anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 6. Mai 2022
Wohnen und Ansprüche
Ich habe heute ein wenig darüber nachgedacht, wie unterschiedlich die Ansprüche der Menschen sind, wenn es um Wohnen und Einrichtung geht.

Eine (sehr entfernte) Bekannte von mir ist Minimalistin. Sie lebt in einer 200qm Wohnung, die im Wesentlichen leer ist. Oder, anders ausgedrückt: Die Wohnung ist randvoll mit minimalistischem Freiraum. Sie sagt, sie braucht diese optische Ruhe, um runterzukommen und durchzuatmen, ihr Leben besteht sonst schließlich hauptsächlich aus Stress, Hektik und Termindruck.

Ich glaube ja, ihr Leben besteht vor allem deshalb aus Stress, Hektik und Termindruck, weil sie jeden Monat die 4000 € verdienen muss, die die Wohnung an Miete kostet.
Um 4000 € Miete bezahlen zu können, muss man 8000 € brutto verdienen, schließlich wird die Miete aus dem Nettoverdienst bezahlt. Und wenn man nur 8000€ verdient, kann man sich so eine Wohnung auch noch lange nicht leisten, schließlich braucht man im Zweifel noch weitere 2,50 € für Essen, Trinken, Kleidung, Extras, Urlaub, und sonstigen Kram.

Wer in so einer leeren Freiraumwohnung lebt, der atmet da sicherlich jeden Tag beim Heimkommen mal gründlich durch - aber was macht sie dann? Gibt ja nix in der Wohnung, was man machen könnte. Vielleicht noch ein iPad zum Netflix gucken. Oder Kochen nach Zahlen mit einer einzeln angelieferten Hello Fresh Box. Die sind für Minimalisten natürlich prima, alles passend abgezählt für eine Mahlzeit, außer Verpackung bleibt nix über und die geht in den Müll. Das ist schön. So kann man den wahren Minimalismus ungehemmt ausleben. Blöd nur, dass es so unendlich teuer ist, nix zu besitzen. Aber naja, diese Bekannte verdient sicherlich genug für so ein Hobby, schließlich liefert sie sich ja extra zur Finanzierung dieser Leere all dem Stress, der Hektik und dem Termindruck aus. Jeder folgt eben seinem eigenen Stil.

Eine andere Bekannte hat grade mit ihrem Freund zusammen ein Haus gebaut. Sie haben in einer Neubausiedlung am Rand der Stadt ein Grundstück bekommen und sich dann für ein Fertighaus entschieden, weil sich die meisten anderen Bauherren in der auch alle für diesen Fertighaushersteller entschieden haben.

Alles in allem ist der Spaß nicht wirklich preiswerter als ein individuell geplantes Haus, aber man bekommt alles ankreuzfertig vorgesetzt. Wie so eine Pauschalreise mit Vollpension, man muss nur noch sagen, welche Ausflüge man dazu buchen will und ob einem ein Zimmer mit Meerblick einen Aufpreis von 10% wert ist. Außerdem hat es natürlich auch den großen Vorteil, dass man sich in den Häusern der Nachbarschaft sofort blind auskennt, sind ja schließlich alle gleich. Inklusive Einrichtung übrigens, auch die wurde einem von der Fertighausfirma gleich mitvermittelt, auch wieder zum Ankreuzen mit der Auswahl, ob man den Tisch lieber in eckig oder oval haben möchte. Und alle Teile natürlich perfekt auf die Maße des Hauses abgestimmt. Wenn das mal nicht der höchstmögliche individuelle Komfort ist.

Wieder eine andere Bekannte wohnt mit ihrer Familie (zwei Kinder unter 10, ein Hund und ein Mann) in einer 80qm Wohnung mitten in Münster, zweite Etage, leider kein Balkon. Den vermisst sie, aber ansonsten findet sie die Wohnung ideal wegen der Lage, weil sie so viele Leute in der Gegend kennt. Man muss dazu wissen, dass sie vor fünf Jahren von München nach Münster gezogen ist und exakt niemanden hier kannte. Jetzt kennt sie aber viele Leute in dem Viertel wo sie wohnt, was meiner Meinung nach völlig normal ist, wenn man kleine Kinder hat und die in diesem Viertel zur KiTa und zur Schule gehen.

Wenn sie 10km außerhalb wohnen würde, könnte sie für dasselbe Geld, was sie jetzt an Miete bezahlt, eine doppelt so große Wohnung mieten, aber da kennt sie ja niemanden.
Seit Corona ist sie ziemlich gestresst, weil es schwierig ist, mit zwei Kindern und zwei Erwachsenen im Homeoffice auf 80qm für 24/7 zu leben, aber sie genießt den Blick aus dem Schlafzimmerfenster, was gleichzeitig ihr Home-Office Büro ist, denn sie schaut auf eines der prächtigen Münsteraner Kaufmannshäuser und dieser Blick entschädigt sie für vieles, sagt sie.

Ich wiederum brauche vor allem Platz, weil ich Enge hasse. Ein Wohnen in der Stadt käme für mich also nicht in Frage, viel zu eng, viel zu wenig Platz, alles voller Steine, voller Autos, voller Menschen, - nein, für mich völlig undenkbar.

Minimalismus mag zwar den Vorteil haben, dass es ja keinen Kram gibt, der Platz wegnimmt - aber was macht man denn dann, wenn man zuhause ist?
Ich finde Minimalismus so ziemlich das Langweiligste, was ich mir überhaupt nur vorstellen kann, gleich nach Leben in einem Gefängnis, denn im Grunde ist es wurscht, weshalb man nichts macht, in beiden Fällen fehlt es an jeder Möglichkeit, um spontan Dinge in seinem Zuhause zu machen.

Ich brauche also Platz und ich brauche Kram und Dinge - und genau deshalb ist ein klassisches Einfamilienstandardhaus auch nichts, was ich mir wünsche, denn wenn ich meinen Kram da reingeräumt habe, gibt es keinen Platz mehr.
Was ich mir auch nicht wünsche, ist eine durchdesignte Edel- oder auch nur Pseudoedeleinrichtung. Also so eine Einrichtung, wie man sie üblicherweise in Schöner Wohnen oder entsprechenden Pinterestsammlungen findet - oder wie sie der Fertighaushersteller in seiner Möbel-Musterkollektion seinen Bauherren gleich mitanbietet. Dagegen wirkt Ikea richtig uninspiriert und rebellisch.

Weil ich also hauptsächlich weiß, was ich alles nicht will, finde ich es schon sehr beeindruckend, dass es unserem Architekten trotzdem gelungen ist, ein Haus zu entwerfen, an dem ich inzwischen nichts mehr zu meckern habe. Ich hätte nicht geglaubt, dass das gelingt
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Donnerstag, 5. Mai 2022
Was gestern geschah
Gestern war ich den ganzen Tag unterwegs und mal wieder bass erstaunt, in welchem Tempo ein Tag vergeht, wenn man nichts macht, sich aber gut unterhält.

Dabei ist es ja gar nicht richtig, dass ich nichts gemacht habe, ich habe sogar eine ganze Menge gemacht, aber nach meiner streng protestantischen Erziehung gelten Dinge, die Spaß machen, ja nicht als Arbeit - und gearbeitet habe ich gestern tatsächlich kein Stück.

Um 11h hatte ich für mich und meine Schwester einen Slot gebucht im Annette Görtz Werksverkauf in Rheda, das ist ein Ereignis, das zweimal jährlich stattfindet und an dem ich regelmäßiger mit großer Begeisterung teilnehme, schließlich kann man da enorme Summen an Geld sparen, weil die Klamotten, die da verkauft werden, regulär so unverschämt teuer sind, dass man nur erblassen kann vor Ehrfurcht.

Zugegeben, man könnte noch viel mehr Geld sparen, wenn man den Kram gleich gar nicht kaufte, aber das ist ja langweilig, das steht nicht zur Diskussion.

Diesmal war die Ausbeute überschaubar, ich habe zwei Mäntel gekauft, einen für lässig fein und einen für lässig casual und zwei Gürtel, das war alles, aber der Spaß bei dem Ereignis war unverändert hoch und das ist ja das, was wirklich zählt.

Anschließend musste ich beim Katasteramt des Kreises etwas unterschreiben, dann bin ich zur Wohnung meiner Schwester gefahren, wir haben Weihnachtsgeschenke ausgetauscht und dann sind wir gemeinsam zur Mutter gefahren, der ich Wolle mitgebracht habe, weil sie mir daraus einen Pullover stricken wird.

Meine aktuellen Lieblingspullover sind die Restepullover, die meine Mutter schon in meiner Kindheit gestrickt hat: Kunterbunte Streifen aus allen Wollresten, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben.

Aus den Wolle-Hinterlassenschaften der Onkelfrau sind sehr viele Einzelknäuele Sockenwolle übriggeblieben, aus denen man eben genau nicht mehr zwei Stück Socken stricken kann, aber als Streifen in einem Restepulli sehen vor allem diese gemusterten Sockenwollereste ganz prächtig aus - und genau die habe ich der Mutter jetzt alle mitgebracht.

Anschließend bin ich wieder nach Rheda gefahren, dort war nämlich Termin mit dem Architekten, der die Pläne für das Haus jetzt komplett fertig hat, so dass wir den Antrag für die Baugenehmigung unterschreiben konnten. Das war ein sehr schöner Termin, denn so ein Baugenehmigungsantrag ist schon ein echter Meilenstein.

Über ein Jahr lang haben wir gemeinsam mit dem Architekten an den Plänen gearbeitet, so lange, bis wir wirklich alle drei zufrieden waren.
Jetzt sind nicht nur K und ich sehr zufrieden, sondern ich glaube, inzwischen hat sich auch der Architekt selber ein bisschen in das Haus verliebt.

Anfangs war er ja sehr skeptisch. Vieles, von dem, was wir uns vorstellten, passte hinten und vorne nicht in seine bisherige Architektenwelt. Zu anders, zu unkonventionell und nein wirklich, so macht man das doch nicht.

Aber er stellte gestern selber fest, dass das Ergebnis eine echte Teamarbeit ist und sich nun wirklich sehen lassen kann. Er hätte nie erwartet, dass da jetzt doch so ein wirklich rundum perfektes Haus rausgekommen ist, was ihm tatsächlich sehr gut gefällt. Selbst meinen Rundbogenwunsch für die Deelentür, den er zunächst massiv ablehnte, hat er jetzt eingearbeitet und gibt zu, dass das wirklich gut aussieht und technisch problemlos umsetzbar ist.

Im nächsten Schritt müssen wir jetzt Gespräche mit Bauunternehmern führen und versuchen, einen zu finden, der in der heutigen Zeit noch bereit ist, neue Aufträge anzunehmen.

Der Architekt meinte aber, das wird gelingen, weil es ein wirklich besonders schönes Haus wird, was für viele, vor allem für die meisten guten Unternehmen, ein ganz wichtiges Kriterium geworden ist. Für besondere und vor allem besonders schöne Häuser schaffen sich die Firmen dann doch noch mal Freiräume, weil sie solche Aufträge gerne übernehmen, machen sich die Häuser doch nachher wunderbar auf der eigenen Referenzliste.

Wir werden sehen, ich freue mich auf alle Fälle schon sehr auf das neue Haus, denn dass es ganz unbestritten anders wird, als alles, was so normalerweise als Alterswohnsitz für Ruheständler gebaut wird, das ist mal unbestritten klar.

Die Unterschriften unter dem Bauantrag mussten wir anschließend natürlich noch gebührend feiern, Ks Sohn samt Freundin kamen nach Rheda, so das wir zu viert das Ereignis begießen konnten.

Weil es damit vorhersehbar spät werden würde, bat ich schon früh J, ob er meinen Blogeintrag für den 3.5. übernehmen würde. Hat er knapp verpasst, aber der gute Wille war da
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Doppelt verpasst
So kann es also auch kommen.
Da sucht man extra jemanden aus, der einen hoffentlich ordentlich vertreten kann, und dann verpasst der es auch.
Mist, das tut mir Leid.

Es wäre mir auch schwer gefallen, über etwas zu berichten, schreiben, spekulieren oder palavern.
Der April war so ein Monat, der wieder sehr schnell vorbei ging, während nichts im Gedächtnis blieb, aber rückwärts betrachtet hab ich mich etwas erschreckt, was alles passiert ist.
Wenn ich aus diesem Blog eines gelernt habe, dann, dass das ein Zeichen des Alterns würdevollen Reifens ist. Stilecht sollte ich wohl anfangen, die Tage bis zum Ende dieses Lebensabschnitts zu zählen.
Aber ich glaube, das macht nur Sinn, wenn es dahinter schon einen Plan gibt, damit dieser Zäsurbegriff brauchbar ist.

Wie wäre es also mit "noch 85 Tage bis zur Heimkehr"?
Das macht zumindest Hoffnung - und gute Laune, denn wenn die Zeit jetzt schnell verfliegt, mag ich mich gar nicht beschweren.

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Dienstag, 3. Mai 2022
Bürokram und Bürolangeweile
Das war ein ziemlich langweiliger Büromontag heute, am Nachmittag fast vier Stunden Videokonferenzen mit verschiedenen Bänkern, die ihr Halbjahresreporting erläuterten.
Da alle auf demselben Markt investieren sind auch alle von denselben, aktuellen Marktverwerfungen betroffen und erklären alle mehr oder minder dasselbe, weshalb das so ist und wie es weitergeht, vielleicht, vielleicht aber auch nicht, man weiß es nicht.

Das war wegen der großen Langeweile, die dabei entstand, sehr anstrengend.

Ärgerlich finde ich auch die Zeitverschwendung, die solche Termine verursachen, ich hätt' auch schon noch was anderes zu tun gehabt, das konnte ich dann nur am Abend machen und war deshalb erst nach 20h mit dem Bürokram fertig.

Bis morgen liegenlassen wäre aber keine Option gewesen, denn morgen gehe ich nicht ins Büro, weil ich mich vormittags erst mit der Schwester treffe und dann die Mutter besuchen gehe und dann nach Rheda fahre und den Bauantrag unterschreibe und deshalb den ganzen Tag überhaupt keine Zeit für Bürokram habe. Morgen wird bestimmt ein schöner Tag, ich freu mich jetzt schon drauf
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Sonntag, 1. Mai 2022
Blogdesign
Heute folgt weiter unten ein Text, den ich schon vor zwei Wochen begonnen, aber nicht zu Ende geschrieben habe.
Weil ich aber heute Vormittag mal wieder durchs Internet gezogen bin, fiel mir genau das gleiche wieder auf und deshalb brauchte ich diesmal nur noch den Schluss zu tippen und voilà, ein fertiger Blogbeitrag, der nur am Anfang ein ganz klein wenig (knapp zwei Wochen) veraltet ist:


Wer viel renoviert hat auch viel Zeit im Internet rumzulesen, es muss ja ständig was trocknen und außerdem muss man sich regelmäßig ausruhen. Das Haus für Ausflüge zu verlassen, das ist nicht vereinbar mit einer ernsthaften Renovierungsabsicht, deshalb bleibt nur auf dem Sofa sitzen und Internetlesen.

Weil ich in offiziellen Nachrichten- und Zeitungsseiten schon lange die Übersicht verloren habe, lese ich fast nur noch in privaten Blogs, wo sich meist wirklich gut kuratierte Empfehlungen für einzelne Texte oder Berichte in den offiziellen Medien finden.

Die wesentlichen Nachrichten über den offiziellen Teil des Lebens beziehe ich aus den Eilmeldungen auf der ersten Seite meines Handys (die, wo sich die Eil- und Pushmeldungen all der 1001 Nachrichtenmedien sammeln, die ich abonniert habe), zusammengefasst steht da: Es ist immer noch Krieg in der Ukraine, es wurde Fußball gespielt, die Ukrainer teilen meine Abneigung gegen den salpeternden salbadernden Herrn Steinmeyer und Frau Spiegel hat ein Einsehen und sucht sich einen neuen Job, wo sie (hoffentlich) nicht so sehr im Rampenlicht steht. Pandemie kommt dagegen kaum noch vor, zumindest nicht in den Eilmitteilungen, nur in meinen beruflichen E-Mails, da erhalte ich immer noch neue Krankmeldungen über neue Positivtestungen, aber irgendwann ist auch da hoffentlich eine gründliche Durchseuchung gegeben und den Leuten fallen neue Krankheiten ein.

Ich weiß ja nicht, ob das nur mir so geht, aber die Berichte in den Zeitungen, die offiziell von Menschen geschrieben werden, die außer Texte für Zeitungen zu schreiben, keinen anderen Job haben, gehen mir zunehmend auf die Nerven, weil sie zunehmend einfallslos, langweilig und vor allem redundant sind.

Ich habe allerdings die starke Vermutung, dass die meisten Artikel in käuflichen oder per Rundfunkgebühr bezahlten Medien gar nicht mehr von Menschen, sondern von Bots geschrieben werden, was ja grundsätzlich auch völlig ausreichend ist, um tagesaktuelle Meldungen zu verteilen und vor allem um die Artikelspalten zu füllen, damit die Leute, die tatsächlich noch Geld dafür bezahlen, das Gefühl haben, sie bekommen immerhin ausreichend Volumen für ihr Geld.

Wahrscheinlich hat sich inhaltlich dort gar nichts verändert, nur ich bin im Laufe der Zeit immer mäkeliger und anspruchsvoller geworden, aber ist ja auch egal, woran es liegt, Fakt ist, dass ich finde, es gibt sehr viele Leute, die verlangen Geld dafür, dass sie Texte schreiben, die mittlerweile jeder halbwegs anständig programmierte Bot besser formulieren kann und dass es gleichzeitig enorm viele Menschen gibt, die schreiben Texte einfach nur so aus Spaß, ohne dafür Geld zu bekommen und viele dieser Texte sind pures Gold, mich erinnert das ganze sehr an Sockenstricken*.

*Ich meine diese hässlichen, schlecht sitzenden, selbstgestrickten Socken, die hauptberufliche Sockenstricker auf Kunsthandwerkermärkten für 35? das Paar verkaufen und sich gleichzeitig darüber beschweren, dass sie bei dem Preis nur einen Stundenlohn von unter Ausbeuterarbeit haben. Meine Mutter dagegen strickt Socken, um ihre Finger gelenkig zu halten und weil es ihr Spaß macht, nicht weil sie sich damit den Lebensunterhalt verdienen will. Ihre Socken sind nicht nur hübscher, sondern sitzen auch deutlich besser.

Ich habe Zugang zu diversen Zeitungs- und Zeitschriftenabos, einige Zugänge bezahlt die Firma, das sind neben Fachliteratur unter anderem so Zeitungen wie Handelsblatt und Frankfurter Allgemeine etc., für andere haben wir ein (Familien)Abo abgeschlossen, d.h. wir teilen uns den Zugang zu den Artikeln hinter der Paywall, manche bieten sogar gleich einen Familienzugang an, bei readly zB dürfen ganz offiziell fünf verschiedene Leute mitlesen. Ich will damit eigentlich nur sagen, dass ich rein theoretisch sehr viele Möglichkeiten habe, auch jenseits der Bezahlschranke vieles online lesen zu können - und es doch immer weniger in Anspruch nehme.

Einerseits habe ich immer weniger Bedarf an aktuellen Nachrichten, ich kann es ja doch nicht ändern und irgendwann ist man schlicht mürbe. Sollense doch alle machen, was sie wollen, ich zieh den Kopf ein und wurschtel so unauffällig wie möglich in meiner kleinen Ecke vor mich hin, ich habe nicht nur keine Kapazitäten für die große oder kleine Weltpolitik, ich habe auch keine Meinung mehr dazu.

Ich lese lieber private Blogs, da vorzugsweise die, die das ähnlich halten wie ich, d.h. Blogs mit viel Meinung sind nicht so meins.

Und weil ich grade so viel im Internet rumgeturnt bin und dabei so viele Blogs angeschaut habe, ist mir aufgefallen, dass es beim Blogdesign grob gesprochen zwei Typen gibt:

Einmal die, die ihr Layout so wie hier aufgebaut haben, d.h. man klickt das Blog auf der Startseite an und landet auf der Frontseite, wo die letzten Beiträge untereinander zum runterscrollen zu lesen sind, unten auf der Seite, also nach 4-5 Beiträgen gibt es dann den Button "ältere Beiträge" und man kommt weiter zurück in die Vergangenheit, wo die nächsten, älteren Beiträge untereinander zu lesen sind, wenn man das möchte.

Und dann gibt es die Blogs, die immer nur die Überschriften und eventuell die ersten paar Sätze der einzelnen Beiträge zeigen (anteasern) und man den ganzen Beitrag nur lesen kann, wenn man den jeweiligen Beitrag separat anklickt.

Ich habe für mich festgestellt, dass ich mich über diese Blogs jedesmal ärgere, weil es für mich zum einen lästig ist, wenn ich ständig Hin und Her klicken muss, wenn ich mehr als nur einen Beitrag lesen möchte - und - und das ist der für mich viel wichtigere Grund für meine Ablehnung - weil es sich so unangenehm nach Klicks generieren anfühlt.

Mir ist schon klar, dass auch viele private Blogbetreiber mit ihren Blogs noch nebenbei Kohle machen und dass Klickzahlen deshalb wichtig sind, auch oder vielleicht sogar hauptsächlich fürs Ego, aber bei mir sträubt sich einiges dagegen, dieses billige Klickzahlenfishing zu unterstützen, so dass ich grundsätzlich immer erst die "richtigen" Blogs lese, also die, die das nicht nötig haben, sich künstlich Extraklicks zu besorgen und die, so wie sich das für mich traditionell gehört, ihre Beiträge auf der Startseite hintereinanderweg vollständig anzeigen.

Erst wenn mir wirklich sehr langweilig wird und ich trotzdem noch keine Lust habe, paid content zu lesen, also Artikel in echten Zeitungen, weil ich dort wieder die Vorbehalte habe, dass es einfach viel zu viel Müll gibt und ich es anstrengend finde, die guten Artikel einzeln rauszufiltern, erst dann lese ich auch in den Blogs mit der Extraklickerei.
Wie ich heute mit Interesse aber bei mir selber bemerkte, ist meine Abneigung gegen diese Blogs noch mal gestiegen, seitdem ich das Thema für mich in Worte gefasst habe.

Bis auf ganz wenige Blogs, die ich per E-Mail abonniert habe, lese ich Blogs üblicherweise auf dem Tablet über dauergeöffnete Tabs im Browser (ich habe extra ein eigenes Browserfenster nur für Blogs), die ich ja nur aktualisieren muss, um die neuesten Beiträge angezeigt zu bekommen.
Aus genau diesem Grund finde ich es auch lästig, wenn sich Links in einem Blogbeitrag in demselben Tab öffnen, denn dann muss ich mich anschließend wieder mühsam zurückklicken, um wieder den Blog selber in meinem Tab zu haben.

Komfortabel finde ich es, wenn sich Links automatisch in einem neuen Tab öffnen. Dann kann ich dem Link folgen, dort weiterklicken, wenn es mich interessiert oder den Tab wieder schließen - aber der eigentliche Tab für den Blog selber, der bleibt davon unberührt.

Wahrscheinlich hat jeder seine eigene Methode Blogs zu lesen, das mit den offenen Browsertabs ist halt meine Methode und weil es auf alle Fälle mehr Blogs gibt als ich Zeit habe, darin zu lesen, habe ich auch meine eigene Auswahlmethode, welche ich zuerst und grundsätzlich und immer lese - und welche nur dann, wenn alles andere schon weggelesen ist
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Sonntag, 1. Mai 2022
Einkaufstag mit Mittagsschlaf
Mein Biorhythmus spielt grade lustige Spielchen mit mir.
Dass ich mich seit Wochen mit dieser unglaublichen Müdigkeit rumplage, ist die eine Sache.
In der letzten Woche ist das ja soweit eskaliert, dass ich immer schon abends um 20h komplett fix und alle war und nur noch umgekippt bin. Sehr lästig, vor allem auch weil ich trotzdem morgens kein Stück fitter war, im Gegenteil. In der letzten Woche war ich keinen Tag vor 10h im Büro, ich konnte morgens frühestens ab 8h überhaupt auch nur die Augen offen halten und von Augen offen halten über Aufstehen etc. bis zur Ankunft im Büro, da braucht es halt zwei Stunden.

In den letzten fünf Tagen gab es also jeden Morgen eine mühselige Wachwerd- und Motivationsaktion * - nur heute Morgen, am Wochenende, ein Tag, an dem ich nicht ins Büro muss und auch sonst nicht von weiteren Terminen bedrängt werde, da bin ich um 7h wach und tatendurstig. Da kann man seinen eigenen Biorhythmus doch echt nur zum Henker wünschen.
*Ich bin ja auch überhaupt nicht gut in schlimme Situationen aushalten. Wenn mein ganzer Körper so unendlich müde ist und nur mein Kopf sagt: "Hilft nix. Aufstehen! Büro!", dann braucht es sehr viel Motivationsenergie, damit ich mich überhaupt aufs Aufstehen konzentriere und nicht in Phantasien abdrifte, wie schön es wäre, wenn ich jetzt einfach nur tot wäre und ewig weiterschlafen könnte.
Ich bin ganz sicher weder depressiv noch suizidgefährdet, wundere mich aber grade deshalb über Menschen, die in einem 1000mal schrecklicheren Elend als einfach nur müde zu sein, so ausdauernd weiterleben.


Aber so war es, ich war heute Morgen um 7h wach, K war aber zum Glück auch wach und wir gaben beide um 8h den Versuch auf, noch weiter zu schlafen.
K kam dann auf die Idee, dass wir erst zu einem Baustoffhandel in Brochterbeck* fahren können, wo wir uns Mustersteine von Kijlstra anschauen, es stellte sich nämlich diese Woche heraus, dass die ursprünglich ausgesuchten und bestellten Steine für die Pflasterung auf Borkum jetzt wohl doch nicht lieferbar sind (hat nur ein Jahr gedauert, bis der GaLa-Mensch das erfahren hat) und jetzt müssen wir neue Steine aussuchen. Angeblich gibt es von Kijlstra lieferbare Steine - und genau die haben wir uns dann heute in Brochterbeck angeschaut und eine passende Sorte ausgesucht. Mal schauen, ob der GaLa-Mensch nun endlich in die Gänge kommt.
*Ich finde den Ortsnamen Brochterbeck so witzig. Irgendwie erinnert mich das immer an einen Sketch mit einem Huhn, ich kriege hier aber weder den Autor noch die gesamte Szene zusammen, trotzdem muss ich bei dem Wort Brochterbeck immer automatisch grinsen.

Weil Brochterbeck nicht weit weg von Osnabrück ist, sind wir einfach anschließend dorthin gefahren, denn dort gibt es ein Ikea und wer viel renoviert muss auch viel neueinrichten, wir waren uns einig, dass wir dringend etwas an der Deko und der Beleuchtung in den einzelnen Zimmern verbessern wollten.

Das ist uns auch gelungen, wir haben drei neue Lampen gekauft und freuen uns schon sehr auf die neue Raumstimmung, die dadurch entstehen wird. Zwei der Lampen sind für jeweils ein Zimmer der Kinder, mehr wird hier grade nicht verraten, aber ich denke, es wird ihnen gut gefallen.

Und außerdem war da dann noch eine randvoll gefüllte Ikeatasche mit sonstigem Kram, mein persönliches Highlight waren Gummihandschuhe, davon habe ich gleich vier Paar gekauft.
Ich versuche nämlich seit einiger Zeit ganz normale Gummihandschuhe für die Küchenarbeit zu kaufen. Diese Dinger, die es früher überall gab und die ich insbesondere zum Badputzen sehr gerne anziehe und für alle Putzarbeiten im Haus, die etwas länger dauern und viel mit Wasser zu tun haben.
Diese Gummihandschuhe sind relativ haltbar, aber irgendwann werden sie altersschwach oder man hat ein Loch reingeputzt, wie auch immer, ab und zu müssen sie ersetzt werden und sowohl in Greven als auch auf Borkum brauche ich langsam mal Ersatz.

Zu meiner großen Faszination gibt es keine Gummihandschuhe mehr zu kaufen, zumindest nicht da, wo ich sie früher immer gekauft habe, nämlich in einem Drogeriemarkt. Ich habe es dann noch im Supermarkt probiert und im Baumarkt und in einem Markt für sonstigen Krimskrams - nix, nirgendwo gibt es normale Gummihandschuhe.
Alle haben nur noch diese unsäglichen 1xHandschuhe, die ich für medizinische Arbeiten ja sinnvoll finde, denn da kann ich verstehen, dass man nach einer OP die Handschuhe besser wegwirft und nicht für die FolgeOP weiterverwendet, aber im Haushalt finde ich sie völlig deplaziert.

Erstens sind sie zum Putzen zu dünn und außerdem sind sie zum mehrfachen Verwenden ja schon bauartbedingt nicht vorgesehen, was mich sehr ärgert.
Ich finde, es fühlt sich völlig verkehrt an, so viel Gummi oder Latex oder Plastik oder was weiß ich aus welchem Zeug diese Dinger sind, nur einmal zu benutzen und dann in rauen Mengen sinnlos zu entsorgen.
Einerseits gibt es keine Strohhalme mehr aus Plastik - dafür aber jetzt nutzlose Einmalhandschuhe zum Putzen. Das ist doch bescheuert.

Aber bei Ikea gab es Gummihandschuhe - und ich habe hoch erfreut sofort vier Paar gekauft.

Als wir gegen 15.00h wieder zu Hause waren, waren wir zwar sehr zufrieden mit den Einkäufen, aber auch hungrig, platt gelaufen und müde.
Wir haben also schnell etwas gegessen und sind dann beide ins Bett gegangen.
Um 19h waren wir ausgeschlafen, sind wieder aufgestanden und zu Lidl gefahren - wir haben schließlich heute Samstag und da wird bei Lidl ja abends kräftig reduziert.

K ist mitgefahren zu Lidl, es stellte sich aber raus, dass wir unterschiedliche Prioritäten bei dieser Einkaufsfahrt haben. K will möglichst schnell fertig werden mit der Einkauferei und meint, es wäre eine Arbeitserleichterung für mich, wenn er den Wagen schiebt.
Ich möchte dagegen möglichst alle reduzierten Schnäppchenangebote finden und laufe deshalb immer wieder kreuz und quer durch den Laden, weil sich ab 19h ständig die Preise ändern* und vor allem die "alles zum halben Preis" Ecke immer wieder mal neu und in verschiedenen Ecken gefüllt wird.
*Die haben jetzt digitale Preisschilder für Obst und Gemüse, so dass sich die Preise tatsächlich ständig ändern, wie an der Tankstelle.

Irgendwann war ich bis über beide Arme voll mit Waren beladen und suchte verzweifelt nach K und dem Wagen, es war etwas anstrengend und ich war leicht genervt. Da schellte mein Telefon und K teilte mir mit, dass er schon lange in der Schlange an der Kasse ansteht und wo ich denn bliebe. Ich raste mit meinen Einkäufen also zur Kasse, schmiss den Kram in den Wagen und rannte wieder zur Obsttheke, weil ich sah, dass dort endlich Spargel und Brombeeren reduziert wurden, schnappte mir ein Bund Spargel und etwas Obst, hetzte zurück zur Kasse - und hatte ziemlich schlechte Laune. So funktioniert das nicht mit dem Einkaufen.
Ich schlug K vor, dass er künftig gleich als erstes mal zur Kasse geht und bezahlt, dann ist das erledigt und wir können anschließend in Ruhe einkaufen, ich glaube, K fand mich blöd.

Als wir zuhause dann aber alle Einkäufe verräumt und die (reduzierte) Minze zu einem herrlichen Mojito verarbeitet hatten, saßen wir anschließend wieder friedlich zusammen auf dem Sofa und ich sah, dass ich eine E-Mail von einem Gazelle-Fahrradhändler aus Holland hatte, der mir mitteilte, dass das von mir ausgesuchte Fahrrad jetzt bei ihm verfügbar sei - allerdings nur genau eines und er würde es nicht reservieren, sondern allen Leuten, die eine Anfrage nach diesem Fahrrad gestellt hätten, wären jetzt per E-Mail informiert worden und wenn weg, dann weg.

Wenn man bei diesem Händler jetzt auf die Website geht, dann ist das Fahrrad wieder ausverkauft, weil ich diesmal wirklich blitzschnell reagiert habe. Kurz nach dem ich die E-Mail über die Verfügbarkeit bekommen hatte, war ich schon dort auf der Website angemeldet, hatte das Rad in meinen Warenkorb gepackt und gekauft. Zack. Einfach so.

Ich habe jetzt also bald drei Fahrradräder, K dagegen zur Zeit ja leider nur eines, so kann es gehen. Wenn er lieb ist, leihe ich ihm eventuell eines, mal schauen.

Aber demnächst wird sein zweites ja hoffentlich repariert sein und vielleicht findet er ja auch noch eines, was er kaufen kann, denn das ist das größte Problem beim aktuellen E-Bike-Kauf, eigentlich sind alle Räder grade vollkommen ausverkauft. Lieferengpässe galore. - Aber ich konnte eines bestellen und freue mich grade wie Bolle
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Freitag, 29. April 2022
Testcenter
Schon wieder den richtigen Moment zum Bloggen verpasst, ich bin noch nicht da dran gewöhnt, dass ich schon um 20h so müde bin, dass ich nur noch umfalle und ins Bett muss und keine Kraft mehr für irgendetwas anderes bleibt.

Wenn der Tag schon um 20h zu Ende ist, dann fehlen halt vier Stunden, das habe ich in meinem Blogrhythmus noch nicht eingerechnet, ich muss mal schauen, wie ich das anders organisiere.

Aber eine interessante Kleinigkeit kann ich noch erzählen: Wir waren heute im Gazelle E-Bike-Testzentrum, K hatte da einen Termin gemacht, weil ihn die minikurze Testfahrt auf dem Fahrrad bei dem Händler in Appingedam neulich ernsthaft beeindruckt hatte und jetzt wollte er sich mal professionell und auf Deutsch beraten lassen und alle Räder ausführlich probefahren.

Der Plan ging super auf und ich bin jetzt ernsthaft verliebt in ein Fahrrad. Ich hätte gerne dieses.
Das Rad fühlt sich beim Fahren an wie ein Romikaschuh beim Reinschlüpfen, einfach perfekt auf meinen Körper und meine Fahrradfahransprüche zugeschnitten, es ist faszinierend.

Um mir selber zu beweisen, dass es nur genau dieses Fahrrad ist, was sich so perfekt anfühlt, bin ich auch mit anderen Modellen gefahren - und die Unterschiede waren enorm.

In dem Testcenter kann man übrigens keine Fahrräder kaufen - nur ausprobieren. Kaufen muss man sie dann irgendwo bei einem Händler, wo und bei wem ist den Menschen in dem Testcenter völlig egal, das Testcenter selber verkauft keine Fahrräder. Das macht die Beratung natürlich noch mal besser, weil der Mensch, der einem dort zur Seite steht, halt nicht als Verkäufer arbeitet, sondern wirklich als Berater, das ist toll.

Gegen 19h waren wir wieder zu Hause, dann haben wir rasch etwas gegessen und dann sind wir beide umgefallen - geschafft vom Tag.
Wir sind beide sicher, dass wir uns noch nicht mit Corona infiziert haben, aber Long-Covid scheinen wir trotzdem in der ausgeprägten Variante erwischt zu haben, es ist verrückt
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Donnerstag, 28. April 2022
Müde
Müde.
Mehr fällt mir heute nicht ein.
Vielleicht zwar doch, aber die Müdigkeit verdrängt alles
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