anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 22. Januar 2021
Gendersprache
Zunächst hatte ich "Gendern" als Überschrift gewählt, daraus machte meine Autokorrektur aber "Geldern". Ich glaube, meine Autokorrektur kann sich nicht vorstellen, dass ich wirklich gendern will.
Ich habe deshalb die Überschrift angepasst, jetzt akzeptiert es auch meine Autokorrektur.

Ich habe mir ja schon mal Gedanken zur Gendersprache gemacht und bin dabei für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich lieber meine eigene, alterspassende Sprachversion weiterverwende und lehne es deshalb aktiv ab, gegenderte Ausdrücke zu benutzen. Genausowenig wie ich "Alter" , "Digga" oder "Babo" sage, sage ich Mitarbeit*ende oder Arbeiter*innen. Wobei, Mitarbeit*ende, mit einem Glottal-Stop beim Sternchen, macht mir ja schon wieder Spaß.
Neulich habe ich den Kindern erklärt, wo die Außenbeleuchtung für das Haus bedient wird: "Ihr müsst den Schalter innen benutzen." - Was meine Tochter dazu brachte, mich verwundert zu fragen, weshalb ich jetzt doch gendere und dann ausgerechnet Schalter.

Nun ist es allerdings gesetzlich verankert, dass bestimmte Stellen eine "geschlechtsneutrale" Sprache benutzen müssen und da ich mit solchen Stellen viel zusammenarbeite, bin ich immer dann beruflich gezwungen Formulierungen in einer Sprache zu schreiben, die sich für mich an vielen Stellen anhört wie eine ziemlich abstruse Jugendsprache, wenn ich "offizielle" Schriftstücke erstelle. Dazu gehören Gesellschaftsverträge, Vorlagen und Protokolle, also all die Texte, die sowieso schon nicht mit schöner Sprache punkten. Konsequent durchgegendert werden diese Texte dann allerdings zu einer ungemein spaßigen Lachnummer, im Zweifel muss man also nur die richtige Brille aufsetzen, dann geht es schon wieder.

Da ich für all diese Texte jetzt also eine 150%ige Folgsamkeit plane, denn erst mit wirklich umfänglich umgesetzter Gendersprache wird es ein Spaß, alles andere ist nur peinlich und albern, habe ich mich im Netz informiert, wie hardcore Gendern professionell funktioniert und bin dabei auf diese Seite gestoßen:

Geschickt gendern


Genau genommen habe ich die Seite schon vor ein paar Tagen gefunden, ich konnte aber noch nichts dazu schreiben, weil ich vor lauter Kichern nicht mehr tippen konnte. So viel Spaß hatte ich wirklich selten. Andererseits muss man dazu auch gar nichts mehr schreiben, das Wörterbuch spricht einfach für sich.

Unabhängig von dem Spaßfaktor, den ich dem Ganzen verzweifelt versuche abzuringen, und unabhängig von der Tatsache, dass ich es schlicht eine Vergewaltigung der Sprache finde, wenn man mit der Brechstange versucht, Wörter zu ersetzen, die einer bestimmten Gruppe von Menschen (allerdings zugegeben, einer sehr lauten und sehr durchsetzungsstarken Gruppe von Menschen), die also einem Teil der Bevölkerung nicht mehr genehm sind, habe ich mir auch noch mal Gedanken darüber gemacht, wie ich die grundsätzliche Idee dahinter beurteilen würde, wenn ich 30 Jahre jünger wäre.

Ich habe als Begründung, weshalb Gendern in der Sprache wichtig ist, verstanden, dass es um die Sichtbarkeit der Frau geht und dass Feministen meinen, dass es für Frauen wichtig sei, dass sie sichtbarer werden, damit sie mehr Rechte bekommen.

Wenn das der einzige Grund ist, und ich habe tatsächlich noch keinen anderen gefunden, der sich nicht auf diese grundlegende Kernthese bezieht, ist es für mich relativ einfach, tatsächlich auch selber eine Meinung zum Gendern zu haben, dann lehne ich Gendern nämlich schon deshalb ab, weil ich bei der Kernthese nicht mitgehe.

Meine Grundüberzeugung ist, dass ich nicht glaube, dass man der Mehrheit der Frauen damit einen Gefallen tut, wenn man sie "sichtbarer" macht, weil "Rechte" überhaupt nichts mit Sichtbarkeit zu tun haben. Die kann man komplett unabhängig davon regeln und hat hier auch schon sehr, sehr viel geregelt.

Dass die Mehrheit der Frauen von einer erhöhten Sichtbarkeit nicht profitiert, ist soweit allerdings auch wirklich eine "Glaubensfrage", denn es wird schwer sein, die Mehrheit der Frauen danach zu befragen, ob sie sprachlich und damit in der Gesellschaft sichtbarer werden möchten. Eine einfache Umfrage brächte hier kein sinnvolles Ergebnis, weil ich gleichzeitig der festen Überzeugung bin, dass die allermeisten Frauen sich der Folgen dieses Sichtbarseins gar nicht bewusst sind. Auf den ersten Blick hört sich das nämlich nur positiv an, sichtbar zu sein, mit "unsichtbar" lassen sich spontan viel mehr negative Attribute verknüpfen.

Dabei hat sichtbar sein tatsächlich eine ganze Menge Nachteile. Das kennt doch jeder aus der Schule - in der letzten Reihe saß es sich einfach bequemer und friedlicher als vorne in der ersten Reihe, wo man pausenlos sichtbar war.
Wer sichtbar ist, muss sich auch sichtbar benehmen. Der muss vorangehen, die komplizierten Dinge im Leben regeln, die Verantwortung übernehmen und sich im Zweifel auch totschießen lassen.
Ich habe noch nie verstanden, wo dabei der Vorteil ist, ich kann aber sehr gut verstehen, dass die Männer keinen Bock mehr haben, immer alleine vorne zu stehen. Deshalb ist meine Theorie, dass der moderne Feminismus im Grunde ein reines Männerprojekt ist, weil es natürlich ärgerlich ist, dass Frauen heute alles dürfen und alles können, aber nicht alles müssen. Das ist ungerecht, das sehe ich durchaus, aber ich sehe nicht, weshalb ich mithelfen sollte, das zu ändern, so viel Altruismus bringe ich schlicht nicht auf.

Und deshalb lehnte ich eine Gendersprache auch dann ab, wenn ich 30 Jahre jünger wäre und mich nicht mehr bequem über das Alterstürchen rausmogeln könnte.
Denn hier kommt wieder Sprache ins Spiel: Worte machen Dinge wahr.
Genau deshalb möchte ich eigentlich gar nicht über eine unterschiedliche Sichtbarkeit reden und fände es perfekt, wenn man es lässt wie es ist. Jede Frau, die gerne sichtbar sein möchte, setzt sich in die erste Reihe und fertig.
Quoten für die Platzverteilung finde ich deshalb vollkommen in Ordnung, nur so kann man vermeiden, dass sich die Jungs, denen die hintere Reihe verwehrt wird, zusammentun, als Rüpelclique den Ton angeben und Frauen einen Platz in der ersten Reihe nur aus Nickeligkeit verwehren.
Da ich übrigens schon seit vielen Jahren sehr viel mit Politikern und politisch besetzten Verwaltungsbeamten zu tun habe, hat sich meine Meinung zum Thema "Quotenfrau" um 180° gewendet. Ich bin absolut für Quotenfrauen, weil ich finde, dass es nur fair ist, wenn neben den großen Mengen an inkompetenten Netzwerkjungs auch eine passende Anzahl an inkompetenten Frauen ihren Platz in der Verwaltung findet.


Zurück zur Gendersprache, da geht es viel um das generische Maskulin und dass das von übel ist.
Unabhängig davon, dass ich das mit dem "sichtbar machen" ja anders sehe, finde ich es auch ausgesprochen sinnvoll, einen einheitlichen, geschlechtsübergreifenden Begriff für alle Geschlechter zu haben, oder, um es andersherum auszudrücken, eben nicht permanent geschlechtsspezifische Unterschiede sprachlich zu markieren, weil es in ganz vielen Begriffen schlicht egal ist, ob der Mensch, von dem man redet, ein Männlein oder ein Weiblein oder etwas Unbestimmtes ist, weil es schlicht GAR NICHT auf das Geschlecht ankommt. Man unterscheidet ja auch nicht nach Schuhgrößen oder nach Haarlänge und erwähnt das jeweils extra. Frauen und Männer mögen sicherlich unterschiedlich sein, wenn es um körperliche Fähigkeiten wie Kraft, Stärke und Ausdauer geht, sie in sportlichen Disziplinen also nach Mann und Frau getrennt zu bewerten, scheint sinnvoll, aber alle Tätigkeiten, die nur was mit der Menge Grips im Kopf zu tun haben, kann man komplett geschlechtsneutral bewerten, denn hier gibt es keine messbaren Unterschiede. (außer dass Frauen natürlich klüger sind, aber das ist ein anderes Thema…)
Insoweit konzediere ich einer Sprachveränderung im Rahmen der geschlechtsneutralen Sprache eine gewisse Berechtigung, wobei ich persönlich als bekennender Chauvinist mit dem generischen Maskulin als geschlechtsneutrale Grundform sehr gut klar komme. Ich kann halt alles, was ein Mann kann, und was eine Frau kann, kann ich noch zusätzlich, das ist eine ganz natürliche Überlegenheit, die muss ich doch nicht verleugnen
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Donnerstag, 21. Januar 2021
Ich würde sagen
Ich höre ja regelmäßig den NDR Podcast "Corona Virus Update" und heute ist mir plötzlich aufgefallen, was mich an Frau Cisek stört bzw. umgekehrt, was ich an Herrn Drosten so toll finde, was aber Frau Cisek nicht liefert: Klare Aussagen.
Frau Cisek benutzt ständig den Konjunktiv oder schränkt ihre Aussagen durch ein kleines Hintertürchen ein.
"Man geht davon aus, dass die Viren diese Eigenschaft haben könnten", "Ich würde empfehlen", "das ist sehr unwahrscheinlich" usw.

Dieselben Sätze lauteten bei Herrn Drosten: "Und wenn man sich die Ergebnisse ansieht, dann liegt es auf der Hand, dass man als Zusammenfassung daraus folgern kann, dass die Viren die Eigenschaften haben.", "Ich rate deshalb", "das ist doch gar nicht vorstellbar"

Im Grunde sagt er genau das gleiche, seine Aussagen klingen aber wesentlich vertrauensfördernder und für mich klingen sie deshalb auch kompetenter, weil souveräner. Ich höre diesen Podcast, weil er mir das Gefühl gibt, dass ich dadurch gut informiert bin. Angst entsteht durch einen Mangel an Information, nur leider ist genau dass das Gefühl, was Frau Cisek bei mir fördert.

Sie hinterlässt bei mir nachhaltig den Eindruck, als ob sie zwar viel weiß, sich selber aber eben doch nicht absolut sicher ist, weil, es könnte ja auch sein, dass..... und jemand, der so vorsichtig und ängstlich ist, dem folge ich ungern in blindem Vertrauen nach, wenn ich selber den Weg nicht beurteilen kann, und der andere ganz offen sagt, dass es eben doch noch Ausnahmen und Besonderheiten gibt, die zwar selten sind, aber es gibt sie halt. Das fördert ja auch nur die Argumente der Querdenker, die sich genau auf diese Einschränkungen stürzen und dann laut propagieren: 90jährige Frau nach Corona-Impfung verstorben. Frau Cisek sagt dazu, dass es nicht geklärt ist, woran die Frau gestorben ist und ob es Zusammenhänge zur Impfung gibt - Herr Drosten kommentiert solche Schlagzeilen dagegen mit: "Das ist doch vollkommener Blödsinn."

Und im übrigen habe ich eine tiefsitzende Abneigung gegen Menschen, die "ich würde sagen" sagen. Unter welchen Umständen würden sie es denn dann eventuell doch nicht sagen?
Ne, bleib mir weg, Menschen die noch nicht mal für ihre eigene Meinung die Verantwortung übernehmen wollen, die sind mir als Ratgeber definitiv zu wackelig.
Sie mag ja eine extrem hohe fachliche Kompetenz besitzen, das kann ich weder beurteilen, noch will ich es anzweifeln, aber ich halte sie für diesen Podcast einfach fehlbesetzt. Sie ist nicht die Frau neben Herrn Drosten, sie ist einfach nur irgendeine x-beliebige, universitär hochrangige Wissenschaftlerin, von deren Sorte es trotz des hohen Elitestatusses viele gibt, die sich im übrigen aber teilweise auch wirr widersprechen. Ihre Hauptqualifikation besteht meiner Meinung nach darin, dass Herr Drosten sie fachlich zu schätzen scheint und das ist sicherlich eine Menge wert und bestimmt eine sehr gute Empfehlung, aber ihre 14tägigen Podcastfolgen finde ich trotzdem um Längen schlechter als die mit Herrn Drosten
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Mittwoch, 20. Januar 2021
Nichts zu berichten
Erlebnistechnisch war das ein kurzer Tag heute:
Büro, Massage, Bett

Im Büro: Keine besonderen Vorkommnisse heute, der Chef erschien nüchtern zum Dienst.*

Massage: deutlich weniger schmerzhaft als letzte Woche, aber das lag vor allem daran, dass die Physiodame sich mehr auf die linke als auf die rechte Seite konzentriert hat - und links sind keine Verspannungen

Bett: Jetzt gleich. Ich verspüre einen akuten Müdigkeitsschub.

*so ein Satz macht lustige Bilder, nicht wahr? Die sind alle verkehrt, aber ich mag diesen Satz als gutes Beispiel für Manipulation.

Nachtrag Finanzen: Die Märkte sind völlig außer Rand und Band. Es gibt Impfstoffe, Trump wurde vom Hof gejagt, es kann jetzt nur noch besser werden und alle schmeißen ihre in den letzten Monaten ängstlich zurückgehaltene Liquidität in den Markt und kaufen wie die Blöden.
Ich bin übrigens ebenfalls fest davon überzeugt, dass das das einzig Sinnvolle ist, was man mit freier Liquidität tun kann, denn es gibt langfristig schlicht keine Alternative. Die Zinsen werden nicht mehr steigen, weil dann die gesamte Welt pleite wäre und deshalb wird es auch keine nennenswerte Verbrauchsgüter-Inflation geben. Wir haben allerdings eine Vermögensinflation, Stichwort: "Anlagenotstand", die Leute wissen tatsächlich nicht wohin mit ihrem Ersparten, deshalb kann man zugucken, wie die Vermögenswerte immer teurer werden, was gleichzeitig natürlich den Abstand zwischen armen und reichen Leuten immer weiter vergrößert. Das ist schon alles ziemlich pervers.
Und trotzdem gibt es immer noch eine große Anzahl von Menschen, die Angst vor Aktien haben und Aktien für heuschreckenartiges Teufelszeug halten, ich wäre ja sehr neugierig, ob es da statistische Zusammenhänge zu Impfgegnern gibt
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Dienstag, 19. Januar 2021
Lästiger Krimskrams und ein Fax
Und noch ein langer Bürotag, heute merkte ich aber, dass das mit dem Durchhalten der guten Laune anstrengend ist, wenn man zwischendurch immer mal wieder durch kleinere Nickeleien ausgebremst oder aufgehalten wird.

Beim Eingeben meines Passwortes in SAP habe ich mich zweimal vertippt und als ich es beim dritten und letzten Versuch extra sorgfältig und konzentriert machen wollte, stellte ich fest, dass ich mein Passwort vergessen hatte. Ich wusste es einfach nicht mehr. Ich weiß nicht, wie das möglich ist, aber ich hatte es von einer Sekunde auf die andere komplett vergessen, Blackout und die Erinnerung kam auch nicht mehr wieder.
Natürlich war der dritte Versuch dann auch verkehrt und ich hatte mich aus dem SAP System ausgesperrt. Kommt gut, mitten in den Abschlussarbeiten.
Der Systemadministrator machte heute Home-Office, was konkret bedeutet, dass er notfallmäßig nicht zu erreichen ist, weil man ja nicht einfach in sein Büro platzen und "Hilfe" brüllen kann, das Büro ist leer und die Gesprächslampe auf seinem aufs Handy umgeleiteten Telefon leuchtete, er telefonierte also, immerhin findet man so heraus, warum er nicht ans Telefon geht.
Eine Stunde später war ich wieder freigeschaltet, diese Stunde hat aber viel Energie verbraucht.

Dann zickte mein Rechner. Keine Ahnung, was der hat, aber er fror ständig ein und nix rührte sich mehr. Runterfahren, neu starten, dann lief er wieder, für zwei Stunden war alles normal, dann ging es von vorne los.
Das nervt.

Im Posteingang verschiedene Rechnungen, die ich alle schon mal gesehen hatte, ich habe für solche Dinge einen riesengroßen passiven Speicher im Hirn, ich kann den Inhalt nicht aktiv abrufen, aber ich merke immer, wenn Dinge doppelt oder verblüffend ähnlich, aber nicht komplett identisch sind, wenn ich denselben Sachverhalt mehrfach vorgelegt oder erzählt bekomme.

Es stellte sich heraus, die Firmen hatten die Rechnungen tatsächlich doppelt geschickt, eine mit 19% und eine mit 16% Umsatzsteuer, damit gab es zwei unterschiedliche Rechnungsendbeträge, weshalb das Buchungssystem die Rechnungen nicht als Dubletten erkannte. Wenn ich heute davon vier Stück aus der Post gefischt habe, möchte ich nicht wissen, wie viele davon ungeprüft durchgewunken werden.
Ich habe auf alle Fälle sofort das interne Controllsystem aktiviert und neue Prüfroutinen befohlen, führte zu langen Gesichtern bei den Mitarbeitern, weil es natürlich deutlich mehr Arbeit macht, aber wenn die einzige Kontrollinstanz mein seltsames Gedächtnis ist, dann ist mir das zu wenig.

Ein breites Grinsen zwischendurch löste ein Fax aus, was mir von einem kanadischen Anwalt an meine Borkumer Festnetznummer geschickt wurde. Weil ich vor Jahren mal den Fehler begangen habe, meine Telefonnummer ins Telefonbuch eintragen zu lassen, wird die Nummer regelmäßig von Spamanrufern zugemüllt. Dieses Problem hat K dadurch gelöst, dass er die eingetragene Nummer als Faxnummer umprogrammierte und die ehemalige Faxnummer ist jetzt auf die Festnetztelefone geschaltet, die Menschen, die mich noch übers Festnetz erreichen wollen, haben die Nummer, der Rest der Welt muss mich nicht erreichen können.
Die Faxanrufe werden natürlich alle von der Fritzbox protokolliert, die mir dann alles per E-Mail weiterleitet. Soweit so gut, ich freue mich, wenn ich sehe, wie viele Spamanrufer immer wieder nur das Pfeifen des Faxes zu hören bekommen und wundere mich, wie hartnäckig die es immer wieder probieren. Aber heute rief einer an und die Fritzbox schickte zwei Mails, in der zweiten war ein Fax. Tatsächlich ein richtig echtes Fax mit ganz viel Text und an mich adressiert, sogar mein Name war (fast) richtig und es hatte sich jemand wirklich die Mühe gemacht, dieses Fax passend zu personalisieren.

Der nigerianische Prinz wird jetzt von einem kanadischen Anwalt vertreten. Dass die das jetzt mit so viel Aufwand an einzelne, personalisierte Faxnummern schicken, mein lieber Scholli, das scheint wirklich ein lukratives Geschäft zu sein

Und am Abend gab es noch eine richtig gute Nachricht: N hat seinen Wunschjob an der Charité bekommen, nächsten Monat packt er seine Sachen und zieht von der Insel in die Großstadt. Damit dürfte das Kapitel der "Zwischenstation" auch erledigt sein, Kind 1 also endgültig sehr gut im Berufsleben untergebracht
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Montag, 18. Januar 2021
Angenehmer Wochenstart
Unter Berücksichtigung der Umstände, nämlich Montag UND langer Bürotag, bin ich immer noch recht gut gelaunt, dabei habe ich überhaupt keine Ahnung, woran das liegt, aber ich beschwere mich zur Abwechslung mal nicht über den Bürokram, das möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich hervorheben.

Vielleicht liegt das an der Tatsache, dass unsere Sekretärin gekündigt hat und ich stolz darauf bin, dass ich mich ihr gegenüber angemessen betroffen, aber gleichzeitig verständnisvoll gezeigt habe, während ich innerlich nur "Chacka. Yes!" dachte, denn es machte zunehmend wenig Spaß, mit ihr zu arbeiten.
Es ist immer ein Problem, wenn bei der Bewertung der erbrachten Leistungen die Eigenwahrnehmung stark von der Fremdwahrnehmung abweicht und genau das lag hier vor, weshalb wahrscheinliche beide Seiten nicht mehr mit dem Ist-Zustand zufrieden waren.
Jetzt hat jeder eine neue Chance, sie wechselt zu einem Arbeitgeber, der meiner Meinung nach auch viel besser zu ihr passt (sehr konservativ, sehr bürokratisch, sehr langweilig, dafür aber auch sehr gradlinig organisiert und ich drücke ihr die Daumen, dass die dort nicht so eine Nulpe als Assistent der Geschäftsführung haben, wie wir, dann wird für sie alles gut) und wir haben die Möglichkeit, das Aufgabenfeld des Sekretariats noch mal komplett neu zu definieren, das passt mir grade sehr gut in den Kram.

Grundsätzlich hatten wir ja schon bei der letzten Stellenausschreibung vor, das nicht mehr als riesengroße Anzeige mit endlos viel Text in den Jobbörsen der näheren Zeitungs- und Internetwelt zu verteilen, sondern wir wollten nur noch eine kleine Anzeige schalten mit einem QR-Code, der auf eine Internetseite weiterleitet, in der es dann ausführliche Informationen zu der ausgeschriebenen Stelle gibt.
Das ist schick, das ist modern und das ist vor allem deutlich preiswerter.
Es scheiterte bisher nur daran, dass wir keine Internetseite haben.
Das große Mutterhaus hat natürlich eine umfängliche Internetpräsenz, aber wir waren bisher vollkommen zufrieden damit, maximal unbeachtet vor uns hin zu wurschteln und unsere Arbeit zu machen, ohne dass fremde Leute uns großartig wahrnehmen.
Das Mutterhaus kontrolliert uns natürlich und die Wirtschaftsprüfer auch einmal jährlich, das ist okay und richtig, aber sonstige Öffentlichkeit ist erfahrungsgemäß schnell anstrengend und wir haben keinen Vorteil von einer größeren Bekanntheit.
Wenn ich aber Stellenausschreibungen online präsentieren will, dann ist es klug, dafür wenigstens irgendwo eine Seite zu haben, auf die man so etwas hochladen kann. Dass wir uns an die Internetpräsenz des Mutterhauses dranhängen, kommt aus grundsätzlichen Erwähnung niemals und auf keinen Fall in Frage.
Also wurde der Beschluss gefasst, dass wir uns selber darum kümmern. Und jetzt, wo die Sekretärin gekündigt hat, pressiert es auf einmal, also habe ich einen Teil des Tages heute zunächst mal damit verbracht, den aktuellen Ist-Zustand unseres System herauszubekommen. Das war lustig und ich hatte viel Spaß daran, festzustellen, dass in unserer Firma tatsächlich niemand das Passwort für die Domain hat, über die immerhin unsere E-Mail-Adressen laufen.

Nun, wie auch immer, ich habe eine Menge telefoniert, viele Informationen bekommen, viele Empfehlungen und Vorschläge mitgenommen, das Ganze dann mit dem Chef erster Ordnung besprochen und jetzt schaun wir mal.

Der Rest des Tages war unspektakulär, aber friedlich, das ist auf alle Fälle ein positives Ergebnis
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Sonntag, 17. Januar 2021
Kellerthematik und Salzdosen
Seit dem wir einen Architekten haben, schlagen hier intern die Wellen hoch, wenn wir darüber reden, was wir alles in dem neuen Haus brauchen und was der Architekt unbedingt einplanen muss.
Mein Westfalenmann möchte unbedingt einen Keller haben.
Ich dagegen mag Keller nicht, ich habe unschöne Erlebnisse mit Kellern, die hauptsächlich darin bestehen, dass es Feuchtig- und Muffigkeitsprobleme gibt, sie sind dunkel, kalt und voller Spinnen. Dachböden sind auch voller Spinnen, aber aus Gründen, die ich gar nicht weiter erklären kann, sind mir Dachbodenspinnen deutlich sympathischer als Kellerspinnen.
Hier in Greven ist die gesamte Reihenhauskette bis unter die Gärten unterkellert, weil es eine Tiefgarage gibt, die direkt von den Kellerräumen aus erreichbar ist. Das ist sehr praktisch und ich bin auch sehr froh, dass dieses Haus hier so konzeptioniert ist, denn wir haben neben drei Tiefgaragenstellplätzen auch noch viereinhalb relativ große Kellerräume, die alle komplett vollgeräumt sind und natürlich muss der Kram im neuen Haus auch irgendwo hin, wegwerfen ist bei den meisten Dingen keine sinnvolle Alternative, denn schließlich brauche ich irgendwo einen Platz für die Wäsche (aktuell Waschkeller, ca. 10qm), allerlei Handwerkszeug und Küchenmaschinen und Zubehör, das nur selten im Einsatz ist, (aktuell Werkzeugkeller, ebenfalls ca. 10qm), Fahrräder und Autozubehör (Fahrradkeller, auch 10qm), Verpackungsmaterial in allen Formen und Varianten (Bastelkeller, ca. 10qm) und Getränke- und Lebensmittelvorräte.
Das ist hier in Greven wirklich sehr praktisch im Keller untergebracht, das heißt aber deshalb trotzdem nicht, dass ich das in einem Neubau genau so wiederholen würde.

Einig sind wir uns allerdings ohne jeden Dissens, dass wir insgesamt sehr viel Platz brauchen.
K ärgert sich inzwischen, dass er das Nachbargrundstück vor 15 Jahren, als die Grundstücke verkauft wurden, nicht auch gleich dazu gekauft hat, hier ist aber leider nichts mehr zu machen, denn dort steht inzwischen ein Haus und ich schätze, die Bewohner wollen nicht ausziehen.

Wir müssen unseren großen Platzbedarf also irgendwie auf dem vorhandenen Grundstück unterbringen und K meint, das geht nur mit Keller und eine 200qm Garage passe nicht aufs Grundstück.
Ich meine, es muss auch andere Möglichkeiten geben und habe gefragt, was denn mit Dachboden ist? Wir könnten doch den Keller einfach auf statt unter das Haus bauen. An dieser Stelle haben wir dann die Diskussion vertagt, wir brauchen einen Architekten wohl vor allem auch als Mediator.

Weil es jetzt eindeutig konkret wird, dass wir demnächst (also irgendwann bis 2024) ins Ostwestfälische umsiedeln, ist die Anziehungskraft dieser Gegend schlagartig gestiegen, so haben wir gestern spontan einen Ausflug dorthin gemacht. Eigentlich wollte ich zum Großmarkt fahren, um die Wochenendeinkäufe zu erledigen, der Großmarkt liegt im Süden von Münster, Greven liegt im Norden von Münster, bis zum Großmarkt sind es 30km. Die Strecke zum Großmarkt ist mir noch nie als "Reise" vorgekommen, weil es ja Münster ist und Münster gefühlt direkt vor der Haustür liegt.
Bis ins Ostwestfälische sind es aber auch "nur" 50km, sooo viel weiter ist das also gar nicht, fühlt sich aber deutlich viel weiter an, weil es keine Autobahn dorthin gibt und man über verschlungene Landstraßen und durch viele kleine Orte fahren muss, bis man dort ist. Als K aber sagte, dort gäbe es einen funkelnagelneuen Edeka auf 3000qm war ich sofort neugierig und fand es eine sehr gute Idee, wenn wir statt zum bekannten Großmarkt nach Münster lieber zum neuen Edeka ins Ostwestfälische fahren. Bei der Gelegenheit sind wir anschließend noch bis Bielefeld weiter gefahren, um C Dinge zu bringen, die für sie in Greven parat standen. Das war eine schnelle, kontaktlose Übergabe, wir gaben Bescheid als wir vor der Haustür standen, sie kam runter, nahm die Tüte in Empfang und wir fuhren wieder weiter, von dort dann zurück nach Greven, Corona macht seltsame Sachen mit unseren sozialen Kontakten.
Der Edeka hat mir ausnehmend gut gefallen. Ich mag ja diese Riesenläden, die nicht nur Discounterangebote, sondern auch sehr viel Feinkost und Spezialitäten im Angebot haben. In Hamburg gibt es einen Edeka in den Rindertorhallen, den finde ich auch großartig.
Wir kauften also allerlei Zeug, was wir eigentlich gar nicht brauchten, aber so ist das ja immer in solchen Läden.
Mein absolutes Highlight des Tages war aber eine Dose Baleine Salz, weil ich genau diese Salzdose seit über 30 Jahren als großen Salzstreuer in meinen Küchen benutze, die letzte Dose aber so langsam beginnt zu zerfallen, in Greven habe ich sie schon endgültig ausgemustert, auf Borkum ist die letzte noch im Einsatz, hat aber schon merklich Federn gelassen. Da es mir nicht um das Salz, sondern um die Dose geht, fülle ich sie regelmäßig mit normalem Salz nach, wenn der Inhalt verbraucht ist, aber irgendwann werden sie auch außen rum schäbig, die Verschlüsse brechen ab und sie sind halt einfach abgegriffen. Früher war das nie ein Problem, Ersatz zu beschaffen, wenn eine Dose aussortiert werden musste, früher waren wir aber auch regelmäßig in Frankreich, weil CW da seine Wohnung hatte und dort gibt es dieses Salz in jedem Supermarkt. Doch dann entwickelten sich die Dinge, wie sie sich eben entwickelten, deshalb war ich schon seit über 10 Jahren nicht mehr in Frankreich und das ist eine lange Zeit für so einfache Salzstreudosen aus Pappe.
Ich hatte schon ernsthaft überlegt, ob ich K nicht mal einen Fliegerausflug nach irgendwo in Frankreich vorschlage, der springt auf solche Vorschläge ja sofort an und ich hätte nur eine Stadt finden müssen, die einen Supermarkt in der Nähe des Flugplatzes hat, damit ich dort eine neue Salzdose kaufen kann.
So eine Dose einfach bei Amazon zu bestellen ist mir übrigens nicht eingefallen, ich sehe jetzt erst, dass man die dort kaufen könnte (allerdings zu horrenden Preisen), als ich nach einem Bild dieser Dose googelte, um es hier zu verlinken.
Aber all diese Überlegungen kann ich jetzt ad acta legen, ich habe wieder frische Salzdosen und das auch noch zu einem Preis, der in Frankreich wahrscheinlich auch nicht günstiger ist. Bei so was bin ich dann ja auch noch eigen: 8€ mit Versand für diese Dose bei Amazon, die in Frankreich nur 1€ kostet, verweigere ich innerlich komplett. Lieber fliege ich dann selber nach Frankreich, um sie dort vor Ort zu einem angemessenen Preis zu erwerben.
Ähem
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Sonntag, 17. Januar 2021
Huch
der Tag ist um und ich habe es gar nicht bemerkt.
Ich meine, dass es jetzt plötzlich so schnell ging, denn ich bin schon seit mehr als zwei Stunden wieder zuhause, ich hätte also genug Zeit für einen ordentliche Tageszusammenfassung gehabt, aber dann mussten wir erst noch was essen, dann ganz viel reden und dann war der Tag halt um und nu bleibt keine Zeit mehr für einen Tagesbericht.
Lassen wir es dabei bewenden: es war ein schöner Tag und ich gehe jetzt sehr zufrieden ins Bett
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