anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 7. Juli 2021
Einkaufen
Ich bin ja bekennender Schnäppchenjäger und ich bin sehr zufrieden mit diesem Schicksal.

Ich mag nämlich Kram und ich mag es, Kram zu besitzen, solange man das Zeug zu irgendetwas gebrauchen kann. Gleichzeitig macht das Krambesitzen aber nur Spaß, wenn es kein elitäres Luxushobby ist, sondern eben die Folgen eines Schnäppchenjägerdaseins. Einfach in einen Laden gehen und Kram kaufen, kann ja jeder.
Wie einfallslos und wie langweilig.
Nein, das verweigere ich soweit es mir möglich ist, ich kaufe Kram nur, wenn er deutlich günstiger angeboten wird als zum normalen Listenpreis.
Zu meinen Einkaufslieblingsorten gehören deshalb an erster Stelle Flohmärkte, an Top 2 meiner Rangliste stehen Second Hand Geschäfte und danach eBay und eBay Kleinanzeigen.
Neuware kaufe ich nur, wenn sie wirklich deutlich heruntergesetzt ist oder ich irgendetwas sehr dringend genau jetzt brauche. Kommt aber nicht so oft vor.
Also, dass ich Dinge ganz unbedingt genau jetzt brauche.

Die meisten Dinge, die ich meine zu brauchen, stehen auf einer Wunschliste, die stückchenweise ganz nach Angebot und verfügbarem Wunschpreis abgearbeitet wird. Manche Dinge stehen da auch schon seit einigen Jahren, aber es eilt ja nicht.

Ich wünsche mir zum Beispiel noch mehr Merino Runners Schuhe, aber nur, wenn sie weniger als 80 Euro kosten.
Auf dieser Wunschliste stehen auch Dinge, die ich eigentlich aus grundsätzlichen Überlegungen komplett ablehne und über die ich mit Begeisterung blöde Bemerkungen machen, wenn sie jemand anderes besitzt. Das sind alles Dinge, die sich vor allem durch ihren in meinen Augen völlig übertrieben hohen Preis auszeichnen.
Ich meine, wer bitte schön braucht schon einen Porsche?
Oder einen fetten Diamantring?

Die Liste ist beliebig erweiterbar.
Aber all diese Dinge würde ich kaufen, wenn ich sie zu einem ungewöhnlich guten Kurs erwerben könnte.
Ich besitze übrigens tatsächlich einen Anderthalbkaräter, den wir über Beziehungen vor vielen Jahren mal direkt von einem Großhändler an der Diamentenbörse in Johannisburg gekauft haben. Der Preis war so gut, dass es eine Schande gewesen wäre, den Stein nicht zu kaufen. Ich gehe übrigens davon aus, dass ich ihn heute für deutlich mehr verkaufen könnte, als er damals gekostet hat, ab 1 Karat kann man Diamanten als Geldanlage betrachten, wenn man sie zum Diamanteneinkaufspreis vom Großhändler kaufen kann.

Ich besitze keinen Porsche, aber wenn ich durch Zufall einen zu einem absoluten Superschnäppchenpreis angeboten bekäme, könnte ich mir vorstellen, dass ich schwach werde.
Nicht, weil ich gerne Porsche fahre, aber weil ich es ein tolles Gefühl finde, mit einem Porsche rum zu fahren, der nur ein Bruchteil dessen gekostet hat, was andere Leute dafür bezahlen.

Die Leidenschaft so wenig Geld wie möglich auszugeben habe ich mit CW geteilt, der unter seinen Kollegen und Mandanten den Wettbewerb des billigsten Anzugs eingeführt hatte. Selbstverständlich ging es nicht um wirklich billige Anzüge, sondern nur darum, die Anzüge, die Männer in seinen Kreisen normalerweise trugen, so günstig wie möglich zu erwerben. Und interessanterweise stiegen fast alle darauf ein, denn ab einem bestimmten Vermögensstatus kann man mit noch mehr Geld nicht mehr punkten, da muss man sich einfach etwas anderes einfallen lassen.

Nun, und was ich eigentlich mit diesem langen Vorspann sagen wollte: Ich habe die letzten Tage ganz viel eingekauft. Alles bei eBay. Das passiert im Urlaub schon mal, ich hatte das Gefühl, ich müsse dringend gründlich Geld sparen
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Dienstag, 6. Juli 2021
Hochwasser
Gestern ist hier ja ein wenig die Insel abgesoffen, allerdings nicht wegen Meer, sondern wegen Regen, der plötzlich sturzbachartig vom Himmel stürzte.
Es gibt dazu diverse Videos im Netz, das hier zeigt das Drama in epischer Breite.



Bei mir im Haus ist nur das Dachgeschoss abgesoffen, und das lag nicht an der schlechten Kanalisation, sondern an den offenen Fenstern, die niemand zugemacht hatte.

Als die Sintflut begann, saß ich grade im Auto auf dem Rückweg vom Flugplatz.
K hatte sich ausführlich mit dem Wetter beschäftigt und beschlossen, dass er am besten wegkommt, wenn er ganz kurz, bevor das Gewitter hier auf der Insel ankommt, hier startet, dann kann er nämlich sehr schnell hinter die Front fliegen und ist dann safe auf der Rückseite unterwegs, ein Plan, der ihm auch perfekt gelang, er sagte, es wäre ein komplett unspektakulärer Flug gewesen.

Ich wurde dafür noch auf der Rückfahrt von diesem Gewitter erwischt, kam zwar heil zu Hause an, mochte dann aber nicht aussteigen, weil ich sofort komplett plitschnass geworden wäre. Ich saß also rund eine halbe Stunde im Auto und beobachtete auf der einen App, dass K sicher Richtung Münster unterwegs war und auf der anderen aktualisierte ich immer wieder das Regenradar, um zu sehen, wann es eine Chance gibt, das Haus halbwegs trocken zu erreichen. Mit C vereinbarte ich dann einen Zeitpunkt, zu dem sie die Haustür öffnete, damit ich in einem Sprung vom Auto ins Haus hechten kann, diese WetterApps sind da tatsächlich minutengenau präzise.

Die einzige, die die Fenster im Dachgeschoss also hätte schließen können, war C, die auch kurz darüber nachdachte, ob sie die Fenster im Dachgeschoss kontrollieren solle, die diese Idee aber dann sofort wieder verwarf, weil sie sich sagte, es wäre überhaupt nicht vorstellbar, dass K die Fenster nicht geschlossen hat, er war schließlich bis zuletzt oben und hat ständig das Wetter gecheckt, er wusste doch haargenau, was da auf uns zurollt.
Grundsätzlich ist das auch eine sehr logische und nachvollziehbare Überlegung, der einzige, der nicht logisch und nachvollziehbar dachte, war K, der nämlich meinte, wenn er doch vor dem Gewitter abfliegt, dass es dann hier auf der Insel gar nicht mehr regnet. Diese Art von Westfalenlogik war sowohl C als auch mir und ganz vor allem dem Gewitter nicht eingängig, es regnete also sehr wohl hier auf die Insel, obwohl K vorher abgeflogen war und es regnete mit Schmackes in die offenen Dachfenster.

Der Keller dagegen blieb trocken, immerhin.

Beim Onkel dagegen stand der gesamte Garten mitsamt Hof und Kellerabgang komplett unter Wasser, denn bei ihm packte die Straßenkanalisation die Mengen nicht und das hat dann regelmäßig sehr feuchte Folgen für die Anwohner.

C und ich haben ihm heute dann noch geholfen, die letzten 2cm Wasser, die die Pumpe nicht mehr absaugte, aus dem Keller zu entfernen.
Außerdem haben wir 5 Liter Erdbeeren gepflückt, die Beete standen gestern auch komplett unter Wasser und spätestens morgen wären die Beeren wahrscheinlich alle vergammelt.

Insgesamt war das heute also ein sehr putz- und aufräumlastiger Tag, ich habe übrigens gelernt, weshalb es sinnvoll ist, regelmäßig auch in den abseitigen Ecken des Zimmers zu saugen: Dann liegen da weniger Insektenleichen, was das Wischen nach einer Überschwemmung wesentlich angenehmer macht, also ich meine, wenn man beim Wischen nicht auch gleich noch Leichenberge mit wegwischen muss
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Montag, 5. Juli 2021
Arbeit
Manchmal habe ich das Gefühl, ich müsste mal so lange nichts tun, bzw. richtiger: nichts tun müssen, bis mir richtig gründlich bis tief unten auf den Boden des Gemüts langweilig ist. Vielleicht vergeht dann meine ewige Sehnsucht nach "nicht arbeiten" und ich begreife Arbeiten endlich wieder als das, was es sein könnte, oder, positiver ausgedrückt, was es sein sollte: eine Sinn stiftende Beschäftigung.

Ich habe nämlich darüber nachgedacht, was für mich "Arbeiten" bedeutet, welche Tätigkeiten ich als Arbeit empfinde und welche nicht, und dabei ist mir gleich als erstes aufgefallen, dass es nicht an den Tätigkeiten selber liegt, sondern an dem Zwang, der entweder dahintersteht oder eben nicht.
"Zwang" hört sich jetzt martialischer an als es gemeint ist, in den allermeisten Fällen zwinge ich mich ja selber oder akzeptiere, dass es die normative Kraft des Faktischen ist, die mich zwingt, weil ich nicht rechtzeitig genug Vorsorge getroffen habe, aber dazu hätte ich mich ja auch zwingen müssen.

Ist alles ein wenig unkonkret und verschwurbelt, aber um ein Beispiel zu nennen, passt "Küchenarbeit" ganz gut.
Weder Kochen noch Küche saubermachen sind Tätigkeiten, die bei mir auf demselben Wohligkeitslevel liegen wie auf dem Sofa liegen und ein Buch lesen.
Grundsätzlich würde ich Kochen und Küche saubermachen als Arbeit bezeichnen, nämlich als etwas, das ich zur Zweckerreichung betreibe und nicht, weil der Weg das Ziel ist.

Es gibt ja auch Leute, für die ist Kochen ein sinnliches Erlebnis, im Spaß- oder Wohligkeitsfaktor vergleichbar z.B. mit Sport treiben (ich rede hier von anderen Leuten, nicht von mir, aber es gibt ja eindeutig viele Menschen, die treiben Sport, weil sie es gerne tun), oder, wenn ich es mit mir vergleiche: mit auf dem Sofa liegen und ein Buch lesen.
Ich treibe aber weder gerne Sport noch koche ich gerne, ich esse aber gerne und vor allem esse ich gerne leckere Dinge, und genau deshalb bin ich auch bereit, zu kochen. Zumindest dann, wenn die Kombination aus Hunger und Appetit genau die Intensität hat, die ich mit Kochen bedienen kann. Wenn ich zu viel Hunger oder zu wenig Appetit habe, fällt bei mir Kochen meistens aus, dann gibt es nämlich oft eine bessere Zweckerreichung als selber kochen (auswärts essen bei ganz viel Hunger) oder nur ein Butterbrot essen (bei wenig Appetit).

Zweckerreichung ist also mein Antrieb=Zwang und wenn ich gerne leckere Dinge essen möchte, dann muss ich sie vorher zubereiten. Auswärts essen ist meist nur bei sehr akutem Hunger eine Alternative, weil ich für viele Dinge, auf die ich sonst Appetit habe, kein Restaurant kenne, wo man es bestellen kann und überhaupt habe ich beim auswärts essen fast immer irgendwas zu mäkeln, nur bei sehr großem "jetzt und sofort Hunger" überwiegen die Vorteile.

Küche saubermachen ist im übrigen ein Kollateralzwang, wenn man eine Küche benutzt, muss man sie auch wieder saubermachen, Einwegküchen sind noch nicht erfunden.

Grundsätzlich habe ich sowohl meine Küche als auch meine Kochorganisation dem Umstand angepasst, dass ich nicht aus Leidenschaft koche, aber erfahrungsgemäß besser als viele andere Leute, zumindest was meinen Geschmack angeht.
Das bedeutet, alles, was nach meiner Definition "Arbeit" ist, versuche ich so professionell wie möglich zu organisieren, um eine maximale Effizienz der kostbaren Ressource "Anjezeit" zu gewährleisten.

So viel zur Voraberklärung, wie ich normalerweise zum Thema "Küchenarbeit" stehe. Es ist Arbeit, aber immerhin habe ich sie angemessen effizient organisiert.

Heute stand ich über vier Stunden in der Küche und habe mit viel Spaß allerlei Dinge auf Vorrat zubereitet. Sogar am Saubermachen hatte ich Spaß, weil ich mich grundsätzlich nur in einer sauberen Küche wohlfühle und weil ich ja so viele verschiedene Dinge nacheinander gemacht habe, musste ich zwischendrin immer wieder saubermachen, tat das aber gerne, weil ich insgesamt einfach Spaß daran hatte, all diese Dinge zu tun. Heute war Küchenarbeit für mich eindeutig keine Arbeit, weil mich weder irgendein Verpflichtungsgefühl (anderen Leuten gegenüber), noch Hunger oder Appetit antrieben, sondern nur die Freude an der Vorstellung, dass ich endlich mal Zeit habe, all diese leckeren Dinge zuzubereiten, weil ich anschließend (also in den nächsten Tagen) auch genug Zeit haben werde, sie in Ruhe zu genießen.
Das, was ich sonst also als Arbeit empfinde, war plötzlich eine sinnstiftende Beschäftigung und ich hatte wirklich viel Spaß daran.

Und über diese Feststellung bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass es in den meisten Fällen die fehlende Zeit ist, die Dinge zu einer lästigen Arbeit macht, statt sie als sinnstiftende Beschäftigung zu erleben, was sie genauso gut sein könnten, wenn man sie denn freiwillig machte und nicht, weil es irgendwelche äußeren Zwänge gibt. Die fehlende Zeit wiederum resultiert aus dem Anspruch, alles gleichzeitig zu wollen. Einen Fulltimejob, einen, ach was zwei perfekte Haushalte, immer etwas leckeres zu essen und gaaanz viel Zeit, um auf dem Sofa zu liegen und Bücher zu lesen.
Ich glaube, in der Vorstellung ist einfach nur ein Rechenfehler und wenn ich den korrigiert habe, dann wird das Leben toll
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Samstag, 3. Juli 2021
Möbelaufbau
Heute haben wir die Regale aufgebaut, die der private Speditionsdienst letzte Woche einfach so vor die Tür gestellt hat.

Der Onkel hatte sie ja schon mal in den Fahrradschuppen gerettet und als C und ich vorgestern hier ankamen, haben wir die Pakete auch schon in die erste Etage geschleppt, aber dann mussten wir gestern erst mal Urlaub machen, so dass der Möbelaufbau erst heute stattfand. Die Regale sind vom gleichen Hersteller wie die Schreibtische, bei denen ich während des Aufbaus ja auch schon lecker geflucht hatte.
So war ich diesmal zwar mental auf vergleichbare Umständlichkeiten gefasst, habe mich aber trotzdem wieder gründlich geärgert, vor allem, weil mal wieder Monategeteile fehlten. Natürlich fehlten bei den Regalen andere Teile als bei den Schreibtischen, so dass mein gehorteter Vorrat an nachgelieferten Montageteilen mir nichts nutzte, was ich noch mal zusätzlich ärgerlich fand.
So eine Murksfirma, also echt mal.

Dafür sehen die Möbel aber auch sehr schön aus und das Wohnbüro ist endlich fertig eingerichtet. Also, "fertig" bedeutet natürlich nur, dass ich jetzt tatsächlich das erste Mal rundum zufrieden bin mit diesem Raum und aktuell nix mehr verändern will, obwohl, doch schon, K braucht noch einen vernünftigen Bürostuhl. Aber dann, dann ist erstmal solange Ruhe, bis mir langweilig wird und ich beginne umzuräumen. Das kann aber noch gut drei bis fünf Jahre dauern.

Die Regale sind zwar fertig aufgebaut und stehen auch da, wo sie hinsollen, aber es ist noch nicht alles auf- und vor allem nicht fertig eingeräumt, so dass ich den aktuellen Einrichtungszustand erst zeige, wenn auch die Räumarbeiten abgeschlossen sind.

Ansonsten ist K erst heute Nachmittag hier angekommen, er hatte heute Vormittag noch weitere Flugstunden und das ist alles so anstrengend, dass er nur noch kurz schwimmen gehen konnte, etwas gegessen hat und dann ins Bett fiel. Dort erholt er sich jetzt von den Strapazen seines Hobbys, ich fürchte allerdings, da muss er jetzt durch, er hat es so gewollt
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Samstag, 3. Juli 2021
Urlaub
Das war ein sehr schöner erster Urlaubstag.
Eigentlich war es ja sogar der zweite Urlaubstag, denn gestern hatte ich ja auch schon frei, aber gestern fühlte sich noch nicht wie Urlaub an, weil ich gestern den größten Teil des Tages mit der Verlegung des Hausstandes beschäftigt war. In Greven musste ich erst alles zusammenpacken, dann ins Auto räumen, C abholen, strategische Reisethematiken besprechen, Auto fahren, warten, Fähre fahren, ankommen, auspacken, wegräumen, einkaufen - irgendwas war ständig zu tun und Urlaub geht ganz eindeutig anders.

Zum Beispiel so wie heute: Lange ausschlafen, dann eine Tasse Kaffee trinken und dabei mit der Tochter schwatzen, einen gemeinsamen Schwimmbeschluss fassen, Badekleidung raussuchen, sich durch fünf Bikinis und drei Badeanzüge probieren und freuen, dass noch alles passt, um sich dann für den schwarzen Badeanzug zu entscheiden, darüber grinsen, dass es jedes Mal dasselbe ist, d.h. ich probiere immer x verschiedene Teile aus, um letztlich doch den schwarzen Badeanzug zu nehmen.
Dann zum Strand gehen, dabei weder Haustürschlüssel noch Handy mitnehmen, alleine das Fehlen dieser Utensilien gibt schon das Gefühl unendlicher Freiheit.
Am Strand das Handtuch und das Strandkleid an den öffentlichen Kleiderständer hängen, die Sandalen darunter stellen und ins Wasser laufen. Dabei immer mit einem Auge nach den Quallen schauen und sorgfältig ausweichen, ganz im Wasser untertauchen, weil es dort gefühlt wärmer ist als außerhalb, diese Illusion funktionierte schon vor 50 Jahren und wirkt auch heute noch. Ist übrigens vererbbar, die Tochter meint auch, dass es wärmer ist, wenn man ganz eintaucht. Sich im Wasser treiben lassen, dabei die Quallen solange vergessen, bis es erst am Arm, dann auch am Bein brennt, jetzt ist es endgültig sicher: Das ist Urlaub.

Am Nachmittag sind wir zum Onkel gefahren, haben ihm dort mit ein paar Dingen geholfen und zur Belohnung den letzten Rhabarber des Jahres ernten dürfen.

Jetzt kocht unten auf dem Herd ein großer Topf mit dem kleingeschnibbeltem Rhabarber, um daraus Sirup zu machen. Urlaub ohne selbstgemachten Rhabarbersirup ist ein Gesetzesverstoß. Ich gebe mir dieses Jahr Mühe, alles richtig zu machen
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Freitag, 2. Juli 2021
Parkplatz und Spritpreiszockereien
Es ist vollbracht, das Auto ist runter von der Straße


Ich hatte den Gartenbauer, der die Pflasterarbeiten machen soll, gebeten, den Einstellplatz kurzfristig wenigstens schon mal mit Schotter aufzufüllen und zu verdichten, so dass ich das Auto dort abstellen kann, wenn ich jetzt im Sommer da bin, denn seitdem das Parken auf der Straße hier nachts verboten ist, ist das alles sehr ätzend geworden mit der Stellplatzsuche. Die Pflasterarbeiten selber werden wohl erst sehr viel später im Jahr erledigt, das ist mir ehrlich gesagt auch völlig schnuppe, wenn das noch nicht fertig ist, wichtig war mir nur, dass ich einen eigenen Stellplatz zum Parken habe.
Der Tiefbauer hatte zwar die Erde für den Stellplatz ausgehoben und grob mit Schotter verfüllt, insgesamt lag das aber noch alles deutlich zu tief, so dass ich auf dem Bürgersteig hängengeblieben wäre, wenn ich versucht hätte, dort drauf zu fahren.

Nur, als ich gestern in die Kamera geguckt hatte, war da noch nichts passiert, so dass ich langsam begann, mir Sorgen zu machen.
Als ich aber heute auf der Fähre saß, plingte plötzlich die Kamera und zeigte mir Bilder von eifrigen Handwerkern, was mich dann wieder hoffen ließ.

Als ich schließlich um 16.30h mit dem Auto vorfuhr, war alles pikobello aufgefüllt und verdichtet, ich glaube, das kann man als perfekt ausgeführten Just-in-time-Auftrag bezeichnen.

Die Reise selber hat ebenfalls in allen Zeitplänen perfekt funktioniert. C kam um kurz nach halb elf mit dem Zug in Greven an, ich hatte das Auto bereits vollständig beladen, so dass wir vom Bahnhof gleich weiterfahren konnten.

Wir haben uns dann ausgiebig überlegt, wann und wo wir tanken, um die Spritkosten zu optimieren, denn natürlich gilt es grundsätzlich eine mögliche Pleite vor allem durch höchst preisbewusstes Tanken zu vermeiden.
Kein Cent extra für die Ölkonzerne.
Wir entschieden uns dann aber doch nicht, auf Risiko zu gehen, sondern lieber schon mal in Greven das Auto vollzutanken, dann ist das auf alle Fälle sicher eingeloggt, denn weder wissen wir, wie die Spritpreise gegen Mittag in Emden sein werden, noch können wir sicher sein, dass wir dort überhaupt noch Zeit zum Tanken haben werden, es braucht ja unterwegs nur irgendein blöder Stau zu passieren und plötzlich wird alles sehr eng.
Trotzdem ist es natürlich grundsätzlich sinnvoll, das Auto in Emden noch mal randvoll zu tanken, denn hier auf der Insel kostet der Liter Sprit rund 25 Cent mehr als auf dem Festland. Da ist die Pleite quasi garantiert, wenn man solche Wucherpreise bezahlen muss, nur weil man nicht vorher auf dem Festland vollgetankt hat.

Wir tankten also zunächst 30l in Greven und fuhren dann weiter, kamen komplett stau- oder stockungsfrei durch und waren schließlich eine Stunde vor Abfahrt der Fähre schon in Emden. C schaute nach, wo in Emden die günstigste Tankstelle ist, lustigerweise war es die direkt vorm Fährhafen und zwar war der Sprit dort 8 Cent billiger als in Greven. - 8 Cent mal 30 Liter, unsere Nichtzockerei hat also 2,40 Euro gekostet.
Wir entschieden uns, dass es das beruhigende Gefühl, dass nichts schiefgehen kann, wert war.
Als wir dann aber an der Tankstelle in Emden vor fuhren, kostete der Sprit plötzlich 4 Cent mehr als die App eben grade noch angezeigt hatte. Wir hatten genau das Preiserhöhungsloch vor der Fährabfahrt erwischt.
Aber hilft ja nix, immer noch billiger als Inselsprit, natürlich tankten wir noch mal randvoll.
Und dann fiel mir auf, dass diese Preiserhöhung auch einen echten Vorteil hatte, denn plötzlich hatten wir durch das Tanken in Greven ja nur 4 cent zu viel bezahlt, der Preis der Nichtzockerei hatte sich plötzlich halbiert. Wenn das unterm Strich nicht mal ein echtes Schnäppchen war
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Donnerstag, 1. Juli 2021
Letzter Tag mit Vorbereitungen
Letzter offizieller Arbeitstag erledigt, Inbox ist nicht ganz auf Zero, sieht aber optisch so aus, das ist das Wichtigste.
Ich habe sowieso allen gesagt, dass ich grundsätzlich erreichbar bin, insoweit ist das nicht so schlimm, wenn ich die nächsten Tage noch ein wenig am Feinschliff der letzten zu erledigenden Arbeiten nachjustiere, ich gehe eh davon aus, dass ich ausreichend Zeit für alles haben werde.

K hat dieses Jahr vor, seinen Urlaub schwerpunktmäßig zum Training für den IFR-Schein zu verwenden, am Wochenende wird er dann wohl regelmäßig nach Borkum kommen, aber unter der Woche hat er Büro und Flugstunden, das bedeutet also, dass ich viel Zeit alleine habe.

Im Moment schreckt mich das noch nicht, weil morgen erstmal C mit nach Borkum kommt, für die nächsten 10 Tage habe ich also ganz bestimmt Unterhaltung.
Für die darauf folgenden langen Wochenenden hat sich schon anderer Besuch angesagt, es ist also tendenziell immer irgendetwas los, J wollte auch noch kommen und N vielleicht auch, bei dem haben sich aber die Pläne doch grade wieder verschoben, da wird sich zeigen, ob und wann er frei hat, aber ich glaube nicht, dass ich vereinsame auf der Insel.

Vorhin habe ich schon das Auto bepackt, meine Flohmarktkäufe von neulich mussten mit und außerdem vier Meter Gartenrollweg, die es grade bei Aldi im Angebot gab und die mir diesen Sommer das Laufen über den noch immer im Rohbauzustand befindlichen hinteren Garten und den Zugang zum immer noch nicht abgerissenen Gartenhaus erleichtern sollen. Die alten Holzplatten vor dem Gartenhaus sind mittlerweile nämlich alle weggefault und da dachte ich, es ist sinnvoll, sie wenigstens für diesen Sommer als Übergangslösung durch so einen Gartenrollweg zu ersetzen. Vier Meter für 16 Euro, kann man sich ja mal leisten.
Außerdem noch ein Elektrogrill samt Standfuß, damit kann ich dann auch ohne Palaver selbstständig grillen und muss mich nicht mit der blöden Holzkohle zanken, die ja nie so brennen will, wie ich das will, ich fand das eine salomonische Grillfriedenlösung.

Passte alles in den Kofferraum, sogar eine Reisetasche mit Klamotten konnte ich da noch mit unterbringen, das finde ich sehr praktisch, denn damit ist der Rücksitz noch komplett frei und da stelle ich dann morgen zwei volle Kühltaschen, Cs Reiserucksack, zwei Basilikums (oder heißen die Basilika im Plural?) und meine Computertasche hin und dann ist alles perfekt untergebracht. Bisher bin ich sehr zufrieden mit den Fortschritten und mal wieder enorm stolz auf den Großraumkofferraum meines Cabrios.

Lasset die Spiele beginnen
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