anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 28. März 2023
Bratkartoffeln
Puh, bin ich satt.
Genau genommen bin ich mehr als satt, überfressen trifft es besser, aber es war auch wirklich so lecker, dass ich nicht aufhören konnte zu essen solange noch was da war.
Es gab nämlich Bratkartoffeln zum Abendessen, von K höchstpersönlich Stück für Stück mit Liebe gebraten, bessere Bratkartoffeln habe ich noch nie je irgendwo gegessen, was allerdings kein Wunder ist, weil ich sonst niemanden kenne, der sich freiwillig soviel Mühe macht beim Bratkartoffelbraten wie mein Westfalenmann.
Dafür sind seine Bratkartoffeln aber auch wirklich die weltbesten Bratkartoffeln, es lohnt sich einfach, so viel Arbeit da rein zu stecken.

Ich hatte gestern einfach nur so und ohne konkrete Speiseplanabsicht mal einen großen Topf mit Pellkartoffeln auf Vorrat gekocht. Als ich heute Abend nach Hause kam, habe ich sie gepellt und dabei überlegt, was man daraus wohl machen könnte, als K in die Küche kam, die fertigen Pellkartoffeln sah und sich sofort freute, weil man aus kalten Pellkartoffeln ja wohl eindeutig nur Bratkartoffeln machen kann.
Er erklärte sich bereit, die Kartoffeln zu braten, also habe ich alle fertig gepellt und K die Küche überlassen.
K brät Bratkartoffeln wie andere Leute ein Schnitzel. Drei Minuten von jeder Seite, jede Kartoffelscheibe liebevoll von Hand sorgfältig ausgerichtet einzeln in der Pfanne platziert, Küchenwecker gestellt, nach drei Minuten wird gewendet, auch hier wird sorgfältig und in Einzelbehandlung jede Kartoffelscheibe einzeln gewendet. So nehmen die Kartoffelscheiben natürlich viel Platz weg in der Pfanne, bis alle vorgekochten Scheiben gebrachten waren, brauchte er heute Abend sechs Bratpfannendurchläufe.
K arbeitet nicht mit schwenken und Pfanneninhalt durchrütteln oder anderen grobmotorisch nur sehr ungenau definierbaren Bewegungen , Ks Bratkartoffeln werden in liebevoller Handarbeit Scheibe für Scheibe einzeln gebraten. Und werden so zu den leckersten Bratkartoffeln der Welt.

Sonst ist nicht viel passiert, wie auch, wenn man den größten Teil des Tages im Büro verbringt, für größere Abenteuer bleibt da einfach keine Zeit.

Am Vormittag ein längeres Vorstellungsgespräch, am Nachmittag eine sehr lange Besprechung im Zusammenhang mit dem großen Projekt in der Firma. Unter anderem nahm daran ein Landschaftsarchitekt teil, dessen Arbeiten mir gut gefielen, so dass ich die Gelegenheit nutzte, ihn im Anschluss an den Termin noch mal wegen meiner privaten Bauabsichten zu befragen.

Ich weiß jetzt, dass ich nicht einfach die Grube für den Keller ausbaggern und den Aushub am Rand des Grundstücks zu einem Deich aufschütten lassen kann, sondern dass ich vorher noch den Mutterboden unter dem künftigen Deich ausheben muss, weil das erstens das Gesetz so vorschreibt und zweitens die Statik. Wenn ich den Kelleraushub direkt auf den unvorbereiteten Untergrund kippe, wird die weichere Muttererde im Laufe der Zeit nachgeben und einsacken, dann habe ich einen schiefen Deich und das will ich ja auch nicht.
Außerdem gibt es ein Gesetz, das vorschreibt, dass man auf Mutterboden nichts bauen darf, auch keine Deiche.
Finde ich gut, dass ich das vorher erfahre
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Montag, 27. März 2023
Pfau und Fassade
Gestern fiel mir nicht auf, dass eine Stunde fehlt, heute fühlt es sich an als fehlten mindestens zwei, ich hoffe, das kumuliert nicht weiter.

Gestern waren wir in Bielefeld, weil die Mutter Probleme mit ihrem iPad hatte und ich das durchs Telefon nicht reparieren konnte. Vor Ort ließ sich das Gerät dann durch einen Kaltstart davon überzeugen, doch wieder zu funktionieren, das war zum Glück einfach.
Die Technik wird nicht nur immer komplexer, sie wird leider auch immer unentbehrlicher. Mittlerweile fühlt es sich selbst für die Mutter schon sehr verloren an, wenn der Zugang zum Internet nicht mehr funktioniert.

Auf ihrem Balkon habe ich noch schnell die letzten Fotos vom sterbenden Pfau gemacht.

Ich habe ihr das Tier vor vielen Jahr mal als Balkondeko geschenkt, aber nun rafft der Rost rafft ihn dahin. In den Hals hat die Mutter schon einen Bleistift zur Verstärkung gesteckt, so hält er wenigstens den Kopf noch schön aufrecht.

Und dann war da noch dieses Haus, das ich unterwegs auf der Fahrt nach Bielefeld sah

Beim Vorbeifahren traute ich allerdings meinen Augen kaum, als ich die Rückseite des Hauses sah - bzw. eben nicht sah. Hier nimmt der Bauherr ganz offensichtlich Anleihen bei Herrn Potjomkin.


Und sonst so: Montage sind anstrengend
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Sonntag, 26. März 2023
Doch was geschafft
Als ich heute auf die letzte Woche zurückblickte, die gefühlt nur aus Stress und Büro und noch mehr Büro bestand, fiel mir auf, dass ich doch noch jede Menge nebenher erledigt habe, nur die Dinge, die seit Wochen auf meiner to-do-Liste stehen, die blieben unbearbeitet.
Vielleicht sollte ich mir also doch wieder angewöhnen, alles, was so erledigt werden muss, aufzuschreiben um es abhaken zu können, vielleicht gibt das ein besseres Gefühl.
Oder ist es genau umgekehrt, wenn ich es aufschreibe, geht die Prokrastiniererei erst richtig los?
Ich weiß es nicht, ich werde das beobachten.

Heute war mir danach, Dinge, die ich letzte Woche nebenbei erledigt habe, wenigstens nachträglich abzuhaken, also schreibe ich sie hier auf:
1. Ich bin für einen Termin in einer HNO-Praxis vorstellig geworden und habe ihn spontan für nächsten Mittwoch bekommen. (Wenn man weiß, wie sehr ich es hasse, solche Terminvereinbarungen zu erledigen, versteht man auch, weshalb ich es als erwähnenswerte Leistung hier aufführe.)
Ich war etwas sprachlos, dass das so schnell klappte, weil Facharzt und neue Patientin und nur Kasse usw., aber nein, nächsten Mittwoch habe ich einen Termin beim HNO-Arzt, weil ich gerne einmal abklären lassen möchte, ob die immer mal wieder auftretenden Symptome eines Hörsturzes, der sich zwar bisher regelmäßig wieder selber reparierte, normal sind oder ob sich da etwas ankündigt, was ich vorbeugend behandeln sollte.

2. Meine Schuhe vom Schuster abgeholt. Die Logistikprobleme beim Abholen sind die gleiche wie beim Hinbringen, aber auch das Abholen habe ich erfolgreich organisiert.

3. Neue Sommerreifen für mein Auto bestellt und für nächsten Freitag einen Termin zum Räderwechsel vereinbart, ich kann also gleich mit funkelnagelneue Sommerreifen nach Borkum fahren und habe das pünktlich zum anstehenden O erledigt.
Gefreut habe ich mich darüber, dass mir rechtzeitig genug einfiel, dass mir beim letzten Reifenwechsel gesagt wurde, dass die Sommerreifen ersetzt werden müssen, normalerweise vergesse ich so etwas ja, bis der Reifenwechsel selber ansteht und dann ist blöd. Jetzt fiel es mir aber bereits vor zwei Wochen wieder ein, ich rief also rechtzeitig genug beim Autoschrauber an, der die Reifen zwischen den Wechselterminen für mich aufbewahrt, und ließ ihn nachgucken, welche Größe Reifen denn nun genau für die Sommerreifenfelgen gebraucht werden (ist eine andere Größe als die Winterreifen, weil die Winterreifenfelgen noch von meinem alten Golf stammen, ist alles etwas kompliziert.) Diese Info gab ich dann zunächst an K weiter, der sich zwei Wochen lang damit beschäftigte, die tollsten, besten, preisgekröntesten und vor allem die leisesten Reifen dieser Saison rauszusuchen, denn K ist hier viel mehr engagiert als ich und findet vor allem leise das allerwichtigste Entscheidungskriterium.

Er stellte im Ergebnis fest, dass es einen Test in der Autobild gab und dass dieses Jahr Goodyear der Testsieger bei den Lautstärken (eigentlich müsste es hier Leisestärken heißen, oder?) ist und dass ich deshalb unbedingt nur Goodyearreifen fahren solle. Mir ist das eingeschränkt egal, ich möchte vor allem gute Reifen haben und wenn Goodyear jetzt leisere Reifen als Conti produziert, dann eben die. Zwischendurch war noch Pirelli im Rennen, was mir persönlich vor allem wegen des Namens gut gefiel. Elli Pirelli, an irgendwas erinnert mich das und ich hätte es hübsch gefunden, Pirellireifen zu fahren, dann kam aber raus, dass das ein alter Test war und dass Pirelli in der Autobild überhaupt ganz schlecht abschneidet und naja, dann eben kein Pirelli, Pech.

Bei den Goodyearreifen war dann nur das Problem, dass es von den in der Autobild getesteten Reifen zwei Versionen mit leicht unterschiedlicher Bezeichnung und stark unterschiedlichen Preisen gab und dass K nicht rauskriegen konnte, wo genau der Unterschied ist und welche nun leiser sind.

Ich rief dann kurzerhand bei Goodyear an und ließ mir erklären, dass die eine Nummer für die Vorjahrsversion steht und die andere für die aktuelle Version, die technischen Unterschiede aber marginal und die Dezibel bei beiden identisch seien. Weshalb die Vorjahresversion im Netz so viel teurer ist als die aktuelle Version, konnten sie mir bei Goodyear nicht erklären, sie vermuteten, dass es was mit Einkaufsmengen und Sonderangeboten zu tun hat.
Mit so viel beruhigendem Fachwissen ausgestattet musste ich dann nur noch nach dem günstigsten Preis für einen klar bezeichneten Reifentyp googeln und kaufte schließlich bei ebay, weil es dort noch einen 10% Sonderrabatt gab. Geliefert werden sie direkt an meinen Autoschrauber, der sie dann in Ruhe auf die Felgen ziehen kann, um nächsten Freitag nur noch die Räder zu wechseln. Es ist alles vorbildlich und pünktlich bearbeitet und organisiert, ich bin stolz auf mich.

4. Die Hausmesse von Nobilia besucht und mir ca. 98 ausgestellte Musterküchen angeschaut. Hier ging es mir so ähnlich wie neulich auf der Sanitärmesse: Immerhin weiß ich jetzt sicher, dass es bei den normalen Küchenbauern nichts gibt, was mich besonders vom Hocker haut. Dafür gibt es sehr viel, was mich immer nur genervt den Kopf schütteln lässt, nämlich Design-Shishi, der die Funktionalität beeinträchtigt und für solchen Blödsinn habe ich ja mal überhaupt kein Verständnis. Designs follows function ist so ziemlich der wichtigste Leitsatz, den ich nie müde werde zu zitieren, scheint aber für viele Designer keine Bedeutung zu haben - und für viele Küchenkäufer offensichtlich auch nicht. Eigentlich wusste ich vorher schon, was ich alles nicht will, immerhin weiß ich es jetzt ganz genau.

5. Die Baumesse in Münster besucht - und auch hier war der Besuch komplett entbehrlich, weiß man aber immer erst hinterher, einen Versuch war's wert.
Positiv zu vermerken ist immerhin, dass der Aufzugbauer, den wir schon im Rahmen der Auftragsplanung im Auge hatten, einen Stand auf der Messe hatte und wir jetzt einen persönlichen Kontakt haben und außerdem schon wissen, dass es verschiedene Plattformaufzüge gibt und auch welche, die nicht streng nach Krankenaufzug aussehen.

Und schließlich
6. habe ich jemanden gefunden, der mir aus der LED-Lampe, die ich auf dem Flohmarkt gekauft habe und einem großen, alten Stück Treibholz, was N auf Borkum gefunden hat, eine Treibholz-LED-Lampe gebastelt hat und ich bin sehr zufrieden damit. Als letzte Herausforderung muss K jetzt noch eine stabile Möglichkeit finden, die Lampe in der Decke über dem Esstisch auf Borkum zu befestigen, aber hier bin ich zuversichtlich, dass ihm das gelingen wird.

Die Idee, als Esstischlampe einen großen, alten Holzbalken mit LED-Beleuchtung aufzuhängen, kam mir schon vor längerem, als ich dann feststellte, dass man solche Lampen für Beträge ab 800€ aufwärts kaufen kam, war mir klar, dass ich die Idee irgendwie selbstgebastelt umsetzen muss, denn so ein Betrag für so eine Lampe ist einfach nur lächerlich.

Als erstes kaufte ich deshalb auf dem Flohmarkt eine längliche LED-Lampe und anschließend teilte ich allen Familienmitgliedern mit, sie mögen bei Spaziergängen auf der Insel bitte Ausschau nach einem passenden Stück Holz, das N dann auch irgendwann fand und stolz mitbrachte. Jetzt brauchte ich nur noch jemanden, der Lampe und Holz zusammenfügte und weil ich davon ausging, dass so jemand auf dem Festland leichter zu finden ist, nahm ich Holz und Lampe mit - und jetzt ist es fertig.


Hier liegt die fertig zusammengebaute Lampe auf dem Rücksitz meines Autos


Und hier auf meinem Wohnzimmerteppich, jetzt muss K nur noch das Problem des Anbringens lösen.

Insgesamt war es also eine ziemlich erfolgreiche Woche, vor lauter Stress im Büro habe ich das erst im Nachhinein bemerkt
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Samstag, 25. März 2023
Rumschlunzen, YouTube und Bewegen
Ein klassischer Start in einen freien Samstag: Nach dem Wachwerden zapfte K uns zwei Tassen Kaffee aus der Senseo-Maschine, brachte sie ins Schlafzimmer und wir tranken erst mal Kaffee im Bett, während wir Internetzeitung auf dem iPad lasen.
Eine Stunde später verschwand K kurz und kam dann mit zwei Gläsern frisch gepresstem Orangensaft zurück, den wir, weiter lesend im Bett liegend, ausgiebig genossen, die aktuellen Orangen haben eine sehr ausgewogene Balance zwischen süß-fruchtig-sauer.
Wenn möglich (=wenn zu vertretbaren Preisen erhältlich) sorge ich dafür, dass wir am Wochenende immer ausreichend Orangen im Haus haben, eine gute Orangensaftpresse finde ich inzwischen wichtiger als eine Kaffeemaschine.

Ich selber trinke üblicherweise nur noch eine Tasse (großer Becher) Kaffee am Tag, nämlich die, die mir K morgens ans Bett bringt.
Wenn ich darüber nachdenke, ist das auch so ein 15-Jahre Ding. Mit der Kaffeetrinkerei habe ich eigentlich erst in der Familienphase begonnen, dafür in dieser Zeit dann aber auch extrem. Zwischen 30-45 war Kaffee tagsüber mein Dauerbegleiter, mindestens zwei Kannen Kaffee gehörten zum Standard und ich war damals auch sehr pingelig, wie der Kaffee schmecken musste.
Abweichungen wurden stets nur mit großem Genörgel ertragen, Kaffee im Ausland war eine Katastrophe, je nach dem, wo ich unterwegs war, brachte ich regelmäßig meinen eigenen Kaffee mit. Zum Glück konnte ich es grade noch ertragen, wenn meine eigene Kaffeesorte in einer Frenchpress zubereitet wurde, am liebsten aber war mir eine Zubereitung in meiner eigenen Filtermaschine (auch das musste eine spezielle sein.)

Mit 45 habe ich die exzessive Kaffeetrinkerei dann schlagartig eingestellt, seit dem trinke ich tagsüber Tee. Kräutertee, egal welche Kräuter, am liebsten wild gemischt.
Zur Zeit sind aber mal wieder 15 Jahre um und ich bemerke, wie ich immer mehr nach Alternativen zu meinen Standardkräutertees suche.

Zurück zur Tagesbeschreibung, wir haben den Vormittag im Wesentlichen im Bett verbracht, zwischen Wachwerden und richtigem Aufstehen liegen am Wochenende gut schon mal drei-vier Stunden und ich liebe es, oder präziser ausgedrücki: Wir lieben es. K stellte heute fest, dass er früher (sein früher meint immer die Jahre, die er mit seiner Ehefrau verbracht hat), er bemerkte also heute, dass er während seiner Ehe nie im Bett rumgeschlunzt hat, da wurde morgens zackig aufgestanden und das Tagewerk begonnen.

Ich musste darüber sehr grinsen, denn natürlich beeinflusst man sich in einer Beziehung immer gegenseitig, K ist aber derjenige, der sich deutlich eher anpasst. Seine Ehefrau ist ein sehr disziplinierter Mensch, für die ist im Bett rumschlunzen ganz bestimmt etwas überhaupt nicht Akzeptables und deshalb kam so ein indiskutables Verhalten eben einfach nicht vor und K hätte sich nie getraut, dass einfach für sich selber einzuführen. Wobei es allerdings auch so ist, dass das Rumschlunzen zu zweit noch mal deutlich schöner ist als alleine.
In seinem früheren Leben war es also so, dass, wenn der erste aufstand, der andere auch sehr schnell anschließend aufstand, eben um sich nicht den Vorwurf des Rumschlunzens einzufangen.
In unserer Beziehung verhält sich das dagegen diametral entgegengesetzt. Knapp legt sich einer ins Bett, um sich etwas auszuruhen, wirft der andere auch sofort alle Klamotten von sich und kriecht ebenfalls ins Bett, bloß keine Sekunde gemeinsames Rumschlunzen verpassen.

Wir haben heute also den Vormittag im Bett verbracht und ich kam zwischendurch auf die Idee, K etwas auf YouTube zeigen zu wollen.

YouTube, das ist auch so ein Ding: Ich habe den Kindern schon vor über einem Jahr angeboten, dass ich die Kosten für einen Familienaccount übernehme, wenn sich jemand darum kümmert, YouTube werbefrei zu schalten. Alle finden die Werbung lästig, aber keiner hat Lust, sich darum zu kümmern, diesen blöden Account einzurichten, denn es ist offenbar eine recht umständliche Veranstaltung (also so einen Familienaccount einzurichten) und keiner weiß so genau, was man alles dabei beachten muss - und nun ja, dann eben nicht, so wichtig ist YouTube offenbar niemandem mehr. Ich finde das eine interessante Beobachtung.

Heute wollte ich aber unbedingt etwas auf YouTube gucken, nämlich so Turn- bzw Bewegungsvideos von Liebscher-Bracht, die waren im Hotel Matze Podcast zu Gast und ich bin natürlich neugierig geworden.

Immer, wenn ich so AnleitungsVideos auf YouTube ansehe, macht mich die Langsamkeit des Vortrags wahnsinnig. Das Beste an YouTube ist, dass man es auf 2fache Geschwindigkeit schalten kann, ich gucke YouTube Videos in 90% der Fälle in der maximal beschleunigten Fassung, die Originalversion macht mich total zappelig und aggressiv.

Also habe ich heute nach Liebscher Bracht auf YouTube gesucht, festgestellt, dass YouTube randvoll mit Videos von diesem Kanal ist und ich sinnvollerweise irgendeine Auswahl treffen muss, was ich zuerst sehen will.
Die Überschrift: "Meine drei Lieblingsübungen" fand ich gut, habe mir das Video auf dem iPhone im Schnelldurchlauf angesehen, fand die Übungen gut und wollte das Ganze dann auch K einmal vorspielen, damit der sich ebenfalls eine Meinung bilden kann. Wenn wir hier das große Turnen anfangen bzw. durchhalten wollen, geht es sicherlich zu zweit besser als alleine.

Wenn man zu zweit das gleiche YouTube Video gucken will, dann ist es am besten, wenn man das Video auf dem großen Fernsehbildschirm abspielt, wir liegen immer noch im Bett, also versuche ich, YouTube auf dem Schlafzimmer TV anzuwerfen.
Ich nutze dazu am liebsten die Synchronisation über AppleTV, damit lasse ich meinen Handybildschirm auf dem Fernseher anzeigen, hat bisher bestens funktioniert, scheint aber inzwischen von YouTube blockiert worden zu sei, was heißt, über einfache Bildschirmsynchronisation lässt sich YouTube nicht mehr auf den Fernseher bringen. Noch ein Punkt Abzug für YT.

Aber wir haben ja einen SmartTV, da kann ich YT auch direkt über den Fernseher aufrufen. Ist deutlich umständlicher als übers iPhone, weil man die Buchstaben für die Suche mühsam über eine virtuelle Tastatur eingeben muss, aber wenn es anders nicht geht, dann eben so.

Ich finde das Video, starte es und gehe auf Einstellungen, um die Geschwindigkeit hochzudrehen. Nächste Erkenntnis: Am TV ist das nicht möglich, es gibt schlicht den Menupunkt der Geschwindigkeitsverstellung nicht. WTF. Sehr genervt drücke ich nur noch den Ausschalter und gebe den Versuch, YouTube auf einem großen Bildschirm zu gucken, als gescheitert auf. Was ein Glück, dass ich dafür nicht auch noch Geld bezahle.

Ich zeige K das Video also auf dem iPad und grundsätzlich findet er die Idee dahinter genauso gut wie ich.
Ich kann alle Erklärungen, weshalb der Körper von diesen Übungen profitiert, rational verstehe und bin bereit, die passenden Bewegungsübungen jeden Tag für 7 Minuten in meinen Tag zu integrieren.

Sport ist ansonsten ja so gar nicht meins. Mir macht Sport schlechte Laune, ich habe es oft genug ausprobiert. Das war schon vor 50 Jahren so, vor 30 Jahren immer noch und hat sich bis heute nicht verändert.
Bei mir passiert weder was mit Endorphinen noch mit anderen Glückshormonen, bei mir passiert nur was mit zunehmender Aggression über mich selber, weshalb ich mich zu diesem Blödsinn quäle.

Um mir eine generelle körperliche Grundbeweglichkeit zu erhalten, habe ich es mal mit Yoga probiert, weil das ja offiziell kein Sport ist, es stellte sich aber heraus, dass das auch nichts für mich ist, ich bin ständig dabei eingeschlafen.
Yoga habe ich aus meinem Bewegungsplan also auch wieder gestrichen.

Jetzt versuche ich es mal mit den Dehnübungen von Liebscher-Bracht, ich muss sie nur komplett auswendig lernen, weil ich keine Lust habe, ständig ein Handyvideo nebenbei laufen zu lassen, aber die Übungen sind simpel und schnell zu begreifen, da sehe ich nicht das Problem. Aktuell besteht das größte Problem darin, dass man eine Ecke in einem Raum braucht, in der man seine Hände in einem bestimmten Winkel rechts und links an die Wand legen kann - so eine Ecke haben wir in unserem Haus aber nicht, in allen Ecken steht etwas oder es hängt etwas an der Wand, es gibt auf alle Fälle nirgendwo eine freie Ecke zum Turnen.
Das ist etwas ernüchternd, ich muss jetzt mal nachdenken, wie ich dieses Problem löse
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Freitag, 24. März 2023
Erledigt und erschlafft
Das war eine anstrengende Arbeitswoche, die in einer Aufsichtsratssitzung gipfelte, die aber nun auch vorbei ist, was standardmäßig zu einer großen Erschlaffung führt.
All die in den letzten Tagen aufgebauten Spannungen fallen auf einen Schlag in sich zusammen, üblicherweise lässt man sich selber gleich hinterher fallen.

Jetzt noch eine Woche Büro und dann sind endlich zwei Wochen Ferien, es wird also demnächst alles schön.

Heute aber erst mal maximale Erschlaffung
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Donnerstag, 23. März 2023
Genervt
Im Büro ist grade sehr viel zu tun, es bleibt dementsprechend wenig Zeit für andere Aktivitäten.

Lange Bürotage sind nicht gut für die Laune, insbesondere abends bin ich gereizt, genervt und ziemlich müde.

Die Vorstellung, dass ich mich neben der Abend im Büro noch zusätzlich um den Bau eines Hauses kümmern soll, schreckt mich grade sehr, denn ich habe das Gefühl, wenn man ein schönes und ein bezahlbares Haus bauen will, dann ist allein das schon ein Fulltimejob.

Der ist aber nicht kompatibel mit meinem Bürojob, so dass ich hier ein sehr großes Problem heraufziehen sehe.

Wenn das nämlich unterm Strich bedeutet, dass ich die nächsten zwei Jahre dauerhaft nur noch gestresst, schlecht gelaunt und unendlich genervt bin, dann ist das eine ziemlich verkehrte Entscheidung und sollte dringend hinterfragt werden, bevor man etwas vorantreibt, was man am Ende nur bereut
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Mittwoch, 22. März 2023
22.3.1948
Heute vor 75 wurde CW geboren.
Zeit seines Lebens hat er sich über die zweite 2 geärgert, 22. März, wie ärgerlich. Für ihn begann das Jahr mit Frühlingsbeginn, der 21. März war also eigentlich der wirklich erste Tag des Jahres, ich habe vergessen, bei wem das so war, bei den Römern vielleicht? Egal, CW sagte, der 21. März wäre der Tag an dem alles beginnt und seine Mutter hat versagt als Mutter, dass sie ihn, den eigentlichen wahren Meister aller Dinge erst am zweiten Tag des Jahres geboren hat. Was für eine Schmach, sein Leben gleich als Zweiter zu beginnen.
Ich glaube, das trug er seiner Mutter auch ihr Leben lang nach.

Heute hätte er also seinen 75. Geburtstag feiern können, den hat er nun aber nicht nur um einen, sondern gleich um 3.212 Tage verpasst, ich habe es grade nachgerechnet, so lange ist er jetzt schon tot.

Es ist seltsam mit dem Totsein, aber man gewöhnt sich daran. Also ich meine, ich habe mich daran gewöhnt, dass CW tot ist, was vor allem bedeutet, er kann mir nicht mehr widersprechen und wir streiten nicht mehr ständig. Sonst hat sich gar nicht so viel geändert.

Ich habe sein Durcheinander aufgeräumt und inzwischen geht es einigermaßen, was seine Hinterlassenschaften betrifft. Ich bin allerdings immer noch nicht ganz damit fertig, ein paar Reste klappern immer noch nach. Erst gestern ging wieder ein Schreiben ein, dass doch irgendjemand noch mal auf den allerletzten Drücker kurz vor endgültiger Verjährung eine Klage eingereicht hat, es ist mühsam und ärgerlich und ich schiele immer wieder auf alle möglichen Fristen, manches dauert aber wohl tatsächlich noch.

Aber jetzt, mit dem halbwegs aufgeräumten Durcheinander, ist mein Leben wieder so sortiert wie es vor CWs Tod war, ich muss mich halt nur nicht mehr so viel mit ihm streiten.

Er fehlt mir allerdings immer noch unverändert, da haben auch 3.212 Tage nichts dran abgeschliffen, aber im Grunde ist das auch nicht anders als all die Jahre davor. Wenn er da war, haben wir gestritten, wenn er nicht da war, hat er mir gefehlt. Irgendwas ist halt immer, aber wirklich verändert hat sich dann doch nichts
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