anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 6. Dezember 2020
Saubere Sofaecke und die Freuden des Reichtums
Der Tag startete sehr schwungvoll mit einer grundlegenden Generalreinigung der Schmuddelecke hinterm Sofa.
Ich hatte ja noch mehr Hue Zigbee-kompatibles Zubehör erworben und um das einzubinden, waren umfangreiche Umorganisationsarbeiten notwendig.

Hinterm Sofa ist jetzt alles schick, ich bin selber total überwältigend, so ordentlich und aufgeräumt war es da seit Jahren nicht mehr und die neu gefundene Anordnung der Lampen und Pflanzen und Dekodinger gefällt mir ausnehmend gut. Das ist wirklich ziemlich toll geworden und ich muss im Halbstundentakt da gucken und staunen gehen, weil es so schön ist.

K ließ sich von meinem Schwung anstecken und zerschnitt die Kartons, die in den Riesenpaketen waren, um sie kleingestückelt in die Papiertonne zu befördern, jetzt stehen nur noch größere Mengen an Edelstahlbehältern auf dem Wohnzimmerteppich, weil ich es bei der Zubehörbestellung wohl etwas übertrieben und bis jetzt noch keine Ahnung habe, wo ich das Zeug endgültig verstauen soll.

Ich brauche ein neues Haus.

Als ich zu der Erkenntnis gelangt war, war es Mittag, K musste zum Flugplatz um Interessenten die Maschine, die er gestern noch fit gemacht hatte, vorzuführen und ich fand, es sei Zeit, mal wieder Einkaufen zu gehen.

Morgen werde ich Kuchen backen, habe ich geplant, dazu musste Zubehör erworben werden und außerdem wollte ich noch mehr Zigbee-Steckdosen haben, ich habe da grade so einen Umorganisationslauf.

Und ich wollte noch mehr von diesen Swiffer-Feuchttüchern haben.
Ich bin ja jetzt reich, habe ich beschlossen, und das bedeutet in erster Linie, dass ich keine Sorge mehr habe, zu verarmen, was mich zu einem zweiten Schritt bringt, der darin besteht, plötzlich Geld für Dinge auszugeben, die man auch preiswerter haben könnte, die teurer aber bequemer sind und weil ich jetzt reich bin und Geld raushauen kann, kaufe ich mir jetzt original Swiffer-Feuchttücher und nicht mehr die billigen Nachmacherprodukte aus dem 1-Euro-Shop.
So einen Swiffer-Wischer habe ich schon lange, den gab es mal im Angebot für 9,99€ und den finde ich echt ganz prima, denn da klemmt man einfach ratzfatz so ein wischergroßes Feuchttuch dran und kann mal eben fix was wischen. Kein umständliches Eimerbefüllen vorher, kein Wischmop auswringen, kein Wischwasser entsorgen, einfach gar nix, sondern nur Feuchttuch an Wischer klemmen und loswischen. Sehr komfortabel - aber natürlich auch sehr teuer, denn so ein Wischerfeuchttuch ist ein Einmalprodukt, man kann sich also sehr leicht ausrechnen, wie viel 1 x Wischen kostet, wenn man solche Tücher verwendet. Es gibt die Original-Swiffer-Feuchttücher in einer 12er Box für rund 3€, das heißt aber, dass einmal Wischen 25 Cent kostet und das ist dann ja schon viel, finde ich. Verglichen mit einer nicht berechenbaren Zahl für Kosten des Mehrfachwischers, der in der Anschaffung zwar 25€ gekostet hat, mit dem ich aber bestimmt öfter als 100 mal wischen kann - und schon wird es preiswerter.
Aber jetzt bin ich reich, jetzt kann ich mir auch Einmalwischtücher für 25 Cent leisten - und wenn man mal richtig guckt, wo sie günstig sind, dann findet man sie sogar schon für 1,94€, so viel kosten sie nämlich grade bei Netto im Angebot und das senkt den Preis für 1 x Wischen auf 16 Cent, ich meine, da wird es ja schon fast bezahlbar.

Ich habe mir also heute die Original-Swiffer-Feuchtwischtücher preiswert gerechnet und dann gleich mal 48 Stück gekauft, wahrscheinlich trocknet mir die Hälfte ein, so oft bzw. eben nicht oft, wie ich wische. Aber ich habe sie günstig erworben.
Die Nachmachertücher aus dem 1-Euro-Shop, die taugen auf alle Fälle gar nicht, das habe ich schon ausführlich getestet, die passen nämlich von der Größe nicht, die kann man nur ganz schlecht an dem Swiffer-Stil befestigen. Warum die nicht 5 cm breiter produziert werden, ist nicht zu begreifen, aber ich habe zumindest noch keine passenden Nachmacherprodukte für den Swiffer-Wischer gefunden.

Die Original Swiffer-Tücher dagegen passen natürlich prima, ich habe heute schon das zweite Wischtuch verbraucht (die Ecke hinterm Sofa glänzt jetzt) und mich dabei die ganze Zeit daran gefreut, wie gut es sich anfühlt, reich zu sein und einfach so, ohne Verarmungsproblematik, original Markenprodukte kaufen zu können.

Als ich vom Einkaufen wieder kam, war ich k.o. und Fuß lahm, aktuell tut mein Fuß wieder sehr viel und sehr schnell weh, der Arzt meint aber, das wäre alles völlig normal, war halt gründlich kaputt und das dauert.

Aber deshalb war danach nicht mehr viel los mit mir, ich habe noch Kartoffeln geschält und Reibekuchen zum Abendessen gemacht, bei Lidl gab es Lachs Carpaccio, das passte gut zusammen, danach nur noch Sofa, jetzt Bett
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Freitag, 4. Dezember 2020
Ein glücklicher Tag
Ich habe ein neues Lieblingslied und heute passte es wirklich sehr gut



Heute war wirklich ein richtig schöner Tag.
Und ich finde es eine gute Idee, jede Gelegenheit zum Glücklichsein auch gründlich zu nutzen.

Am Morgen haben wir mein Geburtstagsgeschenk ausgepackt.
Die Kartons waren ja schon von außen riesig, es war allerdings auch wirklich so viel drin. Kaum Verpackungsinhalt, fast nur Inhalt, ich hatte halt viel Zubehör bestellt.



Um das neue Brett samt einer ausgewählten Menge an Schalen sinnvoll in der Küche unterzubringen, musste ich etwas umräumen, das machte aber auch Spaß, die Teeschublade wurde bei der Gelegenheit auch gleich mit entmistet und am Ende war ich nicht nur sehr zufrieden, sondern tatsächlich glücklich. Mir gefällt dieses Schneidebrett mit den drumherum hängenden Schüsseln sehr gut, zur Einweihung habe ich sofort Ratatouille gekocht, da konnte ich gleich live erleben, wie praktisch dieses Brett ist, das ist alles wirklich ganz wunderbar.

Weil ich überlegte, wie ich das organisiere, den Vater zu besuchen, schlug K vor, dass wir mal eben mit der Maschine eines Kumpels nach Leer fliegen könnten, der hatte ihn nämlich gebeten, am Wochenende mal einen Checkflug mit der Maschine zu machen und warum nicht sinnvoll mit praktisch kombinieren.
Wir flogen also spontan nach Leer, ich fuhr mit dem Taxi ins Seniorenheim und K beschäftigte sich noch etwas mit dem Flieger und gab einen Flugplan für den Rückflug auf, denn da zur Zeit schon um 16.15h Sunset ist, kamen wir natürlich ins Dunkle.



Beim Start zum Rückflug nach Münster war noch ein Rest Helligkeit am Horizont zu sehen

als wir eine halbe Stunde später in Münster landeten, war die Sonne dann wirklich fast komplett verschwunden und wir waren froh über die gut beleuchtete Landebahn



Der Vater hat sich sehr über den Besuch gefreut, K hat seinem Kumpel einen Gefallen getan und ich hatte den ganzen Tag gut Laune
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Donnerstag, 3. Dezember 2020
Alle Pakete sind noch im Auto
Schon wieder ein langer Tag, eben erst das Kamerafenster zugeschoben und den letzten Call für heute beendet.

Jetzt bin ich müde, ausgelaugt und möchte am liebsten direkt ins Bett, aber vorher muss ich noch mein Auto ausräumen, das ist nämlich randvoll mit Paketen, die mir heute ins Büro geliefert wurden, die aber so groß und riesig sind, dass ich warte bis K auch zu Hause ist, damit er mit anfassen kann.

Eigentlich hatte ich nur ein Küchenarbeitsbrett bestellt, dafür hatte K mir nämlich einen Gutschein zum Geburtstag geschenkt, weil er Gutschein besser fand als das fertig konfigurierte Schneidebrett, denn es ist tatsächlich schon etwas spezieller.
Und weil der Gutschein so großzügig bemessen war, dass ich auch viel Zubehör dazu kaufen konnte, habe ich auch viel Zubehör dazu gekauft.
Das Ergebnis sind zwei riesengroße Pakete, von denen das eine so groß ist, dass ich schon Sorge hatte, ich könnte es nur mit offenem Verdeck nach Hause transportieren, aber dann passte es doch grade eben so auf den Beifahrersitz mit Dach zu.

Fotos dazu gibt es frühestens morgen, weil die Pakete ja jetzt noch im Auto feststecken, aber ich bin echt gespannt, was da alles so zum Vorschein kommt.

Ach, und meine Lidl-Einkäufe sind auch noch im Auto, da gab es nämlich heute Hue-Lampen. Also, keine echten von Hue, sondern Generika von Ernesto, aber mit Zigbeee-Standard und ich bin sehr sicher, dass die technisch gleichwertig sind, also habe ich davon gleich einen ganzen Schwung gekauft, für 1/3 des Preises der Original-Präparate, fand ich echt akzeptabel. Jetzt habe ich mir das System einmal angeschafft, jetzt kann ich es auch großzügig weiter ausbauen
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Donnerstag, 3. Dezember 2020
Die Sache mit der Rosinenpickerei
Ich muss da noch was ergänzen zu dem, was mir da gestern spontan rausgerutscht ist.

Ich weiß, dass ich von Menschen, die sich für Feminismus einsetzen, entweder als Nestbeschmutzer" (die aggressive Variante) oder als Profiteur (die abwertende Variante) bezeichnet werde, weshalb ich eigentlich nur sehr ungern meine Meinung zum modernen Feminismus äußere. Im Grunde kann ich vorher schon sicher sein, dass die Menschen, die mir persönlich wichtig sind, meine Meinung ablehnen und mich innerlich mit vielen Minuspunkten belegen, eben weil es so ungemein political incorrect ist, sich negativ zu Frauenthemen und Gendervielfalt in allen Variationen zu äußern. Das gehört sich nicht, schon gar nicht für eine Frau. Einen Mann kann man ja wenigstens noch in die Ecke "alter, weißer Mann" stecken und dort einsam und verachtet sterben lassen, aber was macht man mit einer Frau?
Unsolidarisch ist da ja wohl noch die harmloseste Beschimpfung.

Ich bevorzuge wenn, dann aber lieber den Begriff "Profiteur", denn der stimmt wenigstens.
Ich habe mein ganzes Leben massiv davon profitiert, dass ich eine Frau bin und dass die Gesellschaft meint, Frauen müssen besonders unterstützt werden.
Ich habe die Gesetze nicht gemacht, ich habe aber gelernt, sie für mich positiv zu nutzen.

Weil ich als Frau fest davon überzeugt war, dass ich mich nur verschlechtern könnte, wenn ich heirate, war ich formal immer eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern und wenn irgendwelche Randgruppen hier in Deutschland vom Gesetzgeber bevorzugt behandelt werden, dann sind es alleinerziehende Mütter (oder waren? ich habe keine Ahnung, wie das heute ist, aber in den 90ern war es auf alle Fälle ein großer Vorteil). Meine Kinder bekamen problemlos einen Kitaplatz bevor sie ein Jahr alt waren, als Bemessungsgrundlage für die Kitagebühren galt nur mein Einkommen.
Als sie in die Schule kamen, bekamen sie sofort einen Platz in der Hortgruppe bzw. in der Ganztagsbetreuung. Bei der Bewerbung um einen der begehrten Plätze in der Montessorischule wurden Kinder von alleinerziehenden Müttern ebenfalls bevorzugt und wenn es was zu unterschreiben gab, empfand ich es grundsätzlich als großen Vorteil, dass ich das alleine konnte und nicht umständlich die Unterschrift des Vaters auch erst noch einsammeln musste.

Umgekehrt war es für mich an keiner Stelle hinderlich, dass es keinen Trauschein gab, denn es gab ja den Vater der Kinder, wir lebten ein ganz normales Familienleben und ich glaube, dass die allerwenigstens Leute überhaupt wussten, dass wir nicht verheiratet waren. Im Alltag war das auch an keiner Stelle ein Problem und im Behördenumgang war es eindeutig ein Vorteil.

Steuerlich hatten wir den Sachverhalt auch optimiert - ich war beim Vater der Kinder angestellt und verdiente dort grade genau so viel, um das System optimal auszupendeln.
Dass sich eine Ehe schon aus steuerlichen Gründen lohnt, ist auch so ein modernes Stadtmärchen. Wenn man seine Abgaben wirklich optimieren will, geht es ohne Trauschein definitiv besser. (Und ich kann das so sagen, denn genau das ist mein Beruf)

Beruflich habe ich ebenfalls sehr davon profitiert, eine Frau zu sein, denn erstens gibt es in meinem Beruf viel zu wenig Frauen, so dass ich es sehr angenehm fand, ohne große Anstrengung überall sofort und spontan als willkommene Quotenfrau angenommen zu werden und mit meinem Gewissen bzw. meinem moralischem Anspruch konnte ich das auch stets vereinbaren, weil ich zum Glück über ein gesundes Selbstbewusstsein verfüge und nie Sorge hatte, ich hätte mir da eine Position erschlichen, die zu groß für mich ist. Ich empfand es einfach nur als bequemen Vorteil, dass ich dafür nicht boxen musste.
Den größten Vorteil hatte ich aber stets, wenn ich beruflich mit echten, typischen Machos zu tun hatte, die sich selber als die Krone der Schöpfung betrachteten und eine Frau eben nur als eine Frau. Ich meine, das ist doch genial, wenn man derart unterschätzt wird, mehr Vorteil kann man sich kaum denken.
Und selbstverständlich fand ich es ganz prima, eine heikle Betriebsprüfung dadurch erfolgreich für den Mandanten zu retten, dass ich in einem superkurzen Rock erschien und dem Betriebsprüfer erfolgreich einredete, dass ein gemeinsames Mittagessen wichtiger ist, als noch die letzten drei Akten penibel durchzusehen.

Ich habe auch mal eine Wette mit einem Freund gewonnen, wer von uns beiden schneller einen Autoreifen wechseln kann. Ich hielt kurzerhand den nächsten Brummifahrer an, der sich sehr kooperativ zeigte und mir gerne half, meine Wette zu gewinnen...

Insgesamt kann ich von mir und meinem Leben nur sagen, dass ich mich an keine Situation erinnere, wo ich mich benachteiligt gefühlt hätte, nur weil ich eine Frau war. Oder doch, einmal Silvester, als die Jungs alle gemeinsam grölend versuchten, die Marseillaise in Schnee zu pinkeln und ich nicht mitmachen konnte. Aber ich glaube, hier wäre ich auch mit modernen Gendertechniken nicht weitergekommen.
Umgekehrt hatte ich aber sehr oft das Gefühl, dass es schon eine arge Rosinenpickerei ist, wie ich mir mein Leben gestaltet habe - aber dann sagte ich mir stets, dass ich weder die Regeln der Gesellschaft noch die Gesetze und Bürokratievorgaben so gemacht hatte wie sie sich entwickelt haben, ich habe einfach nur davon profitiert, dass es vor mir schon einige Generationen von Frauen gegeben hatte, die sich sehr hartnäckig ihre Gleichberechtigung erkämpft hatten - und diesen Frauenrechtlern bin ich auch wirklich dankbar dafür.

Ich denke aber auch, dass dieser Kampf längst erfolgreich erledigt ist. Was geblieben ist, sind ein paar seltsame alte, weiße Männer, die im Wesentlich aber auf einer schmelzenden Eisscholle in den nahen Tod treiben und jede Menge Pflichten und Vorgaben, was die formale Gleichberechtigung in einer Beziehung angeht. Das ist schon heute alles nicht mehr so bequem wie noch vor 30 Jahren, als das Rosinenpicken für eine Frau wirklich extrem einfach war, alles in allem bin ich sehr froh, dass ich meine Schäfchen heute im Wesentlichen im Trockenen habe.

Das einzige, was es meiner Meinung nach dafür brauchte, war eine realistische Selbsteinschätzung kombiniert mit einem gelassenen Selbstbewusstsein und eine große Portion "common sense".

Natürlich ist mir in meinem Leben nicht immer alles gelungen, natürlich bin ich an einigen Stellen gescheitert, ausgebremst worden oder auf die Schnauze gefallen, aber der einzige Grund, der mir nie als Ausrede für mein eigenes Versagen eingefallen wäre, wäre ein Hinweis auf mein Geschlecht. "Die haben mich nicht genommen, weil ich eine Frau bin."
ist so ziemlich der letzte Satz, der mir je als Begründung eingefallen wäre. Ich fand es dagegen ganz normal festzustellen "Die haben mich nicht genommen, weil ich nicht in ihr System passe."
Denn das kann ja nun wirklich sein, dass es außer der rein fachlichen Qualifikation, die man meint, aus Zeugnisnoten ablesen zu können, darüber hinaus auch noch eine menschliche Qualifikation gibt und wenn ich da nicht genüge, dann liegt es daran, dass ich bin wie ich bin und wenn mein Typ nicht zu dem gewünschten Profil passt, ja nun, dann ist das eben so.
Ich finde es völlig legitim, dass sich nicht immer und überall alle Menschen gleichmäßig sympathisch sind.

Zusammenfassung:
Ich finde, der Feminismus hat in den letzten 100 Jahren ganz wichtige Dinge erreicht und verändert, ich bin aber auch der Meinung, nu ist gut. Es gibt nichts mehr zu verbessern, jede Frau, die gerne möchte, kann tun und lassen, was sie will, das ist für mich das, was wirklich zählt.
Mir ist gleichzeitig bewusst, dass längst nicht jede Frau "will", d.h. der heutige Feminismus kämpft nicht mehr für die Rechte der Frau, sondern für die Unbequemlichkeiten der Frau, denn Dinge zu wollen bedeutet leider gleichzeitig auch, aktiv zu sein, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen.
Es mag sein, dass es viele Menschen gibt, die das wichtig finden und spaßigerweise gibt es auch zunehmend Männer, die das unterstützen, was ich wiederum sehr gut verstehen kann. Wenn ich Mann wär, wäre ich auch Feminist, ist doch sonst blöd, wenn es kaum Frauen gibt, die mit anpacken.

Ich bin aber kein Mann und ich kann es nicht leiden, anderen vorzuschreiben, was sie zu denken, zu meinen oder zu tun haben. Ich finde den modernen Feminismus deshalb ungemein übergriffig - aber ich bin zum Glück auch alt genug, dass es mir eigentlich auch wieder komplett egal sein kann.
Macht doch, was ihr wollt und von mir aus vergendert eure Sprache, wenn's schee macht, ich bin dabei einfach nur raus
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Mittwoch, 2. Dezember 2020
Neue Organisationsüberlegungen und die Begründung der Feminismusverweigerung
Langer Dienstag und auch ansonsten unterschied sich der Tag nur marginal von seinem Vorgänger. Ich kontrolliere immer noch Wirtschaftspläne (es gibt halt nicht nur eine Firma bei uns), ich ärgere mich immer noch über die schlechte Vorarbeit, aber ich habe heute beschlossen, für nächstes Jahr wird alles anders.
Ganz grundsätzlich bin ich das nämlich alles schuld, ich meine, dass in den Vorarbeiten so viele Fehler stecken, weil die Menschen, die die Vorarbeiten gemacht haben, nicht persönlich für ihre Fehler verantwortlich sind.
Wenn man weiß, dass ja sowieso noch jemand kommt, der nicht nur immer über alles noch mal drüber guckt, sondern dabei auch gleich alle Fehler ausbügelt und grade zieht, na, dann ist es ja auch nicht so schlimm, wenn vorher noch Fehler drin sind, am Ende ist aber alles weitestgehend fehlerfrei, weshalb sollte man sich da vorher mehr anstrengen, wenn das Endergebnis dasselbe ist.

Und deshalb werde ich mir jetzt eine Organisation ausdenken, wo jeder für seine Fehler selber verantwortlich ist. Mein Plan geht da hin, dass ich die Einzelergebnisse in einer großen, gemeinsamen Runde öffentlich zusammentragen lassen und dass in dieser Runde jeder seine Einzelergebnisse allen vorträgt - und dann wird sofort gemeinsam kontrolliert, ob alle Zahlen plausibel sind und ob alle Plan-Ist-Abweichungen sauber erläutert sind. Dabei muss jeder den Weg erläutern, wo er seine Zahlen herhat und wie er sie errechnet hat und alle anderen müssen diesen Weg nachvollziehen können, sonst ist schon der nicht erklärbare Weg ein Fehler.

Ohhoho, ich male mir das grade aus und ich freue mich schon sehr auf die Umsetzung, ich bin sicher, da kommen ein paar Leute ganz gewaltig ins Schwitzen.


Ansonsten hatte ich heute Abend Spaß in einer TelKo mit vielen Anwälten. Wir besprachen einen Vertrag, es gab eine Ursprungsfassung, die inzwischen von x-Leuten überarbeitet wurde und heute wurde noch mal weiter drin rumgeändert, das war ja der Sinn der TelKo. Am Schluss sagte einer der Anwälte, er würde uns ja gerne eine clean-Version des Vertrages mit dem aktuellen Stand geben, aber dann könnten wir ja nicht mehr erkennen, welche Änderungen heute noch besprochen und aufgenommen worden sind. Er würde deshalb den Vertrag morgen "mal den Damen im Sekretariat geben", die könnten dann eine Vergleichsversion für uns ziehen, das wäre das einfachste.
Ich habe daraufhin erklärt, dass es ja doch ein Vorteil ist, wenn man selber Frau ist, weil man dann auch die rein weiblichen Fähigkeiten, nämlich den Umgang mit dem Computer und dem Wordprogramm, selber beherrscht und auf keine Dame aus dem Sekretariat angewiesen sei, ich hätte deshalb grade drei mal hin und her geklickt und die Vergleichsversion wäre schon fertig, ich könnte die jetzt sofort in den Verteiler geben.

Ich habe wirklich nichts mit Feminismus oder anderem Genderförderkram am Hut, weil ich im Grunde meines Herzens zutiefst davon überzeugt bin, dass ich als Frau ganz selbstverständlich alles kann, was ein Mann auch kann, wenn es sich auf der rein intellektuellen Ebene bewegt. Dass Männer schwerere Gewichte heben können, steht nicht zur Diskussion, denn wann ist das heutzutage noch ein echter Vorteil? Aber bei allen Dingen, wo es nur um Grips im Kopf geht, sehe ich keinen Unterschied, der durch ein Geschlecht vorgegeben ist, deshalb bin ich auch noch nie auf den Gedanken gekommen, dass Männer irgendetwas mehr oder besser können als ich, zumindest nicht, weil sie Mann sind.
Selbstverständlich gibt es Männer, die Dinge besser können als ich, es gibt ja auch Frauen, die Dinge besser können als ich, aber ob der Mensch, der etwas besser kann als ich, nun durch Zufall ein Mann oder eine Frau oder ein Rechtshänder oder ein Linkshänder oder Evangele, Katholik oder Heide ist - das sind doch alles keine kausalen Zusammenhänge.

Und weil ich nicht an diese kausalen Zusammenhänge glaube, sondern diesen ganzen Gender- und sonstigen Diskriminierungskram nur für selbstkonstruierte Erklärungsausreden halte von Leuten, die Korrelation und Kausalität nicht unterscheiden können, aber eine plausible Erklärung brauchen, weshalb das Leben für sie nicht so läuft, wie sie es selber gerne hätten, weil ich also die Begründung "ich bin nicht genommen worden, weil ich eine Frau bin", in den allermeisten Fällen schlicht für die falsche Begründung halte (außer eine Frau wollte katholischer Priester werden oder so was) weil ich hier also rigoros geschlechtslos argumentiere, bin ich ganz sicher kein Kandidat für den Posten einer Frauenrechtlerin.
Aber dieser Möchtegernemännchenanwalt, der "seine Damen" braucht, um niedere Sekretariatsaufgaben erledigen zu lassen, der hat mich dann doch getriggert. Der arme Kerl, eigentlich muss er einem doch zutiefst leid tun, wenn man mal überlegt, wie unselbständig er so durch sein Leben wandert und nur überleben kann, wenn es ausreichend Damen gibt, die all das für ihn erledigen, was er alleine eben nicht auf die Reihe kriegt.
Wofür genau tritt der Feminismus noch mal ein? Dass Frauen ein Recht darauf haben, genau so unselbständig zu sein wie Männer?
Maybe, mir ist das nur zu blöd, ich bin lieber keine feministische Frau, dafür kann ich alles, was Männer können und das, was nur Frauen können, das kann ich natürlich auch.
Wie ungemein praktisch
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Montag, 30. November 2020
Aufräumen
Langer Montag und wenn ich über den Tag nachdenke, dann fange ich wieder an zu nörgeln, dabei liegt meine schlechte Stimmung über den Tag nicht am Montag, sondern an allgemeinen Grundsätzlichkeiten, die wahrscheinlich einfach überall so sind wie sie sind und es wäre viel klüger, sie als normal zu akzeptieren, statt sich immer wieder darüber zu ärgern und sich damit selber die Stimmung zu vermiesen.
Ich finde es nur leider ungemein kompliziert, sich nicht darüber zu ärgern, dass um einen herum jede Menge Menschen sind, die ständig Fehler machen.
Grundsätzlich habe ich eigentlich gar nichts gegen Fehler, ich mache schließlich selber welche, ausreichend und genug, das ist mir sehr bewusst und ich versuche da auch gar nichts zu vertuschen. Fehler gehören dazu, sind normal und nicht zu ändern.
Aber ich habe was gegen immer die gleichen Fehler.
Fehler, die aus reiner Schludrigkeit passieren und die vor allem schon mehrfach genauso aus genau der gleichen Schludrigkeit passiert sind.
Wiederholungsfehler als offensichtlicher Ausdruck von stumpfer Unbelehrbarkeit. Lernignoranz - da kann ich echt gar nicht mit umgehen. Das macht mich mürbe, unleidlich und irgendwo auch sehr verzweifelt.
Es erscheint alles so sinnlos. Was lohnt es sich, dass ich mich anstrenge und engagiere, wenn sich gleichzeitig der Rest der Truppe einen lauen Lenz macht.

Ich habe heute die Wirtschaftspläne für 2021 kontrolliert.
Das Zusammenstellen der Planzahlen für das nächste Jahr ist eine Gemeinschaftsproduktion, jeder liefert die Zahlen für seinen kleinen Bereich und der Leiter Rechnungswesen trägt alles zusammen und bastelt daraus eine große Excel-Tabelle.
Die habe ich heute kontrolliert - und es waren definitiv mehr Fehler drin als meine Laune ertragen konnte.
Und vor allem so offensichtliche Fehler.
Fehler, die jeder der Zahlenzulieferer für seinen Bereich auch selber hätte erkennen können.
Hat aber offensichtlich niemanden interessiert - und das macht mich dann halt böse.

Ich habe von den Planzahlen bzw. den Ist-Zahlen aus den einzelnen Profitcentern, die im Gesamtplan zusammengetragen werden, echt überhaupt keine Ahnung, aber ich kann durch eine simple Kontrollspalte erkennen, an welchen Positionen der Planansatz für 2021 vom Planansatz des Vorjahres abweicht und ich kann ausrechnen, wie weit das bisherige, voraussichtliche Ist davon entfernt ist.
Und wenn es Differenzen gibt, dann sollte es auch eine Erklärung für die Differenzen geben, das finde ich ziemlich normal.

Fanden die anderen Kollegen, die jeweils die Zahlen für ihren Bereich zugeliefert haben, wohl nicht, denn es gab Differenzen, viele, große und sehr offensichtliche Differenzen, nur leider keine Erklärungen. Grummel!

Angesprochen auf diese Differenz fiel dann regelmäßig ein "Oh, dann habe ich mich wohl vertan", was es aber nicht wirklich besser macht, schon gar nicht, wenn der Satz in 10 Sekunden-Abständen mehrfach wiederholt wird.

Das macht nix besser, aber eine Menge Dinge anstrengender
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Montag, 30. November 2020
Aufräumen, nähen, kochen und arbeiten
Eine Menge Dinge getan, heute. Besuch gehabt, das Haus aufgeräumt, eine Lampe umgebaut, eine andere Lampe aussortiert und noch zwei weitere Lampen in das Hue-System eingebunden.
Außerdem habe ich verschiedene Näharbeiten erledigt und einen großen Berg Akten sortiert.
Für den kompliziertesten Abschluss aus der Reihe der noch offenen Abschlüsse für 2019 alle Zahlen zusammengestellt und einige wichtige Entscheidungen getroffen - der Rest ist jetzt nur noch Technik.

Meinen Westfalenmann glücklich gemacht, weil ich einen Schinkennudelauflauf produziert habe und am Abend einen Film geguckt ohne dabei einzuschlafen.

Insgesamt also ein sehr erfolgreicher Tag, so kann die Woche weitergehen
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