anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 23. Januar 2022
Putzen, Besuchen, Schlafen
Am Vormittag war Aufräum- und Saubermachzeit, wenn dann nachher alles blitzt und glänzt, macht das sehr zufrieden, schon seltsam, dass man das nicht öfter macht.

Am Nachmittag fuhren wir quer durch Westfalen bis ins ganz östliche Ostwestfalen, dort hat Ks Sohn mit seiner Freundin ein Haus gebaut und wir wollten es ein Jahr nach Fertigstellung endlich auch mal besichtigen.

Am Abend Rückfahrt und dann war der Tag auch schon um.

Jetzt gehe ich in das frisch bezogene Bett, der Lohn der Vormittagsarbeit
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Freitag, 21. Januar 2022
Freitag ist der neue Montag
Die Meine zweite Arbeitswoche dieses Jahres ist um und ich stelle fest, der Freitag ist der schlimmste von allen Tagen.
War letzte Woche schon so, heute auch und die nächsten Freitage versprechen keine Besserung.

Statt ruhigem Home-Office, gibt es jeden Freitag Termine im Büro und wenn ich sowieso ins Büro muss, kann ich auch gleich den gesamten Tag da verbringen, dann ist auch egal.
Spätestens Freitagmittag fällt mir regelmäßig auf, was die gesamte Woche liegengeblieben ist und was jetzt aber wirklich dringlich mal weggearbeitet werden müsste.
Entspannung geht anders.

Im Ergebnis bin ich jetzt platt und ausgelaugt und sehr unmotiviert. Das ist kein schönes Gefühl und macht das Gegenteil von guter Laune.

Morgen Nachmittag gehen wir Leute besuchen, das wird auch anstrengend. Wir haben den Termin schon mehrfach abgesagt und jetzt ist kein Spielraum mehr da für eine weitere Absage, jetzt wird das durchgezogen, koste es, was es wolle und seien die Seuchenstände auch so hoch wie nie.

Ich glaube, vielen Leuten geht es ähnlich, nach zwei Jahren Pandemie gilt die Seuche nicht mehr als Ausrede, genau deshalb explodieren ja grade die Zahlen.

Aber hilft ja nicht, spielen wir morgen also russisch Roulette und warten darauf, ob eine Infektion im Lauf steckte
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Donnerstag, 20. Januar 2022
Retrotag
Heute hatte ich zwischendurch das intensive Gefühl, ich bin im falschen Jahrzehnt unterwegs, das fühlte sich sehr lustig an.

Es begann damit, dass ich einen Anruf von einem Banker bekam, der anfragte, wann ich Zeit für ein Jahresauftaktgespräch habe.

Allein dieser Begriff mutete schon etwas altertümlich an, hat man das heute noch? Jahresauftaktgespräche? Aber sei's drum, ich mag diesen Banker, weil ich mit ihm sehr gut rumwitzeln kann, er aber auch gleichzeitig enorm fachkompetent ist, mit ihm mache ich gerne einen Termin für ein Gespräch aus, sogar als Jahresauftakt.

Erst dachte ich, er wolle persönlich vorbeikommen und zierte mich deshalb etwas, wegen eines Termins in der allzunahen Zukunft, ist halt doch ein bisschen viel Seuche im Umlauf grade.

Dann stellte sich aber heraus, dass er nur einen Videotermin verabreden möchte und sofort war ich terminlich deutlich aufgeschlossener.

Weil ich aus Erfahrung weiß, dass Banker meist von seltsamen Compliancevorschriften gebeutelt sind, was Datenschutz, Geheimhaltung und ähnliche Themen angeht, fragte ich ihn, welches Videocallsystem er denn benutzen möchte, mir wäre es egal, ich kann alle.

Nach fast zwei Jahren Pandemie bilde ich mir wirklich ein, alles an Videocallsystemen zu kennen. Neulich habe ich noch mal ein ganz Neues kennengelernt, Senfcall, aber auch das funktioniert auf meinen Geräten völlig problemlos, ich richte mich deshalb gerne nach den Wünschen des anderen.

Nun, dieser Banker meinte, in seiner Bank würden sie am liebsten immer Skype benutzen.
Ich bekam einen starken Lachanfall, denn natürlich kenne ich Skype und habe es lange Jahre benutzt, das letzte Mal aber ca. 2007, weshalb ich spontan fragte: "Funktioniert das noch?"

In meiner Erinnerung kam Skype gleich nach ICQ und fällt in eine Zeit, als die Kinder noch Ahoi Brause am Büdchen kauften.

Mein Gesprächspartner versicherte mir nachdrücklich, dass es in seiner Bank das meistgenutzte System sei.
Ich verkniff mir die Bemerkung, dass ich im Grunde von seiner Bank auch nichts anderes erwartet hätte.
Ich verkniff mir auch die Nachfrage, ob seine Bank schon in Euro handelt oder noch DM benutzt, ich verkniff mir überhaupt alle spitzen Bemerkungen, sondern gluckerte nur leise vor mich hin, weil ich es so spaßig fand, dass es wirklich eine große Institution gibt, die noch Skype benutzt.

Ich sagte also, ich wäre gerne bereit, mit ihm zu skypen, müsste das aber erst mal auf meinem Rechner installieren, weil ich es schon so lange nicht mehr benutzt habe und es wäre gut, wenn er am Telefon bleibt, damit wir gleich ausprobieren können, ob es nachher auch wirklich funktioniert.

Ich suchte also nach Skype auf meinem Rechner und Microsoft sagte mir, es würde jetzt Teams geöffnet.
Skype ist nämlich inzwischen auch von Microsoft, die haben es aber offensichtlich nur aufgekauft, um es sofort durch Teams zu ersetzen.

Also googelte ich im Internet nach Skype und fand auf der Microsoftseite auch ein Programm zum Runterladen. Allerdings wurde der Download vom Defender (auch von Microsoft) blockiert, weil dem Defender Skype als zu unsicher erschien.

Insgesamt gestaltete sich die Installation von Skype als ziemlich kompliziert, aber nach einer Viertelstunde hartnäckigen Bemühens war ich erfolgreich und traf mich mit meinem Banker in einem von ihm eröffneten Skypetermin.

Ich sagte es ja, ich kann jedes Videokonferenzsystem, selbst das für Steampunks :-)
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Mittwoch, 19. Januar 2022
Anstrengender Tag zum Ausgleich
Spruch des Tages: Woran erkannt man einen Sozialphobiker?
- An einer grünen Coronawarnapp.

So langsam geht mir dieses Coronazeug ernsthaft auf die Nerven, alle möglichen Leute melden Kontakte und rote Apps, verfallen in Panik und können leider nicht mehr arbeiten, es ist anstrengend.

Und diese krampfhaften Frauenförderer gehen mir auch auf die Nerven. Weil wir mehr männliche als weibliche Mitarbeiter haben, was in einer Firma, in der zwei Drittel der Mitarbeiter aus dem Baubereich kommen, ziemlich normal ist, gibt es jetzt aber den ausdrücklichen Wunsch, die aktuell offenen Stellen bitte nur mit Frauen zu besetzen.
Konkret heißt das, wir besetzen die Stellen nicht mehr nach Kompetenz, sondern nach Geschlecht. Wenn das nicht die Standarddefinition für Sexismus ist.
Die haben doch wirklich einen Knall.

Für die aktuell ausgeschriebenen Stellen als Projektleiter Hochbau habe ich exakt 1 weibliche Bewerbung und das ist eine Studentin, die noch nicht fertig ist.
Für die Stelle Fachrichtung Wirtschaftsinformatik habe ich gar keine weibliche Bewerbung aber fünf wirklich gute Jungs. Und nu? Anforderungen ändern und irgendwas mit Wohlfühlwissenschaften ausschreiben? Dann bewerben sich bestimmt ausreichend Frauen.

Als Projektleiter Hochbau werden wir jetzt einen Mann einstellen, der nach der Hochzeit den Namen seiner Frau angenommen hat und nur mit reduzierter Stundenzahl arbeiten will, weil seine Frau voll arbeitet. Das ist doch eine ausreichend weibliche Lebensweise, das zählt doch sicherlich auch als Frau.

Zu allem Überfluss zickt jetzt auch noch mein Rechner rum, ich schätze, ich muss mir einen neuen kaufen, was ich auch sehr hasse. Das macht nur lästige Arbeit bis ich ihn so eingerichtet habe, dass wieder alles läuft und bringt keinen zusätzlichen Vorteil.
Einen Rechner neu aufzusetzen ist eine meiner ungeliebtesten Beschäftigungen.

Wahrscheinlich sind so Tage wie heute die Strafe für die Freude von gestern. Gleicht sich alles wieder aus
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Dienstag, 18. Januar 2022
Jubel
Leider bin ich aktuell nicht mehr in einem guten, schreibetauglichen Zustand, ich habe nämlich gefeiert und zwei, nein falsch, ach was, drei Gläser Sekt getrunken, es gab aber auch wirklich was zu feiern und ich bin immer noch nicht fertig damit, mich darüber zu freuen.

Heute bekam ich nämlich einen Steuerbescheid für eine Gesellschaft, deren Steuererklärung ich im Oktober abgegeben hatte und bei der mir im November siedendheiß auffiel*, dass ich einen ganz entsetzlichen Fehler gemacht haben könnte.

Zugegeben, es war kompliziert, aber es bestand auf alle Fälle ein größeres Risiko dafür, dass ein sehr teurer und sehr lästiger Ärger drohte und seitdem lauere ich gespannt auf den Steuerbescheid, der zeigen wird, ob es ein Drama wird oder ob keiner was bemerkt hat.
*können Dinge siedendheiß auffallen? Es hört sich seltsam verkehrt an, andererseits weiß ich, dass es irgendwas mit siedenheiß und Schreck und so weiter gibt, ich vertraue jetzt einfach darauf, dass Sie schon wissen, was ich meine

Alle anderen Steuerbescheide für alle anderen Erklärungen, die ich teilweise viel später abgegeben hatte, waren schon da, nur der für diese komplizierte Gesellschaft nicht. Es war zum Haareraufen.

Ich machte mir nächtelang Gedanken über Plan B, C und D, was ich also alles als zweite, dritte und vierte Verteidigungslinie auffahren müsste, wenn dem Finanzamt auffiel, dass da ein ganz dicker Bock in dem erklärten Sachverhalt steckt.

Heute war der Steuerbescheid in der Post - und das Finanzamt hat alles erklärungsgemäß veranlagt. Keine Abweichung, keine Änderung, kein Problem. Nichts.
Alles ist komplett perfekt durchgelaufen und ich stand da mit dem Bescheid in der Hand und mir fiel vor Erleichterung das Herz in die Hose. Nein, das ist schon wieder ein falscher Ausdruck, keine Ahnung wie das richtig heißt, ich war einfach nur supersuper erleichtert und unglaublich glücklich. Kein Ärger, kein Zank mit dem Finanzamt, kein Plan B oder C oder D, einfach nur alles abhaken und glücklich sein.

Die Gesellschaft, um die es hier geht, habe ich letztes Jahr noch grade eben vor Jahresende aufgelöst, das war also der letzte Steuerbescheid für diese Gesellschaft, ich kann den Fall zu den Akten nehmen und muss mich nie mehr kümmern.
Was für eine gewaltige Erleichterung, das muss man unbedingt feiern.

Was ich tat und deshalb gerieten mir hier die Bilder durcheinander, aber ach, Sie verstehen das schon, nicht wahr
?

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Montag, 17. Januar 2022
Meine Geschichte vom Telefon
Früher habe ich gern und viel und lange telefoniert.
Früher, - das war als Telefonieren noch umständlich, teuer und unbequem war.
Früher gab es in einem Haushalt nur ein Telefon und das hing an einer Schnur, die immer zu kurz war, um das Telefon dorthin mitzunehmen, wo es privater und/oder bequemer gewesen wäre zum telefonieren.
Früher konnte man Telefone nicht einfach mit sich rumtragen und Mobiltelefone hatte schon gleich überhaupt gar niemand.

Ich habe Stunden und Stunden in Telefonzellen verbracht und als ich mal einen (heimlichen) Freund am anderen Ende der Republik hatte, habe ich jede Woche drei Stunden extra gearbeitet, um einmal pro Woche eine dreiviertel Stunde Ferngespräch aus einer Telefonzelle finanzieren zu können.

Mitte der 80er hatte ich dann mein erstes schnurloses Telefon, im Festnetz natürlich, aber auch hier war schnurlos ja anfangs etwas Besonderes. Kurz vorher hatte ich meine erste eigene Wohnung bezogen, d.h. Privatsphäre war gar kein Problem mehr, aber neue Technik fand ich schon immer anziehend.

In meiner ersten eigenen Wohnung habe ich mich überhaupt das erstmal sehr ausführlich mit der Technik hinter dem Telefonanschluss beschäftigt und hatte großen Spaß daran, dass ich mir in meiner Zwei-Zimmer-Wohnung sogar zwei Telefone parallel anschließen konnte. Ich hatte eines im Wohnzimmer und eines im Schlafzimmer. Wahrscheinlich war das verboten, aber ganz sicher wusste man das gar nicht, denn es gab zum ersten Mal Telefonsteckdosen und natürlich die dazu passenden Telefone mit "Stecker", also diese TAE-Stecker.
Diese Telefonsteckdose wurde jetzt einfach an der Stelle angebracht, wo vorher die Schnur des alten grauen Telefon fest mit dem Wandanschluss verbunden war. Ich habe übrigens keine Erinnerung mehr daran, wie diese Wandanschlussverbindung ohne Stecker tatsächlich montiert war, mein technisches Interesse setzte erst ein, als es diese Steckdosen mit TAE-Steckern gab und ich bemerkte, dass man sich hier selber ein Telefonnetz ausbauen kann.

Als ich meine neue Wohnung bezog und deswegen einen neuen Telefonanschluss beantragte, kam der Mann von der (damals noch) Post, brachte das neue Telefon mit (ich hatte ein blaues Tastentelefon bestellt, sooo schön), schloss die Steckdose an, stöpselte das Telefon ein, wählte eine geheime Nummer, mit der er das grade angeschlossene Telefon selber zum Klingeln bringen konnte, bemerkte, dass es in meiner Wohnung noch einen zweiten Anschluss geben muss, fand ihn im Schlafzimmer und legte ihn dadurch lahm, dass er einfach einen "Deckel" draufklemmte, denn ein zweiter Anschluss hätte Aufpreis gekostet. Ich habe ihn bei diesen Tätigkeiten sehr genau beobachtet und am nächsten Tag einen Freund gefragt, ob man diese Telefonsteckdosen auch irgendwo privat kaufen könnte. Konnte man, und er vermittelte mir nicht nur den Kontakt zu jemandem, der diese Dosen verkaufte (schwer zu raten, wo der arbeitete und was der von Beruf war?.) sondern dieser Mensch erklärte mir auch ganz genau, welche Anschlussmöglichkeiten es dafür überhaupt gab. Fand ich unglaublich spannend und damit begann meine private Telefontechnikerkarriere.

Die analoge Telefontechnik war noch sehr einfach zu verstehen, die habe ich von da an immer selber angeschlossen, beim Zusammenklemmen von Leitungen konnte man auch dran rumexperimentieren, ohne dass gleich die Leitung zusammenbrach oder das überhaupt irgendjemand bei der Post mitbekam, dass da jemand dran rumspielte, so dass ich den ursprünglich als Wechselanschluss vorgesehenen Zweitanschluss in meiner Wohnung auf parallel umstellen konnte.

Als ich das nächste Mal umzog, zog ich gleich in ein ziemlich großes Haus mit vielen Etagen und Zimmern, ich wohnte jetzt auch nicht mehr alleine, sondern mit CW, der ausgewiesener Telefonjunkie war.
Dementsprechend viele Telefone hatten wir in dem Haus, die Technik dahinter war aber noch die gleiche, wir brauchten jetzt jedoch drei Rufnummern und damit auch drei Anschlüsse, denn ISDN gab es noch nicht: Eine Nummer für mich, eine Nummer für CWs geschäftliche Kontakte und eine fürs Fax.

Da CW meistens keine Lust hatte, seine geschäftlichen Anrufe entgegenzunehmen (Achtung, Mandant droht mit Auftrag), liefen fast alle Anrufe für diese Nummer auf einem Anrufbeantworter auf, den CW "Anrufaufzeichner" nannte, weil die Anrufe ja eben nicht beantwortet wurden.

Ich habe versucht, meine Nummer so gut es geht geheim zu halten, denn jeder gewitzte Mandant, der in den Besitz meiner Nummer kam, rief nie mehr auf CWs Nummer an, was mich mehrfach sehr ärgerte.
Die Unterschiede in den Leitungen waren nur für eingehende Anrufe von Bedeutung, denn je nachdem, welche Nummer angerufen wurde, klingelte eben nur dieses oder jenes Telefon bzw. sprang der Anrufbeantworter an. Da es noch keine Rufnummernanzeige gab, war es beim Rausrufen egal, welches Telefon man benutzte, der Anrufer sah ja nicht wer anrief bzw. von welche Telefonnummer der Anruf kam, das vereinfachte das Raustelefonieren zwar enorm, bedeutete aber umgekehrt auch, dass ich ebenfalls nicht erkennen konnte, wer anrief.
Das waren noch richtig aufregende Telefonzeiten damals.

CW besaß schon seit Mitte der 80er Jahre ein Autotelefon, zu Beginn der 90er hatte er eines der ersten tragbaren "Mobiltelefone", ein sogenanntes C-Netz-Telefon, das wog ca. 2kg und er liebte es, sich das Ding zum Spazierengehen umzuhängen, um sich dann mitten im Wald darüber aufzuregen, dass er in einem Funkloch steckte. CW telefonierte dauernd und ständig. Jeden eingehenden Anruf nahm er nur unter großem Geschimpfe an, "Sie stören mich!" war oft sein Begrüßungssatz am Telefon, was ihn aber nicht hinderte, auch in extrem unpassenden Situationen ans Telefon zu gehen. Er selber rief aber auch ohne Hemmungen Menschen wegen völliger Nichtigkeiten an.

Anfang der 90er Jahre kam dann das D-Netz auf, und zwar gab es D1 von der Telekom und D2 von Mannesmann. Die D1 Nummern begannen mit 0171, die D2 Nummern mit 0172. In den ersten Jahren konnte man an der Vorwahl der Mobilnummer eindeutig erkennen, bei welchem Anbieter man seinen Vertrag abgeschlossen hatte.

Mitte der 90er legte ich mir dann selber auch ein Mobiltelefon zu, es war mir wichtig, jederzeit erreichbar zu sein, wenn ich nicht zuhause war. Wenn man sich als Mutter schon nicht selber um seine Kinder kümmert und das Aufpassen an fremde Leute delegiert, dann sollte man wenigstens erreichbar sein, wenn es ein ernstes Problem gibt. Fand ich - und trug seitdem mein Mobiltelefon immer mit mir rum.

Mein erstes Mobiltelefon war ein Nokia 1011 in quietschegelb, passend zu meinem ebenfalls gelben Puntocabrio. Das Telefon hatte mir ein Bekannter auf nicht näher zu nennenden Kanälen für einen enorm günstigen Preis besorgt und ich war sehr stolz darauf, aber damals waren nicht nur die Telefone teuer, das Telefonieren damit war noch teurer, weshalb ich es so gut wie nie zum Anrufen benutzte, sondern nur um angerufen zu werden.

CW, der Vieltelefonierer, hatte einen sehr teuren Mobilfunkvertrag, mit dem er dafür sehr günstig telefonieren konnte. Ich hatte einen sehr günstigen Mobilfunktarif, mit entsprechend hohen Minutenpreisen, aber dem extra Bonus, dass Telefonate, die nicht länger als 10 Sekunden dauerten, umsonst waren. Wenn ich also wirklich von meinem Mobiltelefon aus mit jemandem telefonieren wollte, rief ich den gewünschten Gesprächspartner an, brüllte ganz schnell: "Ruf mich zurück" und legte wieder auf. Da mein häufigster Gesprächspartner CW war, hatten wir uns sehr schnell an diese Methode gewöhnt und diesen Handytarif mit dem freien 10 Sekunden habe ich viele Jahre behalten.

Wenn man vom Festnetz aus ein Handy anrufen wollte, dann war man gut beraten, wenn man dafür eine extra Vorwahl nutzte. Mit solchen Vorwahlen verließ man das Gebührennetz der deutschen Telekom und schloss einen Einmalvertrag mit irgendeinem anderen Anbieter, über den man dann die Verbindung zu der Handynummer zu deutlich niedrigeren Minutenpreisen herstellen konnte. Dasselbe galt für Auslandstelefonate. Da jeder Anbieter unterschiedliche Tarife je nach Mobilfunknetz und je nach Ausland verlangte, gab es eine lange Länder-Übersicht, welche Anbietervorwahl man für welches Gespräch am geschicktesten nutzte. Bei Handyanrufen war es wichtig, zu wissen, in welches Handynetz man anrufen wollte, denn für Anrufe zu einem D1 Handy brauchte man eine andere Anbietervorwahl als für Anrufe zu einem D2 Handy.

Meine frühere private Telefonierleidenschaft nahm aber mit der Zunahme an problemlos verfügbarer Privatsphäre zum Telefonieren umgekehrt proportional ab.
Beruflich musste ich immer mehr telefonieren und musste dabei auch viele lästige Telefonate erledigen, was mein Verhältnis zum Telefon eindeutig negativ beeinflusste.
Aber auch die veränderte Wohn- und Lebenssituation, änderte die Bedürfnisse. So war ich mit dem Menschen, mit dem ich am allerliebsten redete, sowieso den ganzen Tag zusammen, aber genau dieser Mensch hatte für mein Gefühl viel zu wenig Zeit, um mit mir zu reden, weil er ja ständig telefonierte.
Nach und nach wandelte sich so das Telefon in meiner Wahrnehmungssphäre von einem heißgeliebten Kommunikationsvereinfacherer zu einem äußerst lästigen Kommunikationsverhinderer.

Mitte der 90er Jahre zogen wir mal wieder um und hatten in dem neuen Haus dann einen ISDN-Anschluss.
ISDN ist allerdings eine entschieden kompliziertere Technik als das robuste, analoge System. An ISDN Leitungen kann man längst nicht mehr selber einfach so rumbasteln, denn geraten zufällig zwei Drähtchen aneinander, die nicht aneinander gehören, gibt es schwupp, einen Kurzschluss und die gesamte Leitung ist tot. Dann muss man erst bei irgendeiner Telekomservicestelle anrufen (was zu Zeiten, als Handys noch nicht so verbreitet waren, eine echte logistische Herausforderung darstellte, denn womit ruft man an, wenn es das Telefon nicht tut? Da macht man sich heute gar keine Gedanken mehr drum) und darum bitten, dass einem die Leitung wieder aufgeschaltet wird.

ISDN war also wesentlich zickiger als das ganz alte, analoge System, außerdem brauchte man plötzlich komplizierte "Telefonanlagen" und überhaupt wurde alles deutlich komplexer, ohne dass ich einen spürbaren Unterschied bzw. Vorteil für das reine Telefonieren hätte feststellen können.
Ein eindeutiger Nachteil war, dass wir zwar nach wie vor drei verschiedene Telefonnummern hatten (CWs-Nummer, meine Nummer und das Fax), aber nur noch zwei Leitungen, und das bedeutete, dass besetzt war, wenn zwei Leitungen benutzt wurden.

Kurz nach dem Umzug und der Installation der ISDN-Anlage entdeckte CW das Internet und damit begann unserer hausinterner Telefonstress. Denn um ins Internet zu gelangen, musste man sich Einwählen und dazu brauchte man eine Telefonleitung.
Wenn dann während so einer Internetsitzung das Telefon schellte und CW in aller Gelassenheit eines seiner stundenlangen Telefonate führte, dabei aber die Internetsitzung nicht beendete, weil er damit ja noch nicht fertig war, dann blockierte er so beide Leitungen und das bedeutete, dass bei uns das Telefon stundenlang besetzt war.

Da ich zu Beginn unserer Beziehung und aufgrund meiner Telefontechnikbegeisterung für die Einrichtung der Telefone in unserem Haushalt zuständig war (und sein wollte), blieb mir diese Zuständigkeit auch als die Technik komplizierter wurde und ich es eher lästig fand, mich in der ständig komplexer werdenden Welt von Telefon und Internet immer auf dem Laufenden halten zu müssen, aber immerhin war ich so immer der Chefadministrator der Telefonanlage und das hatte auch Vorteile, wie ich zum Glück irgendwann bemerkte, denn wenn CW mal wieder beide Leitungen blockierte, konnte ich über die Telefonanlage kurzerhand alle Leitungen deaktivieren, und so auch seine vergessene Internetsitzung beenden. Es brach dann zwar auch sein Telefongespräch zusammen, aber das war ein nicht zu vermeidender Kollateralschaden.

Als wir 2002 in unsere Fabrik umzogen, gab es für Internet mittlerweile schon einen eigenen Anschluss, der Internetzugang blockierte also keine Telefonleitung mehr und die gesamte Anschlusstechnik war noch mal einen großen Schritt komplizierter geworden. Inzwischen brauchte man Splitter und Router und natürlich eine komplexe Telefonanlage, wir kauften eine Agfeo-Anlage, weil eine Fritzbox für unsere Bedürfnisse zu klein gewesen wäre.

Irgendwann wuchs mir die Technik aber über den Kopf und ich verlor den Ehrgeiz, das gesamte Gewusel immer alleine zu bedienen und natürlich zu reparieren und zu richten, denn irgendeine Störung hatte das System fast immer.
Also beauftragten wir einen Telekommunikationstechniker, der dann Dinge mit unserem System machte, die ich nicht mehr verstand, was mich wiederum so sehr nervte, dass ich an das große System der Profianlage eine kleine Fritzbox als "Unterverteilung" klemmte und dann unabhängig von CW und seinen geschäftlichen Bedürfnissen und Leitungen mein eigenes, kleines familieninternes WLAN-Netz betrieb. Für die Pflege der "großen" Leitungen war ich nicht mehr zuständig, das machte jetzt ein Profi, ich kümmerte mich nur darum, dass mein Rechner einen guten Netzzugang hatte und dass meine private Festnetznummer problemlos zu erreichen war.
Mein Netz funktionierte gut, CW war dagegen meist unglaublich genervt, aber dafür war ich ja nicht mehr zuständig, ich war mit meiner kleinen Privatlösung vollkommen zufrieden.

Für die Kommunikation mit anderen Menschen war ich fast komplett aufs Internet und E-Mails umgestiegen. Ich telefonierte nur noch sehr selten und die meisten Gespräche waren beruflich oder zum Austausch irgendwelcher wichtiger Sofortinformationen, das meiste davon familieninterne Organisationsabstimmungen.

SMS mochte ich nie besonders, um kurze Infos zu versenden, finde ich es okay und ziehe SMS dann auch dem Telefon vor, aber für Plaudereien aller Art ist mir das Medium zu umständlich.
Ich kann ja auch bis heute nichts mit Twitter anfangen, ich bin wahrscheinlich einfach der falsche Typ für kurze Texte.

Im privaten Bereich verloren Telefone also immer mehr an Bedeutung, im Grunde benutze ich seit Jahren ein Telefon nur noch in Ausnahmesituationen.

Es gab allerdings ein Jahr, in dem habe ich fast täglich mindestens eine Stunde (und wenn möglich gerne auch länger) privat telefoniert, das war das Jahr als ich meinen Westfalenmann kennengelernt hatte und wir noch 200km auseinander wohnten. Heute grinsen wir beide über unsere damalige Telefonierleidenschaft, aber wir hatten uns ja insgesamt fast 100 Jahre Leben zu erzählen und das dauert natürlich.

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Vor 15 Jahren stellte Apple das erste iPhone vor, aktuell wird viel darüber geschrieben und eine Menge kluge Leute sagen, dass das Smartphone eine der bedeutendsten Erfindungen überhaupt war, und dass sich die Gesellschaft damit maßgebend verändert hat.
Telefon war ein Meilenstein, das Internet ebenfalls, aber ein Gerät, was beides vereint, klein und handlich ist und dazu noch Navigationsgeräte, Fotoapparate und Fotoalben ersetzt, ein wandelndes Spieleparadies ist, als Fernseher, Musikbox und Notizbuch verwendet werden kann und von jedem kinderleicht zu bedienen ist, da wundert es nicht, dass mittlerweile fast vier Milliarden Menschen weltweit ein Smartphone benutzen und es so ziemlich für den wichtigsten Lebensgegenstand überhaupt halten.

Bei der Frage, worauf man eher verzichten könne, auf ein Auto oder ein Smartphone, entscheidet sich eine große Mehrheit für das Smartphone, ich finde das absolut bemerkenswert.

Ich persönlich würde allerdings ohne zu zögern mein Smartphone hergeben, weil es sich relativ einfach durch allerlei Einzelgeräte ersetzen lässt und das für mich insgesamt nur eine überschaubare Unbequemlichkeit bedeutete.

Für alles, was mit Internet zu tun hat, benutze ich sowieso viel lieber einen richtigen Computer, ein Smartphone ist für mich immer nur eine Notlösung, wenn ich grade nicht an einem Rechner sitze und trotzdem irgendwas mit Internet machen will.
Bevor ich kein Auto mehr habe und auf den öffentlichen Nah- und Fernverkehr angewiesen bin und laufen muss, verzichte ich deshalb ohne Bedenken auf die paar Situationen, wo ich unterwegs bin und jetzt und sofort Dinge aus dem Internet benötige.

Die Angewohnheit, für jede erdenkliche Frage jederzeit sofort eine Antwort bekommen zu wollen, ist noch relativ neu und ich glaube, sie ist mir auch nicht so wichtig, kann ja nicht lange dauern, bis ich wieder vor einem PC sitze, dort lässt sich das meiste sowieso deutlich komfortabler recherchieren oder erledigen.

Die in das Smartphone integrierte Navigationssoftware ist genauso praktisch wie die Kamera, aber beides durch Einzelgeräte mit denselben Funktionen ersetzbar und wenn ich ein Navi oder eine Kamera mal nicht dabei habe, na, dann sei's drum, ich werde es überleben.

Dasselbe gilt für Bücher, Musik, Filme und Spiele - ich bin über 40 Jahre immer mit einem Buch in der Tasche durch die Weltgeschichte gezogen und wenn ich ein Buch dabei habe, dann brauche ich keine Musik und erst recht keine Filme oder Spiele, um Langeweile- oder Wartezeiten zu überbrücken. Dass in einem Smartphone immer alles dabei ist, ist zwar bequem, aber ersetzbar.

Insgesamt stelle ich für mich fest, dass ich zwar seit 2009 ein Smartphone besitze, es inzwischen auch enorm vielseitig einsetze und es ungemein bequem finde, dass in diesem kleinen Ding wirklich alles an Können und Wissen enthalten ist, was ich in meinem unterwegs Leben benötigen könnte, dass es aber relativ unbeachtet in der Ecke liegt, wenn ich zuhause bin, weil ich einen richtigen Computer mit Tastatur, Maus und großem Bildschirm entschieden komfortabler finde in der Bedienung als so ein kleines Pisselding.

Für mich ist ein Smartphone vor allem Komfort, wenn ich unterwegs bin, aber der Komfort, den mir ein Auto bietet, um überhaupt unterwegs sein zu können, der ist mir um einiges wichtiger als der Komfort eines Smartphones.

Was mich in diesem Zusammenhang allerdings persönlich maßlos fasziniert, ist die Tatsache, dass es sehr viele Menschen gibt, die gar keinen Computer mehr haben oder ihn nicht benutzen, weil sie alles mit dem Smartphone machen. Bei der Frage, worauf ich eher verzichten könnte, auf einen Computer oder ein Smartphone, gebe ich ebenfalls als erstes bedenkenlos das Smartphone ab, denn bei der Vorstellung, ich müsste dann künftig alles über diesen Minibildschirm mit eingeschränkter Funktionalität machen, da gruselt es mich wirklich
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Sonntag, 16. Januar 2022
Privileg
Für K stand heute ein Termin in Bielefeld auf dem Programm, ich nutzte die Gelegenheit und fuhr mit, um mich bei meiner Mutter absetzen zu lassen, wo K mich nach seinem Termin auch wieder abholte.

Meine Tochter, die am anderen Ende von Bielefeld wohnt, hatte sich auch auf die Reise zu ihrer Großmutter begeben. Sie fuhr mit öffentlichen Verkehrsmittel einmal quer durch die Stadt, K und ich fuhren mit dem Auto knapp 100km quer durch Westfalen.
Wie nicht anders zu erwarten, geht es schneller, mit dem Auto 100km übers Land zu fahren, als mit Bus und Bahn durch eine Stadt. In derselben Stadt zu wohnen heißt noch lange nicht, dass es einfacher ist, sich zu besuchen.

Ich sagte schon, dass ich Städte gruselig finde, sagte ich schon, nicht wahr?

Als K mich nach seinem Termin wieder bei meiner Mutter abholte, nahmen wir auch C mit und brachten sie zu sich nach Hause (geht mit dem Auto doppelt so schnell wie mit Öffis) und ich bin seit längerem mal wieder bei Tageslicht durch eine größere Stadt gefahren und dann auch noch durch ein paar reine Mehrfamilienhausansammlungen gekurvt (keine Plattenbauten, nur vierstöckige Häuser aus den 50er, davon aber ganz enorm viele in einem Viertel der Stadt), was unterm Strich dazu führte, dass ich sehr demütig wurde.

Ich mache mir viel zu selten Gedanken darum, wie ungemein privilegiert ich bin und wenn mir das mal wieder derart krass vor Augen geführt wird, wie heute, dann macht mich das sehr demütig.

Natürlich bin ich privilegiert, weil ich weiß bin und zum gehobenen Bürgertum gehöre, weil ich studiert habe und weil ich gesund bin, weil ich keine finanziellen Probleme habe und weil es tausend andere, klassische Gründe gibt, die mir ehrlich gesagt aber alle egal sind, weil ich nicht das Gefühl habe, dass ich die selber befördert habe, sondern das war halt schlicht und einfach Glück.

Es gibt Leute, die gewinnen im Lotto und es gibt Leute, die werden zur richtigen Zeit am richtigen Ort von den richtigen Eltern mit der richtigen Menge körperlicher Anlagen geboren - so eine Kombination von Treffern ist eben auch nur Glück.

Nein, wofür ich heute so ungemein dankbar war, ist das Privileg, so viele Dinge nicht zu wollen und auch nicht wollen zu müssen.
Zuvörderst bin ich zutiefst dankbar dafür, dass ich nicht in einer Stadt wohnen muss.

Jedesmal, wenn ich mich in einer Stadt aufhalte, verspüre ich diese grundtiefe Ablehnung gegen diese irre Menge an Menschen, die sich in einer Stadt und dann auch noch in so normalen Mietshäusern so unerträglich nah kommen müssen, dass es mich nur komplett beklommen macht.
Es ist natürlich nicht genug Platz da, sonst gäbe es keine mehrstöckigen Mietshäuser und sonst wäre es wohl auch keine Stadt. Bei mir triggert das aber nur alle tief verborgenen Fluchtinstinkte.

Ich habe die erste Hälfte meines Lebens in Mietswohnungen gewohnt.
So lange ich es nicht anders kannte, fand ich es auch nicht schlimm. Aber die Vorstellung, ich müsste heute wieder zurück in eine enge Wohnung mit einem verdreckten Treppenhaus und stinkenden Nachbarn, die seltsame Geräusche machen, die finde ich so gruselig, dass ich wirklich nur ein ganz großes Danke an mein Schicksal senden kann, dass ich echt gute Chancen habe, dass mir das auch in Zukunft erspart bleiben wird.

Außerdem bin ich zutiefst dankbar dafür, dass mir die anderen Menschen, die in einer Stadt leben, nicht fehlen. Dass ich all den Rummel nicht brauche und auch die Möglichkeiten nicht, die eine Stadt bietet.

Dass ich keinen Mangel verspüre, wenn ich mir mein Essen selber koche und nicht jeden Tag irgendetwas anderes ausländisches aus einem entsprechend spezialisierten Restaurant essen möchte.

Ich bin dankbar dafür, dass sich meine Geschmacksvorlieben nicht globalisiert haben und ich deshalb mit Kartoffelpürree und Salat heute noch genauso zufrieden bin wie vor 30 Jahren.

Ich bin dankbar dafür, keinen Drang nach kultureller Erbauung zu haben, ich brauche weder Theater noch Konzerte, keine Museen und keine Sportveranstaltungen, ich bin sehr zufrieden, wenn ich mich mit all dem nicht befassen muss.

Und ich bin dankbar dafür, dass mein Westfalenmann das alles ganz genau so empfindet und wir uns zu zweit in den letzten 14 Jahren nicht einmal gelangweilt haben, ganz im Gegenteil.

Die Tatsache, dass ich einen Menschen an meiner Seite habe, dem ich genau so genug bin wie er mir, ist unbezahlbar.
Die Tatsache, dass wir in allen wesentlichen Dingen genau gleich ticken und in allen anderen Dingen ganz herzlich unterschiedlich sind, so dass wir immer genug Raum haben, uns gegenseitig übereinander aufzuregen und es nie langweilig ist bei uns, halte ich für das größte Privileg überhaupt.

Denn all diese intensive Menschenvermeidung kann ich mir ja nur leisten, weil ich nicht alleine bin.
Und das halte ich weder für selbstverständlich noch für einen glücklichen Zufall, das halte ich wirklich für ein echtes Privileg
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