anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 7. April 2022
Autotausch und Männerlogik
Ich habe mein eigenes Auto wieder, Halleluja!
Interessant fand ich, wie schnell man sich an ein bestimmtes Auto gewöhnt und damit gleichzeitig von dem vorher gefahrenen Auto entwöhnt. Der Corsa war nämlich ein Schaltwagen, was anfangs zu lustigen Fehlern führte, weil ich seit über 10 Jahren im Grunde nur noch Automatikwagen fahre.

Anfahren mit Kupplung ist wahrscheinlich so etwas wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht mehr, wenn man es einmal kann, dass man nach dem Anfahren aber immer noch weiter schalten muss, das vergisst sich schnell, vor allem weil die Autos von heute längst nicht so fühlbar eindeutig auf einen falschen Gang reagieren wie früher.
Ein Hoch- oder Runterschalten zu vergessen, fällt aber gar nicht so besonders auf, ein Abwürgen des Motors dagegen schon - und das passierte mir mehrfach, weil ich beim Anhalten zB vor einer Ampel einfach vergaß, auf die Kupplung zu treten und plötzlich war das Auto ganz aus. Peinlich.

Das passierte aber nur in den ersten drei Tagen, danach war Schalten bzw. der Einsatz des linken Fußes wieder ein komplett automatisierter Vorgang, mit dem Ergebnis, dass ich heute in meinen Automatik-Golf stieg und erstmal mit dem linken Fuß ins Nichts trat …

Am Vormittag ein Anruf aus dem Altenheim, der Vater ist schon wieder positiv getestet. Zwar keine Symptome bisher, aber da schwappt wohl grade die zweite Omikronwelle durchs Heim, pünktlich zur Abschaffung aller Maßnahmen.
Ich disponiere meine Anreise nach Borkum also um und fahre am Samstag direkt zur Fähre, ein Besuch beim Vater entfällt schon wieder.

Das gibt uns jetzt endgültig die Gelegenheit, Ks E-Bike auf den Fahrradhalter zu schnallen und mitzunehmen, ein Vorschlag, den ich ihm letzte Woche schon machte und den er mit: "Aber dann habe ich ja in Greven kein Fahrrad mehr beantwortete."
Grundsätzlich hat er mit dieser Aussage zwar recht, es gibt aber ein paar strategische Punkte, die man bedenken sollte, bevor man das als sinnvolles Argument gegen den Vorschlag wertet.
a) Das Fahrrad in Greven ist fünf Jahre alt und er hat es bestimmt schon zehnmal genutzt
b) Auf Borkum gehört das Fahrradfahren zum Alltag
c) Sein E-Bike auf Borkum ist sieben Jahre alt und muckert seit einiger Zeit ständig. Es ist ihm in der letzten Zeit schon mehrfach passiert, dass die E-Unterstützung komplett ausfiel.
d) Es ist deshalb wichtig, dass das Borkumfahrrad ganz dringlich in einer Fachwerkstatt überprüft und repariert wird
e) Auf Borkum gibt es dafür keinen kompetenten Betrieb
f) Die Wahrscheinlichkeit, dass es in der Umgebung von Greven/Münster dafür einen kompetenten Fachbetrieb gibt, ist ungleich größer
g) Gekauft wurde das Fahrrad in Appingedam, es dort in die unbestreitbar kompetente Fachwerkstatt des Händlers zu bringen, ist zwar möglich, aber mit großen logistischen Herausforderungen verbunden
h) Sein Fahrrad auf Borkum muss also auf alle Fälle aufs Festland transportiert werden
i) Um das Fahrrad aufs Festland zu bringen, muss der Fahrradhalter, der sich per default in Greven befindet, vorher nach Borkum transportiert werden
j) Wenn er das Fahrrad aufs Festland bringt, hat er auf Borkum kein Fahrrad mehr

Ich warte jetzt einfach mal ab, ob K von alleine darauf kommt, dass es durchaus sinnvoll sein könnte, wenn er am Samstag sein Fahrrad aus Greven mit nach Borkum nimmt, mit ein bisschen Glück merkt er nämlich gar nicht, dass er dann in Greven kein Fahrrad mehr hat, weil er ja auch selber nicht mehr da ist
:-)

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Mittwoch, 6. April 2022
Autounsinn
Heute Morgen bin ich bei der Reparaturwerkstatt vorbeigefahren und habe freundlich angefragt, wie es meinem Auto geht, denn ich habe für Samstag die Fähre nach Borkum gebucht und wenn ich da mit einem fremden Auto, das vor allem kein LER-Kennzeichen hat, aufkreuze, dann könnte es Probleme geben, das Theater kenne ich schon, das möchte ich unbedingt vermeiden.

Außerdem beginne ich langsam es wirklich zu vermissen.

Seit zwölf Tagen fahre ich mit diesem unsäglichen Opel Corsa als Leihwagen durch die Gegend und jeden Tag entdecke ich neue Abstrusitäten an diesem Auto.

So besitzt dieses Auto zum Beispiel keinen Tempomat, dafür aber einen Tempobegrenzer.
Wenn man den aktiviert, dann hält er nicht die eingestellte Geschwindigkeit, was der Tempomat machen würde, sondern er sorgt dafür, dass man nicht mehr schneller fahren kann als die eingestellte Geschwindigkeit, egal wie viel Gas man gibt.
Auf so einen Blödsinn muss man erst mal kommen.

Nach einer Woche hatte ich auch den Knopf gefunden, mit dem man die Anzeigen im Display umstellen kann. Man muss dazu im mittleren Bereich des Blinkerhebels an einem geriffelten Ring drehen. Eine umständlichere Stelle kann man sich kaum vorstellen.

Das Ein- und Ausparken in den Tiefgaragen funktioniert inzwischen, ich habe mit gemerkt, an welcher Stelle exakt 1,86m vor meinem Parkplatz ich sehr präzise bis auf drei Zentimeter dicht an die Wand fahren muss, um dann 17 Zentimeter hinter der Säule das Lenkrad blitzschnell bis zum Anschlag einzuschlagen, dann kann ich in einem Zug auf meinen Parkplatz fahren. Wenn ich von diesen Maßen auch nur einen Zentimeter abweiche, muss ich mehrfach hin- und herrangieren, bevor das Auto auf dem Parkplatz steht. Aber wie gesagt, das klappt inzwischen.

Was ich dagegen sehr vermisse sind die Piepstöne beim Rangieren. Meinen Golf parke ich komplett nach Gehör ein, der sondert nämlich unterschiedliche Töne für vorne, hinten und seitwärts ab und dann auch noch in ansteigend kürzerer Sequenz, je nachdem wie dicht man an einem Hindernis dran ist. So kann ich bis auf einen Zentimeter genau ranfahren und verschenke keinen wertvollen Rangierraum.

Der Opel dagegen ist komplett stumm, das einzige Piepsen, was er von sich gibt, habe ich gehört, als ich beim Einparken die Tür öffnete, um nachzuschauen, wie weit der hintere Kotflügel vom Tiefgaragenpfeiler entfernt ist, da piepte er und im Display blinkte auf: Tür bitte schließen. Fand ich einen sehr sinnvollen Hinweis. Nicht.

Heute hat er dann aber den Vogel abgeschossen, was schwachsinnige Anzeigen im Display angeht.
Ich fuhr mit 100 km/h auf der Bundestraße und vor mir bog ein anderer Wagen von rechts kommend ein. Weil ich davon ausging, dass sich der andere sehr viel Mühe geben wird, maximal schnell zu beschleunigen, habe ich nicht gebremst, sondern bin nur vom Gas gegangen, während sich der Abstand zu dem vor mir fahrenden Auto ständig verkleinerte.
Mein Kalkül ging auf, kurz bevor ich dem Wagen vor mir hinten drauf gefahren wäre, hatte der genug Schwung aufgenommen, um schneller zu sein als ich, so dass sich der Abstand von ganz allein wieder vergrößerte.

Ich kenne jetzt natürlich Autos mit Assistenzsystemen, die bekommen bei solchen Aktionen immer schon 50m vor der potentiellen Gefahr Puls und bremsen kurzerhand von alleine. Der Corsa bremste nicht, sondern blendete nur eine Riesenschrift im Display ein: "Achtung, Hindernis voraus."
Dass in dem Display, was ich ja nur aus dem Augenwinkel wahrnehme, wenn ich auf die Straße schaue, plötzlich so eine blinkende Anzeige auftauchte, irritierte mich sehr, so dass ich genau hinguckte, weil ich ja wissen wollte, was da blinkt.
Wenn ich aber aufs Display gucke, um zu lesen, was da steht, schaue ich nicht mehr auf die Straße, und das ist so ziemlich das Dümmste, was man machen kann, wenn man grade mit Schwung auf ein Hindernis zurast.
Welcher vollständig durchgeknallte Volltrottel auf die Idee gekommen, so einen Hinweis in dem Moment im Display einzublenden, wo man als Fahrer ganz bestimmt nicht aufs Display schauen sollte, das würde mich schon sehr interessieren.

Morgen bekomme ich aber mein eigenes Auto zurück, das hat mir die Werkstatt heute versprochen und darauf freue ich mich schon sehr
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Dienstag, 5. April 2022
Der Montag, der kein Montag war
Das war ein lustiger Montag heute, ich war nämlich bis vor fünf Minuten den ganzen Tag fest davon überzeugt, dass heute Dienstag ist.
Es fiel mir erst auf, als ich das Blog öffnete, um einen neuen Beitrag anzulegen und dabei nachguckte, was ich gestern wohl so gemacht hatte, denn irgendwie hatte ich daran keine Erinnerung mehr.

Dass ich am Sonntag einen Sonderputztag eingelegt hatte, das wusste ich natürlich, aber was ich dann am Montag gemacht hatte, das fiel mir doch einfach nicht ein.

Entsprechend erstaunt war ich, dass es keinen Eintrag für Montag gab und ich überlegte ernsthaft, aus welchem Grund ich gestern vergessen haben könnte, etwas zu bloggen.
So ist das, wenn die innere Zeituhr einen Tag übersprungen hat.

Aber inzwischen habe ich es akzeptiert, nicht nur das Blog hier sagt mir, dass heute Montag, der 4. April ist, sondern auch meine Smartwatch, deren Existenz ich ja gestern (siehste) öffentlich zugab.

Vielleicht noch 2-3 Sätze zu dieser Smartwatch: Da ich als Handy ein iPhone habe, ist die Uhr natürlich eine Apple Watch, am besten funktionieren Geräte, wenn das gesamte Systeme von einem Hersteller kommt.

Bei mir schert nur der Computer aus der Reihe, denn beim Computer ist es mir nicht so wichtig, dass er nahtlos mit meinem Handy synchronisiert, sondern wichtiger ist es, dass er problemlos auch mit anderen Computern zusammenarbeitet - und andere Computer sind in meinem Job üblicherweise mit einem Windows-Betriebssystem unterwegs und arbeiten mit Windowsprogrammen.

Grundsätzlich können Apple-Computer natürlich auch mit Windowsprogrammen arbeiten, aber nie zu 100% kompatibel, sondern irgendeine Macke ergibt sich immer, wenn man Dateien zwischen Apple und Microsoft hin- und herschickt, deshalb sortiere ich meinen Computer in eine andere Arbeitsgruppe als das Handy, deshalb ist mein PC nicht von Apple und ich finde es insgesamt eine gute Lösung.

Die Uhr aber passt zum Handy und ein entscheidender Vorteil der Uhr ist, ist, dass sie an meinem Arm festgebunden ist.
Das ist das Handy nämlich nicht und deshalb ist es gerne mal weg. Und selbst wenn es nicht weg im Sinne von verlegt ist, liegt es oft nicht da wo ich bin und das ist lästig, wenn man es mal schnell eben braucht.

Z.B. weil jemand anruft, klassische Situation, wo es schön wäre, wenn das Handy griffbereit wäre.
Mein Handy ist nicht nur oft nicht griffbereit, meines ist auch noch dauerhaft auf lautlos gestellt, weil es sonst dazu neigt, sich grundsätzlich in den allerungünstigsten Moment durch einen peinlichen Klingelton oder wenigstens durch irgendein Plopp oder Kling bemerkbar zu machen, wenn eine Nachricht eingeht.

Mein Handy macht also keine Geräusche, was wiederum bedeutet, dass ich es auch nicht mitbekomme, wenn mich jemand anruft oder eine Nachricht eingeht. Kann man so oder so sehen, ich sehe es eher so und wusste lange keine Lösung.

Bis zur Smartwatch.
Die macht auch keine Geräusche, aber sie vibriert und sie ist fest an mich drangeschnallt, ich bemerke also, wenn sie sich bemerkbar machen möchte und das ist schon die perfekte Lösung. Ich bekomme also wieder mit, wenn mich wer sprechen möchte und kann dann aktiv nach meinem Handy Ausschau halten.

Ersatzweise kann ich die Uhr auch als Telefon benutzen, das kann sie nämlich auch, das sieht dann nur immer saudämlich aus, wenn man so geheimagentenmäßig mit seiner Uhr tuschelt - aber es funktioniert, wenn man das will.

Und genau das ist eine Funktion, die ich mittlerweile nicht mehr missen will, denn sie ermöglicht mir, das blöde Handy regelmäßig irgendwo in die Ecke zu legen und trotzdem erreichbar zu sein.
Ich find's praktisch
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Sonntag, 3. April 2022
Saubermachtag und Typ unauffällig
Ich habe heute mal die Dinge im Haus geputzt, die nur alle paar Jahre geputzt werden, also sowas wie im Bad hinter, unter und in den Schränken. Auf dem Fenstersims im Bad stehen meine Ohrringständer und auf der Heizung im Schlafzimmer steht eine Kiste (offen) mit Broschen und Kettenanhängern, alles war unendlich verstaubt und das Silber tiefschwarz angelaufen, benutzbar ist der Schmuck in dem Zustand eh nicht, ich ekelte mich schon länger davor.

Jetzt ist alles wieder sauber und vor allem durchsortiert, eine große Menge Schmuck ist in einer Flohmarktkiste gelandet, der hässliche unechte sofort im Mülleimer und es fühlt sich gut an.

Früher habe ich jeden Tag andere Ohrringe getragen. Abends habe ich sie rausgepult abgenommen und morgens irgendein anderes Paar wieder angelegt.
Genauso habe ich das mit Ringen gemacht. Und mit Ketten sowieso.

Ich besitze sehr viel Schmuck und ich habe auch immer viel Schmuck getragen.
Durch meine jahrzehntelange Flohmarktgeherei besitze ich viele wertvolle Stücke, mit CW war ich früher auch häufiger mal auf Schmuckauktionen und dann hatten wir ja auch noch gute Kontakte nach Südafrika.

Vor einigen Jahren gab es hier im Ort eine größere Einbruchserie, das schreckte mich auf und ich packte die wirklich wertvollen Stücke zusammen und legte sie in einen Safe.
Seitdem sie nicht mehr in der Kiste in meinem Schlafzimmer sind, trage ich sie auch nicht mehr, ist ja viel zu umständlich.

Vor über zwei Jahren (also kurz vor Corona) war ich beim Augenarzt, weil meine Augen ständig tränten und juckten und ich morgens mit dicken Krusten am Lidrand aufwachte. Die Ärztin diagnostizierte eine Lidrandentzündung, verordnete Antibiotika und strenges Schminkverbot.

10 Tage später waren die Verkrustungen am Morgen weg, aber das Tränen und Brennen blieb - die Ärztin diagnostizierte eine chronische Lidrandentzündung, empfahl mir Cremes und Augentropfen und gab mir den Rat, die Augen so wenig wie möglich zu schminken.

Seitdem habe ich meine Augen nicht mehr geschminkt, gar nicht, nada, und ich fühle mich unglaublich gut damit.
Über 40 Jahre habe ich meine Augen jeden Morgen geschminkt. Das war genauso selbstverständlich wie Zähneputzen.
Von einem Tag auf den anderen habe ich das aufgehört und freue mich seitdem jeden Morgen, dass ich auch wirklich keinerlei Bedürfnis mehr nach Lidstrich, Wimperntusche und Co. habe.

Zeitgleich habe ich aufgehört meine Ohrringe zu wechseln und Ringe zu tragen.
Das mit den Ringen ergab sich durch die neuen Hygienevorgaben und der sprunghaft gestiegenen Händewaschhäufigkeit.
Händewaschen und -desinfizieren, anschließend eincremen - alles Tätigkeiten für die man am besten keine Ringe trägt, schon gar nicht solche, wie ich sie für gewöhnlich trage, nämlich ziemlich große, ausladende Ringe, ich ließ sie deshalb einfach weg.

Und wenn ich keine Ringe mehr trage, brauche ich auch keine passenden Ohrringe mehr auszuwählen. Seit über zwei Jahren habe ich kleine Diamantstecker in den Ohren, die mich beim Schlafen überhaupt nicht stören - und keinen Bedarf, sie gegen andere Ohrringe zu tauschen.

Das einzige, was ich noch täglich auswählte und wechselte war meine Armbanduhr. Genauso wie ich sehr viel Schmuck besitze, habe ich auch sehr viele Armbanduhren. Wenn ich keine Uhr trage, fehlt mir was, zum Schlafen lege ich sie aber ab. Ich habe eine extra Uhrenschublade, wo alle Uhren drin liegen. Jeden Morgen wählte ich früher einen (oder zwei) Ringe, ein Paar Ohrringe, eine Kette und eine passende Uhr, manchmal auch noch ein Armband, das aber nicht täglich.
Bis letzten Sommer war die Uhr das einzige, was ich noch jeden Morgen passend aussuchte, alle anderen Accessoires verstaubten vor sich hin, aber Uhr (und Brille) brauche ich zum Vollständigkeitsgefühl.
Dann kaufte ich mir eine Smartwatch und habe seitdem keine andere Uhr mehr getragen.

Smartwatch, ja ich weiß, wie ich da lange verächtlich drüber gelästert habe, weil es tatsächlich eigentlich keinen vernünftigen Grund gibt, weshalb man so ein Ding braucht. Aber dann las ich, dass man mit der Smartwatch auch mit Maske an sein Handy entsperren kann und dass man damit mit Maske an bezahlen kann und das waren zwei Argumente, die mich nachdenklich machten, und dann gab es ein unglaublich günstiges Angebot, da konnte ich dann nicht widerstehen (fast 50% Rabatt, damit kriegt man mich immer) - und finde das Ding seitdem tatsächlich sehr praktisch. Und ja, ich trage seitdem keine andere Uhr mehr, was enorm schade ist, weil ich wirklich sehr viele, sehr schöne und auch hochwertige Uhren besitze, aber die edlen Uhren liegen jetzt mit im Safe und die anderen verstauben gemeinsam mit dem restlichen Schmuck einfach vor sich hin und im Grunde ist das jetzt auch egal.

Was ich eigentlich sagen wollte: ich habe kein Interesse mehr daran, mich mit Schminke, Accessoires und aufwändigem Styling (extra) herauszuputzen.
Es begann mit dem "nicht mehr Schminken", durch das ich bemerkte, dass mich die Menschen kein Stück anders behandelten, ob mit oder ohne MakeUp und so lernte ich, dass ich da vorher wohl meine eigene optische Wirkung gewaltig über (oder unter?)schätzt hatte. Wie auch immer, ich kam zu der Überzeugung, dass sich ab einem bestimmten Alter (ich denke, spätestens, wenn man aus der Gebärfähigkeit raus ist), die Schwerpunkte in der sozialen Kommunikation verschieben und dass es klug ist, wenn man das selber bemerkt und darauf reagiert.

Meine Reaktion bestand darin, dass ich leichte Panik bekam, als ich bemerkte, dass ich zwar meinen Typ neu definieren sollte, also streiche "sexy" und ersetze es durch "?" - tja, durch was?, ich wusste zunächst nämlich nicht, was ich als Alternative anstreben sollte.
Ich wusste nur, was ich alles nicht will.
"Scharfe Alte" ist kein Kompliment, was ich herausfordern möchte.
Und auch "Was, soo alt bist du schon? Das hätte ich nicht gedacht. Du siehst mindestens 10 Jahre jünger aus." ist kein Dialog, den ich erstrebenswert finde.
Auch Bemerkungen wie "hast dich gut gehalten" oder "natürlich kannst du noch einen Minirock tragen" finde ich überflüssig.
Bodyshaming sozial zu übertünchen ist grade schick und für mich heißt das: Es wird gelogen, was das Zeug hält und jede positive Bemerkung über die Optik einer nicht mehr gebärfähigen Frau garantiert dem Sprecher extra Karmapunkte.

Schließlich ist mir aber aufgefallen, dass ich mich vorzugsweise gar nicht über meine Optik definieren möchte. Am allerliebsten möchte ich optisch so unauffällig sein, dass niemand zweimal hinschaut.
Noch besser wäre es, wenn ich gar nicht erst wahrgenommen werde. Optisch.
Ich bin nämlich durchaus in der Lage mich auf anderen Wegen in eine Kommunikation einzuschalten (dafür bin ich wirklich alt genug inzwischen) und eine Situation, in der ich nicht wahrgenommen werde, weil ich optisch eben so unauffällig bin, dass ich quasi unsichtbar bin, finde ich in keinster Weise negativ, im Gegenteil, ich sehe hier sogar viele Vorteile.
Ich steuere aktiv, wann ich wahrgenommen werden möchte, und dass mir das immer auch ohne optische Unterstützung gelingt, davon bin ich sehr fest überzeugt.

Ich habe für mich also beschlossen "sexy" durch "unauffällig" zu ersetzen und anschließend bemerkt, dass das gar nicht so einfach ist.
Unauffällig ist nämlich nicht unscheinbar. Graue Mäuse sind durchaus auffällig, sie werden in der Regel aber als negativ, weil langweilig wahrgenommen.
Der Typ "Gemeindepfarramt" ist ein Typ, der ist mir noch unangenehmer ist als der Typ "schrille Alte", nur knapp gefolgt vom Typ "Vorsitzende der Landeselternschaft".

Unauffällig ist auch nicht ungepflegt, ganz im Gegenteil. Ökotussi ist ebenfalls ganz gewiss nicht unauffällig.

Jedes Styling mit viel blingbling scheidet aus, überhaupt scheidet jedes Styling aus, dem man ansieht, dass es ein Styling ist. Ich glaube, "unauffällig" ist der schwierigste Style von allen. Aber ich arbeite dran.

Meine Highheels habe ich aussortiert, sie haben ihren Sinn verloren.
Meinen Schmuck habe ich heute geputzt und anschließend weggeräumt, das meiste brauche ich wohl auch nicht mehr, so führte das eine zum anderen.

Meine Angewohnheiten und Vorlieben haben sich in den letzten zwei Jahren also stark geändert, von einem Mensch, der sich IMMER geschminkt und auffällig gestylt hatte, bin ich zu jemandem geworden war, der sich innerlich über Menschen amüsiert, die offensichtlich viel Zeit und Mühe in ihr Styling und ihr Outfit stecken und dabei nicht nur Kosten, sondern auch Unbequemlichkeiten bis hin zu Schmerzen (ich sach nur Highheels der wirklich unangenehmen Sorte) bereit sind zu ertragen, nur um nach außen eine Schale präsentieren zu können, ohne die sie sonst augenscheinlich meinen, ihrem Selbstbild nicht gerecht zu werden.

Jeder Mensch folgt den Vorgaben seines Selbstbildes, ich bin für mich aber sehr froh, dass ich nur noch "unauffällig" realisieren muss, hätte schlimmer kommen können
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Sonntag, 3. April 2022
Einkaufstag
Heute war wieder Sonderverkauf bei Emsa. Ich machte mich gegen Mittag auf dem Weg, fuhr erst zum Wertstoffhof und entsorgte einen kaputten Drucker und von dort dann weiter nach Emsdetten. Als ich bei Emsa ankam, wickelte sich die Warteschlange der Menschen vor dem Eingang grade in Zweierreihen um den gesamten Parkplatz, weshalb ich spontan die Lust verlor, mich dort einzureihen und einfach weiter geradeaus fuhr.

2 km weiter ist mein Lieblingssecondhandladen, dort gab es keine Warteschlange, dafür jede Menge frische Ware, es war eine sehr zufriedenstellende Alternative.

Auf dem Rückweg kam ich wieder bei Emsa vorbei und stellte fest, dass sich die Schlange deutlich verkleinert hatte, vor allem waren auf dem Parkplatz freie Parkplätze, das machte die Sache deutlich attraktiver.

Die Ausbeute war gut, ich habe mir noch eine zweite Thermotasse gekauft und drei große, luftdicht schließende Smoothie-Becher, weil ich vorhabe, künftig regelmäßig größere Mengen an grünen Smoothies herzustellen und in diesen Bechern lässt sich das Zeug wunderbar auf Vorrat aufbewahren.


Gestern habe ich zum ersten Mal so einen grünen Smoothie hergestellt und war spontan sehr begeistert. Da passte es natürlich perfekt, dass ich heute gleich die richtigen Vorratsbecher dafür erwerben konnte.

Am Abend fuhr ich dann noch mal los und kaufte bei Lidl die Obst- und Gemüseabteilung leer, die reduzieren dort Samstagabends ja immer alles um 50 % und das ist natürlich perfekt, wenn man in das Smoothie Geschäft einsteigen möchte.

Blumen gab es auch zum halben Preis, hier steht jetzt also ein riesengroßer Tulpenstrauß und verbreitet Frühlingsgefühle.

Zum Abendessen gab es eine sehr leckere Gemüsepfanne mit grünem Spargel und allerlei anderem Gemüse, wir leben hier grade ausgesprochen gesund
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Freitag, 1. April 2022
Kein Netz
Heute fällt aus.
Morgen wieder
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Freitag, 1. April 2022
Geärgert
Ich habe mich heute ganz extraordinär* geärgert.
Und zwar über die kackfrechen, in höchstem Maße unprofessionellen Schlampereien eines Notarbüros, in dem wir Anfang Januar! (ja, vor fast drei Monaten!) einen Grundbuchberichtigungsantrag und eine Grundschuldbestellung für die Immobilie in Velbert beurkundet haben, weil wir den Hochwasserschaden ja reparieren lassen mussten, das musste bezahlt werden und auch wenn ich ständig behaupte reich zu sein, so habe ich doch keine 3/4 Millionen in der Portokasse, denn soviel kostete die Sanierung.
*Sagt man das so? Liest sich grade seltsam, aber ich habe mich wirklich ganz schrecklich doll und sehr geärgert.

Wir haben die Sanierung also finanziert und für eine langfristige Finanzierung zu vernünftigen Konditionen braucht es eine Grundschuld.
Eine eingetragene Grundschuld ist die Bedingung, damit das langfristige Immobiliendarlehen ausgezahlt werden kann, um die teure Zwischenfinanzierung abzulösen.
Soweit der simple Sachverhalt.

Jetzt ist es ja so, dass ich den überwiegenden Teil meiner beruflichen Tätigkeit im linksrheinischen Gebiet verbracht habe, wo das reine Nur-Notariat ansässig ist, was bedeutet, dass die Notare dort eben nur Notare sind und nicht nebenher noch Anwalt oder Klinkenputzer oder was weiß ich, was so ein minderqualifizierter Nebenbei-Notar sonst noch für Nebentätigkeiten ausübt.
Das heißt aber auch gleichzeitig, dass die Qualifikation der Nur-Notare quasi nicht hinterfragt werden muss, das sind alles Profis. Und das sind die Notare, mit denen ich beruflich großgeworden bin.

Hier in Westfalen gibt es dagegen nur Anwaltsnotare. Das sind Anwälte, die nebenbei auch ein bisschen Notar machen und die Notartätigkeit in irgendwelchen westfälischen Fortbildungsseminaren gelernt haben.
Es gibt sicherlich hochqualifizierte Profis unter den Anwaltsnotaren, das will ich überhaupt nicht abstreiten, aber der Fredel, bei dem wir diese simple Grundschuld beurkunden ließen, der gehört nicht dazu.

Mein Fehler ist jetzt, dass ich übersehen habe, dass nur der Titel "Notar" nicht automatisch eine selbstverständliche Mindestqualifikation bedeutet und deshalb davon ausging, dass der Notar auch weiß, wie sein Job funktioniert.
Das ist aber keine Selbstverständlichkeit. Nicht hier in Westfalen.
Am linksrheinischen Niederrhein ist ein Notar quasi immer ein Profi in seinem Fach, aber ein Notar in Münster könnte zusätzlich auch Fachanwalt für kleine Streitwerte sein und niemand würde sich darüber wundern.

Und so kam es wie es kommen musste, die Anfang Januar beurkundete Grundschuld ist immer noch nicht im Grundbuch eingetragen, weil der Notar schlicht zu blöd war, die dafür notwendigen Behördenbestätigungen in der richtigen Reihenfolge und der nötigen Geschwindigkeit einzuholen.

Blöd ist nur, dass heute der 31.3. ist und dass das bedeutet, dass heute die Zwischenfinanzierung ausläuft.
Ab morgen habe ich ein Finanzierungsloch von einer dreiviertel Millionen, zahle aber schon Zinsen für das noch nicht ausgezahlte Darlehen, nämlich Bereitstellungszinsen, weil ich mir im Januar ganz überhaupt gar nicht vorstellen konnte, dass die blöde Grundschuld nicht problemlos innerhalb von vier Wochen eingetragen sein wird, weshalb ich ohne Bedenken den Kreditvertrag mit einer Bereitstellung zu allerspätestens Mitte März unterschrieb.

Ich habe diesem Notar schon Anfang März gesagt, dass er da jetzt mal langsam voran machen muss, mit der Eintragung der Grundschuld. Daraufhin erklärte er mir, er wäre nicht schuld, er warte auf die Freigabe vom Finanzamt, was ich natürlich sofort hinterfragte und es stellte sich raus, dass der Notar das völlig verkehrte Finanzamt angeschrieben hat, eben weil er schlicht keine Ahnung hatte. Dass ein Finanzamt, was gar nicht zuständig ist, sich nicht beeilt, mit der Bearbeitung einer Anfrage, das ist nicht verwunderlich.

Ich habe also Anfang März dem Notar seinen Job erklärt und ihn gebeten, mir per E-Mail die Anfrage, die er dem richtigen Finanzamt schicken muss, gleichzeitig auch per Kopie zu schicken, damit ich die Bearbeitung beim Finanzamt unterstützen und beschleunigen kann. Diese E-Mail bekam ich erst nach dreimal Nachfragen, allein das zeigt schon die beschissene Organisation der Kanzlei, grummel.
Als ich die Unterlagen hatte, habe ich mit dem Finanzamt telefoniert und dort dafür gesorgt, dass der Sachverhalt bevorzugt behandelt wird, ich war also sicher, dass jetzt alles in die richtigen Bahnen gelenkt ist und läuft.
Das Finanzamt hat die notwendige Bescheinigung am 22.3. versandt. Da wäre noch ausreichend Zeit gewesen, das ans Grundbuchamt weiterzuleiten.

Der Notar hatte aber leider erst gestern Zeit, dass dem Grundbuchamt mitzuteilen.

So eine schlurige Schlamperei macht mich unendlich wütend. Das ist einfach in höchstem Maße unverschämt, ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Problem jetzt trotzdem bei mir hängt.

Glück im Unglück: Bei der Bank wird grade gestreikt, wenn es mir morgen gelingt, dem Notar eine Rangbescheinigung abzupressen, kriege ich valutentechnisch die Sache vielleicht doch grade eben noch rückwärts gradegebogen.
Dass so ein Umstand aber überhaupt notwendig ist, regt mich schon wieder derart auf, dass ich den Notar mit Wonne mit allen möglichen stinkenden Widerwärtigkeiten bewerfen würde, wenn ich damit etwas ändern könnte.

Ich fürchte aber, diese ignorante Inkompetenz ist unveränderlich gesetzt
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