anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 24. Juli 2021
Wochenende
Die Wahrscheinlichkeit, ob K heute noch nach Borkum kommt oder nicht, stand heute Morgen bei 70:30 zu nein, weil er am Nachmittag noch eine Flugstunde hatte und morgen Nachmittag auch wieder und dazwischen sind Unwetter im Westen angesagt.
Am späten Nachmittag entschied er sich aber dann doch sehr spontan, er war schon wieder zuhause in Greven, aber ich hatte ihn mit der Aussicht auf ein sehr leckeres Essen erfolgreich angelockt.
Ganz nebenbei hat er auch einen neuen Reiserekord aufgestellt, exakt 90 Minuten von Haustür zu Haustür, das ist wirklich sehr schnell. Aber der Flieger stand ja noch warm am Flugplatz auf der Vereinsseite, er musste also nur einsteigen und losfliegen, keine Fummelbude dazwischen und ein sehr verkürzter Preflightcheck.

Spannend wird es jetzt, ob die Flugstunde morgen funktioniert, denn er muss ja vorher erst wieder hier raus kommen, aber darüber machen wir uns dann morgen Gedanken.

Das Essen war tatsächlich wirklich sehr lecker, es gab Hühnchenbruststreifen, die ich mittags schon in eine scharfe Marinade eingelegt hatte, kurz angebraten und dann mit sweet chili Sauce abgelöscht, die frisch geernteten Zuckerschoten aus dem Garten vom Onkel, eine Paprika und ein paar Frühlingszwiebeln wurden kurz in der Sauce mitgebraten und schon fertig. Sehr schnell, sehr einfach, sehr gesund und trotzdem sehr lecker. K meinte, es hätte sich gelohnt für so ein Essen nach Borkum zu kommen. (Ich mag diese westfälischen Liebeserklärungen.)

Nach dem Essen haben wir noch einen Strandspaziergang gemacht, die Quallen, die vor zwei Wochen noch in Mengen unterwegs waren, sind fast komplett verschwunden.



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Freitag, 23. Juli 2021
Kunst und Alltag
Dadurch, dass ich heute ab 8.30h über Teams an einer ansonsten analog stattfindenden Besprechung teilnahm, hatte der größte Teil des Tages auf alle Fälle Struktur, denn der Termin war erst nach Mittag beendet und danach habe ich dann noch über eine Stunde mit dem Projektleiter telefoniert, der seine Empörung über diesen Termin am Telefon auf der Rückfahrt loswerden musste.

Es geht natürlich um das große Projekt, was grade von der Planungs- in die Umsetzungsphase geht, aber bevor mit der Umsetzung begonnen werden kann, muss die Planung fertig sein und das wiederum bedeutet, es braucht Entscheidungen, ob die Planung jetzt so akzeptiert werden kann, wie sie vorliegt, was bei so einem großen Projekt natürlich niemals für alle Details funktioniert und das heißt, wir unterhalten uns grade über Unmengen an Details, die alle einzeln besprochen und wegentschieden werden müssen.

Das ist ziemlich kompliziert, da es für viele Details ja auch mehr als eine Planung gibt und die Planer durchaus unterschiedlicher Meinung sind. Was der eine ganz toll findet, findet der andere total grottig und umgekehrt.
Ich lerne grade, dass es für technische Probleme fast immer eine Lösung gibt, dass die schwierigsten Probleme aber die reinen Geschmacksfragen sind und hier ist es durchaus spannend, mit welcher Verve die einzelnen Planer ihre Entwürfe verteidigen und wie häufig sie ihre Geschmacksvorlieben mit Technik begründen bzw. totschlagen wollen, wenn es Entwürfe sind, die ihnen nicht gefallen.

Heute ging es zB unter anderem darum, ob die offen sichtbaren Kanten im Sichtbeton mit oder ohne Fasen ausgeführt werden sollen.
Der Entwurfsarchitekt war für scharfe Kanten, weil er sie für qualitativ hochwertiger hält. (Sind natürlich auch teurer in der Herstellung, weil viel komplizierter auszuführen). Ich musste erst googeln, was Fasen sind (abgeschrägte Kanten).
Als ich es verstanden hatte, konnte ich den Architekten nur verständnislos anstarren.
Wer um alles in der Welt will in einem Gebäude exakt ausgeführte 90° spitze Kanten, die nach allem, was ich bisher in dieser Welt gelernt habe, in Windeseile angedengelt werden und dann nicht mehr wie sauber ausgeführte scharfe Kanten aussehen, sondern wie schlecht ausgeführte, billige oder ungepflegte Kanten und das kann man doch nicht ernsthaft wollen oder gar als qualitativ hochwertiger bezeichnen?

Gelernt habe ich deshalb auch, dass Architekten wahrscheinlich am liebsten reine Museumsgebäude entwerfen, also Gebäude, die was ganz besonderes sind, einzigartig in allen Details, aber nicht für eine profane Alltagsnutzung geeignet, weil sie dafür entweder viel zu unpraktisch oder viel zu empfindlich sind. Das Beste wäre, man baut ein Haus und konserviert es dann, ohne es je zu nutzen, der Architekt fände das prima, so kommt seine Kunst am besten zur Geltung.

Ich glaube, der Architekt mag mich nicht, ich schätze seine Kunst nicht ausreichend wert. Blöd nur für ihn, dass mir das egal ist und noch blöder, dass ich mich da jetzt eingeklinkt habe und höchst kritisch ständig auf dem Kosten-Nutzen-Verhältnis rumreite.

Am Nachmittag habe ich dann ein bisschen in meinem PC aufgeräumt.
Dateien ordentlich und sortiert ablegen, dabei vernünftig beschriften und alles einheitlich speichern ist etwas, für das ich mich sehr begeistern kann, leider frisst so etwas auch Zeit ohne Ende.
Aber ich hab's ja, ich hab schließlich Urlaub
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Donnerstag, 22. Juli 2021
Fehlende Struktur
Zur Zeit ist niemand zu Besuch, auch K ist nicht da, ich bin also komplett alleine und ich habe Urlaub.
Im Ergebnis bedeutet das, dass der Tag keinerlei extern vorgegebene Struktur hat und ich selber dafür verantwortlich bin, mir zu überlegen, was ich mit diesen freien Tagen anfangen möchte.

Ich stelle fest, dass das gar nicht so leicht ist.

Es gibt zwar eine Menge Dinge, die ich hier im Haus und am Schreibtisch und auch sonst so tun könnte, müsste, sollte, will, - welches Verb auch immer, und ganz sicher ist Langeweile nicht zu erwarten, aber statt mir einen vernünftigen Plan zu machen, verdrösele ich die Tage im planlosen Zickzack.

Sinnvoll wäre es, wenn ich mir als allererstes einmal in Ruhe überlegte, was ich überhaupt ganz konkret alles tun möchte und vor allem, was ich tun sollte, um im nächsten Schritt diese Liste dann noch weiter nach Dringlichkeit zu staffeln, also von "kurzfristig müssen" über "grundsätzlich sollen" bis hin zu "wäre gut".
So ein Plan wäre enorm sinnvoll, er brächte eine gute Struktur und damit eine vernünftige Effizienz in all diese Vorhaben, die ich mehr oder minder freiwillig in meinem Urlaub erledigen möchte.
Aber das geht leider nicht, ich habe nämlich Urlaub und das bedeutet, dass ich mein Arbeits-Ich, was sich sonst ständig mit professionellem Projektmanagement beschäftigt, nicht im Griff habe. Das stellt sich einfach tot und lässt mich mit meinem Urlaubs-Ich völlig verpeilt im Zickzack durch die Tage eiern.

Der Tag heute zum Beispiel sah so aus:
Um 8h klingelte das Telefon, das neben meinem Bett lag und riss mich ziemlich unsanft aus dem Tiefschlaf. Ich konnte aber das Gespräch nicht annehmen, weil ich keine Brille aufhatte und mir das Telefon irgendetwas anderes anzeigte, was ich erst wegwischen musste, bevor ich das Gespräch hätte annehmen können, was mir verschlafen und halbblind nicht gelang.
Ich wischte nur hektisch auf dem Telefon rum, dadurch wurde der Anrufer weggedrückt und die andere Anzeige schickte ein seltsames Blinken aus dem Hintergrund.
Ich angelte nach meiner Brille, stellte fest, dass K versucht hatte, mich anzurufen.
Während ich ihn zurückrief, versuchte ich gleichzeitig auch rauszukriegen, welche seltsame andere Anzeige da vorne so dominant auf dem Telefon nach Aufmerksamkeit verlangt hatte. Multitasking im Halbschlaf ist kompliziert, K legte also schnell wieder auf, weil ich wohl schlecht drauf sei, dabei wollte ich nur wissen, was das Telefon sonst noch von mir wollte.
Es stellte sich heraus, dass es ein iOS-Update gibt und dass ich zustimmen muss, wenn meine Uhr sich updaten soll.
Das tat ich natürlich, checkte dann sofort das iPhone und iPad, stieß dort ebenfalls das Update an - und war dann ratlos, womit ich mich jetzt beschäftigen könne, weil sowohl Telefon als auch Tablet während der Installation des Updates nicht für meine Morgenlektüre zur Verfügung standen.
Also machte ich den Fernseher an, schließlich war ich inzwischen gründlich wach.

Dann musste ich Pipi und entdeckte im Bad eine große Spinne. Um die zu fangen brauchte ich den Spinnenfänger, der lag aber im Erdgeschoss. Um ins Erdgeschoss zu gelangen, muss ich durchs Treppenhaus nach unten gehen, im Treppenhaus gibt es ein Fenster ohne Gardine, an dem kann ich unmöglich so unangezogen wie ich aus dem Bett gekrabbelt bin, vorbeilaufen.
Also muss ich mir erst mal provisorisch was überziehen, richtig anziehen geht nicht, dafür müsste ich vorher duschen, das geht aber nicht wegen Spinne.

In der Küche fällt mir ein, dass ich als erstes Kaffee kochen könnte, denn ich habe ja aktuell niemanden, der mir den Kaffee morgens ans Bett bringt.
Während die Kaffeemaschine aufheizt, kann ich noch eben schnell die Wäsche abnehmen, der Ständer steht im Wohnzimmer und es ist fast alles trocken.
Beim Abnehmen der Wäsche stelle ich fest, dass das eine T-Shirt ein Loch unterm Arm hat.
Das Beste ist, ich flicke das sofort.

Das Nähzeug ist in einem anderen Zimmer, während ich unten durchs Haus laufe, sehe ich die Bettwäsche, die ich gestern zum Trocknen über die Türen gehangen hatte. Wenn ich jetzt schon Wäsche abnehme, kann ich die Bettwäsche auch gleich abnehmen und zusammenfalten.
Die Kopfkissen sind trocken, der eine Bettbezug hat aber noch eine feuchte Kante und das Spannbettlaken hat sich um den Gummizug herum verkrumpelt und ist dort noch sehr feucht, also hänge ich die gesamte Bettwäsche wieder neu auf und achte darauf, dass das Spannbettlaken so grade wie möglich gezuppelt wird, was kompliziert ist.
Ich brauche also eine andere Stelle, wo ich das Laken zum Trocknen besser ausbreiten kann. Ich wandere unten durchs Haus und suche nach einer Ersatztrockenstelle, dabei fällt mir auf, dass in dem einen Zimmer ganz viel Sand auf dem Boden ist, den könnte ich doch mal schnell eben wegsaugen.

Ich gehe zurück in die Küche, um den Staubsauger zu holen, dabei komme ich an der Kaffeemaschine vorbei und finde meinen vergessenen Kaffee. Der ist inzwischen kalt.

Ich schiebe den Kaffee in die Mikrowelle, während mir einfällt, dass ich ja ganz unbedingt meine Tabletten noch nehmen muss, gleich morgens als erstes. Mache ich sonst morgens im Bett beim Kaffee trinken, der Kaffee im Bett entfällt aber ja grade wegen ist nicht.
Also laufe ich hoch, um meine Tabletten zu holen, drücke sie aus der Blisterpackung auf die Kommode, als mir einfällt, dass ich dann doch auch eben noch Zähne putzen könnte, dann ist das auch erledigt.

Ich gehe ins Bad, beginne meine Zähne zu putzen und sehe im Spiegel hinter mir die Spinne. Die winkt mir fröhlich zu und wenn sie reden könnte, hätte sie mich sicherlich daran erinnert, dass ich ganz als erstes doch eigentlich nur den Spinnenfänger holen wollte, um sie einzufangen.
Fällt mir aber selber wieder ein, ich putze rasch meine Zähne fertig und laufe runter, um den Spinnenfänger zu holen. In der Küche sehe ich den Kaffee, der noch lauwarm ist - Mist, meine Tabletten, die liegen noch oben, also laufe ich wieder hoch, um meine Tabletten zu holen.

Ich bin sicher, dass ich sie auf dem Schreibtisch aus der Blisterpackung gedrückt habe, dort sehe ich sie zwar nicht, aber wenn ich jetzt schon mal am Schreibtisch sitze, kann ich auch mal eben den PC hochfahren, daran will ich eh gleich etwas arbeiten.
Ich suche weiter nach den Tabletten auf dem Schreibtisch und mir fällt ein Schreiben in die Finger, das ich ganz unbedingt einscannen muss. Das mache ich am besten sofort, schließlich habe ich das schon mehrfach immer wieder vergessen, das ist keine gute Arbeitsweise.

Ich mache den Scanner an, der nur hektisch blinkt und von mir die Eingabe meines Benutzernamens verlangt. Ich kann mich nicht an einen Benutzernamen erinnern, aber ich kann ja mal auf meinem PC in meiner Benutzernamensammeldatei nachschauen, ob ich mir dort etwas notiert habe.
Habe ich nicht.
Aber vielleicht ja per E-Mail? Ich öffne Outlook und der PC lädt alle Mails der letzten 14 Stunden.
Oh shit, da sind eben grade zwei echt lästige E-Mails reingekommen, am besten, ich beantworte die sofort, sonst verderbe ich mir damit den ganzen Tag, wenn ich weiß, dass das noch erledigt werden muss.

Um die eine E-Mail vernünftig beantworten zu können, muss ich aber erst eine Excel-Tabelle anlegen, um den strittigen Sachverhalt bestmöglich darstellen zu können, es stellt sich heraus, dass das nicht ganz so banal ist, wie ich annahm, damit bin ich über eine Stunde konzentriert beschäftigt, dann schicke ich die E-Mail ab und freue mich, dass das erledigt ist.

Kurz darauf brummt meine Uhr und zeigt den Eingang einer Nachricht auf dem Messenger Signal an. Ich sitze am PC, also will ich auch die Nachricht am PC lesen und vor allem ggfls. beantworten, ich suche danach, wie ich Signal öffnen kann, Mist, geht nicht über den Browser, ich habe aber die App dafür schon installiert.
Ich öffne die Signal-App auf dem PC und erfahre, dass ich erst den QR-Code neu mit dem Handy einlesen muss, um mich auf dem PC mit meinem Signalkonto verbinden zu können.

Ich überlege, wo mein Handy ist. Ach, das liegt ja noch neben dem Bett, weil es ein neues iOS-Update geladen hat. Das ist inzwischen installiert, ich muss aber erst den Entsperrcode eingeben und die Simkarten-Pin, bis ich das Handy wieder benutzen kann. Zum Glück fällt mir beides gleich im ersten Versuch ein. Seitdem das Handy Face-ID anbietet und ich eine passende Smartwatch besitze, mit der ich das Handy auch entsperren kann, wenn ich eine Maske trage, muss ich den Entsperrcode nicht mehr sehr häufig eingeben, die Gefahr, dass ich den Entsperrcode mangels Übung vergesse, ist deshalb groß.
Diesmal hat es zum Glück funktioniert, ich öffne die Signal-App - aber finde die Stelle nicht, wo ich den QR-Code auf dem PC einscannen kann. Ich wische hin und her, irgendwie finde ich keine Stelle, die nach Einstellungen aussieht. Aber das kann man ja googeln. Auf dem PC öffne ich den Browser und suche "Signal QR-Code".
Es gibt keine vernünftigen Ergebnisse, alle wollen mir nur zeigen, wie ich die App auf dem Windows-PC installiere, das brauche ich nicht, die App habe ich ja schon installiert.

Ich verändere die Suchwörter, dann finde ich es: ich muss mein eigenes Foto antippen, dahinter verstecken sich die Einstellungen und dort kann ich neue Geräte koppeln. Ich koppele den PC, Signal sagt mir, dass ich ab sofort Signal auch auf diesem PC verwenden kann, dass aus Sicherheitsgründen aber alte Unterhaltungen nicht synchronisiert werden.
Signal ist wirklich ein sehr sicherer Messenger.

Ich nehme also wieder mein Handy, schaue nach, wer mir da was geschrieben hat und sehe, dass es einer der E-Mail-Empfänger ist, denen ich diese umfangreiche Excel-Tabellen-Erläuterung geschickt habe. Seine Nachricht lautet: "Sie sollen doch Urlaub machen."
Ich schreibe zurück: "Aber hier ist sonst nicht viel los, ich bin ganz alleine und aller Besuch ist abgefahren."
Eine Minute später klingelt das Telefon.
Wir telefonieren über eine Stunde und besprechen wichtige Dinge. Er leitet mir noch drei andere E-Mails weiter und sagt, dass es gut wäre, wenn ich morgen um 8.30h per Teams an der Jourfix-Sitzung teilnähme, weil er fürchtet, dass es Ärger gibt und er bräuchte dann jemanden, der erfolgreich "Basta" sagen kann.

Nach dem Telefonat schaue ich auf die Uhr, es ist 14.37h, ich habe Durst und was essen könnte ich so langsam ja auch mal.
Mir fällt mein Kaffee wieder ein, und überhaupt, im Grunde bin ich nur provisorisch aufgestanden, habe meine Tabletten noch nicht genommen, im Bad sitzt immer noch eine dicke Spinne, im Erdgeschoss liegen überall einzeln verteilte, halbtrockene Wäschestücke rum und der Scanner muss noch eingerichtet werden.
Dafür ist es aber schon ganz schön spät.

Der PC macht pling und öffnet ein Kalenderfenster: Ich habe heute tatsächlich einen Termin, ich muss den Zahlungsverkehr freigeben, weil alle anderen unterschriftsberechtigten Mitarbeiter auch im Urlaub sind. Letzte Woche ist das schon komplett ausgefallen, diese Woche ist wenigstens eine Kollegin in der Buchhaltung wieder da.
Ich rufe sie an. Sie sagt, dass es noch einen Moment dauert, es wäre sehr viel, weil es ja die aufgelaufenen Rechnungen von zwei Wochen sind und außerdem hätte sie ca. 200 einzelne Erstattungen aus Nebenkostenabrechnungen, die wären inzwischen auch fertig und würden heute überwiesen.
Ich beschließe, dass ich mir für Überweisungen, die nachher siebenstellige Beträge erreichen, mehr anziehen will, als nur eine Unterhose und ein T-Shirt. Millionenbeträge im halbnackten Zustand anzuweisen erscheint mir als der Gipfel der Dekadenz, so weit will ich es nicht kommen lassen.
Außerdem will ich vorher Kaffee trinken.
Und meine Tabletten finden.

Vorher muss ich aber noch mal Pipi.
Im Bad sehe ich die große Spinne
?.


Ich überspringe jetzt ein paar Details, weil es sich wiederholt, zusammengefasst passierte noch folgendes:
Um 16.23h lag ich wieder im Bett und habe dort meine Morgenroutine erfolgreich abgewickelt. Ich habe meine Morgentabletten eingenommen, meinen Morgenkaffee (warm, neu gekocht) getrunken und meine Morgenlektüre auf dem iPad gelesen. Der Fernseher lief immer noch, es ist erstaunlich, was für ein Müll am Nachmittag gesendet wird.

Inzwischen bin ich geduscht und vollständig bekleidet. Auch der Zahlungsverkehr ist erledigt und der Scanner wurde auf Werkseinstellungen zurückgesetzt und neu eingerichtet. Das Schreiben ist eingescannt.
Etwas gegessen habe ich aber außer einem Pfirsich und zwei Bifis noch nichts, dafür bin ich weit über den Zustand "Appetit haben" hinaus, ich werde jetzt gleich eine Tüte Chips essen, das geht immer.

Als ich den Spinnenfänger endlich nach oben gebracht hatte, war aber die Spinne nicht mehr zu sehen.

Für morgen wünsche ich mir ein klitzekleines bisschen mehr Struktur
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Donnerstag, 22. Juli 2021
Beginnende Verlotterung
Keiner mehr da, ich stelle fest, dass ich es durchaus genieße, komplett alleine zu sein.

K ist immer noch intensiv mit seinen IFR-Flugstunden beschäftigt, jetzt ergibt sich sogar für Samstag und Sonntag die Möglichkeit, dass er noch weitere Flugstunden machen kann, weil der Lehrer auch am Wochenende bereit ist zu schulen, ich halte das für eine sehr gute Möglichkeit, sich noch mehr Routine zu verschaffen und denke, er sollte das auf alle Fälle annehmen, auch für den Preis, dass er dann am Wochenende nicht nach Borkum kommt.

Am Freitag hat er einen Termin in Velbert, um sich das Drama vor Ort anzusehen und um mit einem Generalunternehmer zu verhandeln, was eine Sanierung kosten wird. Wie wir mittlerweile erfahren haben, war das Haus nicht gegen Elementarschäden versichert, das wird also ein ziemlich teurer Spaß für uns, das Erdgeschoss mit den Ladenlokalen wieder bewohnbar bzw. vermietbar zu machen. Aber wie immer trifft auch hier der alte Spruch: Hilft ja nix.

Am Vormittag habe ich eine Zeitlang am PC gesessen und dabei auch grob mein berufliches E-Mail-Postfach durchgesehen, vorsortiert und wichtige Dinge bearbeitet.
Außerdem habe ich mich weiter mit der Erstellung eines Back-Ups aller Blogbeiträge beschäftigt, weil ich es schade fände, wenn alles weg wäre, was hier so steht, wenn aus welchen Gründen auch immer blogger.de doch mal dicht gemacht wird.
Weil ich keine Möglichkeit gefunden habe, alle Beiträge insgesamt als eine Datei herunterzuladen, habe ich begonnen, jeden Beitrag einzeln in One-Note abzuspeichern. Wenn man das zeitnah macht, ist das gar kein großer Aufwand, da mir das aber erst 2020 eingefallen ist, mache ich es auch erst seit 2020 zeitnah, was bedeutet, dass ich die Jahre 2015-2019 nachträglich sichern muss. Mittlerweile fehlen mir aber nur noch neun Monate, also rund 270 Tage, alles andere ich schon fertig und abgespeichert. Es wird also.

Am Nachmittag habe ich den Onkel besucht und dort die erste Schüssel mit Zuckererbsen gepflückt, das wird morgen ein Festschmaus, heute war ich zu unmotiviert, um überhaupt irgendwas zu kochen.
Ich stelle mal wieder fest, dass ich sehr schnell beginne zu verlottern, wenn ich alleine lebe, da es aber absehbar ist, wann hier wieder Menschen sein werden, mache ich mir nicht allzu viele Gedanken darüber
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Mittwoch, 21. Juli 2021
Wenn man plötzlich uralte Steinzeitprobleme lösen kann
So, jetzt ist der Besuch abgefahren und ich bin tatsächlich mal für ein paar Tage komplett alleine.

Die letzten Tage waren gründlich anders als mein sonstiges Leben, haben aber sehr viel Spaß gemacht.

Wir haben jeden Abend stundenlang geredet, wir haben uns unterhalten, gemeinsam über Dinge nachgedacht, nach Erklärungen gesucht und uns gegenseitig von unseren Vorstellungen für die Zukunft, von Wünschen, Träumen und Hoffnungen erzählt und plötzlich entstand eine Idee, die uns alle ein wenig fassungslos machte, weil sie einerseits so simpel, andererseits aber auch so folgenschwer ist, dass man sie durchaus als "life changer" bezeichnen kann und genau die wird jetzt umgesetzt.

Manchmal bieten sich ja durch das zufällige Zusammentreffen von komplett verschiedenen Sachverhalten Möglichkeiten, uralte Probleme lösen zu können, dass man nur staunend davor steht und es selber nicht fassen kann, weil alles so plötzlich und unerwartet passiert.

Solche Chancen müssen dann aber auch sehr beherzt und vor allem sofort genutzt und umgesetzt werden, denn es gibt meist nur ein kurzes Zeitfenster, in dem die Gesamtumstände so perfekt zusammenwirken, dass eine Lösung als Ergebnis möglich ist.

Genau so etwas ist uns in den letzten Tagen passiert.
Wir haben uns durch Zufall in unseren Gesprächen gegenseitig Informationen geliefert, die uns jeweils vorher fehlten, die aber zusammengenommen plötzlich zu einer wirklich wunderbaren Problemlösungsidee führten - und die wird jetzt umgesetzt.

Es ist dann allerdings ein seltsam skurriles Gefühl, wenn sich plötzlich eine Möglichkeit auftut, ein uraltes, schon über dreizehn Jahre altes Problem zu lösen, mit dem man sich schon fast behaglich eingerichtet hatte, weil man im Grunde fast nicht mehr daran glaubte, dass es überhaupt zu lösen sei - und dann gibt es diese Chance.
Die aber auch nur dann eine gute Chance ist, wenn man sie sofort umsetzt.
Keine Bedenkzeit, kein Aufschub, sofort.
In ein Paar Tagen hat sich das Fenster für diese Chance schon wieder geschlossen und es ist nur ein riesengroßer Zufall, dass man sie überhaupt im richtigen Moment entdeckt hat.

Ich bin immer noch ein bisschen atemlos, wenn ich darüber nachdenke, wie viele Zufälle da gleichzeitig zusammenkamen, dass diese Chance überhaupt entstehen konnte und drücke jetzt alle Daumen, dass es auch wirklich funktioniert.

Es wird zumindest nicht daran scheitern, dass sich keiner traut, es wirklich anzugehen, der erste wichtige, große Schritt wurde heute Abend nämlich schon eingeleitet.

Schneller geht nicht
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Dienstag, 20. Juli 2021
Wenn keine Zeit bleibt,
sich wenigstens für 10 Minuten alleine an einen Rechner zu setzen, dann ist das mit dem täglichen Bloggen ein echtes Problem.
Ich gebe es zu, ich habe heute richtig massiv gecheatet, denn ich habe heimlich unterm Tisch, wo es niemand mitbekam, einen Blogbeitrag noch mit dem richtigen Datumstag angelegt, dann aber zunächst nur offline gespeichert, um ihn irgendwann später rückwirkend mit Inhalt zu füllen, weil ich halt schon wieder, den vierten Tag in Folge komplett im analogen Leben verfangen war und deshalb schon wieder keine Chance hatte, hier irgendeinen halbwegs sinnvollen Text zu schreiben.

Theoretisch wird es morgen alles besser, denn morgen fährt der Besuch wieder ab und dann habe ich endlich meine Abende wieder für mich, praktisch kann ich allerdings nicht sicher sein, ob ich nicht morgen Abend schon um 18h komplett ermattet ins Bett falle. Erschlagen von so viel Besuch mit so viel Reden und so späten Zubettgehzeiten.
Ich weiß es also nicht, wie das werden wird, morgen, aber immerhin habe ich mir fest vorgenommen, hier endlich wieder Struktur in meine Bloggerei zu bringen. Viermal dieselbe Ausrede ist ja nun wirklich zu langweilig
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Montag, 19. Juli 2021
Der Plan war anders
aber wie es denn gekommen ist, war viel schöner, deshalb bin ich sehr zufrieden, habe aber immer noch keine Zeit, hier etwas zu schreiben.
Ich bin einfach in der analogen Welt komplett ausgelastet und verschiebe mal wieder alles auf morgen
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