anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 20. Januar 2021
Nichts zu berichten
Erlebnistechnisch war das ein kurzer Tag heute:
Büro, Massage, Bett

Im Büro: Keine besonderen Vorkommnisse heute, der Chef erschien nüchtern zum Dienst.*

Massage: deutlich weniger schmerzhaft als letzte Woche, aber das lag vor allem daran, dass die Physiodame sich mehr auf die linke als auf die rechte Seite konzentriert hat - und links sind keine Verspannungen

Bett: Jetzt gleich. Ich verspüre einen akuten Müdigkeitsschub.

*so ein Satz macht lustige Bilder, nicht wahr? Die sind alle verkehrt, aber ich mag diesen Satz als gutes Beispiel für Manipulation.

Nachtrag Finanzen: Die Märkte sind völlig außer Rand und Band. Es gibt Impfstoffe, Trump wurde vom Hof gejagt, es kann jetzt nur noch besser werden und alle schmeißen ihre in den letzten Monaten ängstlich zurückgehaltene Liquidität in den Markt und kaufen wie die Blöden.
Ich bin übrigens ebenfalls fest davon überzeugt, dass das das einzig Sinnvolle ist, was man mit freier Liquidität tun kann, denn es gibt langfristig schlicht keine Alternative. Die Zinsen werden nicht mehr steigen, weil dann die gesamte Welt pleite wäre und deshalb wird es auch keine nennenswerte Verbrauchsgüter-Inflation geben. Wir haben allerdings eine Vermögensinflation, Stichwort: "Anlagenotstand", die Leute wissen tatsächlich nicht wohin mit ihrem Ersparten, deshalb kann man zugucken, wie die Vermögenswerte immer teurer werden, was gleichzeitig natürlich den Abstand zwischen armen und reichen Leuten immer weiter vergrößert. Das ist schon alles ziemlich pervers.
Und trotzdem gibt es immer noch eine große Anzahl von Menschen, die Angst vor Aktien haben und Aktien für heuschreckenartiges Teufelszeug halten, ich wäre ja sehr neugierig, ob es da statistische Zusammenhänge zu Impfgegnern gibt
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Dienstag, 19. Januar 2021
Lästiger Krimskrams und ein Fax
Und noch ein langer Bürotag, heute merkte ich aber, dass das mit dem Durchhalten der guten Laune anstrengend ist, wenn man zwischendurch immer mal wieder durch kleinere Nickeleien ausgebremst oder aufgehalten wird.

Beim Eingeben meines Passwortes in SAP habe ich mich zweimal vertippt und als ich es beim dritten und letzten Versuch extra sorgfältig und konzentriert machen wollte, stellte ich fest, dass ich mein Passwort vergessen hatte. Ich wusste es einfach nicht mehr. Ich weiß nicht, wie das möglich ist, aber ich hatte es von einer Sekunde auf die andere komplett vergessen, Blackout und die Erinnerung kam auch nicht mehr wieder.
Natürlich war der dritte Versuch dann auch verkehrt und ich hatte mich aus dem SAP System ausgesperrt. Kommt gut, mitten in den Abschlussarbeiten.
Der Systemadministrator machte heute Home-Office, was konkret bedeutet, dass er notfallmäßig nicht zu erreichen ist, weil man ja nicht einfach in sein Büro platzen und "Hilfe" brüllen kann, das Büro ist leer und die Gesprächslampe auf seinem aufs Handy umgeleiteten Telefon leuchtete, er telefonierte also, immerhin findet man so heraus, warum er nicht ans Telefon geht.
Eine Stunde später war ich wieder freigeschaltet, diese Stunde hat aber viel Energie verbraucht.

Dann zickte mein Rechner. Keine Ahnung, was der hat, aber er fror ständig ein und nix rührte sich mehr. Runterfahren, neu starten, dann lief er wieder, für zwei Stunden war alles normal, dann ging es von vorne los.
Das nervt.

Im Posteingang verschiedene Rechnungen, die ich alle schon mal gesehen hatte, ich habe für solche Dinge einen riesengroßen passiven Speicher im Hirn, ich kann den Inhalt nicht aktiv abrufen, aber ich merke immer, wenn Dinge doppelt oder verblüffend ähnlich, aber nicht komplett identisch sind, wenn ich denselben Sachverhalt mehrfach vorgelegt oder erzählt bekomme.

Es stellte sich heraus, die Firmen hatten die Rechnungen tatsächlich doppelt geschickt, eine mit 19% und eine mit 16% Umsatzsteuer, damit gab es zwei unterschiedliche Rechnungsendbeträge, weshalb das Buchungssystem die Rechnungen nicht als Dubletten erkannte. Wenn ich heute davon vier Stück aus der Post gefischt habe, möchte ich nicht wissen, wie viele davon ungeprüft durchgewunken werden.
Ich habe auf alle Fälle sofort das interne Controllsystem aktiviert und neue Prüfroutinen befohlen, führte zu langen Gesichtern bei den Mitarbeitern, weil es natürlich deutlich mehr Arbeit macht, aber wenn die einzige Kontrollinstanz mein seltsames Gedächtnis ist, dann ist mir das zu wenig.

Ein breites Grinsen zwischendurch löste ein Fax aus, was mir von einem kanadischen Anwalt an meine Borkumer Festnetznummer geschickt wurde. Weil ich vor Jahren mal den Fehler begangen habe, meine Telefonnummer ins Telefonbuch eintragen zu lassen, wird die Nummer regelmäßig von Spamanrufern zugemüllt. Dieses Problem hat K dadurch gelöst, dass er die eingetragene Nummer als Faxnummer umprogrammierte und die ehemalige Faxnummer ist jetzt auf die Festnetztelefone geschaltet, die Menschen, die mich noch übers Festnetz erreichen wollen, haben die Nummer, der Rest der Welt muss mich nicht erreichen können.
Die Faxanrufe werden natürlich alle von der Fritzbox protokolliert, die mir dann alles per E-Mail weiterleitet. Soweit so gut, ich freue mich, wenn ich sehe, wie viele Spamanrufer immer wieder nur das Pfeifen des Faxes zu hören bekommen und wundere mich, wie hartnäckig die es immer wieder probieren. Aber heute rief einer an und die Fritzbox schickte zwei Mails, in der zweiten war ein Fax. Tatsächlich ein richtig echtes Fax mit ganz viel Text und an mich adressiert, sogar mein Name war (fast) richtig und es hatte sich jemand wirklich die Mühe gemacht, dieses Fax passend zu personalisieren.

Der nigerianische Prinz wird jetzt von einem kanadischen Anwalt vertreten. Dass die das jetzt mit so viel Aufwand an einzelne, personalisierte Faxnummern schicken, mein lieber Scholli, das scheint wirklich ein lukratives Geschäft zu sein

Und am Abend gab es noch eine richtig gute Nachricht: N hat seinen Wunschjob an der Charité bekommen, nächsten Monat packt er seine Sachen und zieht von der Insel in die Großstadt. Damit dürfte das Kapitel der "Zwischenstation" auch erledigt sein, Kind 1 also endgültig sehr gut im Berufsleben untergebracht
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Montag, 18. Januar 2021
Angenehmer Wochenstart
Unter Berücksichtigung der Umstände, nämlich Montag UND langer Bürotag, bin ich immer noch recht gut gelaunt, dabei habe ich überhaupt keine Ahnung, woran das liegt, aber ich beschwere mich zur Abwechslung mal nicht über den Bürokram, das möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich hervorheben.

Vielleicht liegt das an der Tatsache, dass unsere Sekretärin gekündigt hat und ich stolz darauf bin, dass ich mich ihr gegenüber angemessen betroffen, aber gleichzeitig verständnisvoll gezeigt habe, während ich innerlich nur "Chacka. Yes!" dachte, denn es machte zunehmend wenig Spaß, mit ihr zu arbeiten.
Es ist immer ein Problem, wenn bei der Bewertung der erbrachten Leistungen die Eigenwahrnehmung stark von der Fremdwahrnehmung abweicht und genau das lag hier vor, weshalb wahrscheinliche beide Seiten nicht mehr mit dem Ist-Zustand zufrieden waren.
Jetzt hat jeder eine neue Chance, sie wechselt zu einem Arbeitgeber, der meiner Meinung nach auch viel besser zu ihr passt (sehr konservativ, sehr bürokratisch, sehr langweilig, dafür aber auch sehr gradlinig organisiert und ich drücke ihr die Daumen, dass die dort nicht so eine Nulpe als Assistent der Geschäftsführung haben, wie wir, dann wird für sie alles gut) und wir haben die Möglichkeit, das Aufgabenfeld des Sekretariats noch mal komplett neu zu definieren, das passt mir grade sehr gut in den Kram.

Grundsätzlich hatten wir ja schon bei der letzten Stellenausschreibung vor, das nicht mehr als riesengroße Anzeige mit endlos viel Text in den Jobbörsen der näheren Zeitungs- und Internetwelt zu verteilen, sondern wir wollten nur noch eine kleine Anzeige schalten mit einem QR-Code, der auf eine Internetseite weiterleitet, in der es dann ausführliche Informationen zu der ausgeschriebenen Stelle gibt.
Das ist schick, das ist modern und das ist vor allem deutlich preiswerter.
Es scheiterte bisher nur daran, dass wir keine Internetseite haben.
Das große Mutterhaus hat natürlich eine umfängliche Internetpräsenz, aber wir waren bisher vollkommen zufrieden damit, maximal unbeachtet vor uns hin zu wurschteln und unsere Arbeit zu machen, ohne dass fremde Leute uns großartig wahrnehmen.
Das Mutterhaus kontrolliert uns natürlich und die Wirtschaftsprüfer auch einmal jährlich, das ist okay und richtig, aber sonstige Öffentlichkeit ist erfahrungsgemäß schnell anstrengend und wir haben keinen Vorteil von einer größeren Bekanntheit.
Wenn ich aber Stellenausschreibungen online präsentieren will, dann ist es klug, dafür wenigstens irgendwo eine Seite zu haben, auf die man so etwas hochladen kann. Dass wir uns an die Internetpräsenz des Mutterhauses dranhängen, kommt aus grundsätzlichen Erwähnung niemals und auf keinen Fall in Frage.
Also wurde der Beschluss gefasst, dass wir uns selber darum kümmern. Und jetzt, wo die Sekretärin gekündigt hat, pressiert es auf einmal, also habe ich einen Teil des Tages heute zunächst mal damit verbracht, den aktuellen Ist-Zustand unseres System herauszubekommen. Das war lustig und ich hatte viel Spaß daran, festzustellen, dass in unserer Firma tatsächlich niemand das Passwort für die Domain hat, über die immerhin unsere E-Mail-Adressen laufen.

Nun, wie auch immer, ich habe eine Menge telefoniert, viele Informationen bekommen, viele Empfehlungen und Vorschläge mitgenommen, das Ganze dann mit dem Chef erster Ordnung besprochen und jetzt schaun wir mal.

Der Rest des Tages war unspektakulär, aber friedlich, das ist auf alle Fälle ein positives Ergebnis
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Sonntag, 17. Januar 2021
Kellerthematik und Salzdosen
Seit dem wir einen Architekten haben, schlagen hier intern die Wellen hoch, wenn wir darüber reden, was wir alles in dem neuen Haus brauchen und was der Architekt unbedingt einplanen muss.
Mein Westfalenmann möchte unbedingt einen Keller haben.
Ich dagegen mag Keller nicht, ich habe unschöne Erlebnisse mit Kellern, die hauptsächlich darin bestehen, dass es Feuchtig- und Muffigkeitsprobleme gibt, sie sind dunkel, kalt und voller Spinnen. Dachböden sind auch voller Spinnen, aber aus Gründen, die ich gar nicht weiter erklären kann, sind mir Dachbodenspinnen deutlich sympathischer als Kellerspinnen.
Hier in Greven ist die gesamte Reihenhauskette bis unter die Gärten unterkellert, weil es eine Tiefgarage gibt, die direkt von den Kellerräumen aus erreichbar ist. Das ist sehr praktisch und ich bin auch sehr froh, dass dieses Haus hier so konzeptioniert ist, denn wir haben neben drei Tiefgaragenstellplätzen auch noch viereinhalb relativ große Kellerräume, die alle komplett vollgeräumt sind und natürlich muss der Kram im neuen Haus auch irgendwo hin, wegwerfen ist bei den meisten Dingen keine sinnvolle Alternative, denn schließlich brauche ich irgendwo einen Platz für die Wäsche (aktuell Waschkeller, ca. 10qm), allerlei Handwerkszeug und Küchenmaschinen und Zubehör, das nur selten im Einsatz ist, (aktuell Werkzeugkeller, ebenfalls ca. 10qm), Fahrräder und Autozubehör (Fahrradkeller, auch 10qm), Verpackungsmaterial in allen Formen und Varianten (Bastelkeller, ca. 10qm) und Getränke- und Lebensmittelvorräte.
Das ist hier in Greven wirklich sehr praktisch im Keller untergebracht, das heißt aber deshalb trotzdem nicht, dass ich das in einem Neubau genau so wiederholen würde.

Einig sind wir uns allerdings ohne jeden Dissens, dass wir insgesamt sehr viel Platz brauchen.
K ärgert sich inzwischen, dass er das Nachbargrundstück vor 15 Jahren, als die Grundstücke verkauft wurden, nicht auch gleich dazu gekauft hat, hier ist aber leider nichts mehr zu machen, denn dort steht inzwischen ein Haus und ich schätze, die Bewohner wollen nicht ausziehen.

Wir müssen unseren großen Platzbedarf also irgendwie auf dem vorhandenen Grundstück unterbringen und K meint, das geht nur mit Keller und eine 200qm Garage passe nicht aufs Grundstück.
Ich meine, es muss auch andere Möglichkeiten geben und habe gefragt, was denn mit Dachboden ist? Wir könnten doch den Keller einfach auf statt unter das Haus bauen. An dieser Stelle haben wir dann die Diskussion vertagt, wir brauchen einen Architekten wohl vor allem auch als Mediator.

Weil es jetzt eindeutig konkret wird, dass wir demnächst (also irgendwann bis 2024) ins Ostwestfälische umsiedeln, ist die Anziehungskraft dieser Gegend schlagartig gestiegen, so haben wir gestern spontan einen Ausflug dorthin gemacht. Eigentlich wollte ich zum Großmarkt fahren, um die Wochenendeinkäufe zu erledigen, der Großmarkt liegt im Süden von Münster, Greven liegt im Norden von Münster, bis zum Großmarkt sind es 30km. Die Strecke zum Großmarkt ist mir noch nie als "Reise" vorgekommen, weil es ja Münster ist und Münster gefühlt direkt vor der Haustür liegt.
Bis ins Ostwestfälische sind es aber auch "nur" 50km, sooo viel weiter ist das also gar nicht, fühlt sich aber deutlich viel weiter an, weil es keine Autobahn dorthin gibt und man über verschlungene Landstraßen und durch viele kleine Orte fahren muss, bis man dort ist. Als K aber sagte, dort gäbe es einen funkelnagelneuen Edeka auf 3000qm war ich sofort neugierig und fand es eine sehr gute Idee, wenn wir statt zum bekannten Großmarkt nach Münster lieber zum neuen Edeka ins Ostwestfälische fahren. Bei der Gelegenheit sind wir anschließend noch bis Bielefeld weiter gefahren, um C Dinge zu bringen, die für sie in Greven parat standen. Das war eine schnelle, kontaktlose Übergabe, wir gaben Bescheid als wir vor der Haustür standen, sie kam runter, nahm die Tüte in Empfang und wir fuhren wieder weiter, von dort dann zurück nach Greven, Corona macht seltsame Sachen mit unseren sozialen Kontakten.
Der Edeka hat mir ausnehmend gut gefallen. Ich mag ja diese Riesenläden, die nicht nur Discounterangebote, sondern auch sehr viel Feinkost und Spezialitäten im Angebot haben. In Hamburg gibt es einen Edeka in den Rindertorhallen, den finde ich auch großartig.
Wir kauften also allerlei Zeug, was wir eigentlich gar nicht brauchten, aber so ist das ja immer in solchen Läden.
Mein absolutes Highlight des Tages war aber eine Dose Baleine Salz, weil ich genau diese Salzdose seit über 30 Jahren als großen Salzstreuer in meinen Küchen benutze, die letzte Dose aber so langsam beginnt zu zerfallen, in Greven habe ich sie schon endgültig ausgemustert, auf Borkum ist die letzte noch im Einsatz, hat aber schon merklich Federn gelassen. Da es mir nicht um das Salz, sondern um die Dose geht, fülle ich sie regelmäßig mit normalem Salz nach, wenn der Inhalt verbraucht ist, aber irgendwann werden sie auch außen rum schäbig, die Verschlüsse brechen ab und sie sind halt einfach abgegriffen. Früher war das nie ein Problem, Ersatz zu beschaffen, wenn eine Dose aussortiert werden musste, früher waren wir aber auch regelmäßig in Frankreich, weil CW da seine Wohnung hatte und dort gibt es dieses Salz in jedem Supermarkt. Doch dann entwickelten sich die Dinge, wie sie sich eben entwickelten, deshalb war ich schon seit über 10 Jahren nicht mehr in Frankreich und das ist eine lange Zeit für so einfache Salzstreudosen aus Pappe.
Ich hatte schon ernsthaft überlegt, ob ich K nicht mal einen Fliegerausflug nach irgendwo in Frankreich vorschlage, der springt auf solche Vorschläge ja sofort an und ich hätte nur eine Stadt finden müssen, die einen Supermarkt in der Nähe des Flugplatzes hat, damit ich dort eine neue Salzdose kaufen kann.
So eine Dose einfach bei Amazon zu bestellen ist mir übrigens nicht eingefallen, ich sehe jetzt erst, dass man die dort kaufen könnte (allerdings zu horrenden Preisen), als ich nach einem Bild dieser Dose googelte, um es hier zu verlinken.
Aber all diese Überlegungen kann ich jetzt ad acta legen, ich habe wieder frische Salzdosen und das auch noch zu einem Preis, der in Frankreich wahrscheinlich auch nicht günstiger ist. Bei so was bin ich dann ja auch noch eigen: 8€ mit Versand für diese Dose bei Amazon, die in Frankreich nur 1€ kostet, verweigere ich innerlich komplett. Lieber fliege ich dann selber nach Frankreich, um sie dort vor Ort zu einem angemessenen Preis zu erwerben.
Ähem
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Sonntag, 17. Januar 2021
Huch
der Tag ist um und ich habe es gar nicht bemerkt.
Ich meine, dass es jetzt plötzlich so schnell ging, denn ich bin schon seit mehr als zwei Stunden wieder zuhause, ich hätte also genug Zeit für einen ordentliche Tageszusammenfassung gehabt, aber dann mussten wir erst noch was essen, dann ganz viel reden und dann war der Tag halt um und nu bleibt keine Zeit mehr für einen Tagesbericht.
Lassen wir es dabei bewenden: es war ein schöner Tag und ich gehe jetzt sehr zufrieden ins Bett
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Freitag, 15. Januar 2021
Time flies
Die Freude, einen Architekten gefunden zu haben, der bis Ende Februar die ersten Pläne vorlegen will, hielt auch heute noch an und wallte zusätzlich zwischendurch immer auch mal akut hoch, was dann dazu führte, dass ich richtig gute Laune hatte.

Das war sehr praktisch, denn gleichzeitig hatte ich heute ab mittags einen nervigen Druckkopfschmerz, den ich immer dann besonders gut ignorieren konnte, wenn mal wieder eine neue "ichfreumichso-Welle" hochschwappte.

Ich brauche ja in meinem Leben immer irgendeine Aussicht. Irgendein Ziel, ein Vorhaben, einen Plan, irgendetwas, was erreicht werden muss und für das es sich dann lohnt, sich anzustrengen und vor allem die Langeweile des sonstigen Alltags zu ertragen.
Mein Dauermantra: "Noch drei Jahre und dieses" ist zwar auch so ein Ziel, aber dafür muss ich nichts anderes tun als nur durchzuhalten und abzuwarten.

Dass wir ein neues Haus bauen und dass wir dann von Greven ins Ostwestfälische ziehen und beide nicht mehr nach Münster zur Arbeit fahren müssen, das gehört zwar auch irgendwie zu diesem "Noch drei Jahre und dieses", nur ist hier natürlich noch eine ganze Menge aktiv zu tun und das muss alles vorher passieren, sonst ist blöd.
Und genau das ist jetzt (endlich) auf einem guten Weg, oder besser gesagt: überhaupt auf einem Weg, denn erst, wenn sich etwas bewegt, kann es auch vorangehen. (Es kann dann natürlich auch nach hinten losgehen, aber das blende ich vorsichtshalber lieber komplett aus.)

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Und außerdem habe ich dann heute noch eine weitere Uhr fertiggestellt.

Ich sagte ja, dass ich meine Stempel wieder rausgekramt habe
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Freitag, 15. Januar 2021
Habemus architectum
Wir haben einen Architekten.

Ja, tatsächlich, eines Tages wird ein Wunder geschehen.

Es ist ja jetzt nicht so, als dass wir nicht alle beide jede Menge Architekten kennen, wir haben beide viel mit Immobilien zu tun, sowohl privat als auch beruflich, da kennt man natürlich ganz viele Leute aus dieser Branche,
auch wirklich "gute", im Sinne von "Stararchitekten", es war aber keiner dabei, mit dem wir vom Bauchgefühl her gerne unser Haus gebaut hätten.

Wir wissen beide ziemlich genau, was wir nicht wollen, nur leider können wir deshalb trotzdem nicht exakt beschreiben, was wir positiv wollen. Da ist nur so ein verschwommenes Gefühl und ganz viele Einzelteile, aber kein vernünftiger Plan, geschweige denn konkrete Bilder.

Wir brauchen also einen Architekten, dem wir einerseits mit Stichworten, andererseits aber auch mit blumigen Beschreibungen erzählen können, was wir uns so vorstellen und der Architekt muss dann aus unserem Gestammel und unseren wirren Ideen das Wichtige herausfiltern und in seine Fachsprache übersetzen, um anschließend mit Fachverstand und eigener Kreativität , daraus eine Planung zu erstellen, die das alles umsetzt und es ermöglicht, passende Baupläne dazu zeichnen. Da wir leider fast nix so wollen, wie das normalerweise bei einem Einfamilienhaus üblich ist, hielt ich das für eine fast unlösbare Aufgabe und wurde langsam immer verzweifelter, weil all die Architekten, mit denen ich/wir bisher gesprochen hatten, ganz und gar nicht den Eindruck machten, als ob sie verstehen, was wir uns so vorstellen, da war einfach kein intuitives Aufgreifen und Weiterspinnen unserer Ideen.

Aber heute. Heute hatten wir einen Termin mit einem Architekten, den K auf Empfehlung eines Bekannten gefunden hat und der war einfach nur rundum grandios. Der Tipp und der Termin und der Architekt und insbesondere die Aussicht auf die Fortsetzung.
Wir sind uns tatsächlich alle drei recht sicher, dass das eine ausgesprochen gute, fruchtbare und sehr zufriedenstellende Zusammenarbeit werden kann.

Ich hatte das erste Mal das Gefühl, dass jemand die Ideen und Vorstellungen, die wir so haben, nicht versuchte, uns auszureden, sondern aufgriff, um sie weiterzuentwickeln und sie vor allem sogar gut fand. Der sich darüber freute, was wir alles nicht wollen, der das Gesamtprojekt als große Herausforderung ansieht, aber auch ganz viel Lust hat, sich damit zu beschäftigen.
Der uns ein Haus zeigte, was er für jemand anderen gebaut hat, was ganz anders ist, als dass, was wir uns vorstellen, dem man aber ansieht, dass hier jemand versucht hat, die individuellen Bedürfnis des Bauherrn* zu verstehen und in einem Bauwerk umzusetzen und genau so etwas möchte ich auch.

*das war bei diesem Haus übrigens eine Baufrau ganz ohne Mann dabei und ich habe grade innerlich ein bisschen Spaß bei der Verweigerung der Veränderung des Wortes Bauherr, denn es ist Wurscht, ob der Herr ein Mann oder eine Frau ist, es ist einfach derjenige, für den das Haus gebaut wird.

Wenn ich beschreiben soll, wie ich mir unser künftiges Haus vorstelle, dann scheitere ich grundsätzlich schon daran, dass ich nicht weiß, wie es aussehen soll. Ich habe einfach kein Bild davon im Kopf. Gar keines. Da ist einfach nur ein leeres Loch, was die Optik angeht.
K meinte heute, er wäre für roten Klinker und ein rotes Dach. Das finde ich grundsätzlich nicht verkehrt, das Borkumhaus hat roten Klinker und ein rotes Dach und das Haus gefällt mir sehr gut, aber das neue Haus soll ja ganz anders werden, deshalb weiß ich nicht, ob roter Klinker und ein rotes Dach das richtige dafür sein wird.
Ich weiß mal wieder nur, was ich nicht will. Auf keinen Fall eine andere Klinkerfarbe als rot - wenn es denn Klinker wird.
Wärmedämmverbundsystem kommt nicht in Frage (gar nicht!!), aber vielleicht gibt es ja außer Klinker doch noch andere Möglichkeiten? Ich weiß es nicht. Vielleicht sollte man das doch noch mal prüfen.

Außerdem soll es auf keinen Fall groß und wuchtig aussehen, im Gegenteil, es soll am liebsten komplett unscheinbar und nach nichts Besonderem aussehen. Wenn ich etwas schrecklich finde, dann sind es Protzvillen. Mit Schnörkelchen hier und Firlefanz dort, nein, nein, auf keinen Fall.
Bauhaus mag ich aber auch nicht, Flachdach ist ausgeschlossen (Gottseidank will das auch der Bebauungsplan schon so) und Bungalows finde ich auch nicht schön.
Ich glaube, am ehesten mag ich noch so den Stil der 50er Jahre, als man nach dem Krieg etwas Neues baute, solide, ordentlich aber ohne Verschwendung und ohne Allüren.

Ich bin schon sehr gespannt, was der Architekt uns als ersten Entwurf präsentieren wird, weil wir über das Äußere gar nicht weiter gesprochen haben.
Wir haben uns vor allem über das Raumprogramm unterhalten und was das Wichtigste dabei ist und dabei hat der Architekt genau unsere (meine?) Prioritäten erkannt, das macht mich sehr zufrieden und zuversichtlich. Das wird was.

Hach, das fühlt sich so unsagbar gut an, dass ich es gar nicht beschreiben kann, das war wirklich ein ganz wunderbarer Tag heute
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