anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 21. Dezember 2022
Dies und das
Nicht wirklich unerwartete Feststellung des Tages: Frühes Aufstehen führt zu früher Müdigkeit, ich muss also relativ dringlich ins Bett, es war aber ein insgesamt erfolgreicher Tag.
Der Bauunternehmer freut sich, wenn er unser Haus bauen darf, liegt wahrscheinlich daran, dass er einen Preis aufgerufen hat, in den er so viele Sicherheitspuffer eingebaut hat, dass er mit 99,9%iger Wahrscheinlichkeit ein gutes Geschäft machen wird, wir müssen ihm jetzt also mitteilen, dass wir finden, dass die Risiken etwas fairer verteilt sein sollten. Es bleibt also alles offen.

Nach dem Termin in Rheda fuhr ich nach Greven, um meine Büroklamotten einzupacken und machte bei der Gelegenheit einen Abstecher zum Hausarzt, um mir mein neues Schilddrüsenrezept zu holen. Der Arzt hat seine Praxis in der Innenstadt, die Stadt war rappelvoll, alle stadtnahen Parkplätze waren noch voller als rappelvoll und ich glaube, es war nicht ein Mensch unter 60 unterwegs. Es war ein ungemein dystopisches Erlebnis, mir war gar nicht klar, dass die Stadt tagsüber zu 100% in Rentnerhand ist, die inzwischen zu solch einer Masse an Menschen geworden ist.

Morgen letzter Bürotag und am Abend muss ich hier in Greven klar Schiff machen, weil am Freitag schon um 12h die Fähre geht, es bleibt also nicht mehr viel Zeit für all das, was noch getan werden muss, aber es wird schon klappen. Es hat schließlich bisher immer geklappt
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Dienstag, 20. Dezember 2022
Morgen
Morgen ist Dunkelzeitentiefpunkt, danach werden die Tage wieder länger, das ist doch auch tröstlich, oder nicht?
Dabei ist morgen erst Winteranfang und ich bin gefühlt im Wesentlichen schon fertig mit Winter. Also, ich meine so wintertemperaturenmäßig finde ich, dass es jetzt schon ausreichend und lange genug richtig kalt war. Dabei ist normalerweise immer erst Ende Januar bis Februar die kälteste Zeit, ich glaube, ich möchte da lieber gar nicht drüber nachdenken.

Von minus 10 auf plus 10 - in den letzten zwei Tagen ist es hier 20°C wärmer geworden, so gesehen ist es natürlich pures Glück, dass wir jetzt Dezember haben und nicht Juni, für den Sommer stelle ich mir so einen Temperaturanstieg deutlich unangenehmer vor.
Andererseits ist Kälte auch dann am besten zu ertragen, wenn man sie durch Wärme vertreibt, was vice versa auch für die Wärme gilt, zumindest dann, wenn entweder das eine oder das andere zu sehr nach unten oder nach oben ausreißt.

Wahrscheinlich bin ich einfach nur ein weicheiiger Jammerlappen, das gebe ich sofort und ohne Ausflüchte zu, aber ich fühle mich nun mal in einer gemäßigten Klimazone am wohlsten.

Interessanterweise hat der Temperaturanstieg bei mir dazu geführt, dass ich seitdem friere, aber auch das war schon immer so, Temperaturen zwischen 2°- 8° sind die mit Abstand unangenehmsten Temperaturen, weil sie gefühlt kälter sind als dicke Minusgrade.

Morgen müssen wir um 7.30h in Rheda sein, um mit dem Bauunternehmer, der unser Haus bauen soll, das weitere Vorgehen zu besprechen. Konkret heißt das 6.15h Abfahrt, 5.30h Aufstehen.
Da der GU nur bis 10h Zeit hat, habe ich entschieden, dass wir dann zu dem frühest möglichen Termin anfangen, da sich sowieso der gesamte Terminbereich außerhalb meiner Komfortzone befindet und deshalb ist es wurscht, wann genau ich aufstehe, für mich ist jeder Zeitpunkt vor 10h gleich schrecklich.
Ein Vorantreiben des Hausbaus erscheint mir jedoch eine so wichtige Sache, dass ich sehr froh bin, überhaupt dieses Jahr noch einen Termin gefunden zu haben, es zieht sich jetzt alles schon lange genug.

Morgen wird also in vielerlei Hinsicht ein wichtiger Tag, von heute gibt es dagegen gar nichts zu berichten, außer, dass ich den gesamten Tag kalte Füße hatte und fror
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Montag, 19. Dezember 2022
Last Monday
Heute war der letzte Büromontag in diesem Jahr und damit ich richtig was davon habe, hat er noch mal alles gegeben, was Montage an Lästigkeiten so drauf haben.

Ich machte deshalb früh Schluss im Büro und fuhr nach Hause, man sollte wissen, wann man verloren hat und das tote Pferd nicht weiterreiten, es bringt nichts.

Morgen gibt es einen neuen Versuch
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Sonntag, 18. Dezember 2022
Schreibtischsonntag
Heute hatten alle Läden zu und für Flohmarkt war es eindeutig zu kalt, mir fiel also keine Ausrede mehr ein, deshalb habe ich den größten Teil des Tages vorm PC verbracht und mich um Nebenkostenabrechnungen gekümmert.

Die ersten Stunden war ich damit beschäftigt, die Strom- und Gasabrechnungen für das Haus hier in Greven endlich einmal in einer vernünftigen Liste mit allen notwendigen Daten zusammenzustellen.
Zum 1.1. wechselt schon wieder der Stromanbieter und der Gasversorger will auch Zählerstände gemeldet haben und ich habe doch vor langer Zeit schon begonnen, großzügig die Verbräuche bei den Zählerständen zu erhöhen, um diese hohen Verbrauchswerte in Zeiten teurer Energiekosten unauffällig und vor allem kostensenkend wieder einzusparen.

Dass mir die aktuelle Lage am Energiemarkt nun derart günstig in die Karten spielt, habe ich zwar nicht erwartet, finde es aber natürlich sehr gut, dass ich genau für diese Preiserhöhungen Rücklagen in den Zählerständen geschaffen habe.

Das muss nur sauber verwaltet werden, damit Zählerstände und Verbräuche einigermaßen plausibel sind und grundsätzlich zusammen passen, es wäre schon sehr blöd, wenn plötzlich fremde Leute zum Nachgucken erschienen, ähem, räusper.

Damit da also nix schiefgeht, habe ich sehr lange an einer Excel-Tabelle gebastelt, die jetzt sowohl die tatsächlichen Ist- als auch die gemeldeten Ist-Werte ausweist und jetzt weiß ich auch, welche Zählerstände ich zum 31.12. melden werde, ich habe mir auch schon den online Zugang vom Netzbetreiber besorgt, dann kann ich das alles pünktlich am 31.12.2022 von Borkum aus erledigen. Hat ja durchaus Vorteile, wenn man die Zählerstände errechnet und nicht nur abliest :-)

Durch Ks rigorose Heizungsdrosselungen ist der Gas-Verbrauch hier im Haus sozusagen nicht mehr relevant, unter 1m³ pro Tag, so viel verbraucht das Haus auf Borkum nur fürs Wasserwarmmachen im Sommer. Ich muss allerdings ab nächstem Jahr mit dem rigorosen Abbau des Zählervorsprungs beginnen, wir wollen hier ja nur noch zwei Jahre wohnen, bis dahin muss der Vorsprung auf Null sein.

Den restlichen Tag habe ich mich mit der Erstellung der Nebenkostenabrechnung für die vermieteten Immobilien beschäftigt, eine Tätigkeit, die ich ungemein lästig finde, aber hilft ja nix.

Für morgen früh ist Glatteis angesagt, ich bin sehr gespannt, ob ich dann überhaupt mit dem Auto aus der Tiefgarage komme, aber wenn nicht, dann mache ich eben wieder Home-Office
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Samstag, 17. Dezember 2022
Einkaufsausflug und Ofenwärme
Nach dem Aufstehen heute Morgen schleppte ich mich an den Computer, weil es noch eine Menge an Arbeiten vor Jahresschluss zu erledigen gibt, aber dann verweigerte irgendetwas in mir drin hartnäckig und ich saß nur noch vorm Bildschirm und wusste nicht weiter. Das nutzt dann ja auch nichts, so wird keine der zu erledigenden Arbeiten fertig, also machte ich den PC wieder aus und beschloss, erst mal einkaufen zu gehen.

Jetzt ist es so, dass wir eigentlich überhaupt nichts brauchen, so etwas hindert mich aber nie daran, trotzdem einkaufen zu gehen, es wird sich etwas finden, und wenn nicht, dann ist nicht so schlimm, dann fehlt ja auch nichts, ich habe mich aber erfolgreich vor dem Schreibtisch gedrückt.

K fand die Idee ebenfalls prima, ich tippe, er hatte genauso wenig Lust auf Schreibtisch wie ich.
Ich wollte schon seit sehr, sehr langer Zeit gerne mal nach Saerbeck in einen ganz speziellen Krimskramsladen, aber bisher bin ich noch nie dazu gekommen.

Mittlerweile gibt es von diesen Läden ja ganz viele verschiedene, früher gab es nur Rudis Restrampe, da musste man nicht lange überlegen, wo man hingehen möchte, Heute gibt es x-verschiedene dieser "1-Euro-Reste-Billig-Läden", in die meisten mag ich schon gar nicht mehr reingehen, weil sie im Grunde alle den gleichen, schäbigen Billigkram aus China anbieten, aber bevor mir nichts anderes übrig bleibt, als mich vor den PC zu setzen und sinnvolle Arbeiten zu erledigen, finde ich einen Ausflug in die 1-Euro-Krimskrams-Welt doch noch attraktiver.

Dieser Laden in Saerbeck, zu dem ich fahren wollte, war früher in Greven und ist irgendwann nach Saerbeck umgezogen.
Als er noch in Greven war, bin ich dort öfter mal gucken gegangen, denn er gehört nicht zu einer dieser Riesenketten, die alle das gleiche im Sortiment haben, sondern ist individuell und inhabergeführt, so dass man nie weiß, was grade angeboten wird, jeder Besuch in diesem Laden ist wie Stöbern auf dem Dachboden.

Saerbeck ist eine kleine, niedliche und westfälisch-beschauliche Nachbargemeinde von Greven, keine 10km entfernt, ich hätte also schon längst mal dort hinfahren können, aber wie es eben so ist, sehr häufig kommt es ja auch nicht vor, dass ich an einem Wochenende hier in Greven bin und keine anderen Verpflichtungen habe, heute war endlich mal eine Gelegenheit, das uralte Vorhaben umzusetzen.

Ich schaute dann extra noch im Internet nach der Adresse, wir setzten uns ins Auto, programmierten das Navi und als ich ankam, sah alles seltsam bekannt aus. Einen sehr, sehr ähnlichen Laden haben wir in Greven auch, ich wollte ja gezielt in diesen anderen Laden, der nicht zu einer Kette gehört. Der Laden, für den wir jetzt extra nach Saerbeck gefahren waren, gehört zwar nicht zu einer deutschlandweiten Kette, die Kette ist aber immerhin groß genug, um mindestens 50 verschiedene Filialen zu haben, dafür wäre ich sicher nicht nach Saerbeck gefahren, wenn ich das gewusst hätte.

Aber nun ja, jetzt waren wir einmal da, da konnten wir auch reingehen und schauen, was es so gibt - und zu meiner Freude gab es Mützen und das war etwas, was ich tatsächlich suchte.

Die rosa Mütze (hellrosa, nicht die lachsfarbene) habe ich zunächst nur aus Gaudi aufgezogen, weil rosa üblicherweise wirklich nicht meine Farbe ist und ich wollte K nur demonstrieren, wie dämlich ich damit aussehe, es ergab sich aber, dass ich mit den anderen Mützen noch dämlicher aussah und so besitze ich jetzt eine hellrosa Puschelmütze und ein flauschiges, graues Ohrenband.

Anschließend fuhren wir weiter nach Emsdetten, da ist ein anderer Sonderpostenmarkt, wo ich neulich noch zu durchaus vertretbaren Preisen Brennholz gekauft habe, es war außerdem noch entschieden zu früh, um schon wieder zurück zufahren, da wartete nur der Schreibtisch.

Leider ist inzwischen auch in diesem Markt bekannt geworden, dass sich die Holzpreise verdoppelt haben, von dem günstigen Angebot war nichts mehr übrig, wir haben aber noch mal 10kg Holzbriketts mitgenommen, ich plane den Ofen auf Borkum 14 Tage durchzufeuern.

Auf dem Rückweg Zwischenstopp bei Lidl, allerdings nicht in Greven, sondern in Reckenfeld, erstaunlich, wie unterschiedlich hier das Angebot war. Dinge, die in Greven schon seit längerem komplett ausverkauft sind, gab es hier noch reichlich - und umgekehrt. Wird wohl daran liegen, dass in Reckenfeld andere Leute wohnen.

Wieder zuhause war es dann auch schon spät genug, mit der Essenszubereitung zu beginnen, das war eine perfekte Demonstration des Stückes: Wie drücke ich mich vor ungeliebter Schreibtischarbeit.

Während ich in der Küche die Sache wegräumte, hatte ich aber plötzlich eine schräge Idee, kann es sein, dass ich beim Googeln nach dem gesuchten Krimskramsladen in Saerbeck einen falschen Namen eingegeben hatte? Nur, wenn der Laden nicht Sonderpostenmarkt heißt, wie hieß er dann? Wie findet man einen Laden, von dem man den Namen vergessen hat?
Ich schmiss den Rechner an und wühlte mich durch verschiedene Googelseiten, bis ich es gefunden hatte: Der Laden heißt Sparparadies und ist ganz woanders in Saerbeck, wir sind tatsächlich zu dem falschen Laden gefahren.
Ich schätze, das werde ich dann nächstes Jahr noch mal neu probieren.

Als ich dann wieder in der Küche stand, um das Abendessen zu kochen, fand ich es doch recht frisch im Haus, 16°C sind nun auch keine Temperatur, bei der man ins Schwitzen kommt, aber K hat ja seinen Stolz darein gesetzt, in diesem Haus in diesem Winter ohne Heizung durchkommen zu wollen. Okay, das Arbeitszimmer ist warm, insofern ist die Aussicht, sich doch an den PC durchaus verlockend, aber erstens hatte ich Hunger und zweitens eine gute Idee, mir fiel nämlich das uralte Petroleumöfchen ein, was seit Jahren im Keller steht. Das habe ich reaktiviert und außerdem alle Kerzen angeschmissen, die ich finden konnte

und nach anderthalb Stunden war es schon fast warm im Wohnzimmer, geht doch
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Freitag, 16. Dezember 2022
Die Zewarolle
Ich bin heute zehnmal in den Keller gegangen, um eine neue Zewarolle zu holen.
Beim ersten Mal habe ich eine Flasche Mineralwasser mitgebracht, weil ich vergessen hatte, was ich überhaupt im Keller wollte, als ich unten war.
Beim zweiten Versuch habe ich eine neue Spüliflasche mitgebracht, weil die alte demnächst leer wird.
Als ich zum dritten Mal in den Keller ging, habe ich den Glasmüll mit runtergenommen, dafür nichts anderes mit hoch gebracht.
Beim vierten Anlauf habe ich nichts mit runter genommen und nichts mit hoch gebracht, dafür ein bisschen im Einpack-Geschenkekeller aufgeräumt in der Hoffnung, dass mir schon gleich einfallen wird, was ich überhaupt im Keller wollte. Während ich also darüber nachdachte, was mir einfallen sollte, fiel mir ein, dass ich allen drei Kindern das gleiche, selbstgemachte Geschenk schenken könnte. Um das sofort in Angriff zu nehmen, bin ich wieder nach oben gegangen.

Um das Geschenk herzustellen, musste ich erst mal die Küche aufräumen, da stand jede Menge Kram rum, der in den Keller gehörte, was ich sofort erledigte.

Als ich wieder oben war, fiel mir auf, dass ich ein Glas in den Keller gebracht hatte, was ich für das Geschenkt brauchte, und eine Zewarolle fehlte ja auch noch. Sechster Gang in den Keller, ich brachte das Glas wieder hoch, aber keine Zewarolle.

Wieder zurück in der Küche wusch ich das Glas ab und bemerkte, dass die neue Spüliflasche kein Spüli enthielt, sondern Klarspüler für die Spülmaschine, den ich sofort wieder in den Keller brachte. Auf dem Rückweg aus dem Keller war ich die Treppe zu zweidrittel oben, als ich bemerkte, dass ich weder Zewa noch Spüli mitgenommen hatte, drehte um und holte eine Flasche Spüli und einen neuen Topfputzschwamm, weil ich wusste, dass ich zwei Teile aus dem Keller holen wollte.

Weil ich einen frischen Topfputzschwamm geholt hatte, habe ich begonnen, den großen Suppentopf zu scheuern, das hatte ich schon seit Wochen vor. Dabei setzte ich die Küche etwas unter Wasser, weil der Topf sehr groß ist und nicht ganz in die Spüle passt. Um das sofort aufzuwischen, habe ich den Wischer aus dem Keller geholt, die Küche gewischt und dann den Wischer wieder runtergebracht. Als ich im Keller stand, fiel mir ein, dass ich ja noch etwas anderes aus dem Keller holen wollte, ich sah das Regal mit den Gläsern und nahm ein Glas mit hoch, weil ich nicht wusste, ob ich das schon getan hatte.

In der Küche stellte ich dann fest, dass ich jetzt zu viele Gläser hatte aber immer noch kein Zewa, ich habe mir deshalb Zewa auf meinen Handrücken geschrieben, bin mit dem überzähligen Glas in den Keller gegangen, um es zurückzustellen, drehte um, ging die Treppe wieder hoch, sah beim Lichtausschalten auf meinen Handrücken, drehte sofort wieder um und murmelte dabei konstant: Zewa, Zewa, Zewa vor mich hin, dann endlich gelang es und jetzt hängt eine frische Zewarolle in der Küche
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Donnerstag, 15. Dezember 2022
Alle krank
Ich war heute beim Arzt, meine vierteljährliche Schilddrüsenblutkontrolle stand an.
An diese Termine werde ich regelmäßig von meinem Arzt erinnert, allerdings wurde schon vor längerem eingeführt, dass ich für eine Blutabnahme einen Termin machen muss und nicht mehr einfach irgendwann während der Sprechzeiten vorbeikommen kann.

Vor zwei Wochen habe ich mich also schon darum gekümmert, einen Termin zur Blutabnahme zu buchen. Da mein Arzt eine vollautomatisierte online Praxis führt, kann ich alle Termine online buchen, was ich sehr schätze. Niemanden mehr anzurufen und nicht mehr mit Menschen persönlich sprechen zu müssen, ist für mich ja die perfekte Lösung.

Nicht so perfekt war die Tatsache, dass es online überhaupt keine verfügbaren Termine mehr vor dem 23. Dezember gab. Es war alles ausgebucht, auch die 5 Minuten Termine zum Blut abnehmen.
Ich buchte also den letztmöglichen Termin am 23. Dezember und kreuzte die Box an, in der stand: „Benachrichtigen Sie mich, wenn ein früherer Termin frei wird.“

Diese Benachrichtigung kam gestern, der frei gewordene Termin war heute um 9:45 Uhr, also beschloss ich kurzerhand, heute später ins Büro zu gehen, um erst mal diesen Medizinkram zu erledigen.
Deshalb war ich heute in einer Hausarztpraxis und uff, was soll ich sagen, so voll habe ich es dort noch niemals nie erlebt.

Es war unglaublich, ungefähr 500 Patienten drängten sich im Vorraum, im Wartezimmer und in den Gängen, alles schniefte, hustete und zitterte vor sich hin, ich kam mir vor wie im Mittelalter in einer der Pestabteilungen.

Ich finde ja, die Pandemie hat sowieso viele Vorteile für mich mit sich gebracht, in diesem Fall war ich der Pandemie aber auch noch für die Maskenpflicht dankbar.

Ich habe zwar keine Angst mehr vor Corona, ich habe aber auch überhaupt keine Lust auf eine von diesen sonstigen Viruserkrankungen, die derzeit kursieren. Deshalb war ich sehr froh, dass ich hinter meiner Maske verschwinden konnte und dass alle anderen Patienten auch eine Maske tragen mussten, allerdings noch froher war ich, als ich aus der Praxis wieder raus war.

Ich hadere ja oft genug mit meinem Beruf, aber irgendetwas im Gesundheitsbereich wäre für mich ein noch viel größerer Horror
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