. Erlebt haben wir unterwegs sozusagen gar nix, keine Bahnkatastrophe, keine Zwischenfälle, alles lief reibungslos und ordnungsgemäß, für mich als Abenteuersuchende war es enorm enttäuschend.

In Berlin angekommen wollte der Kollege mit einem Taxi bis zum Hotel fahren, was ich energisch verweigerte, das ist ja wohl wirklich endgültig nur noch langweilig. Ich bestand darauf, dass wir mit S-Bahn und Tram weiterfuhren, weil ich in der Bahn-App herausgefunden hatte, dass die Anschlusstickets für den ÖPNV im Zugpreis inkludiert sind und außerdem sagte mir die Bahn-App auch ganz genau, mit welcher S-Bahn und welcher Tram wir weiterfahren mussten.

Aber auch dieser Reiseabschnitt war gänzlich unspektakulär. Am Bahnhof folgten wir der Beschilderung Richtung S-Bahn, der einzige Fehler war dann nur, dass wir zunächst mal eine S7 einstiegen, die in die falsche Richtung fuhr, das bemerkten wir aber schnell, sind am nächsten Halt wieder ausstiegen und haben die Richtung korrigiert. Mehr Abenteuer ist nicht passiert.

Auch Trambahnfahren war nicht so aufregend wie erhofft, die Tram hielt rund 100m vom Hotel entfernt, auch mit Gepäck also alles problemlos zu meistern, die gesamte Reise hatte perfekt funktioniert, ich habe leider keine Katastrophen zu erzählen.

Das, was als letztes nicht so gut funktionierte, war die Restaurantsuche, weil ich gerne zum Japaner wollte, aber der erste, den wir vom Hotel aus zu Fuß angelaufen waren, war ausgebucht, der zweite, 500m weiter, hatte geschlossen und der dritte, noch mal 500m weiter, entpuppte sich als eine Vietnamesische Take-Away-Bude, den wollte ich nicht. Wir gingen dann einfach noch weiter und fanden schließlich ein koreanisches Restaurant. Ich habe heute gelernt, dass koreanisch nicht so meine Stilrichtung ist.…

Im Hotel hatte ich aber zum Glück noch die Butterbrote von heute morgen aus dem Büro, also alles gut, ab morgen ist hier dann durchgängig Programm bis Donnerstag, ich werde mich also zunächst mal nicht mehr mit dem Problem der Essensbeschaffung beschäftigen müssen.

Erkenntnis meines 2x2,5km Marsches durch Berlin: Freiwillig würde ich hier niemals wohnen wollen. Es ist so ein unaufhörlicher Krach, dass ich schon nach sechs Stunden Berlin ganz nervös davon bin, wie um alles in der Welt kann man das dauerhaft aushalten? Und dann diese Unmengen an Wohnhochhäusern, ich finde es ungemein gruselig. Ich bin hier grade in Friedrichshain, keine Ahnung, ob das nur in diesem Teil von Berlin so ist, aber man läuft 2,5km nonstop zwischen Wohnhochhäusern lang und ich stelle mir diese irre Menge an Menschen vor, die alle in diesen Häusern wohnen - und bekomme akute Fluchtreflexe.
Was habe ich doch für ein Glück, dass mir diese Sorte Leben erspart geblieben ist
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