anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 7. August 2021
Kurzmeldung
Hier wird gleich die Welt untergehen, eine ziemlich große dunkelrote Gewitterzelle mit schwarzem Zentrum zieht in fünf Minuten genau über uns hinweg.
K schaut fasziniert am Handy zu, ich habe innen das Licht angeschaltet, weil es plötzlich so dunkel wurde, dass man sonst gar nichts mehr gesehen hätte.
Wir sind gerüstet.
Alle Fenster sind geschlossen, diesmal wirklich rundum kontrolliert, jetzt können wir nur noch abwarten, wie viel hier runterkommt.
Blitz-Donner-Abstand weniger als 1 Sekunde, Buienalarm zeigt mal wieder richtig an, es tobt wirklich genau über uns.

Auch wenn der PC, an dem ich grade schreibe ein Laptop ist, will ich es nicht übertreiben, ich fahre ihn jetzt lieber runter, mir wird das alles zu heikel
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Samstag, 7. August 2021
Dies und das
Erstaunlich wie schnell so ein Tag vergeht, für den man eigentlich gar keine Termine und auch keine Pläne gemacht hat, aber von ganz alleine füllen sich die Stunden mit Beschäftigungen - und plötzlich ist Abend und man wundert sich.

Wir haben gestern das Wiedersehen mit einem alkoholischen Getränk gefeiert, was gut schmeckte und was auch Spaß machte, was aber gleichzeitig eine eher schlechte Nachtruhe nach sich zog.
Kommt davon, wenn man noch nie besonders gut Alkohol vertragen hat und dann auch noch komplett aus der Übung ist.
Wie auch immer, als ich heute so gegen 7h wach wurde, stellte ich fest, dass K neben mir auch wach war, oder dass er zumindest aufrecht im Bett saß. Er las aber nichts, sondern saß da einfach nur.
Ob und wenn ja, wie weit er die Augen offen hatte, konnte ich nicht erkennen, dafür war ich selber noch viel zu müde und meine eigenen Augen noch viel zu zu.
Also fragte ich ihn, ob er im Sitzen besser schlafen könne, seine Antwort war: "Ich bin grade in einem Holding*." - Ich finde, es wird wirklich Zeit für den Abschluss seines IFR Trainings.
*Holding=Warteschleife, die man nach fest vorgegebenen Regeln und Kursen beim IFR-Fliegen zu fliegen hat, wenn man noch nicht dran ist, mit Landen.


Ansonsten gab es heute eine Video- und eine Telefonkonferenz, das große Projekt ist halt wirklich ein großes Projekt.
Außerdem habe ich wegen ein-zwei anderen Dingen mit der neuen Sekretärin telefoniert, die ich titelmäßig inzwischen zur Büroleitung befördert habe und mich mal wieder gefreut, dass wir da wirklich die perfekte Mitarbeiterin gefunden haben. Es macht immer wieder Spaß zu beobachten, wie sie komplexe Sachverhalte mit Verstand strukturiert und effizient abarbeitet, mit ihr zu arbeiten ist einfach eine Freude.

Am Nachmittag haben wir beim Vaterhaus die Straßenfront gesäubert, der viele Regen in den letzten Wochen war ein Fest für Unkraut und ich wartete schon wieder auf einen Meckerbrief vom Ordnungsamt. Ist aber grade noch mal gut gegangen.

Ansonsten war der Tag heute immer wieder unterbrochen von gewaltigen Regenschauern, dazwischen schien die Sonne und es war angenehm warm, aber dann zog sich plötzlich wieder alles zu und es goss innerhalb von Minuten wie aus Kübeln. Für die Straßenreinigung am Vaterhaus haben wir genau ein Regenloch von zwei Stunden abgepasst, aber knapp waren wir wieder zuhause, ging auch mal wieder die Welt unter. Für solche Situationen sind die WetterApps inzwischen sehr gut nutzbar, heute passten die Vorhersagen auf die Minute genau
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Freitag, 6. August 2021
Erbsenpfanne, Errichterschiff und Selbstmordkommando
Richtig schön wurde der Tag erst am Nachmittag, denn da kam K.
Ich hatte ihn erfolgreich davon überzeugt, dass das Wetter morgen viel zu wankelmütig ist, um es drauf ankommenzulassen und er deshalb sinnvollerweise schon heute kommt und er selber hatte sich dann wohl im Laufe des Vormittags davon überzeugt, dass er auch schon gegen 14h im Büro Schluss machen könne, so dass er zu meiner großen Begeisterung schon vor 16h hier eintrudelte, mich machte das sehr glücklich.
IFR Prüfung ist jetzt für nächste Woche gebucht, dieses Wochenende gibt es keine weitere Flugstunden, wir haben also das erste Mal in diesem Sommer ein ganzes langes Wochenende für uns.

Als erstes fuhren wir dann aber zum Onkel, dort hatte sich der Mensch, der diesen wohltätigen Flohmarkt organisiert, für 17h angesagt, um den zweiten Teil der aussortierten Wolle abzuholen, diesmal ging es nur mit sehr viel Quetschen grade eben so ins Auto, aber es passte alles rein, das fand ich ziemlich super, denn damit ist eine große Ecke mehr Luft im Onkelhaushalt geschaffen.

Zum Abendessen gab es heute meine absolute Lieblingspfanne:

Gnocchi mit Zuckerschoten, Tomaten und rotem Pesto, sehr, sehr lecker.

Anschließend machte ich mit K eine Abendrundfahrt über den Strand, dort begegneten wir dem lustigen Errichterschiff


Als wir zurückkamen begegneten wir dem örtlichen Damwildrudel, was grade beim Nachbarn aus dem Garten kam und sich in Seelenruhe über die Straße Richtung Dünen bewegte


Ich fand das vor allem deshalb skurril, weil der Nachbar Mitglied der Ortsjägerschaft ist und wir schon mehrfach Damwild den umgekehrten Weg nehmen sahen, in diesen Fällen allerdings immer fußaufwärts.
Ob er das Jagen in den Dünen lästig findet und er die Viecher mit was auch immer anlockt, um sich so seine Beute dann gleich im eigenen Garten aussuchen und erlegen zu können? Damit ersparte er sich ja immerhin den lästigen fußaufwärts Transport der schweren Tiere von weiter außerhalb
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Donnerstag, 5. August 2021
Zuviel Fernsehen und ein Sturz
Ich möchte eigentlich einen vernünftigen Blogeintrag schreiben.
Ich bin aber müde und unmotiviert.
Wahrscheinlich habe ich zu viel TV geschaut, das bekommt mir nicht.
Heute haben wir einen Film im Ersten geguckt, den fand ich dermaßen dämlich, dass ich immer noch schlechte Laune habe, weil ich nicht aufhören kann, mich darüber zu ärgern, den Film überhaupt geguckt zu haben. Nur weil Iris Berben die Hauptrolle spielt, heißt das ja nicht, dass es ein guter Film sein muss, was dieser Film auf das Deutlichste bewies.

Außerdem bin ich heute morgen hingefallen - im Bad ausgerutscht, weil ich vorher mit Wasser gespritzt hatte und dann kommt sowas eben von sowas.
Das Bad ist viel zu klein, als dass ich dort der Länge nach hinschlagen könnte, also bin ich eingefaltet in der Länge nach und nach hingefallen, erst auf ein Knie, dann auf eine Hüfte und eine Schulter und dann habe ich mir noch den Kopf gestoßen. Das war sozusagen ein Sturz in Zeitlupe, weil ich mich ja erst mal einfalten musste, um mich überhaupt komplett auf dem Badezimmerboden unterzubringen.
Nichtsdestotrotz war es ein blöder Sturz und als ich dann letztlich auf dem Boden angekommen war, war ich gar nicht sicher, ob ich auch wieder aufstehen könnte, ich hatte mir Knie, Hüfte und Schulter schon sehr stark angestoßen und bei meiner Begabung für Knochenbrüche bin ich ja mittlerweile jederzeit auf alles gefasst.

Es war vor allem so, dass ich splitterfasernackicht war, weil ich ja grade versucht hatte, aus der Dusche auszusteigen und während ich da noch etwas verkeilt und verfaltet auf dem Boden lag, habe ich schon begonnen, mir zu überlegen, wie das jetzt weitergeht, wenn ich nicht mehr ohne fremde Hilfe aufstehen kann.
Interessante Bilder, die einem in so einem Moment durch den Kopf gehen.
Weil ich die Vorstellung, mich in diesem Zustand von irgendwelchen Rettungssanitätern einsammeln lassen zu müssen, nur sehr wenig attraktiv fand, angelte ich mir als erstes mal das große Badehandtuch vom Haken, bevor ich überhaupt versuchte, wieder aufzustehen - sicher ist sicher, wenigstens irgendwie bekleidet fühlte ich mich gleich etwas zuversichtlicher.

Zu meinem eigenen Erstaunen konnte ich aber sogar recht problemlos wieder aufstehen, gebrochen ist also eindeutig nichts, und interessanterweise war der linke Fuß das Körperteil, was im Stand dann am meisten schmerzte, dabei kann ich mich gar nicht daran erinnern, an welcher Stelle dieser Fuß bei dem Sturz überhaupt vorkam.
Aber auch der Fuß hat maximal nur ein paar Prellungen abbekommen, insgesamt ist also wirklich alles gut gegangen, ich stelle aber mal wieder fest, dass ich definitiv zu alt bin, um Hinfallen noch elegant vermeiden oder wenigstens abmildern zu können.
Und solche Feststellungen sind für meine Laune auch ganz eindeutig nicht förderlich.

Als ich dann gegen 12h fertig bekleidet und einigermaßen unternehmungslustig im Erdgeschoss erschien, erklärte mir meine Mutter, dass sie jetzt erst mal Mittagsruhe machen müsse, sie sei ja schon einige Stunden auf und aktiv.
Bei solchen Ansagen ploppen sofort alte Kindheitstraumata wieder auf - Mittagsruhe, Teufel auch, was habe ich dieses Wort und diesen Zustand gehasst.

Bis heute ist meine aktivste Zeit während des Tages fast immer zwischen 12h-15h, vorher bin ich noch nicht richtig wach und danach müssen ja stets dringend noch die Dinge erledigt werden, die sowieso erledigt werden müssen, wenn man die bis 15h nicht geschafft hat, wird die Zeit sonst langsam knapp.

Aber zwischen 12h-15h, da ist die Zeit für Dinge, die Spaß machen.
Blöd nur, dass das auch gleichzeitig die Zeit ist, wo jede Menge Menschen nicht zu erreichen sind, wegen Mittagspause. Ärgere ich mich regelmäßig drüber.

Den Strandspaziergang haben wir dann von halb drei bis vier gemacht, danach hat meine Mutter noch eine Hose für mich repariert, dann haben wir etwas gegessen (heute grüne Bohnen), dann Fernsehen und jetzt Bett
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Dienstag, 3. August 2021
Mit Leserbrief
Zu meinem gestrigen Text habe ich heute Morgen einen Leserbrief in der Küche gefunden und natürlich veröffentliche ich den hier:


Daran, dass meine Mutter fleißig weiterstrickt, habe ich grade ein sehr persönliches Interesse, sie strickt nämlich an einem Pullover für mich und da unterstütze ich ihre Strickabsichten selbstverständlich vollumfänglich. Wenn es sich für sie am besten strickt, wenn der Fernseher dabei läuft, dann läuft eben der Fernseher, und wenn die einzige nicht schreckliche Sendung des Abendprogramms auf RTL läuft, dann scrolle ich gerne so lange durch die Senderliste, bis ich diesen Sender gefunden habe, ich finde das alles vollkommen okay und nachvollziehbar. Ich wollte da auch überhaupt nichts dran kritisieren, mich hat nur der Blick in diese für mich ansonsten vollkommen fremde Welt fasziniert.

Wobei Rateshows ja auch in Mengen bei den Öffentlich-Rechtlichen laufen, ich sehe tatsächlich wenig Unterschied zwischen Wer wird Millionär und Gefragt-Gejagt, oder welcher anderen Rateshow auch immer, da kommt es ganz bestimmt nicht auf den Sender an, das Besondere an dem Sender gestern Abend war nur die Werbung.

Hätten wir das also auch geklärt.

+++++++++

Ich war heute wieder beim Onkel, die Wolle, die ich in der Veranda bereitgestellt hatte, wurde tatsächlich in Gänze abgeholt, sehr erfreulich. Mit ein bisschen Quetschen ging alles in einen großen Kombi.

Ich habe danach in dem Zimmer aber weiter geräumt und jetzt steht noch mal fast doppelt so viel Wolle in der Veranda wie die Menge, die heute abgeholt wurde, ich trau mich gar nicht nachzufragen, ob der Mensch auch diesen Berg noch abholt, zumal das Zimmer immer noch nicht leer ist, es ist wirklich überhaupt nicht vorstellbar, welche Mengen diese Frau da gehortet hat.

Gegen halb vier war ich wieder zu Hause, fix etwas essen und trinken, um vier begann dann eine Videokonferenz, die etwas über zwei Stunden dauerte.
Die Mutter hatte in der Zwischenzeit das Beet im Vorgarten von Unkraut befreit, da ist jetzt wieder alles schnieke, das finde ich sehr schön, ich war für diese Arbeit bisher zu faul gewesen.

Als ich die Videokonferenz-Kamera ausschaltete, stellte ich fest, dass der Tag im Wesentlichen vorbei ist, zumindest lohnte es sich dann auch nicht mehr, noch zu einer Strandwanderung aufzubrechen.

Plan für Morgen: Mindestens eine halbe Stunde durchs Wasser laufen, das ist nämlich enorm gut für meinen Fuß, der immer noch nicht wieder komplett heile ist, bei dem ich aber spüre, wie gut ihm diese Wasserspaziergänge tun.

Statt Strandspaziergang bin ich mit dem Fahrrad zu Lidl gefahren, dort gibt es aktuell eine Laser-Wasserwaage und solche Gimmicks finde ich ja grundsätzlich lustig, die wollte ich also gerne haben. K hatte versucht, sie in Greven zu kaufen, da war sie aber gestern Abend bereits ausverkauft, deshalb habe ich es heute hier auf Borkum probiert. Da Laser-Wasserwaagen keine typischen Shoppingprodukte für Touristen in Ferienwohnungen sind (die machen 90% des Umsatzes in dieser Filiale), war die Chance groß, dass sie hier nicht so schnell ausverkauft sind - und so war es.

Zum Abendessen gab es eine Riesenportion frische Wachsbrechbohnen mit Bratkartoffeln, auch ein sehr leckeres Essen, ich mag Zuckererbsen trotzdem lieber
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Dienstag, 3. August 2021
Dies und das
Die Mutter wollte Postkarten schreiben und verschicken, weshalb die erste Aufgabe des Tages darin bestand, Postkarten und Briefmarken zu kaufen.
Ich stellte fest, dass ich überhaupt keine Ahnung habe, wo man hier auf der Insel Postkarten kaufen kann. Im Zweifel aber wahrscheinlich überall, außer da, wo ich regelmäßig einkaufen gehe, bei Lidl und im Baumarkt gibt es keine Postkarten, das verwundert aber nun auch nicht wirklich.

Wir fuhren also mit den Fahrrädern los und ich realisierte, dass eine 85jährige Frau anders Fahrrad fährt als eine 27jährige, auch wenn sie dasselbe Fahrrad benutzen, also nacheinander natürlich.

Ich bin neulich mit C irgendwo hingefahren und musste mich anstrengen, von ihr nicht abgehangen zu werden. Als ich heute mit meiner Mutter fuhr, die das Rad benutzte, mit dem vorher ihre Enkeltochter unterwegs war, war das Gesamttempo etwas langsamer, to say the least.
Es wehte aber auch immer noch ein übler Wind, der uns auf der Promenade genau entgegenblies. Wir kürzten also ab, fuhren auf der ersten möglichen Abfahrt schon wieder von der Promenade runter und dann quer durchs Dorf, weil mir einfiel, dass die Post ja umgezogen ist und dass es in dem Laden, wo die Post jetzt drin ist, bestimmt auch Postkarten gibt.
Dem war dann auch so, damit mission accomplished.

Anschließend fuhren wir zum Onkel, weil der zweite Erntefeldzug für die Zuckererbsen anstand.
Die Mutter pflückte sich auch gleich noch zwei Portionen Bohnen und war sehr glücklich damit, weil Bohnen ihr liebstes Gemüse sind, wie sie mehrfach betonte.
Mein liebstes Gemüse sind Zuckererbsen, und weil ich heute gekocht habe, gab es heute natürlich erst mal Zuckererbsen (mit gebratenen Ravioli und Pesto, sehr lecker.)

Anschließend habe ich beim Onkel noch ein wenig das Zimmer mit den 1000 Kartons ausgeräumt. Die Onkelfrau hat ein ganzes Zimmer, ca. 10m² bzw. 30m³ komplett randvoll mit Kartons zugebaut. In den Kartons ist größtenteils Wolle, aber ab und zu auch Stoffe und Bastelzeug und dazwischen, also zwischen diversen Wollknäuelen oder Stoffen entdeckt man immer mal wieder ein paar ganz besonders skurrile Einzelteile.

Heute fanden wir in einer Wollkiste zwischen 40 Knäuelen veganer Acrylwolle z.B. den Einsatz der großen Saftpresse, der viele Jahre verschwunden war, bis der Onkel einen neuen kaufte.
Jetzt hat er noch einen auf Vorrat.

Ich habe heute hauptsächlich Wollkisten durchsortiert und dann den allergrößten Teil des Inhalts, geschätzt vielleicht ca. 1000-1500 Knäuel, in die Veranda getragen, dort fotografiert und dann in der örtlichen Flohmarktgruppe zum Verschenken angeboten. Es meldete sich der Organisator eines gemeinnützigen Flohmarkts, der den Erlös aus dem Verkauf von gespendeten Dingen zum Neubau des örtlichen Tierheims verwendet, ich finde das eine prima Idee, so wird die Wolle noch einem guten Zweck zugeführt und der Onkel kriegt endlich etwas Luft in diesem Chaosraum.

An diesem Zimmer räume ich schon seit zwei Jahren rum, es ist immer noch zu mehr als zur Hälfte gefüllt, aber langsam erkennt man die Konturen des Raumes wieder.

Die völlig irre Kauf- und Sammelwut der Onkelfrau ist nicht am Ende einer unglücklichen Ehe entstanden, sondern wurde bereits in die Ehe mitgebracht, in den Kartons lagen teilweise noch Kassenbons aus den allerersten Jahren der Ehe. Insgesamt hat die Gute also fast dreißig Jahre lang nonstop Wolle, Stoffe, Bücher und Bastelzeug bestellt, gekauft und eingelagert, so viel und so ausufernd, dass sie auch in 50 Leben den Kram nie hätte verarbeiten können, ganz unabhängig davon, dass sie ja selber auch nicht mehr dran gekommen wäre.

Ich finde es immer wieder faszinierend, was es für seltsame Psychoticks gibt.

Wie auch immer, ich drücke mal die Daumen, dass die Kartons, die ich heute alle in die Veranda geschleppt habe, morgen auch wirklich abgeholt werden, ich bin da aber sehr zuversichtlich.

Am Abend habe ich dann mit der Mutter Fernsehen geschaut, es lief "Wer wird Millionär?" auf RTL und ich glaube, ich habe die Sendung tatsächlich zum allerersten Mal gesehen - und irgendetwas auf einem Privatsender sicherlich seit vielen, vielen Monaten auch zum ersten Mal wieder - und ich muss sagen, die Werbung hat mich fasziniert.

Ich sehe ja sonst so gut wie nie irgendwo Werbung. Im Öffentlich Rechtlichen kommt Werbung nur sehr dosiert vor und vor allem meist nach oder vor einer Sendung, nicht mittendrin, ich bekomme es also in der Regel gar nicht mit.

Und wo sonst könnte ich sonst noch Werbung sehen? Ich schaue so gut wie nie YouTube oder andere SM-Kanäle mit (bewegten) Bildern, ich habe einen gut funktionierenden ad blocker, ich lebe also quasi in einer werbefreien Welt, was ich grundsätzlich sehr angenehm finde, was sich aber komplett cringe anfühlt, wenn ich dann doch mal unvermutet auf Werbung treffe und heute auch noch auf die, die bei RTL läuft.
Was mich so besonders fasziniert ist die Frage, wie gruselig dämlich eigentlich die Zielgruppe sein muss, wenn sie sich von so einer entsetzlich künstlichen Werbung ansprechen lässt. Ich denke, das spricht alles nicht für die Gesellschaft.

Mit der Sendung selber konnte ich so wenig anfangen wie mit anderen Rateshows auch. Wo der Sinn darin liegt, sich völlig wahllos Faktenwissen aus so ziemlich jedem denkbaren Themengebiet auswendig in den Kopf zu kloppen und sich für klug zu halten, wenn man auf komplett uninteressante Fragen (wessen Ehefrau hat einen Koffer mit unveröffentlichten Manuskripten ihres Mannes auf einem Bahnhof in Paris verloren?) die richtige Antwort weiß, das ist ein Phänomen, was in unserer heutigen Zeit weit verbreitet ist, was ich aber einfach nicht nachvollziehen kann.

Aber zum Glück muss ich ja sonst keine Rateshows gucken
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Sonntag, 1. August 2021
Spaziergang über den Deich
K und C sind schon wieder abgeflogen, die Mutter ist noch hiergeblieben, sie fliegt nächsten Sonntag mit K zurück.

Auf dem Rückweg vom Flugplatz bin ich einen Extraschlenker gefahren, vorbei an ein paar Häusern mit einem Wildblumenvorgarten, hier wollte ich schon lange mal Fotos gemacht haben.
Aktuell überlege ich, wie der Vorgarten bei meinem Haus werden soll, wenn die neue Mauer gemauert und Einstellplatz und Zuwegung neu gepflastert sind. Ich glaube, so eine Wildblumenwiese ist deutlich hübscher als nur stumpfer Rasen.



Und weil wir mit dem Auto unterwegs waren, sind wir auch noch den anderen Schlenker gefahren, haben eine Runde um den Hafen gedreht und dann die Gelegenheit genutzt, um einen Spaziergang über den neuen Deich an der Jugendherberge zu machen.

Die Jugendherberge ist ja in das ehemalige Marinegeländer eingezogen und liegt direkt am Hafen und vor allem direkt am Watt. Hier gibt es keinen Sandstrand, aber seitdem der neue Deich fertig ist, kann man sich immerhin dort wunderbar in die Sonne setzen und in die Weite schauen.
Bei Hochwasser sieht man, wenn man in die richtige Richtung guckt, dann bis zum Horizont nur Wasser, wobei heute der Himmel beeindruckender war als das Wasser


Aber auch die anderen Aussichten sind sehr hübsch, im Moment blüht grade der Strandflieder und die gesamte Landschaft ist lila.
Am Hafen legte grade der Katamaran ab.


Der Deich selber ist auch sehr schön geworden, es macht Spaß, dort langzulaufen. Der Wind hat zwar deutlich nachgelassen, aber der Rückweg auf dem Deich mit Gegenwind war schon deutlich anstrengender.


Wir waren fast gleichzeitig mit K und C zu Hause, die beiden hatten noch in Leer getankt und die Kameras in Greven und hier am Haus schickten fast zeitgleich Rückkehrerfotos
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