anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 9. November 2022
Kein Interesse
Es ist seltsam mit dieser Schlappigkeit, die mich derzeit besitzt, denn ich fühle mich keineswegs unwohl damit.
Im Gegenteil, das einzige, was mich stört ist die Tatsache, dass ich mir einbilde, dass die Welt von mir mehr erwartet als einfach nur schlichtes Existieren.

Aber vielleicht ist genau hier die Lösung für dieses Störgefühl versteckt, nämlich in dem Wort "einbilden".
Ich bin grade dabei, das durch einen Feldversuch in Echtzeit herauszufinden und wenn ich Glück habe, passiert gar nichts. Wenn nämlich nichts passiert, dann ist es ja nur meine Einbildung, die mir vorgaukelt, es gäbe eine Erwartungshaltung der Welt an mich.

Gleichzeitig wäre das allerdings in gewisser Weise auch sehr tragisch, denn ich hätte mir damit selber bewiesen, dass ich mich die letzten 60 Jahre von falschen Vorstellungen getrieben durchs Leben habe hetzen lassen.

Nun, wir werden sehen, wie lange das alles gut geht und wann wieder Umstände eintreten, die mich so weit aufscheuchen, dass ich mich genötigt fühle, Aktivitäten zu entfalten, aber jetzt grade im Moment, also so seit ein paar Tagen, bin ich sehr zufrieden damit, viele Dinge nicht zu tun.

Das, was ich vor allem nicht tue, ist neue Informationen anzunehmen.
Ich lese nichts mehr und bin sehr zufrieden damit. Ich schaue auch keine Nachrichten mehr, ich höre kein Radio, ich verweigere einfach das Wahrnehmen dessen, was andere Menschen machen, denken oder sagen.

Natürlich dringen immer noch irgendwelche Nachrichten zu mir durch, aber nur noch gedämpft und bruchstückartig, es ist erstaunlich, was die Menschen so bewegt.

Seitdem wir einen Tesla haben, kann ich meine frühere, nur undeutlich latent vorhandene Abneigung gegen diesen Hype konkretisieren. Ein Tesla hat erst nach 200.000 gefahrenen Kilometern eine bessere Ökobilanz als ein Verbrennerauto. Während dieser 200.000km ist es eindeutig unbequemer und unflexibler als ein Verbrennerauto.
Was genau sind das für Leute, die meinen mit dem Kauf eines Tesla die Welt zu retten?
Ich meine, ich habe ja nichts dagegen, wenn Menschen die Welt retten wollen, aber wäre es nicht klüger, sie führen dann gleich gar kein Auto mehr?
Und wie bitte schön kann man mit gutem Gewissen ein Auto von Elon Musk fahren? Der Typ müsste doch richtiger Blofeld heißen, damit jeder erkennt, mit wem man es da zu tun. Hochintelligent und zu 100% skrupellos. Und von dem kauft man ein Auto und findet es kultig? Was genau stimmt mit den Menschen nicht?

Dafür regen sie sich jetzt auf, dass er Twitter gekauft hat und dass es dort jetzt nicht mehr zum Aushalten ist, weshalb die wirklich informierten Menschen selbstverständlich alle zu Mastodon umziehen.

Ich konnte ja noch nie wirklich was mit Twitter anfangen. Mein erster Twitteraccount hat zwar ein Registrierungsdatum aus 2007, was aber nur bedeutet, ich habe mich sogar zu den guten alten Zeiten schon mal mit Twitter beschäftigt und selbst damals, als Twitter noch in einem Stadium war, dem heute alle hinterhertrauern, war es mir zu langweilig und gleichzeitig auch immer schon zu zeitintensiv, zu fordernd und zu oberflächlich. Ich sehe keinen Nutzen darin, meine Gedanken auf 140 Zeichen zusammenzudestillieren. Mir ist das zu homöopathisch: Ein kleines Globuli mit soviel verdünntem Inhalt, dass es für mich nutzlos ist.

Mastodon dagegen möchte ich noch nicht mal ausprobieren. Mich schreckt schon der Name ab. Mastodon klingt wie Darmspiegelung und das bringt eindeutig keine guten Assoziationen hervor.
Nein, von dem Ding werde ich ohne jeden bedauernden Anflug von Neugier schon aufgrund meines fortgeschrittenen Desinteresses an allem und jedem ganz sicher die Finger lassen.
Außerdem sind meine Kinder schon erwachsenen, ich bin erfolgreich der Benjamin Blümchenzeit entkommen und gehe freiwillig ganz bestimmt nicht rückwärts.

Mir ist es also egal, dass Herr Musk Twitter gekauft hat, ich werde irgendwelche Unterschiede oder Veränderungen wahrscheinlich gar nicht bemerken, denn dazu müsste ich es erst mal wieder anwerfen, aber warum sollte ich das tun, wenn jetzt doch alle bei der Darmspiegelung sind.
Wieder ein Thema weniger, das mich beschäftigen könnte.

Ich bin sehr zufrieden damit
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Dienstag, 8. November 2022
weiter müde
Zu der anhaltenden Müdigkeit hat sich eine ausgeprägte Antriebslosigkeit gesellt. Es macht grad alles keinen Spaß. Aber es ist bestimmt nur eine Phase, das wird schon wieder
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Montag, 7. November 2022
nur müde
Heute bin ich zu müde für alles.
Der Stress im Büro machte mal kurz Pause, was aber nur zu einer als noch intensiver empfundenen Durchhänge-Müdigkeit führte
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Sonntag, 6. November 2022
Dinge, die ausziehen
J ist wieder abgefahren und offensichtlich gut in Hamburg angekommen, was ich daraus schließe, dass ich nichts Gegenteiliges gehört habe.

Mitgenommen hat er ein paar Dinge, die er hier auf dem Dachboden eingelagert hatte, unter anderem seine Erinnerungskiste.
Bevor er die Kiste ins Auto lud, hat er sie Stück für Stück durchgesehen und sich dabei über viele Dinge in dieser Kiste sehr gewundert, weil er sich partout nicht mehr daran erinnern konnte, weshalb er sich an diese Dinge erinnern wollte.

Ich meine ja immer, es liegt daran, dass ich alt werde, dass ich mich an so viele Dinge nicht mehr erinnere, aber vielleicht ist es ja doch nur ein ganz normaler menschlicher Zustand und von der Natur als Grundeinstellung so vorgesehen, dass man regelmäßig Dinge vergisst, wenn sie nicht mehr wichtig sind.

Weil J auf dem Dachboden rumkramte, bin ich neugierig auch mal hochgeklettert, um mir anzuschauen, was da eigentlich alles so rum liegt. Ich weiß, dass ich vor 14 Jahren, als ich hier einzog, alle leeren Umzugskartons auf dem Dachboden gestapelt habe und dass sich außerdem alle leeren Verpackungen von Dingen, die man so kauft, auf dem Dachboden sammeln.
Als die Kinder auszogen, sind sie aber ganz offensichtlich nicht mit all ihrem Hab und Gut ausgezogen, sondern haben jeweils größere Mengen an Dingen hiergelassen, die zum Zeitpunkt ihres Auszugs noch zu frisch und zu gut waren, um sie wegzuwerfen, die aber inzwischen gut gealtert sind und nun eine brauchbare Entsorgungsreife erreicht haben. Zum Beispiel alle alten Schulbücher.

J hat sich die Mühe gemacht, alle ISBN Nummern einmal bei Momox einzutippen, am Ende konnte er einen großen Karton voll Bücher mit einem Gegenwert von 25€ abschicken, alle anderen sind jetzt im Papiermüll.

Ich plane ja, in zwei Jahren hier auszuziehen, vielleicht ist es eine gute Idee, wenn ich jetzt schon mal jede Möglichkeit nutze, freien Platz in den Mülltonnen aufzufüllen. Ich denke, es gibt genug, was entsorgt werden muss und für alles, was ich im Alltagsmüll verschwinden lassen kann, muss ich keine zusätzlichen Entsorgungskosten bezahlen. Dinge wieder los zu werden, ist heutzutage ja gar nicht mehr so preiswert
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Samstag, 5. November 2022
Samstagseinkäufe
Heute stand "J mit dem neuen Auto vertraut machen" auf dem Programm, K wollte ihn ungern ohne ein paar begleitete Übungsrunden losfahren lassen.

Ich schlug vor, dass wir dann alle nach Münster zum Flohmarkt fahren, ich werde dann am Flohmarkt ausgeladen und K und J fahren weiter Auto.

Als wir dann am Flohmarkt ankamen, hatte das Autofahren aber schon sehr gut funktioniert, so dass weiteres Rumfahren nur zu Übungszwecken nicht notwendig erschien. J ging stattdessen mit mir zusammen zum Flohmarkt und K fuhr mit dem Auto weiter, er hatte noch Besorgungen zu machen und holte uns nach anderthalb Stunden wieder ab, als wir alles gesehen und gekauft hatten.

Der Flohmarkt war heute ungewöhnlich gut besucht, nicht nur von Käufern, sondern auch von Anbietern, das Wetter spielte auch mit, es war ein ausgesprochen schöner Vormittag.

Anschließend fuhren wir noch zu einem Möbelhaus und in zwei Baumärkte, J ist ja intensiv mit Wohnung einrichten beschäftigt und ist vor allem an Ideen-Input interessiert.

Da er ja ab sofort problemlos jederzeit auf ein Auto zugreifen kann, dürfte es für ihn kein Problem mehr sein, sich alles, was er noch so braucht über ebay-Kleinanzeigen zu besorgen. Ich bin sehr gespannt, wann seine Wohnung voll ist und er eine größere braucht
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Freitag, 4. November 2022
Erledigt
Der Tag heute ist vollbracht, es gab keine Opfer, zumindest keine finalen mit Todesfolgen und das ist alles in allem ein ausreichend gutes Ergebnis, für einen Tag, der die letzten vier Wochen einen mittelprächtigen Vorbereitungsstress verursacht hat.
Das wäre also erst mal geschafft.

Wir waren sogar früh genug fertig, dass ich anschließend noch ausreichend Zeit hatte, Js Auto in Warendorf abzuholen, auf der Rückfahrt Zwischenstopp in Telgte in dem schicken, neuen Lidl, dort macht Einkaufen wirklich richtig Spaß, ich freue mich immer, wenn ich dort in der Nähe bin und dann ohne extra Anfahrt mit gutem Gewissen dort einkaufen kann. Wir sind nämlich auch schon ein paar mal extra nach Telgte gefahren, eben weil der Lidl dort so hübsch ist, ich gebe aber zu, dass eine 30km Anfahrt für einen Lidlmarkt grundsätzlich eher idiotisch ist.

Am Abend habe ich dann noch J mit seinem neuen Auto vom Bahnhof in Greven abgeholt, er schleppte zwei Riesentaschen voll Schmutzwäsche mit, weil er in Hamburg noch keine Waschmaschine hat und hier die Gelegenheit des bequemen Waschmaschinenzugriffs nutzen wollte.

Morgen übt K mit J noch ein bisschen die Bedienung des neuen Autos - und dann drücken wir alle die Daumen, dass J dann künftig in Hamburg auch immer einen Parkplatz bekommen wird
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Donnerstag, 3. November 2022
GaLa-Wunder
Es geschehen noch Zeichen und Wunder, der GaLa-Mensch hat wirklich mit den Pflasterarbeiten vorm Haus begonnen



Die Kamera hat Bewegungen gemeldet, also habe ich den Onkel zur Baukontrolle geschickt, der mir dann dieses Foto geschickt hat.

Die Pflasterfarbe ist allerdings nicht die, die wir ausgesucht haben, dieses schweinchenrosa ist eher, nun ja, schweinefarben.
Auch wenn der GaLa-Mensch sagt, die Farbe heißt Muschelkalk und wird sehr gerne genommen, finde ich sie zu hell, ich hatte ursprünglich einen deutlich dunkleren Rotton gewählt, halt zum Klinker des Hauses passend, aber nun ja, wir werden uns schon gewöhnen und ab sofort behaupten, das muss so.
Die Hauptsache ist, dass es überhaupt vorangeht, und vielleicht sind ja Schweinemuscheln demnächst der letzte Schrei, wer weiß das schon.

Im Büro war heute Endspurt für die große Sitzung morgen. In Münster ist G7 und wir haben gleichzeitig eine große Strategiesitzung mit voller Aufsichtsratsbesetzung, allerdings nicht mitten in der Innenstadt, wird also hoffentlich keine Demos vor der Tür geben.

Was unseren Aufsichtsrat betrifft, so bin ich da ja durch mit Meinung haben. Alte weiße Männer mögen anstrengend sein, aber alte, inkompetente und (deshalb?) auf Krawall gebürstete Frauen sind wirklich unerträglich. Ich werde den Tag morgen wahrscheinlich nur mit sehr viel "ooohhhmm" überstehen.

Ansonsten jongliere ich mich im Büro durch die Krankheitsausfälle in allen Abteilungen, es läuft im Moment alles sehr mühsam und oft nur mit kreativer Improvisation.

Aber wenn der Tag morgen vorbei ist, dann ist ein großer Brocken Stress erledigt, danach kann es einfach nur besser werden.

Am Abend kommt J aus Hamburg und ich muss vorher noch sein Auto vom Händler in Warendorf abholen. Dort steht das seit über vier Wochen rum, so lange ist es her, dass ich es gekauft habe und der Händler rief heute an und fragte nach, was er damit machen solle.

N hat die Versicherung von dem Unfallgegner herausgefunden, irgendetwas aus Ljubljana, oder Laibach, wie CW, früher stets sagte, in Erinnerung an vormalige KuK-Glanzzeiten. Dort hat er den Schaden online gemeldet und jetzt warten wir mal ab, wie es weitergeht und was als nächstes passiert
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